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Strukturelle Verbesserungen<br />

von Fließgewässern für <strong>Fische</strong><br />

Fotos: J. Schneider und Th. Paulus


Strukturelle Verbesserungen<br />

von Fließgewässern für <strong>Fische</strong><br />

1. Lebensweise und Lebensraumansprüche heimischer Fischarten<br />

2. Steckbriefe ausgewählter Arten<br />

3. Gefährdungen für <strong>Fische</strong><br />

4. Maßnahmen zur Entwicklung von Lebensräumen<br />

5. Fallbeispiele<br />

Foto: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 2


<strong>Fische</strong> und ihr Lebensraum<br />

<strong>Fische</strong> und andere aquatische Organismen sind an ihren<br />

veränderlichen Lebensraum angepasst, etwa durch:<br />

• ihren Körperbau (z. B. Stromlinienform, Hochrückigkeit, Körpergröße<br />

Maulstellung, Flossenform)<br />

• ihr Verhalten (z. B. Laichverhalten, Laichplatzwahl,<br />

Ernährungsgewohnheiten, Strömungsvorliebe, Standortwechsel,<br />

Temperaturvorliebe, Strömungsanpassung, Feindvermeidung)<br />

Fotos: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 3


<strong>Fische</strong> und ihr Lebensraum<br />

Körperwelten …<br />

Fotos: P. Schupp<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 4


<strong>Fische</strong> und ihr Lebensraum<br />

Übereinstimmungen und Unterschiede der Lebensraumansprüche<br />

– die Einteilung in “Gilden”<br />

• Laichsubstratwahl: Kies, Stein, Sand, Kraut, Freiwasser, indifferent<br />

• Strömung: strömungsliebend (rheophil), strömungsmeidend (stagnophil),<br />

indifferent (eurytop)<br />

• Laichwanderung: vom Meer ins Süßwasser (anadrom), vom Süßwasser<br />

ins Meer (katadrom) oder innerhalb Süßwasser (potamodrom)<br />

Fotos: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 5


Systematik – Aufteilung der Wirbeltiere<br />

• 25.000 Fischarten<br />

• 5.000 im Süßwasser<br />

• Ca. 70 einheimische Arten<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 6


Zoologische Ordnung der <strong>Fische</strong><br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 7


Wanderverhalten der <strong>Fische</strong><br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 8


Wanderverhalten der <strong>Fische</strong><br />

• Hering, Thunfisch<br />

ozeanodrom<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 8


Wanderverhalten der <strong>Fische</strong><br />

• Bachforelle, Äsche, Barbe,<br />

Elritze, Gründling<br />

• Hering, Thunfisch<br />

potamodrom<br />

ozeanodrom<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 8


Wanderverhalten der <strong>Fische</strong><br />

• Flunder<br />

• Bachforelle, Äsche, Barbe,<br />

Elritze, Gründling<br />

• Hering, Thunfisch<br />

potamodrom<br />

amphidrom<br />

ozeanodrom<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 8


Wanderverhalten der <strong>Fische</strong><br />

• Aal<br />

• Flunder<br />

• Bachforelle, Äsche, Barbe,<br />

Elritze, Gründling<br />

• Hering, Thunfisch<br />

potamodrom<br />

katadrom<br />

amphidrom<br />

ozeanodrom<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 8


Fließgewässerregionen<br />

Im Längsverlauf der Fließgewässer<br />

ändern sich die Umweltbedingungen -<br />

und damit die Zusammensetzung der<br />

aquatischen Lebensgemeinschaften<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 9


Fließgewässerregionen<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 10


Fließgewässerkontinuum<br />

Idealisierter Gewässerlauf<br />

(Quelle bis Mündung), der<br />

die charakteristischen<br />

Veränderungen der<br />

abiotischen Faktoren im<br />

Verlauf eines<br />

Fließgewässers aufzeigt<br />

(nach DVWK 1986).<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 11


Wanderverhalten der <strong>Fische</strong><br />

(aus Wanderfischprogramm NRW)<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 12


Besiedlungskapazität eines Gewässers<br />

1. Die Besiedlungskapazität drückt aus, wie viele <strong>Fische</strong> eine<br />

Gewässerstrecke besiedeln können (potenziell mögliche Dichte)<br />

2. Die Besiedlungskapazität ist unter anderem abhängig vom Strukturangebot<br />

Vegetation und Totholz bilden wichtige Strukturelemente (Deckungsangebot,<br />

Strömungsumlenkung, Förderung dynamischer Prozesse wie Bildung von Kiesbänken<br />

und Kolken).<br />

Fotos: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 13


Strukturvielfalt eines Gewässers<br />

1. <strong>Fische</strong> und Kleinlebewesen haben<br />

je nach Art unterschiedliche<br />

Lebensraumansprüche<br />

2. Strukturvielfalt bedeutet<br />

unterschiedliche und qualitativ<br />

hochwertige Lebensräume<br />

3. Strukturvielfalt ermöglicht daher<br />

hohe Artenzahlen und Dichten von<br />

<strong>Fische</strong>n und Kleinlebewesen -<br />

inklusive anspruchsvoller Arten<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 14


Fischbesatz kann Strukturvielfalt und<br />

Lebensraumqualität nicht ersetzen<br />

“Einen alten Baum versetzt man nicht”<br />

(Volksmund)<br />

„Todeskandidat“ Mastforelle kurz nach Besatz<br />

Vitale Jungforellen… aus heimischer Nachzucht<br />

Besatzmaßnahmen<br />

• müssen mit geeigneten frühen<br />

Lebensstadien durchgeführt werden –<br />

je älter die Besatzfische, desto<br />

problematischer ist die Eingewöhnung<br />

und desto höher ist die<br />

Abwanderungs- und Sterberate<br />

• müssen mit qualitativ hochwertigen,<br />

gesunden <strong>Fische</strong>n erfolgen (keine<br />

domestizierten <strong>Fische</strong> aus<br />

Mastbetrieben)<br />

• sollten immer nur mit im Gewässer auch<br />

heimischen <strong>Fische</strong>n erfolgen; Herkünfte<br />

aus der Region zeigen meist bessere<br />

Anpassungen<br />

Fotos: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 15


Vernetzung und Durchgängigkeit:<br />

Zugänglichkeit unterschiedlicher Teillebensräume<br />

Flach überströmte, kiesige<br />

Rauschenstrecken<br />

bilden den bevorzugten<br />

Lebensraum für junge Äschen,<br />

Forellen und Lachse.<br />

Flachwasserbereiche und tiefere<br />

Standorte auf engem Raum bieten<br />

hochwertigen Lebensraum für<br />

unterschiedliche Altersklassen<br />

hier durch Totholzansammlung.<br />

Fotos: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 16


Temperatur<br />

Die Ufervegetation der Aue<br />

spendet Schatten und gibt<br />

zurückgehaltenes Wasser<br />

langsam ab - so spielt die<br />

Vegetation eine wichtige Rolle<br />

im Temperaturhaushalt der<br />

Fließgewässer<br />

Fotos: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 17


Fließgeschwindigkeit<br />

Strukturreichtum führt zur<br />

Ausprägung unterschiedlichster<br />

Teillebensräume mit verschiedenen<br />

Strömungsverhältnissen,<br />

die von verschiedenen<br />

Fischarten und unterschiedlichen<br />

Lebensstadien besiedelt werden<br />

können.<br />

Strukturreicher Bachabschnitt<br />

mit hoher Strömungsdiversität<br />

(m/s) und Tiefenvarianz (cm)<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 18


Fließgeschwindigkeit<br />

Bei hohen Abflüssen bilden Uferbäume der Aue wirksamen Schutz vor<br />

starker Strömung und fungieren als hydraulische Bremse<br />

Foto: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 19


Kieslückensystem<br />

Lachsbrütling<br />

Im leicht durchströmten Lückensystem<br />

zwischen Steinen und Kies wachsen die<br />

Dottersackbrütlinge von Forelle und Lachs<br />

heran, bis der Dottervorrat aufgezehrt ist.<br />

In dieser Lebensphase ist die Brut<br />

besonders empfindlich gegenüber<br />

Sauerstoffdefiziten.<br />

Saubere, feinsedimentarme<br />

Kiesablagerungen bilden sich im Rahmen<br />

dynamischer Prozesse durch Abtrag und<br />

Anlandung.<br />

Fotos: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 20


Vertikale Durchgängigkeit<br />

Schematischer Querschnitt durch ein Fließgewässer mit den Bachsedimenten.<br />

Die Pfeile symbolisieren den Austausch zwischen Oberflächenwasser und Grundwasser in den Bachsedimenten.<br />

Das Lückensystem zwischen den<br />

Sedimenten der Gewässersohle ist<br />

der Lebensraum vieler wirbelloser<br />

Kleintiere (Makrozoobenthos).<br />

1<br />

2<br />

5<br />

3<br />

1 Köcherfliegenlarve 2 Eintagsfliegenlarve<br />

3 Flußnapfschnecke 4 Steinfliegenlarve<br />

5 Bachflohkrebs 6 Forelleneier<br />

4<br />

6<br />

© Baur & Humpesch, 1980<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 21


Nahrungsangebot und <strong>Strukturen</strong><br />

Bachflohkrebse sind eine bedeutende<br />

Nahrungsquelle für <strong>Fische</strong>. Sie ernähren<br />

sich von Erlen-Falllaub. Über dieses<br />

Glied der Nahrungskette wird Falllaub<br />

für andere Organismen verfügbar<br />

gemacht.<br />

<strong>Fische</strong> verwerten je nach Art pflanzliche<br />

und/oder tierische Organismen und stehen<br />

in der Nahrungskette weit oben.<br />

Kleinlebewesen wie der Bachflohkrebs und<br />

bei Raubfischen andere <strong>Fische</strong> bilden die<br />

Hauptnahrung.<br />

Fotos: LUWG Rheinland-Pfalz und Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 22


Hecht (Esox lucius):<br />

Allgemeine Charakteristik<br />

Vorkommen: In stehenden und mäßig fließenden Gewässern.<br />

Schwerpunkt sind pflanzenreiche Auengebiete der Barben-, Brachsen- und<br />

Kaulbarschregionen der großen Flüsse. Im Mittelgebirge in Altarmen, Altwasser und<br />

Buchten mit Pflanzenbeständen und Totholz<br />

Größe: Bis maximal 120 cm Länge und 15 kg Gewicht, im ersten Jahr bis<br />

zu 40 cm groß<br />

Laichwanderung: Kurze Wanderung zu Laichplätzen oder zur Nahrungssuche<br />

Laichzeit: Februar bis April bei 8°C<br />

Laichhabitat: Pflanzenlaicher in überschwemmten Wiesen und Auen, auch in<br />

überfluteten Gräben<br />

Fortpflanzung: Die Eier sind klebrig und haften an Pflanzen, Entwicklungsdauer der<br />

Eier 10 – 30 Tage<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 23


Hecht (Esox lucius):<br />

Laichgebiete in überschwemmter Aue<br />

Foto: E. Korte<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 24


Hecht (Esox lucius):<br />

Laichgebiete in überschwemmter Aue<br />

Foto: E. Korte<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 25


Hecht (Esox lucius):<br />

Lebensraumansprüche<br />

• Klare und wenig trübe Gewässer, da Augenjäger<br />

• Meiden starke Strömung als Ansitzjäger<br />

• Lebensraum mit Totholz, Schilfgürtel und Pflanzenbeständen<br />

• Der Hecht benötigt ausreichende Deckungsstrukturen<br />

• Laichplätze meist in Überschwemmungsgebieten, daher braucht er<br />

natürliche Hochwasserdynamik<br />

• Lineare Durchgängigkeit zu den Laichgebieten erforderlich<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 26


Hecht (Esox lucius):<br />

Erwachsenes Tier als Lauerjäger<br />

Foto: B. Stemmer<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 27


Hecht (Esox lucius):<br />

Juveniles Tier<br />

Foto: A Lelek<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 28


Hecht (Esox lucius):<br />

Nahrung und Verbreitung<br />

• Jungfische fressen Zooplankton<br />

• Ab 4 cm Länge zur Fischnahrung überwechselnd, Kannibalismus relativ häufig<br />

• Größere Tier erbeuten neben <strong>Fische</strong>n auch Frösche, Jungvögel, <strong>klein</strong>ere<br />

Säugetiere und Wasserschlangen<br />

• In allen großen Flüssen der Barbenregion<br />

• Schwerpunkt waren früher Rhein, Mosel, Saar, Sieg, Lahn, Nahe<br />

• Verlust der Laichplätze durch Eindeichung, Begradigung und Verfüllung<br />

von Altarmen<br />

• Überschwemmungsflächen fallen zu schnell wieder trocken<br />

• Bestände eher durch Besatz gestützt<br />

• Wo Laichgebiete wieder erschlossen werden, natürliche Reproduktion möglich<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 29


Hecht (Esox lucius):<br />

Erwachsenes Tier im vegetationsreichen Uferbereich<br />

Foto: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 30


Hecht (Esox lucius):<br />

Leitsätze für gute Lebensraumbedingungen<br />

Der Hecht benötigt Deckungsstrukturen,<br />

wie Totholz oder Wasserpflanzen<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 31


Hecht (Esox lucius):<br />

Gefährdungsstatus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 32


Äsche (Thymallus thymallus):<br />

Erwachsener Fisch<br />

Foto: B. Stemmer<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 33


Äsche (Thymallus thymallus):<br />

Allgemeine Charakteristik<br />

Vorkommen:<br />

Größe:<br />

Leitfisch der Äschenregion, aber auch untere Forellenregion<br />

sowie Barbenregion<br />

40 – 50 cm Länge<br />

Laichwanderung: Laichwanderung zu Heimatgewässer, Durchgängigkeit in<br />

beide Richtung wichtig, Jungfische ziehen in <strong>klein</strong>ere<br />

Gewässer mit Rauschen<br />

Laichzeit:<br />

Laichhabitat:<br />

Ende März bis Anfang April (Blütezeit der Schwarzerle)<br />

flache, moderat durchströmte Rauschen, Grobkies- und<br />

Schotterbänke<br />

Fortpflanzung: Mittelgroße Eier in Laichgruben werden bedeckt, oberes<br />

Lückensystem<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 34


Äsche (Thymallus thymallus):<br />

Lebenszyklus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 35


Äsche (Thymallus thymallus):<br />

Jungfisch<br />

Foto: F. Hecker<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 36


Äsche (Thymallus thymallus):<br />

Lebensraumansprüche und Entwicklung<br />

• Meiden hohe stoffliche Belastungen (z. B. Ammoniakkonzentrationen)<br />

• Feinsedimentbelastungen sind ebenfalls schädlich<br />

• Prozesse der Umlagerung und Auflandung erhöhen die Zahl der<br />

Laichplätze<br />

• Bis zu einer Größe von 25 mm stehen Äschenbrütlinge in flachen,<br />

strömungsberuhigten Bereichen der Ufer<br />

• Ab einer Größe von 25–28 mm beginnt die Umwandlung zum Jungfisch,<br />

dann wandert das Tier in Grundnähe mit hohen<br />

Strömungsgeschwindigkeiten von 15-50 cm/sec und Tiefen von 20-70 cm<br />

• Habitat der flach überströmten Rauschen in Äschenund<br />

unteren Forellenregion<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 37


Äsche (Thymallus thymallus):<br />

Nahrung und Verbreitung<br />

• Kleine, wirbellose Wasserorganismen<br />

• Landlebende, ins Wasser fallende Insekten<br />

• Äschenregion (Leitfisch), sowie untere Forellenregion und<br />

Barbenregion<br />

in den Mittelgebirgen (z.B. Ahr, Kyll, Nister, Orke, Sinn)<br />

• In großen Flüssen fehlt sie (z. B. Main, Mosel, Rhein)<br />

• In ausgebauten, strukturarmen Gewässern fehlt sie ebenfalls<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 38


Äsche (Thymallus thymallus):<br />

Leitsätze für gute Lebensraumbedingungen<br />

Die lineare Durchgängigkeit in beide Richtungen<br />

ist von entscheidender Bedeutung für die Äsche<br />

Prozesse, wie Umlagerung und Auflandung<br />

erhöhen die Zahl von Laichplätzen für die Äsche<br />

Für die Entwicklung der Jungfische der Äsche ist<br />

eine hohe Strukturvielfalt notwendig<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 39


Äsche (Thymallus thymallus):<br />

Gefährdungsstatus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 40


Äsche (Thymallus thymallus):<br />

Erwachsene Tiere<br />

Foto: F. Hecker<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 41


Elritze (Phoxinus phoxinus):<br />

Allgemeine Charakteristik<br />

• Vorkommen: Typische Art der Äschenregion und der angrenzenden unteren<br />

Forellen- und Barbenregion. Kommt auch in klaren,<br />

sauerstoffreichen Seen vor.<br />

• Größe: Meist 6 - 8 cm, selten bis 12 cm Länge<br />

• Laichwanderung: Unternehmen kurze Laichwanderungen, sehr springstark,<br />

überwinden Hindernisse bis zu 50 cm Höhe<br />

• Laichzeit: Ende April bis Anfang Juli<br />

• Laichhabitat: Anspruchsvoller Kieslaicher, Larven wachsen im Lückensystem in<br />

bis zu 30 cm Substrattiefe auf, Korngröße bei nur 2 - 3 cm, gute<br />

Durchströmung der Laichplätze notwendig<br />

• Fortpflanzung: Ausgedehnte Laichzeit über 15 Wochen bei Temperaturen von<br />

ca. 10 – 11°C, abgelaicht wird in Gruppen über feinem Kies,<br />

Mehrfachablaichen typisch<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 42


Elritze (Phoxinus phoxinus):<br />

Lebensraum im Sommer<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 43


Elritze (Phoxinus phoxinus):<br />

Lebensraum im Winter<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 44


Elritze (Phoxinus phoxinus):<br />

Erwachsenes Tier<br />

Foto: B. Stemmer<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 45


Elritze (Phoxinus phoxinus):<br />

Schwarm in Normalfärbung<br />

Foto: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 46


Elritze (Phoxinus phoxinus):<br />

Lebensraumansprüche<br />

• Hoher Sauerstoffbedarf<br />

• Gut durchströmte Gewässer mit sandig-kiesig-steinigem Grund<br />

• Ausgedehnte Flachwasserbereiche<br />

• Gegenüber Verschmutzung sehr empfindlich<br />

• Junge Elritzen im Flachwasser an sonnigen Standorten<br />

• Ab einer Länge von 1 cm in der Strömung in tieferen Bereichen der<br />

Gewässermitte orientiert<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 47


Elritze (Phoxinus phoxinus):<br />

Laichplatz in stark strömenden Rauschen<br />

Foto: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 48


Elritze (Phoxinus phoxinus):<br />

Juvenile Elritzen beim Sonnenbad im Flachwasser<br />

Foto: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 49


Elritze (Phoxinus phoxinus):<br />

Nahrung und Verbreitung<br />

• Die Elritze ernährt sich von Bodenorganismen,<br />

Anflugnahrung und Drift<br />

• In den Äschen- und Barbenregionen der Mittelgebirgsgewässer<br />

verbreitet<br />

• Fehlt an nahezu allen kanalartig ausgebauten und begradigten<br />

Bächen und Flüssen<br />

• In großen Flüssen wie Rhein, Mosel, Main und Weser fehlt sie<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 50


Elritze (Phoxinus phoxinus):<br />

Weibchen in Normalfärbung<br />

Foto: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 51


Elritze (Phoxinus phoxinus):<br />

Leitsätze für gute Lebensraumbedingungen<br />

Das Angebot geeigneter, sauberer Laichplätze<br />

entscheidet mit über den Vermehrungserfolg der<br />

Elritze<br />

Flache, strömungsgeschützte Ufer sind ein<br />

entscheidendes Strukturelement für die<br />

Jungfischentwicklung<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 53


Elritze (Phoxinus phoxinus):<br />

Gefährdungsstatus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 54


Gefährdungen für <strong>Fische</strong><br />

1. Lineare Durchgängigkeit und Querbauwerke<br />

2. Lebensraumveränderungen durch Aufstau<br />

3. Wasserkraftnutzung<br />

4. Ausleitung und Mindestwasserregelung an Wasserkraftanlagen,<br />

Wasserentnahme<br />

5. Gewässerausbau und Gewässerunterhaltung<br />

6. Gewässergüte<br />

7. Abwasserbelastungen<br />

8. Ablassen von Gewässern,<br />

Stauraumspülungen<br />

Foto: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 55


Lineare Durchgängigkeit<br />

Für die Existenz natürlicher Fischbestände ist<br />

die Vernetzung des Lebensraums bzw. die<br />

uneingeschränkte Durchwanderbarkeit des<br />

Gewässers in beide Richtungen (Aufstieg und<br />

Abstieg) zwingend notwendig.<br />

Schwimmschwache Arten scheitern bereits an<br />

<strong>klein</strong>en Querbauwerken.<br />

Verrohrung an einem Waldweg<br />

Wanderhindernisse:<br />

• Wehre<br />

• Staudämme<br />

• Verrohrungen<br />

• Schwellen<br />

• Abstürze<br />

Wehr in der Forellenregion<br />

Fotos: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 56


Lebensraumveränderungen durch Aufstau<br />

Staubereiche in Fließgewässern wirken sich auf den standorttypischen<br />

Fischbestand negativ aus:<br />

• herabgesetzte Fließgeschwindigkeit führt zu Lebensraumverlust für<br />

strömungsliebende Arten<br />

• verringerte Transportkraft des Wassers führt zu Sedimentationsprozessen<br />

(Feinsedimente)<br />

• Laichplatzverluste für Kieslaicher<br />

• Veränderungen des Wasserchemismus (Temperaturerhöhung, Algenbildung<br />

und anschließende Sauerstoffzehrungsprozesse, pH-Wert - Erhöhung)<br />

• Starker Fraßdruck durch Vögel (u.a. Kormoran) und Raubfische, insbesondere<br />

auf abwandernde <strong>Fische</strong> (u. a. Smolts von Lachs und Meerforelle, Aal)<br />

Kormorane im Staubereich<br />

Feinsedimentablagerung<br />

Fotos: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 57


Wasserkraftnutzung<br />

An Wasserkraftanlagen<br />

geschädigte <strong>Fische</strong> werden nur<br />

selten aufgefunden, weil die<br />

Strömung die Tiere weit abtreibt<br />

und sie für Fressfeinde schnelle<br />

Beute werden ...<br />

Fotos: W. Klein<br />

und J. Schneider<br />

Turbinenopfer Lachsmolts<br />

Rechenreinigungsopfer Aal<br />

Turbinenopfer Nase<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 58


Mindestwasserregelung und Wasserentnahme<br />

Lebensraumentwertung durch intensive<br />

Wasserkraftnutzung zur Stromproduktion:<br />

Ökologisch verödete Ausleitungsstrecken<br />

wegen fehlender Mindestwasserregelung sind<br />

kaum für <strong>Fische</strong> besiedelbar und behindern<br />

die lineare Durchgängigkeit<br />

Fotos: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 59


Gewässerausbau und Gewässerunterhaltung<br />

Folgende Ausbauweisen führen zu besonders gravierenden Strukturdefiziten:<br />

• Begradigung, Laufverkürzung, Abtrennung von Altarmen<br />

• Uferbefestigung<br />

• Sohlenbefestigung (Stickung)<br />

• Verrohrung, Kanalisierung<br />

• Querbauwerke<br />

• Gewässerräumung<br />

Fotos: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 60


Gewässerausbau und Gewässerunterhaltung<br />

Häufige Gefährdungen für Fischlebensräume im<br />

Rahmen naturferner Unterhaltungsmaßnahmen sind:<br />

• Erhalt oder Erneuerung von Ufersicherungen<br />

• Räumung von Totholz<br />

• Räumung der angelandeten Gewässersohle<br />

Lösungen<br />

• In der freien Landschaft muss Gewässerunterhaltung auf<br />

… das absolut Notwendige beschränkt werden.<br />

• Die Eigendynamik des Gewässers ist konsequent<br />

zu … fördern, Ufersicherung zu unterlassen.<br />

• Ausweisung von Gewässerrandstreifen statt Nutzung<br />

bis … an den Gewässerrand.<br />

Fotos: J. Schneider und Th.Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 61


Gewässerausbau und Gewässerunterhaltung<br />

Naturnahe Gewässer, die über ausreichend<br />

Raum verfügen, benötigen keine<br />

Ufersicherung, denn die Ufer sind flach und<br />

kaum durch Erosion geprägt. Die<br />

Auenvegetation wirkt als Schutzstruktur für<br />

<strong>Fische</strong> und als hydraulische Bremse.<br />

Unlängst durchgeführte massive Ufersicherung<br />

in der freien Landschaft - eine<br />

völlig naturferne Maßnahme zum Schaden<br />

der ökologischen Funktionsfähigkeit.<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 62


Gewässergüte<br />

Die stoffliche Belastung durch Schadstoffe kann in<br />

folgende Gruppen unterteilt werden:<br />

• Organische Stoffe<br />

• Anorganische Stoffe<br />

• Gefährliche Stoffe (Umweltgifte)<br />

• In der Abwasserbehandlung werden organische<br />

und anorganische Stoffe behandelt.<br />

• Die organische Belastung der Gewässer wird anhand<br />

der Lebensgemeinschaft wirbelloser Tiere ermittelt<br />

(Saprobiensystem).<br />

Über diese Indikatororganismen - deren ökologische<br />

Ansprüche bekannt sind - lassen sich auch<br />

zurückliegende Belastungen erfassen.<br />

• Auch <strong>Fische</strong> haben je nach Art und Stadium einen<br />

unterschiedlichen Sauerstoffbedarf.<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 63


Abwasserbelastungen<br />

Dauerbelastungen<br />

Stoßbelastungen<br />

bei Niederschlagsereignissen<br />

(Regenüberläufe, Straßenverkehr)<br />

und Unfällen bzw. Störfällen (u. a.<br />

Chemikalien, Gülle, ungeklärte<br />

Abwässer)<br />

Punktuelle Einleitungen über<br />

Kläranlagen (organische Stoffe,<br />

darunter nicht im Klärprozess<br />

erfassbare Antibiotika, Hormone,<br />

Arzneimittelrückstände)<br />

Diffuse Quellen aus<br />

Landwirtschaft, Weinbau,<br />

Siedlungsflächen, Straßenverkehr,<br />

Luft, belasteten Böden (Gülle,<br />

Pestizide, Herbizide,<br />

Treibstoffrückstände, Ruß, u. v. a.)<br />

Foto: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 64


Abwasserbelastungen<br />

Organische Belastung und<br />

Feinsedimente - das Ende für<br />

Kieslaicher<br />

• Organische Belastungen und Feinsedimente bedingen Sauerstoffdefizite im<br />

Kieslückensystem, wodurch Kieslaicher wie Forelle, Lachs, Äsche und Elritze<br />

dramatische Reproduktionsausfälle erleiden können.<br />

• Auf dem Substrat siedelnde Bakterien, die sog. Biofilme, zehren den Sauerstoff auf;<br />

Ablagerungen feiner Trübstoffe blockieren die Frischwasserzufuhr<br />

Fotos: G. Burock<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 65


Maßnahmen zur Gewässerentwicklung<br />

Maßnahmen zur Entwicklung von Laichplätzen<br />

und Lebensräumen<br />

1. Wiederherstellung der linearen Durchgängigkeit<br />

2. Strömungslenkung durch Totholz, Buhnen,<br />

Störsteine<br />

3. Uferrenaturierung, Revitalisierung, etc.<br />

4. Gehölze, Gehölzpflanzungen<br />

5. Herstellen von Altarme, Altwässer<br />

und Flutmulden<br />

Foto: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 66


Eckpunkte der Maßnahmen<br />

Maßnahmen zur Entwicklung von Laichplätzen und Lebensräumen:<br />

Die vier goldenen Regeln<br />

Foto: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 67


Eckpunkte der Maßnahmen<br />

Maßnahmen zur Entwicklung von Laichplätzen und Lebensräumen:<br />

Die vier goldenen Regeln<br />

Raum zur Eigenentwicklung geben<br />

Foto: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 67


Eckpunkte der Maßnahmen<br />

Maßnahmen zur Entwicklung von Laichplätzen und Lebensräumen:<br />

Die vier goldenen Regeln<br />

Raum zur Eigenentwicklung geben<br />

Foto: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 67


Eckpunkte der Maßnahmen<br />

Maßnahmen zur Entwicklung von Laichplätzen und Lebensräumen:<br />

Die vier goldenen Regeln<br />

Raum zur Eigenentwicklung geben<br />

Gewässerdynamik<br />

erhöhen<br />

Foto: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 67


Eckpunkte der Maßnahmen<br />

Maßnahmen zur Entwicklung von Laichplätzen und Lebensräumen:<br />

Die vier goldenen Regeln<br />

Raum zur Eigenentwicklung geben<br />

Gewässerdynamik<br />

erhöhen<br />

Foto: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 67


Eckpunkte der Maßnahmen<br />

Maßnahmen zur Entwicklung von Laichplätzen und Lebensräumen:<br />

Die vier goldenen Regeln<br />

Raum zur Eigenentwicklung geben<br />

Gewässerdynamik<br />

erhöhen<br />

Lebensräume vernetzen<br />

Foto: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 67


Eckpunkte der Maßnahmen<br />

Maßnahmen zur Entwicklung von Laichplätzen und Lebensräumen:<br />

Die vier goldenen Regeln<br />

Raum zur Eigenentwicklung geben<br />

Gewässerdynamik<br />

erhöhen<br />

Lebensräume vernetzen<br />

Foto: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 67


Eckpunkte der Maßnahmen<br />

Maßnahmen zur Entwicklung von Laichplätzen und Lebensräumen:<br />

Die vier goldenen Regeln<br />

Raum zur Eigenentwicklung geben<br />

Ufersicherung entfernen<br />

Gewässerdynamik<br />

erhöhen<br />

Lebensräume vernetzen<br />

Foto: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 67


Eckpunkte der Maßnahmen<br />

Maßnahmen zur Entwicklung von Laichplätzen und Lebensräumen:<br />

Die vier goldenen Regeln<br />

Raum zur Eigenentwicklung geben<br />

Ufersicherung entfernen<br />

Gewässerdynamik<br />

erhöhen<br />

Lebensräume vernetzen<br />

Foto: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 67


Fischtreppe<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 68


Fischtreppe<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 68


Fischtreppe<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 68


Lineare Durchgängigkeit<br />

Verrohrungen ersetzen oder entschärfen<br />

Furten und umgedrehte U-Profile<br />

ersetzen Rohre.<br />

Große absturzfreie Rohre mit<br />

Substratanbindung sind ebenfalls<br />

für alle Arten passierbar<br />

Fotos: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 69


Formen von Durchlässen<br />

Durchlass mit<br />

Halbprofilen<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 70


Formen von Durchlässen<br />

Rohrdurchlass<br />

Durchlass mit<br />

Halbprofilen<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 70


Formen von Durchlässen<br />

Rohrdurchlass<br />

Geschlossener<br />

Rahmendurchlass<br />

Durchlass mit<br />

Halbprofilen<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 70


Formen von Durchlässen<br />

Rohrdurchlass<br />

Geschlossener<br />

Rahmendurchlass<br />

Unten offener<br />

Rahmendurchlass<br />

Durchlass mit<br />

Halbprofilen<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 70


Formen von Durchlässen<br />

Rohrdurchlass<br />

Geschlossener<br />

Rahmendurchlass<br />

Unten offener<br />

Rahmendurchlass<br />

Maulprofile z.B.<br />

Stahlwellprofil<br />

Durchlass mit<br />

Halbprofilen<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 70


Formen von Durchlässen<br />

Rohrdurchlass<br />

Geschlossener<br />

Rahmendurchlass<br />

Unten offener<br />

Rahmendurchlass<br />

Maulprofile z.B.<br />

Stahlwellprofil<br />

Durchlass mit<br />

Halbprofilen<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 70


Lineare Durchgängigkeit<br />

Rampen und Umgehungsbäche an<br />

Wehren mit Bestandsschutz<br />

Umgehungsbäche sind nur bei ausreichender<br />

Wasserdotation funktionsfähig.<br />

Anbindung an Wehrfuß nötig!<br />

Teilanrampungen neigen zur Verlegung (Pfeile)<br />

Nister<br />

Vollanrampungen sind daher vorzuziehen.<br />

Fotos: J. Schneider<br />

Brexbach<br />

Ahr<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 71


Lineare Durchgängigkeit<br />

Wehre ohne Bestandsschutz sollten grundsätzlich entfernt werden<br />

Rückbaumaßnahmen können unter anderem als Baumaßnahme (Komplettrückbau)<br />

oder als Initiierung eines beschleunigten Verfalls unter Ausnutzung der<br />

Gewässereigendynamik angelegt werden.<br />

Kompletter Rückbau eines Wehres an der Sieg -<br />

Schäden an der Vegetation sind gering und<br />

temporär<br />

Abtragen der Wehrkrone zur Beschleunigung<br />

des Verfalls eines schadhaften Wehres am<br />

Brölbach<br />

Fotos: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 72


Strömungslenkung durch Totholz<br />

Die hydraulische Wirkung von Totholzelementen ist<br />

stark von ihrer Position und Ausrichtung im<br />

Gewässer abhängig.<br />

Je nach Lage wird die Strömung unterschiedlich<br />

abgelenkt und es werden unterschiedliche<br />

Erosionsprozesse an der Gewässersohle und/oder<br />

im Uferbereich eingeleitet.<br />

Foto: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 73


Strömungslenkung durch Totholz<br />

Auf die Sohle wirkende Totholzelemente (Kinzig)<br />

Foto: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 74


Strömungslenkung durch Störstein<br />

Felsblock als natürlicher Störstein (Sieg)<br />

Foto: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 75


Strömungslenkung<br />

Welches Strukturelement eignet sich zur Strömungslenkung?<br />

• Totholz bietet bessere Unterstellmöglichkeiten für <strong>Fische</strong> als Störsteine<br />

• Totholz wird durch spezialisierte wirbellose Tiere besiedelt<br />

• Totholz ist meist leichter verfügbar als große Felsblöcke oder Steine<br />

• Störsteine schwimmen nicht auf und eigenen sich besser für<br />

größere Gewässer<br />

• Störsteine können auch als „Totholzfänger“ eingesetzt werden<br />

Unterstützende Maßnahmen:<br />

• Ufersicherungen aufbrechen, um dynamische Prozesse zu beschleunigen<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 76


Strömungslenkung<br />

Fischarten, die von der Einbringung von<br />

Totholz besonders profitieren:<br />

• Forelle<br />

• Lachs<br />

• Äsche<br />

• Groppe<br />

• Bachneunauge<br />

• Flußneunauge<br />

• Meerneunauge<br />

• Hecht<br />

• Elritze<br />

Foto: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 77


Strömungslenkung<br />

Totholzansammlung in einem Forellengewässer. Durch den Rückstaueffekt und den<br />

Einfluss der Geschiebeführung konnten sich vorteilhafte <strong>Strukturen</strong> für <strong>Fische</strong> bilden.<br />

Kiesablagerungen<br />

(Laichplätze)<br />

Salmonidenstandorte<br />

an Unterständen<br />

Feinsedimentbank<br />

(Bachneunaugenhabitat)<br />

Foto: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 78


Uferrenaturierung<br />

Naturnahe Ufer zeichnen sich durch einen Wechsel<br />

von Flachbereichen, Unterspülungen und wenigen<br />

Steilufern aus.<br />

Längsbänke aus Sohlsubstrat gehen lateral in Auen<br />

über.<br />

Die Breite der Gewässer variiert im Längsverlauf; es<br />

liegen Buchten, Taschen und - meist durch Bäume<br />

verursachte - Verengungen vor.<br />

Weiträumige steile Uferabbrüche durch Seitenerosion<br />

und eine uniforme Breite zeugen davon, dass dem<br />

Gewässer zu wenig Raum zur Verfügung steht.<br />

Foto: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 79


Uferrenaturierung<br />

Flache Uferbereiche bilden einen idealen Lebensraum für viele Jungfische. In der<br />

Äschenregion - wie hier an der Nister - sind dies unter anderem Barbe, Nase, Äsche,<br />

Forelle und Elritze.<br />

Foto: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 80


Uferrenaturierung<br />

Flache Uferbereiche bilden einen idealen Lebensraum für viele Jungfische. In der<br />

Äschenregion - wie hier an der Nister - sind dies unter anderem Barbe, Nase, Äsche,<br />

Forelle und Elritze.<br />

Foto: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 80


Uferrenaturierung<br />

Alte Ufersicherung am Saynbach - in der freien Landschaft unnötig<br />

Foto: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 81


Uferrenaturierung<br />

Alte Ufersicherung am Saynbach - in der freien Landschaft unnötig<br />

Foto: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 81


Uferrenaturierung<br />

Flache Uferzonen sind für die Fischfauna ein unverzichtbarer Bestandteil ihres<br />

Lebensraums<br />

Fotos: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 82


Uferrenaturierung<br />

Vorgehensweise bei vollständigen Renaturierungen:<br />

1. Raum für Entwicklung geben<br />

2. Ufersicherung entfernen<br />

3. Ufer abflachen<br />

Foto: Th. Paulus<br />

Ahr<br />

Seemenbach<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 83


Uferrenaturierung<br />

Vorgehensweise bei Initialmaßnahmen:<br />

1. Raum für Entwicklung geben<br />

2. Ufersicherung teilweise entfernen oder lockern<br />

3. Erosionsprozesse durch Einbau von<br />

Strömungslenkern einleiten<br />

Fotos: Th. Paulus<br />

Eder<br />

Buhneneinbau<br />

… gegenüber neu entstandene Kiesbank<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 84


Uferrenaturierung<br />

Vorgehensweise bei Initialmaßnahmen:<br />

1. Raum für Entwicklung geben<br />

2. Ufersicherung teilweise entfernen oder lockern<br />

3. Erosionsprozesse durch Einbau von<br />

Strömungslenkern einleiten<br />

Fotos: Th. Paulus<br />

Eder<br />

Buhneneinbau<br />

… gegenüber neu entstandene Kiesbank<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 84


Uferrenaturierung<br />

Vorgehensweise bei Initialmaßnahmen:<br />

1. Raum für Entwicklung geben<br />

2. Ufersicherung teilweise entfernen oder lockern<br />

3. Erosionsprozesse durch Einbau von<br />

Strömungslenkern einleiten<br />

Fotos: Th. Paulus<br />

Eder<br />

Buhneneinbau<br />

… gegenüber neu entstandene Kiesbank<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 84


Uferrenaturierung<br />

Fischarten, die von Uferrenaturierungen<br />

besonders profitieren:<br />

• Forelle<br />

• Äsche<br />

• Groppe<br />

• Bachneunauge<br />

• Nase<br />

• Barbe<br />

• Elritze<br />

• Bitterling<br />

• Hecht<br />

• und viele andere mehr…<br />

Foto: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 85


Gehölze<br />

Erlen und Weiden bilden in Auen weit ausgedehnte Gehölze. So<br />

ist der Uferbereich normalerweise beschattet und von Ästen<br />

überragt. Die ins Wasser ragenden Wurzeln bilden eine wichtige<br />

Schutzstruktur und beherbergen zahlreiche wirbellose Tiere.<br />

Die Ufervegetation hat somit u.a. eine Funktion als:<br />

•Lebensraum<br />

•Nahrungsquelle<br />

Foto: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 86


Gehölze<br />

Das dichte Wurzelgeflecht der Schwarzerle<br />

bietet <strong>Fische</strong>n Schutz<br />

Schutzstruktur und<br />

Lebensraum für viele<br />

wirbellose Kleintiere<br />

Nasen in Deckung<br />

Fotos: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 87


Gehölze<br />

Erlen sind dank ihrer weit reichenden Wurzeln außerordentlich standfest…<br />

Fotos: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 88


Altarme, Altwässer und Flutmulden<br />

Weithin unterschätzt - die herausragende Bedeutung der Nebengewässer<br />

wie<br />

Altarme, Altwässer und Flutmulden als:<br />

• Rückzugsgebiet<br />

• Überwinterungsgebiet<br />

• Laichhabitat<br />

• Jungfischlebensraum<br />

• Habitat für Stillwasserarten<br />

Foto: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 89


Altarme, Altwässer und Flutmulden<br />

Flußbarsch<br />

Tiere der Auen:<br />

Altarme werden u. a. von Muscheln,<br />

spezialisierten Kleinfischarten wie<br />

dem Bitterling - und von Fischarten wie<br />

dem Flußbarsch besiedelt.<br />

Fotos: K. Frick, F. Hecker und J. Schneider<br />

Bitterlinge legen ihre Eier in Muscheln ab …<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 90


Altarme, Altwässer und Flutmulden<br />

Altarm mit Tendenz zur Verlandung und Abkoppelung vom Hauptstrom<br />

Foto: J. Schneider<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 91


Altarme, Altwässer und Flutmulden<br />

Laichende Wildkarpfen in einem nur noch bei Hochwasser<br />

durchströmten, unten angebundenen Altrhein in Hessen<br />

Foto: E. Korte<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 92


Altarme, Altwässer und Flutmulden<br />

Erlen und/oder Weiden<br />

Danke für den Fisch<br />

Baum mit Krone einbringen<br />

Flachwasserzone anlegen<br />

Neuanlage eines „Altarms“. Untergetauchtes Totholz dient als Deckungsstruktur.<br />

Die Anbindung zum Hauptgewässer sollte unterstromig erfolgen und die tiefste Stelle<br />

sein, um auch bei Niedrigwasser freie Ortswechsel zu ermöglichen.<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 93


Nidda (Mainsystem, Hessen):<br />

Ausgangszustand des Gewässers<br />

• Mehrfach Maßnahmen zur Begradigung und Ausbau im vorigen<br />

• Jahrhundert<br />

• 1960 wurden ca. 40 km als Trapezprofil ausgebaut<br />

• Altarme und Flussschlingen wurden abgeschnitten<br />

• Verlust von Überflutungsflächen<br />

• Böschungssicherung durch Steinsatz<br />

• Teilweise Aussteinung der Sohle<br />

• Mahd der Böschung, keine Gehölze am Ufer<br />

• Langsame Verbesserung der Gewässergüte von GK III-IV auf GK II in<br />

den 1990er Jahren<br />

• Wiederansiedlungsprogramme für ausgestorbene Flussfische<br />

Barbe und Nase<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 94


Nidda (Mainsystem, Hessen):<br />

Ausgangszustand des Gewässers<br />

Foto: G. Lehr<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 95


Nidda (Mainsystem, Hessen):<br />

Maßnahmen zur Strukturverbesserung<br />

• Unterhaltungslastträger „Wasserverband Nidda“ führt<br />

• Strukturverbesserungsmaßnahmen am Nidda-Knie in 2001 durch<br />

• Hochwasserschutz für HQ 100 muss erhalten bleiben<br />

• Beseitigung des Steinsatzes an der Böschung<br />

• Verwendung des Materials zur Anlage von Buhnen und Leitwerken<br />

• Abflachen der Ufer<br />

• Anschnitt alter Flusskiese<br />

• Verlegung des Hochwasserschutzdammes<br />

• Einrichtung eines 30 m breiten Gewässerentwicklungskorridores,<br />

teilweise mit Gehölzen<br />

• Anlage von Inseln und Flussschlingen<br />

• Verringerung des Unterhaltungsaufwandes<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 96


Nidda (Mainsystem, Hessen):<br />

Verbreiterung der Gewässerparzelle<br />

Foto: G. Lehr<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 97


Nidda (Mainsystem, Hessen):<br />

Verbreiterung der Gewässerparzelle<br />

Foto: G. Lehr<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 97


Nidda (Mainsystem, Hessen): Entfernen der<br />

Böschungssicherung, Umbau zu Buhnen und Leitwerke<br />

Foto: G. Lehr<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 98


Nidda (Mainsystem, Hessen):<br />

Aufweitung des Gewässerprofils<br />

Foto: G. Lehr<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 99


Nidda (Mainsystem, Hessen): Anlage von Buhnen<br />

und Buchten aus alter Böschungssicherung<br />

Foto: G. Lehr<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 100


Nidda (Mainsystem, Hessen): Anlage von Buhnen<br />

und Buchten aus alter Böschungssicherung<br />

Foto: G. Lehr<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 100


Nidda (Mainsystem, Hessen):<br />

Strukturelle Entwicklung<br />

• Ausbildung von verschiedenen Kiesbänken und Kolken<br />

• Vielfältiges Strömungsmuster<br />

• Natürliche Sukzession bei der Gehölzansiedlung auf<br />

freigeschobenen Rohböden<br />

• 30 m breiter Gewässerentwicklungskorridor zur dynamischen<br />

Veränderung des Gewässers<br />

• Verbesserung der Strukturgüte von StGK 6 auf StGK 4<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 101


Nidda (Mainsystem, Hessen):<br />

Anlage von Inseln und Flussschlingen<br />

Foto: G. Lehr<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 102


Nidda (Mainsystem, Hessen):<br />

Anlage von Inseln und Flussschlingen<br />

Foto: G. Lehr<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 102


Nidda (Mainsystem, Hessen):<br />

Ökologische und fischereiliche Entwicklung<br />

• Erhöhung der Fischarten von 10 auf 12 Arten<br />

• Erhöhung der Individuenhäufigkeiten einzelner Arten<br />

• Ausgewogene Altersstruktur einzelner Arten<br />

• Weniger Ubiquisten, mehr anspruchsvolle Flussfischarten<br />

• Rückkehr verschollener Arten, wie z. B. Bitterling und Elritze<br />

• Vermehrte Jungfischaufkommen an den Kiesbänken<br />

• Entstehung von Laichplätzen für Barben<br />

• Rückkehr seltenen Vogelarten<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 103


Nidda (Mainsystem, Hessen):<br />

Rückkehr der Nasen<br />

Foto: G. Lehr<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 104


Nidda (Mainsystem, Hessen):<br />

Flussfischarten, wie Nase finden Laichhabitat<br />

Fotos: G. Lehr<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 105


Nidda (Mainsystem, Hessen):<br />

Jungfische von Hasel, Döbel, Elritze und Nase<br />

Barbe<br />

Hasel<br />

Döbel<br />

Barbe 0+<br />

Nase<br />

Foto: G. Lehr<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 106


Nidda: Fischarten und –häufigkeit<br />

an einem renaturierten Gewässerabschnitt<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 107


Nidda (Mainsystem, Hessen):<br />

Gewässerentwicklung und Naturerleben<br />

Foto: G. Lehr<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 108


Dimensionen der Durchgängigkeit<br />

Aus: H. Patt, P. Jürging, W.<br />

Kraus, 2009<br />

Longitudinal – (Fisch)wanderung und Drift<br />

Lateral – Wanderung zw. Gewässer und Aue,<br />

Wasserwechselzone<br />

Vertikal – Lebensraum zw. Lückensystem der<br />

Sohle und Grundwasser; Kompensationsflug<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 109


Dimensionen der Durchgängigkeit<br />

Aus: H. Patt, P. Jürging, W.<br />

Kraus, 2009<br />

Longitudinal – (Fisch)wanderung und Drift<br />

Lateral – Wanderung zw. Gewässer und Aue,<br />

Wasserwechselzone<br />

Vertikal – Lebensraum zw. Lückensystem der<br />

Sohle und Grundwasser; Kompensationsflug<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 109


Dimensionen der Durchgängigkeit<br />

Aus: H. Patt, P. Jürging, W.<br />

Kraus, 2009<br />

Longitudinal – (Fisch)wanderung und Drift<br />

Lateral – Wanderung zw. Gewässer und Aue,<br />

Wasserwechselzone<br />

Vertikal – Lebensraum zw. Lückensystem der<br />

Sohle und Grundwasser; Kompensationsflug<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 109


Dimensionen der Durchgängigkeit<br />

Aus: H. Patt, P. Jürging, W.<br />

Kraus, 2009<br />

Longitudinal – (Fisch)wanderung und Drift<br />

Lateral – Wanderung zw. Gewässer und Aue,<br />

Wasserwechselzone<br />

Vertikal – Lebensraum zw. Lückensystem der<br />

Sohle und Grundwasser; Kompensationsflug<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 109


Wiederherstellung der Durchgängigkeit im Rahmen der<br />

Gewässerunterhaltung<br />

Fotos: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 110


Wiederherstellung der Durchgängigkeit im Rahmen der<br />

Gewässerunterhaltung<br />

Fotos: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 110


Wiederherstellung der Durchgängigkeit im Rahmen der<br />

Gewässerunterhaltung<br />

Fotos: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 110


Wiederherstellung der Durchgängigkeit im Rahmen der<br />

Gewässerunterhaltung<br />

Fotos: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 110


Wiederherstellung der Durchgängigkeit im Rahmen der<br />

Gewässerunterhaltung<br />

Fotos: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 110


Wiederherstellung der<br />

Durchgängigkeit am Laubusbach,<br />

Lahngebiet<br />

Foto: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 111


Gehölzpflege – Einzelstammentnahme<br />

Alsenz, Mannweiler-Cölln, Rheinland-Pfalz<br />

Fotos: Thomas Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 112


Gehölzpflege – Einzelstammentnahme<br />

Alsenz, Mannweiler-Cölln, Rheinland-Pfalz<br />

Fotos: Thomas Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 112


Gehölzpflege – Einzelstammentnahme<br />

Alsenz, Mannweiler-Cölln, Rheinland-Pfalz<br />

Fotos: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 113


Gehölzpflege – Einzelstammentnahme<br />

Alsenz, Mannweiler-Cölln, Rheinland-Pfalz<br />

Fotos: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 113


Gehölzpflege – Einzelstammentnahme<br />

Alsenz, Mannweiler-Cölln, Rheinland-Pfalz<br />

Fotos: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 113


Störsteineinbau<br />

Gersprenz, Odenwald<br />

Foto: G. Schmidt<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 114


Entfernen von Böschungssicherungen<br />

Wied, Westerwald, Rheinland-Pfalz<br />

Fotos: Thomas Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 115


Entfernen von Böschungssicherungen<br />

Wied, Westerwald, Rheinland-Pfalz<br />

Fotos: Thomas Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 115


Entfernen von Böschungssicherungen<br />

Wied, Westerwald, Rheinland-Pfalz<br />

Fotos: Thomas Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 115


Weidensteckhölzer einpflanzen<br />

Wied, Westerwald, Rheinland-Pfalz<br />

Fotos: Thomas Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 116


Weidensteckhölzer einpflanzen<br />

Wied, Westerwald, Rheinland-Pfalz<br />

Fotos: Thomas Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 116


Weidensteckhölzer einpflanzen<br />

Wied, Westerwald, Rheinland-Pfalz<br />

Fotos: Thomas Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 116


Weidensteckhölzer einpflanzen<br />

Wied, Westerwald, Rheinland-Pfalz<br />

Fotos: Thomas Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 116


Renaturierung<br />

Simmerbach, Naheeinzugsgebiet, Hunsrück<br />

Fotos: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 117


Renaturierung<br />

Simmerbach, Naheeinzugsgebiet, Hunsrück<br />

Fotos: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 117


Renaturierung<br />

Simmerbach, Naheeinzugsgebiet, Hunsrück<br />

Fotos: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 117


Renaturierung<br />

Simmerbach, Naheeinzugsgebiet, Hunsrück<br />

Fotos: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 117


Renaturierung<br />

Meerbach, Weschnitz, Odenwald<br />

Fotos: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 118


Renaturierung<br />

Meerbach, Weschnitz, Odenwald<br />

Fotos: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 118


Renaturierung<br />

Meerbach, Weschnitz, Odenwald<br />

Fotos: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 118


Renaturierung<br />

Meerbach, Weschnitz, Odenwald<br />

Fotos: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 118


Urbane Gewässer – Zugängigkeit<br />

Vellmar, Untere Fulda, Hessen<br />

Foto: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 119


Urbane Gewässer – Zugängigkeit<br />

Vellmar, Untere Fulda, Hessen<br />

Foto: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 119


Menschen brauchen Freiraum<br />

Rehbach, Neustadt/Weinstraße, Rheinland-Pfalz, Wienfluss<br />

Fotos: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 120


Menschen brauchen Freiraum<br />

Rehbach, Neustadt/Weinstraße, Rheinland-Pfalz, Wienfluss<br />

Fotos: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 120


Menschen brauchen Freiraum<br />

Rehbach, Neustadt/Weinstraße, Rheinland-Pfalz, Wienfluss<br />

Fotos: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 120


Menschen brauchen Freiraum<br />

Rehbach, Neustadt/Weinstraße, Rheinland-Pfalz, Wienfluss<br />

Fotos: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 120


Menschen brauchen Freiraum<br />

Rehbach, Neustadt/Weinstraße, Rheinland-Pfalz, Wienfluss<br />

Fotos: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 120


Menschen brauchen Freiraum<br />

Rehbach, Neustadt/Weinstraße, Rheinland-Pfalz, Wienfluss<br />

Fotos: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 120


Ortsentwicklung – Zugänglichkeit - Naherholung<br />

VG Rhens, OT Brey, Rheinland-Pfalz<br />

Fotos: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 121


Ortsentwicklung – Zugänglichkeit - Naherholung<br />

VG Rhens, OT Brey, Rheinland-Pfalz<br />

Fotos: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 121


Ortsentwicklung – Zugänglichkeit - Naherholung<br />

VG Rhens, OT Brey, Rheinland-Pfalz<br />

Fotos: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 121


Ortsentwicklung – Zugänglichkeit - Naherholung<br />

VG Rhens, OT Brey, Rheinland-Pfalz<br />

Fotos: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 121


Ortsentwicklung – Zugänglichkeit - Naherholung<br />

VG Rhens, OT Brey, Rheinland-Pfalz<br />

Fotos: Th. Paulus<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 121


Dank an die Bearbeiter und Fotoautoren:<br />

Gerd Burock, Jens Buttler, Klaus Frick, Rolf-Jürgen Gebler, Josef Groß, Frank Hecker, Jan Kamman,<br />

Winfried Klein, Egbert Korte, Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht<br />

Rheinland-Pfalz, Gottfried Lehr, Anton Lelek, Thomas Paulus, Holger Schindler, Jörg Schneider,<br />

Bernd Stemmer, Peter Schupp, Franz-Josef Wichowski, Helmut Wuttke<br />

Vielen Dank<br />

für die neue<br />

Wohnung<br />

Datum | Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für <strong>Fische</strong> 122

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