Handlungsempfehlung 1: Wie gelingt eine Spaziergangsgruppe?
Handlungsempfehlung 1: Wie gelingt eine Spaziergangsgruppe?
Handlungsempfehlung 1: Wie gelingt eine Spaziergangsgruppe?
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ehrenamtlich tätig sein und <strong>eine</strong> <strong>Spaziergangsgruppe</strong><br />
leiten wollen.<br />
Informationen zur Durchführung der verschiedenen<br />
Methoden erhalten Sie über das Zentrum für Bewegungsförderung<br />
Baden-Württemberg.<br />
Los geht`s – Was ist bei der Planung zu beachten?<br />
Wichtig! Die Beteiligung der älteren Menschen sowie<br />
der Kooperationspartner von Anfang an ist für<br />
das Gelingen unerlässlich. In der bereits oben erwähnten<br />
Ideen- oder Denkwerkstatt können erste<br />
Gedanken zusammengetragen und Wünsche sowie<br />
Bedürfnisse älterer Menschen berücksichtigt werden.<br />
Folgende Aspekte sind bei der Planung zu beachten:<br />
Gewinnung von Kooperationspartnern bzw. Projektträgern<br />
Begleitete Spaziergänge können auch zu <strong>eine</strong>m<br />
Kooperationsvorhaben werden, indem sich bspw.<br />
haupt- und ehrenamtliche Kräfte zusammenschließen.<br />
Kooperationspartner/innen können bei der<br />
Gewinnung von Teilnehmer/innen nützlich sein. Des<br />
Weiteren eignet sich <strong>eine</strong> Kooperation mit <strong>eine</strong>m<br />
Café oder Restaurant (vergünstigte Preise, Toilettennutzung).<br />
Einrichtung <strong>eine</strong>r Koordinationsstelle<br />
Erfahrungen aus bestehenden <strong>Spaziergangsgruppe</strong>n<br />
haben gezeigt, dass für die strukturelle Verankerung<br />
des Angebotes <strong>eine</strong> Koordinationsstelle<br />
hilfreich ist. Diese könnte bei <strong>eine</strong>m der bereits<br />
genannten Kooperationspartnern angesiedelt sein.<br />
Eine dauerhafte Koordination durch <strong>eine</strong> hauptamtliche<br />
Kraft sichert die Nachhaltigkeit. Engagierte<br />
Ehrenamtliche können ebenfalls die Koordinationstätigkeit<br />
übernehmen.<br />
Zielgruppenansprache und -erreichbarkeit<br />
Persönliche Ansprache schafft bei älteren Menschen<br />
Vertrauen. Kooperationspartner, z.B. ambulante<br />
Dienste, sind hier sehr hilfreich. Aber auch nachbarschaftliche<br />
Kontakte können ältere Menschen motivieren,<br />
an <strong>eine</strong>m Angebot teilzunehmen.<br />
Im Rahmen von Vortragsreihen oder Informationsveranstaltungen<br />
für ältere Menschen kann das Angebot<br />
des gemeinsamen Spaziergangs vorgestellt<br />
werden.<br />
4<br />
Auswahl des Treffpunkts und der Wegstrecke:<br />
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Wo wohnen viele ältere Menschen?<br />
Die Strecke sollte so kurz wie möglich vom<br />
Wohnsitz entfernt liegen, damit die Laufenergie<br />
nicht schon verbraucht ist.<br />
Wo gibt es <strong>eine</strong>n prägnanten Treffpunkt?<br />
Z.B. Seniorenzentrum, Seniorentreff, Gemeindehaus,<br />
Spielplatz, Begegnungsstätte, Apotheke<br />
<strong>Wie</strong> gut ist die Erreichbarkeit des Treffpunkts?<br />
Barrierefreier Zugang? Zu Fuß erreichbar, mit<br />
öffentlichen Verkehrsmitteln, gibt es Parkmöglichkeiten?<br />
<strong>Wie</strong> ist die Beschaffenheit der Wege?<br />
Unterschiedliche Bodenbeschaffenheit kann <strong>eine</strong>rseits<br />
den Gleichgewichtssinn schulen, andererseits<br />
<strong>eine</strong> mögliche „Stolperfalle“ darstellen.<br />
• Gibt es unterwegs Sitzmöglichkeiten?<br />
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Gibt es in der Nähe Toiletten?<br />
(Café, Restaurant)<br />
Gibt es in der Nähe <strong>eine</strong>n Bewegungsparcours<br />
oder Bouleplatz?<br />
Die Mitbenutzung schon vorhandener Angebote<br />
kann die Motivation bei den älteren Menschen<br />
steigern.<br />
Werden mehrere <strong>Spaziergangsgruppe</strong>n und<br />
Routen angeboten?<br />
Der Vorteil von verschiedenen Routen ist, dass<br />
k<strong>eine</strong> Langeweile aufgrund gleicher Wegstrecken<br />
aufkommt. Andererseits bevorzugen ältere<br />
Menschen oft gleiche Wegstrecken, weil sie<br />
die Route kennen und sie einschätzen können<br />
wie lange sie durchhalten.<br />
• Gibt es unterwegs Schattenplätze?<br />
Tipps!<br />
• Die Wegstrecke sollte vor dem ersten Spaziergang<br />
auf Eignung geprüft werden.<br />
• Ein Übersichtsplan, welcher den Spaziergängern<br />
zur Verfügung gestellt wird, zeigt die Länge der<br />
Strecke, Sitzmöglichkeiten und vorhandene Toiletten<br />
auf. Er dient dazu, Ängste vor Überforderung<br />
abzubauen.<br />
• Das Abstellen <strong>eine</strong>s „Notfallautos“ auf halber<br />
Strecke ist hilfreich.