Impressum Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg im Regierungspräsidium Stuttgart Nordbahnhofstaße 135 · 70191 Stuttgart Telefon 0711 904-35000 · Fax 0711 904-35010 abteilung9@rps.bwl.de www.rp-stuttgart.de · www.gesundheitsamt-bw.de Ansprechpartnerin Zentrum für Bewegungsförderung Baden-Württemberg Bettina Huesmann Telefon 0711 904 39403 bettina.huesmann@rps.bwl.de Redaktion Bettina Huesmann, Ricarda Heckel Mai 2013 Bildnachweis Umschlagvorderseite: © WEEBER + PARTNER; S. 6 © Simone van den Berg - Fotolia.com
Die vorliegende <strong>Handlungsempfehlung</strong> “<strong>Wie</strong> <strong>gelingt</strong> <strong>eine</strong> <strong>Spaziergangsgruppe</strong>?“ soll Akteurinnen und Akteuren aus Städten und Gemeinden bei der Planung und Durchführung <strong>eine</strong>r <strong>Spaziergangsgruppe</strong> behilflich sein. Insbesondere kommen folgende Einrichtungen, die sich als Koordinationsstelle aber auch als Kooperationspartner eignen, in Frage: Stadt-, Gemeindeverwaltung (Bürgerbüro, Amt für Soziales, Altenhilfeplanung), Gesundheitsamt (Sachgebiet Gesundheitsförderung), Pflegestützpunkte, Schulen (Altenpflege, Physiotherapie), Kirchengemeinden, Wohlfahrtsverbände (DRK, Caritas, Diakonie, AWO, Paritätischer, Israelitische Religionsgemeinschaft), örtliche Sportver<strong>eine</strong>, Baugenossenschaften, Agenda 21 Arbeitsgruppen (über das Rathaus zu erfahren), Seniorenbüros, Seniorenzentren, Stadt-Senioren-Rat, Ärzte/innen, Therapeuten/innen. Engagierte Ehrenamtliche können diese <strong>Handlungsempfehlung</strong> als Basis zum Aufbau <strong>eine</strong>r Gruppe verwenden. Sie enthält Erfahrungen von <strong>Spaziergangsgruppe</strong>n aus Bad Dürrheim, Berlin (im Rahmen des Zentrums für Bewegungsförderung, u.a. Neukölln. Publikation: Schritt für Schritt zu mehr Bewegung. Ein Leitfaden zum Aufbau von begleitenden <strong>Spaziergangsgruppe</strong>n und zur Initiierung von Trainingsgruppen zur Sturzprävention im Stadtteil), Donaueschingen, Freiburg (Rieselfeld), Heidelberg, Ludwigsburg und Villingen-Schwenningen. Unser Dank gilt allen, die zum Gelingen der Handlungshilfe beigetragen haben. Die Teilnahme an <strong>Spaziergangsgruppe</strong>n sind <strong>eine</strong> Möglichkeit, sich im Alltag mehr zu bewegen. Vor allem für Menschen, die sich nicht mehr so fit fühlen und/oder sich nicht mehr trauen all<strong>eine</strong> spazieren zu gehen. Auch für weniger Aktive sind begleitete Spaziergänge ein Anfang, wieder mehr in Bewegung zu kommen. Sie dienen als Motivator, sich mehr im Freien zu bewegen und fördern zugleich die soziale Teilhabe. Was leisten <strong>Spaziergangsgruppe</strong>n? • • • • • • Stärkung der sozialen Kontakte im Alter und Vermeidung von Isolation (Gruppenerlebnis) Erhalt der Mobilität und der geistigen Leistungsfähigkeit Stärkere Integration von Bewegung in den Alltag Beitrag zur Unfall- und Sturzprophylaxe Bewusste Wahrnehmung der Natur Positiver Beitrag zur psychischen Gesundheit Regelmäßige körperliche Aktivität hat positive Auswirkungen auf das körperliche und seelische Wohlbefinden. Besonders die Alltagsbewegung ist in jedem Alter für die Gesunderhaltung wichtig und kann durch kl<strong>eine</strong> Veränderungen im Alltag gefördert werden. Jeder Tag bietet <strong>eine</strong> Menge Gelegenheiten sich körperlich zu betätigen. Bewegungsempfehlungen • • • 2,5 Stunden pro Woche Bewegung mit mittlerer Intensität (zügiges Gehen, Gartenarbeit, Wandern, Nordic Walking, Wassergymnastik, Tanzen) oder 1 ¼ Stunden pro Woche Bewegung mit höherer Intensität (Jogging, Skilanglauf, Radfahren, Bergwandern) oder <strong>eine</strong> Kombination aus mittlerer und höherer Intensität • mindestens 10 Minuten am Stück • zudem sollten muskelkräftigende und gleichgewichtsfördernde Übungen an zwei oder mehr Tagen in der Woche durchgeführt werden Was gibt`s, was braucht`s? Quelle: U.S. Department of Health and Human Services (2008) Die Ermittlung der bereits vorhandenen Angebote in der Gemeinde oder Stadt vor der Planung <strong>eine</strong>r <strong>Spaziergangsgruppe</strong> ist von Vorteil, da das Andocken an bestehende Strukturen oft Zeit und Geld spart. Zu Beginn eignet sich deshalb <strong>eine</strong> Bedarfs- und Bestandsanalyse. Mit diesem Vorgehen wird u.a. analysiert, ob bereits <strong>Spaziergangsgruppe</strong>n mit geeigneten Wegstrecken existieren. Für die Analyse der Angebotslandschaft ist die Befragung der Bürger/innen oder Experten/innen mittels Fragebogen ein wertvolles Instrument. Nicht jede Koordinationsstelle hat aber die Zeit oder die Möglichkeit <strong>eine</strong> repräsentative Befragung durchzuführen. Um den Bestand oder Bedarf zu ermitteln, eignet sich auch die Durchführung <strong>eine</strong>s Worldcafés oder <strong>eine</strong>r Ideen- oder Denkwerkstatt mit örtlichen Akteur/innen und/oder Bürger/innen. Die letztgenannten Methoden bieten zudem die Möglichkeit, vorrangige Zielgruppen zu identifizieren und Bürgerinnen und Bürger zu gewinnen, die 3