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STADT FRIEDRICHSHAFEN Ergänzungsvorlage

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<strong>STADT</strong> <strong>FRIEDRICHSHAFEN</strong><br />

<strong>Ergänzungsvorlage</strong><br />

Drucksache-Nr. 2013 / V 00091/1<br />

Dienststelle: Amt für Bildung, Familie und Sport<br />

Ausfertigungen:<br />

Amt für Bildung, Familie und Sport,<br />

DEZ1,DEZ2,DEZ3,DEZ4<br />

10.05.2013, Unterschrift:<br />

Aktenzeichen: BFS/Schule/Schulentwicklung<br />

Mitzeichnung (Datum, Kurzzeichen):<br />

BM Krezer _______________ EBM Dr. Köhler ________________<br />

BM Hauswald __gez.__________ Oberbürgermeister i.V. BM Hauswald<br />

Betreff: Schulentwicklung Friedrichshafen: Schulstrukturplanung –<br />

Einführung von Gemeinschaftsschulen<br />

Anlage:<br />

1. Prognose der Schülerzahlen für die 2. Säule des Schulsystems der staatlichen<br />

Schulen in Friedrichshafen<br />

2. Bewertungsmatrix GMS-Bewerber<br />

3. Unterstützungsangebot PH Weingarten <br />

Medien: Bitte ankreuzen. Alles, was präsentiert werden soll, muss mindestens 1 Arbeitstag vor den<br />

jeweiligen Sitzungen der Geschäftsstelle des Gemeinderates zugeleitet werden, damit die Präsentation<br />

gewährleistet werden kann.<br />

MS Office 2003 Dateien<br />

(inkl. ppt, .mpp)<br />

.pdf-, htm-<br />

Dateien<br />

DVD Video (VHS) Folien<br />

(ungeeignet)<br />

Referent und Zeitdauer:<br />

Herr Marco Schneider - 60 Min.<br />

Gremium: Datum: Zuständigkeit: Öffentlichkeitsstatus:<br />

Gemeinderat 13.05.2013 Entscheidung öffentlich<br />

Ggf. Hinweis auf frühere Behandlung des Beratungsgegenstandes (Gremium, Datum, Drucksache-Nr.):


FINANZIELLE AUSWIRKUNGEN ja nein<br />

Kosten: einmalige Kosten Betrag: EUR<br />

jährliche Folgekosten: Personalkosten Betrag: EUR<br />

Sachkosten Betrag: EUR<br />

Zuschüsse einmalige Einnahme(n) Betrag: EUR<br />

bzw.<br />

Beiträge: laufende (jährlich) Betrag: EUR<br />

MITTELBEREITSTELLUNG IM HAUSHALT:<br />

Städt. Haushalt VWH VMH Fipo:<br />

Stiftungs-Haushalt VWH VMH Fipo:<br />

Zur Verfügung stehende Mittel<br />

(Planansatz und Haushaltsausgaberest lfd. Jahr):<br />

Noch bereitzustellen:<br />

Deckungsvorschlag:<br />

EUR<br />

EUR<br />

EUR<br />

Beschlussantrag:<br />

1. Die vorliegende Schulstrukturplanung wird zustimmend zur Kenntnis genommen und soll<br />

als Grundlage für die Weiterentwicklung der Schullandschaft in Friedrichshafen dienen.<br />

2. Auf der Basis der Schulstrukturplanung werden folgende konkrete Beschlüsse gefasst:<br />

2.1 Die Sekundarstufe I ohne Gymnasien wird mit 10 Zügen konzipiert.<br />

2.2 Zum Schuljahr 2014/2015 wird aus der Schreienesch-Schule eine Gemeinschaftsschule<br />

1-10 (Primarstufe: 3-zügig, Sekundarstufe 1: 2-zügig) entwickelt und beim Kultusministerium<br />

beantragt. Das Oberstufenangebot wird über eine Kooperation mit den beruflichen<br />

Gymnasien konzipiert.<br />

2.3 Am Standort Fischbach wird die Grundschule Friedrichshafen-Fischbach fortgeführt.<br />

2.4 Die Ludwig-Dürr-Schule bleibt als Grund- und Werkrealschule bestehen.<br />

2.5 Die Graf-Soden-Realschule und die Pestalozzischule werden aufgefordert, die<br />

Möglichkeiten einer „Kooperation“ (Gemeinschaftsschule oder Verbund)<br />

ergebnisoffen auszuloten mit dem Ziel einer Umsetzung zum Schuljahr 2014/2015. Die<br />

Graf-Soden-Realschule bleibt bis dahin Realschule, die Pestalozzischule Grund- und<br />

Werkrealschule.


1. Vorbemerkungen / Handlungsauftrag<br />

Der Gemeinderat hat am 06.02.2012 nach einer ausführlichen und intensiven Diskussion folgende<br />

Beschlüsse zur Schulentwicklung gefasst:<br />

1. Die Verwaltung wird beauftragt, für die Struktur der Grund- und weiterführenden Schulen in<br />

Friedrichshafen (Werkrealschulen, Realschulen, Gymnasien, Gemeinschaftsschulen) unter<br />

Einbeziehung der Sonderschulen und beruflichen Schulen ein gesamtstädtisches Konzept zu<br />

erarbeiten und dem Gemeinderat nach Anhörung der Schulen zur Entscheidung vorzulegen.<br />

2. Die Verwaltung wird parallel zu Ziffer 1 beauftragt, zusammen mit Eltern und Lehrern und der<br />

Schulkonferenz die Einrichtung einer oder mehrerer Gemeinschaftsschulen zu prüfen und die<br />

notwendigen Konzepte und Anträge dem Gemeinderat vor Antragstellung zur Entscheidung<br />

vorzulegen.<br />

3. Die Entwicklung einer oder mehrerer Gemeinschaftsschulen und eines gesamtstädtischen<br />

Konzepts der Schulstruktur soll durch die PH Weingarten begleitet werden.<br />

Als Zwischenergebnis der beiden am 06.02.2012 vom Gemeinderat ergangenen Arbeitsaufträge an<br />

die Verwaltung (Beschlusspunkt 1 und 2) wurde dem Kultur- und Sozialausschuss am 24.10.2012<br />

ein Entwurf für eine gesamtstädtische Schulstrukturplanung vorgelegt. Diese wurde zunächst nicht<br />

weiter verfolgt sondern mit weiteren Arbeitsaufträgen versehen zurückgestellt:<br />

1. Die Sitzungsvorlage wird zurückgezogen.<br />

2. Es sollen nochmals Diskussionen in den Schulen und in der Schulkommission erfolgen.<br />

3. Es soll eine Elternbefragung durchgeführt werden, analog dem Beispiel Ravensburg.<br />

Daraufhin hatten sich die ursprünglich vier GMS-Bewerber (GS Friedrichshafen-Fischbach, GWRS<br />

Ludwig-Dürr-Schule, GWRS Pestalozzischule und GWRS Schreienesch-Schule) noch einmal<br />

eingehend mit der Schulstrukturplanung beschäftigt und aus pädagogischen Überlegungen heraus<br />

formuliert, dass auf Werkrealschulen als „Restschulen“ komplett verzichtet werden soll; in der 2.<br />

Säule eines künftig zweigliedrigen Schulsystems sollten demnach nur noch Gemeinschaftsschulen<br />

(und Realschulen) angeboten werden. Zudem haben die vier Schulleiter ihre pädagogischen Ansätze<br />

in der nicht-öffentlichen Sitzung des Kultur- und Sozialausschuss am 23.01.2013 dargelegt. Auch<br />

das Staatliche Schulamt Markdorf hat nach Gesprächen mit den Schulleitern eine erste Einschätzung<br />

zu den (pädagogischen) Startvoraussetzungen für eine Entwicklung der vier Schulen zu<br />

Gemeinschaftsschulen abgegeben und in gleicher Sitzung vorgestellt.<br />

Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. Seite 1 von 27


Seit April 2013 liegen die Schulanmeldungen für die weiterführenden Schulen zum Schuljahr<br />

2013/2014 vor. Damit kann nun nach den Anmeldezahlen 2012/2013 ein zweites mal auf örtliche und<br />

landesweite Echtzahlen über das Schulwahlverhalten der Eltern nach Abschaffung der verbindlichen<br />

Grundschulempfehlung und Einführung der Gemeinschaftsschulen zurückgegriffen werden.<br />

Die vom Kultur- und Sozialausschuss geforderte Elternbefragung wurde im Januar 2013<br />

durchgeführt und deren Ergebnisse in der Sitzung des Kultur- und Sozialausschuss am 17.04.2013<br />

öffentlich vorgestellt.<br />

Schließlich hat sich nach der Vorstellung der Ergebnisse der Elternbefragung die Graf-Soden-<br />

Realschule als fünfte Schule für die Weiterentwicklung zur Gemeinschaftsschule beworben, wobei<br />

zum Stand 22.04.2013 der Beschluss der Schulkonferenz hierzu noch aussteht.<br />

Die Schulkommission hat sich schließlich am 22.04.2013 zusammen mit den Schulleitern aller<br />

Schulen zum Thema Schulstrukturplanung beraten, ohne jedoch eine Empfehlung abzugeben.<br />

Mit dieser Sitzungsvorlage soll nun erneut ein Konzept für die Schulstruktur der Stadt Friedrichshafen<br />

dargestellt werden. Die Verwaltung und die Schulen verfolgen mit dieser Vorlage an den<br />

Gemeinderat das Ziel, vom Gemeinderat eine Absichtserklärung für die Weiterverfolgung der<br />

dargestellten Schulstruktur zu erhalten. Damit soll aus der Sitzung des Gemeinderats vom<br />

06.02.2012 der Beschlusspunkt 1 abgeschlossen und für die Verwaltung und die Schulen eine<br />

ausreichende Handlungsgrundlage für weitere Schritte, insbesondere die abschließende Bearbeitung<br />

von Beschlusspunkt 2, festgelegt werden.<br />

Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. Seite 2 von 27


2. Eingangsüberlegungen<br />

a) Geändertes Schulwahlverhalten der Eltern<br />

Die Hauptschulen werden als eine von insgesamt drei Schularten im dreigliedrigen Schulsystem von<br />

Baden-Württemberg seit Jahren von den Eltern abgelehnt. Das Übergangsverhalten nach Klasse 4<br />

der Grundschulen auf die Hauptschulen gestaltete sich im Landesdurchschnitt und in Friedrichshafen<br />

zwischen den Schuljahren 1990/1991 und 2011/2012 wie folgt:<br />

Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. Seite 3 von 27


Übergänge aus öffentlichen und privaten Grundschulen in<br />

Friedrichshafen auf weiterführende Schulen<br />

45<br />

40<br />

in Prozent<br />

35<br />

30<br />

Hauptschulen<br />

Realschulen<br />

Gymnasien<br />

25<br />

20<br />

1990/91<br />

1992/93<br />

1994/95<br />

1996/97<br />

1998/99<br />

2000/01<br />

2002/03<br />

2004/05<br />

2006/07<br />

2008/09<br />

2010/11<br />

Schuljahr<br />

Diese Entwicklung konnte auch durch die Weiterentwicklung aller Häfler Hauptschulen zu<br />

Werkrealschulen zum Schuljahr 2010/2011 nicht gestoppt werden, was die Statistik zeigt. Im<br />

Gegenteil: die beiden Schuljahre nach der Einführung der Werkrealschulen weisen für<br />

Friedrichshafen mit 27,0 % und 26,7 % die niedrigsten Übergangsquoten auf diese Schulart im<br />

Betrachtungszeitraum aus. Dies gilt im Übrigen auch für den Landesdurchschnitt.<br />

Mit der Abschaffung der verbindlichen Grundschulempfehlung zum Schuljahr 2012/2013 hat sich<br />

dieser Trend weiter zugespitzt: Eine Abfrage unter den städtischen Schulen im Mai 2012 (zum<br />

Schuljahr 2012/2013) und im April 2013 (zum Schuljahr 2013/2014) zeigt dies anschaulich:<br />

2012 Grundschulempfehlung Tatsächliche Schulartenwahl<br />

Werkrealschule 29,4 % 11,0 %<br />

Realschule 28,2 % 51,2 %<br />

Gymnasium 42,5 % 37,7 %<br />

2013 Grundschulempfehlung Tatsächliche Schulartenwahl<br />

Werkrealschule 28,9 % 13,8 %<br />

Realschule 30,9 % 52,2 %<br />

Gymnasium 40,2 % 34,0 %<br />

Durch die sich bereits seit vielen Jahren abzeichnende Änderung im Schulwahlverhalten, die mit der<br />

Abschaffung der verbindlichen Grundschulempfehlung zum Schuljahr 2012/2013 und 2013/2014 für<br />

die Haupt-/Werkrealschulen und Realschulen ihre bislang extremsten Werte ausweist, wird deutlich,<br />

dass eine Neukonzeption der Schulstruktur unumgänglich ist.<br />

Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. Seite 4 von 27


) Demographischer Wandel<br />

Der demographische Wandel war schon in den zurückliegenden Jahren in Baden-Württemberg wie<br />

in Friedrichshafen eine relevante Entwicklung.<br />

Die Kultusverwaltung von Baden-Württemberg ist in den zurückliegenden Jahren von einem 20 %-<br />

igen Geburtenrückgang auf der Basis des Durchschnitts der Jahrgänge 1995 bis 1999 ausgegangen.<br />

Diese Marke wurde im Landesdurchschnitt im Jahr 2009 erreicht.<br />

In Friedrichshafen gab es 1995 bis 1999 im Durchschnitt 592 Geburten. Die Geburtenzahl 2009 lag<br />

bei 459 Kindern, das entspricht einem Geburtenrückgang von 22,5 %. Im Durchschnitt der Jahre<br />

2006 bis 2010 gab es in Friedrichshafen 480 Geburten pro Jahr, was einen Geburtenrückgang von<br />

immer noch 18 % ausmacht. Der Geburtenrückgang lag in Friedrichshafen damit in den letzten<br />

Jahren in etwa im Landesdurchschnitt.<br />

Für die nächsten Jahre wurde vom Stadtplanungsamt eine Schülerzahlprognose für den<br />

Primarbereich für Friedrichshafen erstellt. Diese weist weiter leicht sinkende Schülerzahlen aus.<br />

Anzahl Grundschüler in FN 2012-2025<br />

2040<br />

2020<br />

2000<br />

Grundschüler<br />

1980<br />

1960<br />

1940<br />

Anzahl Grundschüler in FN<br />

2012-2025<br />

1920<br />

1900<br />

1880<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

2016<br />

2017<br />

2018<br />

2019<br />

2020<br />

2021<br />

2022<br />

2023<br />

2024<br />

2025<br />

Jahr<br />

Die vorhandenen Schulen wurden und werden also de facto kleiner und sind dadurch in Zukunft<br />

möglicherweise als Standort oder eigenständige Einrichtung in Frage gestellt. Diese Prognose wird<br />

bezogen auf die WRS-Außenstellen Ailingen und Fischbach zum Schuljahr 2013/2014 bereits<br />

Realität. Auch dies zeigt die Notwendigkeit, die Schulstruktur in Friedrichshafen neu zu konzipieren.<br />

Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. Seite 5 von 27


c) Einführung von Gemeinschaftsschulen<br />

Der Landesgesetzgeber hat zum Schuljahr 2012/2013 neben den Haupt-/ Werkrealschulen,<br />

Realschulen und Gymnasien eine neue Schulart eingeführt: die Gemeinschaftsschule.<br />

Um für die Bürger auch diese neue Schulart in Friedrichshafen als Angebot vorzuhalten, ist es<br />

erforderlich die Schulstruktur neu zu konzipieren. Immerhin interessieren sich – ausweislich der<br />

Ergebnisse der Elternbefragung – 67 % der befragten Grundschuleltern für die Gemeinschaftsschule<br />

(Nennung „ja“ mit 27 % und „ja, vielleicht“ mit 40 %).<br />

d) Abschaffung oder Erhalt der Werkrealschule?<br />

Angesichts der tatsächlichen (siehe Ziffer 2 a) und prognostizierten Nachfrage nach Werkrealschulen<br />

– laut Elternbefragung wünschen sich nur noch 2,2 % der befragten Grundschuleltern (absolut: 25 in<br />

3 Jahrgängen!) den Besuch der Werkrealschule für ihr Kind – stellt sich die Frage ob bzw. wie lange<br />

diese Schulart weiterhin vorgehalten werden soll/kann.<br />

Darüber hinaus sprechen sich die drei WRS-Schulleiter zusammen mit der Schulleiterin der GS<br />

Friedrichshafen-Fischbach dafür aus, die Werkrealschulen aufzugeben (vgl. Aussage der vier GMS-<br />

Bewerber in der Sitzung des Kultur- und Sozialausschuss vom 23.01.2013). Im dreigliedrigen<br />

Schulsystem wurde die Werkrealschule als „Restschule“ genutzt um Schüler „abzuschulen“. Werden<br />

Gemeinschaftsschulen eingerichtet entfällt dies, denn Ziel der Gemeinschaftsschulen ist es alle<br />

Schülerinnen und Schüler individuell zu fördern und innerhalb der Gemeinschaftsschule so zum<br />

höchstmöglichen Bildungsabschluss zu führen.<br />

e) G8 oder G9?<br />

Die beiden Häfler Gymnasien (Graf-Zeppelin-Gymnasium und Karl-Maybach-Gymnasium) haben im<br />

Rahmen des Schulversuchs „Zwei Geschwindigkeiten zum Abitur am allgemeinbildenden<br />

Gymnasium“ einen „Tandemantrag“ auf Einrichtung von G9-Zügen gestellt. Das Land Baden-<br />

Württemberg hat mittlerweile diesen Schulversuch in zwei Tranchen an 44 Standorten gestartet.<br />

Damit ist die vom Land beschlossene maximale Anzahl an teilnehmenden Schulen ausgeschöpft.<br />

Obwohl die eingerichteten G9-Modellschulen im Rahmen der Schulanmeldung ein äußerst hohes<br />

Maß an Zuspruch erhalten haben, kann aktuell nicht davon ausgegangen werden, dass weitere<br />

allgemeinbildende G9-Gymnasien genehmigt werden.<br />

Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. Seite 6 von 27


Im Rahmen der Elternbefragung wird der deutliche Wunsch der Häfler Eltern für das G9 sichtbar. Nur<br />

19 % der Eltern der Grundschulkinder bevorzugen ein achtjähriges Gymnasium, das neunjährige<br />

wünschen sich 81 % der Eltern.<br />

Gemeinschaftsschulen und berufliche Gymnasien bilden im Moment die einzige Möglichkeit dem<br />

Elternwillen an dieser Stelle gerecht zu werden. Im Rahmen der Konzeptionierung von<br />

Gemeinschaftsschulen sollte deshalb auf ein gymnasiales Oberstufenangebot ein besonderes<br />

Augenmerk gelegt werden.<br />

f) zentrale oder dezentrale Schulversorgung / große oder kleine Einheiten?<br />

Die wohnortnahe Schulversorgung (Schule im Stadtteil) ist in Friedrichshafen politisch gewünscht<br />

(vgl. die Diskussion um die kleinen Grundschulstandorte – Gemeinderat vom 16.05.2011, DS-Nr.<br />

106/2011 – und um den Erhalt von Werkrealschul-Außenstellen in Ailingen und Fischbach –<br />

Gemeinderat vom 07.12.2009, DS-Nr. 273/2009). Dieser bisher bei schulpolitischen Entscheidungen<br />

vor Ort verfolgte Grundsatz, der tendenziell die Bildung von einer möglichst großen Zahl von Schulen<br />

vorsieht, die demzufolge jeweils eher kleinere Schüler- und Klassenzahlen haben, wird nun durch<br />

das Ergebnis der Elternbefragung aufgeweicht: 72 % würden ihr Kind lieber in Sekundarschulen mit<br />

drei und vier Klassen sehen, 8 % in noch größeren Schulen und nur 21 % in Schulen mit zwei<br />

parallelen Klassen. Dieser Elternwille soll deshalb auch der jetzt vorliegenden gesamtstädtischen<br />

Schulstrukturplanung zu Grunde gelegt werden.<br />

g) Fazit<br />

- Es besteht auf Grund des demographischen Wandels und eines stark geänderten<br />

Schulwahlverhaltens der Eltern die Notwendigkeit Schulen so zu gestalten, dass<br />

schulorganisatorisch, pädagogisch und wirtschaftlich für die Zukunft sinnvolle Größen erhalten<br />

bleiben oder entstehen.<br />

- Es besteht der bundesweite Trend zur Zweigliedrigkeit des Schulsystems mit unterschiedlichen<br />

Ansätzen in den einzelnen Bundesländern (z. B. Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg).<br />

Jedoch bestehen in Baden-Württemberg keine Vorgaben zur Umstellung auf eine Zweigliedrigkeit.<br />

Vielmehr sollen in der 2. Säule des Schulsystems zumindest im Moment weiterhin Haupt-<br />

/Werkrealschulen, Realschulen und Gemeinschaftsschulen in zumutbarer Entfernung parallel<br />

angeboten werden, sofern Bedarf an den Schularten besteht. Trotzdem gibt es Argumente schon<br />

heute auf die Werkrealschule komplett zu verzichten.<br />

Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. Seite 7 von 27


- Die Einrichtung eines G9-Angebots ist von den Eltern gewünscht und sollte deshalb zielgerichtet<br />

verfolgt werden<br />

- Größere/mehrzügige Schulen sind kleineren tendenziell vorzuziehen; dies bedeutet eine tendenziell<br />

zentral ausgerichtete Schulstruktur in der Sekundarstufe<br />

Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. Seite 8 von 27


3. Strukturelle Ausgangslage in Friedrichshafen<br />

Im Rahmen der Schulstrukturplanung werden nachfolgend nur Haupt-/Werkrealschulen, Realschulen<br />

und Gemeinschaftsschulen als die Schularten der künftigen 2. Säule eines mittelfristig zweigliedrigen<br />

Schulsystems näher betrachtet.<br />

Gymnasien bilden eine eigenständige Säule im künftig zweigliedrigen Schulsystem.<br />

Zu Inklusion und Sonderschulen wird das Land zu einem späteren Zeitpunkt Rahmenbedingungen<br />

neu definieren.<br />

Die Grundschulen sind der Sekundarstufe I, um die es bei der 2. Säule des künftig zweigliedrigen<br />

Schulsystems im Wesentlichen geht, lediglich vorgelagerte Bildungseinrichtungen.<br />

Zu diesen drei Schularten werden im Rahmen der Schulstrukturplanung deshalb nur dort Aussagen<br />

getroffen, wo ein unmittelbarer Zusammenhang zur 2. Säule des Schulsystems gegeben ist, also bei<br />

der Frage G8/G9 (GMS X-10 oder X-13), der Gemeinschaftsschule als Inklusionsschule und dem<br />

Thema länger gemeinsames lernen (GMS 1-XX oder 5-XX).<br />

a) Derzeitige Konzeption der Schulstruktur<br />

Im Haupt-/Werkrealschulbereich wurde im Rahmen der Werkrealschulreform zum Schuljahr<br />

2010/2011 die Anzahl der Schulen, Schulstandorte und Züge letztmals diskutiert und mit der<br />

Kultusverwaltung abgestimmt.<br />

Im Bereich der Realschulen erfolgte eine solche Abstimmung mit dem Regierungspräsidium<br />

Tübingen letztmals mit der Erörterung der Schulbauförderung der Graf-Soden-Realschule im Winter<br />

2007/2008.<br />

Daraus ergibt sich für die Haupt-/Werkrealschulen und Realschulen bislang folgende Konzeption der<br />

Schullandschaft für diese Schularten:<br />

Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. Seite 9 von 27


5 6 7 8 9 10<br />

Pestalozzischule<br />

Ludwig-Dürr-Schule<br />

Standort Fischbach<br />

Schreienesch-Schule<br />

Standort Ailingen<br />

Realschule Ailingen<br />

Graf-Soden-Realschule<br />

SUMME:<br />

1. Zug<br />

2. Zug<br />

1. Zug<br />

2. Zug<br />

1. Zug<br />

1. Zug<br />

2. Zug<br />

1. Zug<br />

1. Zug<br />

2. Zug<br />

1. Zug<br />

2. Zug<br />

3. Zug<br />

4. Zug<br />

12 Züge<br />

b) Tatsächliche Auslastung der Schulstruktur<br />

Die Darstellung der tatsächlichen Auslastung der Schulstruktur beschränkt sich an dieser Stelle<br />

lediglich auf die Klasse 5 im Schuljahr 2012/2013, weil bislang nur hier die Auswirkungen der<br />

Abschaffung der verbindlichen Grundschulempfehlung voll zum Tragen kommen. Der konzipierten<br />

Anzahl von 12 Zügen steht eine Anzahl von 8,5 tatsächlich eingerichteten Zügen gegenüber. Mit 0,5<br />

Zügen sind dabei die Klassen berücksichtigt, bei denen die Mindestschülerzahl für die Einrichtung<br />

einer Regelklasse nicht erreicht wurde, was die Bildung von Kombiklassen zur Folge hatte.<br />

5 6 7 8 9 10 Schulen konzipierte Züge tatsächlich eingerichtete Züge<br />

Klasse 5 (SJ 12/13)<br />

(G)HS Keine 0 Züge 0 Züge<br />

(G)WRS<br />

SZS + AS Ail.<br />

PS<br />

LDS + AS Fb.<br />

2 Züge<br />

2 Züge<br />

2 Züge => 6 Züge<br />

0,5 + 0 Züge<br />

0,5 Züge<br />

1,0 + 0,5 Züge => 2,5 Züge<br />

RS<br />

GSR<br />

RSA<br />

4 Züge<br />

2 Züge => 6 Züge<br />

3 Züge<br />

3 Züge => 6 Züge<br />

Weitere Rückschlüsse auf die tatsächliche Auslastung der momentan eingerichteten Schulstruktur<br />

lassen die Schulanmeldungen für die weiterführenden Schulen zum Schuljahr 2013/2014 (erhoben<br />

zum Abschluss des Anmeldeverfahrens; Stichtag 22.03.2013) zu:<br />

Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. Seite 10 von 27


Anmeldung Klasse 5<br />

Anzahl Klassen<br />

Ludwig-Dürr-Schule 15 Voraussichtlich: 1<br />

LDS – Außenstelle Fischb. 5 Keine<br />

Schreienesch-Schule 14 Voraussichtlich: 1<br />

SZS – Außenstelle Ailingen 2 Keine<br />

Pestalozzischule 9 Voraussichtlich: ½<br />

(= Kombiklasse)<br />

Graf-Soden-Realschule 81 Voraussichtlich: 3<br />

Realschule Ailingen 88 Voraussichtlich: 3<br />

Diese Zahlen stellen jedoch lediglich erste wichtige Erkenntnisse zur Anzahl der Schüler und<br />

Schülerinnen im Schuljahr 2013/2014 in Klasse 5 dar. Durch die Anmeldungen nach Abschluss des<br />

besonderen Beratungsverfahren, die bis zum 8. Mai erfolgen, können sich noch Veränderungen<br />

ergeben. Konkrete Aussagen zur Klassenbildung sind damit für die allgemein bildenden Schulen erst<br />

im Laufe des Mai 2013 möglich.<br />

Für die WRS-Außenstellen in Fischbach und Ailingen kann jedoch heute schon auf Grund der<br />

niedrigen Anmeldezahlen zum Schuljahr 2013/2014 und der aktuell in den Klassen 5 bis 7<br />

beschulten Schüler gesagt werden, dass die Außenstellen zum Schuljahr 2013/2014 nicht mehr<br />

aufrechterhalten werden können.<br />

Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. Seite 11 von 27


4. Schulstrukturplanung<br />

a) Schülerzahlen und künftige Anzahl der Züge in der 2. Säule des Schulsystems<br />

Ausgangsgrundlage für die Überlegungen zur künftigen Anzahl der Züge in der 2. Säule eines<br />

mittelfristig zweigliedrigen Schulsystems ist die Schülerzahlprognose für den Primarbereich des<br />

Stadtplanungsamtes vom 22.12.2011, die einen Ausblick bis ins Jahr 2025 gibt.<br />

Obwohl die Schülerzahlprognose für Friedrichshafen von weiter leicht sinkenden Schülerzahlen<br />

ausgeht, sind innerhalb der 2. Säule eines künftig zweigliedrigen Schulsystems gerade für diese<br />

Säule auch positive Entwicklungen der Schülerzahlen zu erwarten.<br />

Das Kultusministerium geht davon aus, dass die 2. Säule des Schulsystems künftig davon profitiert,<br />

dass Schülerinnen und Schüler sich gegen die allgemeinbildenden Gymnasien in G8-Form<br />

entscheiden und eher den Weg über die Werkrealschulen/Realschulen/Gemeinschaftsschulen ohne<br />

Oberstufe in Verbindung mit den beruflichen Gymnasien oder über die Gemeinschaftsschulen mit<br />

eigener Oberstufe wählen, da diese Bildungslaufbahnen das Abitur in 9 Jahren ermöglichen.<br />

Zudem wird davon ausgegangen, dass Inklusionsbemühungen künftig verstärkt dazu führen, dass<br />

Sonderschüler an Regelschulen, also an Haupt-/ Werkrealschulen, Realschulen und insbesondere<br />

an Gemeinschaftsschulen beschult werden.<br />

Die vom Kultusministerium getroffene Annahme für die Sonderschulen ist in die als Anlage 1<br />

beigefügte „Prognose der Schülerzahlen für die 2. Säule des Schulsystems der staatlichen Schulen<br />

in Friedrichshafen“ eingeflossen. Die aus Friedrichshafen stammenden Schüler der Merianschule<br />

sind darin der 2. Säule des Schulsystems zugerechnet. Eine Verschiebung bei den übrigen<br />

Sonderschulen (z. B. Tannenhagschule (Schule für Geistigbehinderte), Schule am See (Schule für<br />

Körperbehinderte) und Sprachheilschule) zu Gunsten der 2. Säule des Schulsystems wurde im<br />

Rahmen dieser Prognose nicht vorgenommen, da in diesem Bereich Inklusion vermutlich schwerer<br />

möglich sein wird als bei Förderschulen.<br />

Ebenso wurde keine Korrektur von Schülern der Gymnasien zu Gunsten der 2. Säule des<br />

Schulsystems vorgenommen, da das Übergangsverhalten auf die Gymnasien in Friedrichshafen im<br />

Vergleich zum Landesdurchschnitt wie auch im Vergleich zu den ausgesprochenen<br />

Grundschulempfehlungen ohnehin unterdurchschnittlich ist.<br />

Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. Seite 12 von 27


Eine Änderung des Schulwahlverhaltens zu Gunsten der 2. Säule des Schulsystems wurde damit im<br />

Vergleich zu den Annahmen des Kultusministeriums in der Prognose eher vorsichtig vorgenommen.<br />

Des weiteren wurden über viele Jahre gelebte Zuwanderungen (insbesondere aus Oberteuringen<br />

Richtung Ailingen) und Abwanderungen (insbesondere aus Kluftern Richtung Markdorf) und zu den<br />

beiden privaten konfessionellen Schulen St. Elisabeth und Bodenseeschule St. Martin in der<br />

Prognose Anlage 1 berücksichtigt.<br />

Die in Anlage 1 so errechnete Schülerzahl geht von langfristig ca. 250 Schülerinnen und Schülern je<br />

Jahrgangsstufe an den staatlichen Schulen der Schularten Haupt-/ Werkrealschulen, Realschulen<br />

und Gemeinschaftsschulen aus.<br />

Bei einem Klassenteiler von 30 ergibt sich ein rechnerischer Bedarf von 8,33 Zügen. Dies erfordert<br />

die Einrichtung von 9 Zügen. Geht man von einer Verteilung auf mehrere Schulstandorte mit nicht bis<br />

an den Klassenteiler aufgefüllten Klassen aus, so sollte eine Planung von 10 Zügen angestrebt<br />

werden.<br />

b) Künftige Schularten in der 2. Säule des Schulsystems<br />

In Baden-Württemberg bestehen keine Vorgaben zur Umstellung auf eine Zweigliedrigkeit des<br />

Schulsystems. Vielmehr sollen in dieser 2. Säule des Schulsystems zumindest im Moment weiterhin<br />

Haupt-/Werkrealschulen, Realschulen und Gemeinschaftsschulen in zumutbarer Entfernung parallel<br />

angeboten werden, wenn eine Nachfrage nach diesen Schularten besteht.<br />

Mittelfristig ist jedoch davon auszugehen, dass auf eine Vielfalt der Schularten in der 2. Säule eines<br />

künftig zweigliedrigen Schulsystems zu verzichten ist. Einige Kommunen gehen bei ihren<br />

Überlegungen bereits heute so weit, alle Haupt-/Werkrealschulen und Realschulen in einem Schritt<br />

zu Gemeinschaftsschulen weiter zu entwickeln (vgl. z. B. Esslinger Modell).<br />

Der Städtetag fordert in diesem Zusammenhang vom Landesgesetzgeber eine klare Festlegung auf<br />

eine Schulart innerhalb der 2. Säule des mittelfristig zweigliedrigen Schulsystems.<br />

Die Schulleiter der drei WRS-Schulen und der GS Friedrichshafen-Fischbach sprechen sich dafür<br />

aus, die Werkrealschulen als „Restschulen“ oder „Abschulungs-Schulen“ aufzugeben (vgl. Aussage<br />

der vier GMS-Bewerber in der Sitzung des Kultur- und Sozialausschuss vom 23.01.2013). Gestützt<br />

wird diese Forderung durch die Elternbefragung. Mit Frage 4 wurde ermittelt, dass lediglich noch 2,2<br />

% der befragten Eltern (absolut: 25 Eltern in drei befragten Jahrgängen!) sich die Haupt-<br />

/Werkrealschule für ihr Kind wünschen.<br />

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Die Häfler Schulstrukturplanung geht somit davon aus, dass diese Schulart zumindest mittelfristig<br />

nicht mehr angeboten wird. Lediglich Gemeinschaftsschulen und Realschulen werden künftig die<br />

Schularten der 2. Säule des mittelfristig zweigliedrigen Schulsystems sein.<br />

c) Mögliche Schulstandorte / bauliche Voraussetzungen<br />

Für die 2. Säule eines mittelfristig zweigliedrigen Schulsystems stehen sechs Schulstandorte zur<br />

Verfügung. Für die Schulstandorte Ludwig-Dürr-Schule, Pestalozzischule, Schule Fischbach und<br />

Schreienesch-Schule wurde eine detaillierte Flächenanalyse an Hand des vorläufigen<br />

Musterraumprogrammes des Landes für Gemeinschaftsschulen durchgeführt.<br />

- Graf-Soden-Realschule: Dieser Schulstandort ist nach Abschluss der laufenden Baumaßnahme ein<br />

voll ausgebauter Schulstandort für die Aufnahme von 4 Zügen und dem Betrieb als Ganztagsschule.<br />

- Ludwig-Dürr-Schule: bietet gerade ausreichend Flächen für einen 2-zügigen GMS-Schulstandort<br />

mit Ganztagsbetrieb. (Flächenanalyse wurde durchgeführt.)<br />

- Pestalozzischule: bietet ausreichend Flächen für einen 2-zügigen GMS-Schulstandort mit<br />

Ganztagsbetrieb. (Flächenanalyse wurde durchgeführt.)<br />

- Schule Fischbach: ist ohne zusätzliche Flächen für einen 2-zügigen GMS-Schulstandort mit<br />

Ganztagsbetrieb nicht geeignet. Diesen Schulstandort auf eine für Gemeinschaftsschulen in der<br />

Regel geforderte 2-Zügigkeit aufzurüsten würde alleine durch neu zu schaffende Flächen in einem<br />

Umfang von 760 m² Programmfläche – dies entspricht 1.200 m² BGF – Investitionen in einem<br />

Kostenrahmen von 4 bis 5 Mio. Euro auslösen. (Flächenanalyse wurde durchgeführt.)<br />

- Schulzentrum Ailingen: Fasst man Realschule und ehemalige Hauptschule zusammen, bietet der<br />

Schulstandort ausreichend Flächen für einen mindestens 3-zügigen Schulstandort.<br />

- Schulzentrum Schreienesch: bietet ausreichend Flächen für einen 2-zügigen GMS-Schulstandort<br />

mit Ganztagsbetrieb. (Flächenanalyse wurde durchgeführt.)<br />

Zudem muss darauf hingewiesen werden, dass die Schulstandorte unterschiedliche qualitative<br />

Voraussetzungen hinsichtlich der baulichen Ausgangslage mit sich bringen. Den Schulstandorten<br />

Ludwig-Dürr-Schule, Pestalozzischule, Schule Fischbach und Schreienesch-Schule ist diesbezüglich<br />

gemein, dass an allen Standorten bauliche Veränderungen im Bestand notwendig sein werden, um<br />

den pädagogischen Anforderungen gerecht zu werden. Beispiele sind die Herstellung der<br />

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Barrierefreiheit für Inklusionsschüler (z. B. Einbau von Aufzügen), Schaffung von Voraussetzungen<br />

für individuelles und selbstorientiertes lernen (z. B. Änderung von Raumgrößen, Einrichtung von<br />

Lerninseln in Fluren) oder die Optimierung notwendiger Ganztagsräume sowie die<br />

Kapazitätsausweitung der vorhandenen Mensen. Der Umfang der erforderlichen Maßnahmen kann<br />

heute noch nicht beziffert werden. Dies setzt ein pädagogisches Raumkonzeptes voraus, das erst im<br />

Zusammenhang mit der (noch zu erarbeitenden) pädagogischen Konzeption der Schule erstellt<br />

werden kann.<br />

Die Standorte Graf-Soden-Realschule und Realschule Ailingen wurden bisher hinsichtlich der<br />

baulichen Voraussetzungen nicht näher untersucht, da beide Standorte (zunächst) nicht zum<br />

Bewerberfeld um eine Gemeinschaftsschule zählten.<br />

Das Modellraumprogramm des Landes wird derzeit überarbeitet. In einem weiteren Schritt muss<br />

deshalb das vorhandene Schulraumprogramm für die jeweils als Gemeinschaftsschule in Frage<br />

kommenden Standorte mit dem (neuen) Modellraumprogramm des Landes und der pädagogischen<br />

Konzeption konkret abgeglichen werden. Erst dann können die erforderlichen baulichen bzw.<br />

räumlichen Voraussetzungen konkret benannt und ggf. beziffert werden.<br />

Die Graf-Soden-Realschule und das Schulzentrum Schreienesch bieten auf Grund der noch<br />

laufenden bzw. erst vor wenigen Jahren abgeschlossenen Baumaßnahmen die besten baulichen<br />

bzw. räumlichen Voraussetzungen. Sie sollten aus diesem Aspekt heraus im Rahmen der<br />

Schulstrukturplanung vorrangig als Schulstandorte gesetzt werden.<br />

d) Verteilung der Schulstandorte über das Stadtgebiet<br />

Neben der Bewertung der baulichen bzw. räumlichen Situation ist die Frage der räumlichen<br />

Verteilung der Schulstandorte eine zentrale Frage.<br />

Wie unter Ziffer 2 f) beschrieben, soll an dem in der Vergangenheit verfolgten Ziel einer dezentralen<br />

Schulstruktur (Schule im Stadtteil) nicht weiter festgehalten werden. Für ein zentrales<br />

Gemeinschaftsschulangebot spricht der Wunsch der Eltern nach einem eher mehrzügigen<br />

Schulangebot in der Sekundarstufe. Zudem der stark ausgeprägte Wunsch der Eltern nach einem<br />

G9-Angebot, das über die Gemeinschaftsschule nur aus einer mehrzügigen Sekundarstufe heraus<br />

aufgebaut werden kann, da nur durch ausreichend viele Züge in der Sekundarstufe I auch in der<br />

Oberstufe eine ausreichend große Anzahl an Schüler generiert werden kann, um die<br />

Voraussetzungen hinsichtlich Mindestschülerzahlen einer Oberstufe an einer Gemeinschaftsschule<br />

zu erreichen. Demnach kommt der Einrichtung einer Gemeinschaftsschule die Realisierung an einem<br />

zentralen Standort eine große Bedeutung zu.<br />

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1. Zentrales/innerstädtisches Gemeinschaftsschulangebot<br />

Im zentralen Stadtgebiet liegen neben der Ludwig-Dürr-Schule die Schulstandorte Graf-Soden-<br />

Realschule und Pestalozzischule.<br />

Auf Grund der baulichen Situation ist der Graf-Soden-Realschule als Schulstandort Vorrang<br />

einzuräumen (siehe Ziffer 4 c). Nach Abschluss der Baumaßnahme im Frühjahr 2013 bietet die Graf-<br />

Soden-Realschule beste bauliche Voraussetzungen für einen zentral gelegenen 4-zügigen<br />

Schulstandort. Zudem bringt die Graf-Soden-Realschule als Realschule die notwendige Akzeptanz<br />

und neuerdings auch die Bereitschaft mit, Gemeinschaftsschule werden zu wollen.<br />

Betrachtet man die bestehende Schulstruktur, so wird die Notwendigkeit gesehen, auf Grund der<br />

Schülerzahlen und des guten Zulaufs der Realschulen die Graf-Soden-Realschule als zentrales<br />

Realschulangebot in der Stadt zu erhalten. Für eine Umwandlung zur Gemeinschaftsschule spricht<br />

andererseits, dass auch an einer Gemeinschaftsschule der mittlere Bildungsabschluss erreicht<br />

werden kann und durch eine Orientierung nach oben die Akzeptanz der Schule weiter gesteigert<br />

werden kann, zumal die Eltern mit einer sehr großen Mehrheit sich das G9-Abitur für Ihre Kinder<br />

wünschen.<br />

Die Pestalozzischule bietet ein umfassendes Unterstützungssystem z. B. für die Begleitung<br />

schwierigster Schülerinnen und Schüler, bei denen ein Schulabbruch ohne Ab- bzw. Anschluss droht<br />

(Quote im Bodenseekreis nach Angaben des Statistischen Landesamtes im Schuljahr 2010/2011:<br />

5,4 %; das sind 136 Schülerinnen und Schüler). Dieses ausgeprägte Unterstützungssystem ist ein<br />

Alleinstellungsmerkmal der Pestalozzischule. Das in diesem Sinne, aber auch hinsichtlich<br />

individualisiertem und selbstorientierten Lernen, was an der Pestalozzischule seit nunmehr 10<br />

Jahren praktiziert wird und als wichtiger Baustein für die Arbeit an einer Gemeinschaftsschule gilt,<br />

vorhandene pädagogische Know-how, wäre hervorragend geeignet, eine Gemeinschaftsschule zu<br />

starten. Dieses Know-how sollte für das Schulwesen der Stadt Friedrichshafen dringend gesichert<br />

werden und nicht einer Schulstrukturreform geopfert werden.<br />

Beide Schulen bringen zusammen die besten Voraussetzungen für die Einrichtung einer großen<br />

(mindestens 4-zügigen), zentral gelegenen Gemeinschaftsschule mit integrierter Grundschule und<br />

einem Oberstufenangebot mit (Gemeinschaftsschule 1-13). Für die Innenstadtschulen sollte deshalb<br />

diese Option weiter verfolgt werden, bevor hier Änderungen am Status quo der Schulen beschlossen<br />

werden.<br />

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2. Realschulangebot<br />

Einzig verbleibende Realschule wäre bei dieser innerstädtischen Entwicklung die Realschule<br />

Ailingen. Die Schule hat sich für den Erhalt als Realschule stark gemacht, die Schule soll daher<br />

Realschule bleiben; ein Verbund mit der Grundschule und die Weiterentwicklung zur<br />

Gemeinschaftsschule zu einem späteren Zeitpunkt bieten sich jedoch an. Die Schule könnte in den<br />

nächsten Jahren die immer noch vorhandene Nachfrage nach einer klassischen Realschule in<br />

Halbtagsform befriedigen. Der Schulraum bietet die Möglichkeit mindestens 3 Züge (bei Verzicht auf<br />

ein Ganztagsangebot sogar bis zu 4 Züge) aufzunehmen. Sie liegt zwar nicht zentral, ist aber durch<br />

eine gute Erschließung des Stadtteils Ailingen über den ÖPNV sehr gut an weite Teile des<br />

Stadtgebietes angeschlossen, kann also als zentrales Realschulangebot der Stadt gesehen werden.<br />

3. Weitere Schulstandorte<br />

Neben einem zentral gelegenen Gemeinschaftsschulangebot (möglicherweise entwickelt aus<br />

Pestalozzischule und Graf-Soden-Realschule) und einem Realschulangebot mit zentralstädtischer<br />

Funktion in Ailingen verbleiben mit Fischbach, Ludwig-Dürr und Schreienesch drei Schulstandorte,<br />

die sich allesamt um die Einrichtung einer Gemeinschaftsschule beworben haben. Bei einer<br />

mindestens 4-zügigen Gemeinschaftsschule und einer mindestens 3-zügigen Realschule besteht bei<br />

einem Bedarf von maximal 10 Zügen für die zweite Säule des künftig zweigliedrigen Schulsystems<br />

noch der Bedarf an zwei weiteren Zügen. Diese könnten durch Einrichtung einer weiteren kleinen, 2-<br />

zügigen Gemeinschaftsschule realisiert werden.<br />

Die als Anlage 2 beigefügte Bewertungsmatrix gibt Aufschluss darüber, welche Kriterien und<br />

Argumente für bzw. gegen die Einrichtung einer Gemeinschaftsschule an den einzelnen<br />

Schulstandorten sprechen.<br />

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5. Grundschulen, Internationale Vorbereitungsklassen, Gymnasien,<br />

Sonderschulen, berufliche Schulen<br />

a) Grundschulen<br />

1. Grundschule im Verbund mit einer weiterführenden Schule<br />

Die Stadt Friedrichshafen verfolgt das Ziel, Grundschulen und weiterführende Schulen als<br />

Schulverbund zu führen, wenn beide Schularten an einem Ort liegen. Im Sinne des Gedankens<br />

„länger gemeinsam lernen“ aber auch hinsichtlich der Ressourcen (gemeinsame Nutzung von<br />

Schulräumen, gemeinsames Sekretariat, Rektorat, Lehrerzimmer) hat dieser Grundsatz nach wie vor<br />

seine Berechtigung.<br />

Bei einer Konzentration weiterführender Schulen gelingt dies künftig jedoch an immer weniger<br />

Schulstandorten. Zudem wird seitens des Landes verstärkt auf eine stärkere Kooperation zwischen<br />

Kindertageseinrichtungen und Grundschulen gesetzt, so dass die „Sollbruchstelle“ der Systeme<br />

künftig verstärkt zwischen Primar- und Sekundarstufe liegen wird.<br />

2. Grundschule im Verbund mit einer Kindertageseinrichtung (Bildungshaus)<br />

Um Grundschulstandorten und Kindertageseinrichtungen insbesondere vor dem Hintergrund der<br />

Ganztagsentwicklung mit Mittagessenversorgung wirtschaftliche Größen zu verschaffen, bietet sich<br />

an, beide Einrichtungen zu verknüpfen, wenn sie in räumlicher Nähe liegen. Aber auch pädagogische<br />

Gründe sprechen für eine enge Verknüpfung, Stichwort: Übergang Kindertageseinrichtung-<br />

Grundschule.<br />

Die Landesregierung verfolgt zwar das Thema Bildungshaus nicht weiter, gewährt aber für die<br />

genehmigten Einrichtungen Bestandschutz. Zudem hält die Landesregierung an einer Verstärkung<br />

der Kooperation zwischen beiden Einrichtungen fest. Für den Schulträger bietet sich daher<br />

insbesondere aus wirtschaftlichen Überlegungen weiterhin an, das Thema Bildungshaus als<br />

Einrichtung an den bestehenden Standorten (Ettenkirch und Berg) sowie an anderen Standorten an<br />

denen Kindergarten und Schule schon heute nahe beieinander liegen (Kluftern und<br />

Schnetzenhausen) weiter zu verfolgen. Durch Umwidmung leer werdender Schulräume zu<br />

Kindertageseinrichtungen im Zusammenhang mit dem weiteren Ausbau von U3- und GT-Plätzen,<br />

könnte sich solch eine Kooperation auch an anderen Standorten anbieten. Eine solche Umnutzung<br />

von Schulraum wäre je nach Entscheidung zu den Schulstandorten Fischbach, Ludwig- Dürr und<br />

Schreienesch an den beiden erstgenannten Standorten denkbar.<br />

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3. Reine Grundschulstandorte<br />

Einzige reine Grundschule in Friedrichshafen ist die Albert-Merglen-Grundschule. Sie hat sich als<br />

Ganztagsschule profiliert und zum Schuljahr 2011/2012 als einzige Grundschule in der Stadt den<br />

Status einer gebundenen Ganztagsschule erhalten. Das pädagogische Konzept ist jedoch auf Grund<br />

fehlender räumlicher Voraussetzungen nicht umsetzbar.<br />

Neben einer Investition in den Standort an der Albert-Merglen-Schule wäre eine Umsiedlung der<br />

Schule in die Räume der Merianschule denkbar, um die Raumfrage zu lösen. Auch dieser<br />

Schulstandort liegt im Schulbezirk/Einzugsbereich der Albert-Merglen-Schule. Es besteht jedoch eine<br />

Abhängigkeit mit der künftigen Entwicklung der Sonderschulen/Förderschulen (siehe hierzu auch<br />

Ziffer 5 c). Im bestehenden System der Sonderschulen bliebe als kurzfristige Lösung nur, die<br />

Merianschule in frei werdende Schulräume an anderer Stelle umzusiedeln. Dies kann jedoch erst<br />

weiter untersucht werden, wenn die Entscheidung über die Schulstandorte von Gemeinschafts-,<br />

Real- und Werkrealschulen getroffen ist.<br />

Sofern kurzfristig keine Umsiedlung der Albert-Merglen-Schule in das Gebäude der Merianschule<br />

möglich ist, wäre eine Investition in den Schulstandort der Albert-Merglen-Schule unumgänglich, um<br />

der Schule die Entwicklung zur gebundenen Ganztagsschule zu ermöglichen.<br />

4. Grundschulförderklassen<br />

An der Pestalozzischule und der Schreienesch-Schule sind heute Grundschulförderklassen<br />

angesiedelt. Über die weitere Entwicklung dieser Klassen muss in einem zweiten Schritt nach den<br />

Grundsatzentscheidungen über die Werkrealschulen, Realschulen und Gemeinschaftsschulen noch<br />

entschieden werden.<br />

5. Schulbezirke<br />

Im Rahmen der Einführung von Werkrealschulen wurde in Friedrichshafen im Bereich der<br />

weiterführenden Schulen komplett auf Schulbezirke verzichtet. Mit Einführung der<br />

Gemeinschaftsschulen, die bei einem Verbund mit einer Grundschule auch im Grundschulbereich<br />

kraft Gesetz ohne Schulbezirke zu führen sind, stellt sich die Frage der vollständigen Aufhebung der<br />

Schulbezirke im Grundschulbereich.<br />

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Dafür sprechen:<br />

- die Profilbildung der Schulen<br />

- unterschiedliche Ganztagsangebote (z. B. gebundene Ganztagsschule an der Albert-Merglen-<br />

Schule)<br />

- Stärkung des Wettbewerbs unter den Schulen<br />

- de facto genehmigt das Staatliche Schulamt in der Regel alle Anträge auf Schulbezirkswechsel und<br />

widersetzt sich dem Elternwille praktisch nicht<br />

b) Internationale Vorbereitungsklassen<br />

Die Ludwig-Dürr-Schule beheimatet Internationale Vorbereitungsklassen im Primar- und<br />

Sekundarbereich. Über die weitere Entwicklung dieser Klassen muss in einem zweiten Schritt nach<br />

den Grundsatzentscheidungen über die Werkrealschulen, Realschulen und Gemeinschaftsschulen<br />

noch entschieden werden.<br />

c) Gymnasien<br />

1. Allgemeinbildende Gymnasien (G8)<br />

Die beiden allgemeinbildenden Gymnasien in Friedrichshafen, das Graf-Zeppelin-Gymnasium und<br />

das Karl-Maybach-Gymnasium, haben in der ersten Antragsrunde zum Schulversuch „Zwei<br />

Geschwindigkeiten zum Abitur an den Allgemeinbildenden Gymnasien“ einen Tandemantrag zur<br />

Einrichtung von G9-Zügen gestellt. Dieser wurde vom Kultusministerium abgelehnt. Die<br />

Antragstellung eines einzigen Gymnasiums auf Einrichtung von G9-Zügen in der zweiten<br />

Antragsrunde wäre theoretisch denkbar gewesen. Auf Grund der Tatsache, dass die Zahl von G9-<br />

Gymnasien auf landesweit 44 begrenzt ist, der Bodenseekreis mit dem Gymnasium Markdorf schon<br />

bedient wurde, in Friedrichshafen die beruflichen Gymnasien und künftig möglicherweise auch<br />

Gemeinschaftsschulen das Abitur nach 9 Jahren ermöglichen, haben sich die beiden städtischen<br />

Gymnasien entschieden, G8-Gymnasien zu bleiben. Zudem sollte mit einem Antrag eines einzelnen<br />

Gymnasiums auf eine zu starke Konkurrenzsituation beider Schulen verzichtet werden.<br />

Auf Grund des durch die Elternbefragung deutlich gewordenen Wunsches der Eltern an einem G9,<br />

hat sich die Verwaltung im April 2013 noch einmal schriftlich an das Kultusministerium gewandt und<br />

auf den örtlichen Bedarf hingewiesen.<br />

Beide Gymnasien haben seit vielen Jahren insgesamt 9 Züge. Diese verteilen sich auf 4 bis 5 Züge<br />

je Gymnasium pro Jahrgangsstufe im Wechsel. Von einer Änderung der Zügigkeit ist derzeit nicht<br />

auszugehen.<br />

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2. Berufliche Gymnasien (G9)<br />

Siehe hierzu Ziffer 5 e).<br />

3. Gemeinschaftsschulen mit Sekundarstufe II (G9)<br />

Gemeinschaftsschulen können mit den Klassenstufen 11-13 zum Abitur führen. Sie bieten daher<br />

einen Weg zum Abitur in 9 Jahren. Die konzeptionelle Ausrichtung der Gemeinschaftsschule<br />

hinsichtlich der Frage wie ein Schüler dieser Schulart das Abitur konkret erreichen kann, wird für die<br />

Akzeptanz der Schule von größter Wichtigkeit sein.<br />

d) Sonderschulen<br />

Auch die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen zwingt Deutschland<br />

über die Struktur der Schulen – d. h. über das Sonderschulwesen – neu nachzudenken. Das Land<br />

Baden-Württemberg wird voraussichtlich 2013 die gesetzliche Verankerung der Sonderschulen<br />

überarbeiten und damit das Thema Inklusion neu definieren. Sonderschulen sollen künftig in<br />

Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren umgebaut werden. Die Beschulung von<br />

Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Bedarf soll mehr und mehr an den<br />

Regelschulen erfolgen. In diesem Kontext werden Gemeinschaftsschulen schon heute als<br />

Inklusionsschulen bezeichnet.<br />

Ungeachtet noch fehlender gesetzlicher Rahmenbedingungen sollen insbesondere für die Merian-<br />

Förderschule baldmöglichst weitere schulstrukturelle Planungen aktiv angegangen werden, um die<br />

Raumfrage für die Albert-Merglen-Schule zu lösen aber auch um die Merianschule als zentrales<br />

Förderschulangebot bzw. als künftiges Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum für<br />

Friedrichshafen und den östlichen Bodenseekreis zu erhalten, da davon auszugehen ist, dass nicht<br />

alle Förderschulen als Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren weiter bestehen<br />

bleiben werden.<br />

e) berufliche Schulen<br />

Auswirkungen auf das berufliche Schulwesen durch die aktuellen schulpolitischen Änderungen<br />

können zum heutigen Zeitpunkt kaum abgeschätzt werden. Generell ist der Trend zu beobachten,<br />

mehr Schülerinnen und Schüler zum Abitur zu führen. Die OECD geht von einer Zielmarke von 60-70<br />

% aus. Darunter würde jedoch die in Deutschland sehr erfolgreiche duale Ausbildung leiden.<br />

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Zum Schuljahr 2012/2013 war zu beobachten, dass die Öffnung der 10. Klasse Werkrealschule zu<br />

einer Abnahme der Schülerinnen und Schüler am BVJ/BEJ führte. Im Gegenzug konnten die<br />

beruflichen Gymnasien mit den freien Kapazitäten gestärkt werden. In der Eingangsklasse 11 sind<br />

am Berufsschulzentrum mittlerweile 14 Züge eingerichtet. Die Klassen sind voll. Die Nachfrage<br />

konnte trotz Kapazitätsausweitung nicht in allen Fällen befriedigt werden. Die Schülerinnen und<br />

Schüler der beruflichen Gymnasien kommen zu ca. 10 % aus den Werkrealschulen, 15 % aus den<br />

allgemeinbildenden Gymnasien und 75 % aus den Realschulen.<br />

Die beruflichen Schulen sehen sich in der Zukunft als der „natürliche Kooperationspartner“ der<br />

Gemeinschaftsschulen, bieten sie doch für alle Bildungsniveaus der Gemeinschaftsschulen<br />

Anschlussmöglichkeiten. Die beruflichen Schulen sehen deshalb auch die Möglichkeit, die<br />

Gemeinschaftsschulen ohne Sekundarstufe II zu führen und den Weg zum Abitur in G9-Form über<br />

die beruflichen Gymnasien abzubilden.<br />

Zum Schuljahr 2012/2013 wurde das berufliche Gymnasium in 6-jähriger Form, aufbauend auf<br />

Klasse 7 der Haupt-/Werkrealschulen, Realschulen oder der Allgemeinbildenden Gymnasien in ganz<br />

Baden-Württemberg und an allen Arten von beruflichen Gymnasien eingeführt, nachdem diese<br />

Möglichkeit bislang nur an wenigen Wirtschaftsgymnasien im badischen Landesteil bestand. In<br />

Friedrichshafen wurden solche Züge nicht beantragt, es gibt auch keine konkreten Überlegungen<br />

dazu. Die beruflichen Schulen sehen hier jedoch eine erstrebenswerte Option im Sinne der<br />

Ausweitung ihrer Angebotspalette. Ob es von Landesseite aber überhaupt zu einer Ausweitung<br />

kommt, ist fraglich, da dies der Einrichtung von Gemeinschaftsschulen entgegenlaufen würde.<br />

Konkretere Aussagen zur Auswirkungen der aktuellen schulpolitischen Änderungen auf die<br />

Schulstruktur der beruflichen Schulen in Friedrichshafen können zum heutigen Zeitpunkt nur schwer<br />

getroffen werden. Die Planungshoheit liegt in diesem Bereich beim Landkreis mit dem die<br />

Verwaltung in Kontakt steht, um neue Entwicklungen rechtzeitig aufzugreifen.<br />

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6. Privatschulen<br />

Schulstrukturplanung in Friedrichshafen muss auch die beiden großen privaten konfessionellen<br />

Schulen St. Elisabeth und Bodenseeschule St. Martin mit berücksichtigen. Die Schulstrukturplanung<br />

geht deshalb bei der Überlegung zu Schülerzahlen und Zügigkeiten davon aus, dass runde 100<br />

Schülerinnen und Schüler pro Jahrgang diese beiden Privatschulen wählen und deshalb über die<br />

staatlichen Schulen nur 250 Schülerinnen und Schüler versorgt werden müssen.<br />

Interessant wird in Zukunft sein, welche Wirkungen die dargestellte Schulstruktur mit der Einführung<br />

von Gemeinschaftsschulen auf das Übergangsverhalten an Privatschulen haben wird. Dies ist nicht<br />

prognostizierbar.<br />

Entscheidend wird auch sein, welche Entwicklungen die beiden Privatschulen nehmen werden. Dies<br />

wird insbesondere davon abhängig sein, welche finanziellen Rahmenbedingungen die Privatschulen<br />

künftig haben werden.<br />

In Gesprächen mit St. Elisabeth wurde deutlich, dass die Privatschulen trotz einer Verbesserung der<br />

Finanzierungsquote durch das Land insgesamt mit finanziellen Einschränkungen rechnen müssen,<br />

was schließlich die Handlungsfreiheit und damit die Entwicklungsmöglichkeiten beschränken würde.<br />

St. Elisabeth rechnet deshalb aktuell damit, weiter als 4-zügige Realschule ohne Ganztagsbetrieb<br />

bestehen zu bleiben. Trotz der Öffnung der Schule für Jungen zum Schuljahr 2012/2013 ist eine<br />

Ausweitung der Zügigkeit nicht geplant. Eine Entwicklung zur Gemeinschaftsschule und/oder<br />

Ganztagsschule ist derzeit nicht vorgesehen.<br />

Für die Bodenseeschule St. Martin erfolgt die Finanzierung als Privatschule nach dem<br />

„Umwandlungsgesetz“ auf der Grundlage von Art. 15 der Landesverfassung in einer vergleichsweise<br />

privilegierten Form. Die Finanzierung nach diesem Gesetz würde für die Bodenseeschule entfallen,<br />

wenn sich die Schule zur Gemeinschaftsschule weiterentwickeln würde. Eine Antragstellung auf<br />

Gemeinschaftsschule scheidet für den Schulträger deshalb derzeit aus. Dies hindert die<br />

Bodenseeschule jedoch nicht daran, ihr Konzept (weiterhin) nach den Grundsätzen einer<br />

Gemeinschaftsschule auszurichten.<br />

Die Bodenseeschule ist in der Primarstufe 4-zügig, in der Sekundarstufe I 3-zügig. Daran hält die<br />

Bodenseeschule im Moment fest. Die Zahl der Bewerber für die Grundschule ist auf Grund des<br />

demographischen Wandels rückläufig. Die Bewerbungen für die 5. Klasse gingen zum Schuljahr<br />

2012/2013 ebenfalls zurück, dies erklärt die Schule durch den Wegfall der verbindlichen<br />

Grundschulempfehlung. Zu Zeiten der verbindlichen Grundschulempfehlung hatten sich<br />

insbesondere Eltern mit Haupt-/Werkrealschulempfehlung gegen eine staatliche Haupt-<br />

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Werkrealschule und für die private Bodenseeschule ausgesprochen. Heute tendieren diese Eltern<br />

verstärkt in Richtung staatlicher Realschulen. Trotz rückgängiger Bewerberzahlen übersteigt die<br />

Nachfrage immer noch die Aufnahmekapazität. Eine Ausweitung der Zügigkeit ist dennoch nicht<br />

geplant.<br />

Die Einrichtung einer Oberstufe, die nur bei einem Gemeinschaftsschulantrag möglich wäre, würde<br />

beide Schulen begrüßen, da die Akzeptanz einer Schule der Sekundarstufe I in Zukunft mehr und<br />

mehr von der Frage abhängig sein wird, welche Wege die Schule zum Abitur bietet. Sowohl die<br />

Bodenseeschule als auch die Realschule St. Elisabeth beschäftigen sich deshalb aktiv mit der<br />

Einrichtung einer geeigneten Form zur Einrichtung einer (möglicherweise gemeinsamen) Oberstufe.<br />

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7. Schulentwicklung als Beteiligungsprozess<br />

Die grün-rote Landesregierung versteht Bildungspolitik als einen Prozess, der von unten wächst.<br />

Dies gilt auch und in besonderem Maße für die Einführung der Gemeinschaftsschule.<br />

Die Stadt Friedrichshafen verfolgt bereits seit der Einrichtung der Schulkommission im Jahr 2010 das<br />

Ziel, Bildungspolitik aktiv von unten zu gestalten. Nicht zuletzt deshalb ist es wichtig, in die<br />

Diskussion um Gemeinschaftsschule und Schulstrukturplanung auch die Bürger, Eltern und Lehrer<br />

einzubeziehen.<br />

Nach der Grundsatzentscheidung zur Schulstrukturplanung im Februar 2012 erfolgte eine<br />

Informationsveranstaltung mit dem Titel „Gemeinschaftsschule in Wissenschaft und Praxis“, in der<br />

sich interessierte Bürgerinnen und Bürger durch einen Vortrag von Herrn Prof. Dr. Reinhoffer von der<br />

PH Weingarten über die wissenschaftliche Grundlage zu den Ansätzen der Gemeinschaftsschule<br />

unterrichten konnten. Zudem wurde durch den Vortrag von Herrn Bürner von der Starterschule in<br />

Villingen-Schwenningen ein Eindruck über die Arbeit an einer Gemeinschaftsschule vermittelt.<br />

Gleichzeitig wurden über die Internetseite der Stadt Friedrichshafen in der Rubrik Bildung &<br />

Erziehung Informationen zur Gemeinschaftsschule bereitgestellt, um die Bürger zu informieren und<br />

für Fragen eine Plattform zu bieten.<br />

Vertreter des Kultur- und Sozialausschusses, der Schulen und des Gesamtelternbeirats waren im<br />

Mai 2012 eingeladen zu einem Besuch der Starterschule in Tübingen; ein für alle Beteiligten<br />

eindrückliches Erlebnis für das Verständnis für diese neue Schulart. Ferner besuchte der Kultur- und<br />

Sozialausschuss im März 2013 die Starterschule in Villingen-Schwenningen.<br />

In mehreren Treffen fand ein Austausch mit dem Gesamtelternbeirat statt. Dieser ist überdies in der<br />

Schulkommission vertreten und wurde zur Schulleiterbesprechung am 10.07.2012 mit eingeladen.<br />

Der Gesamtelternbeirat war somit frühzeitig in den Prozess eingebunden. Die Einbindung der<br />

Elternbeiräte vor Ort in den einzelnen Schulen wurde in diesem ersten Schritt der<br />

Schulstrukturplanung den Schulen überlassen. Seitens der Verwaltung wurde der Fokus auf die<br />

Einbindung des Gesamtelternbeirats gelegt, da die Schulstrukturplanung zunächst das<br />

gesamtstädtische Gefüge im Blick hat. Dennoch ist es wichtig, insbesondere an den Schulen, an<br />

denen die Schulstrukturplanung eine neue Schulart oder die Änderung der bestehenden Schulart<br />

vorsieht, auch schon heute erste Kontakte mit den dortigen Elternbeiräten zu knüpfen, was jedoch<br />

primäre Aufgabe der Schulleitungen vor Ort ist.<br />

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Eine weitergehende Beteiligung der Eltern einzelner Schulen halten wir im Moment nicht für<br />

erforderlich, geht es doch in einem ersten Schritt um die Absichtserklärung für eine gesamtstädtische<br />

Schulstrukturplanung und noch nicht um die konkrete Ausgestaltung mit pädagogischen Konzepten<br />

einzelner Schulen. Eine weiter bzw. tiefer gehende Beteiligung der Eltern im weiteren Verfahren ist<br />

aber vorgesehen (vgl. hierzu auch das Konzept für die Beratung und Begleitung durch die PH<br />

Weingarten in Anlage 3).<br />

Die Eltern hatten in dieser frühen Phase der Schulentwicklungsprozesses die Möglichkeit über die<br />

Elternbefragung im Januar 2013 Ihre Meinung zu den wichtigsten schulpolitischen Fragen Stellung<br />

zu nehmen. Mit einer Rücklaufquote von 72,4 % aller ausgegebenen Fragebögen haben die Eltern<br />

ein tragfähiges Bild ihrer Wünsche und Vorstellungen abgegeben.<br />

Mit Schulleitern fanden teilweise Einzelgespräche statt, ferner eine große Schulleiterbesprechung mit<br />

allen Schulleitern der Häfler Schulen, also auch unter Einbeziehung der Privatschulen, am<br />

10.07.2012. Die Schulleiter hatten die Möglichkeit, sich auch schriftlich zum vorgelegten<br />

Konzeptionsentwurf vom Sommer 2012 zu äußern. Eine weitere Runde mit allen Schulleitern der<br />

städtischen Schulen fand im Rahmen der Schulkommissionssitzung am 12.09.2012 statt. Ferner<br />

fand ein Schulleiter-Gespräch aller GMS-Bewerber nach der Veröffentlichung der Ergebnisse der<br />

Elternbefragung statt. Alle Schulleiter waren zudem zur Sitzung der Schulkommission am 22.04.2013<br />

eingeladen.<br />

Unter Initiative von Herrn Brugger in seiner Funktion als geschäftsführender Schulleiter gab es im 1.<br />

Halbjahr 2012 ca. monatlich ein offenes Forum für Schulleiter zum Austausch über die<br />

Schulentwicklung und das Thema Gemeinschaftsschulen, in dem rege Diskussionen stattfanden.<br />

Des weiteren gab es zahlreiche Gespräche und Abstimmungen auch mit der staatlichen<br />

Schulverwaltung, insbesondere mit dem Staatlichen Schulamt und der Stabsstelle im<br />

Kultusministerium sowie mit Herrn Prof. Dr. Reinhoffer und seinem Team von der PH Weingarten.<br />

Auch mit Vertretern der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft fand im September 2012 ein<br />

Austausch statt.<br />

Schließlich hat sich die Schulkommission seit ihrer Konstituierung in mehreren Sitzungen zunächst<br />

mit alternativen Schulmodellen bis hin zu Gemeinschaftsschulen und in ihrer Sitzung am 12.09.2012<br />

mit der im Oktober 2012 vorgelegten Schulstrukturplanung sowie am 22.04.2013 mit der heute<br />

vorgelegten Schulstrukturplanung beschäftigt.<br />

Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. Seite 26 von 27


8. Fazit / Kurzzusammenfassung / Verwaltungsvorschlag<br />

alle Grundschulstandorte bleiben erhalten (kurze Beine – kurze Wege)<br />

Erhalt von 10 Zügen in Sekundarstufe I der 2. Säule des Schulsystems<br />

Realschulen und Gemeinschaftsschulen werden parallel angeboten<br />

auf Werkrealschulen wird (vorerst) nicht verzichtet<br />

Einrichtung von zunächst einer Gemeinschaftsschule zum Schuljahr 2014/2015<br />

eine der Schulen Fischbach, Ludwig-Dürr oder Schreienesch soll zu einer 2-zügigen<br />

Gemeinschaftsschule weiterentwickelt werden; die beiden anderen Schulen bleiben im<br />

Rahmen der vorhandenen Schulart bestehen (Vorschlag der Verwaltung – siehe auch<br />

Bewertungsmatrix Anlage 2: GS Friedrichshafen-Fischbach bleibt Grundschule,<br />

Schreienesch-Schule wird Gemeinschaftsschule 1-10 mit Oberstufenangebot durch<br />

Kooperation mit den beruflichen Gymnasien, Ludwig-Dürr-Schule bleibt Grund- und<br />

Werkrealschule)<br />

Graf-Soden-Realschule und Pestalozzischule sollen die Möglichkeiten für eine „Kooperation“<br />

mit dem Ziel eines zentralen Gemeinschaftsschulangebots mit Grundschule und Oberstufe<br />

(GMS 1-13) ausloten; ggf. Einrichtung einer 2. Gemeinschaftsschule zum Schuljahr<br />

2015/2016<br />

Realschule Ailingen bleibt zentrales Realschulangebot<br />

Allgemeinbildende Gymnasien bleiben in G8-Form<br />

Entwicklung Sonderschulen bleibt offen<br />

Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. Seite 27 von 27


Prognose der Schülerzahlen für die 2. Säule des Schulsystems der staatlichen Schulen in Friedrichshafen Anlage 1<br />

2012/2013 2013/2014 2014/2015 2015/2016 2016/2017 2017/2018 2018/2019 2019/2020 2020/2021 2021/2022 2022/2023 2023/2024 2024/2025 2025/2026<br />

Quelle: Prognose über die Entwicklung der Anzahl der Grundschulkinder in Friedrichshafen bis 2025,<br />

Schülerzahlprognose Klasse 4 523 503 511 476 489 551 472 472 500 494 492 490 490 490 Stadtplanungsamt Friedrichshafen, Robert Waibel, 22.12.2011<br />

Die Schüler der GS Kluftern wählen idR eine weiterführende Schule in Markdorf, sie werden deshalb hier in<br />

Abzug gebracht. Von den anderen städtischen Grundschulen findet eine solche Wanderungsbewegung nur in<br />

Einzelfällen statt, hier erfolgt keine Korrektur. Quelle: Umfrage des BFS anlässlich der Wahl der<br />

weiterführenden Schule zum Schuljahr 2012/2013. Nicht berücksichtigt bei der Abwanderung aus<br />

Friedrichshafen nach der 4. Klasse GS ist die Bodenseeschule, da keine Erhebungen vorliegen.<br />

Quelle der in Abzug gebrachten Schüler der GS Kluftern: Prognose über die Entwicklung der Anzahl der<br />

Abwanderung nach außerhalb FN 32 34 32 32 30 29 31 27 27 26 24 25 24 24 Grundschulkinder in Friedrichshafen bis 2025, Stadtplanungsamt Friedrichshafen, Robert Waibel, 22.12.2011<br />

Zwischensumme 491 469 479 444 459 522 441 445 473 468 468 465 466 466<br />

Die Übergangsquote liegt im Mittel der letzten 10 Jahre bei 31,65 %, sie wird für die Zukunft fortgeschrieben.<br />

Quelle der Übergangsquote: Statistisches Landesamt BW; Übergänge auf weiterführende Schulen von<br />

nachrichtlich: Übergang auf Gymnasium 155 148 152 141 145 165 140 141 150 148 148 147 147 147 öffentlichen und privaten Grundschulen in Friedrichshafen<br />

Die Übergangsquote liegt im Mittel der letzten 10 Jahre bei 67,71 %, sie wird für die Zukunft fortgeschrieben.<br />

Quelle der Übergangsquote: Statistisches Landesamt BW; Übergänge auf weiterführende Schulen von<br />

Übergang auf HS/WRS/RS 332 318 324 301 311 353 299 301 320 317 317 315 316 316 öffentlichen und privaten Grundschulen in Friedrichshafen<br />

Die durchschnittliche Anzahl von Schülern aus Friedrichshafen in Klasse 5 an der Bodenseeschule St. Martin<br />

davon: Übergang auf eine private HS/WRS/RS 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 und der Realschule St. Elisabeth in den letzten 5 Jahren laut Schulstatistik (100)<br />

Zwischensumme 232 218 224 201 211 253 199 201 220 217 217 215 216 216<br />

Durchschnittliche Anzahl von Schülern von außerhalb Friedrichshafen an der GSR, RSA, LDS, SZS, PS in<br />

Zuwanderungen von außerhalb FN 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 den letzten 5 Jahren laut Schulstatistik (18)<br />

Zuschlag von den Gymnasien<br />

Von einer Verschiebung der Übergangsquote von den Gymnasien zu den HS/WRS/RS wird derzeit nicht<br />

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 ausgegangen.<br />

Durch Inklusion wird davon ausgegangen, dass künftig Schüler verstärkt die Regelschulen wählen. In dieser<br />

Prognose wird davon ausgegangen, dass die Häfler Schüler der Merianschule künftig die Regelschule<br />

besuchen werden.<br />

Zuschlag von den Sonderschulen<br />

Quelle der Zahlen: Durchschnittliche Anzahl der Häfler Schüler an der Merianschule in der Klasse 5 der<br />

16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 letzten 5 Jahre laut Schulstatistik (16)<br />

Schülerzahlprognose Klasse 5<br />

im Folgejahr an städtischen HS/WRS/RS 266 252 258 235 245 287 233 235 254 251 251 249 250 250 -------> durchschn. Schülerzahlprognose Klasse 5 an städt. HS/WRS/RS in den nächsten 14 Jahre -------> 251<br />

rechnerische Anzahl Klassen bei Klassenteiler 28<br />

10 9 10 9 9 11 9 9 10 9 9 9 9 9<br />

rechnerische Anzahl Klassen bei Klassenteiler 30<br />

9 9 9 8 9 10 8 8 9 9 9 9 9 9<br />

O:\ASF\Word\Schneider\Schulentwicklung\Gemeinschaftsschulkonzeption FN 2012\130513 Anlage 1 - Schülerzahlprognose 2. Säule.xls


Prognose der Schülerzahlen für die 2. Säule des Schulsystems der staatlichen Schulen in Friedrichshafen Anlage 1<br />

2012/2013 2013/2014 2014/2015 2015/2016 2016/2017 2017/2018 2018/2019 2019/2020 2020/2021 2021/2022 2022/2023 2023/2024 2024/2025 2025/2026<br />

Quelle: Prognose über die Entwicklung der Anzahl der Grundschulkinder in Friedrichshafen bis 2025,<br />

Schülerzahlprognose Klasse 4 523 503 511 476 489 551 472 472 500 494 492 490 490 490 Stadtplanungsamt Friedrichshafen, Robert Waibel, 22.12.2011<br />

Die Schüler der GS Kluftern wählen idR eine weiterführende Schule in Markdorf, sie werden deshalb hier in<br />

Abzug gebracht. Von den anderen städtischen Grundschulen findet eine solche Wanderungsbewegung nur in<br />

Einzelfällen statt, hier erfolgt keine Korrektur. Quelle: Umfrage des BFS anlässlich der Wahl der<br />

weiterführenden Schule zum Schuljahr 2012/2013. Nicht berücksichtigt bei der Abwanderung aus<br />

Friedrichshafen nach der 4. Klasse GS ist die Bodenseeschule, da keine Erhebungen vorliegen.<br />

Quelle der in Abzug gebrachten Schüler der GS Kluftern: Prognose über die Entwicklung der Anzahl der<br />

Abwanderung nach außerhalb FN 32 34 32 32 30 29 31 27 27 26 24 25 24 24 Grundschulkinder in Friedrichshafen bis 2025, Stadtplanungsamt Friedrichshafen, Robert Waibel, 22.12.2011<br />

Zwischensumme 491 469 479 444 459 522 441 445 473 468 468 465 466 466<br />

Die Übergangsquote liegt im Mittel der letzten 10 Jahre bei 31,65 %, sie wird für die Zukunft fortgeschrieben.<br />

Quelle der Übergangsquote: Statistisches Landesamt BW; Übergänge auf weiterführende Schulen von<br />

nachrichtlich: Übergang auf Gymnasium 155 148 152 141 145 165 140 141 150 148 148 147 147 147 öffentlichen und privaten Grundschulen in Friedrichshafen<br />

Die Übergangsquote liegt im Mittel der letzten 10 Jahre bei 67,71 %, sie wird für die Zukunft fortgeschrieben.<br />

Quelle der Übergangsquote: Statistisches Landesamt BW; Übergänge auf weiterführende Schulen von<br />

Übergang auf HS/WRS/RS 332 318 324 301 311 353 299 301 320 317 317 315 316 316 öffentlichen und privaten Grundschulen in Friedrichshafen<br />

Die durchschnittliche Anzahl von Schülern aus Friedrichshafen in Klasse 5 an der Bodenseeschule St. Martin<br />

davon: Übergang auf eine private HS/WRS/RS 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 und der Realschule St. Elisabeth in den letzten 5 Jahren laut Schulstatistik (100)<br />

Zwischensumme 232 218 224 201 211 253 199 201 220 217 217 215 216 216<br />

Durchschnittliche Anzahl von Schülern von außerhalb Friedrichshafen an der GSR, RSA, LDS, SZS, PS in<br />

Zuwanderungen von außerhalb FN 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 den letzten 5 Jahren laut Schulstatistik (18)<br />

Zuschlag von den Gymnasien<br />

Von einer Verschiebung der Übergangsquote von den Gymnasien zu den HS/WRS/RS wird derzeit nicht<br />

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 ausgegangen.<br />

Durch Inklusion wird davon ausgegangen, dass künftig Schüler verstärkt die Regelschulen wählen. In dieser<br />

Prognose wird davon ausgegangen, dass die Häfler Schüler der Merianschule künftig die Regelschule<br />

besuchen werden.<br />

Zuschlag von den Sonderschulen<br />

Quelle der Zahlen: Durchschnittliche Anzahl der Häfler Schüler an der Merianschule in der Klasse 5 der<br />

16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 letzten 5 Jahre laut Schulstatistik (16)<br />

Schülerzahlprognose Klasse 5<br />

im Folgejahr an städtischen HS/WRS/RS 266 252 258 235 245 287 233 235 254 251 251 249 250 250 -------> durchschn. Schülerzahlprognose Klasse 5 an städt. HS/WRS/RS in den nächsten 14 Jahre -------> 251<br />

rechnerische Anzahl Klassen bei Klassenteiler 28<br />

10 9 10 9 9 11 9 9 10 9 9 9 9 9<br />

rechnerische Anzahl Klassen bei Klassenteiler 30<br />

9 9 9 8 9 10 8 8 9 9 9 9 9 9<br />

O:\ASF\Word\Schneider\Schulentwicklung\Gemeinschaftsschulkonzeption FN 2012\130513 Anlage 1 - Schülerzahlprognose 2. Säule.xls


Unterstützungsangebot PH Weingarten Anlage 3<br />

Prof. Dr. Bernd Reinhoffer Schlier, den 14.07.2012<br />

Linsenbergstr. 12<br />

88281 Schlier<br />

Unterstützungsangebot für das Projekt „Gemeinschaftsschule in Friedrichshafen“<br />

Ziel:<br />

Schulträger und Schulen (Schulleitung, Lehrerschaft, Eltern) bei der Einführung einer oder<br />

mehrerer Gemeinschaftsschulen in Friedrichshafen unterstützen.<br />

Unterstützungsformate<br />

- Gespräche und Informationsveranstaltungen für die Schulleitung<br />

- Gespräche und Informationsveranstaltungen für das Kollegium<br />

- Gespräche und Informationsveranstaltungen für die Elternvertreter und Eltern<br />

- Beratung und Moderation bei der Erstellung des Pädagogischen Konzepts<br />

- Lehrerfortbildungen zur veränderten Arbeit in der Gemeinschaftsschule<br />

Um die Einführung einer oder mehrerer Gemeinschaftsschulen in Friedrichshafen zu einem<br />

erfolgreichen Projekt zu machen, müssen neben Hoffnungen auch Ängste und Widerstände<br />

angesprochen, artikuliert und realistischen Vorstellungen zugeführt werden.<br />

Da der Erfolg einer Gemeinschaftsschule v. a. von den Verantwortlichen vor Ort getragen<br />

wird, soll auch „bei den Wurzeln“ angefangen werden: bei der Schulleitung, im Kollegium, bei<br />

den Elternvertretern und Eltern. Aus ihrem Engagement heraus soll die<br />

Gemeinschaftsschule wachsen.<br />

Strategie 1: „Gewinne die Schulleitung und das Kollegium!“<br />

Ziel: entschiedene Unterstützung durch Schulleitung und möglichst viele Lehrkräfte<br />

Ausgangspunkt: Auch bei den Schulleitungen und den Lehrkräften gibt es offene Fragen,<br />

unterschiedliche Vorstellungen und auch Vorbehalte zum Thema Gemeinschaftsschule.<br />

Schritte:<br />

1. Zunächst gilt es in Gesprächen und Arbeitssitzungen die Interessen der<br />

Schulleitung abzugleichen und gemeinsame Linien für die Konzeptentwicklung und -<br />

umsetzung zu finden.<br />

2. Dann wenden wir uns gemeinsam an die Lehrkräfte der Schule. Vor Ort werden in<br />

einer Gesamtlehrerkonferenz bzw. an einem Pädagogischen Tag Grundlinien<br />

einer Gemeinschaftsschule (GMS) vorgestellt und diskutiert, um die Lehrkräfte zu<br />

gewinnen.<br />

3. Hospitation: Gelungene Beispiele in der Region werden besucht. Unterricht wird<br />

hospitiert, Austauschgespräche mit Lehrkräften finden statt.<br />

4. Beraten von der Expertengruppe der PH wird ein Pädagogisches Konzept für die<br />

Antragsstellung erarbeitet.<br />

O:\ASF\Word\Schneider\Schulentwicklung\Gemeinschaftsschulkonzeption FN 2012\121105 Anlage 3 -<br />

Unterstützungsangebot PH Weingarten.doc


5. Wie im Projekt PROFI (s. Anlage) langjährig bewährt wird der Fortbildungsbedarf<br />

der Lehrkräfte erhoben und entsprechende adressatenorientierte<br />

Fortbildungsangebote (z. B. Individualisiertes Lernen, Leistungsmessung und -<br />

bewertung in heterogenen Gruppen, kooperatives Lernen in Projekten usw.) werden<br />

über 2-3 Jahre hinweg unterstützt von der Schulverwaltung (Stadt Friedrichshafen<br />

und Schulamt Markdorf) über die Expertengruppe der PH vor Ort angeboten. Da an<br />

der GMS Lehrkräfte verschiedener Schularten kooperieren, werden die<br />

Veranstaltungen für künftige GMS-Lehrkräfte aus anderen Schularten geöffnet.<br />

6. Die Lehrkräfte, die sich gleich für das Konzept begeistern, werden in der Klasse 5 der<br />

Gemeinschaftsschule eingesetzt. Zumindest in den ersten beiden Jahren sind für sie<br />

Fallgruppenbesprechungen und Supervisionsangebote wichtig. Die übrigen<br />

Lehrkräfte haben zunächst ein paar Jahre Zeit, um sich das Konzept und dessen<br />

Umsetzung bei ihren Kollegen anzuschauen. Wenn ihnen die GMS dann zusagt,<br />

können sie ebenfalls einsteigen, ansonsten haben sie mehrere Jahre Zeit, um an<br />

eine andere Schule zu wechseln.<br />

Strategie 2: „Gewinne die Eltern!“<br />

Ziel: Eltern melden ihre Kinder an der GMS an, die Schüler werden am Ende der<br />

Grundschule nicht auseinanderdividiert, sondern bleiben in ihrem Klassenverbund in die<br />

Klasse 5 der Gemeinschaftsschule. Die Gemeinschaftsschule wird somit sukzessive<br />

aufgebaut.<br />

Ausgangspunkt: Grundschuleltern sind daran gewöhnt, dass alle Kinder in einer Klasse<br />

gemeinsam lernen. Zum Teil wird gleich schrittig im Klassenverband unterrichtet. Aber<br />

Interessen und Leistungsgefälle gehen in manchen Bereichen auch auseinander. Dann<br />

setzen Lehrkräfte Formen individualisierten Lernens und Offenen Unterrichts ein wie<br />

Wochenplanarbeit, Lernen an Stationen, Lernwerkstätten, Freie Arbeit oder auch Projekte.<br />

Schritte: Wie kann man Eltern für eine Gemeinschaftsschule interessieren bzw. eine positive<br />

Einstellung erhalten?<br />

1. Zum einen sind sicher Informationsabende vor Ort an der jeweiligen Schule<br />

anzubieten. An diesen könnten wissenschaftliche Befunde referiert werden und<br />

aufgezeigt werden, wie individualisiertes und kooperatives Lernen in einer<br />

Gemeinschaftsschule ablaufen kann. Ferner können auftauchende Fragen direkt<br />

beantwortet und es kann Ängsten begegnet werden.<br />

2. Ferner dürfte die Internetpräsenz der Stadt Friedrichshafen mit Dokumenten und<br />

Links dienlich sein. Häufig gestellte Fragen zum Thema Gemeinschaftsschule<br />

können mit unserer Unterstützung beantwortet werden.<br />

3. Hospitation: Nicht zuletzt ist das gute Beispiel ein sehr überzeugendes, es sollten<br />

also Best-Practise-Beispiele gemeinsam besucht werden.<br />

4. Zudem versteht sich die Gemeinschaftsschule als Mosaikbaustein im Gemeindeleben<br />

und möchte sich hier kulturell einbinden. Wir könnten uns für Friedrichshafen einen<br />

Schwerpunkt „Theaterpädagogik“ in Kooperation mit dem Seminar Meckenbeuren<br />

und dem Verein „Theatertage am See“ vorstellen. Auch Vereine, Handwerk, Künstler,<br />

u.a. können sich in einer gebundenen Ganztagsschule einbringen. Dies wäre<br />

insbesondere für die Jugendarbeit der Vereine interessant.<br />

Die Unterstützung durch die Expertengruppe der PH erfolgt nach dem Prinzip des Fading-<br />

Out, d.h. mit dem Ziel der zunehmenden Selbstständigkeit der Schule bei gleichzeitiger<br />

Rücknahme der Unterstützungsmaßnahmen.<br />

O:\ASF\Word\Schneider\Schulentwicklung\Gemeinschaftsschulkonzeption FN 2012\121105 Anlage 3 -<br />

Unterstützungsangebot PH Weingarten.doc

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