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kalkulierten das Handicap mit ein, so gut es ging. Paradox: Fragte man<br />

nach dem teureren Bike, zeigten die meisten automatisch auf das Carver.<br />

Grund: die edle Optik. Der Rahmen ist blau eloxiert mit geglättetem<br />

schlichten Logo, die Kabelführung aufgeräumt und der Hinterbau hochwertig<br />

gearbeitet. Sehr schick! Dagegen wirkt das Radon – man muss es<br />

leider so sagen – billig! Nicht die Rahmenform mit den spannend hydroformierten<br />

Rohren, sondern die 1980er-Jahre-Schnipsel-Lackierung und<br />

der Hinterbau in Müllmannshosen-Orange. Auch die Kabelführung ist<br />

wirr. Das geht viel besser! Dass im Radon zum Beispiel die extrem leicht<br />

rollenden Carbonlaufräder von DT Swiss (1900 Euro) stecken und Carbonkurbeln<br />

von Race Face (500 Euro), sieht man erst auf den zweiten<br />

Blick – und das erklärt auch den hohen Preis.<br />

Die Praxis<br />

Wir jagten die Bikes die bayerischen Alpengipfel hoch und runter,<br />

bretterten über Bikeparktrails, rollten über 3-Meter-Drops und spürten<br />

schnell: Die zwei liegen dicht beisammen. So dicht, dass es den Testern<br />

egal war, wenn sie das Bike für die letzte Spaßabfahrt des Tages wählen<br />

durften. Das will was heißen! Beide Bikes vertrauen auf bewährte<br />

Federelemente (etwa die 170er-„Lyrik DH“) und besitzen eine durchdachte<br />

Hinterbau kinematik. Das beschert Fahrwerke, die selbst auf ruppigen<br />

und schnellen Parkabfahrten Ruhe ins Bike bringen. Wir waren<br />

überrascht, wie potent sich die Kisten zeigten. Radon verbaut sogar<br />

den dicken „Vivid“-Dämpfer, der noch etwas satter zu Werke geht als<br />

Carvers „Monarch Plus“ – doch da wären wir wieder bei dem Preisnachteil.<br />

Bergauf hatte das Radon die Nase vorne, das verwundert nicht:<br />

66er-Lenkwinkel, steiler Sitzwinkel und geringes Gewicht – dazu die<br />

euphorieauslösenden Carbonlaufräder, die wie ein Perpetuum Mobile<br />

rotierten. Da tat sich das Carver etwas schwerer: 64er-Lenkwinkel (!),<br />

flacher Sitzwinkel und wuchtige Brummelreifen – auf steilen Rampen<br />

muss man sich nach vorne beugen und den Vorderreifen nach unten<br />

zwingen. Oder zuvor zum Inbusschlüssel greifen, denn das Carver bietet<br />

eine Geo-Verstellung (insgesamt vier Positionen) bei gleichem Federweg.<br />

Das flacht den Lenkwinkel um ein Grad – und so geht’s schon viel besser!<br />

13,8 Kilo gibt Carver offiziell als Gewicht an – wir maßen 14,2. Leichter<br />

wäre besser – gerade in dieser Bikeklasse.<br />

Wir blenden den Gewichtsvorteil aus und den erwähnten Preisnachteil<br />

ein. Dennoch ergibt sich ein knapper Duellsieg für Radon – doch<br />

wir können uns gut vorstellen, dass beim nächsten Schusswechsel der<br />

Neuling Carver als „ICB 03“ den renommierten Revolverhelden, Bodo<br />

Probst’s „Swoop“, niederstrecken könnte.<br />

Fazit: Beide Bikes sind Superenduros, wie wir sie uns wünschen.<br />

In den großen Vergleichstests hätten beide Kandidaten vorne mitgemischt.<br />

Chapeau vor der Internetgemeinde, Chapeau vor Altmeister<br />

Bodo Probst! Unserem Fahrstil kommt das agile Radon<br />

etwas mehr entgegen. Bergab spielt es den Vorteil des teueren<br />

„Vivid“-Dämpfers aus. Sieg für Radon also, obwohl die hohe Preisdifferenz<br />

das Duell ungleich macht.<br />

RADON Swoop 175<br />

HERSTELLERANGABEN <br />

Vertrieb <br />

H&S Bike-Discount GmbH,<br />

www.radon-bikes.de<br />

Material/Größen <br />

Alu/S,M,L<br />

Preis/Gewicht ohne Pedale 4 199 Euro/13,7 kg<br />

MESSDATEN <br />

Federweg vorne/hinten <br />

170 mm/175 mm<br />

Hinterbausystem<br />

Viergelenker<br />

AUSSTATTUNG <br />

Gabel/Dämpfer RockShox Lyrik RC2 DH/RS Vivid Air<br />

Kurbeln/Schaltung Race Face SixC Carbon/SRAM XO<br />

Bremsanlage <br />

Avid XO Trail<br />

Laufräder DT Swiss EXC 1550 Carbon Systemlaufradsatz,<br />

<br />

Schwalbe Hans Dampf 2,35 Reifen<br />

Potentes Fahrwerk, angenehme<br />

Geometrie, edle<br />

Ausstattung – in dieser<br />

teueren Version ist das<br />

„Swoop“ ein Burner. Nur<br />

die Lackierung dämpfte<br />

unsere Euphorie – etwas<br />

mehr Detailliebe bitte!<br />

DUELL<br />

SIEGER<br />

Reach 418 mm<br />

Stack 601 mm<br />

BB-Drop +2 mm<br />

450<br />

586<br />

50<br />

120<br />

74,5°<br />

66°<br />

PERFORMANCE<br />

1166 340<br />

436<br />

UPHILL<br />

DOWNHILL 9,5<br />

10<br />

FREERIDE-RANKING: maximal 10 Punkte. Die Note gibt den Gesamteindruck wieder und ist nicht der Durchschnitt aus Uphill- und Downhill-Performance.<br />

Die Performance-Punkte beziehen sich auf die jeweilige Bikekategorie. Sie ist nicht mit anderen Bikekategorien vergleichbar.<br />

FREERIDE 3|13 | 77

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