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Vortragsunterlage Bildung und Persönlichkeit (pdf)

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GERHARD ROTH<br />

INSTITUT FÜR HIRNFORSCHUNG<br />

UNIVERSITÄT BREMEN<br />

BILDUNG BRAUCHT PERSÖNLICHKEIT:<br />

WIE LERNEN GELINGT<br />

© G. Roth, 2013


Folgende Faktoren bestimmen aus Sicht der<br />

Lernpsychologie <strong>und</strong> Hirnforschung wesentlich den<br />

Lern-<strong>und</strong> Schulerfolg:<br />

• <strong>Persönlichkeit</strong>, Kompetenz <strong>und</strong> Vertrauenswürdigkeit des<br />

Lehrenden<br />

• <strong>Persönlichkeit</strong>seigenschaften des Lernenden: Intelligenz,<br />

Motivation <strong>und</strong> Fleiß<br />

• Aufmerksamkeit, Vorwissen <strong>und</strong> Anschlussfähigkeit des<br />

Stoffes<br />

• Darbietung des Stoffes durch den Lehrenden<br />

• Systematische Wiederholung des Stoffes


AUSGANGSSITUATION<br />

Es besteht eine tiefgreifende Verunsicherung der Lehrerinnen <strong>und</strong><br />

Lehrer hinsichtlich ihrer eigenen Rolle. Sie werden zunehmend mit<br />

Konzepten „selbstorganisierten“ oder „eigenverantwortlichen“<br />

Lernens konfrontiert, die ihre Mitwirkung scheinbar überflüssig<br />

machen.<br />

Was sollen Lehrer sein:<br />

Technokratischer Wissensvermittler?<br />

Ersatzvater/-mutter, Coach, Psychotherapeut?<br />

<strong>Bildung</strong>smanager?<br />

Aufpasser?<br />

Diese Verunsicherung ist aber gänzlich unbegründet. Vertrauenswürdigkeit,<br />

fachliche <strong>und</strong> pädagogisch-psychologische Kompetenz<br />

des Lehrers sind nämlich unabdingbar für den Lehr- <strong>und</strong> Lernerfolg,<br />

<strong>und</strong> dies gilt unabhängig von der Art des Unterrichts, also<br />

Frontalunterricht, Gruppen- oder Einzelarbeit.


Merkmale erfolgreichen Unterrichts nach Hattie 2009/2013<br />

Effektstärke<br />

Glaubwürdigkeit des Lehrers 0.90<br />

Rückmeldungen an die Schüler <strong>und</strong> von ihnen 0.90<br />

Schülerdiskussion im Unterricht 0.82<br />

Klarheit <strong>und</strong> Verständlichkeit der Lehrperson 0.85<br />

Gegenseitiges Unterstützen der Schüler 0.74<br />

Problemlösender Unterricht 0.61<br />

Kooperatives statt konkurrierendes Lernen 0.54<br />

Selbstwirksamkeits-Überzeugung der Schüler 0.47<br />

Erwartungshaltung der Lehrer 0.43<br />

Angstreduktion beim Lernen 0.40<br />

Nachgewiesene Effekte der Lehrerausbildung 0.12<br />

Zu vernachlässigender Effekt: 0-0.2; kleiner Effekt: 0.21-0.4;<br />

moderater Effekt: 0.41- 0.6; starker Effekt: 0.61 <strong>und</strong> größer


LEHREN UND LERNEN SIND EINE SACHE DES<br />

VERTRAUENS


LEHRERPERSÖNLICHKEIT<br />

Wissensvermittlung ist eine Sache des Vertrauens in den<br />

Lehrenden:<br />

Soll ich mich darauf verlassen, dass das, was der Lehrende<br />

erzählt, stimmt?<br />

Nur derjenige Lehrer, der vertrauenswürdig <strong>und</strong> kompetent wirkt,<br />

ist ein guter Lehrer.


Die Vertrauenswürdigkeit eines Menschen hängt von<br />

wenigen, automatisierten <strong>und</strong> mehrheitlich unbewusst<br />

wirkenden Faktoren ab:<br />

• Blick <strong>und</strong> Länge des Blickkontakts<br />

• Augenstellung <strong>und</strong> M<strong>und</strong>winkelstellung<br />

• Gestik<br />

• Schulter- <strong>und</strong> Körperhaltung<br />

• Stimme, Sprachmelodie <strong>und</strong> Sprachführung


Gesichtererkennung <strong>und</strong><br />

Einschätzung der<br />

Vertrauenswürdigkeit (i.W.<br />

rechtshemisphärisch):<br />

FG: Fusiformer Gyrus<br />

STS: Superiorer<br />

temporaler Gyrus<br />

AM: Amygdala, links<br />

explizit<br />

INS: Insulärer Cortex<br />

(R. Adolphs, TICS<br />

3, Dezember 1999)


Aktivierung des Motivationssystems<br />

durch Blickkontakt mit einem fre<strong>und</strong>lichen Menschen<br />

Aron et al., J. Neurophysiol., 2005


DIE BEDEUTUNG DER „ERSTEN BEGEGNUNG“<br />

Wenn der neue Klassenlehrer vor seine neue Klasse tritt, dann<br />

vollzieht sich in den ersten St<strong>und</strong>en eine teilweise unbewusst<br />

verlaufende emotionale Abstimmung, die gelingen oder auch<br />

scheitern kann <strong>und</strong> für die nächsten Jahre positive oder negative<br />

Rahmenbedingungen schafft. Es gibt Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer, die<br />

sich für diese erste Phase der emotionalen Abstimmung<br />

einschließlich der Frage, wer neben wem sitzt, wochenlang Zeit<br />

lassen, <strong>und</strong> diese lange Zeit scheint äußerst gut investiert zu sein.<br />

Auch muss der Lehrer in der Lage sein, die <strong>Persönlichkeit</strong>en der<br />

Schüler ebenso wie ihre Interessen, Begabungen <strong>und</strong> Begabungsunterschiede<br />

hinreichend zu erfassen <strong>und</strong> auch Lernbehinderungen<br />

<strong>und</strong> psychische Störungen zu erkennen, die bei Kindern nicht selten<br />

sind.


WIE WIRD MAN GEGENÜBER DEN LERNENDEN<br />

VERTRAUENSWÜRDIG?<br />

Vertrauenswürdig wird man, indem man<br />

• Vertrauen in die eigenen Kräfte entwickelt,<br />

• fachliche <strong>und</strong> pädagogische Kompetenzen erwirbt,<br />

• auf die individuellen Eigenheiten der Lernenden eingeht,<br />

• auch bei Kritik aufbaut <strong>und</strong> nicht den Schüler „niedermacht“,<br />

• gerecht <strong>und</strong> verlässlich ist,<br />

• einen klar strukturierten Unterricht mit klar formulierten<br />

Ansprüchen durchführt<br />

• Qualifizierte Rückmeldungen gibt <strong>und</strong> einfordert.


Der Lernerfolg des Lernenden hängt ab von:<br />

• Intelligenz<br />

• Motivation<br />

• Aufmerksamkeit<br />

• Fleiß<br />

• Anschlussfähigkeit des Stoffes<br />

• Darbietung des Stoffes<br />

• Wiederholung des Stoffes


DEFINITIONEN VON INTELLIGENZ<br />

Neubauer <strong>und</strong> Stern (2007): „Intelligenz ist die Fähigkeit,<br />

sich in neuen Situationen aufgr<strong>und</strong> von Einsicht zurechtzufinden,<br />

Aufgaben mithilfe des Denkens zu lösen, wobei<br />

nicht auf eine bereits vorliegende Lösungen zugrückgegriffen<br />

werden kann, sondern diese erst aus der<br />

Erfassung von Beziehungen abgeleitet werden muss“.<br />

Oder kürzer: Kreatives Problemlösen unter Zeitdruck<br />

Heute wird im Anschluss an Cattell eine „generelle Intelligenz“<br />

(g-Faktor, „fluide Intelligenz“) <strong>und</strong> eine bereichsspezifische<br />

Intelligenz (Expertenwissen, „kristalline<br />

Intelligenz“) unterschieden.


VERTEILUNG DER INTELLIGENZLEISTUNG (IQ)<br />

Normal intelligent: IQ 85-115 (68%)<br />

Begabt: IQ > 115 (14%)<br />

Hochbegabt“: IQ > 135 (1%)


INTELLIGENZ, GENE UND UMWELT<br />

Nach heutigen Erkenntnissen, vor allem der Zwillingsforschung, ist<br />

Intelligenz in hohem Maße (50-60%) angeboren. Die Intelligenz<br />

eineiiger, kurz nach der Geburt getrennter Zwillinge korreliert mit<br />

einem Korrelationskoeffizienten zwischen 0,6–0,8. Andere<br />

<strong>Persönlichkeit</strong>smerkmale <strong>und</strong> Begabungen sind weniger deutlich<br />

genetisch bedingt.<br />

Die Entwicklung der Intelligenz stabilisiert sich schnell <strong>und</strong> ist mit ca.<br />

15 Jahren weitgehend abgeschlossen. Die Intelligenz einer Person<br />

mit sechs <strong>und</strong> mit vierzig Jahren korreliert mit einem Korrelationskoeffizienten<br />

von 0,6, was relativ hoch ist.<br />

Man nimmt an, dass Umwelteinflüsse eine maximale Auswirkung im<br />

Bereich von +/-15 IQ-Punkten haben.


Bedeutet dies, dass die Umwelt einen nur geringe Rolle spielt?<br />

Nicht unbedingt, da die Intelligenz von ca. 2 Dritteln der Bevölkerung<br />

im Bereich eines IQ von 85 <strong>und</strong> 115 eng beieinander liegt<br />

<strong>und</strong> deshalb geringfügige Unterschiede einen großen Effekt<br />

haben können:<br />

Beispiel: Ein „angeborener“ IQ von 100 kann sich unter optimalen<br />

Bedingungen zu einem IQ von 115 entwickeln (ca. Abiturientendurchschnitt)<br />

oder unter negativsten Bedingungen auf 85 zurück<br />

fallen.


LANGFRISTIG WIRKSAME MASSNAHMEN<br />

BZW. FAKTOREN<br />

Positive frühkindliche Bindungserfahrung <strong>und</strong> frühe sensorische,<br />

kognitive <strong>und</strong> kommunikative Erfahrungen.<br />

Psychosozial <strong>und</strong> sensorisch vernachlässigte Kinder (z.B. russische<br />

oder rumänische Waisenhauskinder) lagen in ihrem IQ um durchschnittlich<br />

20 Punkte unter dem IQ normal aufgewachsener Kinder.<br />

Diese Beeinträchtigung ist später nur schwer oder gar nicht kompensierbar.<br />

Langjähriger Schulbesuch verb<strong>und</strong>en mit vielseitiger kognitiver,<br />

musischer <strong>und</strong> körperlicher Anregung <strong>und</strong> nachhaltigem Üben.<br />

Jeder einzelne Schulmonat erbringt einen Intelligenzzuwachs von<br />

ca. einem drittel IQ-Punkt, zumindest im mittleren IQ-Bereich.


MOTIVATION UND FLEISS<br />

Neben Intelligenz sind Motivation <strong>und</strong> Fleiß die wichtigsten<br />

Bedingungen für den Lernerfolg.<br />

Motivation zum Lernen <strong>und</strong> Fleiß sind wie Intelligenz teils abhängig<br />

von der <strong>Persönlichkeit</strong> (Gewissenhaftigkeit, Ausdauer,<br />

Zielorientierung, Belohnungserwartung), teils sind sie umweltabhängig,<br />

insbesondere von prägenden Faktoren in Kindheit <strong>und</strong><br />

früher Jugend wie einem lernbegünstigenden <strong>und</strong> intellektuell<br />

offenem Familienklima, dem Vorbild der Eltern, Ermutigung <strong>und</strong><br />

frühen Lernerfolgen. Dies erklärt, warum Motivation <strong>und</strong> Fleiß<br />

signifikant mit dem <strong>Bildung</strong>sgrad der Eltern korrelieren.<br />

Die Einstellung zum Fleiß ist in Deutschland deutlich geschlechtsspezifisch<br />

ausgeprägt: bei Mädchen wird Fleiß „toleriert“, bei<br />

Jungen gilt er als „uncool“. Dies drückt signifikant die Schulleistung<br />

der Jungen.


DIE PROBLEMATIK „BILDUNGSFERNER“<br />

ELTERNHÄUSER<br />

Intelligenz <strong>und</strong> <strong>Persönlichkeit</strong> eines Menschen werden neben<br />

einer genetischen Veranlagung stark geprägt durch eine<br />

bildungsnahe, ermutigende <strong>und</strong> tolerante familiäre Situation.<br />

Deshalb überrascht es nicht, dass die PISA-Studien einen engen<br />

Zusammenhang zwischen familiärer <strong>Bildung</strong>snähe <strong>und</strong> schulischer<br />

Leistung feststellen.<br />

Dies ist dadurch leicht zu erklären, dass insbesondere die frühen<br />

psychosozialen Verhältnisse in den Familien einen großen Einfluss<br />

von r<strong>und</strong> 20-30 IQ-Punkten haben, der allerdings ab der Jugendzeit<br />

auf r<strong>und</strong> 10 IQ-Punkte absinkt. Je früher man ansetzt, desto<br />

wirkungsvoller sind also die Maßnahmen.


HERAUSFORDERUNG UND ANSTRENGUNG<br />

Eine herausforderungs- <strong>und</strong> anstrengungsfreie Schule ist eine<br />

populäre, aber sehr problematische Forderung. Lernen ist nur im<br />

Kleinkindalter anstrengungsfrei, danach geht der Grad der Anstrengung<br />

direkt in den Lernerfolg ein: Je mehr geistige Energie ich für die<br />

Aneignung eines Wissens aufgewendet habe, desto besser beherrsche<br />

ich es später; Inhalte dagegen, die leicht erscheinen, verschwinden<br />

schnell, weil das Gehirn feststellt „ Kenne ich schon!“<br />

Anstrengung ist nicht zu verwechseln mit psychischem Stress <strong>und</strong><br />

Angst, die Lernen <strong>und</strong> Gedächtnisbildung blockieren. Bei der Balance<br />

zwischen Herausforderung <strong>und</strong> Angst ist die Feinfühligkeit des<br />

Lehrers in hohem Maße gefordert. Die psychischen Belastungen der<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler durch das gegenwärtige Schulsystem<br />

werden meist erheblich unterschätzt.


STRESS/HERAUSFORDERUNG UND LERNERFOLG<br />

C. Sandi, Trends Cogn. Sci. 34 (2011)


Die Art der schulischen Wissensvermittlung<br />

ist ineffektiv.<br />

Hier herrscht der behördliche Wahn, deutsche Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler wüssten <strong>und</strong> könnten zu wenig, <strong>und</strong> deshalb müsse der Stoff<br />

erhöht werden – <strong>und</strong> dazu noch in 12 statt in 13 Jahren. Wissenschaftliche<br />

Erkenntnis sagt uns hingegen: „Weniger ist mehr!“, Dies<br />

bedeutet eine radikale Verschlankung des Unterrichtsstoffes.<br />

Ein solcher Unterrichtsstoff, optimal vermittelt, erzeugt mehr bleibendes<br />

Wissen als ein unter Druck durchgezogener Stoff. Das bedeutet<br />

aber, dass jedes Schulfach seine Inhalte auf das beschränkt, was der<br />

junge Mensch tatsächlich im späteren Leben braucht. Dazu gehört<br />

keineswegs nur „praktisches“, d.h. naturwissenschaftlich-technisches<br />

Wissen, sondern <strong>Bildung</strong> im geistig-kulturellen Bereich <strong>und</strong> Befähigung<br />

zu eigenständigem Denken. Vieles jedoch, was an deutschen<br />

Schulen gelehrt wird, gehört weder zum einen, noch zum anderen.


ANSCHLUSSFÄHIGKEIT<br />

Anschlussfähigkeit wird hergestellt durch<br />

• Bezug zu bereits erworbenem Wissen („Einbettung“)<br />

• Bezug zu individuellen Erlebnissen der Lernenden<br />

• Lebens- <strong>und</strong> praxisnahe einfache Beispiele<br />

• Beleuchtung eines Inhalts aus unterschiedlichen<br />

Perspektiven


Lernen geschieht primär über das episodisch-kontextuelle<br />

Gedächtnis, d.h. über Inhalte, die mit mir <strong>und</strong> meiner Umgebung<br />

zu tun haben. Abstraktes Wissen ist kontextlos <strong>und</strong><br />

deshalb schwer direkt zu vermitteln, z.B. Namen, Zahlen,<br />

Formeln usw.<br />

Abstraktes Wissen entsteht normalerweise über eine Filterung<br />

episodischen Wissens durch zunehmenden Fortfall des<br />

Kontextes.


ZEITSTRUKTUR DES DEKLARATIVEN GEDÄCHTNISSES<br />

AUGENBLICKSGEDÄCHTNIS: Spanne 1-2 Sek<strong>und</strong>en. Kapazität<br />

extrem begrenzt (ca. 2 Items), sehr störanfällig. Nicht wesentlich<br />

verbesserbar.<br />

KURZZEITGEDÄCHTNIS/ARBEITSGEDÄCHTNIS: Spanne von 2 –<br />

30 Sek<strong>und</strong>en. Kapazität sehr begrenzt (ca. 7 Items). Störanfällig.<br />

Verbesserbar durch Wiederholung <strong>und</strong> einfache Assoziationen.<br />

INTERMEDIÄRES GEDÄCHTNIS: Spanne von 30 Sek<strong>und</strong>en bis 30<br />

Minuten. Kapazität begrenzt. Kann durch Mnemotechniken verbessert<br />

werden.<br />

LANGZEITGEDÄCHTNIS: Spanne von 30 Minuten bis Jahrzehnte.<br />

Kapazität unbegrenzt. Kann durch Mnemotechniken wesentlich<br />

verbessert werden.


Seitenansicht des menschlichen Gehirns


Arbeitsgedächtnis als Integrationszentrum<br />

Expertenwissen<br />

Arbeitsgedächtnis


Der „Flaschenhals“ der Gedächtnisbildung ist das Arbeitsgedächtnis<br />

/ Kurzzeitgedächtnis. Es ist in seinen Ressourcen<br />

<strong>und</strong> seiner Geschwindigkeit hochgradig beschränkt <strong>und</strong><br />

anfällig für Störungen.<br />

Allgemeine Intelligenz korreliert am besten mit der Effektivität<br />

des Arbeitsgedächtnisses. Untersuchungen zeigen,<br />

dass intelligente Menschen ein effektiver arbeitendes<br />

Arbeitsgedächtnis haben als weniger intelligente.<br />

Das Arbeitsgedächtnis selbst lässt sich nicht verbessern,<br />

jedoch sind intelligente Personen besser in der Lage, mit<br />

den typischen Beschränkungen des Arbeitsgedächtnisses<br />

besser umzugehen (intuitive oder erlernte Tricks, Denk- <strong>und</strong><br />

Merkhilfen sowie Routinisierung.)


„HIRNGERECHTE“ DARBIETUNG DES STOFFES<br />

DURCH DEN LEHRER<br />

• Weniger Stoff, sorgfältig aufbereitet <strong>und</strong> kompetent vermittelt,<br />

ist besser als mehr Stoff, der unter Druck vermittelt wird!<br />

• Genaue Überprüfung des individuellen Wissensstandes<br />

• Kurze Einführung in den Inhalt<br />

• Unterteilung des Stoffes in kurze, inhaltlich zusammenhängende<br />

Abschnitte von maximal 5 Minuten. Dann eine<br />

„Denkpause“, in der kurz geklärt wird, ob alles verstanden<br />

wurde („was haben wir gerade gelernt?“. Dann erst weiter.<br />

• Zum Schluss Zusammenfassung des Vorgetragenen bzw.<br />

gemeinsam Erarbeiteten<br />

• Anschließend genügend Raum zu Selbst-Aneignung des<br />

Stoffes durch den Lernenden


NOTWENDIGKEIT DER SYSTEMATISCHEN<br />

WIEDERHOLUNG<br />

Neben Aufmerksamkeit, Anschlussfähigkeit <strong>und</strong> Motivation ist<br />

Wiederholung ist das A <strong>und</strong> O der Verankerung im Langzeitgedächtnis.<br />

Außer stark emotionalen Erlebnissen wird nichts im<br />

einem Mal gelernt.<br />

Jeder Stoff sollte in etwas abgewandelter <strong>und</strong> zunehmend<br />

komprimierter Form in zunehmenden Intervallen (Tagen, Wochen,<br />

Monaten) wiederholt werden.<br />

Dabei ist vornehmlich das zu behandeln, was noch nicht „sitzt“


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