Sonderdruck von 2013 - Deutscher Forstverein
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Einleitung<br />
Jede produktionstechnische Planung in der Forstwirtschaft baut auf den standörtlichen<br />
Verhältnissen auf. Ein Waldbau auf standörtlicher Grundlage ist der<br />
Lebensgemeinschaft des Waldes angepasst und sichert zugleich die nachhaltig<br />
höchste Produktion. Die Holzartenwahl muss nach dem Standort getroffen werden;<br />
die waldbauliche Behandlung hinsichtlich Verjüngungsverfahren, Kulturmethoden,<br />
Bestandespflege sowie Betriebsziel und Holzerträge sind ebenfalls weitgehend<br />
vom Standort abhängig.<br />
Aus diesem Grunde ist die Kenntnis der Standortsbedingungen <strong>von</strong> großer Wichtigkeit<br />
und stellt vordringlich die Aufgabe, den Standort zu erforschen.<br />
Bei der Erkundung der Standortsverhältnisse ist neben den allgemeinen Faktoren,<br />
wie Lage, Klima und Boden die Vegetation ein wertvolles Hilfsmittel, weil sie ja<br />
nicht so sehr Ausdruck einzelner Standortsfaktoren als vielmehr Ausdruck der<br />
Gesamtheit der für die Bodenflora wirksamen Standortsfaktoren ist. Allein schon<br />
die Vegetation in der Vergesellschaftung der einzelnen Arten zu Gemeinschaften<br />
erlaubt oft eine sichere Beurteilung der standörtlichen Gegebenheiten und<br />
verschiedenen waldbaulichen Maßnahmen. Ziel der vegetationskundlichen Arbeit<br />
im Rahmen der Standortserkundung ist nun die Feststellung der natürlichen<br />
Waldgesellschaft eines Gebietes. Dabei ist unter natürlicher Waldgesellschaft<br />
heute allgemein die Waldgesellschaft zu verstehen, welche sich unter derzeitigen<br />
Verhältnissen ohne menschliche Beeinflussung entwickeln würde.<br />
In vorliegender Arbeit wird nun der Versuch unternommen, eine Darstellung der<br />
wald- und Forstgesellschäften im Jenaer Buntsandstein zu geben.<br />
Als Arbeitsgrundlage dienten vor allem die Erläuterungen zu den forstlichen<br />
Standortskarten des Buntsandsteinteils des Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebes<br />
Jena (Huhn 1957).<br />
Dem eigentlichen Hauptteil geht eine Einführung in die primären Standortsfaktoren<br />
Lage und Landschaft, Klima, Grundgestein und Boden voraus. Einige<br />
Angaben aus der Waldgeschichte des Untersuchungsgebietes tragen ebenfalls zum<br />
besseren Verständnis bei.<br />
Der Beschreibung der Wald- und Forstgesellschaften mussten zu einer einigermaßen<br />
genauen Darstellung und guten Veranschaulichung zahlreiche Vegetationsaufnahmen<br />
und Fotos beigefügt werden, so dass der Umfang dieser Hausarbeit<br />
über das normale Maß einer Hausarbeit hinausgeht.<br />
Die praktische Auswertung der Wald- und Forstgesellschaften für den Waldbau<br />
findet sich am Ende eines jeden Abschnittes mit Hinweisen über die zu erwartende<br />
Flora bei Verlichtung und Kahlschlag sowie Vorschlägen für die weitere Bewirtschaftung<br />
dieser Standorte.<br />
Diese Arbeit kann keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben umso weniger, da<br />
im Untersuchungsgebiet noch einige vegetationskundliche Fragen offen stehen, die<br />
aber im Rahmen dieser Arbeit keiner weiteren Erörterung bedürfen. Es erhebt sich<br />
deshalb die Forderung nach einer gründlichen vegetationskundlichen Überarbeitung<br />
des Untersuchungsgebietes durch einen erfahrenen Pflanzensoziologen.<br />
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