Sonderdruck von 2013 - Deutscher Forstverein
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D Traubeneichen-Buchenmischwald<br />
Der Traubeneichen-Buchenmischwald besiedelt im Untersuchungsgebiet die im<br />
Relief stärker betonten Geländeteile und löst den Eichen-Birken-Wald auf den<br />
reicheren Standorten ab. Nach der besseren Seite grenzt er meist an landwirtschaftliche<br />
Kulturen. Große Teile seines Verbreitungsgebietes stehen heute unter<br />
landwirtschaftlicher Nutzung, und seine Reste sind auf die hierzu geländemäßig<br />
ungeeigneten Partien, wie Hänge und enge Täler zurückgedrängt.<br />
Nach den Verbreitungskarten landwirtschaftlicher Kulturpflanzen fällt das Areal<br />
dieser Gesellschaft mit dem bevorzugten Weizenanbaugebiet der Jenaer Buntsandsteinböden<br />
zusammen, die allerdings keine ausgesprochenen Weizenböden<br />
sind.<br />
Von der Jenaer Volkswaldfläche auf Buntsandstein dürften dem Traubeneichen-<br />
Buchenmischwald ungefähr 25 % angehören.<br />
Er ist an zahlreichen Stellen (Reviere Meusebach, Rothehofsmühle, Quirla und<br />
Schleifreisen) in nahezu natürlicher Zusammensetzung erhalten. Neben der weitaus<br />
vorherrschenden. Buche nehmen Traubeneiche, hin und wieder Esche und<br />
Ahorn, auch Hainbuche, Aspe und Birke am Bestockungsaufbau teil. Durch das<br />
stetige, jedoch im Deckungsgrad stark wechselnde Auftreten der Hainsimse<br />
(Luzula luzuloides) wird er besonders charakterisiert.<br />
Diese Waldgesellschaft gliedert sich in verschiedene Untergesellschaften, welche<br />
sich sowohl floristisch als auch standörtlich gut <strong>von</strong>einander trennen lassen.<br />
Es können hier ausgeschieden werden:<br />
1. Farn- und Kräuterreicher Traubeneichen-Buchenmischwald<br />
2. Farnreicher Traubeneichen-Buchenmischwaid<br />
3. Artenreicher Hainsimsen-Traubeneichen-Buchenmischwald<br />
4. Artenärmerer Hainsimsen-Traubeneichen-Buchenmischwald<br />
5. Drahtschmielen-Heidelbeer-Traubeneichen-Buchenmischwald<br />
1. Farn- und Kräuterreicher Traubeneichen-Buchenmischwald<br />
Wir finden ihn an schattseitigen Unterhängen und in Kerbtälern und Mulden auf<br />
frischen bis mäßig frischen lehmigen Sanden und Lehmen, wo auch Bergahorn,<br />
Spitzahorn, Esche und seltener Ulme an der Baumschicht mitbeteiligt sind. Hier<br />
und dort haben sich bereits einzelne Fichten eingefunden. Die Wuchsleistungen<br />
aller Holzarten sind als sehr gut zu bezeichnen (Ertragsklasse I - II). Besonders die<br />
Buche bringt es hier zu Kronenhöhen, die denen <strong>von</strong> frischen Kalkböden<br />
bekannten in keiner Weise nachstehen.<br />
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