Sonderdruck von 2013 - Deutscher Forstverein
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A Einleitende Übersicht<br />
Im Buntsandsteinteil Jena ist das natürliche Waldbild, wie es im 16. Jahrhundert<br />
zum großen Teil noch vorhanden gewesen sein muss, durch menschliche<br />
Beeinflussung - Bevorzugung des Nadelholzes (vergleiche waldgeschichtliche<br />
Angaben) stark gestört worden. Deshalb treffen wir im Untersuchungsgebiet in der<br />
Mehrzahl Forstgesellschaften oder Ersatzgesellschaften an, und die Rekonstruktion<br />
des natürlichen Waldbildes ist oft sehr schwierig.<br />
Doch gibt uns die Zusammensetzung der Holzarten, sowie Strauch- und Krautschicht<br />
in den Laubholzrestbeständen und das Vorhandensein bestimmter Arten in<br />
den Forstgesellschaften wesentliche Anhaltspunkte und läßt auf folgende natürliche<br />
Waldgesellschaften schließen:<br />
Eichen-Birken-Wald<br />
Birkenbruch<br />
Traubeneichen-Buchenmischwald<br />
Ahorn-Eschen-Schluchtwald<br />
Eschen-Erlen-Bachwald<br />
Feuchter Eichen-Hainbuchenwald<br />
Wärmeliebender Eichen-Lindenmischwald<br />
Die am weitesten verbreitete Waldgesellschaft im Buntsandsteinteil Jena ist der<br />
Eichen-Birken-Wald, der mit der Assoziation des Querceto - Betuletum Tüxen<br />
1930 bezw. dem Querceto - sessiliflorae - Betuletum Tüxen 1937 oder dem Fageto<br />
- Querceta - petraeae Tüxen 1955 einen ungefähren Vergleich zulässt. Er wird<br />
unterteilt in die feuchte und trockene Subassoziation, nämlich den Trockenen und<br />
Feuchten Eichen-Birken-Wald. Es ist hier so, daß in der feuchten Subassoziation<br />
des Eichen-Birkenwaldes die Stieleiche hauptsächlich vertreten ist, während sie im<br />
Trockenen Eichen-Birkenwald nur vereinzelt an der natürlichen Bestockung<br />
teilnimmt und die Herrschaft der Traubeneiche überlässt. Da in unserem Gebiet,<br />
siehe Waldgeschichte, wie überhaupt in Mitteldeutschland, die Kiefer schon seit<br />
langem im Bereich des Eichen-Birken-Waldes heimisch zu sein scheint, im<br />
Gegensatz zu Nordwestdeutschland, wo diese Gesellschaft erstmalig beschrieben<br />
wurde, kann auch hier als beschreibender Name die Bezeichnung Eichen-Birken-<br />
Kiefern-Wald angewandt werden (Schretzenmayer 1958). Die natürliche<br />
Holzartenzusammensetzung im Eichen-Birken-Wald besteht aus Eiche (Traubenund<br />
Stieleiche), Birke, Kiefer und teils auch Buche, wobei die Wuchsleistungen<br />
der Laubhölzer gering sind. Deshalb finden wir heute auf den Eichen-Birken-<br />
Wald-Böden fast ausschließlich Nadelholzbestände aus Kiefer mit<br />
Fichtenzwischen- und -unterstand. Die natürliche Bodenflora wird vorwiegend<br />
durch Drahtschmiele und Heidelbeere, aber auch Siebenstern, Adlerfarn und<br />
Pfeifengras charakterisiert, die auch in den Kiefern-Fichten-Forsten immer wieder<br />
anzutreffen sind.<br />
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