Sonderdruck von 2013 - Deutscher Forstverein
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Buntsandstein Der Untere und Mittlere Buntsandstein sind als eine Bildung des Festlandes anzusehen. Sie wurden in das sogenannte Mitteldeutsche Buntsandsteinbecken (v. Freyberg 1937) von den höher gelegenen Randgebieten unter trocken-heißem Klima eingeschwemmt. Ihre Ablagerungen werden nach Naumann (1929) folgendermaßen gegliedert: Hangendes: Unterer Röt Liegendes: su1 (unterste Stufe des Unteren Buntsandsteins) Abtlg. Stufe Unterstufe Mächtigkeit Bezeichnung sm 3 - 8 - 20 m Chirotheriensandstein Mittl. sm 2 45 - 55 m Bausandstein sm 1 sm 1o oben 30 - 40 m Rothensteiner Schichten Bunt- sm 1g (Geröll) 5 m Geröllhorizont an der Basis der Rothensteiner Schichten Sandstein sm 1 m (mitte) 35 - 40 m Gervillienschichten sm 1 u (unten) 50 m Kaolinschichten Unterer su 3 - 100 - 130 m Schaumsandstein Bunt- su 2 - 80 m Mittlere Stufe des Unteren Sandstein su 1 - 40 m Buntsandsteins Die unterste Stufe des Unteren Buntsandsteins: (sul), in der Mehrzahl aus roten Schiefertonen bestehend, ist im Jenaer Buntsandstein an der Oberflächengestaltung nicht beteiligt. Die mittlere Stufe des Unteren Buntsandsteines (su2) beginnt mit Rogensteinen und enthält in der weiteren Folge Kaolinsandsteine und oolithische Kalksandsteine. Die Verwitterungsböden sind intensiv rot gefärbt, lehmig bis tonig und tragen stellenweise landwirtschaftliche Kulturen. In der Stufe des Schaumsandsteines (su3) finden sich fein- bis mittelkörnige gelbgraue und rötliche Sandsteine, rötliche poröse Sandsteine, deren Porösität auf der Auslaugung von Kalkooiden beruht (Schaumsandstein). Zum Teil sind mächtige Schiefertonlagen vorhanden. Die produktionskräftigen Böden des Schaumsandsteins, meist lehmige Sandböden, tragen, soweit sie nicht landwirtschaftlich genutzt werden, zum Teil noch gute Buchenbestände. Die Grenze zwischen Mittlerem und Unterem Buntsandstein wird dorthin gelegt, wo auf die kalkhaltigen, kaolinarmen Sandsteine der Stufe su3 kalkfreie, kaolinreiche Sandsteine folgen. Bemerkenswert ist das mehrfache Zusammentreffen der Wald-Feldgrenze mit der Grenze zwischen Mittlerem und Unterem Buntsandstein. 15
Der Mittlere Buntsandstein beginnt mit den Kaolinschichten (sm1u). Es sind graue bis weiße, an tonigen Zwischenlagen arme, kaolinführende, kalkfreie Sandsteine, deren arme, durchlässige Sandböden fast ausschließlich Waldböden abgeben und meist Nadelholzbestände (Kiefer) tragen. Die Unterstufe sm1m, wegen ihrer Fossilführung, nämlich der Muschel Gervillia Murchisoni, als Gervillienschichten bezeichnet, setzt sich aus gelblichen bis grauen, mehr oder weniger verfestigten fein- mittelkörnigen Sandsteinen zusammen, die mit rötlichen sandigen Schiefertonen wechselgelagert sind. Als Verwitterungsprodukt dieser Unterstufe entstehen vorwiegend lehmige Sandböden. Die Rothensteiner Schichten führen an der Basis einen Quarzgerölle enthaltenden bindemittelarmen Horizont (sm1g), dem sich weiße und gelbliche Sandsteine mit stellenweise bunten Schiefertoneinschaltungen anschließen. Der Basishorizont liefert in der Mehrzahl grobkörnige, durchlässige Sandböden, während in der weiteren Folge der Rothensteiner Schichten die Böden lehmiger werden. Der Bausandstein (sm2) besteht aus rotbraunen, feinkörnigen, dickbankigen Sandsteinen mit tonigem Bindemittel in Wechsellagerung mit Schiefertonen. Die lehmigen bis tonig-sandigen Böden sind an zahlreichen Stellen von Laubholz (Bu, Ei) bestockt. Der Chirotheriensandstein (sm3) als oberste Stufe des mittleren Buntsandsteins, zeichnet sich durch die Führung von Fährten des Chiroterium barthi kaup. aus. Er ist karbonathaltig, fein- bis grobkörnig mit vereinzelten tonigen Zwischenlagen. Vereinzelt kommen Karneolstücke und Tigersandsteine vor. Letztere sind schwarz gefleckte Sandsteine. Die Verwitterungsböden des Chirotheriensandsteines sind in der Mehrzahl Sand- bis anlehmige Sandböden. Tertiäre Ablagerungen Sie bestehen aus Tonen, Sanden und Kiesen. Die Kiese sind im Allgemeinen durch Eisenhydroxiyd braun gefärbte haselnuß- bis faustgroße Milchquarze und Kieselschiefer, die aus dem Schiefergebirge stammen (v. Freyberg 1923). Die Sande sind zum größten Teil auf umgelagertes Buntsandsteinmaterial zurückzuführen. Sie sind von brauner Farbe. Die Tone sind meist weiß und sehr fett (Kaolinton). Diese drei Sedimente liegen an ihren Ablagerungsstätten in wechselnder Mächtigkeit übereinander. Die Böden sind günstigstenfalls als kiesige lehmige Sandböden, in der Mehrzahl aber als sandige Kiesböden anzusprechen. Diluviale Ablagerungen Hierbei handelt es sich meist um aufgewehte oder an sekundäre Lagerstätten angeschwemmte Lößbestandteile (Schwemmlöß); bei entsprechender Lage am Hang, in Mulden oder in Gräben dürften es auch feine Abschlämmassen aus den Buntsandsteinböden sein. Die Lehmablagerungen können zuweilen bis zu 2 Meter 16
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Der Mittlere Buntsandstein beginnt mit den Kaolinschichten (sm1u). Es sind graue<br />
bis weiße, an tonigen Zwischenlagen arme, kaolinführende, kalkfreie Sandsteine,<br />
deren arme, durchlässige Sandböden fast ausschließlich Waldböden abgeben und<br />
meist Nadelholzbestände (Kiefer) tragen.<br />
Die Unterstufe sm1m, wegen ihrer Fossilführung, nämlich der Muschel Gervillia<br />
Murchisoni, als Gervillienschichten bezeichnet, setzt sich aus gelblichen bis grauen,<br />
mehr oder weniger verfestigten fein- mittelkörnigen Sandsteinen zusammen,<br />
die mit rötlichen sandigen Schiefertonen wechselgelagert sind. Als Verwitterungsprodukt<br />
dieser Unterstufe entstehen vorwiegend lehmige Sandböden.<br />
Die Rothensteiner Schichten führen an der Basis einen Quarzgerölle enthaltenden<br />
bindemittelarmen Horizont (sm1g), dem sich weiße und gelbliche Sandsteine mit<br />
stellenweise bunten Schiefertoneinschaltungen anschließen. Der Basishorizont<br />
liefert in der Mehrzahl grobkörnige, durchlässige Sandböden, während in der<br />
weiteren Folge der Rothensteiner Schichten die Böden lehmiger werden.<br />
Der Bausandstein (sm2) besteht aus rotbraunen, feinkörnigen, dickbankigen Sandsteinen<br />
mit tonigem Bindemittel in Wechsellagerung mit Schiefertonen. Die<br />
lehmigen bis tonig-sandigen Böden sind an zahlreichen Stellen <strong>von</strong> Laubholz (Bu,<br />
Ei) bestockt.<br />
Der Chirotheriensandstein (sm3) als oberste Stufe des mittleren Buntsandsteins,<br />
zeichnet sich durch die Führung <strong>von</strong> Fährten des Chiroterium barthi kaup. aus. Er<br />
ist karbonathaltig, fein- bis grobkörnig mit vereinzelten tonigen Zwischenlagen.<br />
Vereinzelt kommen Karneolstücke und Tigersandsteine vor. Letztere sind schwarz<br />
gefleckte Sandsteine. Die Verwitterungsböden des Chirotheriensandsteines sind in<br />
der Mehrzahl Sand- bis anlehmige Sandböden.<br />
Tertiäre Ablagerungen<br />
Sie bestehen aus Tonen, Sanden und Kiesen. Die Kiese sind im Allgemeinen durch<br />
Eisenhydroxiyd braun gefärbte haselnuß- bis faustgroße Milchquarze und<br />
Kieselschiefer, die aus dem Schiefergebirge stammen (v. Freyberg 1923). Die<br />
Sande sind zum größten Teil auf umgelagertes Buntsandsteinmaterial zurückzuführen.<br />
Sie sind <strong>von</strong> brauner Farbe. Die Tone sind meist weiß und sehr fett<br />
(Kaolinton). Diese drei Sedimente liegen an ihren Ablagerungsstätten in<br />
wechselnder Mächtigkeit übereinander. Die Böden sind günstigstenfalls als kiesige<br />
lehmige Sandböden, in der Mehrzahl aber als sandige Kiesböden anzusprechen.<br />
Diluviale Ablagerungen<br />
Hierbei handelt es sich meist um aufgewehte oder an sekundäre Lagerstätten<br />
angeschwemmte Lößbestandteile (Schwemmlöß); bei entsprechender Lage am<br />
Hang, in Mulden oder in Gräben dürften es auch feine Abschlämmassen aus den<br />
Buntsandsteinböden sein. Die Lehmablagerungen können zuweilen bis zu 2 Meter<br />
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