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Sonderdruck von 2013 - Deutscher Forstverein

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Der Wind<br />

Die Hauptwindrichtung ist nach Koch (1953) West bis Südwest. An zweiter Stelle<br />

stehen die Nordwest-Winde, die eine besondere Stoßkraft aufweisen und im Januar<br />

1955 in einigen Buntsandsteinrevieren (Waldeck, Klosterlausnitz, Hermsdorf)<br />

großen Schaden durch Wurf anrichteten. Die häufigen Ostwinde im Frühjahr<br />

können in Verbindung mit geringen Niederschlägen und geringer Luftfeuchtigkeit<br />

zu Frühjahresdürren Anlass geben. Es ist anzunehmen, dass das Saaletal und seine<br />

Nebentäler einen fühlbaren Schutz gegen östliche und westliche Winde genießen.<br />

Phänologie<br />

Die Lebenserscheinungen der Pflanzen werden sehr stark vom Zusammenspiel der<br />

einzelnen Klimafaktoren beeinflusst. Deshalb sind phänologische Beobachtungen<br />

sehr wichtig für die Charakterisierung des Klimas eines Ortes.<br />

Die Blüte der Charakterpflanze des Vorfrühlings, des Schneeglöckchens, setzt im<br />

Saaletal im Mittel um den 20.2., im Holzland jedoch erst nach dem 10.3. ein.<br />

Eine weitere wichtige phänologische Phase im Jahresablauf ist der Beginn der<br />

Roggenernte. Die Erntearbeiten werden im Saaletal im Mittel vor dem 19.7. und<br />

im übrigen Teil nach dem 19.7. aufgenommen. So zeichnet sich hinsichtlich des<br />

Hochsommerbeginns der Jenaer Buntsandstein als Spätgebiet ab. Ein Zeichen der<br />

weiter östlich angrenzenden Thüring. und Westsächs. Kreise ist, dass sie infolge<br />

zunehmender Kontinentalität in der Winterroggenernte früher liegen als die<br />

Westthür. Kreise, wohingegen der Frühlingseinzug im Osten allgemein um 1 - 2<br />

Wochen später erfolgt.<br />

Der Spätherbst, gemessen am Beginn der Laubverfärbung der Rotbuche, setzt<br />

sowohl im Saaletal als auch in den höheren Lagen gleichmäßig zwischen 7. und<br />

17. 10. ein.<br />

Zusammenfassung der klimatischen Einzelwerte:<br />

Die Niederschlagssummen nehmen im Gebiet <strong>von</strong> Westen (Kahla 530 mm) nach<br />

Osten (Klosterlausnitz 635 mm) zu. Die Hauptregenmenge fällt im Sommer in<br />

Form <strong>von</strong> Schauer- und Gewitterregen (Sommerregentyp). Gegenüber dem<br />

Holzland (Klosterlausnitz 7,5° C) zeichnet sich das Saaletal (Jena 8,4° C) durch<br />

höhere Temperaturen aus. Der frühere Vegetationsbeginn im Saaletal lässt sich<br />

sehr schön aus den phänologischen Beobachtungsergebnissen ableiten. Auf den<br />

Januar fallen die tiefsten (Jena 0,4 °C, Klosterlausnitz -1,4° C), auf den Juli die<br />

höchsten Temperaturen (Jena 17,5 und Klosterlausnitz 16,8° C). Die<br />

Jahresschwankung beträgt für Jena 17,9 für Klosterlausnitz 18,2° C. Auf Grund<br />

dieser Werte fällt der Jenaer Buntsandstein nach der Einteilung Europas in Klimagebiete<br />

nach Rubner (1952) in das gemäßigte Klimagebiet des Ebenenklimas und<br />

zwar in die Übergangszone zwischen maritimem Küstenklima West- und Nordeuropas<br />

einerseits und dem kontinentalen Binnenklima Osteuropas andererseits.<br />

Eine genauere Kennzeichnung des Klimas einer Gegend, vor allem in seiner<br />

Wirkung auf die Pflanzenwelt, bietet der Regenfaktor nach Lang (1920). Der <strong>von</strong><br />

Cieslar aufgestellte, <strong>von</strong> Lang als Regenfaktor bezeichnete Quotient aus jährlichem<br />

Niederschlags- und Temperaturmittel kennzeichnet in Größen über 40 das<br />

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