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FFD IM - Freudenberg Forschungsdienste SE & Co. KG

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Wissenschaftler des Forschungszentrums Jülich haben die Reibung<br />

von Gummireifen auf Straßenasphalt untersucht. Die Messergebnisse<br />

legen nahe, dass je nach Geschwindigkeit unterschiedliche<br />

Aspekte für die Reifenhaftung eine Rolle spielen. [Literatur 2]<br />

Unterhalb einer Geschwindigkeit von einem Zentimeter pro Sekunde<br />

(0,0036 km/h) wird die Reifenhaftung anscheinend vorrangig<br />

durch die sogenannte wahre Kontaktfläche bestimmt (Abb. 3).<br />

Die wahre Kontaktfläche zwischen Reifen und Asphalt ist deutlich<br />

niedriger als die geometrisch abgedeckte Fläche – typischerweise<br />

liegt sie bei nur etwa 1 Prozent. Der raue Asphalt weist über<br />

verschiedene Größenordnungen hinweg kleine Erhöhungen und<br />

Spitzen auf, auf denen der Reifen aufliegt. Erst auf der kleinsten,<br />

mikroskopischen Ebene kommt es zum direkten, physikalischen<br />

Abb. 3: Kontaktfläche in mehrfacher<br />

Vergrößerung<br />

Neues von den Senior Scientists<br />

Kontakt. Die Jülicher Forscher gehen davon aus, dass sich an den<br />

Berührungsstellen eine Art Schmierfilm ausbildet. Diese Zwischenschicht<br />

bestimmt maßgeblich die Gummireibung bei niedrigen Geschwindigkeiten.<br />

Bei schnelleren und damit für Autofahrer relevanten Geschwindigkeiten<br />

ist offensichtlich eher eine Materialeigenschaft des Gummis<br />

ausschlaggebend: die Viskoelastizität (Materialdämpfung).<br />

Beim Gleiten über die raue Straßendecke ist der Reifen durch die<br />

kleinen Unebenheiten und Erhöhungen des Asphalts Stößen ausgesetzt.<br />

Diese führen dazu, dass der Reifen nachgibt und sich<br />

eindellt, wodurch sich die Moleküle im Gummi gegeneinander bewegen<br />

und den Stoß abdämpfen. Dadurch nimmt die Lauffläche<br />

des Reifens kurzzeitig Energie auf, was die Reibung und damit<br />

auch die Bodenhaftung erhöhen soll.<br />

Solche Messungen sind natürlich auch für Gummidichtungen ganz<br />

allgemein interessant und damit für viele andere Anwendungsfelder:<br />

beispielsweise für die Entwicklung von Scheibenwischern<br />

oder fein dosierbaren Spritzen mit speziellen, reibungsarmen<br />

Gummidichtungen.<br />

Daher verfügen auch die <strong>FFD</strong> über eine selbstgebaute Apparatur<br />

zur Reibungsmessung speziell für Gummidichtungen (Abb. 4).<br />

Alle Laborprüfmethoden zur Beurteilung des Reibungsverhaltens<br />

im Zusammenspiel der Reibpartner Gummibauteil – Gegenlaufstelle<br />

– und möglicherweise auch Schmiermedium erfolgen nach dem<br />

32 Neues von den Senior Scientists

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