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FFD IM - Freudenberg Forschungsdienste SE & Co. KG

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am Füllstoff adsorbiert sind. Beide Effekte sind von der Dehnungshistorie<br />

abhängig. Die PAYNE-Kurve mündet wie beim MULLINS-<br />

Effekt in die jungfräuliche Kurve, wenn die vorher angelegte maximale<br />

Dehnung überschritten wird.<br />

Im Unterschied zum MULLINS-Effekt, bei dem reversible Füllstoff-Effekte<br />

und irreversible Matrixeffekte auftreten, ist der ausschließlich auf<br />

Füllstoffeffekten beruhende PAYNE-Effekt vollständig reversibel. Die<br />

Reversibilität beim PAYNE-Effekt ist im Gegensatz zum MULLINS-Effekt<br />

mit Energiegewinn verbunden (Füllstoff-Wechselwirkungen). Daher<br />

kann das Füllstoffnetzwerk bei entsprechend niedriger Viskosität<br />

der Polymermatrix relativ schnell wieder aufgebaut werden, je nach<br />

Viskosität und Vorverformung in Zeiträumen von Stunden bis Tagen.<br />

Abb. 3: Prinzipielle Darstellung der Füllstoffverstärkung:Mit zunehmender<br />

Scherungsamplitude nimmt der Payne Effekt ab<br />

Abb. 4: Unterschiedliche stark ausgeprägte Payne Effekte im Gummi<br />

durch unterschiedlich verstärkende Ruße. Bei anschließender Zweitmessung<br />

zeigt sich der Effekt deutlich geringer, das Füllstoffnetzwerk ist geschädigt.<br />

Weitere Unterschiede zwischen beiden Effekten sind:<br />

Die Art der zugrunde liegenden Prüfung: der MULLINS-Effekt misst<br />

das Erweichen von Gummi bei quasistatischer Belastung mit großen<br />

Spannungs- und Dehnungsamplituden, beim PAYNE-Effekt<br />

wird in dynamischen Messungen ausgehend von kleinen Dehnungsamplituden<br />

der Modulabfall gemessen.<br />

Der MULLINS-Effekt tritt im Gegensatz zum PAYNE-Effekt auch bei<br />

ungefüllten Systemen auf, allerdings weniger stark ausgeprägt<br />

als bei füllstoffhaltigen Systemen. Polymere, die zur Dehnungskristallisation<br />

neigen, zeigen einen ausgeprägten MULLINS-Effekt,<br />

da die Kristallite sich hier ähnlich wie Füllstoffpartikel verhalten.<br />

MULLINS oder PAYNE? 27

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