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FFD IM - Freudenberg Forschungsdienste SE & Co. KG

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Modul des (ungefüllten) Kautschuknetzwerkes: amplitudenunabhängiger<br />

Beitrag der vernetzten Gummimatrix zur Steifigkeit<br />

hydrodynamischer Effekt der Füllstoffteilchen: die inelastischen<br />

Füllstoffteilchen nehmen nicht an der Dehnung teil und bewirken<br />

eine höhere intrinsische Polymerdehnung als die aufgebrachte<br />

makroskopische Dehnung. Dieser Effekt ist abhängig vom Volumenfüllgrad<br />

und unabhängig von der Amplitude.<br />

Füllstoff/Matrix-Wechselwirkungen: Teile des Gummis werden<br />

in der Füllstoffstruktur immobilisiert. Diese Immobilisierung trägt<br />

ebenfalls amplitudenunabhängig zur Steifigkeit bei.<br />

MULLINS oder PAYNE?<br />

Füllstoff/Füllstoff-Wechselwirkungen: Aktive Ruße oder Kieselsäuren<br />

können innerhalb der Polymermatrix ein Füllstoff/Füllstoff-<br />

Netzwerk bilden, das kleinen Amplituden einen großen<br />

Widerstand entgegensetzt. Wird die Amplitude zu groß, bricht<br />

dieses Netzwerk zusammen und als Folge nimmt der Modul<br />

drastisch ab. Bei großen Verformungen verschwindet der Beitrag<br />

des Füllstoff/Füllstoff-Netzwerkes zum komplexen Modul praktisch<br />

vollständig. Der Abfall des Moduls ist nicht linear. Diese<br />

Nichtlinearität ist begründet durch Hystereseverluste, die beim<br />

Abbau des Füllstoffnetzwerkes auftreten sowie durch die Freisetzung<br />

von im Füllstoffnetzwerk eingeschlossenem Polymer,<br />

das dann wieder an der Dehnung teilnehmen kann.<br />

Beim PAYNE-Effekt lässt sich ähnlich wie beim MULLINS-Effekt eine<br />

dehnungsabhängige Adsorption/Desorption von Kettenabschnitten<br />

des Polymers am Füllstoff diskutieren. Der Verlauf der ersten<br />

PAYNE-Kurve, die an einem jungfräulichen Prüfkörper gemessen<br />

wird, unterscheidet sich von den folgenden Messungen, da das<br />

zerstörte Füllstoffnetzwerk erst nach einiger Zeit wieder aufgebaut<br />

ist. Bei einer Wiederholungsmessung nach nur kurzer Erholungszeit<br />

ist der PAYNE-Effekt im Vergleich zur ersten Messung deutlich<br />

reduziert.<br />

Gemeinsamkeiten zwischen PAYNE- und MULLINS-Effekt sind vergleichbare<br />

Relaxationsmechanismen bei zunehmender mechanischer<br />

Belastung wie z. B. das Aufbrechen von Füllstoff-Agglomeraten<br />

oder Desorption und Readsorption von Kettensegmenten, die<br />

26 MULLINS oder PAYNE?

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