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FFD IM - Freudenberg Forschungsdienste SE & Co. KG

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Der MULLINS-Effekt tritt bei hochgefüllten Vulkanisaten und bei<br />

Kautschuken mit Dehnungskristallisation auf. Die Kristallite verhalten<br />

sich hier wie Füllstoffpartikel (Selbstverstärkung). Die reversiblen<br />

Konformationsänderungen des Netzwerkes ermöglichen eine<br />

Erholung vom spannungserweichten Zustand, der jedoch nur sehr<br />

langsam erfolgt.<br />

Bei den Bauteilprüfungen muss daher unbedingt darauf geachtet<br />

werden, dass zur Ermittlung der Federsteifigkeit in der Prüfvorschrift<br />

mehrere Vorbelastungszyklen definiert werden. Damit reproduzierbare<br />

Ergebnisse erhalten werden, muss die Vorgeschichte<br />

der Proben vor der eigentlichen Messung definiert und gleich<br />

sein. Ein weiteres Problem sind die zu messenden kleinen Wege<br />

bei gleichzeitig hohen Kräften bei der Kennlinienaufnahme von<br />

Buchsen. Hier geht die Steifigkeit des Messaufnehmers mit in die<br />

Messung ein. Die Nachgiebigkeiten addieren sich und müssen<br />

rausgerechnet werden. Besser ist die direkte Messung des Weges<br />

durch z. B. optische Wegmesser.<br />

Während der MULLINS-Effekt bei statischen Prüfungen mit hohen<br />

Verformungsamplituden auftritt, zeigen sich bei dynamischen Prüfungen<br />

mit kleinen Verformungen Füllstoffeffekte, die von PAYNE<br />

untersucht wurden.<br />

Abb. 2: Beide Abbildungen zeigen den Mullinseffekt, konzentrationsabhängig für Füllstoffe in einer EPDM-Mischung. Deutlich Zeigt sich der unterschied<br />

zwischen einem hochverstärkenden Füllstoff (N121) und einem „toten Hund“ (Kreide)<br />

Die Steifigkeit bzw. der Modul fällt bei einem dynamischen Experiment<br />

mit zunehmender Amplitude sehr stark ab. Der PAYNE-Effekt ist<br />

definiert als Differenz des komplexen Moduls bei kleinen und großen<br />

Deformationsamplituden. Mit sinkendem Füllungsgrad des Elastomers<br />

verschwindet dieser Amplitudeneffekt, um bei ungefüllten Materialien<br />

wieder in lineares Verhalten überzugehen. Beim PAYNE-Effekt handelt<br />

es sich also auch um eine materialbedingte Nichtlinearität. Nach<br />

PAYNE setzt sich der gesamte Verformungswiderstand bei dynamischer<br />

Beanspruchung aus vier Einflüssen zusammen:<br />

MULLINS oder PAYNE? 25

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