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Die stillen Frequenz-Gewinner

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IV | INTERSPAR-RESTAURANTS<br />

System-Zug ist angefahren<br />

HGV PRAXIS-Interview mit Gerhard Dullnig, Leiter<br />

der Interspar-Restaurants.<br />

HGV PRAXIS: Interspar<br />

als Tochterunternehmen<br />

der Spar Österreich-Gruppe<br />

verkörpert die Philosophie des<br />

Hypermarktes. Welche Rolle<br />

spielen die Interspar-Restaurants<br />

in diesem Konzept?<br />

Dullnig: <strong>Die</strong> Restaurants sind ein<br />

voll integrierter Teil der Marke<br />

Interspar, wobei sich die Hypermärkte<br />

und die Restaurants sinnvoll<br />

gegenseitig ergänzen: Beispielsweise<br />

stehen die Restaurants<br />

ja nicht nur externen Gästen<br />

zur Verfügung, sondern dienen<br />

vor allem auch der Mittagsverpfl<br />

egung der rund 120 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, die<br />

in jedem der Interspar-Hypermärkte<br />

beschäftigt sind. Außerdem<br />

profi tieren wir selbstverständlich<br />

von der Infrastruktur<br />

der Märkte, die stets über großzügige<br />

Parkfl ächen verfügen. Im<br />

Gegenzug fungieren die Restau-<br />

Sonderteil INTERSPAR<br />

Großküchen - Einrichtungs-GesmbH<br />

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rants auch als <strong>Frequenz</strong>bringer<br />

für die Märkte.<br />

Ihre jüngsten Restaurants<br />

pfl egen einen attraktiven,<br />

modernen, zeitgeistigen Auftritt.<br />

Das war nicht immer so. Sind<br />

Sie dabei, Ihre Betriebe zu entstauben,<br />

bzw. welche Strategie<br />

verfolgen Sie?<br />

Dullnig: Dazu möchte ich auf die<br />

Anfänge kurz eingehen. In den<br />

70ern waren wir eine typische<br />

Handelskantine sowohl für Kunden<br />

als auch Mitarbeiter. Der<br />

nächste Schritt war die Einführung<br />

von SB-Linien. Danach<br />

folgten Free-fl ow-Systeme, wo<br />

wir schon erste Wohlfühlecken<br />

für die Gäste anboten und von<br />

dem schlichten Kantinenstil weggegangen<br />

sind. 1998 begannen<br />

wir nun systemgastronomisch zu<br />

arbeiten. Momentan befi nden<br />

wir uns mitten auf dem Weg zum<br />

<br />

professionellen Systemgastronomen.<br />

Das ist also weniger eine<br />

Entstaubung als eine ständige<br />

Weiterentwicklung und Anpassung<br />

an aktuelle Trends.<br />

Wie brachten Sie<br />

System in Ihr<br />

Gastronomiekonzept?<br />

Dullnig: Mit der zunehmenden<br />

Größe, mittlerweile halten wir<br />

bei 50 Outlets, mussten sich natürlich<br />

auch die Strukturen anpassen.<br />

Das klingt vielleicht einfacher,<br />

als es in der Praxis ist.<br />

Früher hatten wir beispielsweise<br />

zehn Restaurants und zehn<br />

Standortleiter. Heute sind es 50.<br />

Auf der Angebotsseite wiederum<br />

arbeiten wir daher seit 2001 mit<br />

einem klar defi nierten Produkthandbuch:<br />

Gerichte und Abläufe<br />

wurden standardisiert. Einkauf,<br />

Lagerhaltung, Zubereitung werden<br />

österreichweit nun nach diesen<br />

Maßgaben erledigt. Und als<br />

jüngstes Instrument haben wir<br />

jetzt ein Sortiments-Management<br />

für einen gemeinsamen Wareneinkauf<br />

eingeführt.<br />

Mit welchen Problemen<br />

haben Sie bei diesem Änderungsprozess<br />

zu kämpfen?<br />

Dullnig: Bei neuen Restaurants<br />

ist die Implementierung einer<br />

Systemgastronomie kein Problem.<br />

Komplizierter ist das bei bestehenden<br />

Betrieben. Den Systemgedanken<br />

in den Köpfen der<br />

Mitarbeiter zu verankern, ist<br />

schon eine echte Herausforderung.<br />

Deswegen wurde ja auch<br />

das Gastro-College von Interspar<br />

gegründet, um diesen Prozess<br />

professionell zu begleiten<br />

Gerhard Dullnig: „Wir<br />

befi nden uns mitten<br />

im Prozess zum<br />

professionellen<br />

Systemgastronomen.“<br />

und die Einheitlichkeit zu verstärken.<br />

Wie hoch ist Ihr<br />

Eigenfertigungsanteil?<br />

Dullnig: Das kommt darauf an,<br />

von welcher Position aus man<br />

das betrachtet: Systemgastronomie<br />

heißt nicht automatisch nur<br />

Convenience, sie braucht aber<br />

Convenience, um System zu sein.<br />

Im Kern geht es also um standardisierte<br />

Produkte, um die Festlegung<br />

was, wann, wie und wo zu<br />

tun ist. Und an diesem Punkt<br />

muss ich mich wiederum fragen,<br />

ob ich alle arbeitsintensiven Tätigkeiten<br />

an allen Standorten<br />

ausführen muss oder ob das an<br />

einem zentralen Standort nicht<br />

nur besser gelingt, sondern nicht<br />

auch wesentlich produktsicherer<br />

und hygienischer ist. Ich kann<br />

Ihnen jetzt keinen Prozentsatz<br />

nennen, aber als Faustregel lässt<br />

sich sagen: Am kalten Platz in<br />

der Küche wird intensiv standardisiert<br />

gearbeitet. Das betrifft<br />

beispielsweise Salate und Aufstriche.<br />

Darüber hinaus hat sich<br />

in den letzten Jahren auf dem<br />

Convenience-Sektor extrem viel<br />

Positives getan, was uns die Arbeit<br />

stark erleichtert.<br />

Bekommen Sie für diese<br />

Herausforderung überhaupt<br />

genügend Fachkräfte bzw.<br />

wie stellt sich die Mitarbeiter-<br />

Situation für die Interspar-Restaurants<br />

dar?<br />

Dullnig: Sehr gut, wir sind als Arbeitgeber<br />

in der Gastronomie<br />

durchaus beliebt. Vermutlich liegt<br />

dies auch daran, dass wir, anders<br />

als sonst in der Gastronomie üb-

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