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Juli - Euroregion Elbe/Labe

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Montag, 01.07.2013<br />

Wochenkurier Pirna<br />

Sebnitz, Pirna<br />

Grenzschließung wurde vertagt<br />

cw<br />

Hochwassersituation hat Auswirkungen<br />

auf geplanten Straßenbau<br />

Sebnitz. Zur Erinnerung: Durch das Hochwasser 2010 wurden wesentliche Teile der<br />

Böschungsmauer, die die Böhmische Straße von und zum Grenzübergang abstützt, schwer<br />

beschädigt. Diese Stützmauer muss, um die dauerhafte Grenzzufahrt überhaupt zu ermöglichen,<br />

grundhaft saniert werden.<br />

Nun will es die Ironie des Schicksals, dass das aktuelle Junihochwasser auch Auswirkungen auf die<br />

geplanten Baumaßnahmen in Sebnitz hat. Das Sächsische Wirtschaftsministerium hat die<br />

Baumaßnahmen für 2013 gestoppt. Das war das Ergebnis einer Beratung Mitte Juni im<br />

Wirtschaftsministerium zwischen Vertretern des SMWA, dem Straßenbauamt und OB Mike Ruckh.<br />

„Für die Entwicklung muss man Verständnis haben. Das Hochwasser bringt den Zeitplan<br />

durcheinander, sodass die Zielstellung, alle Baumaßnahmen vor Wintereinbruch abzuschließen,<br />

nicht gehalten werden kann", sagt OB Ruckh zur Situation. Damit ist auch die zeitweise<br />

Grenzschließung dieses Jahr vom Tisch. Die jetzt gewonnene Zeit soll dazu genutzt werden, die<br />

Planungen und diversen Vereinbarungen über die Kostenteilung zwischen Freistaat und der Stadt<br />

Sebnitz zu Ende zu bringen.<br />

Ebenso müssen Vereinbarungen über die notwendige Ertüchtigung der innerstädtischen Umleitung<br />

noch ausgehandelt werden. Zudem will der Oberbürgermeister eine belastbare schriftliche Zusage,<br />

dass der Freistaat 2014 verbindlich die beiden Baumaßnahmen angeht. „Auch darauf haben wir uns<br />

in dem Gespräch weitestgehend geeinigt" informiert der OB Mike Ruckh. (caw)<br />

In diesem Jahr werden Fahrzeuge weiter ungehindert über die Böhmische Straße zur Grenze rollen.<br />

Foto: Wo<br />

Montag, 01.07.2013<br />

Bild.de<br />

Tschechische Polizei fasst Drogenhändler an Grenze zu Sachsen<br />

Prag (dpa) - Die tschechische Polizei hat einer mutmaßlichen Bande von Drogenhändlern im<br />

Grenzgebiet zu Sachsen das Handwerk gelegt. Sechs Verdächtige sitzen nach Behördenangaben<br />

wegen Rauschgifthandels mit Pervitin in Untersuchungshaft. Fahnder hatten teils verdeckt im<br />

Umfeld eines Asienmarktes in der Gemeinde Petrovice ermittelt. Die Verdächtigen vietnamesischer<br />

Herkunft hätten Synthetikdrogen in Mengen von jeweils einem bis zu mehreren hundert Gramm an<br />

Abhängige und Dealer aus Deutschland verkauft, teilte die Polizei in Usti (Aussig) am Montag mit.<br />

Der Wert der gehandelten Drogen habe sich auf umgerechnet mindestens 173 000 Euro belaufen.<br />

Prag aktuell geht online<br />

Neuer Online-Dienst für wachsende Zahl deutscher Auswanderer in Tschechien<br />

Mittwoch, 03.07.2013<br />

Tschechien online<br />

Prag - Rund zehn Jahre nach dem Start des Informationsportals<br />

Tschechien Online hat das Prager Redaktionsbüro Medialink<br />

Communications Consult einen deutschsprachigen Nachrichtendienst<br />

aus der tschechischen Hauptstadt gegründet.<br />

Unter prag-aktuell.cz finden Tschechien-Interessierte seit Anfang<br />

Juni täglich Zusammenfassungen der wichtigsten Themen aus<br />

Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft.<br />

Prag aktuell: Neuer Online-Dienst für wachsende Zahl deutscher Auswanderer in Tschechien


Der Service richtet sich in erster Linie an Deutsche und Österreicher, die aus beruflichen oder<br />

persönlichen Gründen in Tschechien leben.<br />

Nach Angaben des Prager Statistikamts ČSÚ lag deren Zahl Ende vergangenen Jahres bei rund<br />

20.000. Die Dunkelziffer dürfte jedoch weit höher sein, wenn man Studenten und Pendler<br />

berücksichtigt, die von den Behörden in Tschechien nicht erfasst werden.<br />

Mit dieser Ausrichtung setzt sich Prag aktuell von existierenden deutschen und englischen Online-<br />

Diensten ab, die sich vor allem an Touristen wenden und ihre Inhalte entsprechend abstimmen.<br />

"Nach unseren Erfahrungen unterscheiden sich die Interessen von Besuchern und sogenannten<br />

Expats oder Auswanderern ganz stark", sagt Niels Köhler, einer der Autoren des Projekts. "Der eine<br />

sucht Tipps für Unterkünfte, Restaurants oder Sehenswürdigkeiten, der andere interessiert sich für<br />

Wirtschaftsfragen, Politik oder lokale Themen. Dies wollen wir mit Prag aktuell berücksichtigen."<br />

Dennoch gebe es zwischen den Zielgruppen auch Berührungspunkte. "Über praktische Kultur- und<br />

Kneipentipps freuen sich Besucher und Bewohner gleichermaßen", ist sich Köhler sicher. Hier erfüllt<br />

Prag aktuell mit seinem umfangreichen Veranstaltungskalender und Insidertipps die Funktionen<br />

eines klassischen Stadtmagazins.<br />

Der Service von Prag aktuell ist für die Benutzer gratis. Bei der Refinanzierung setzen die Macher<br />

auf Werbung und Inserate (Branchenverzeichnis, Jobs, Kleinanzeigen). Mit diesem Modell hat sich<br />

auch Tschechien Online seit 2004 erfolgreich behauptet. (gp)<br />

Donnerstag, 04.07.2013<br />

LVZ online<br />

Leipzig erinnert am 9. Oktober 2013 erneut mit einem Lichtfest an die<br />

Friedliche Revolution<br />

Foto: LTM/Westend-PR Am 9. Oktober 1989 stellten<br />

70.000 Menschen in Leipzig die Weichen für<br />

grundlegende Veränderungen in Europa. Ihr gewaltloser<br />

Protest und ihr mutiges Eintreten für freiheitlich<br />

demokratische Grundrechte bereiteten die<br />

Voraussetzungen für den Fall der Berliner Mauer.<br />

Aus Anlass des diesjährigen Themenschwerpunktes Tschechien und Slowakei nimmt das Lichtfest<br />

2013 besonders Bezug auf die historischen Ereignisse Prager Frühling 1968, Besetzung der<br />

Deutschen Botschaft in Prag 1989, Ausreise der DDR-Flüchtlinge über Dresden nach Hof, aber auch<br />

die Rückkehr nach 1989. Die Aspekte Verlust und Entfremdung in einer sich verändernden<br />

Gesellschaft prägen die künstlerische Auseinandersetzung über verschiedene Ausdrucksebenen wie<br />

Schauspiel, Video, Musik und Text.<br />

Das Lichtest-Team der LTM GmbH arbeitet wieder mit dem künstlerischen Leiter Jürgen Meier<br />

zusammen. Hinzu kommen auch in diesem Jahr weitere Künstler verschiedener Genres , darunter<br />

der Leipziger Autor und Theaterregisseur Ralph Oehme, der Musiker und Produzent Mike Dietrich,<br />

die Brünner Band „Ty Syčáci“, der Schriftsteller und Geschäftsführer des Deutschen<br />

Literaturinstituts Leipzig, Claudius Nießen, ein Ensemble Leipziger Schauspieler sowie<br />

Laiendarsteller aus Mitgliedern der Tanzschule Jörgens.<br />

Leipzig: Die Stadt der Friedlichen Revolution<br />

Leipzig pflegt eine lebendige Erinnerungskultur an den Herbst ’89. Zu den wichtigsten<br />

Programmpunkten am 9. Oktober zählen das Friedensgebet und die Rede zur Demokratie. Das<br />

Element Licht spielt seit 2007 eine bedeutende Rolle – damals wie im Folgejahr veranstaltete die<br />

Leipzig Tourismus und Marketing (LTM) GmbH eine „Nacht der Kerzen“. Im Jahr 2009 gedachten<br />

rund 150.000 Leipziger und Gäste erstmals beim Lichtfest der Friedlichen Revolution. Nach "20<br />

Jahre deutsche Einheit" (2010) widmet sich das Lichtfest seit 2011 einem europäischen Kontext<br />

und nimmt die Entwicklungen in den Nachbarländern in den Blickpunkt: Polen (2011) , Ungarn<br />

(2012) , ČSSR – heute Tschechien und Slowakei (2013). 2014 feiert Leipzig 25 Jahre Friedliche<br />

Revolution mit einem großen gemeinsamen europäischen Lichtfest.


Donnerstag, 04.07.2013<br />

Pirnaer Rundschau<br />

Samstag, 06.07.2013<br />

Sächsischer Bote<br />

Musik kennt keine Grenzen<br />

Europäische Sommerphilharmonie Gastspiel in der<br />

Dresdner Kreuzkirche<br />

... und die Bläser des international besetzten Orchesters.<br />

Foto: PR Die Streicher der Europäischen Sommerphilharmonie ...<br />

Dresden. Mit Werken von Mozart und Händel, von Smetana und<br />

Dvorák sowie des schwedischen Komponisten Hugo Alfvén gastieren die Europäische<br />

Sommerphilharmonie und -chor am 18. <strong>Juli</strong> ab 19.30 Uhr auch in der Kreuzkirche Dresden. Solistin<br />

in dem Konzert ist die koreanische Sopranistin Guibee Yang, sonst engagiert an der Oper in<br />

Chemnitz. Geleitet wird dieses außergewöhnliche Projekt von der schwedischen Dirigentin Kajsa<br />

Boström.<br />

Außergewöhnlich ist dieses Projekt, weil hierbei begeisterte Musikliebhaber im Chor und Orchester<br />

neben Profis aus tschechischen und sächsischen Orchestern Pult an Pult sitzen, das Alter gemischt<br />

ist von 7 bis 72 Jahren und die Mitwirkenden aus mehreren europäischen Ländern kommen. So<br />

wirken Chöre aus Lodz und Usti nad <strong>Labe</strong>m, Musiker und Musikerinnen aus der Schweiz, aus<br />

Italien, Schweden, Dänemark, Rumänien, Bulgarien, Polen, Tschechien, Österreich und aus ganz<br />

Deutschland mit - natürlich viele auch aus Sachsen.<br />

Innerhalb weniger Tage wird gemeinsam das Programm erarbeitet, wobei die Proben öffentlich sind<br />

und unmittelbar die verbindende Hingabe für die Musik aller Beteiligten spürbar wird. Seit<br />

mehreren Jahren hat sich die Sommerphilharmonie und der Sommerchor zu einem der Konzert-<br />

Highlights entwickelt.<br />

In diesem Jahr gibt es neben dem Dresdner Konzert zwei weitere Auftritte am 16. <strong>Juli</strong>, 20 Uhr auf<br />

der Bühne des Sommerkinos in Chomutov und am 17. <strong>Juli</strong>, 19 Uhr im Rahmen der Filmnächte auf<br />

dem Chemnitzer Theaterplatz.<br />

In der Kreuzkirche am 18. <strong>Juli</strong> ist Einlass ab 18.30 Uhr. Das Konzert beginnt 19.30 Uhr. Der<br />

Kartenverkauf erfolgt über die Kasse der Kreuzkirche, Telefon 496 58 07, an den üblichen<br />

Vorverkaufsstellen in Dresden, auf www.eventim.de und auch noch an der Abendkasse.<br />

Pirnaer Personenschiffe fahren wieder<br />

Freitag, 05.07.2013<br />

Sächsische Zeitung<br />

Die Pirnaer Personenschiffahrt Oberelbe hat nach dem Hochwasser ihren Linienverkehr auf der <strong>Elbe</strong><br />

wieder aufgenommen. Seit gestern fahren die Passagierschiffe gemäß dem Plan. Die MS „Bastei“<br />

oder „Sächsische Schweiz“ legen täglich 9.15 Uhr am <strong>Elbe</strong>parkplatz in Pirna ab. Ziel ist<br />

Herrnskretschen (Hrensko) mit Halt in Obervogelgesang, Stadt Wehlen, Kurort Rathen, Königstein<br />

und Bad Schandau. Mittwochs und donnerstags geht es bis Decin, vorausgesetzt, mindestens 20<br />

Gäste fahren mit.


Die Anleger sind größtenteils wieder nutzbar, sagt Schiffseigner Bernd Frenzel. Der in<br />

Obervogelgesang sei versunken gewesen und instand gesetzt worden. In Wehlen legen Frenzels<br />

Schiffe behelfsmäßig rechtselbisch oberhalb der Fähre an. Sein Anleger hatte sich während des<br />

Hochwassers losgerissen. Ein Hubschrauber der Bundespolizei drängte ihn mit den Rotorblättern in<br />

Copitz zwischen die Pappeln am Ufer. Dort liege er – schrottreif. (df)<br />

Neue Regierung in Tschechien komplett<br />

Ex-Premier Jan Fischer wird Finanzminister<br />

Freitag, 08.07.2013<br />

Tschechien online<br />

Prag - In Prag ist die Regierungsbildung abgeschlossen.<br />

Finanzminister im Übergangskabinett unter Jiří Rusnok wird der<br />

frühere Ministerpräsident Jan Fischer (Foto), berichtet der Online-<br />

Dienst Prag aktuell.<br />

Der parteilose Wirtschaftsmathematiker hat bereits einmal unter<br />

ähnlichen Umständen die Geschicke des Landes geleitet.<br />

Von 2009 bis 2010 stand nach dem Sturz der Mitte-Rechts-Regierung<br />

unter Mirek Topolánek (ODS) als Premier an der Spitze einer Beamtenregierung.<br />

Vergangenes Jahr versuchte Fischer, der als Premier große Popularität genoss, den erneuten<br />

Einstieg in die hohe Politik und kandidierte um das Amt des Staatspräsidenten, schied aber in der<br />

ersten Runde aus.<br />

Der 62-Jährige wird auch das Amt des stellvertretenden Ministerpräsidenten übernehmen. Im Duo<br />

mit ihm verspricht sich Rusnok eine "vernünftige Wirtschafts- und Finanzpolitik". (pa/gp)<br />

Dienstag, 09.07.2013<br />

Bild.de<br />

Leipziger Lichtfest blickt nach Tschechien und in die Slowakei<br />

Leipzig (dpa/sn) - Das Leipziger Lichtfest will in diesem Jahr an die politischen Ereignisse in<br />

Tschechien und der Slowakei im Herbst 1989 erinnern. Zum Jahrestag, dem 9. Oktober, sei auf<br />

dem Augustusplatz vor der Oper ein Theaterstück geplant, dass die Ausreiseversuche einer Familie<br />

aus der DDR über Prag erzähle, teilten die Veranstalter am Dienstag in Leipzig mit. Die Friedliche<br />

Revolution in Leipzig solle beim Lichtfest in einen Zusammenhang mit den großen<br />

Freiheitsdemonstrationen in anderen damaligen Ostblock-Staaten gestellt werden, sagte Leipzigs<br />

Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD).<br />

Mittwoch, 10. 07.2013<br />

Wochenkurier Pirna<br />

Pirna<br />

Zweite Chance für Pirnaer Skulpturensommer<br />

Zum „Tag der Kunst“ gab es einen Vorgeschmack – seit 14. <strong>Juli</strong> stehen Skulpturen<br />

wieder<br />

Pirna. Anfang Mai wurde der Pirnaer Skulpturensommer unter dem provokanten Thema „Fragen<br />

verboten", angelehnt an Wagners Lohengrin, eröffnet.. „Wir zeigen 37 zeitgenössische Plastiken in<br />

den Bastionen auf dem Sonnenstein, den Richard-Wagner-Stätten Graupa und in ausgewählten<br />

Schaufenstern der Innenstadt", freute sich damals Christiane Stoebe von der Galerie Am Plan, die<br />

zusammen mit der Stadt dieses ungewöhnliche Projekt auf die Beine stellte.<br />

Indes, die Freude war kurz, denn das Hochwasser bedrohte auch die einmaligen Skulpturen.<br />

„Neben der Überflutung meiner Galerie, die bis Ende Oktober geschlossen ist, hat das<br />

<strong>Elbe</strong>hochwasser auch den Skulpturensommer ‚Fragen verboten‘, getroffen", bedauert Christiane<br />

Stoebe. Zum Glück konnten alle Arbeiten aus den Schaufenstern in Sicherheit gebracht werden.<br />

Vorerst konnte nur die Hälfte der Arbeiten gezeigt werden. Aber die couragierte Galeristin kurbelte


und organisierte, so dass seit 14. <strong>Juli</strong> wieder Skulpturen Schaufenster der Altstadt schmücken. „Ich<br />

muss den Pirnaer Händlern danken, die trotz ihrer Sorgen so toll mitziehen und Möglichkeiten<br />

gefunden haben, die Kunstwerke aufzustellen", so Christiane Stoebe. Nur für den großen Gepard<br />

wird noch ein Domizil gesucht! Zum „Tag der Kunst" in Pirna, wurden im Vorraum des<br />

Volckamersaales bereits Kunstwerke des Kunstvereins Decin gezeigt, denn „Fragen verboten" wird<br />

als grenzüberschreitendes Projekt auch in Decin zu sehen sein. „Für den Wiederaufbau bitten wir<br />

um Unterstützung. Schon 20 Euro helfen. Als Dankeschön bekommen Spender den Katalog zum<br />

Skulpturensommer zugesendet", sagt Christiane Stoebe. Ktn: 0225735300, BLZ: 85050300;<br />

Ostsächsische Sparkasse Dresden, Große Kreisstadt Pirna; „Spenden Hochwasser –<br />

Skulpturensommer 2013". (caw)<br />

Nach Bespitzelungsaffäre<br />

Neue Regierung in Tschechien vereidigt<br />

Mittwoch, 10.07.2013<br />

tagesschau.de<br />

Der tschechische Präsident Milos Zeman hat heute eine neue Regierung vereidigt. Neuer<br />

Ministerpräsident ist der Finanzexperte Jiri Rusnok. Der Regierung gehören mehrere<br />

politische Weggefährten Zemans an. Rusnok selbst gehörte 2001 und 2002 Zemans<br />

sozialdemokratischem Kabinett als Finanzminister an, danach war er mehrere Jahre lang<br />

Industrie- und Handelsminister.<br />

Ministerpräsident Rusnok (links) und Präsident Zeman<br />

nach der Vereidigung der neuen Regierung.<br />

Parlament lehnt Kabinett ab<br />

Bislang lehnen alle im Parlament vertretenen Parteien<br />

das Kabinett ab. Ministerpräsident Rusnok muss den<br />

Abgeordneten innerhalb von 30 Tagen die<br />

Vertrauensfrage stellen. Bei einer Niederlage müsste<br />

Zeman einen anderen Ministerpräsidenten ernennen.<br />

Da es dafür aber keine Frist gibt, könnte Rusnoks Kabinett zunächst kommissarisch im Amt<br />

bleiben. Ein solcher Kurs könnte allerdings dazu führen, dass wichtige politische Aufgaben, wie die<br />

Erstellung eines Haushaltsplans für 2014 hinausgezögert würden.<br />

Vor rund einem Monat war der konservative Ministerpräsident Petr Necas wegen einer<br />

Bespitzelungs- und Korruptionsaffäre zurückgetreten. Seine Büroleiterin war beschuldigt worden,<br />

den militärischen Geheimdienst auf drei Menschen, darunter Necas getrennt lebende Frau,<br />

angesetzt zu haben. Sieben weitere Personen aus dem Umfeld des Ex-Regierungschefs wurden der<br />

Korruption und des Machtmissbrauchs beschuldigt.<br />

Zwei Kreisräte haben für die Stasi gespitzelt<br />

Donnerstag, 11.07.2013<br />

Sächsische Zeitung<br />

Zwei Mitglieder des Pirnaer Kreistags haben für das berüchtigte Ministerium für Staatssicherheit der<br />

DDR gespitzelt. Das teilte Landrat Michael Geisler (CDU) nach einer Durchleuchtung der<br />

Parlamentarier mit. Die Namen der Inoffiziellen Mitarbeiter können aus Datenschutzgründen nicht<br />

genannt werden, hieß es weiter. Robert Läsker von der CDU-Fraktion forderte die Ex-IMs auf, ihren<br />

Hut zu nehmen. Sie waren bereits bei früheren Überprüfungen aufgefallen. Thomas Klinger von der<br />

Fraktion SPD/Grüne zweifelte indes den Sinn der Stasi-Überprüfung an. Sie sollte die politische<br />

Hygiene fördern, stattdessen stünden nun Gerüchte im Raum. Daher könne man auf eine<br />

Durchleuchtung verzichten, so Klinger. Es gibt ohnehin keine juristische Möglichkeit, die früheren<br />

Spitzel aus dem Amt zu drängen. Zwei weitere Räte dienten in einer Militäreinheit, die der Stasi<br />

unterstand, ein weiterer wurde angeworben – ohne Erfolg. (SZ/dsz)<br />

Venezianische Gotik in Dubi<br />

Donnerstag, 11.07. 2013<br />

Sächsische Zeitung


Die Erzgebirgsstadt ist nicht nur um die Belebung ihres Kurwesens bemüht. Sie kann<br />

auch mit einer sehr italienischen Kirche glänzen.<br />

Von Heinz Strohbach<br />

In Streifenmarmor präsentiert sich der Eichwälder Nachbau der Marienkirche.<br />

Es war eine erstaunliche Leistung des Teplitzer Grafen Clary -Aldringen, den Nachbau einer<br />

gotischen Kirche, so wie sie im 14./15, Jahrhundert in Venedig gebaut wurde, für Eichwald zu<br />

realisieren. Spontan veranstalteten die Bürger der Stadt eine Sammlung, um dieses Vorhaben zu<br />

unterstützen. Selbst der Marmor und andere Bauelemente wurden aus Italien bezogen.<br />

In Streifenmarmor präsentiert sich der Eichwälder<br />

Nachbau der Marienkirche.<br />

Die gotische Basilika Madonna dell’Orto in Venedig.Fotos:<br />

Heinz Strohbach<br />

Das Original steht im Norden der Lagunenstadt. Es ist die Kirche „Madonna dell’Ora“, zu Deutsch<br />

„Madonna im Garten“, weil eine in der Nähe aufgestellte Marienstatue als wundertätig galt. Ein<br />

besonderer Bau, auf dessen Fassade in zwei Gruppen die Skulpturen der Apostel von den Brüdern<br />

Massegne gefertigt wurden. Auch das Innere ist kostbar, weil Jacobo Tintoretto (1518 -1594), der<br />

Maler des venezianischen Manierismus, für die Kirche großformatige Gemälde wie „Maria im<br />

Tempel“ oder „Das jüngste Gericht“ schuf.<br />

Doch es gibt auch Unterschiede: Wurde die venezianische Kirche aus rotem Marmor gebaut,<br />

entschied man sich in Eichwald zu einem Streifenmuster aus rotem und weißem Marmor. Der<br />

venezianische Professor Biaglio lieferte den Plan und beaufsichtigte. Den Bau leitete Heinrich<br />

Siegmund aus Teplitz. Der Nachbau der Basilika aus dem Jahre 1898 wurde Grablege für<br />

verschiedene Mitglieder der Familie Clary-Aldringen. Doch auch der österreichische Diplomat Karl<br />

Fiquelmont wurde in der Eichwälder Marienkirche beigesetzt. Dieser war mit der Enkelin des<br />

russischen Marschalls Kutusow (Tolstoi setzte ihm in seinem Roman „Krieg und Frieden“ ein<br />

Denkmal) verheiratet. Fast kurios: Im Zweiten Weltkrieg erhielten Fassade und Skulpturen einen<br />

Schutzanstrich, der in den Fünfzigerjahren wieder entfernt wurde. Übersehen kann man die<br />

Eichwälder Basilika nicht, liegt sie doch links nahe der Hauptstraße nach Teplitz in einem kleinen<br />

Park.<br />

Dubi kann neben den Kureinrichtungen auch mit seiner Porzellanmanufaktur glänzen. 1864 kaufte<br />

der Eichwälder Bürger Anton Tschinkel die untere Waldmühle und errichtete darin eine<br />

Majolikaproduktion. 1885 erwarb die Firma Teuchert aus dem sächsischen Meißen die Fabrik und<br />

führte die Porzellanproduktion ein. Besonders das Zwiebelmuster, für welches es eine Lizenz aus<br />

Meißen gab, fand großen Anklang. Bis 1956 wurden die Stücke mit „Meißen“ im ovalen Rahmen<br />

gekennzeichnet. Zu Zeiten des Inhabers Bloch umfasste die Zwiebelmusterproduktion 257 Formen.<br />

Heute trägt die Firma den Namen „Cesky porzelan“ und die Zahl der Formen beträgt 660. Im<br />

neuen 2013er Katalog finden wir das ganze Angebot. Interessenten können im Fabrikverkauf<br />

Stücke erwerben.<br />

Region Ústí bilanziert Flutschäden<br />

Am schlimmsten hat es das Böhmische Flachland um Terezín erwischt.<br />

Donnerstag, 11.07.2013<br />

Sächsische Zeitung<br />

Ústí nad <strong>Labe</strong>m. Schäden in Höhe von 136 Millionen Euro – das ist die vorläufige Bilanz vom<br />

Hochwasser Anfang Juni in der Region Ústí. Damit ist die Region gleich nach dem Bezirk<br />

Mittelböhmen in Tschechien am schwersten von der Flut betroffen. Allein in den Städten und<br />

Gemeinden wurden Schäden im Wert von umgerechnet 95 Millionen Euro gezählt. An der Spitze<br />

der am schwersten betroffenen Gemeinden steht Terezín (Theresienstadt) mit 36 Millionen Euro<br />

Schadenshöhe. Zu Terezín gehören die Dörfer Ceské Kopisty (Böhmisch Kopist), Nové Kopisty<br />

(Deutsch Kopist) und Pocáply (Potschapl), die komplett unter Wasser standen. Auch Terezín selbst<br />

war zum Teil überschwemmt, jedoch weniger, als noch beim Hochwasser 2002. Andere am<br />

stärksten betroffene Gemeinden, wie Kresice (Kreschitz), Lovosice (Lobositz) und Litomerice<br />

(Leitmeritz), liegen wie Terezín ebenfalls im Böhmischen Flachland. Bis heute leidet das Gebiet<br />

unter einem hohen Grundwasserstand. Wiesen und Felder in Elbnähe stehen noch immer unter<br />

Wasser. Nachdem der Notalarm Ende Juni aufgehoben werden konnte und die Aufräumarbeiten so


gut wie abgeschlossen sind, geht es nun an den Wiederaufbau. Dafür hat die tschechische<br />

Regierung mehr als 300 Millionen Euro bereitgestellt. (stn)<br />

Donnerstag, 11.07.2013<br />

Sächische Zeitung<br />

Pirna warnt vor Nazi-Schulungszentrum<br />

Das Haus in Copitz soll einem Rechtsextremen aus Norwegen gehören. Doch gegen die<br />

Pläne es gibt Widerstand.<br />

Von Alexander Müller<br />

Hier auf der Hauptstraße in Pirna-Copitz wollen Rechtsextreme nach<br />

Aussage des Verfassungsschutzes Veranstaltungen abhalten.Foto:<br />

Daniel Spittel<br />

©- keine angabe im hugo-archivsys<br />

Es sind nur zwei Zeilen auf Seite 109 des aktuellen sächsischen<br />

Verfassungsschutzberichts: „In Pirna wurde der NPD von einer<br />

Person ein Gebäude zur Verfügung gestellt. Nach Ausbauarbeiten<br />

wollen es die Rechtsextremisten im Jahr 2013 für Veranstaltungen<br />

nutzen.“<br />

Dieses Gebäude befindet sich nach SZ-Informationen auf der<br />

Hauptstraße in Pirna-Copitz, also im nördlichen Teil der Stadt, ganz in der Nähe einer Mittelschule<br />

und deren Bushaltestelle. Eigentümer soll Eirik Ragnar S. aus Norwegen sein. Er ist nach<br />

übereinstimmenden Szeneberichten einschlägig als europaweit agierender extrem rechtsgerichteter<br />

Akteur bekannt, mit Verbindung zum militanten Milieu. Die NPD selbst will die Aussagen des<br />

Verfassungsschutzberichts über geplante Veranstaltungen nicht kommentieren. „Ich kann dazu<br />

nichts sagen. Das ist in der Schwebe“, sagte Kreisgeschäftsführer Hartmut Gliemann.<br />

Laut Ausweisung auf dem lokalen Bauschild heißt der Bauleiter vor Ort MarcusG. Auch er soll eine<br />

rechtsextreme Szenegröße sein. So soll der aus Halle/Saale stammende G. einen entsprechenden<br />

Online-Shop betreiben. Er wird zudem mit der Ordnungsdienstorganisation „Selbstschutz<br />

Deutschland“ in Verbindung gebracht, einer Nachfolgeorganisation vom „Selbstschutz Sachsen-<br />

Anhalt“, kurz „SS-SA“.<br />

In Pirna rechnet man damit, dass das Gebäude als Schulungszentrum für extrem rechtes<br />

Gedankengut verwendet wird. Veranstaltungen im Sinne von Konzerten oder öffentlichen<br />

Versammlungen seien dagegen nicht möglich, da die Nutzung als Bürogebäude festgelegt sei, heißt<br />

es aus dem Rathaus. Angst machen lassen will man sich jedenfalls nicht. Pirnas Oberbürgermeister<br />

Klaus-Peter Hanke (parteilos) hat bereits mit Bürgern, Händlern und Verantwortlichen aus der<br />

Nachbarschaft des Grundstücks gesprochen, unter anderem auch mit der Leiterin der nahen<br />

Schule. Als Pirnaer Oberbürgermeister spreche er sich klar gegen jede Form von<br />

Rechtsextremismus aus. „Aktivitäten von Extremisten in unserer Stadt werden wir nicht dulden“, so<br />

Hanke. „Gemeinsam mit den Partnern in unserem Netzwerk und den demokratischen Kräften in<br />

unserer Stadt stehen wir hinter den Copitzern.“<br />

Er stößt damit auf offene Ohren. „Wir legen keinen Wert auf eine Beziehung zu rechtsradikalen<br />

Vereinigungen und wir wollen mit diesen auch kein Geld verdienen“, unterstreicht etwa Joachim<br />

Krieg, Regionaldirektor der Ostsächsischen Sparkasse Dresden. „Wir selbst haben eine Filiale in<br />

Pirna-Copitz und legen keinen Wert auf derartige Nachbarn.“ Aus Pirna sollen keine falschen<br />

Signale an Unternehmen und Touristen gesendet werden. Nach der <strong>Elbe</strong>flut habe man so viel<br />

Unterstützung und Hilfe aus ganz Deutschland erfahren, damit habe man auch die Pflicht, zu<br />

beweisen, dass es richtig war. „Wir werden in unserer Stadt auch weiterhin Rückgrat zeigen“, sagt<br />

Joachim Krieg.<br />

Donnerstag, 11.07.2013<br />

Sächische Zeitung<br />

Pirna wirbt künftig mit Sandstein<br />

Der neue Slogan vereint Natur, Kunst und Architektur. Zieht er aber auch viele Touristen<br />

an?<br />

Von Alexander Müller<br />

Sandstein ist in Pirna überall und in fast jeder Form präsent. Ob<br />

als Baustoff, als Exportschlager oder als Kunstobjekt, wie hier auf<br />

unserem Foto eine Skulptur von Ralf Zickermann bei einer<br />

Ausstellung auf dem Landschloss Zuschendorf. Nun soll der


Sandstein auch das Aushängeschild für die Stadt Pirna selbst werden. Archivfoto: Marko Förster<br />

©marko förster<br />

Pirna, Sandstein voller Leben! Mit diesem Spruch will die Stadt künftig ihr Marketing aufpolieren.<br />

Die Werbe-Experten nennen so etwas eine Dachmarke. Damit die stimmig ist und funktioniert,<br />

wurde zuerst eine Arbeitsgruppe gebildet, in der neben der Stadtverwaltung auch Vertreter von der<br />

Stadtentwicklungsgesellschaft, vom Citymanagement und andere Fachkundige sitzen. Zudem<br />

wurde ein Unternehmen damit beauftragt.<br />

Die Dresdner Agentur „diamonds network“ kam zu dem Ergebnis, das Thema „Sandstein“ in den<br />

Mittelpunkt zu stellen. Dabei sollen sich weitere für Pirna wichtige Attribute wie Canaletto, Wagner<br />

oder die Sächsische Schweiz gut und leicht integrieren lassen. „Ein ausschlaggebender Punkt war,<br />

dass bisher mit diesem regional fest verankerten Baustoff keine weitere Stadt wirbt“, erklärt Katrin<br />

Burk, Mitinhaberin der Agentur. Vor allem aber spiegele die Thematik nahezu alle Epochen und<br />

Facetten der Stadtentwicklung mit einer unvergleichlichen Vielfalt in den Bereichen Natur,<br />

Architektur und Kunst wider. An touristischen Sehenswürdigkeiten in zahlreichen Städten Europas<br />

versetze zudem der Pirnaer Sandstein, verbaut an Schlössern und Gärten, Touristen in staunendes<br />

Entzücken. Ein weiterer wesentlicher Punkt: Sandstein stehe nicht nur für Pirnas Vergangenheit,<br />

sondern vor allem auch für seine Gegenwart und Zukunft. „Pirna – Sandstein voller Leben“ biete<br />

also Dynamik und Lebendigkeit, historischen Bezug und Bezug zur Region, eine positive<br />

Ausstrahlung sowie Profilierung und Alleinstellung.<br />

„Diese Dachmarke ist weder Ursache noch Wirkung – sie ist ein sehr gutes Mittel zu einem sehr<br />

guten Zweck“, erläutert Pirnas Oberbürgermeister Klaus-Peter Hanke. „Gerade jetzt, wo wir mit<br />

aller Kraft in unserer Stadt die Schäden der Flut beseitigen, ist es wichtig, so schnell wie möglich<br />

wieder zahlreiche Besucher für unsere Stadt zu begeistern.“<br />

In den nächsten Monaten soll der neue Slogan samt Logo eingeführt werden. Durch die Ähnlichkeit<br />

und Allgemeingültigkeit des bestehenden Logos mache sich der sofortige Umstieg in allen<br />

Bereichen aber nicht erforderlich. Das spare Kosten. Im Anschluss sollen in Kooperation mit<br />

zahlreichen Partnern, vor allem den städtischen Gesellschaften, verschiedenste<br />

Marketingmaßnahmen umgesetzt werden, etwa um den Bekanntheitsgrad Pirnas weiter zu<br />

erhöhen. Der Prozess werde auch zum Ende des kommenden Jahres noch nicht beendet sein, heißt<br />

es aus dem Rathaus. Eine Bewertung und Analyse soll aber schon bis zum Sommer 2014 erarbeitet<br />

werden.<br />

Donnerstag, 11.07.2013<br />

Sächsische Zeitung<br />

Decins Schlosspark wird wieder bunt<br />

In ihm wuchs die größte Seerose der Welt und er war Spital für die Rote Armee. Jetzt<br />

sind die Südgärten wieder geöffnet.<br />

Von Steffen Neumann<br />

Graue Vergangenheit: Vor 25 Jahren erinnerte<br />

nichts mehr an die lieblichen Schlossgärten. Sie<br />

waren Parkplatz und Lager für das Spital der<br />

Roten Armee, die auf Schloss Decín (Tetschen)<br />

stationiert war. Im Hintergrund ist die Kuppel der<br />

Kreuzerhöhungskirche zu sehen. Erst in den<br />

letzten zwei Jahren wurde der Beton abgetragen<br />

und durch die Gartenanlage ersetzt. Fotos:<br />

Schloss Decín/Steffen Neumann<br />

Im Jahr 1852 standen die Terrassen am südlichen Hang des Schlosses von Decín (Tetschen) im<br />

Mittelpunkt der europäischen Öffentlichkeit. „Sogar der sächsische König Friedrich-August II. reiste<br />

extra an“, erzählt die heutige Schlossverwalterin Iveta Krupicková. Der Grund war ein seltenes<br />

Naturschauspiel: Das Erblühen der Victoria-Seerose. „Bis dahin war das auf dem europäischen<br />

Kontinent noch niemand gelungen, sie zum Blühen zu bringen“, weiß Krupicková. Das die größte<br />

Seerose weltweit ausgerechnet in Decín erblühte lag an dem ambitionierten Gartenbaumeister<br />

Franz Josst in den Diensten der Tetschener Schlossherren von Thun-Hohenstein. Der Seerosenund<br />

Kamelienspezialist hatte auf den Terrassen beheizbare Gewächshäuser mit Wannen aufgebaut.<br />

Der erste Versuch misslang zwar, doch am 11. <strong>Juli</strong> 1852, halb vier nachmittags, blühte die erste<br />

von insgesamt 17 Blüten auf. Die Blätter der Seerosen erreichten einen stattlichen Durchmesser<br />

von einem Meter und die Blütezeit hielt bis in den Oktober hinein an.<br />

Graue Vergangenheit: Vor 25 Jahren erinnerte nichts mehr an die lieblichen Schlossgärten. Sie<br />

waren Parkplatz und Lager für das Spital der Roten Armee, die auf Schloss Decín (Tetschen)<br />

stationiert war. Im Hintergrund ist die Kuppel der Kreuzerhöhungskirche zu sehen. Erst in den


letzten zwei Jahren wurde der Beton abgetragen und durch die Gartenanlage ersetzt. Fotos:<br />

Schloss Decín/Steffen Neumann<br />

Wer durch die Südgärten des Schlosses spaziert, kann unverhoffte Entdeckungen machen. Mit<br />

etwas Phantasie sind hier die zwei Giraffen in der Schlosswand zu erkennen.<br />

Parkplatz und Garagen<br />

„Das war auch das letzte Mal, dass die Gärten für eine breitere Öffentlichkeit geöffnet waren“,<br />

erzählt Krupicková. Seit dem vergangenen Freitag ist das nun anders. Zwar reisten diesmal keine<br />

hohen Gäste aus dem Ausland an und sie bekamen auch keine Riesenseerosen geschweige denn<br />

Kamelien zu sehen. Doch der Vergleich mit dem 19. Jahrhundert hinkt. Denn das Gelände hat wie<br />

das gesamte Schloss schwere Zeiten hinter sich. Seit 1932 war es eine Kaserne und vor allem die<br />

letzten Jahre bis 1991, als die Rote Armee hier stationiert war, setzten dem Schloss zu. Die Gärten<br />

dienten als Parkplatz, Lager und Garagen. Der frühere Speicher war Spital. Und auch in den letzten<br />

Jahren boten die Gärten keinen schönen Anblick. Zuerst wurde das Schloss restauriert, die Gärten<br />

mussten warten.<br />

Insofern grenzt es an ein Wunder, dass es die Gärten überhaupt wieder gibt. Mit ihrer<br />

Fertigstellung ist das gesamte Schlossensemble erstmals wieder komplett. „Es eröffnen sich ganz<br />

neue Wege, das gesamte Areal wird miteinander verbunden“, nennt Krupicková den aus ihrer Sicht<br />

größten Vorteil. Doch die Gärten sind mehr als Zugang zum Schloss. Bänke und Wiesen laden zum<br />

Niederlassen ein, die Springbrunnen versprechen im Sommer Kühlung und auf einem kleinen Teich<br />

finden sich sogar Seerosen, wenn auch ganz gewöhnliche. Die Südgärten setzen jedoch auf andere<br />

Weise das botanische Erbe von Franz Josst fort. Dazu zählt der prächtige fast hundertjährige<br />

Ginkgo, gleich gegenüber der Treppe vom ersten Schlosshof. Rechts auf der Wiese wurden ein<br />

Tulpen- und ein Blauglockenbaum angepflanzt. Und seitlich der Terrassen wurde schon vor Jahren<br />

ein Weinberg angelegt, der inzwischen jedes Jahr einige Flaschen vom edlen Tropfen abwirft. „Das<br />

gartenbauliche Konzept orientiert sich am 18. Jahrhundert, als die Gärten angelegt wurden, auch<br />

wenn die Aufzeichnungen aus der Zeit spärlich sind“, sagt Iveta Krupicková. Damals wurde auch<br />

die Architektur an der Südseite des Schlosses geprägt: Der Teepavillon, der innen noch auf seine<br />

Sanierung wartet, der Speicher, und oberhalb der Terrassen das Haus des Schlossgärtners mit der<br />

früheren Orangerie. Gewächshäuser waren in dem Konzept jedoch nicht vorgesehen und damit<br />

auch nicht die Wiederbelebung der berühmten Seerosenzucht. „Wir müssen auch auf die<br />

Betriebskosten achten. Das wäre mit unserem Personal nicht zu machen gewesen“, räumt<br />

Krupicková ein. Überhaupt das Geld. „Das reichte nur für die Gärten, nicht aber für das<br />

benachbarte Gelände“, bedauert die Verwalterin. Deshalb sind speziell die Zugangswege zu den<br />

Gärten vom Speicher nicht hergerichtet.<br />

Benutzt werden dürfen sie zwar trotzdem, aber wann wieder Geld zur Verfügung steht, ist im<br />

Moment nicht abzusehen. Die fast drei Millionen Euro teure Sanierung der Gärten sollte nämlich<br />

eigentlich aus EU-Mitteln finanziert werden. Doch seit über einem Jahr, fließt aus Brüssel kein Geld<br />

mehr. Grund sind Manipulationen mit EU-Geldern durch Beamte der Förderagentur in Ústí nad<br />

<strong>Labe</strong>m (Aussig) und die Weigerung der Region Ústí, eine Vertragsstrafe zu zahlen. Solange das<br />

nicht passiert, muss Decín die Rieseninvestition allein stemmen.<br />

Damit sinkt zugleich die Hoffnung für das Schloss auf weitere Gelder. Denn auch wenn<br />

das Areal erstmals wieder fast vollständig erneuert ist, bleiben zwei dringende<br />

Sanierungsfälle. Mit der Langen Fahrt und dem Rosengarten weisen zwei der<br />

architektonisch wertvollsten Teile des Schlosses große Schäden auf. „Wir reparieren so<br />

gut es geht, aber eigentlich brauchen wir ein neues Entwässerungssystem, damit die<br />

Gebäude nicht weiter beschädigt werden“, benennt Krupicková das Hauptproblem des<br />

Schlosses. Aber jetzt überwiegt bei der Verwalterin die Freude über die fertigen<br />

Südgärten. Das größte Vergnügen bereitet ihr, beim Spaziergang noch nicht gekannte<br />

Blickachsen zu entdecken: die Kuppel der Kreuzerhöhungskirche vom Teepavillon aus<br />

gesehen oder die geschwungenen Bögen der Brücke über den Bärengraben. Sie wünscht<br />

sich, dass die Gäste des Schlosses den neuen Park schnell erobern.


Freitag, 12.07.2013<br />

bild.de<br />

Regierung stimmt Welterbe-Bewerbung des<br />

Erzgebirges zu<br />

Markus Ulbig: Kabinett hat der Bewerbung zugestimmt.<br />

Foto: J. Woitas/Archiv: dpa<br />

Dresden (dpa/sn) - Das Erzgebirge kann sich als traditionelle<br />

Bergbauregion länderübergreifend um den Titel Unesco-Welterbe bewerben. Sachsens Kabinett hat<br />

am Freitag in Dresden der Bewerbung zugestimmt, wie Innenminister Markus Ulbig (CDU) mitteilte.<br />

Zum Projekt gehören etwa 500 einzelne Objekte an 44 sächsischen Standorten, dazu kommen<br />

weitere in Böhmen in Tschechien. Sachsen wird den deutsch-tschechischen Antrag für das<br />

Nominierungsverfahren weiterleiten. «Der Antrag hat eine hohe Akzeptanz bei den Menschen in der<br />

Region», sagte Ulbig und verwies darauf, dass der für die Bewerbung gebildete Förderverein<br />

Montanregion Erzgebirge auf den Tag genau sein zehnjähriges Bestehen erfolgreich feiern kann.<br />

Freitag, 12.07.2013<br />

Dw.de<br />

T S C H E C H I E N<br />

Jugendarbeitslosigkeit in Tschechien<br />

steigt<br />

Lange dachten die Tschechen: Jugendarbeitslosigkeit?<br />

Die ist woanders. Nun steigen die Quoten. Die<br />

Internationale Arbeitsorganisation warnt bereits vor<br />

sozialen Unruhen.<br />

Pavel Beer hat schon viel versucht. Der 23-jährige hat<br />

ein wirtschaftliches Fachabitur mit Spezialisierung auf<br />

Schienenverkehrswesen. Eine Arbeit bei der Bahn gab<br />

es für ihn nicht. Der hagere Tscheche mit der<br />

Stoppelfrisur ließ sich zum Schweißer umschulen. Erst<br />

fand er einen Job. Für einen Monat. Dann ging sein<br />

Arbeitgeber Bankrott. Seit zwei Jahren sucht Beer nun<br />

Arbeit - vergeblich. "Ständig abgelehnt zu werden, das<br />

ist deprimierend", sagt er und lässt die Schultern<br />

hängen.<br />

Pavel Beer: Verkehrswirt, Schweißer, arbeitslos<br />

Lange dachte man in Tschechien, man bleibe von der Jugendarbeitslosigkeit verschont. Dem - wie<br />

der Präsident des Europäischen Rates Herman Van Rompuy es nennt - "vielleicht dringendsten<br />

Problem in der EU". Mit einer Quote von knapp 20 Prozent liegt das Land zwar noch unter dem EU-<br />

Durchschnitt, seit der Wirtschaftskrise aber hat sich der Anteil der jungen Tschechen ohne Arbeit<br />

verdoppelt. Inzwischen spricht man auch im Prager Arbeitsministerium von einer "drängenden<br />

Situation". In ihrem neuesten Bericht zählt die Internationale Arbeitsorganisation ILO Tschechien<br />

zu den Ländern, in denen soziale Unruhen drohen - auch wegen der wachsenden Zahl<br />

perspektivloser Jugendlicher.<br />

Absolventen ohne Zukunft<br />

Filip Pertold: Die goldenen Zeiten sind vorbei<br />

Mit dem postsozialistischen Wandel hat sich auch der<br />

tschechische Arbeitsmarkt verändert. "Frische Absolventen<br />

hatten lange einen sehr guten Stand", erklärt Filip Pertold,<br />

Arbeitsmarktexperte des Wirtschaftsforschungsinstituts IDEA.<br />

Auf Absolventen warteten Stellen in neuen Branchen wie IT oder<br />

Rechtsberatung. Seit rund fünf Jahren sind diese Zeiten vorbei.<br />

Mit der Rezession kam der Einstellungsstopp. Berufseinsteiger<br />

trifft das am härtesten. "Dabei müssen die Firmen gar nicht in großer finanzieller Not sein. Es<br />

reicht, wenn sie unsicher darüber sind, wie es in Zukunft weiter geht", erklärt Pertold. Die strikte<br />

Sparpolitik der vor kurzem abgesetzten Mitte-Rechts-Koalition habe die Unsicherheit befeuert.<br />

Hilfe von der EU


Vor dem Regierungssturz war es noch gelungen, einige Maßnahmen gegen die schwindende<br />

Beschäftigung auf den Weg zu bringen. Die werden auch aus EU-Geldern gespeist und entsprechen<br />

teils der Linie, die die europäischen Arbeitsminister vor kurzem in Berlin beschlossen haben: Für<br />

Unternehmen, die eine Stelle für junge Arbeitssuchende einrichten, gibt es Zuschüsse von bis zu<br />

900 Euro im Monat. Derzeit läuft ein Pilotprojekt an, das Partnerschaften zwischen Fachoberschulen<br />

und Unternehmen fördert. Jugendliche sollen dort theoretisch und praktisch ausgebildet werden.<br />

Rufe nach einer grundsätzlichen Reform der Berufs- und Mittelschulen bleiben bislang ungehört.<br />

Die Ausbildung ist oft praxisfern und bringt Spezialisten in Fachbereichen hervor, in denen es keine<br />

Arbeit gibt - junge Leute wie den Schienenverkehrsfachmann und den Schweißer Pavel Beer.<br />

Viel Hopfen, wenig Arbeit<br />

Žatec: "Die Stadt, in der das Bier zu Hause ist"<br />

Im strukturschwachen Nordböhmen, wo auch Beer lebt,<br />

ist das besonders problematisch. Mit Hilfe des Projekts<br />

"Krok Ke Kariéře" (Schritt zur Karriere) möchte er neue<br />

Motivation und eine Arbeit finden. "Der Arbeitsmarkt hier<br />

ist wirklich beschränkt", erklärt die Projektmanagerin<br />

Irena Blahoutová. "Absolventen mit allgemeiner<br />

Ausbildung sprudeln nur so aus den Schulen. Die Firmen<br />

aber verlangen praktische Erfahrung, und die hat kaum<br />

jemand."<br />

Rund um das Städtchen Žatec gibt es zwar schier unendliche Hopfenfelder, Arbeit aber ist hier rar.<br />

Mit ihrem Team versucht Blahoutová, die Jugendlichen für den Kampf um die wenigen Stellen<br />

vorzubereiten: in Praktika sollen die Arbeitslosen erste Erfahrung sammeln, in Workshops lernen<br />

sie, wie man in Vorstellungsgesprächen überzeugt.<br />

Heute ist Englisch-Unterricht: Der Ton der Lehrerin ist zackig, der Unterricht frontal, das Niveau<br />

niedrig. Das sei nötig, erklärt Blahoutová, denn aus den Schulen brächten die jungen Leute kaum<br />

Vorwissen mit. Mit dem englischen Imperativ tut sich Beer schwer. Besonders praxisnah wirkt das<br />

alles nicht. Erst die Grundlagen, dann berufsspezifische Konversation, erklärt die Lehrerin.<br />

Jenseits der Zuschüsse<br />

Kamila Rysová: Durch Umschulung zur Arbeit<br />

Am Ende der insgesamt sechsmonatigen Schulung steht im<br />

Idealfall eine Festanstellung. Seit Anfang des Jahres konnten laut<br />

Blahoutová drei der Teilnehmer auf freie Stellen vermittelt<br />

werden, zwei staatlich bezuschusste Stellen werden gerade vom<br />

Ministerium geprüft, zwei konnten bereits geschaffen werden.<br />

Eigentlich schult man auf administrative Jobs hin, aber in der<br />

Praxis wird alles vermittelt, was greifbar ist.<br />

Kamila Rysová ist heilfroh, dass es bei ihr geklappt hat. In einem umgebauten Wohnhaus mit<br />

rissiger Fassade sitzt die 24-Jährige vor einem Flachbildschirm. Für eine Grafikagentur gestaltet sie<br />

Etiketten und Firmenbroschüren - ihre Stelle wird über Blahoutovás Projekt mit knapp 580 Euro im<br />

Monat bezuschusst. Fünf Monate ohne Arbeit möchte Rysová nicht noch mal erleben: "Ich muss<br />

lernen, ich stehe ganz am Anfang und glaube nicht, dass ich zu Hause sitzen sollte." Es sind kleine<br />

Unternehmen wie die Werbeagentur auf dem Dorfplatz von Dobroměřice, auf die die<br />

Arbeitsvermittler in der Region setzen. Rysová lächelt. Sie ist sich sicher: auch wenn die Zuschüsse<br />

auslaufen, ihre Stelle bleibt. Nordböhmens Strukturschwäche allerdings auch.<br />

Samstag, 13.07.2013<br />

Sächsische Zeitung<br />

Warum der Hohnsteiner Kasper Knigge kennt<br />

Für die Sendung „Unterwegs in Sachsen“ folgt ein Fernsehteam den Spuren des Kaspers.<br />

Und entdeckt Überraschendes.<br />

Von Marit Behner<br />

Kamera ab, Ton ab: Das Team des MDR drehte mehrere<br />

Passagen der Sendung „Unterwegs in Sachsen“ auf der<br />

Burg Hohnstein. Foto: Steffen Unger<br />

©- keine angabe im hugo-archivsys<br />

Die Sonne heizt die Felsen auf, die Sicht ist klar und die<br />

Vögel singen. Bessere Voraussetzungen hätte sich das<br />

Team vom MDR für den Dreh seiner Sendung „Unterwegs in


Sachsen mit dem Hohnsteiner Kasper“ nicht wünschen können. Hohnstein präsentiert sich von<br />

seiner Schokoladenseite, als das dreiköpfige Team um Kerstin Mempel am Freitag, dem 5. <strong>Juli</strong>, auf<br />

der Burg Hohnstein zum Filmen anrückt.<br />

Es ist bereits der zweite Drehtag, den das Fernsehteam auf der Burg verbringt. Gezeigt werden soll<br />

neben der Jugendherberge und der Geschichte der Burg auch das sagenumwobene Bild des<br />

Teufels, welches das Team gemeinsam mit Alpin-Technikern am Tag zuvor freigelegt hatte.<br />

Angefangen hat alles mit der Einladung des Traditionsvereins Hohnsteiner Kasper. Kerstin Mempel,<br />

eine der drei Redakteurinnen der Sendung, nahm damals an einem Kaspertag in Hohnstein teil und<br />

wurde prompt vom Verein ermuntert, eine Sendung über Hohnstein zu drehen. Bei Recherchen<br />

entdeckte Kerstin Mempel die Vielfalt von Geschichten und Legenden, welche die Burg Hohnstein<br />

und den Kasper umgeben. „Dazu kommt, dass der Begründer des Hohnsteiner Puppenspiels, Max<br />

Jacob, in diesem Jahr seinen 125. Geburtstag feiern würde.“ Ein Grund mehr, der Burgstadt und<br />

dem Kasper eine 30-minütige Sendung zu widmen.<br />

„Unterwegs in Sachsen“ ist eine 17-teilige Sendereihe, die jede Woche vom MDR ausgestrahlt wird.<br />

Mit den Partnern aus Sachsen-Anhalt und Thüringen teilt sich Sachsen den Termin am<br />

Sonnabendabend und stellt alle drei Wochen einen besonderen Ort im Freistaat vor. Die<br />

Moderatorin Beate Werner sieht den Sinn der Sendung besonders darin, Glanzpunkte in Sachsen<br />

aufzuzeigen.<br />

Ein Glanzpunkt ist die Burg Hohnstein auf jeden Fall. Am Freitag filmte das Kamerateam in einem<br />

Raum der Jugendherberge und in der Folterkammer. „Wir wandeln für die Sendung zwar auf<br />

Kaspers Spuren, aber nicht ausschließlich“, beschreibt Kerstin Mempel ihren Plan. „Die Burg war<br />

zum Beispiel lange Zeit das Zuhause des Puppenspielers Max Jacob, der eng mit dem<br />

Puppenschnitzer Theo Eggink zusammengearbeitet hat. Theo Eggink wiederum stammt aus der<br />

Adelsfamilie der Knigges. Er war das schwarze Schaf der Familie und durfte deshalb den Namen<br />

nicht führen. Also benannte er sich einfach in Eggink um – Knigge rückwärts gelesen. „Theo Eggink<br />

ist derjenige gewesen, der dem Kasper jenes Aussehen gegeben hat, das er bis heute trägt“, hat<br />

Kerstin Mempel erfahren. Das Wissen über den Kasper hat sie aus Max Jacobs Autobiografie und<br />

aus den Erzählungen der Hohnsteiner, die den MDR bei der Umsetzung der Sendung unterstützen.<br />

Doch nicht nur Informationen geben die Hohnsteiner dem Fernsehteam, sondern auch tatkräftige<br />

Unterstützung. Für die Sendung organisierte der Aufnahmeleiter Frank Leichauer viele Termine mit<br />

Bewohnern.<br />

„Wir haben eine Sequenz in der Grundschule gedreht, und wir haben Kontakt mit einer örtlichen<br />

Fotografengruppe aufgenommen. Dann beziehen wir noch einen Kinderzirkus mit ein, und wir<br />

werden außerdem noch etwas auf der Brand-Aussicht filmen, wo wir auch prima versorgt werden“,<br />

erzählt er am vorletzten Drehtag im Heimatmuseum in Sebnitz. Dort spielt die letzte Szene der<br />

Sendung, in welcher der Kasper endlich auf die Moderatorin Beate Werner trifft. Auch das<br />

Heimatmuseum ist eng mit Theo Eggink verbunden, denn dort wird sein Nachlass aufbewahrt.<br />

Nach fünf Drehtagen schloss das Fernsehteam seine Arbeit in Hohnstein und Umgebung ab, nun<br />

wird die Sendung für die Ausstrahlung vorbereitet.<br />

„Unterwegs in Sachsen“, 10. August, 18.15 Uhr, MDR<br />

Samstag, 13.07.2013<br />

Sächsische Zeitung<br />

Sächsische Tourismusregionen blicken optimistisch auf Ferienzeit<br />

Nicht nur die sächsischen Schüler freuen sich über die<br />

beginnenden Sommerferien. Nach dem trüben Winter<br />

und der Juni-Flut könnten die Ferien die<br />

Tourismussaison im Freistaat retten.<br />

Von Franziska Höhnl, dpa<br />

Die Sächsische Schweiz ist bei Touristen beliebt.<br />

©dapd<br />

Leipzig. Die sächsischen Tourismusregionen blicken<br />

optimistisch auf die beginnenden Ferienmonate. Es sei<br />

wichtig, das derzeit herrliche Sommerwetter zu nutzen, um nach dem wetterbedingt schwächeren<br />

ersten Halbjahr die Gästezahlen wieder zu erhöhen, sagte die Sprecherin der Tourismus Marketing<br />

Gesellschaft Sachsen (TMGS), Ines Nebelung. Für <strong>Juli</strong> und August melden viele Hotels in Dresden,<br />

Leipzig, der Sächsischen Schweiz und dem Erzgebirge bereits gute Buchungslagen, wie eine<br />

Umfrage der Nachrichtenagentur dpa ergab. Die aktuell vorliegenden Zahlen für die Monate Januar<br />

bis April wiesen zuvor mit 1,8 Millionen Gästen im Freistaat ein leichtes Minus von 0,2 Prozent im<br />

Vergleich zum Vorjahreszeitraum aus.


Einen Hauptgrund für die Rückgänge sehen die Touristiker im langen und trüben Winter. Nur<br />

Leipzig meldet trotz aller Wetterkapriolen weiterhin einen wahren Touristenansturm. In die<br />

Sächsische Schweiz kamen in den ersten vier Monaten zehn Prozent weniger Touristen. Auch das<br />

Erzgebirge konnte von dem späten Schnee rund um Ostern nicht mehr profitieren und meldete<br />

knapp fünf Prozent weniger Gäste als im Vorjahreszeitraum.<br />

„Wir haben zwar die Skisaison verlängert, aber das konnte unsere Wintersaison nicht mehr retten“,<br />

sagt Doreen Burgold vom erzgebirgischen Tourismusverband. „Bei den meisten Kurzurlaubern war<br />

die Sehnsucht nach dem Frühling wohl schon größer.“ Für <strong>Juli</strong> und August rechnet der Verband mit<br />

175.000 Gästen und etwa einer halben Million Übernachtungen. Familienhotels seien bereits gut<br />

vorgebucht. Viele Herbergen rechnen jedoch auch mit vielen Spontanurlaubern.<br />

Auf die setzt nach dem Juni-Hochwasser auch das Dresdner Umland. „Die Hälfte aller Gäste bucht<br />

erfahrungsgemäß erst in den letzten vier Wochen“, sagt der Geschäftsführer des<br />

Tourismusverbandes Sächsische Schweiz, Tino Richter. Viele Herbergen beeilten sich, nach der Flut<br />

schnell wieder zu öffnen, um die Saison in den traditionell starken Monaten Mai bis Oktober doch<br />

noch zu retten. „Eigentlich hatten wir im Juni so gute Vorbuchungsstände wie noch nie, doch dann<br />

kam das Hochwasser dazwischen“, so Richter.<br />

Die Landeshauptstadt rechnet nach Zuwächsen in den ersten vier Monaten für den Sommer mit<br />

einem leichten Rückgang. „Die Menschen sind vor allem durch die Hochwasserberichterstattung<br />

verunsichert und entsprechend zurückhaltend“, sagte der Manager des Dresdner Hotels<br />

Taschenbergpalais Kempinski.<br />

Nur den Leipzig-Touristen scheint das Wetter überhaupt nichts ausgemacht zu haben. Nachdem<br />

sich das Jahr 2012 mit einem Anstieg der Gästeankünfte um mehr als zehn Prozent auf 1,34<br />

Millionen bereits als Rekordjahr erwies, ging das Wachstum 2013 nahtlos weiter. „Wir sind selbst<br />

positiv überrascht“, sagt Andreas Schmidt von der Leipziger Tourismus Marketing GmbH. Bei 6,3<br />

Prozent mehr Gästen und 8,3 Prozent mehr Übernachtungen in den ersten vier Monaten seien<br />

zahlreiche Großveranstaltungen wie die Berufe-WM „World Skills“ und die Festwochen zu den 200.<br />

Jubiläen von Richard Wagner und der Völkerschlacht noch gar nicht eingerechnet.<br />

„Wir haben seit vielen Jahren konstant starke Jubiläumsthemen, die für die Besucherströme<br />

sorgen.“ Zudem zahle sich die Verbindung von Kulturereignissen und nahen Bade- und Radtour-<br />

Möglichkeiten wie dem Leipziger Neuseenland inzwischen auch in den zuvor eher schwächeren<br />

Sommerferien aus.<br />

Die sächsischen Urlaubsanbieter setzen indes auch große Hoffnungen in eine zusätzliche<br />

Imagekampagne des Freistaats. Dresden wirbt zudem ab der kommenden Woche mit Plakaten in<br />

allen 73 deutschen ICE-Bahnhöfen um die Gunst kurz entschlossener Reiselustiger. (dpa)<br />

Sonntag, 14.07.2013<br />

Bild.de<br />

Tschechien-Krimi wird romantischNecas liebt seine inhaftierte<br />

Bürochefin<br />

Vor vier Wochen trat der Ex-Regierungschef wegen der Blondine<br />

zurück<br />

Die Spatzen haben es schon während des Tschechien-<br />

Krimis von den Prager Dächern gepfiffen, aber jetzt ist es<br />

offiziell: Vier Wochen nach seinem Sturz hat der frühere<br />

tschechische Ministerpräsident Petr Necas (48) die<br />

Liebesbeziehung zu seiner Ex-Büroleiterin Jana Nagyova eingeräumt.<br />

„Ich habe eine Beziehung mit Jana Nagyova”, sagte Necas am Samstag der Zeitung „Pravo”. Auf<br />

diese Beziehung verlasse er sich „für die Zukunft”. Pikant: Die Dame sitzt im Gefängnis, hatte<br />

Necas im Juni seinen Job gekostet. Trotzdem: Die Liebe blüht!<br />

Auf dem Höhepunkt einer Bespitzelungs- und Korruptionsaffäre, in die Nagyova<br />

verwickelt sein soll, hatte Necas Mitte Juni seinen<br />

Rücktritt angekündigt. Bei einer spektakulären<br />

nächtlichen Razzia hatte die Polizei zuvor Nagyova, einen<br />

Ex-Minister, sowie mehrere Generäle und<br />

Geheimdienstmitarbeiter festgenommen.<br />

Nagyova wird von maskierten Polizisten abgeführt<br />

Foto: Imago


Nagyova wird vorgeworfen, politische Korruption in großem Stil organisiert zu haben. Sie soll<br />

zudem die Geheimdienste missbraucht haben, um Necas' Ehefrau Radka, mit der er vier Kinder<br />

hat, zu bespitzeln.<br />

Dem Parlament in Prag liegt ein Antrag der Staatsanwaltschaft vor, die parlamentarische<br />

Immunität des früheren Regierungschefs aufzuheben. Am Mittwoch vereidigte<br />

Staatspräsident Milos Zeman ein Expertenkabinett, an dessen Spitze der neue<br />

Ministerpräsident Jiri Rusnok (52) steht.<br />

Montag, 15.07.2013<br />

Tschechien online<br />

Nationale Investitionsförderung - Tschechische Republik<br />

Innovationen und Forschung bekommen Vorrang in Tschechien / Von Gerit Schulze<br />

Prag - Mit einem Bestand von 100 Mrd. Euro ausländischer Direktinvestitionen ist die Tschechische<br />

Republik einer der attraktivsten Wirtschaftsstandorte in Europa. In den letzten Jahren hat<br />

Deutschlands Nachbar erfolgreich das Image einer verlängerten Werkbank abgestreift.<br />

Die Regierung unterstützt vor allem Investitionsvorhaben mit hoher Wertschöpfung und<br />

forschungsintensive Projekte. Neben Steuervorteilen winken günstige Finanzierungen und<br />

ausreichend Produktionsflächen.<br />

Allgemeine Fördermaßnahmen<br />

Die Tschechische Republik ist auf dem Weg von einer stark industrialisierten Volkswirtschaft zu<br />

einer wissensbasierten Ökonomie. Während das Land in den 90er Jahren besonders wegen seiner<br />

günstigen Lohnstückkosten von westlichen Investoren als Fertigungsstandort gewählt wurde, so<br />

will es sich in Zukunft mit innovativen Produkten, Dienstleistungen im Forschungs- und<br />

Entwicklungssektor und einer höheren Wertschöpfung profilieren. Darauf zielen die staatlichen<br />

Förderprogramme ab, die Unternehmen beim Auf- und Ausbau ihrer Geschäfte unterstützen sollen.<br />

Die staatliche Wirtschaftsfördergesellschaft CzechInvest ist in der Regel die erste Anlaufstelle für<br />

ausländische Investoren. Die Agentur hat zehn Schlüsselbranchen definiert, die wichtig für das<br />

Land sind. Sie schaffen entweder viele Arbeitsplätze oder bieten ein großes Forschungspotenzial:<br />

Kfz, Luft- und Raumfahrt, Umwelttechnik, IT/Software, Shared Services, Elektronik/Elektrotechnik,<br />

Maschinenbau, Lifesciences, Nanotech und grüne Mobilität.<br />

In letzter Zeit kümmert sich CzechInvest vermehrt auch um die bereits im Land aktiven<br />

Investoren. Das "AfterCare"-Programm sieht Unterstützung vor bei Expansion und Reinvestitionen,<br />

beim Ausbau der Forschungsabteilungen, beim Beantragen und Ausschöpfen von EU-Mitteln, bei<br />

der Suche nach Zulieferern (datenbankgestützt) sowie bei der Aus- und Weiterbildung von<br />

Mitarbeitern.<br />

Analog zur deutschen Förderbank KfW existiert auch in Tschechien eine staatliche<br />

Entwicklungsbank, die Ceskomoravska zarucni a rozvojova banka (CMZRB). Sie hat in den<br />

vergangenen 20 Jahren über 13.000 Kreditgarantien für Unternehmen gewährt und 7.300 Darlehen<br />

im Gesamtvolumen von fast 20 Mrd. Kc ausgezahlt (780 Mio. Euro, durchschnittlicher Wechselkurs<br />

Januar bis Mai 2013: 1 Euro = 25,69 Kc). Die Bank bietet unter anderem kleinen Betrieben bis 50<br />

Mitarbeitern vergünstigte Garantien für Kredite bis 5 Mio. Kc an, die für Investitionen genutzt<br />

werden (Programm "Zaruka"). Außerdem verfügt das Finanzinstitut über spezielle Produkte für<br />

einzelne Regionen Tschechiens (siehe Abschnitt "Regionale Förderung").<br />

Neben der Förderung großer Investitionen will die tschechische Regierung künftig verstärkt<br />

Unternehmensgründungen unterstützen. Mit Mitteln des EU-Programms "Unternehmen und<br />

Innovation" der EU wurde Ende 2012 ein Seed Fonds gegründet, der jungen Firmen in der<br />

Startphase und in der Expansionsphase Risikokapital zur Verfügung stellen soll<br />

(http://www.seedfondmpo.cz). Das Budget bis 2015 beträgt 1,3 Mrd. Kc. Mindestens 30% (in<br />

der Startphase) beziehungsweise 50% (in der Expansionsphase) der nötigen Investitionen müssen<br />

von privaten Geldgebern beigesteuert werden.<br />

Junge und innovative Firmen können in den landesweit 13 Businessinkubatoren günstige<br />

Büroräume anmieten (http://www.czechinvest.org/inkubatory). Diese Gründerzentren sollen<br />

helfen, wissenschaftliche Forschungsergebnisse schneller in marktfähige Produkte zu transferieren.


Sie befinden sich daher meist in der Nähe von technischen Universitäten und können in der Regel<br />

bis zu drei Jahre lang angemietet werden. In den Inkubatoren stehen den Mietern oft<br />

Laboreinrichtungen, Consultingdienstleistungen und Schulungsräume zur Verfügung.<br />

Für kleine, spezialisierte Firmen bieten Industriecluster eine gute Möglichkeit, von Vernetzung,<br />

Infrastruktur und einem spezialisierten Fachkräfteangebot zu profitieren. Der Aufbau dieser<br />

Branchencluster wird mit EU-Mitteln unterstützt. Derzeit gibt es laut CzechInvest über 60 Cluster in<br />

allen Landesteilen. Die Bandbreite ist groß und umfasst unter anderem IT, Nahrungsmittel, Textil,<br />

Pharma, Maschinenbau, Baumaterialien, Holzverarbeitung und Medizintechnik. Innerhalb der<br />

Clusterverwaltung gibt es in der Regel kompetente Ansprechpartner für Fördermöglichkeiten durch<br />

den Staat oder durch EU-Programme (weitere Informationen:<br />

http://www.czechinvest.org/en/czech-clusters).<br />

Ein Schwerpunkt der Förderung in Tschechien wird künftig auch auf der Berufsausbildung, der Fortund<br />

Weiterbildung des Personals liegen. Die Kosten für solche Programme sollen besser steuerlich<br />

geltend gemacht werden können.<br />

Um die besonders von ausländischen Investoren kritisierten fehlenden Praxiskenntnisse<br />

tschechischer Berufseinsteiger zu verbessern, hat die Regierung 2013 das Programm "Stage in<br />

Firmen" gestartet. Zielgruppe sind Langzeitarbeitslose, Berufsanfänger oder Arbeitnehmer, die<br />

nach langer Pause wieder in den Job zurückkehren wollen. Die Kosten in Höhe von über 30 Mio.<br />

Euro in den nächsten zwei Jahren werden aus EU-Fonds und Haushaltsmitteln finanziert. Von dem<br />

Geld wird unter anderem ein Mentor vergütet, den die Unternehmen den Praktikanten an die Seite<br />

stellen müssen. Dieser erklärt die Arbeit und Firmenphilosophie und verteilt Aufgaben.<br />

Grundsätzlich können sowohl einheimische als auch ausländische Unternehmen, die in Tschechien<br />

aktiv sind, Zuschüsse, Steuervergünstigungen oder Förderdarlehen für ihre Projekte aus EU-Fonds<br />

in Anspruch nehmen. Das gilt ebenso für die Unterstützung aus EU-Strukturfonds, um die sich<br />

deutsche Firmen bewerben können, die in Tschechien eine Tochtergesellschaft haben. Für<br />

Unternehmen sind dabei vor allem die acht Operationellen Programme interessant. Die wichtigsten<br />

sind "Unternehmen und Innovation", "Umwelt" und "Forschung und Entwicklung für Innovation",<br />

deren Fokus auf der Förderung kleiner und mittelständischer Betriebe liegt.<br />

Außerdem gibt es regionale Operationelle Programme (zum Beispiel "Mähren-Schlesien", "Nordost"<br />

oder "Zentralmähren"), mit denen das wirtschaftliche Niveau der einzelnen Landesteile angeglichen<br />

werden soll. Darüber hinaus fördert die EU in Tschechien Projekte der grenzüberschreitenden,<br />

transnationalen und interregionalen Zusammenarbeit (Operationelle Programme "Polen -<br />

Tschechische Republik", "Deutschland - Tschechische Republik" usw.)<br />

Die aktuelle Förderperiode läuft seit 2007 bis Ende 2013. Das für Tschechien in diesem Zeitraum<br />

vorgesehene Budget der Struktur- und Kohäsionsfonds beträgt 26,7 Mrd. Euro. Anschließend<br />

beginnt der neue Förderzeitraum 2014 bis 2020, in dem für Tschechien rund 20,5 Mrd. Euro zur<br />

Verfügung stehen sollen.<br />

Steuerbegünstigungen<br />

Um mehr Kapital in innovative Wirtschaftszweige zu lenken, hat Tschechiens Regierung 2012 das<br />

Gesetz über die Investitionsanreize (72/2000 Slg.) überarbeitet. Neben Investitionen in die<br />

verarbeitende Industrie können nun auch Technologiezentren und Zentren für strategische<br />

Dienstleistungen eine Förderung in Form von Steuerbegünstigungen bekommen. Ziel der Novelle<br />

ist es, mehr hochqualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen, die regionalen Unterschiede bei der<br />

Wirtschaftsentwicklung zu verringern, mehr Produkte mit hohem Mehrwert und Exportpotenzial im<br />

Land entstehen zu lassen und Tschechien insgesamt wieder attraktiver für ausländische Investoren<br />

zu machen.<br />

Gefördert werden Projekte in allen Landesteilen mit Ausnahme der prosperierenden Hauptstadt<br />

Prag. Geltend gemacht werden können die Kosten für langfristige, materielle (Maschinen,<br />

Immobilien) und immaterielle Anlagevermögen. In Regionen mit überdurchschnittlich hoher<br />

Arbeitslosigkeit bezahlt der Staat einen Zuschuss von 50.000 Kc je geschaffenem Arbeitsplatz.<br />

Neu ist, dass es künftig nicht mehr nur für fünf Jahre, sondern zehn Jahre lang Ermäßigungen auf<br />

die Einkommen- beziehungsweise Körperschaftsteuer gibt (Normalsatz aktuell bei 19%). Die Höhe<br />

der dafür mindestens zu leistenden Investitionen hängt von der Region und der Art der<br />

Beschaffung ab. Außerdem hat Tschechien beschlossen, "strategische Investitionsvorhaben" direkt<br />

zu subventionieren, durch die mindestens 500 neue Arbeitsplätze entstehen (in Technologiezentren<br />

mindestens 120 Arbeitsplätze).


Regionale Förderung, Sonderwirtschaftszonen/Industriezonen<br />

Neben staatlichen und europäischen Hilfsmitteln für die regionale Entwicklung haben auch die<br />

tschechischen Gebietskörperschaften eigene Förderprogramme initiiert. In den meisten Bezirken<br />

konzentrieren sich diese auf die Entwicklung des Tourismus, auf Denkmalpflege, Umweltschutz,<br />

Ausbildung und Kultur. Einige Regionen haben dabei Sonderprojekte auf die Beine gestellt: In<br />

Olomouc, Pilsen und Prag liegt ein Schwerpunkt auf der Gesundheitswirtschaft, das Gebiet<br />

Vysocina setzt auf IT, Mittelböhmen, Karlovy Vary und wiederum Olomouc investieren in<br />

Sicherheitstechnologien.<br />

Darüber hinaus hat die staatliche Entwicklungsbank CMZRB für verschiedene Regionen Tschechiens<br />

eigene Förderprogramme aufgelegt. In Mährisch-Schlesien unterstützt sie die<br />

Städtebauentwicklung in Gemeinden ab 5.000 Einwohnern mit langfristigen, zinsgünstigen Krediten<br />

von bis zu 100 Mio. Kc. Für die Projektfinanzierung können sich neben den Kommunen auch<br />

Unternehmen bewerben, wenn sie in folgenden Bereichen investieren: Sanierung von Brownfield-<br />

Industriegebieten, Bau und Modernisierung von Wohngebäuden, von Tourismusobjekten sowie<br />

Krankenhäusern und anderen sozialen Einrichtungen.<br />

Speziell für Unternehmensgründer in den Bezirken Olomouc und Mährisch-Schlesien hat die CMZRB<br />

das Programm Inostart aufgelegt. Es sieht Bankgarantien für Kredite von bis zu 15 Mio. Kc in den<br />

ersten drei Jahren nach der Firmengründung vor.<br />

Im Bezirk Südböhmen vergibt die Förderbank an junge Firmen vergünstigte Kredite mit einer<br />

Laufzeit von sechs Jahren und einem Festzins von 4% (für Start-ups maximal 500.000 Kc).<br />

In Tschechien gibt es über 300 Gewerbegebiete, 150 Brownfield-Industrieparks und mehr als 20<br />

Forschungs- und Technologiezentren. Vor allem im Großraum Prag und bei Ostrava existieren elf<br />

Zollfreigebiete, in die Waren aus Drittstaaten außerhalb der EU eingeführt oder gelagert werden<br />

können, ohne dass Zoll erhoben wird. Außerdem wurden sieben "Strategische Industriezonen"<br />

definiert, die jeweils mehr als 200 Hektar bei Greenfield-Projekten oder 100 Hektar bei Brownfield-<br />

Projekten groß sind. Diese Zonen sind wichtigen Unternehmen vorbehalten, die besonders viele<br />

Arbeitsplätze schaffen oder große Investitionssummen ins Land bringen.<br />

Karl Schwarzenberg: "Wie 1933 in Deutschland"<br />

Prager Regierungs"putsch": Weckruf für die EU<br />

Montag, 15.07.2013<br />

euractiv.de<br />

Die EU hat mit Tschechien eine neue Demokratie-Baustelle. Der bisherige Außenminister<br />

Karl Schwarzenberg schlägt Alarm. In einem Interview erinnert er an 1933 und 1948.<br />

Auch Erhard Busek appelliert im Gespräch mit EurActiv.de an die EU-Spitze, nicht<br />

zuzusehen.<br />

Der bisherige tschechische Außenminister Karl Schwarzenberg schlägt Alarm. Foto: dpa<br />

Staatspräsident Milos Zeman bietet der Parlamentsmehrheit die Stirn und verstößt mit<br />

der mutwilligen Ernennung eines Günstling-Regimes gegen demokratiepolitische Grndregeln. Zwei<br />

prominente Elder Statesmen zeigen auf: Tschechiens Politik-Leitfigur Karl Schwarzenberg sieht<br />

Parallelen mit den Ereignissen von 1933 und 1938. Und Österreichs Politik-Intellektueller Erhard<br />

Busek, Vorsitzender des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa und ehemaliger<br />

Sonderkoordinator des Stabilitätspakts für Südosteuropa, sieht dringenden Handlungsbedarf bei<br />

den Spitzen der EU.<br />

Verfassungslücke als Basis


Seit Tschechiens sozialdemokratischer Präsident Milos Zeman vergangenen Mittwoch gegen den<br />

erklärten Willen der Parlamentsmehrheit (s)eine neue Regierung unter der Führung von Jisi<br />

Rusnok angelobt hat, hagelt es Kritik von allen Seiten.<br />

Dem als eigenwillig bekannten Zeman wird Machtmissbrauch vorgeworfen. Er ignorierte er die<br />

Tatsache, dass es nach dem im Juni erfolgten Rücktritt der konservativen Regierung von Petr<br />

Necas im Prager Parlament weiterhin eine regierungsfähige Mitte-Rechts-Mehrheit gibt, die zudem<br />

gewillt war, ihr Kabinett unter einer neuen Premierministerin fortzuführen.<br />

Unter Ausnützung von Lücken in der Verfassung, die dem Präsidenten die Vollmacht gibt, den<br />

Premier selbst zu ernennen, setzte er sich über alle Usancen hinweg und sein eigenes 15-köpfiges<br />

Regierungsteam ein. Das "Expertenteam" gilt als Mannschaft von Freunden des Staatspräsidenten.<br />

Viele Mitglieder der Regierung Rusnok sind Anhänger der außerparlamentarischen Partei der<br />

Bürgerrechte (SPOZ), deren Ehrenvorsitzender Zeman ist.<br />

Harsche Kritik an Zeman<br />

Besonders harsche Kritik an diesem Vorgehen gab es dazu am Wochenende vom bisherigen<br />

Außenminister Karl Schwarzenberg, der auch auf europäischer Ebene hohes Ansehen genießt. In<br />

einem Interview (mit der http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/politik/3355211/1933-<br />

deutschland.story<br />

Kleinen Zeitung) sagte er: "Das ist ein Griff nach der Macht." Und dieser erinnere ihn an die<br />

Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 in Deutschland und der Kommunisten in der<br />

Tschechoslowakei 1948.<br />

Schwarzenbergs Vorwurf<br />

Schwarzenberg begründet diesen Vorwurf: "Zeman ist der erste vom Volk direkt gewählte<br />

Präsident und glaubt, dass ihm das automatisch größere Vollmachten gibt. Er sagt, er halte sich<br />

strikt an die Verfassung, sei aber nicht an Gepflogenheiten gebunden. Diese rein formelle<br />

Interpretation der Verfassung haben in der Vergangenheit schon einmal diverse Herrschaften<br />

genützt, um zur völligen Macht zu kommen: im Jänner 1933 in Deutschland und im Februar 1948<br />

in der Tschechoslowakei. Als älteres Semester (Jahrgang 1937), das Diktaturen erlebt hat, werde<br />

ich dagegen mit aller Macht kämpfen, die Legalität der Republik mit vollem Einsatz verteidigen."<br />

EU auch in Demokratiefragen gefordert<br />

Starke Worte, die eigentlich auch in den anderen Staatskanzleien der EU, vor allem aber bei der<br />

EU-Kommission und dem EU-Parlament nicht nur Gehör finden sollten, sondern nach einer<br />

deutlichen Reaktion verlangen.<br />

Europa darf es sich nicht gefallen lassen, dass demokratische Spielregeln umgegangen werden.<br />

Das findet jedenfalls Erhard Busek, Vorstand des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa,<br />

einst österreichischer Vizekanzler, der sich besonders für den Demokratiedialog mit den mittel- und<br />

osteuropäischen Ländern engagiert. Für ihn haben die Worte von Schwarzenberg großes Gewicht,<br />

denn Schwarzenberg sei ein besonders "gewissenhafter Politiker", der wohlbegründet und<br />

wohlüberlegt so schwere Vorwürfe erhebe.<br />

Im Gespräch mit EurActiv.de appelliert Busek an die verantwortlichen EU-Politiker, etwas zu tun<br />

und sich nicht mit dieser Vorgangsweise abzufinden. Zuzuwarten sei in dieser Situation völlig<br />

unangebracht.<br />

Auch Misstrauensvotum hindert nicht am Weiterregieren<br />

Theoretisch hat der neue Premier noch 25 Tage Zeit, um im Parlament die Vertrauensfrage zu<br />

stellen. Selbst bei einem Scheitern, was als wahrscheinlich gilt, kann Rusnok aber – und das macht<br />

die Sache zusätzlich problematisch – bis zu den regulären Neuwahlen im Mai 2014 von Zemans<br />

Gnaden weiterregieren.<br />

Die Europäische Union aber dürfe sich das Image, nicht nur ein Wirtschafts-, sondern auch ein<br />

"Demokratie-Bündnis" zu sein, nicht weiter ramponieren lassen. Schon in den letzten Monaten<br />

habe sie es, so Busek, im Falle Rumänien ebenso wie in Ungarn verabsäumt, unmissverständlich zu<br />

reagieren.<br />

Montag, 15.07.2013<br />

Sächsische Zeitung<br />

Städte wehren sich gegen Zensus<br />

Weil sie ein Absinken der Fördermittel befürchten, zweifeln 27 sächsische Gemeinden die<br />

neuen Einwohnerzahlen an.<br />

Von Thilo Alexe


©dpa<br />

Dresden. Es geht um Menschen, und es geht um Geld. Nach der<br />

jüngsten Volkszählung muss Sachsen seine Bevölkerungszahl um mehr<br />

als 84000 nach unten korrigieren. Städte und Gemeinden kann das hart<br />

treffen, sind doch staatliche Zuweisungen an Einwohnerzahlen gekoppelt.<br />

27 Kommunen wehren sich gegen die Ergebnisse des Zensus und legen<br />

Widerspruch ein.<br />

Beispiel Freiberg: Die mittelsächsische Stadt rutschte bei der im Juni vorgestellten Erhebung unter<br />

die Marke von 40000 Einwohner, wenn auch nur knapp. 39825 Menschen lebten nach den<br />

Zensusberechnungen zum Stichtag 9. Mai 2011 in Freiberg. Verwaltungs- und Finanzbürgermeister<br />

Sven Krüger (SPD) hat daran Zweifel.<br />

Nach einer kommunalen Rechnung fällt die Zahl um 285 höher aus. Damit läge Freiberg wieder in<br />

der bedeutsameren Klasse der Gemeinden mit mehr als 40000 Einwohnern. Was auf den ersten<br />

Blick wie ein Verwaltungs-Pingpong wirkt, hat erhebliche finanzielle Auswirkungen.<br />

„Es geht um eine Menge Geld. Die 285 Einwohner mehr oder weniger machen pro Jahr zwischen<br />

einer viertel und einer halben Million Euro aus“, betont Bürgermeister Krüger. Deshalb habe die<br />

Stadt Widerspruch beim für den bundesweiten Zensus in Sachsen verantwortlichen statistischen<br />

Landesamt in Kamenz eingelegt. „Es geht darum, zu sehen, wie diese Zahlen ermittelt wurden“,<br />

sagt Krüger.<br />

Dieses Ansinnen haben auch andere. Die Stadtstaaten Berlin und Hamburg legten ebenfalls<br />

Widersprüche ein. In der Hauptstadt leben nach den Zensusergebnissen etwa 180000 Menschen<br />

weniger als bisher geschätzt. Berlin drohen daher Mindereinnahmen aus dem<br />

Länderfinanzausgleich von jährlich fast einer halben Milliarde Euro. Zudem muss die Stadt<br />

womöglich 940 Millionen Euro für die vergangenen Jahre zurückbezahlen. Sachsen hat nach<br />

Angaben des Innenministeriums auf dieses Mittel verzichtet. Allerdings werte eine interne<br />

Arbeitsgruppe die finanziellen Folgen des Zensus für den Freistaat aus, wie ein<br />

Ministeriumssprecher sagt. Trotz Verlusten liegt der Freistaat auch nach den Zensuserhebungen<br />

knapp über der Marke von vier Millionen Einwohnern. Diese dürfte allerdings in den kommenden<br />

Jahren unterschritten werden.<br />

Die Widersprüche sächsischer Gemeinden haben zunächst zur Folge, dass die Einwohnerzahlen für<br />

die einzelnen Kommunen nochmals geprüft werden. Der Zensus basiert nämlich auf einer<br />

komplizierten Mischung aus Befragungen, Auswertung alter Daten und Hochrechnungen. In fast 70<br />

sächsischen Städten wurden dazu vor zwei Jahren stichprobenartig Haushalte von Interviewern<br />

besucht.<br />

Zittau etwa zweifelt die Genauigkeit dieser Haushaltsbefragungen an – genau wie Weinböhla, wie<br />

aus einer Übersicht des Innenministeriums hervorgeht. Zu den weiteren Städten, die Widerspruch<br />

eingelegt haben, zählen demnach Freital, Pirna, Aue, Wilsdruff, Sebnitz und Kamenz.<br />

Ob es nach einer Prüfung zu Klagen kommt, ist offen. Noch liegen nicht alle Begründungen beim<br />

Landesamt vor. Für die Kommunen geht es dabei nicht nur um Finanzielles wie<br />

Schlüsselzuweisungen und die Position im innersächsischen Finanzausgleich. Einwohnerzahlen sind<br />

auch Grundlage für die Größe der Gemeinderäte und Infrastruktur-Planungen etwa zu Abwasserund<br />

Versorgungsnetzen sowie Kläranlagen.<br />

Dass sich für Sachsen wie für ganz Deutschland ein Minus bei der Bevölkerungsgröße ergibt, liegt<br />

unter anderem an Doppelmeldungen. Mehr als 24000 Sachsen waren mehrfach gemeldet, weil sie<br />

sich vom alten Wohnort nicht abgemeldet hatten, wie Sachsens Statistikchefin Irene Schneider-<br />

Böttcher bei der Zensusvorstellung sagte. Zudem hätten Behörden Daten von Asylbewerbern und<br />

Migranten gespeichert, die nicht mehr im Freistaat lebten.<br />

Mit Wagner-App auf Spurensuche in Sachsen<br />

Montag, 15.07.2013<br />

Sächsische Zeitung<br />

Dresden. Richard Wagners Spuren in Sachsen lassen sich künftig auch mobil per Tablet oder<br />

Handy erkunden. Unter dem Namen „WagnerSachsen“ führt eine kostenlose App zu Stätten des<br />

Komponisten in seinem Heimatland, teilte die Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen am<br />

Montag mit. Begleitet von Musik Wagners weist die App den Weg zu Lebensstationen wie der Alten<br />

Nikolaischule in Leipzig, dem Lohengrin-Haus und dem Jagdschloss in Graupa oder der Oper in<br />

Dresden. Auch ein biografischer Abriss zu Wagners Zeit in Sachsen ist vorhanden. Richard Wagner<br />

wurde in Leipzig geboren und verbrachte einen Teil seiner Kindheit in Dresden. In der <strong>Elbe</strong>stadt<br />

war er später Hofkapellmeister, er ließ hier mehrere seiner Opern uraufführen. (dpa)


Dienstag, 16.07.2013<br />

Sächsische Zeitung<br />

Skulpturensommer wird fortgesetzt<br />

Auch der 1.Pirnaer Skulpturensommer blieb vom Juni-Hochwasser der <strong>Elbe</strong> nicht verschont. Und so<br />

mussten die liebevoll in den Schaufenstern der Altstadt platzierten Plastiken, ebenso wie die<br />

Händler, der Flut weichen. Am 4. Mai war die gemeinsam von der Stadt Pirna und der Galerie am<br />

Plan gestaltete Ausstellung eröffnet worden. Zum Jubiläumsjahr Richard Wagners greift sie das<br />

Leitmotiv der Wagner-Oper „Lohengrin“ auf – das Frageverbot. Sie sollte die Besucher bis Ende<br />

September unter der Überschrift „Fragen verboten!“ ins Grübeln und Diskutieren bringen. Ein<br />

Großteil der Ausstellungsstücke ist weiterhin in den eindrucksvollen Räumlichkeiten der Bastionen<br />

zu sehen. Dank der vielen kooperativen Händler haben neun der Plastiken in den Schaufenstern<br />

der Schloßstraße ein neues Zuhause gefunden, und weitere fünf Skulpturen stehen nun am Markt,<br />

der gleichzeitig neuer Ausgangspunkt für den Rundgang ist. Trotz der Flut und der Aufräumarbeiten<br />

hat die Innenstadt also Lebendiges und Kulturelles zu bieten. (SZ)<br />

Mitarbeiter der Galerie am Plan werden ab morgen jeden Mittwoch, um 15 Uhr, eine Führung durch<br />

die Bastionen anbieten. Für die geführten Rundgänge kann man sich im TouristService der Stadt<br />

Pirna am Markt anmelden.<br />

Dienstag, 16.07.2013<br />

Sächsische Zeitung<br />

Freiwillige räumen Elbwiesen frei<br />

Spontan entmüllte eine Umweltgruppe das Ufer. Flaschen,<br />

Plastikverpackungen, Kanister und Holz kamen weg.<br />

Von Benjamin Schuke<br />

Karl Redemann, Barbara Kaden und Isabella Asztalos (v.r.) räumen<br />

angeschwemmte Äste in einen Container. Foto: Daniel Spittel<br />

©- keine angabe im hugo-archivsys<br />

41 junge Freiwillige entrümpelten das Rathener Ufer. Sie gehören zur Umweltgruppe unter dem<br />

Dach der Paritätischen Freiwilligendienste. Am Niederrathener Ufer trugen die Jugendlichen<br />

Treibgut auf den Radweg. Gemeindearbeiter Martin Rothe transportierte es später ab.<br />

„Wir hatten eigentlich eine Expedition auf der <strong>Elbe</strong> geplant“, sagt Leiterin Claudia Taubold.<br />

„Stattdessen haben wir dem Bürgermeister nun unsere Hilfe angeboten.“ Ursprünglich wollte die<br />

Umweltgruppe Biberburgen und Eisvögel sowie den einen oder anderen Amethyst am Elbufer<br />

entdecken. Doch der Müll an der <strong>Elbe</strong> störte sie zu sehr, um an den Plänen festzuhalten.<br />

Karl Redemann, der zurzeit sein Freiwilliges ökologisches Jahr (Föj) auf dem Ökohof Pommritz<br />

absolviert, formuliert es so: „Wir können nicht paddeln gehen, während hier alles abgesoffen ist.“<br />

Der 22-Jährige hat sich nach der Ausbildung zum Krankenpfleger eine Aus- und Orientierungszeit<br />

genommen. Isabella Asztalos, die zurzeit in einem Freiberger Naturkindergarten arbeitet, entdeckte<br />

ein altes Kaninchenhaus. „Das ist viel zu schade zum Wegwerfen“, sagte sie und stellte es beiseite.<br />

Zehn Fuhren Unrat kamen zusammen.<br />

Festival Mitte Europa im Tom-Pauls-Theater<br />

Dienstag, 16.07.2013<br />

Sächsische Zeitung<br />

Nach einer Reihe von klassischen Abenden gastiert das Festival Mitte Europa am Donnerstag, dem<br />

18. <strong>Juli</strong>, im Tom-Pauls-Theater. Das Viklický-Trio präsentiert dynamischen Mainstream-Jazz,<br />

gepaart mit der Melodienseligkeit der böhmischen Folklore. Zu Ehren des tschechischen<br />

Präsidenten Václav Havel komponierte Viklický 2004 eine Jazz-Suite. Zusammen mit der<br />

tschechischen Geigerin Maasha kommt Emil Viklický im Rahmen des Festival Mitte Europa am 18.<br />

<strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr, ins Tom-Pauls-Theater nach Pirna. (SZ)<br />

Dienstag, 16.07.2013


Pirnaer Rundschau<br />

Fragen verboten – Ausstellung der Partnerstädte Pirna und Decín<br />

Ausstellung der Partnerstädte Pirna und Decín erhält als eines von siebzehn deutschtschechischen<br />

Vorhaben EU-Förderung<br />

Foto: <strong>Euroregion</strong> <strong>Elbe</strong>/<strong>Labe</strong><br />

Am 28. Juni 2013 entschied der binationale<br />

Lokale Lenkungsausschuss in Decín über die<br />

Förderung von siebzehn deutsch-tschechischen<br />

Vorhaben mit rund 204 Tausend Euro aus Mitteln<br />

der Europäischen Union - Kleinprojektefonds Ziel<br />

3 in der <strong>Euroregion</strong> <strong>Elbe</strong>/<strong>Labe</strong>.<br />

Neben den Förderanträgen, zum Beispiel aus<br />

dem Bereich Kultur für die grenzüberschreitende<br />

Ausstellung „Fragen verboten“, aus dem<br />

Sportbereich für die geplante Veranstaltung „EU-<br />

Radnight-Omnium 2013“ oder dem Bereich<br />

Soziales mit dem deutsch-tschechischen Projekt „Freiwilligendienst über Grenzen“, wurde auch das<br />

Projekt zum Erfahrungstransfer im Bereich der Durchführung von Schülermobilitäten vor dem<br />

Hintergrund des Europäischen Leistungspunktesystems für die berufliche Bildung (ECVET) als auch<br />

die Entwicklung von Kooperationsstrukturen in diesem Bereich von der Dresdner Akademie für<br />

berufliche Bildung gGmbH (AFBB) bestätigt.<br />

Bisher konnten sich 223 Projekte für die Förderung qualifizieren. Das entspricht einem<br />

Fördervolumen von über 2,8 Millionen Euro.<br />

Im Kleinprojektfonds Ziel3/Cíl3 in der EUROREGION ELBE/LABE, stehen für das Jahr 2013 noch<br />

finanzielle Mittel zur Verfügung und können durch interessierte Projektträger und Akteure der<br />

grenzübergreifenden Zusammenarbeit mit Tschechien in den Geschäftsstellen der <strong>Euroregion</strong> in<br />

Pirna und Ústí nad <strong>Labe</strong>m abgerufen werden. Bei der Vorbereitung der neuen Anträge ist jedoch zu<br />

beachten, dass auf Grund der Beendigung des Förderzeitraumes der EU 2007 – 2013 die deutschtschechischen<br />

Vorhaben spätesten bis Mitte des Jahres 2014 realisiert werden müssen.<br />

Weitere Informationen unter: www.ziel3-cil3.eu; www.euroregion-elbe-labe.eu<br />

Startschuss für Förderanträge<br />

Dienstag, 16. <strong>Juli</strong> 2013<br />

Sächsische Zeitung<br />

Noch laufen die Gespräche zwischen Bund und Ländern.<br />

Sachsen macht aber schon Nägel mit Köpfen und verteilt seit<br />

heute Geld für den Wiederaufbau nach dem Juni-<br />

Hochwasser.<br />

Aufräumen in Grimma: Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr<br />

beseitigen nach dem Mulde-Hochwasser Schlamm vom Marktplatz.<br />

©dpa<br />

Dresden. Vom Hochwasser betroffene Unternehmen, Privatpersonen und Vereine in Sachsen<br />

können von heute (Dienstag) an staatliche Wiederaufbauhilfen beantragen. Die Anträge werden mit<br />

wenigen Ausnahmen von der Sächsischen Aufbaubank (SAB) bearbeitet; für Schäden an Straßen<br />

und Brücken ist das Landesamt für Straßenbau und Verkehr zuständig. Antragsformulare könne auf<br />

der Homepage der SAB unter www.sab.sachsen.de abgerufen werden.<br />

Privatpersonen sollen bis zu 50 Prozent der Gebäudeschäden ersetzt bekommen. Gleiches gilt für<br />

Schäden an Gewerbe- sowie Vereinsräumen. Der Mindestschaden muss 5.000 Euro betragen, bei<br />

Vereinen liegt die Grenze bei 2.000 Euro. Kommunen können für den Wiederaufbau zerstörter<br />

Infrastruktur mit Zuschüssen von bis zu 90 Prozent rechnen. Unternehmen mit bis zu 500<br />

Mitarbeitern können einen Zuschuss von 50 Prozent der Kosten erhalten, die maximale Höhe<br />

beträgt 100.000 Euro, in Härtefällen kann es bis zu 200.000 Euro geben.<br />

Das Geld kommt aus dem nationalen Wiederaufbaufonds, aus dem Sachsen voraussichtlich 1,7<br />

Milliarden Euro erhält. Das Kabinett hatte in der vergangenen Woche die entsprechenden


Wiederaufbau-Regelungen beschlossen, obwohl die Bedingungen mit dem Bund noch nicht<br />

endgültig ausgehandelt sind. Das Juni-Hochwasser hatte nach derzeitigem Kenntnisstand in<br />

Sachsen Schäden von rund 1,9 Milliarden Euro angerichtet. (dpa)<br />

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/sachsen/startschuss-fuer-foerderantraege-2618593.html<br />

Mittwoch, 17.07.2013<br />

Sächsische Zeitung<br />

„Es gibt gute Radrouten, nur kennt sie niemand“<br />

Eine Planerin hat die Wege in der Sächsischen Schweiz analysiert. Und sagt, wie es<br />

besser werden könnte.<br />

Lisa Windelband ist Ingenieurin, sie arbeitet beim Büro GRAS in Dresden. Die<br />

25-Jährige beschäftigt sich mit Stadt- und Radverkehrsplanung.<br />

©- keine angabe im hugo-archivsys<br />

Frau Windelband, ist die Sächsische Schweiz – mal abgesehen vom <strong>Elbe</strong>radweg<br />

– mit ihrer bergigen Landschaft überhaupt für Radtourismus geeignet?<br />

Lisa Windelband ist Ingenieurin, sie arbeitet beim Büro GRAS in Dresden. Die<br />

25-Jährige beschäftigt sich mit Stadt- und Radverkehrsplanung.<br />

Ja, auf jeden Fall. Die Landschaft macht doch den eigentlichen Reiz der Region aus. Außerdem gibt<br />

es einerseits genügend sportlich ambitionierte Radfahrer, die gerade das suchen. Andererseits kann<br />

man bei uns, wenn man aus dem Elbtal raus ist, relativ flache Strecken fahren. Und wer es<br />

bequemer haben möchte, der nimmt den Fahrradbus.<br />

Sie haben im Auftrag des Landkreises eine Analyse erstellt. Wie ist der Zustand der Wege und<br />

Routen? Gibt es Defizite?<br />

Für den Radtourismus braucht man nicht überall Radwege neben der Straße, Forst- und<br />

Landwirtschaftswege sind sogar besser geeignet. Solche gibt es in der Sächsischen Schweiz sehr<br />

viele. Sie sind zum Teil sogar asphaltiert, aber dort fährt kaum einer lang, weil niemand weiß, dass<br />

sie da sind. Es gibt ganz wenige Netzlücken im Straßen- und Wegenetz in der Sächsischen<br />

Schweiz, wo man ein kleines Stück neu bauen müsste. Das ist aber ein ganz geringer Anteil.<br />

Wie sieht es mit ausgeschilderten Routen aus?<br />

Die gibt es so in der Sächsischen Schweiz kaum. Außer dem natürlich sehr bekannten <strong>Elbe</strong>radweg<br />

sind da die Mittellandroute zu nennen und der Radfernweg Sächsische Mittelgebirge, der bis zum<br />

Herbst im linkselbischen Teil eingerichtet wird. Dazu gibt es Fördermittel aus dem EU-Programm<br />

Ziel3. Aber selbst am <strong>Elbe</strong>radweg fehlen noch Wegweiser oder sie entsprechen dem Standard nicht.<br />

Ein Beispiel ist Wehlen, wo man an einer Stelle den richtigen Weg selber finden muss. Und in<br />

Rathmannsdorf ist die Beschilderung total verwirrend, obwohl der <strong>Elbe</strong>radweg ein Aushängeschild<br />

der Region ist.<br />

Das größte Defizit ist also, dass Wegweiser fehlen…<br />

Genau, es gibt viele gut zum Radfahren geeignete Wege, aber man findet sie nicht, wenn man als<br />

Radtourist in die Region kommt. So eine Wegweisung ist natürlich auch Werbung für die Region<br />

und das Radfahren hier.<br />

Wie sieht das ideale Netz aus?<br />

Wir wollen, dass mehr Touristen in die Region kommen, und die, die kommen, lange bleiben. Dazu<br />

muss man Angebote schaffen. Ein Radtourist will nicht im Wald im Kreis fahren und Bäume sehen.<br />

Es geht darum, die Gäste zu den Sehenswürdigkeiten zu führen sowie ihnen Tagestouren<br />

anzubieten, die landschaftlich besonders reizvoll sind.<br />

Nun schlagen Sie selbst neue Routen vor. Welche sind das?<br />

Zuerst empfehle ich die Umsetzung der in der Radverkehrskonzeption Sachsen geplanten Routen:<br />

Radfernweg Sächsische Mittelgebirge, Napoleonweg, Rübezahlradweg. Weitere Hauptrouten<br />

könnten von Wehlen über die Bastei nach Bad Schandau führen sowie von Bad Schandau über<br />

Papstdorf, Cunnersdorf und die Festung Königstein nach Pirna.<br />

Geht das ohne Neubau?<br />

Nur an kleinen Teilstücken der Routen sind Maßnahmen notwendig: Am Napoleonweg ist ein 500<br />

Meter langer Abschnitt eines Feldweges schlecht befahrbar und sollte asphaltiert werden. Meine<br />

vorgeschlagene Route zur Bastei führt etwa 800 Meter über die S165. Dort wäre ein<br />

straßenbegleitender Radweg gut. Alternativ könnte die Verkehrssicherheit auch durch ein<br />

Tempolimit von 70 km/h verbessert werden. Und auf der Route zwischen Festung Königstein und<br />

Pirna muss bei Krietzschwitz ein etwa ein Kilometer langer Feldweg ausgebaut werden, da man auf<br />

der Bundesstraße nicht fahren darf und es auch nicht will.


Wie haben Sie Ihre zwei Routenvorschläge entwickelt?<br />

Ich habe geschaut, wo es wichtige Orte und Sehenswürdigkeiten gibt, die angebunden werden<br />

müssen. Das habe ich mit einer von mir erstellten Problemkarte verglichen. Die sollte neben den<br />

stark befahrenen Straßen auch die Unfallschwerpunkte enthalten – solche sind allerdings nicht<br />

vorhanden, zumindest nicht mit Blick auf Radfahrer. Daneben lag die Karte von benutzbaren<br />

Waldwegen. Letztlich bin ich selbst auf das Fahrrad gestiegen und bin 400 Kilometer geradelt, um<br />

mögliche Strecken zu testen.<br />

Welche Kosten sind mit den Radrouten verbunden? Und wer soll es bezahlen?<br />

Die Wegweisung kostet im Schnitt 250 Euro pro Kilometer. Beim Neubau von Radwegen liegt der<br />

Preis bei rund 150 000 Euro je Kilometer. Das ist nicht wenig, aber es gibt für alle Maßnahmen der<br />

Radverkehrsförderung großzügige Fördermittel, sodass die Rathäuser am Ende oft nur ein Fünftel<br />

der Kosten bezahlen müssen. Damit nicht jede Gemeinde ihr eigenes Ding macht, sollte der<br />

Landkreis die Koordination übernehmen und zusammen mit den Städten und Gemeinden handeln.<br />

Die Fragen stellte Domokos Szabó<br />

Bisher über 4000 Gäste bei Sandstein und Musik<br />

Mittwoch, 17.07.2013<br />

Sächsische Zeitung<br />

Zur Halbzeit der Konzertreihe „Sandstein und Musik“ ziehen die Veranstalter eine positive Bilanz.<br />

Mit 4324 verkauften Karten bei 5679 angebotenen Plätzen steht eine Auslastung von 76,1Prozent<br />

zu Buche. Acht der bis zur Sommerpause durchgeführten 17 Konzerte waren ausverkauft. Der<br />

zweite Teil startet mit einem Benefizkonzert zugunsten vom Hochwasser Betroffener am 1.<br />

September in der St.-Marien-Kirche zu Pirna. Dort spielt das Solistenensemble Virtuosi Saxoniae.<br />

(SZ)<br />

Donnerstag, 17.07.2013<br />

Pirnaer Rundschau<br />

Mittwoch, 17.07.2013<br />

Sächsischer Bote<br />

Ein großes Fest auf der schmalen Spur<br />

Jubiläum Seit 130 Jahren Weißeritztalbahn<br />

Seit 130 Jahren dampft die Kleinbahn durch den "Grund"<br />

Foto: Christoph Pohl


Freital. Am dritten <strong>Juli</strong>-Wochenende lädt die Weißeritztalbahn zum Jubiläumsfestival ein. "Zum<br />

130sten Geburtstag legen wir in diesem Jahr noch eine Schippe drauf", unterstrich Gabriele Clauss,<br />

Marketingleiterin des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO) bei der Vorstellung des Programms zum<br />

Schmalspurbahn-Festival auf der Weißeritztalbahn. "Für<br />

Deutschlands dienstälteste Schmalspurbahn haben die Sächsische<br />

Dampfeisenbahn, die IG Weißeritztalbahn, viele Partner und wir<br />

ein buntes Programm vorbereitet."<br />

Nach den erfolgreichen Veranstaltungen in den vergangenen vier<br />

Jahren mit jeweils 8000 bis 11000 Besuchern erwarten die<br />

Veranstalter auch 2013 regen Betrieb auf und neben der<br />

schmalen Spur. In diesem Jahr steht das Festwochenende am 20.<br />

und 21. <strong>Juli</strong> unter dem Motto "130 Jahre Weißeritztalbahn".<br />

Den Besuchern bieten sich zwei abwechslungsreiche Tage entlang<br />

der 15 Kilometer langen Strecke: Einige Züge sind mit historischen Wagengarnituren unterwegs.<br />

"Insgesamt stehen am gesamten Festwochenende vier Lokomotiven unter Dampf: Je zwei Loks der<br />

Gattungen IV K und VII K ziehen die Wagen durch den Rabenauer Grund", ergänzte Mirko Froß,<br />

stellvertretender Betriebsleiter der SDG. Die Züge pendeln zwischen den Veranstaltungsorten<br />

Freital-Hainsberg, Freital-Coßmannsdorf, Spechtritz, Seifersdorf, Malter und Dippoldiswalde.<br />

Start des Festivals ist am Sonnabend um 10 Uhr auf dem Bahnhof Freital-Hainsberg. Dann heißt es<br />

Einsteigen und sich auf die 750 mm breite Spur begeben, beispielsweise im Cabrio-Wagen, der<br />

Platz für 30 Fahrgäste bietet.<br />

"In diesem Jahr fahren die Old Boys aus Tschechien erstmals in vier Zügen mit", erläuterte<br />

Gabriele Clauss. "So kommen die Besucher mit Dixie und Dampf von Station zu Station." An vielen<br />

Bahnhöfen und Haltepunkten laden Angebote zum Aussteigen und Verweilen ein. So ist das<br />

Gelände am Hainsberger Bahnhof der Dreh- und Angelpunkt des Festivals.<br />

Nach dem Juni-Hochwasser sind noch nicht alle Wege wieder passierbar, aber für Wanderung hat<br />

die Gästeführerin eine wunderbare Alternative gefunden", sagte Gabriele Clauss. "Ein besonderer<br />

Höhepunkt ist in diesem Jahr natürlich auch der Geburtstag der Talsperre Malter. Konzerte, Partys<br />

und Events rund um den See laden zum Ausflug ein und die Schmalspurbahn bringt alle Besucher<br />

sicher hin und auch wieder zurück."<br />

Neben dem traditionellen Zug zum Höhenfeuerwerk am Samstagabend hat der VVO über das<br />

gesamte Festwochenende hin zusätzlich 30 Züge bestellt, die also u.a. auch die Nachtschwärmer<br />

ab Malter wieder nach Hause fahren könne.<br />

www.weisseritztalbahn.com<br />

Donnerstag, 18.07.2013<br />

Sächsische Zeitung<br />

„Die Sachsen glauben, das Land käme zu kurz“<br />

Für Bahnchef Rüdiger Grube steht der Freistaat bei<br />

Investitionen in die Schiene gut da. Er sieht auch andere<br />

Baustellen.<br />

Von Michael Rothe<br />

Rüdiger Grube löste 2009 Hartmut Mehdorn als Konzernchef ab, der<br />

nach der Datenaffäre gehen musste. Zuvor war er in<br />

Führungspositionen u. a. bei Deutsche Airbus GmbH und Daimler-Chrysler. „Ich hatte immer<br />

Themen an der Backe, die keiner gern machte, und wollte endlich mal der Alleinchef sein“, erklärt<br />

der promovierte 61-jährige Hamburger seinen Einstieg bei der Bahn.<br />

©Ronald Bonß<br />

Rüdiger Grube ist mal wieder auf Überlandpartie. Das macht der Vorstandschef der Deutschen<br />

Bahn öfter: um den oft gescholtenen Bahnbetrieb und die teils marode Technik zu testen, vor allem<br />

aber, um mit den Mitarbeitern vor Ort zu reden. In Dresden unterschrieb er eine lang angekündigte<br />

Planungsvereinbarung zur besseren Anbindung Westsachsens, überzeugte sich vom Baufortschritt<br />

am Hauptbahnhof, und er beantworte Fragen der SZ. Teil eins des Exklusivinterviews lesen Sie<br />

heute.<br />

Herr Grube, die Klimaanlage der Sächsischen Zeitung geht.<br />

Unsere auch. Und nicht nur eine, sondern wir haben 3.300 allein im Fernverkehr.<br />

Also Entwarnung für diesen Sommer?<br />

Bei der großen Zahl kann ich nicht ausschließen, dass es hin und wieder zu Ausfällen wegen<br />

Überlastung kommen kann – zumal manche Anlagen in Intercity-Zügen 40 Jahre alt sind. Aber es<br />

gibt keine echte Häufung. Wir reden von vergleichsweise wenigen Fällen bei über 1400 Fernzügen


am Tag. Das Personal ist dafür geschult und bei über 25 Grad Celsius ein größerer Vorrat Getränke<br />

an Bord. Dann gibt es für die Reisenden kostenlos Wasser.<br />

Kostenfrei wird für die Bahn der erste Schritt für Ausbau und Elektrifizierung der Strecke<br />

Chemnitz–Leipzig. Die Vorplanung bezahlt Sachsen.<br />

Ja. Ministerpräsident Tillich, Verkehrsminister Morlok und wir hatten uns ja vor 405 Tagen in<br />

Chemnitz zum regionalen Bahngipfel getroffen ...<br />

Hält Sie das Thema so in Atem, dass Sie sogar die Tage zählen?<br />

Sachsen liegt mir schon sehr am Herzen. Und ein wichtiges Anliegen ist die Anbindung des<br />

Fernverkehrs von Chemnitz über Leipzig. Der braucht auf der elektrifizierten zweigleisigen<br />

Kurvenstrecke 25 Minuten länger als der Nahverkehr auf der eingleisigen Alternativroute über Bad<br />

Lausick. Diese soll nun für den Fernverkehr ausgebaut und elektrifiziert werden. Der Freistaat<br />

übernimmt die 2,4Millionen Euro für die Vorplanung. Auf der Basis will der Freistaat das Vorhaben<br />

für den Bundesverkehrswegeplan anmelden.<br />

Gut für Westsachsen, aber wo bleibt der versprochene Masterplan für das Land?<br />

Mir ist Kontinuität wichtig: nicht ein einzelnes tolles Projekt, sondern ein Arbeitsprogramm. Der von<br />

uns vorgeschlagene Masterplan heißt jetzt Strategiekonzept. Wir wollen es gemeinsam mit<br />

Ministerpräsident Tillich und Minister Morlok Anfang Oktober der Öffentlichkeit vorstellen. Dort wird<br />

ersichtlich sein, wo und wie wir uns einbringen wollen.<br />

Es gibt Ideen einer neuen Bahn nach Prag unter der Sächsischen Schweiz.<br />

Träumen ist gut, aber wir müssen realistisch bleiben. Wenn ich auf den Haushalt des<br />

Bundesverkehrsministers sehe, kann ich mir eine Untertunnelung sehr schwer vorstellen. Für uns<br />

als Bahn liegt der Schwerpunkt generell in Erhalt und Ertüchtigung des Bestandes als im Neubau.<br />

Hier gibt es Handlungsbedarf.<br />

Jammert Sachsen auf hohem Niveau?<br />

Ich habe manchmal den Eindruck, dass die Sachsen glauben, das Land käme zu kurz. Dem ist nicht<br />

so. Wir investieren in den nächsten fünf Jahren im Freistaat 2,2Milliarden Euro, davon 1,95<br />

Milliarden in die Schiene, 160 Millionen in Bahnhöfe sowie rund 70 Millionen in neue<br />

Energieanlagen.<br />

Wie viel davon ist vom Steuerzahler?<br />

Das ist im Wesentlichen Geld vom Bund und von der DB, minimal auch vom Land. Wenn ich das<br />

mit anderen Ländern vergleiche, schneidet Sachsen ausgesprochen gut ab. Auch kaufen wir beim<br />

Mittelstand im Freistaat jedes Jahr für 620 bis 650 Millionen Euro ein. Damit sind wir ein wichtiger<br />

wirtschaftlicher Impulsgeber. Und wir beschäftigen hier gut 13.000 Menschen und haben 650<br />

Lehrlinge.<br />

Für den Nachwuchs haben Sie die Auswahlkriterien umgestellt. Schulnoten sind nicht<br />

mehr so wichtig. Früher gab’s den frechen Reim: „Hast du einen dummen Sohn, schicke<br />

ihn zur Bauunion. Ist er noch viel dümmer, die Bahn nimmt ihn immer.“ Ist die Not so<br />

groß?<br />

Hier geht es nicht darum, auf Qualität zu verzichten, sondern mögliche Hürden abzubauen. Wir<br />

suchen wegen der demografischen Entwicklung in den nächsten Jahren 80.000 neue Mitarbeiter –<br />

nur in Deutschland und Wachstum gar nicht eingerechnet. Wir haben im letzten Jahr 4.000<br />

Lehrlinge eingestellt, 54.000 hatten sich beworben. Das zeigt: Die Bahn ist attraktiv und zieht. Wir<br />

wollen einer der Top-10-Arbeitgeber in Deutschland werden. Wer an der Bahn interessiert ist, sieht<br />

uns nicht mehr nur als Eisenbahnunternehmen, sondern als ein globales Mobilität-Transport- und<br />

Logistikunternehmen.<br />

Wie machen Sie den Top-10-Platz fest?<br />

Maßstab ist die Kundenzufriedenheit. Dafür sind unsere Mitarbeiter eine wichtige Grundlage.<br />

Deshalb investieren wir auch viel in sie. Voriges Jahr haben wir unsere 300000 Beschäftigten rund<br />

um den Globus nach ihrer Zufriedenheit befragt. Ich hatte zugegebenermaßen Bedenken, nachdem<br />

die Befragung 2001 in Deutschland so schlecht ausgefallen war. Wir waren von der sehr hohen<br />

Beteiligung überrascht, denn zwei Drittel aller Mitarbeiter haben mitgemacht. Das war für mich der<br />

erste positive Schock.<br />

Gab es einen zweiten?<br />

Das war das ordentliche Ergebnis. Auf einer Skala zwischen 1 und dem Höchstwert 5 liegen wir mit<br />

3,6 im guten Mittel.<br />

Damit muss man sich nicht rühmen.<br />

Nein, aber ein guter Einstieg, nennen wir es eine verhalten positive Grundstimmung. Die<br />

Mitarbeiter haben erkannt, dass es uns um ihre Zufriedenheit geht. Wir bieten unseren<br />

Beschäftigten heute einen lebenslangen Job im Unternehmen an, Führungskräften eine halbjährige<br />

Auszeit, Müttern oder Vätern – dort, wo es möglich ist – individuell abgestimmte Schichtpläne. Das<br />

kommt sehr gut an. Es braucht Jahre, um nach der Datenaffäre wieder Vertrauen aufzubauen. Wir<br />

als Vorstand und Führungskräfte müssen als Vorbild vorweggehen. Dazu gehören auch Anonymität<br />

der Umfrage und Transparenz der Ergebnisse.<br />

Nach der Verlängerung Ihres Vertrages um fünf Jahre sind Sie nun nicht auf der<br />

Zielgeraden, sondern haben Bergfest. Wie fällt die Zwischenbilanz aus?


Mein Ziel war es, wieder Ruhe in das Unternehmen zu bekommen. Es gab ja beim Start 2009 nicht<br />

einen Tag ohne negative Schlagzeilen. Die Mitarbeiter brauchten Orientierung, und sie sollten<br />

wieder stolz sein können auf ihr Unternehmen. Ich habe mir geschworen: Gib eins nicht auf: deine<br />

Glaubwürdigkeit. Ich schätze die Mitarbeiter ungemein. Deshalb bin ich überzeugt: Aus dieser Bahn<br />

kann man noch sehr viel mehr machen.<br />

Sie sind stolz darauf, die Deutsche Bahn befriedet zu haben. Im nächsten Frühjahr läuft<br />

der Grundlagen-Tarifvertrag aus. Droht da neues Ungemach?<br />

Ich bin kein Schwarzseher. Aber ich möchte zu diesem Zeitpunkt nicht darüber spekulieren.<br />

Projekt von Pirnaer und Deciner Schülern<br />

Donnerstag, 18.07.2013<br />

Sächsische Zeitung<br />

Im September beginnt das Austauschprojekt zwischen Schülern aus Pirna und Decin im Rahmen<br />

des Pirnaer Skulpturensommers. Bisher haben sich sechs interessierte Schulklassen verschiedener<br />

Klassenstufen aus Gymnasien, Mittelschulen, Grundschulen und Förderschulen Pirnas für das<br />

Projekt angemeldet, teilt die Kultur- und Tourismusgesellschaft mit.<br />

In der zweiten und dritten Septemberwoche werden je eine tschechische und eine deutsche<br />

Schulklasse aufeinandertreffen und eine gemeinsame Führung zu den Skulpturen in der Innenstadt<br />

und in den Schlossbastionen absolvieren. Danach wird gemeinsam kreativ gearbeitet. Ziel ist es,<br />

den teilnehmenden Schülern das Eintauchen in die Welt der plastischen Kunst zu ermöglichen und<br />

sie spielerisch an das Thema Frageverbot aus der Wagner-Oper Lohengrin heranzuführen – das<br />

Motto des Skulpturensommers. Alle Arbeiten, die im Rahmen dieses Austauschprojektes entstehen,<br />

werden im November in einer Ausstellung zu sehen sein. (SZ)<br />

Donnerstag, 18.07.2013<br />

Prager Zeitung


Freitag, 19.07.2013<br />

Dippolds Bote


Donnerstag, 18.07.2013<br />

bild .de


Crystal-Schmuggel: Immer mehr Händler im Grenzgebiet unterwegs<br />

Crystal unterdrückt Müdigkeit, Hunger und Schmerz. Foto: D.<br />

Ebener/Archiv Foto: dpa<br />

Bamberg (dpa/lby) - Im Grenzgebiet zu Tschechien fassen Polizei<br />

und Zoll immer häufiger Drogenhändler mit größeren Mengen der<br />

Synthetik-Droge Crystal. «Früher gab es mehr Einzeltransporte von<br />

bis zu 30 Gramm Crystal für den eigenen Gebrauch», sagte der Bamberger Generalstaatsanwalt<br />

Thomas Janovsky am Mittwoch. Inzwischen seien immer mehr Händler unterwegs, die 300 Gramm<br />

oder mehr der gefährlichen Modedroge illegal über die Grenze schaffen. Allein die<br />

Staatsanwaltschaft Hof, zu deren Gebiet 30 Grenzkilometer gehören, beantrage durchschnittlich<br />

täglich einen Haftbefehl und eine Durchsuchungsaktion in Sachen Crystalschmuggel und -handel.<br />

Das Thema entwickle sich besorgniserregend, sagte Janovsky weiter.


Polizeiticker<br />

Polizeistreife fand Crystal bei 24-Jährigen in Sebnitz<br />

JV<br />

Foto: dpa (Symbolbild)<br />

Donnerstag, 18.07.2013<br />

DNN online<br />

Sebnitz. Ein 24-Jähriger wurde am Mittwochmittag auf der<br />

Schillerstraße in Sebitz von Polizeibeamten kontrolliert. In seinem<br />

Portmonee fanden die Beamten zwei Tütchen mit insgesamt 1,79<br />

Gramm Crystal. Wie die Polizei mitteilte, hatte er die Drogen zuvor in<br />

Tschechien erworben. Der junge Mann muss sich nun wegen des<br />

Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz verantworten.<br />

Radfahrer willkommen<br />

Samstag, 20.07.2013<br />

Sächsische Zeitung<br />

Der <strong>Elbe</strong>radweg in Nordböhmen zeigt sich auch nach der Flut in guter Verfassung. Die SZ<br />

gibt praktische Tipps.<br />

Von Steffen Neumann<br />

Die Ausschilderung<br />

Erst nach 64 Kilometern, in Lounky, kurz vor Roudnice, sah ich auf meiner Tour den ersten<br />

Hinweis, dass ich auf dem <strong>Elbe</strong>radweg (Tschechisch: Labská cyklostezka) fahre. Die in Deutschland<br />

bekannte Markierung mit dem gewellten „e“ war in Tschechien lange Zeit ein Hindernis, denn hier<br />

heißt die <strong>Elbe</strong> „<strong>Labe</strong>“, und der tschechische Nationalstolz verbot, das deutsche Symbol einfach zu<br />

verwenden.<br />

Nun wurde eine Lösung gefunden, die den tschechischen Namen in die Welle integriert, und die<br />

Schilder sollen bald installiert werden. Dabei ist das tschechische Radwegnetz gut ausgeschildert.<br />

Der <strong>Elbe</strong>radweg läuft von der sächsischen Grenze bis Melník als Trasse „2“, die dort mit der Moldau<br />

nach Prag abbiegt. Auch das Gros der Radler macht wegen der Anziehungskraft Prags den Schwenk<br />

zur Moldau mit.<br />

Wegqualität<br />

Der Großteil des <strong>Elbe</strong>radwegs in der Region Ústí verläuft auf einem separaten Weg und ist meist<br />

asphaltiert. Das Hochwasser hat die Fertigstellung eines weiteren Abschnitts bei Decín auf das<br />

nächste Frühjahr verschoben.<br />

Der letzte große Abschnitt von Velké Zernoseky bis Lounky muss jedoch noch lange auf einen<br />

Ausbau warten. Der sollte mithilfe von EU-Mitteln erfolgen. Aufgrund von Manipulationen hat<br />

Brüssel Tschechien aber den Geldhahn zugedreht.<br />

Für Radtouristen bietet sich in diesem Gebiet an, über das touristisch interessante Terezín<br />

auszuweichen (Weg 3102).<br />

Kartenmaterial<br />

Zu empfehlen ist die in deutscher Übersetzung verlegte Karte des Radfans Petr Spánek. Sie bietet<br />

nicht nur eine genaue Streckenbeschreibung, sondern gibt auch wertvolle Hinweise, wo der nächste<br />

Fahrradladen zu finden ist und wo es sich gut übernachten lässt. Tipps zu Sehenswürdigkeiten,<br />

besonderen Restaurants und Abstechern weg vom <strong>Elbe</strong>radweg gehören ebenso dazu. 2014 ist eine<br />

Neuauflage geplant, aktuelle Infos gibt es unter www.elberadweg-tschechien.cz.<br />

Außerdem bietet Bike Line eine solide Karte (<strong>Elbe</strong> River Trail 1: From Prague to Magdeburg).<br />

Seit 2013 ist der böhmische Teil erstmals im <strong>Elbe</strong>radweg-Handbuch vertreten. Auch dort finden<br />

sich wichtige Tipps.<br />

Radfahrer willkommen<br />

„Cyklisté vítaní“ steht auf dem weißen Schild mit grüner Schrift. Es ist das geprüfte <strong>Labe</strong>l für<br />

Hotels, Pensionen und Gaststätten und lädt Radler ein.


Anfahrt<br />

Am Wochenende mit dem Wanderexpress der Deutschen Bahn. Morgens bis Litomerice, am späten<br />

Nachmittag zurück nach Dresden. Von Roudnice fahren zweistündlich Regionalzüge nach Decín,<br />

dort umsteigen in den <strong>Elbe</strong>-<strong>Labe</strong>-Sprinter.<br />

Transfer von Personen, Gepäck, Rädern und Anhängern mit www.cyklobus.eu (Jan Chabr,<br />

00420603213063Verleih von Rädern und Zubehör<br />

www.cyklopujcovna.com<br />

Sven Czastka, 00420 777499804<br />

Montag, 22.07.2013<br />

DNN online<br />

Österreich und Tschechien: Jahresvignetten lohnen bald nicht mehr<br />

Foto: dpa<br />

Fahrer sind ab August in Österreich für den Rest des Jahres<br />

mit Monatsvignetten günstiger als mit einer Jahresvignette<br />

unterwegs. Foto: Tobias Hase<br />

München (dpa/tmn) - Auf der Autobahn fahren und sparen: Wer ab<br />

August in Österreich und Tschechien die Fernstraßen nutzen will,<br />

sollte auf Monatsvignetten zurückgreifen statt die Jahresvignette zu<br />

kaufen.<br />

Autofahrer sind ab August in Österreich für den Rest des Jahres mit Monatsvignetten für die<br />

Fernstraßen günstiger als mit einer Jahresvignette unterwegs.<br />

Der ADAC rechnet für die Alpenrepublik vor: Wer bis einschließlich November kalkuliere, zahle für<br />

zwei Zwei-Monats-Vignetten 48,40 Euro statt 80,60 Euro für die Jahresvignette. Diese ist in<br />

Österreich 14 Monate lang gültig - jeweils vom 1. Dezember des Vorjahres bis 31. Januar des<br />

nachfolgenden Jahres. Wer im kommenden Jahr häufiger in Österreich unterwegs sei, könne<br />

deshalb ab Dezember die Vignette für 2014 erwerben.<br />

In Tschechien sparen Autofahrer, wenn sie für den Zeitraum September bis November auf<br />

Monatsvignetten zu je 17,50 Euro zurückgreifen. Die Jahresvignette kostet dort 60 Euro und ist<br />

laut ADAC ebenfalls jeweils ab Dezember gültig.<br />

Jawort in zwei Sprachen<br />

Montag, 22.07.2013<br />

Sächsische Zeitung<br />

Judith und Marek sind ein deutsch-tschechisches Paar. So<br />

haben sie auch geheiratet, und so wollen sie leben.<br />

Von Heike Sabel<br />

Judith Stoklasová ist aus Pirna, hat am Friedrich-Schiller-Gymnasium<br />

gelernt und in Prag studiert, wo sie Marek kennenlernte, Jetzt haben<br />

die beiden in Pirna geheiratet. Foto. Marko Förster<br />

©marko förster<br />

Judith muss noch den Brautstrauß loswerden. Es ist der letzte Punkt der Hochzeitsfeier gestern<br />

Vormittag. Sie zählt auf Tschechisch rückwärts und wirft. Wer ihn fängt, kommt als nächste unter<br />

die Haube – es ist eine Tradition in Deutschland wie in Tschechien.<br />

Judith und Marek sind ein deutsch-tschechisches Paar. So war auch ihre Feier. Zunächst haben sie<br />

in Prag standesamtlich geheiratet und am Sonnabend kirchlich in der Pirnaer Marienkirche. Gefeiert<br />

wurde mit den Familien und Freunden aus beiden Ländern im Jugendgästehaus Liebethal. Das<br />

Grillfest am Freitagabend wurde zum Polterabend, etwas, das die Tschechen nicht kennen. Dafür<br />

staunten die deutschen Gäste über den Slivovitz-Schnaps, den es nach der Trauung gemeinsam<br />

mit kleinen aus Hefe gebackenen Hochzeitskuchen gab. Bei der Hochzeitssuppe mussten Judith und<br />

Marek sich mit einem Löffel gegenseitig füttern – als Symbol für die Suppe, die sie nun gemeinsam<br />

auslöffeln.


Das Hochzeitsversprechen gaben sie sich in Deutsch und Tschechisch, die Predigt wurde für die<br />

tschechischen Gäste übersetzt und verteilt. Dass Judith und Marek in Pirna kirchlich heiraten, war<br />

keine Frage. Judith stammt aus Pirna, und die Tradition in Tschechien verlangt, dass in der<br />

Heimatstadt der Braut geheiratet wird. Die beiden 24-Jährigen leben allerdings in Prag und reden<br />

meist Tschechisch miteinander, obwohl Marek auch Deutsch kann.<br />

Wo Judith und Marek und ihre Kinder einmal leben werden, wissen sie noch nicht. „Das hängt vom<br />

Arbeitsplatz ab“, sagen sie. Mit ihren künftigen Berufen, Ärztin und Bauingenieur, haben sie in<br />

beiden Ländern Chancen. Judith hat noch ein Studienjahr vor sich, Marek zwei. Und bis zum Ende<br />

des Studiums bleiben sie erst einmal in Prag.<br />

Egal, wo sich das junge Paar einmal niederlässt, ihre Eltern haben einen Wunsch: Die Enkel mögen<br />

zweisprachig aufwachsen. Mareks Mutter nimmt inzwischen schon Deutschstunden und „hat die<br />

Judith gern“, sagt Marek. Beide Mütter hatten zunächst gedacht, die jungen Leute studieren<br />

erstmal zu Ende und heiraten dann. Doch nun sind auch sie froh und zufrieden, sie sehen, da<br />

haben zwei geheiratet, die sich lieben, zueinander passen und Verantwortung füreinander<br />

übernehmen.<br />

Judith lernte in der Grundschule Tschechisch als Begegnungssprache und machte 2007 am<br />

bilingualen Gymnasium in Pirna ihr Abitur. Während ihres Freiwilligenjahres in Südböhmen lernte<br />

sie Marek kennen. Danach trennten sich ihre Wege noch einmal, Judith ging nach Magdeburg,<br />

Marek nach Prag. Doch dann entschied sich Judith für das Studium in Prag und einen gemeinsamen<br />

Weg.<br />

Auf Hochzeitsreise geht es erst im September, sie ist ein deutsch-tschechischer Kompromiss.<br />

Marek ist es an der Ostsee zu kalt, Judith in Kroatien im Sommer zu heiß. Also reisen sie im Herbst<br />

nach Kroatien. Zuvor fahren die beiden aber schon einmal ein paar Tage in das<br />

Wochenendhäuschen von Mareks Eltern. Ausruhen von der Hochzeit.<br />

Gestern Vormittag verabschiedeten sie nach und nach ihre deutschen und tschechischen Gäste.<br />

Jeder musste mindestens zwei Flaschen Bier mitnehmen, weil so viel übrig war. Den Brautstrauß<br />

hat sich Judith übrigens zurückgeholt. Sie will ihn trocknen lassen und aufheben. Ob das eine<br />

deutsche oder tschechische Tradition ist? Unwichtig.<br />

Neue Einsatzgruppe gegen Grenzkriminalität in Sachsen<br />

Montag, 22.07.2013<br />

Bild.de<br />

Die neue Einsatzgruppe trägt den Namen «Oberlausitz». Foto:<br />

Patrick Pleul/Archiv<br />

Zittau (dpa/sn) - Im Kampf gegen die Grenzkriminalität haben<br />

Bundespolizei und sächsische Landespolizei eine gemeinsame<br />

Truppe aufgestellt. Sie trägt den Namen Oberlausitz und hat ihren<br />

Sitz in Zittau, dem Dreiländereck von Deutschland, Polen und Tschechien, wie das<br />

Innenministerium am Montag in Dresden mitteilte. Die Kooperation war beim Besuch von<br />

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) Anfang Mai vereinbart worden. Nach Ansicht<br />

seines sächsischen Amtskollegen Markus Ulbig (CDU) ist die Gruppe ein «weiterer Baustein für die<br />

sächsische Sicherheitsarchitektur». «Mit sichtbarer Präsenz geben wir den Bürgerinnen und<br />

Bürgern im Grenzraum mehr Sicherheit. Gleichzeitig verstärken wir den Fahndungsdruck<br />

gegenüber Kriminellen», sagte der Minister.<br />

Mittwoch, 24.07.2013<br />

Presseurop.eu<br />

TSCHECHISCHE REPUBLIK: „Jahr 2100: Wir werden alt und 7,7<br />

Millionen sein“<br />

„Nun ist es offiziell: Die Tschechen werden aussterben“, kommentiert Mladá<br />

Fronta Dnes den jüngsten Bevölkerungsentwicklungsberichts des tschechischen<br />

Statistikamtes.<br />

Innerhalb der kommenden neun Jahrzehnte wird die Bevölkerung um 25 Prozent<br />

schrumpfen und die aktuelle Einwohnerzahl von 10,52 Millionen auf 7,7 Millionen abfallen.


Unterdessen wird das Durchschnittsalter der Tschechen um neun Jahre ansteigen und 50 Jahre<br />

erreichen. Nach Meinung der Wissenschaftler ist diese Entwicklung vollkommen natürlich und folgt<br />

den Tendenzen aller anderen Gesellschaften West- und Nordeuropas. Die Gründe: Zum einen<br />

bringen tschechische Frauen weniger Kinder zur Welt, weil es immer schwieriger geworden ist,<br />

Familie und Beruf zu vereinbaren. Zum anderen entscheiden sich immer mehr Menschen für eine<br />

gesündere Lebensweise, die in Kombination mit den medizinischen Fortschritten für eine immer<br />

höhere Lebenserwartung sorgt.<br />

Die Soziologen weisen auch darauf hin, dass diese Veränderungen erhebliche Folgen für den<br />

Arbeitsmarkt nach sich ziehen werden. Dementsprechend muss dieser sich vom derzeitigen Modell<br />

verabschieden, das sich auf die Minimierung der Lohnkosten konzentriert, und sich vielmehr um die<br />

Maximierung der Beschäftigungsrate kümmern.<br />

Binnenschiff in der <strong>Elbe</strong> bei Usti aufgelaufen<br />

Freitag, 26.07.2013<br />

DNN online<br />

dpa<br />

Archivfoto<br />

Prag. Ein Binnenschiff ist in der <strong>Elbe</strong> bei Usti (Aussig) in Tschechien<br />

aufgelaufen und drohte zu versinken. „Der Maschinenraum des Güterschiffs<br />

war vollgelaufen“, teilte ein Sprecher der Feuerwehr am Freitag mit.<br />

Einsatzkräfte hätten inzwischen das mit Motoröl vermengte Wasser abgepumpt, um eine<br />

Verunreinigung des Flusses zu verhindern. Taucher suchten nach der undichten Stelle. Das Schiff<br />

liegt seit Donnerstag auf Höhe der Gemeinde Velke Brezno fest. Fast zwei Monate nach dem <strong>Elbe</strong>-<br />

Hochwasser in Tschechien führt der Fluss nun wegen Trockenheit wenig Wasser. Zudem gefährdet<br />

noch nicht geräumtes Treibgut den Schiffsverkehr<br />

Kurort Rathen<br />

Drei Haselnüsse für Aschenbrödel<br />

Samstag, 27.07.2013<br />

Sächsische Zeitung<br />

Im Juni war in dieser Spielzeit Premiere auf der Felsenbühne: „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“.<br />

Ein Musical zum gleichnamigen tschechisch-deutschen Märchenfilm von Vaclav Vorlicek und<br />

Franisek Pavlicek. Die Filmmusik stammt von Karel Svoboda. Die Landesbühnen Sachsen haben<br />

das Recht erworben, das Musical zum Film zu inszenieren, die Lizenz erhalten, die legendäre<br />

Filmmusik Svobodas zu verwenden. Das in der malerischen Felsenkulisse Rathens inspirierte<br />

Theatermärchen wird sowohl kindliche wie auch jung gebliebene Seelen erreichen. Morgen, 14 Uhr,<br />

und nochmals 18.30Uhr, haben Besucher Gelegenheit, sich vom Grimm'schen Märchen<br />

„Aschenbrödel“ bezaubern zu lassen. Eine weitere Aufführung folgt am Sonntag, 28. <strong>Juli</strong>, 15Uhr, in<br />

der Felsenbühne in Rathen. (SZ)<br />

Tickets/Infos an der Kasse der Felsenbühne erhältlich; 035024 7770; www.felsenbuehne-rathen.de<br />

Neue Radtouren um Most<br />

Samstag, 27.07.2013<br />

Sächsische Zeitung<br />

Most. Die Stadt Most (Brüx) hat eine neue Radwanderkarte veröffentlicht. Die Karte mit über 160<br />

Kilometern verzeichneten Strecken in Most und Umgebung ist in der Touristeninformation im<br />

Gebäude des Magistrats erhältlich. Die Routen führen unter anderem durch das Böhmische<br />

Mittelgebirge und durch Tagebaugebiet. Eine Broschüre gibt zusätzlich Informationen über die<br />

Beschaffenheit der Radwege. Die Strecken führen bevorzugt über wenig befahrene Straßen sowie<br />

Wald- und Feldwege und sind damit auch für Familien geeignet, heißt es aus dem Magistrat. (stn)<br />

Samstag, 27.07.2013<br />

Sächsische Zeitung


Napoleon gegen alle<br />

Die Region Ústí will die Neuauflage der Schlacht in den Napoleonischen Kriegen zum<br />

Spektakel machen. Und feiern.<br />

Ústí n.L./Chlumec. Das Jubiläum der Schlacht bei Chlumec (Kulm) am Fuße des Erzgebirges rückt<br />

näher. Ende August vor 200 Jahren verlor hier Napoleons General Vandamme einen fast schon<br />

gewonnen geglaubten Kampf. Die Region Ústí will das Jubiläum spektakulär feiern. Höhepunkt wird<br />

am 31. August eine einstündige Nachstellung der Schlacht. 350 französische Soldaten und 450 der<br />

Koalition aus Preußen, Russen und Österreichern werden sich an diesem Tag in den passenden<br />

Uniformen jener Zeit gegenüberstehen.<br />

Doch das Spektakel beschränkt sich nicht nur auf Chlumec. „Wir möchten so viele Menschen wie<br />

möglich so lange wie möglich an unseren Feierlichkeiten teilnehmen lassen“, sagt Jan Szántó, Rat<br />

für regionale Entwicklung der Region Ústí. Bereits am 29. August setzt sich Kavallerie vom<br />

mittelböhmischen Slany (Schlan) aus in Bewegung, um sich in Terezín (Theresienstadt) mit der<br />

Infanterie zu vereinigen und am Freitagnachmittag auf dem Friedensplatz (Mirové námestí) von<br />

Ústí nad <strong>Labe</strong>m (Aussig) ein erstes Scharmützel zu liefern. „Damit erinnern wir an die Einnahme<br />

der Stadt durch die Österreicher“, beschreibt Jirí Bures vom Stadtmuseum den Auftakt. Danach<br />

ziehen sich die Soldaten in ihre jeweiligen Lager rund um Chlumec zurück. Bei der Schlacht selbst<br />

kommen außerdem 15 Geschütze zum Einsatz.<br />

Am Sonnabend geben dann zwischen 9 und 11 Uhr die letzten Übungen einen kleinen<br />

Vorgeschmack auf die Schlacht am Nachmittag. Danach können Besucher die Lager der Bataillone<br />

besichtigen. Die Schlacht endet mit einem finalen Defilee und der Rückkehr in die Lager. (stn)<br />

Sonntag, 28.07.2013<br />

Bild.de<br />

Licht aus, Tschechen da! Laternen-Ärger in Seifhennerdorf<br />

Karin Berndt (56), Bürgermeisterin von Seifhennersdorf ist nicht<br />

zufrieden mit dem Beschluss von Srtadtrat.<br />

Foto: Olaf Rentsch<br />

Von J. PIGULLA<br />

Seifhennersdorf – Im Dunkeln ist gut munkeln. Aber nur hinter<br />

verschlossenen Türen. Denn draußen lockt die Finsternis Diebe<br />

an. Vor allem im Grenzgebiet.<br />

Seit dem in Seifhennersdorf (bei Löbau) Mitternachts die Straßenlampen ausgemacht werden,<br />

fühlen sich die Bewohner nicht mehr sicher. Es ist eine Einladung für tschechische Diebe.<br />

10 000 Euro will die Gemeinde damit sparen, das hat der Stadtrat mehrheitlich entschieden. Doch<br />

plötzlich fehlen nachts Fahrräder, Werkzeuge - die Bewohner beschweren sich. „Was hier<br />

inzwischen los ist, ist der Wahnsinn. Weil uns jetzt erst wieder ein teures Fahrrad geklaut wurde,<br />

haben wir unseren Schuppen vergittert“, so Kerstin Schubert (46).<br />

Das Problem hat auch Bürgermeisterin Karin Berndt (56) erkannt, die sich dem Entschluss des<br />

Stadtrates unterordnet: „Es ist ein existentielles Grundrecht, sich in seiner Umgebung sicher zu<br />

fühlen. Sparmaßnahmen dürfen nicht das Gegenteil bewirken.“<br />

Seifhennersdorf liegt zu zwei Dritteln an der tschechischen Grenze. Hier kommt es häufig zu<br />

Einbrüchen und Diebstählen.<br />

Und die machen unruhig: „In kleineren Gemeinden sprechen sich Diebstähle schnell rum, was eine<br />

kollektive Betroffenheit hervorruft. Die Polizei nimmt solche Stimmungen aus der Bevölkerung<br />

ernst und wirft ein waches Auge auf Seifhennersdorf“, so Polizei-Sprecherin Susanne Heise.<br />

Auch Ebersbach (nebenan) hatte testweise die Laternen ausgeknipst, doch nun brennt das Licht<br />

wieder. Der stellvertretende Bürgermeister Bernd Noack (52): „Auch wenn wir 30 000 Euro sparen,<br />

Sicherheit geht vor.“<br />

Dienstag, 30.07.2013<br />

Sächsische Zeitung<br />

Tschechische Arbeitslose sollen im Erzgebirge Bäume pflanzen


Prag. Die Regierung in Prag plant den Einsatz von Arbeitslosen, um die Wälder auf der<br />

tschechischen Seite des Erzgebirges aufzuforsten. „Das ist eine hervorragende Chance, mehreren<br />

Tausend Menschen eine Beschäftigung zu geben“, sagte Arbeitsminister Frantisek Konicek am<br />

Dienstag im tschechischen Rundfunk. In der nördlichen Region Usti (Aussig) an der Grenze zu<br />

Sachsen liegt die Arbeitslosenrate bei rund 11 Prozent.<br />

Umweltschützer begrüßten die Initiative und forderten, dass verstärkt Laubbäume gesetzt werden.<br />

Nach dem großen Waldsterben vor 20 Jahren wurden im Erzgebirge viele Stech-Fichten gepflanzt,<br />

die dort ursprünglich aber nicht heimisch waren. Experten warnen vor einem erneuten<br />

Waldsterben, wenn die Fichten in den widrigen Bedingungen der Erzgebirgskämme ihre<br />

Lebensdauer erreichen. (dpa)<br />

Rusnok stellt Vertrauensfrage am 7. August<br />

Mittwoch, 31.07.2013<br />

Tschechien online<br />

Mehrheit im Abgeordnetenhaus weiterhin fraglich<br />

Prag - Rund einen Monat nach ihrer Ernennung durch Staatspräsident Miloš Zeman wird die<br />

Übergangsregierung unter Jiří Rusnok im Abgeordnetenhaus die Vertrauensfrage stellen. Als<br />

Termin für die Abstimmung wurde der 7. August festgelegt, berichtete der Tschechische Rundfunk.<br />

Zuvor will Rusnok seine Regierungserklärung vorstellen und die im Parlament vertretenen Parteien<br />

detailliert informieren.<br />

Der Beginn der Abstimmung ist für zehn Uhr vormittags angesetzt. Eine Zustimmung des<br />

Parlaments scheint nach den bisherigen Äußerungen führender Politiker fraglich.<br />

Die Parteien der bisherigen konservativ-liberalen Koalition wollen ihre Regierungsarbeit fortsetzen<br />

und haben Zeman wiederholt aufgefordert, ihre Kandidatin, Parlamentspräsidentin Miroslava<br />

Němcová (ODS), mit der Kabinettsbildung zu beauftragen. Im Abgeordnetenhaus käme die<br />

Koalition auf die hauchdünne Mehrheit von 101 von 200 Stimmen.<br />

Der Präsident schloss diese Variante zuletzt nicht mehr kategorisch aus. Jedoch stellte er zur<br />

Bedingung, dass Němcová im Vorfeld die notariell beglaubigten Unterschriften aller 101<br />

Abgeordneten vorlege. Dies bezeichnen ODS und TOP09 als Herabwürdigung des Parlaments. (gp)<br />

Tschechien entfernt sich immer weiter vom Euro<br />

Mittwoch, 31.07.2013<br />

Diepresse.com<br />

Das Land verpasste 2012 zwei der Kriterien für die Einführung der<br />

Gemeinschaftswährung, laut Statistikamt das schlechteste Ergebnis seit<br />

fünf Jahren. Wann Tschechien beitreten kann, steht völlig in den Sternen<br />

Tschechien hat im vergangenen Jahr zwei von vier Kriterien für die Einführung des Euro nicht<br />

erfüllt - das sei das schlechteste Ergebnis der letzten fünf Jahre, gab das Tschechische Statistikamt<br />

am Mittwoch bekannt. Verfehlt wurden die Vorgaben bei der Inflation und beim Budgetdefizit.<br />

Letzteres betrug 4,4 Prozent des Bruttoinlandproduktes, zulässig wären höchstens 3 Prozent. Die<br />

Neuverschuldung fiel unter anderem deswegen höher aus, weil Kircheneigentum zurückgegeben<br />

wurde beziehungsweise damit verbundene Kompensationen gezahlt wurden.Heuer werde man<br />

beide Euro-Kriterien wieder erfüllen können, heißt es aus dem Finanzministerium in Prag.<br />

Zentralbank will erst 2019 Euro einführen


Bei der Höhe der öffentlichen Schulden liegt Tschechien mit 45,8 Prozent des BIP im Jahr 2012<br />

noch immer deutlich unter der Obergrenze von 60 Prozent. Keine Probleme hat das Land auch mit<br />

dem Kriterium der Stabilität von langfristigen Zinssätzen, hieß es.<br />

Die Regierung in Prag hat bisher offiziell keinen Termin für einen Beitritt zur Eurozone festgelegt.<br />

Laut Staatspräsident Miloš Zeman sollte Tschechien den Euro frühestens in fünf Jahren einführen.<br />

Die Zentralbank spricht sogar erst vom Jahr 2019. Tschechien ist bisher auch nicht dem<br />

Wechselkurs-Mechanismus ERM II beigetreten, eine Voraussetzung für die Euro-Einführung. Nicht<br />

einmal für den ERM II gibt es bisher einen Termin. (APA)<br />

Mittwoch, 31.07.2013<br />

Dresden international

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