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94<br />

yacht-test • helia 44<br />

3 — 2013<br />

Viel Licht, maximale Tr<strong>an</strong>sparenz.<br />

Die Fensterflächen ermöglichen<br />

Aus-, aber auch Einblicke<br />

Zwei Rümpfe –<br />

doppelter Genuss<br />

Fountaine Pajot bringt den Fahrtenkat mit noch mehr Möglichkeiten<br />

für Entsp<strong>an</strong>nung und Vergnügen. Der Helia 44 kommt mit einem<br />

neuartigen Lounge-Bereich und Sonnenliegen auf dem Oberdeck<br />

D<br />

as ist Weltrekord! 135 Quadratmeter<br />

Fläche misst die<br />

doppelschalige Bauform<br />

für Deck und Aufbau des<br />

neuen Helia 44. Es h<strong>an</strong>delt<br />

sich damit um das größte<br />

GFK-Bauteil weltweit, das komplett und in<br />

einem Stück im Vakuum-Injektionsverfahren<br />

gefertigt wird. Darauf ist m<strong>an</strong> in der Katamar<strong>an</strong>schmiede<br />

von Fountaine Pajot besonders<br />

stolz. Auch wenn das komplizierte Vorgehen<br />

mehr Zeit und Knowhow in Anspruch<br />

nimmt als herkömmliche Technologien.<br />

Weshalb der Aufw<strong>an</strong>d? Weil damit die<br />

g<strong>an</strong>ze Struktur des doppelrumpfigen Bootes<br />

deutlich steifer wird und sich im Welleng<strong>an</strong>g<br />

weniger verwindet. Das wird längerfristig<br />

die Basis schonen und fühlt sich unterwegs<br />

g<strong>an</strong>z einfach besser <strong>an</strong>. Zudem werden die<br />

Rümpfe des Helia 44 als ein großes Bauteil<br />

zusammen laminiert, im offenen Vakuum-<br />

Infusionsverfahren. Und: Die Plattform wird<br />

zusätzlich mit quer eingezogenen Verstärkungen<br />

versehen, ähnlich der Bodenwr<strong>an</strong>gen<br />

beim Einrumpfer. Der Neue von Fountaine<br />

Pajot soll so in Sachen Festigkeit und<br />

Verwindungssteifigkeit die St<strong>an</strong>dards im<br />

Bau von Fahrtenkats definieren.<br />

Ein weiterer Vorteil der neuartigen Methode:<br />

Der sonst bei großen Zweirumpfern<br />

bisher übliche versteifende und spritzwasserteilende<br />

Kamm unterhalb der Plattform<br />

k<strong>an</strong>n wegfallen. Der Unterboden beim Helia<br />

44 ist flach und liegt insgesamt auch deutlich<br />

höher über der Wasseroberfläche als bei <strong>an</strong>deren<br />

Kats vergleichbarer Größe – ein Vorteil<br />

für das Seeverhalten im hohen Welleng<strong>an</strong>g<br />

und überdies eine echte Novität bei der Fertigung<br />

von Zwei-Rumpf-Schiffen.<br />

Relaxen mit Stil<br />

Die Konstruktion von Berret/Racoupeau soll<br />

sich jedoch nicht nur konstruktiv, sondern<br />

auch optisch absetzen. Die Linienführung<br />

der Formen ist schlichter, geradliniger<br />

fotos: yacht/p. contin


xx — 2013<br />

yacht-test • blindtext<br />

95<br />

Hohe Rümpfe, großes Deckshaus.<br />

Der Helia 44 ist auf Volumen<br />

gebürstet, bleibt aber attraktiv


96<br />

yacht-test • Helia 44<br />

3 — 2013<br />

Kraftvoller Auftritt. Gestreckte<br />

Linien, Ecken und K<strong>an</strong>ten – das<br />

ist der neue Stil der Werft<br />

segeln oben,<br />

entsp<strong>an</strong>nen<br />

unten: Die<br />

Bereiche sind<br />

getrennt<br />

und k<strong>an</strong>tiger geworden. Das runde, geschwungene<br />

Gestaltungselement ist bis auf<br />

die werfttypischen ovalen Rumpffenster<br />

jetzt Verg<strong>an</strong>genheit. Das Design des Helia 44<br />

macht einen ungemein modernen und stilvollen<br />

Eindruck, wirkt aber mit den flächigen<br />

und dunkel getönten Fensterflächen<br />

auch ein wenig aggressiv.<br />

Der 44er übernimmt im Programm von<br />

Fountaine Pajot die Position des erst vor vier<br />

Jahren vorgestellten Or<strong>an</strong>a 44 (Test in<br />

YACHT 18/08). Das Längensegment von Katamar<strong>an</strong>en<br />

zwischen 13 und 14 Metern ist<br />

gleichermaßen für Eigner wie auch für das<br />

Chartergeschäft attraktiv – die Stückzahlen<br />

sind deshalb entsprechend hoch und die<br />

Entwicklungszyklen kürzer. Die Überarbeitung<br />

vom Or<strong>an</strong>a <strong>zum</strong> Helia brachte eine<br />

Reihe von durchdachten und gelungen umgesetzten<br />

Modifikationen. Augenfälligstes<br />

Beispiel dafür ist der neuartige Lounge-Bereich,<br />

eine Sitzgruppe mit Sonnenliegen<br />

g<strong>an</strong>z oben, mittig auf dem Dach. Hier entsp<strong>an</strong>nen<br />

und sonnen sich Mitsegler bei<br />

schönem Wetter komfortabel, sicher und<br />

mit herrlicher Aussicht. Aufpassen muss<br />

m<strong>an</strong> allerdings im M<strong>an</strong>över, wenn der Großbaum<br />

überkommt. D<strong>an</strong>n zieht m<strong>an</strong> den<br />

Kopf besser rechtzeitig ein wie auf einem<br />

kleineren normalen Boot.<br />

Segeln mit Anspruch<br />

Eine weitere Neuheit ist die Auslegung des<br />

seitlich erhöhten Arbeitscockpits. Der Steuerst<strong>an</strong>d<br />

ist jetzt zurückversetzt <strong>an</strong>gebaut, weg<br />

vom Kajütschott und den Leinen, Winschen<br />

und Stoppern. Das hat unterwegs den Vorteil,<br />

dass Steuerm<strong>an</strong>n und M<strong>an</strong>nschaft getrennt<br />

besser und mit mehr Aktionsradius<br />

arbeiten. Der Nachteil ist eine nur noch eingeschränkte<br />

Einh<strong>an</strong>dtauglichkeit: Wer oben<br />

allein zug<strong>an</strong>ge ist, muss im M<strong>an</strong>över das Rad<br />

verlassen, um die Schoten zu bedienen und<br />

die Segel neu zu trimmen. Schoten, Fallen<br />

sowie alle Strecker sind umgelenkt und laufen<br />

zentral im Cockpit zusammen. Für sinnvolle<br />

Arbeitsabläufe sorgen drei Winschen,<br />

die mit Elektromotoren ausgestattet werden<br />

können. Große Stofftaschen nehmen überschüssiges<br />

Leinenmaterial auf.<br />

Im Test bei rund 12 Knoten Wind zeigt<br />

der Helia 44 <strong>an</strong>sprechende Segelleistungen.<br />

6,7 Knoten erreicht der Doppelrumpfer <strong>an</strong><br />

der Kreuz auf einem Winkel von 50 Grad.<br />

Wie alle Katamar<strong>an</strong>e bevorzugt aber auch<br />

der Neue von Fountaine Pajot die Kurse mit<br />

halbem oder noch raumerem Wind. Mit einem<br />

flach geschnittenen und rollbaren Gennaker<br />

klettert die Logge zwischendurch<br />

fotos: yacht/p. contin


3 — 2013<br />

yacht-test • helia 44<br />

97<br />

Segeln auf drei Ebenen<br />

GEnussreich<br />

Die Lounge-Area lädt <strong>zum</strong><br />

Sonnenbad auf dem Dach.<br />

Wenn der Baum kommt,<br />

muss aber der Kopf runter<br />

Die Steuerung ist<br />

zurückversetzt.<br />

Somit arbeitet m<strong>an</strong><br />

<strong>an</strong> den Winschen<br />

besser und<br />

mit mehr<br />

Übersicht.<br />

Das Bimini wird<br />

mitgeliefert.<br />

Zusätzliche<br />

Seitenteile<br />

gibt es als Option<br />

Ausgestreckt<br />

Die feste Bugnase aus GFK für den Gennaker<br />

ist ein Novum. Darunter hängt der Anker<br />

Verbesserungswürdig<br />

Die Stauräume im Vorschiff sind willkommen.<br />

Für die Klappen fehlt eine Arretierung<br />

Mühelos<br />

Der Großbaum ist tief <strong>an</strong>geschlagen. Die<br />

Lazybags lassen sich einfach zuziehen


98<br />

yacht-test • helia 44<br />

3 — 2013<br />

Helia 44<br />

messwerte<br />

Segelleistungen, ohne<br />

Abdrift und Strom<br />

50 Grad<br />

6,7 kn<br />

60 Grad<br />

7,2 kn<br />

90 Grad*<br />

9,0 kn<br />

120 Grad*<br />

7,7 kn<br />

150 Grad*<br />

5,8 kn<br />

2 kn 4 kn 6 kn 8 kn 10 kn<br />

technische daten<br />

Konstrukteur ..... Berret/Racoupeau<br />

CE-Entwurfskategorie ..... A (Hochsee)<br />

Lüa (Rumpflänge) ................. 13,30 m<br />

Breite ....................................7,40 m<br />

Tiefg<strong>an</strong>g ................................1,15 m<br />

Gewicht .................................. 10,8 t<br />

Masthöhe über Wasserlinie...... 20,44 m<br />

Großsegel ............................ 70,0 m 2<br />

Rollgenua (106 %) ................. 46,0 m 2<br />

Voluminöser Fahrtenkatamar<strong>an</strong> mit<br />

einem sehr hohen Wohnkomfort.<br />

Neue Bauverfahren stehen für verwindungsarme<br />

Verbindungen und<br />

steife Strukturen. Ein Novum ist der<br />

luxuriöse Lounge-Bereich auf dem<br />

Kajütdach<br />

Konstruktion und Konzept<br />

- bewertung<br />

Windgeschwindigkeit: 12 kn (4 Bft.)<br />

Maschine ( Volvo P.) ...2 x 29 kW/40 PS<br />

Solide, steife Struktur<br />

Wellenhöhe: ca. 0,5 Meter<br />

Hochwertiges Bauverfahren<br />

*Mit Gennaker<br />

Rumpf- u. Decks bauweise<br />

Lounge-Bereich auf dem Dach<br />

GFK-S<strong>an</strong>dwich (Balsa-Kern, Vinyl-<br />

Potenzial<br />

STZ 1 = 4,8<br />

4,0 Cruiser Perform<strong>an</strong>ce-Cruiser 5,0<br />

Viel Segelfläche und kein Kielballast:<br />

Die Segeltragezahl ist kattypisch hoch<br />

esterharze) im Vakuum-Infusionsverfahren.<br />

Deck und Aufbau: Injektion<br />

preise und werft<br />

Grundpreis ab Werft ........... 435 540 €<br />

Segelleistung und Trimm<br />

Gute Bedienbarkeit<br />

Lebhaft im M<strong>an</strong>över<br />

Eingeschränkt einh<strong>an</strong>dtauglich<br />

Wohnen und Ausbauqualität<br />

Preis segelfertig 2 .............. 442 500 €<br />

P<strong>an</strong>try mit Verbindung ins Cockpit<br />

Komfortpreis 2 .................... 481 550 €<br />

Ausbauqualität<br />

Kojenmasse<br />

Gar<strong>an</strong>tie/gegen Osmose ...... 2/5 Jahre<br />

Kojenpolster schlecht unterteilt<br />

St<strong>an</strong>dard ist die Eignerversion mit drei<br />

Vorschiff<br />

2,00 x 1,34/1,23 m<br />

werft Fountaine Pajot, F-17290<br />

Ausrüstung und Technik<br />

Kabinen. Vier Kabinen gibt’s als Vari<strong>an</strong>te<br />

Achtern<br />

1,97 x 1,51/1,27 m<br />

Aigrefeuille; www.fountaine-pajot.com<br />

Gut geschützter Steuerst<strong>an</strong>d<br />

Knapp Durchschnitt Komfortabel<br />

Vertrieb www.euro-cats.de<br />

Stauraumdeckel ohne Arretierung<br />

1<br />

Dimensionslose Zahl. Berechnung: 2 √S/ 3 √V. Je höher der Wert, desto mehr Segelfläche (S) hat das Schiff in Relation zur Verdrängung (V). 2 Gemäß YACHT-Definition. Alle Preise inkl. Mehrwertsteuer<br />

immer<br />

auch mal bis 9,2 Knoten Speed. Auffällig ist<br />

eine vergleichsweise hohe Agilität. Der Helia<br />

44 zeigt sich im M<strong>an</strong>över und auch in der Beschleunigung<br />

lebhafter als viele seiner Konkurrenten.<br />

Die Rümpfe sind jetzt zwar insgesamt<br />

voluminöser, dafür unten flacher geworden.<br />

Zusätzliche Kielhacken reduzieren die Abdrift.<br />

Sie sind übrigens in den Rümpfen nur<br />

eingeklebt. Bei heftiger Grundberührung<br />

sollten sie gewollt ausbrechen.<br />

Wohnen mit Erweiterung<br />

Ein g<strong>an</strong>z neues Layout hat der zentrale<br />

Wohnbereich zwischen den zwei Rümpfen<br />

bekommen. Die extrem großzügig <strong>an</strong>gelegte<br />

P<strong>an</strong>try ist jetzt rückseitig <strong>an</strong> das Kajütschott<br />

gebaut und geht bei geöffneten Schiebefenstern<br />

in das Gästecockpit über. Das ist<br />

auch das Ziel der Werft: die beiden Lebensbereiche<br />

innen und außen funktional besser<br />

koppeln. Wer mit dem Helia 44 nicht ausschließlich<br />

in g<strong>an</strong>z warmen Gefilden segelt,<br />

erhält als Option deshalb eine rund um das<br />

Cockpit gezogene Kuchenbude. Demnach<br />

ordnung:<br />

Stauräume<br />

gibt es im<br />

ÜberfluSS<br />

ist innen auch kein großer Salontisch mehr<br />

vorgesehen, sondern lediglich ein kleines<br />

Apéro-Tischchen.<br />

Das Layout in den beiden Rümpfen entspricht<br />

dem allgemein gültigen St<strong>an</strong>dard bei<br />

Fahrtenyachten dieser Größe. Die Version<br />

„Maestro“ bietet <strong>an</strong> Backbord zwei Kabinen<br />

mit jeweils eigner Nasszelle. An Steuerbord<br />

schlafen die Eigner in einem wohnungsähnlichen<br />

Klein-Appartement mit üppigem<br />

Doppelbett achtern und einem riesigen Bad<br />

im Vorschiff. Als Alternative ist die Version<br />

„Quatuor“ für den Chartermarkt ausgelegt.<br />

Die Rümpfe sind mit insgesamt vier Kabinen<br />

und vier Nasszellen identisch aufgeteilt.<br />

Auf der boot in Düsseldorf zeigt Fountaine<br />

Pajot die Eignerversion mit einem<br />

Grundpreis von 435 540 <strong>Euro</strong>. Die Einstufung<br />

des Betrages ist m<strong>an</strong>gels Konkurrenz<br />

schwierig. Einzig Hauptkonkurrent Lagoon<br />

bietet mit seinem 450 (Test in YACHT 2/11)<br />

Vergleich bares. Er bleibt mit einem Grundpreis<br />

von 441 500 <strong>Euro</strong> etwa auf Augenhöhe<br />

mit dem Helia 44.<br />

Fahrtenkatamar<strong>an</strong>e sind nicht jederm<strong>an</strong>ns<br />

Sache. Allerdings erfreuen sich die<br />

Doppelrumpfer d<strong>an</strong>k immer vielfältigerer<br />

und attraktiverer Schiffskonzepte einer allmählich<br />

wachsenden Beliebtheit – nicht nur<br />

im Charterbereich, sondern auch bei Eignern.<br />

Der neue Helia 44 wird diesen Trend<br />

fraglos noch untermauern.<br />

michael good<br />

Der Helia 44 auf der boot Düsseldorf:<br />

Halle 15, St<strong>an</strong>d A 36<br />

fotos: yacht/p. contin; zeichnung: a. hoppenhaus

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