Grüne Gentechnik - EU-Koordination
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<br />
Aufwändige Messungen programmiert<br />
In jedem Fall werden Bio-Großhändler und<br />
Lebensmittelfirmen aufwändig nachmessen<br />
müssen, wenn sie wissen wollen, was<br />
nun wirklich drin ist im Essen. Ein so<br />
genannter PCR-Gentest, mit dem bald<br />
zigtausendfach an kritischen Punkten der<br />
Lebensmittel-Kette der GVO-Gehalt bestimmt<br />
werden muss, kostet zwischen 100<br />
und 300 Euro. Ein Test bestimmt aber nur<br />
den Anteil eines ganz bestimmten GVO. Je<br />
mehr GVO auf den Markt kommen, desto<br />
länger wird die Batterie der nötigen Tests.<br />
Wer soll das bezahlen? "Nicht die Bauern!<br />
Nicht die Verbraucher!" rufen die Lobbyisten.<br />
Also die <strong>Gentechnik</strong>-Konzerne, die<br />
das Zeug auf den Markt bringen? Dafür<br />
gibt es bisher weder europäische noch<br />
nationale Vorschläge. "Rechtlich ausgesprochen<br />
schwierig", orakeln die Fachleute<br />
in den Ministerien.<br />
Am Anfang war das Samenkorn:<br />
gentechnik-frei wird es billiger<br />
Sicherer, einfacher und billiger wäre es,<br />
das Saatgut als Ausgangsprodukt der<br />
Landwirtschaft kategorisch sauber zu<br />
halten. Das gäbe nicht nur den Landwirten<br />
Sicherheit, sondern auch dem Gesundheits-,<br />
Umwelt- und Naturschutz. Der<br />
ganze Mess-Aufwand müsste nur für<br />
einen Bruchteil der Menge veranstaltet<br />
werden. Beispiel: 5.000 Tonnen Raps-<br />
Saatgut schwellen in Deutschland jährlich<br />
zu einer Erntemenge von 1,4 Millionen<br />
Tonnen an. Die an strenge Kontrollen<br />
gewöhnten Saatguthersteller müssen<br />
ohnehin wissen, wie viel GVO in ihren<br />
Produkten sind. <br />
Die Geister, die ich rief<br />
In Österreich ist seit zwei Jahren die GVO-<br />
Freiheit im Saatgut gesetzlich vorgeschrieben.<br />
Mit Erfolg: Österreichische<br />
Mais-Sorten sind ein Exportschlager, die<br />
Anbaufläche hat sich verdoppelt. Das<br />
Wiener Reinheitsgebot wird sogar von US-<br />
Saatgutherstellern eingehalten. Nur bei<br />
uns schreien Bayer, Monsanto & Co. mit<br />
ihren politischen Freunden von CDU, FDP<br />
und SPD Zeter und Mordio. Dass die<br />
geplante Verunreinigungs-Richtlinie für<br />
das Saatgut allein bei Raps und Mais zur<br />
unkontrollierten Freisetzung von mehr als<br />
7 Milliarden Gentech-Pflanzen per anno<br />
führt, wird frech ignoriert. Ein bisschen<br />
"guter Wille" sei schon nötig, um zu einer<br />
friedlichen "Ko-Existenz" zu kommen.<br />
Aber wie soll ein GVO, sollte er unerwünschte<br />
Nebenwirkungen zeitigen, je<br />
wieder aus dem Verkehr gezogen werden,<br />
wenn er sich erst mal unentdeckt und<br />
flächendeckend im Saatgut verbreitet hat?<br />
Verbraucher-Souveränität: ein Ziel, für<br />
das es zu kämpfen lohnt<br />
Verbraucher-Souveränität und viel beschworene<br />
Wahlfreiheit im Umgang mit<br />
der <strong>Gentechnik</strong> könnten durch die Hintertüre<br />
systematischer Saatgut-Verunreinigung<br />
ad absurdum geführt werden. Noch<br />
ist Europas Saatgut sauber. Es lohnt sich,<br />
in einer breiten Koalition des gesunden<br />
Menschenverstandes dafür zu streiten,<br />
dass es so bleibt. <br />
Autor: Benedikt Härlin, Zukunftsstiftung<br />
Landwirtschaft<br />
• Was bringt die GVO-<br />
Kennzeichnungspflicht?<br />
Benedikt Härlin, Zukunftsstiftung<br />
Landwirtschaft, Büro Berlin, Marienstr.<br />
19/20, 10117 Berlin<br />
Tel. 030 / 275903-09, Fax -12<br />
eMail: haerlin@zs-l.de<br />
Internet: www.zs-l.de<br />
Aktionsvorschläge im Internet:<br />
www.saveourseeds.org<br />
www.genug-wto.de<br />
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