ED02 - Signalorientierte Modellierung - Fakultät Elektrotechnik und ...
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<strong>Fakultät</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong> Informationstechnik • Lehrstuhl Automatisierungstechnik • Prof. Klaus Janschek<br />
<strong>ED02</strong><br />
SIGNALORIENTIERTE MODELLIERUNG<br />
EREIGNISDISKRETER SYSTEME<br />
Die Gr<strong>und</strong>aufgaben der Automatisierung – gezielte Beeinflussung, Überwachung <strong>und</strong> Sicherung<br />
dynamischer Systeme – lassen sich nur dann zielgerichtet lösen, wenn das Verhalten des<br />
interessierenden Systems hinreichend gut bekannt ist.<br />
Deshalb ist die Ingenieuraufgabe der <strong>Modellierung</strong> auch für die hier betrachtete Klasse von<br />
„Ereignisdiskreten Systemen“ von gr<strong>und</strong>legender Bedeutung.<br />
Ziel der <strong>Modellierung</strong> ist es, diejenigen Aspekte (Sichten auf das System) in einem abstrakten Modell<br />
abzubilden, die für die zu lösende Aufgabe wichtig sind. Im vorliegenden Fall ist dies in erster Linie<br />
das dynamische Verhalten von Wirkungsgrößen (Ausgangsgrößen des ED-Systems) als kausale<br />
Antwort auf Ursachengrößen (Eingangsgrößen des ED-Systems). Im Allgemeinen tritt dabei die<br />
exakte zeitliche Zuordnung nicht mehr in Erscheinung, sondern es verbleibt nur noch eine<br />
Information über die Reihenfolge von Änderungen der Eingangs- <strong>und</strong> Ausgangsgrößen. In diesem<br />
Sinne spricht man von Ereignissen, deren sequentielles Auftreten Ursache für das dynamische<br />
Verhalten von ED-Systemen ist.<br />
v ∈Ωv<br />
Ereignisdiskretes<br />
(ED)<br />
System<br />
w ∈Ωw<br />
( v[k] )<br />
( w[k] )<br />
Im Rahmen dieser Lehrveranstaltung beschränkt sich die <strong>Modellierung</strong> auf vorwiegend<br />
deterministische Aspekte, d.h. die Folge w[k] der Ausgangsgrößen wird ausschließlich <strong>und</strong> in<br />
eindeutiger Weise von der Folge v[k] der Eingangsgrößen beeinflusst. Die Erweiterung auf<br />
nichtdeterministische <strong>und</strong> stochastische Phänomene ist sehr übersichtlich <strong>und</strong> detailliert in [LUNZE]<br />
beschrieben.<br />
Die gef<strong>und</strong>enen Modelle dienen einmal der Prozessanalyse, d.h. Beantwortung der Frage: „Welche<br />
funktionellen <strong>und</strong> dynamischen Möglichkeiten stecken bei vorgegebener Instrumentierung (Sensoren,<br />
Aktuatoren) in der Steuerstrecke?“. Die Modelle sollen dabei sowohl eine Analyse auf analytischer<br />
Basis (formelmäßiges Berechen von Systemeigenschaften) als auch auf simulationsbasierter Basis<br />
(rechnergestützte Experimente) unterstützen.<br />
Diese Modelle werden darüber hinaus aber auch als Gr<strong>und</strong>lage für einen systematischen Entwurf<br />
von Steueralgorithmen genutzt, äquivalent zum Vorgehen bei der klassischen Regelkreissynthese.<br />
Die speziellen Eigenschaften ereignisdiskreter Systeme erfordern andere Beschreibungsmittel, als die<br />
bis dato bekannten zur Beschreibung von zeitkontinuierlichen <strong>und</strong> zeitdiskreten Systemen. Die im<br />
Folgenden benutzten Beschreibungsformen orientieren sich weitgehend am gegenwärtigen Stand der<br />
Technik (Automaten, Petri-Netze) <strong>und</strong> sie sind meist auch in verwandten Gebieten etabliert, z.B.<br />
digitaler Schaltungsentwurf, Softwaretechnik. Neu eingeführt wird in diesem Kapitel <strong>ED02</strong> ein<br />
signalorientierter <strong>Modellierung</strong>sansatz (diskrete Situationen), mit dessen Hilfe man auf<br />
geradlinigem Wege geeignete Automatenmodelle für Steuerstrecke <strong>und</strong> Steueralgorithmus erhalten<br />
kann.<br />
Ereignisdiskrete Systeme 1<br />
K. Janschek - WS 2013/14 <strong>Signalorientierte</strong> <strong>Modellierung</strong> – <strong>ED02</strong>/1-
<strong>Fakultät</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong> Informationstechnik • Lehrstuhl Automatisierungstechnik • Prof. Klaus Janschek<br />
2.1 Signalmodelle<br />
2.1.1 Wertediskrete Signalabbildungen<br />
Bei automatisierungstechnischen Fragestellungen interessieren in der Regel abstrakte<br />
Beschreibungen von physikalischen Größen mit wertekontinuierlicher Charakteristik. Die Abbildung<br />
dieser Größen auf wertediskrete Größen lässt sich mathematisch als eine Abbildung der reellen<br />
Zahlenmenge auf wertediskrete, endliche Mengen beschreiben.<br />
x ∈Ω =<br />
D<br />
bin<br />
{ 01 , }<br />
x ∈ R<br />
skalar - binär<br />
vektoriell - binär<br />
x<br />
⎛xD,<br />
1<br />
⎞<br />
⎜ ⎟<br />
= ⎜ ⎟, x<br />
,<br />
∈Ω = { 0, 1 }, i = 1,...,<br />
n<br />
⎜x<br />
⎟<br />
⎝ Dn , ⎠<br />
D D i bin<br />
skalar - mehrwertig<br />
Kodierung<br />
{ , ,..., }<br />
x ∈Ω = Symbol Symbol Symbol<br />
D D 1 2<br />
N<br />
• Abbildung R →Ω<br />
- eindeutig, jedoch nicht bijektiv (d.h. es existiert keine eindeutige Umkehrabbildung<br />
Ω→R<br />
- Gr<strong>und</strong>: Ω entsteht gerätetechnisch durch eine quantisierte Abtastung der reelwertigen<br />
Signale, damit ist ein prinzipieller Informationsverlust verb<strong>und</strong>en<br />
• Kodierung Ωi ↔ Ω<br />
j<br />
- wird sinnvollerweise als eine bijektive Abbildung implementiert (d.h. es existiert eine<br />
eindeutige Umkehrabbildung)<br />
- eine geeignete Kodierung ist nützlich für die Handhabung der Signale<br />
- symbolische Kodierung ist günstig für den Entwurf sowie die Softwareimplementierung mit<br />
Hochsprachen oder SPS-Fachsprachen<br />
- binäre Kodierung ist günstig für die Implementierung in einer digitalen Schaltung oder<br />
Softwareimplementierung in Maschinensprache.<br />
Ereignisdiskrete Systeme 1<br />
K. Janschek - WS 2013/14 <strong>Signalorientierte</strong> <strong>Modellierung</strong> – <strong>ED02</strong>/2-
<strong>Fakultät</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong> Informationstechnik • Lehrstuhl Automatisierungstechnik • Prof. Klaus Janschek<br />
2.1.2 Skalare Binäre Signalabbildung<br />
Repräsentiert die Funktionsweise eines einzelnen binären Sensors. Systemtheoretisch gesehen<br />
bedeutet diese Abbildungsvorschrift eine zweiwertige Quantisierung mittels eines statischen<br />
Kennliniengliedes.<br />
• Funktionsweise eines binärer Sensors<br />
Binärer Sensor<br />
(Statisches Kennlinienglied)<br />
1<br />
x bin<br />
x ∈ R xbin<br />
∈ { 01 , }<br />
0<br />
+<br />
x<br />
x<br />
2.1.3 Vektorielle Binäre Signalabbildung<br />
x + ... Schaltschwelle<br />
Wenn mehrere binäre Sensoren den Wertebereich des reellwertigen Signals abbilden,<br />
ergibt sich ein binärer Signalvektor. Verallgemeinert kann aber auch jedes Ensemble<br />
von an sich unterschiedlichen Binärsignalen als Signalvektor interpretiert werden.<br />
Binärer Sensor 1<br />
x ,bin<br />
1<br />
{ }<br />
x1 , bin<br />
∈ 01 ,<br />
1<br />
x<br />
0<br />
x ∈ R<br />
1+<br />
x<br />
Binärer Sensor 2<br />
x 2,bin<br />
1<br />
{ }<br />
x2 , bin<br />
∈ 01 ,<br />
0<br />
2+<br />
x<br />
x<br />
• Binärer Signalvektor<br />
Vektorielle Boolesche Variable x<br />
⎛ x1<br />
⎞<br />
⎜ ⎟<br />
⎜ x2<br />
⎟<br />
x = ⎜ ⎟ ∈ B<br />
<br />
⎜ ⎟<br />
x ⎝ n ⎠<br />
n<br />
x<br />
=<br />
x 1<br />
x 2<br />
x 3<br />
x n<br />
Ereignisdiskrete Systeme 1<br />
K. Janschek - WS 2013/14 <strong>Signalorientierte</strong> <strong>Modellierung</strong> – <strong>ED02</strong>/3-
<strong>Fakultät</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong> Informationstechnik • Lehrstuhl Automatisierungstechnik • Prof. Klaus Janschek<br />
• Elementarbelegungen – Vektorielles Signalalphabet<br />
⎛ ev,<br />
1 ⎞<br />
⎜ ⎟<br />
⎜ev,<br />
2 ⎟<br />
n<br />
- Elementarbelegungen e ν = ⎜ ⎟ ∈ E;<br />
ev,<br />
i ∈ B;<br />
ν = 0,<br />
1,...,(<br />
2 − 1);<br />
i = 1,<br />
2,...,<br />
n<br />
<br />
⎜ ⎟<br />
e<br />
⎝ v,<br />
n ⎠<br />
d.h. 2 n mögliche Kombinationen der n-binären Vektorkomponenten x 1 ,x 2, ...,x n<br />
- Elementarbelegungsmenge E e , e ,…,<br />
e }<br />
= { 0 1<br />
n<br />
2 −1<br />
- Die Menge E repräsentiert das maximal mögliche Signalalphabet des Booleschen Vektors x<br />
- Dezimale Elementarbelegung ε ν (Kodierung) für die (binäre) Elementarbelegung<br />
ε ν<br />
=<br />
n<br />
∑<br />
κ = 1<br />
κ −1<br />
ν , κ ⋅ 2<br />
e<br />
e ν ∈ E<br />
======= BEISPIEL 2-1 3-STELLIGE BINÄRVARIABLE<br />
⎛x<br />
⎞ ⎛0⎞ ⎛1⎞ ⎛0⎞ ⎛1⎞ ⎛0⎞ ⎛1⎞ ⎛0⎞ ⎛1⎞<br />
n = = x ⇒ E = ≡ E = =<br />
⎜x<br />
⎟ ⎜0⎟ ⎜0⎟ ⎜0⎟ ⎜0⎟ ⎜1⎟ ⎜1⎟ ⎜1⎟ ⎜1⎟<br />
1<br />
⎜ ⎟ ⎜ ⎟ ⎜ ⎟ ⎜ ⎟ ⎜ ⎟ ⎜ ⎟ ⎜ ⎟ ⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />
3<br />
3 : x<br />
2<br />
{ 0 , 0 , 1 , 1 , 0 , 0 , 1 , 1 } { 0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 } , 2 8<br />
⎝ 3 ⎠ ⎝ ⎠ ⎝ ⎠ ⎝ ⎠ ⎝ ⎠ ⎝ ⎠ ⎝ ⎠ ⎝ ⎠ ⎝ ⎠<br />
d.h.<br />
⎛0⎞<br />
⎛1⎞<br />
⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />
0 = 0 bzw. ε = 0 , ε = 5<br />
⎜0⎟<br />
⎜1⎟<br />
⎝ ⎠ ⎝ ⎠<br />
e0<br />
= , e5 0 5<br />
2.1.4 Skalare Mehrwertige Signalabbildung<br />
Durch die Verwendung von „intelligenten“ Sensoren mit eingebetteter Signalverarbeitung <strong>und</strong><br />
höhere Programmiersprachen sind natürlich auch leicht mehrwertige Signale mit allgemeinen<br />
Symbolnamen realisierbar. Diese können jedoch durch geeignete Kodierung ohne<br />
Einschränkung der Allgemeinheit als mehrstellige binäre Signale dargestellt <strong>und</strong><br />
weiterverarbeitet werden.<br />
3-wertiger Sensor<br />
(Quantisierungsglied)<br />
Mittel<br />
x diskret<br />
x diskret<br />
x ∈ R<br />
Hoch<br />
∈ { Null, Mittel,<br />
Hoch}<br />
Null<br />
1+<br />
x<br />
2+<br />
x<br />
x<br />
Ereignisdiskrete Systeme 1<br />
K. Janschek - WS 2013/14 <strong>Signalorientierte</strong> <strong>Modellierung</strong> – <strong>ED02</strong>/4-
<strong>Fakultät</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong> Informationstechnik • Lehrstuhl Automatisierungstechnik • Prof. Klaus Janschek<br />
• Signalwertemengen - Signalalphabet<br />
Symbole: ∈ Ω = Symbol , Symbol ,..., Symbol }<br />
xD<br />
x { 1<br />
2<br />
N<br />
Zahlen: x ∈ Ω = { 1,<br />
,..., N }<br />
D x 2<br />
Man bezeichnet die Menge<br />
• Binäre Signalkodierung<br />
Ωx<br />
auch als Signalalphabet.<br />
x D<br />
Binäre<br />
Signalkodierung<br />
x 1,bin<br />
x 2,<br />
bin<br />
x , bin<br />
3<br />
bin<br />
x q ,<br />
N diskrete Werte des skalaren mehrwertigen Signals x D mit der Signalwertemenge<br />
q<br />
eine q-stellige Binärzahl x bin kodieren, wobei gilt Min 2 ≥ N .<br />
q<br />
Ωx<br />
lassen sich durch<br />
Damit kann das skalare wertediskrete Signal x D durch q binäre Signale x 1,bin , x 2,bin , ... , x q,bin dargestellt<br />
werden.<br />
Ein skalares mehrwertiges Signal ∈ Ω = Symbol , Symbol ,..., Symbol } ist also äquivalent einem<br />
q<br />
binären Signalvektor x∈<br />
B .<br />
x x { 1<br />
2<br />
N<br />
======= BEISPIEL 2-2 3-WERTIGER HÖHENSENSOR<br />
Ω<br />
= { Null,<br />
Mittel,<br />
Hoch<br />
x }<br />
⇒<br />
2 2 ≥ N = 3 ⇒ q = 2<br />
Man beachte, dass eine Realisierung der drei-wertigen<br />
Abbildung mit zwei binären Variablen den Vorteil der<br />
Fehlererkennung bietet, d.h. jeder Variablen kann ein<br />
eigener Binärsensor , x zugeordnet werden:<br />
x 1 , bin 2,<br />
bin<br />
1 , bin = 0 ∧ x2,<br />
bin =<br />
Sensorfehler := ( x ) ( 1)<br />
x 2,bin x 1,bin Bemerkung<br />
0 0 „Null“<br />
0 1 „Mittel“<br />
1 0 !! Sensorfehler !!<br />
1 1 „Hoch“<br />
Anmerkung:<br />
Prinzipiell könnte jeder der N-diskreten Werte durch eine eigene binäre Variable ~ x i , bin , i = 1,...,<br />
N kodiert werden,<br />
d.h. ~ x i, bin = 1 würde bedeuten “der i-te diskrete Wert ist vorhanden”.<br />
Mit einer derartigen Kodierung würden sich für das obige Beispiel also N=3 Binärvariable mit insgesamt 2 3 = 8<br />
unterschiedlichen Wertekombinationen ergeben, obwohl eigentlich nur 3 unterschiedliche Signalwerte kodiert werden<br />
müssen. Neben dem höheren Realisierungsaufwand (Sensor, Speicherplatz je Variable) ist vor allem die hohe <strong>und</strong><br />
eigentlich zur Lösung der Aufgabe nicht benötigte hohe Zahl von Wertekombinationen störend.<br />
Empfehlung: Wenn wertediskrete Signale sich gegenseitig ausschließende Belegungen besitzen, sollen diese immer<br />
mit der kleinstmöglichen Bitanzahl kodiert werden.<br />
Ereignisdiskrete Systeme 1<br />
K. Janschek - WS 2013/14 <strong>Signalorientierte</strong> <strong>Modellierung</strong> – <strong>ED02</strong>/5-
<strong>Fakultät</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong> Informationstechnik • Lehrstuhl Automatisierungstechnik • Prof. Klaus Janschek<br />
2.1.5 Ereignisse<br />
Das dynamische Verhalten eines ereignisdiskreten Systems wird durch das Erscheinungsbild seiner<br />
aktuellen Wertebelegungen am Ein-/Ausgang bestimmt. Die exakte zeitliche Zuordnung geht dabei im<br />
Allgemeinen verloren, es verleibt lediglich die Information über die Reihenfolge <strong>und</strong> Zählfolge von<br />
Belegungssituationen. Den jeweils betrachteten Eingangs-/Ausgangstupeln ist jeweils ein Ereignis<br />
mit einer aufsteigenden Zählvariablen zugeordnet, wodurch diese Wertetupel voneinander<br />
unterscheidbar werden.<br />
Ereignisgenerator<br />
*<br />
Ereignis ( t k<br />
)<br />
v<br />
v[k]<br />
„Signalgenerator“<br />
z.B. Steuerstrecke<br />
( v[k] )<br />
( w[k] )<br />
Ereignisdiskretes<br />
(ED)<br />
System<br />
w<br />
v[k+1]<br />
t<br />
w[k+1]<br />
w[k]<br />
*<br />
*<br />
tk<br />
t<br />
k + 1<br />
t<br />
[ k ]<br />
[ k+1]<br />
t definiert ein neues Tupel v[k],w[k] , d.h. v[k] <strong>und</strong> w[k] treten<br />
zeitgleich am Eingang <strong>und</strong> Ausgang des ED-Systems in Erscheinung<br />
*<br />
• Jedes Ereignis [k] bzw. ( k )<br />
• Ereignistypen<br />
- Schaltereignis: Pegel- bzw. Belegungswechsel von v/w, d.h. nach Außen sichtbare<br />
Belegungsänderung des ED-Systems<br />
- Taktereignis synchron: periodische Abtastung mit definierter Zykluszeit, z.B. SPS<br />
- Taktereignis asynchron: variable, situationsabhängige Ereigniszeitpunkte, z.B. Interrupt abgeleitet<br />
aus anderen Teilsystemen (Echtzeitbetriebssystem) oder manuelle Eingaben über eine Tastatur<br />
• Ereignisgenerator<br />
Die Erzeugung von Ereignissen ist anwendungsspezifisch <strong>und</strong> liegt deshalb außerhalb der<br />
Betrachtungen in der vorliegenden Lehrveranstaltung. Es wird angenommen, dass je nach betrachtetem<br />
Anwendungsfall über geeignete Vorrichtungen entsprechend dem vorliegenden Ereignistyp eine<br />
synchrone Erzeugung von Tupeln v[k],w[k] ermöglicht wird.<br />
Falls beispielsweise ein neues v[k] durch eine Änderung der Eingangsbelegung des ED-Systems<br />
erzeugt wird, dann ist also durch einen geeigneten Ereignisgenerator sicherzustellen, dass zeitgleich am<br />
Ausgang auch ein w[k] zur Verfügung gestellt wird (wenn das ED-System einen Steuerautomat<br />
darstellt, dann ist also der Automat entsprechend zu aktivieren).<br />
Ereignisdiskrete Systeme 1<br />
K. Janschek - WS 2013/14 <strong>Signalorientierte</strong> <strong>Modellierung</strong> – <strong>ED02</strong>/6-
<strong>Fakultät</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong> Informationstechnik • Lehrstuhl Automatisierungstechnik • Prof. Klaus Janschek<br />
*<br />
• Allgemeine Schaltereignisse t<br />
k<br />
, [k]<br />
Die Ereignisse leiten sich einzig aus Belegungsänderungen (Pegelwechsel) der Eingangs-<br />
/Ausgangsgrößen ab.<br />
Beachte: Da jedes Ereignis mit einer Belegungsänderung des Tupels v[k],w[k] verb<strong>und</strong>en ist, können<br />
keine gleichen aufeinanderfolgenden Tupelbelegungen auftreten, d.h. ∀ k : v[k] ≠ v[k-1] <strong>und</strong>/oder<br />
w[k] ≠ w[k-1] .<br />
In der Regel ändert sich die Eingangsbelegung v[k] ≠ v[k-1] des ED-Systems, die Ausgangsbelegung<br />
kann dabei aber durchaus konstant bleiben.<br />
Problematisch ist der Fall, wenn sich die Ausgangsbelegung bei konstanter Eingangsbelegung ändert,<br />
d.h. ∃ k: v[k] = v[k-1] ∧ w[k] ≠ w[k-1] . Diese ist in der Regel nicht streng kausal begründet <strong>und</strong><br />
kann als eine Art Nichtdeterminismus gedeutet werden. Dieser Fall tritt in der Regel bei der ED-<br />
<strong>Modellierung</strong> von Steuerstrecken in Erscheinung, wenn nicht zugängliche Systemgrößen die diskrete(n)<br />
Ausgangsgröße(n) beeinflussen. Beispiele 2-6, 2-7<br />
⎛0⎞<br />
v[]<br />
1 = ⎜<br />
1 ⎟<br />
⎝ ⎠<br />
⎛1⎞<br />
v[ 2]<br />
= ⎜<br />
1 ⎟<br />
⎝ ⎠<br />
⎛1⎞<br />
v[ 3]<br />
= ⎜<br />
0 ⎟<br />
⎝ ⎠<br />
⎛0⎞<br />
v[ 4]<br />
= ⎜<br />
0 ⎟<br />
⎝ ⎠<br />
⎛0⎞<br />
v[ 5]<br />
= ⎜<br />
1 ⎟<br />
⎝ ⎠<br />
⎛1⎞<br />
v[ 6]<br />
= ⎜<br />
1<br />
⎟<br />
⎝ ⎠<br />
v 1 [] 1 v [ ] 1<br />
2<br />
v<br />
1 [ 3]<br />
v<br />
1 [ 4]<br />
v<br />
1 [ 5]<br />
v 1 [ 6]<br />
ED Signalfolge<br />
v 1<br />
0 1 0 1<br />
t<br />
v 2 [] 1 v [ 2]<br />
2<br />
v<br />
2 [ 3]<br />
v 2 [ 4 ] v [ ] 2<br />
5 v 2 [ 6]<br />
Binärer<br />
Signalvektor<br />
v 2<br />
0<br />
1 0<br />
1<br />
t<br />
*<br />
t1<br />
*<br />
t2<br />
t<br />
*<br />
*<br />
* *<br />
t3<br />
4<br />
t5<br />
t6<br />
Schaltzeitpunkte<br />
[1]<br />
[2] [3] [4] [5] [6]<br />
[k-1]<br />
[k] [k+1]<br />
Schaltereignisse<br />
• Schaltereignisse durch binäre Signalkodierung zeitkontinuierlicher Signale<br />
Dies ist die häufigste Quelle von Schaltereignissen, z.B. Binärsensoren.<br />
*<br />
+<br />
Die Schaltzeitpunkte ti<br />
sind bei festem x nicht determiniert, sondern hängen vom zeitlichen Verlauf<br />
von x(t)<br />
ab. Jeder Werteänderung von xbin<br />
wird ein Schaltereignis [k] zugeordnet. Diese werden mit<br />
aufsteigender Ordnungszahl (Zählvariable) beziffert.<br />
+<br />
x<br />
x(t)<br />
t<br />
Kontinuierliches<br />
Signal x(t)<br />
x x ]<br />
x ]<br />
x bin [3]<br />
bin [0]<br />
bin [1<br />
bin [2<br />
Binäre Signalfolge x[k]<br />
x bin<br />
0 1 0<br />
1<br />
t<br />
*<br />
t0<br />
[0]<br />
*<br />
t 1<br />
[1] [2]<br />
[3]<br />
[k-1]<br />
*<br />
t 2<br />
[k]<br />
*<br />
t 3<br />
[k+1]<br />
Schaltzeitpunkte<br />
Schaltereignisse<br />
x [ k ] = x ( t ) = lim x ( t +Δt)<br />
...<br />
+<br />
bin bin k bin k<br />
Δ→ t 0<br />
... rechtsseitiger Grenzwert zum Schaltzeitpunkt<br />
t<br />
k<br />
Ereignisdiskrete Systeme 1<br />
K. Janschek - WS 2013/14 <strong>Signalorientierte</strong> <strong>Modellierung</strong> – <strong>ED02</strong>/7-
<strong>Fakultät</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong> Informationstechnik • Lehrstuhl Automatisierungstechnik • Prof. Klaus Janschek<br />
Allgemeine Taktereignisse<br />
*<br />
t k , [k]<br />
Die aktuellen Belegungen aller wertediskreten Größen werden über ein von Außen vorgegebenes Taktsignal<br />
nur zu wohldefinierten Zeitpunkten t * k , [k] abgefragt.<br />
Damit können durch geeignete Wahl des Taktsignales konsistente Gleichzeitigkeitsbedingungen bezüglich<br />
unterschiedlicher ED-Signale garantiert werden.<br />
Beachte: Da die Ereignisse unabhängig von den Belegungsänderungen auftreten können, sind in diesem Fall<br />
durchaus konstante Belegungen des Tupels v[k],w[k] möglich, d.h. ∃ k: v[k] = v[k-1] ∧ w[k] = w[k-1] .<br />
Es kann dabei eben leicht der Fall eintreten, dass in mehreren aufeinander folgenden Tupeln v[k],w[k]<br />
speziell die Eingänge konstant bleiben (siehe v[2], v[3] im nachstehenden Bild).<br />
Je nach Verhalten des ED-Systems können die Ausgänge dann ebenfalls konstant bleiben oder sich ändern,<br />
d.h. ∃ k: v[k] = v[k-1] ∧ w[k] ≠ w[k-1] (z.B. bei Zählern, wo gleiche Eingangsbuchstaben gezählt<br />
werden).<br />
Keine Änderung<br />
der Wertebelegung !<br />
v 1<br />
⎛1⎞<br />
v[]<br />
1 = ⎜<br />
1 ⎟<br />
⎝ ⎠<br />
⎛1⎞<br />
v[ 2]<br />
= ⎜<br />
0 ⎟<br />
⎝ ⎠<br />
⎛1⎞<br />
v[]<br />
3 = ⎜<br />
0 ⎟<br />
⎝ ⎠<br />
v =<br />
⎛0⎞<br />
v[ 4]<br />
= ⎜<br />
1 ⎟<br />
⎝ ⎠<br />
v<br />
1[]<br />
1 = 1 v<br />
1[ 2]<br />
= 1 v<br />
1[]<br />
3 = 1 v<br />
1[ 4]<br />
= 0<br />
0 1 0<br />
1<br />
v [] 1 = 1 v [ 2]<br />
= 0 [] 3 0 [ 4]<br />
1<br />
2 2 2 2<br />
t<br />
ED Signalfolge<br />
Binärer<br />
Signalvektor<br />
v 2<br />
0<br />
1 1<br />
0<br />
v = t<br />
t<br />
flankengesteuertes<br />
Taktsignal<br />
*<br />
t 1<br />
*<br />
t 2<br />
*<br />
t 3<br />
*<br />
t4<br />
Schaltzeitpunkte<br />
[1] [2]<br />
[k-1]<br />
[k]<br />
[3]<br />
[k+1]<br />
[4]<br />
Schaltereignisse<br />
Ereignisdiskrete Systeme 1<br />
K. Janschek - WS 2013/14 <strong>Signalorientierte</strong> <strong>Modellierung</strong> – <strong>ED02</strong>/8-
<strong>Fakultät</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong> Informationstechnik • Lehrstuhl Automatisierungstechnik • Prof. Klaus Janschek<br />
2.2 Binäre Systeme<br />
Als häufigste Vertreter von ED-Systemen seien im Folgenden binäre Systeme ( vw , ,Γ)<br />
mit n Eingangs-<br />
<strong>und</strong> m Ausgangsgrößen betrachtet:<br />
, i , 2,...,<br />
- Eingangsvektor: v= ( v 1 , v 2 ,..., v i ,..., v n ) T mit den binären Eingangsgrößen v i ∈ { 0 1 },<br />
= 1 n<br />
- Ausgangsvektor: w= (w 1 , w 2 ,..., w j ,.., w m ) T mit den binären Ausgangsgrößen<br />
w j ∈ { 0, 1} , j = 1,<br />
2,...,<br />
m<br />
v<br />
n<br />
- Eingangsbelegungen e λ ∈ Ω λ = 0, 1,...,(<br />
2 − 1)<br />
, d.h. 2 n Eingangskombinationen<br />
v ,<br />
w<br />
- Ausgangsbelegungen e , 0 1 2 1<br />
w<br />
,, ,( m<br />
μ<br />
∈Ω μ= … − ), d.h. 2 m Ausgangskombinationen<br />
- Eingangsbelegungsmenge Ωv,<br />
Ω<br />
v<br />
= 2<br />
- Ausgangsbelegungsmenge Ωw,<br />
Ω<br />
w<br />
= 2<br />
n<br />
m<br />
- Boolesche Funktionalbeziehung Γ zwischen Eingangsvektor v <strong>und</strong> Ausgangsvektor w<br />
v<br />
v 1<br />
v i<br />
w 1<br />
Binäres System <br />
w j<br />
( v ,w,Γ)<br />
<br />
v n<br />
w m<br />
w<br />
Kennzeichen binärer Systeme ist, dass die beschreibenden Systemgrößen (Eingänge, Ausgänge, Zustände)<br />
nur zweiwertige Größen, im Allgemeinen ∈ { 0,1}<br />
, sind. Durch die boolesche Funktionalbeziehung Γ kann<br />
je nach Systemeigenschaften ein statisches oder dynamisches Systemverhalten beschrieben werden.<br />
Die binäre Funktionalbeziehung Γ kann je nach Systemeigenschaften durch prinzipiell zwei<br />
unterschiedliche Verhaltensmodelle beschrieben werden.<br />
• statische Funktionalbeziehung<br />
w<br />
... der Übergang von einer Ausgangsbelegung 1( * w<br />
e μ t k − 1)<br />
zu einer Ausgangsbelegung e ( t<br />
* μ 2 k)<br />
hängt<br />
v<br />
nur von der aktuellen Eingangsbelegung e ( t<br />
* k)<br />
ab kombinatorischer Automat<br />
• dynamische Funktionalbeziehung<br />
w<br />
... der Übergang von einer Ausgangsbelegung 1( * w<br />
e μ t k − 1)<br />
zu einer Ausgangsbelegung e ( t<br />
* μ 2 k)<br />
hängt<br />
v<br />
neben der aktuellen Eingangsbelegung e t ) auch noch von der Vorgeschichte, d.h.<br />
v<br />
e ( t<br />
* w *<br />
k−1),<br />
e ( tk−1<br />
)<br />
bzw. inneren Zuständen, ab sequentieller Automat<br />
( * k<br />
Ereignisdiskrete Systeme 1<br />
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2.3 Diskrete Situationen<br />
2.3.1 Eingangs-/Ausgangsbetrachtung<br />
Von Außen betrachtet lässt sich das Klemmenverhalten des binären ED-System ( v , w,<br />
Γ)<br />
zu jedem<br />
*<br />
Zeitpunkt tk<br />
bzw. Schaltereignis [k] durch das Tupel<br />
Eingangsbe legung[k] , Ausgangsbe legung[k]<br />
beschreiben. In diesem Sinne spricht man von einer diskreten Situation des binären ED-Systems.<br />
Situation<br />
s [k] = v[k], w[k]<br />
Definition 2-1: Diskrete (binäre) Situation<br />
s [k] : = e λ[ k],<br />
e μ[<br />
k]<br />
i<br />
v<br />
n+m<br />
w<br />
i<br />
v[k]<br />
mit s i ∈ Ωs,<br />
i = 0, 1,...,(<br />
2 − 1)<br />
; d.h. 2 (n+m) diskrete Situationen,<br />
Ω<br />
s<br />
= Ω<br />
v<br />
×Ω<br />
w... Situationsbelegungsmenge<br />
Diskrete Situationen s i ,s j schließen sich gegenseitig aus, d.h. zu jedem Zeitpunkt kann nur eine einzige<br />
Situation vorliegen.<br />
Ein Ereignis ist gleichbedeutend mit dem Übergang von Situation s [k] → s [k + 1] , d.h. es liegt<br />
ein Belegungswechsel der Eingangsgrößen <strong>und</strong>/oder der Ausgangsgrößen vor. In diesem Sinne spricht man<br />
von einem Situationsübergang des binären ED-Systems.<br />
Γ<br />
i<br />
w[k]<br />
j<br />
Definition 2-2: Situationsübergang<br />
ü : s [k] → s [k + 1]<br />
mit<br />
s , s<br />
i<br />
j<br />
i,<br />
j<br />
= i<br />
j<br />
n + m<br />
∈ Ωs , i <strong>und</strong> j = 0,<br />
1,...,(<br />
2 −1),<br />
i ≠<br />
n+<br />
m<br />
j<br />
üi, j ∈ Ωü , i <strong>und</strong> j = 0,<br />
1,...,(<br />
2 − 1),<br />
i ≠ j ;<br />
d.h. (2 n+m )A(2 n+m -1) mögliche Übergänge<br />
Ω ü ... Situationsübergangsmenge<br />
Durch die Funktionalbeziehung Γ wird sowohl die Menge Ω ~<br />
s ⊆ Ω s der tatsächlich auftretenden<br />
Situationen, wie auch die Auswahl der Menge Ω ~<br />
ü ⊆ Ωü<br />
der tatsächlich auftretenden Situationsübergänge<br />
sowie deren Reihenfolge festgelegt.<br />
Die Funktionalbeziehung Γ repräsentiert also die technologischen Einschränkungen des modellierten<br />
realen Systems (Steuerstrecke, Steuereinrichtung).<br />
Ereignisdiskrete Systeme 1<br />
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======= BEISPIEL 2-3 BINÄRES SYSTEM MIT 1 EINGANG UND 1 AUSGANG<br />
n=1, m=1 2 1+1 , d.h. 4 mögliche Situationen s 0 , s 1 , s 2 , s 3<br />
Situation<br />
v w<br />
si<br />
= e<br />
λ,<br />
e<br />
μ<br />
i<br />
Γ<br />
v ∈{0,1}<br />
w ∈{0,1}<br />
v<br />
v[0]<br />
v[1]<br />
v[2] v[3]<br />
v[4] v[5]<br />
0 1 0 1<br />
v[6]<br />
t<br />
Eingang<br />
w<br />
w[0]<br />
0<br />
w[1] w[2] w[3]<br />
w[4] w[5]<br />
1 1<br />
0<br />
w[6]<br />
[0] [1] [2] [3] [4]<br />
[5] [6] [k]<br />
t<br />
Ausgang<br />
s 0<br />
s1<br />
s3<br />
s2<br />
s0<br />
s3<br />
s0<br />
Situation<br />
2.3.2 Situationstabelle<br />
Zur systematischen Darstellung der im Allgemeinen großen Zahl von diskreten Situationen eines (binären)<br />
ED-Systems eignet sich eine Wahrheitstabelle, in der zeilenweise die Situationen ergänzt um ihre<br />
anwendungsorientierte Interpretation aufgelistet werden.<br />
Die Zeilen der Tabelle sind vorteilhafterweise in der natürlichen Zahlenfolge der Situationen s i geordnet<br />
(0,1,2, . . . 2 n+m -1).<br />
Die so definierte Situationstabelle ist damit formal gleichwertig der bekannten Schaltbelegungstabelle zum<br />
Entwurf von kombinatorischen <strong>und</strong> sequentiellen Automaten.<br />
Im Unterschied zur Schaltbelegungstabelle braucht jedoch bei der Interpretation der Situationstabelle nicht<br />
zwischen Eingangs- <strong>und</strong> Ausgangsbelegungen unterschieden zu werden.<br />
Im Rahmen der <strong>Modellierung</strong> der Steuerstrecke ist eine möglichst vollständige Situationstabelle<br />
anzustreben, d.h. mit allen 2 n+m möglichen Situationen bzw. ihren Belegungen. Nur damit ist eine<br />
vollständige <strong>Modellierung</strong> mit allen nominalen <strong>und</strong> nichtnominalen Situationen gewährleistet.<br />
In der Regel arbeitet man aus pragmatischen Gründen mit partiellen Situationstabellen. Dabei werden nur<br />
interessierende Teilmengen der Situationsbelegungsmenge Ω s aufgeführt.<br />
In diesen Fällen, besteht jedoch die latente Gefahr, dass für die spezielle Anwendung wichtige Situationen,<br />
d.h. evtl. kritische Kombinationen von Eingangs-/Ausgangsbelegungen vergessen werden können.<br />
Ereignisdiskrete Systeme 1<br />
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======= BEISPIEL 2-4 SITUATIONSTABELLE FÜR SYSTEM MIT 1 EINGANG UND 1 AUSGANG<br />
si<br />
Diskrete<br />
Situation<br />
=<br />
v<br />
λ<br />
e ,e<br />
w<br />
μ<br />
i<br />
Eingangsbelegung<br />
v<br />
e λ<br />
Ausgangsbelegung<br />
w<br />
e<br />
μ<br />
Situation<br />
v w<br />
si<br />
= e<br />
λ,<br />
e<br />
μ<br />
i<br />
s i v w<br />
0 0 0<br />
1 0 1<br />
2 1 0<br />
3 1 1<br />
Γ<br />
v ∈{0,1}<br />
w ∈{0,1}<br />
======= BEISPIEL 2-5 SITUATIONSTABELLE FÜR SYSTEM MIT 5 EINGÄNGEN UND 2 AUSGÄNGEN<br />
v 1<br />
v 2<br />
v 3<br />
Γ<br />
w 1<br />
w<br />
v 2<br />
4<br />
v 5<br />
si<br />
Diskrete<br />
Situation<br />
=<br />
v<br />
λ<br />
e ,e<br />
w<br />
μ<br />
i<br />
Eingangsbelegung<br />
v<br />
e λ<br />
Ausgangsbelegung<br />
w<br />
e<br />
μ<br />
s i v 5 v 4 v 3 v 2 v 1 w 2 w 1<br />
0 0 0 0 0 0 0 0<br />
1 0 0 0 0 0 0 1<br />
2 0 0 0 0 0 1 0<br />
3 0 0 0 0 0 1 1<br />
4 0 0 0 0 1 0 0<br />
5 0 0 0 0 1 0 1<br />
6 0 0 0 0 1 1 0<br />
7 0 0 0 0 1 1 1<br />
8 0 0 0 1 0 0 0<br />
9 0 0 0 1 0 0 1<br />
10 0 0 0 1 0 1 0<br />
: : : : : : : :<br />
26 0 0 1 1 0 1 0<br />
: : : : : : : :<br />
37 0 1 0 0 1 0 1<br />
: : : : : : : :<br />
127 1 1 1 1 1 1 1<br />
Ereignisdiskrete Systeme 1<br />
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2.3.3 Situationsgraph<br />
Die anschauliche Darstellung von Situationsübergängen<br />
s → s lässt sich in Form eines gerichteten<br />
Graphen durchführen.<br />
Die Knoten repräsentieren die möglichen diskreten Situationen s i ,s j <strong>und</strong> die gerichteten Kanten die<br />
entsprechenden Situationsübergänge ü i,j .<br />
Definition 2-3: Vollständiger Situationsgraph SG( Ω , Ω )<br />
mit Ω ={s 0 , s 1 , s 2 ,..., s r } , r = 2<br />
s<br />
n + m<br />
Ω ü = n + m<br />
{ üi,<br />
j / si<br />
→ s j , si,<br />
s j ∈ Ωs , i <strong>und</strong> j = 0,<br />
1,...,(<br />
2 −1),<br />
i ≠ j}<br />
~<br />
Definition 2-4: Partieller Situationsgraph SG p ( Ω s,<br />
Ω<br />
~<br />
ü )<br />
mit Ω ~<br />
s ⊆ Ω s , d.h. reduzierte Zahl von Situationen<br />
Ω ~<br />
ü ⊆ Ω ü , d.h. reduzierte Zahl von Situationsübergängen<br />
s<br />
ü<br />
i<br />
j<br />
Im nachstehenden Bild ist der vollständige Situationsgraph für das bekannte binäre ED-System mit einem<br />
Eingang <strong>und</strong> einem Ausgang dargestellt.<br />
Man beachte, dass in einem Situationsgraph auch scheinbar akausale Zusammenhänge veranschaulicht<br />
werden können. Beim Übergang ü 01<br />
= s 0<br />
→ s 1<br />
ändert sich die Ausgangsbelegung bei konstanter<br />
Eingangsbelegung. Ein solches Verhalten ist aber durchaus realistisch, wenn etwa nicht alle relevanten<br />
Einflussgrößen auf das zugr<strong>und</strong>e liegende physikalische System über die ED-Systemgrößen abgebildet<br />
werden (z.B. hybride Systeme).<br />
e v , e w<br />
s 0<br />
s 1<br />
0,0<br />
e v , e w e ,<br />
0,1 0, 1<br />
1<br />
v e w<br />
e v , e w<br />
2<br />
s 2 ,0 s 3<br />
1,0<br />
1, 1<br />
1<br />
1<br />
e v , e w<br />
1<br />
1<br />
Vollständiger Situationsgraph für binäres ED-System mit 1 Eingang / 1 Ausgang<br />
Ereignisdiskrete Systeme 1<br />
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• Eigenschaften des Situationsgraphen (SG)<br />
- der SG ist ein Digraph, d.h. er besitzt keine parallelen Pfeile <strong>und</strong> Schlingen<br />
- die Knotenmarkierung<br />
/Ausgangsbelegung<br />
v e w<br />
e , repräsentiert die für die Situation s i relevante Eingangs-<br />
i<br />
- alle auf einen Knoten s i gerichteten Kanten (Pfeile) besitzen dasselbe Kantengewicht<br />
d.h. die für die Situation s i relevante Eingangs-/Ausgangsbelegung<br />
v e w<br />
e , ,<br />
- ein vollständiger SG ist immer stark zusammenhängend (beinhaltet alle dynamischen<br />
Möglichkeiten des modellierten ED-Systems)<br />
- ein partieller SG ist in der Regel schwach zusammenhängend (beinhaltet nur ausgewählte<br />
dynamische Möglichkeiten des ED-Systems)<br />
- die spezielle Reihenfolge der Sitationsübergänge (Situationssequenzen) ist im SG nicht<br />
darstellbar<br />
- der SG dient als Basis zur erweiterten Beschreibung des ED-Systems mit Automatenmodellen.<br />
i<br />
2.3.4 Problemorientierte Dekomposition<br />
Wesentliche strukturelle <strong>und</strong> funktionelle Verhaltenseigenschaften eines (binären) ED-Systems lassen sich<br />
bereits durch eine systematische Situationsanalyse des Eingangs-/Ausgangsverhaltens bestimmen.<br />
Speziell bei der ereignisdiskreten <strong>Modellierung</strong> der Steuerstrecke ist es empfehlenswert, eine<br />
problemorientierte Dekomposition der Situations- <strong>und</strong> Übergangsmengen zu versuchen, um eine Reduktion<br />
der inhärenten kombinatorischen Vielfalt zu erreichen.<br />
Die Situationsbelegungsmengen <strong>und</strong> Situationsübergangsmengen lassen sich dazu vorteilhafterweise in<br />
disjunkte Teilmengen der folgenden Art zerlegen:<br />
- Nominalbetrieb: das betrachtete Mengenelement ist konform zu den vorliegenden<br />
Prozessanforderungen <strong>und</strong> als Nominalfall ausgewiesen.<br />
- Fehlerbetrieb: das betrachtete Mengenelement ist nicht konform zu den vorliegenden<br />
Prozessanforderungen oder nicht als Nominalfall ausgewiesen oder aus physikalischtechnologischer<br />
Sicht ist das Auftreten des betrachteten Mengenelementes nicht möglich (z.B.<br />
nichtmodellierter Gerätefehler).<br />
Je nach Aufgabenstellung lassen sich diese Mengen beliebig weiter dekomponieren.<br />
Dadurch ist eine drastische Reduktion der kombinatorischen Vielfalt bereits auf einem sehr hohen<br />
Abstraktionsniveau der <strong>Modellierung</strong> (d.h. frühzeitig im Entwurfsprozess) möglich. Die<br />
Situationsübergänge müssen dann auch nur noch für die ausgewählten Nominalsituationen analysiert<br />
werden.<br />
Ereignisdiskrete Systeme 1<br />
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Beispielhafte problemorientierte Dekomposition für technische Systeme<br />
Als Gr<strong>und</strong>lage für die Dekomposition dienen die Systemanforderungen (bzw. Prozessanforderungen<br />
bei verfahrenstechnischen Prozessen). Diese beschreiben alle Eigenschaften, die ein System haben soll.<br />
Dabei lassen sich folgende generische disjunkte Teilmengen zur Definition des Systemverhaltens<br />
definieren:<br />
• technologisch inkonsistent (TI)<br />
... aus physikalisch-technologischer Sicht ist das Auftreten<br />
des betrachteten Mengenelementes nicht möglich, ggf.<br />
kann es sich um einen nichtmodellierten Gerätefehler<br />
handeln.<br />
Verifikation <strong>und</strong> Test “verbotene Fälle”<br />
ggf. Entwurf “erweiterter Störbetrieb”<br />
• nicht anforderungskonform (NA)<br />
... aus physikalischer-technologischer Sicht ist das<br />
Auftreten des betrachteten Mengenelementes zwar<br />
möglich, es widerspricht jedoch den vorliegenden<br />
Prozessanforderungen.<br />
Verifikation <strong>und</strong> Test “verbotene Fälle”<br />
Ω NOM<br />
Ω<br />
Ω AS<br />
Ω TI<br />
Ω NA<br />
• anforderungskonform-Störbetrieb (AS)<br />
... das betrachtete Mengenelement ist innerhalb der vorliegenden Prozessanforderungen eindeutig<br />
spezifiziert <strong>und</strong> ist einem spezifizierten Störfall zugeordnet.<br />
Entwurf “Störbetrieb”<br />
• anforderungskonform-Nominalbetrieb (NOM)<br />
... das betrachtete Mengenelement ist innerhalb der vorliegenden Prozessanforderungen eindeutig<br />
spezifiziert <strong>und</strong> ist als Nominalfall ausgewiesen.<br />
Entwurf “Nominalbetrieb”<br />
Ereignisdiskrete Systeme 1<br />
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2.4 Situationsbasierte <strong>Modellierung</strong><br />
Wesentliche strukturelle <strong>und</strong> funktionelle Verhaltenseigenschaften eines (binären) ED-Systems lassen sich<br />
bereits durch eine systematische Situationsanalyse des Eingangs-/Ausgangsverhaltens bestimmen.<br />
Dies ist speziell bei der ereignisdiskreten <strong>Modellierung</strong> der Steuerstrecke hilfreich <strong>und</strong> ermöglicht eine<br />
problemorientierte Dekomposition der Situations- <strong>und</strong> Übergangsmengen <strong>und</strong> damit eine Reduktion der<br />
inhärenten kombinatorischen Vielfalt.<br />
MODELLIERUNGSALGORITHMUS<br />
1. Ordnen der Eingangssignale v l <strong>und</strong> Ausgangssignale w m zu (binären) Vektoren v, w<br />
2. Aufstellen der (möglichst) vollständigen Situationstabelle mit Ω s ={s 0 , s 1 , s 2 ,..., s r } , r = 2<br />
3. Dekomposition der vollständigen Situationsbelegungsmenge Ωs<br />
in problemorientiert<br />
zerlegte disjunkte Teilmengen<br />
Ω<br />
s<br />
= { Ω sA, Ω sB, Ω sC,... } mit Ω si<br />
⊆ Ωs, Ω si<br />
∩Ω <br />
sj<br />
= { }, ij , = ABC , , ,....; i≠<br />
j<br />
Ω ∪Ω ∪Ω<br />
∪ ... = Ω<br />
sA sB sC s<br />
4. Dekomposition der vollständigen Situationsübergangsmenge Ωü<br />
in problemorientiert<br />
zerlegte disjunkte Teilmengen<br />
Ω<br />
ü<br />
= { Ω üA, Ω üB, Ω üC,... } mit Ω üi<br />
⊆ Ωü, Ω üi<br />
∩Ω <br />
üj<br />
= { }, ij , = ABC , , ,....; i≠<br />
j<br />
Ω ∪Ω ∪Ω<br />
∪ ... = Ω<br />
üA üB üC ü<br />
n + m<br />
Anmerkungen zu den nachfolgenden Beispielen<br />
In den nachfolgenden Beispielen werden einfache ereignisdiskrete Systeme mittels Situationsmodellen<br />
beschrieben. Daraus sind leicht die Stärken <strong>und</strong> Schwächen von situationsbasierten Modellen erkennbar.<br />
Stärken<br />
− Einschränkung der kombinatorischen Vielfalt von „sinnvollen“ anforderungskonformen<br />
Eingangs-/Ausgangsbelegungen reduziertes statisches Modell<br />
− Einschränkung der kombinatorischen Vielfalt von „sinnvollen“ anforderungskonformen<br />
Belegungswechseln am Eingangs- <strong>und</strong> Ausgangsbelegungen reduziertes dynamisches<br />
Modell<br />
− transparente <strong>und</strong> anschauliche Darstellung von dynamischen strukturellen Eigenschaften<br />
(= innere Eigenschaften des ED-Systems) durch den Situationsgraph<br />
Schwächen<br />
− keine Reihenfolge von Belegungswechseln (= Situationsübergänge) modellierbar Abhilfe<br />
durch sequentielle Automaten, dafür bietet der Situationsgraph jedoch eine hervorragende Basis<br />
§4.6<br />
Ereignisdiskrete Systeme 1<br />
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======= BEISPIEL 2-6 INVERTER / SPIEGELUNG<br />
Verbale Funktionsspezifikation<br />
Ein zweiwertiges Eingangssignal soll am Ausgang gespiegelt werden (Schalterereignisse).<br />
∈ { }<br />
w∈{ w ,w }<br />
v v ,v<br />
0 1<br />
Inverter<br />
(Spiegelung)<br />
0 1<br />
Funktionsbeschreibung ( v[ k ]) = ( v<br />
0,v 1,v 0,v 1,v 0,v 1,...<br />
)<br />
( w[ k ]) = ( w<br />
1,w 0,w 1,w 0,w 1,w 0,...<br />
)<br />
Statisches Modell (Situationstabelle)<br />
Situation Eingangsbelegung Ausgangsbelegung<br />
Kommentar<br />
v<br />
w<br />
s 0 v o w 0 nicht anforderungskonform (NA)<br />
s 1 v o w 1 anforderungskonform (NOM)<br />
s 2 v 1 w 0 anforderungskonform (NOM)<br />
s 3 v 1 w 1 nicht anforderungskonform<br />
Dynamisches Modell (Situationsgraph)<br />
Ω =<br />
Ω =<br />
{ s , s }<br />
sNOM , 1 2<br />
{ ü , ü }<br />
üNOM , 1,2 2,1<br />
Ω =<br />
Ω =Ω<br />
{ s , s }<br />
sNA , 0 3<br />
\ Ω<br />
üNA , ü üNOM ,<br />
Anmerkung: Für nichtanforderungskonforme<br />
Situationen (NA) brauchen natürlich auch alle<br />
diesbezüglichen Situationsübergänge nicht weiter<br />
betrachtet zu werden<br />
(i) Reduktion der Komplexität<br />
(ii) immer zuerst NA-Situationen bestimmen<br />
s 0<br />
v,w<br />
0 0<br />
s 3<br />
v,w<br />
1 1<br />
s 1<br />
v,w<br />
0 1<br />
s 2<br />
v,w<br />
1 0<br />
Ereignisdiskrete Systeme 1<br />
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======= BEISPIEL 2-7 FREQUENZTEILER<br />
Verbale Funktionsspezifikation<br />
Ein zweiwertiges Eingangssignal (Schalterereignisse) soll in ein Ausgangssignal mit halber Frequenz<br />
umgesetzt werden.<br />
∈ { }<br />
w∈{ w ,w }<br />
v v ,v<br />
0 1<br />
Frequenzteiler<br />
0 1<br />
Funktionsbeschreibung<br />
v<br />
w<br />
v1<br />
v1<br />
v1<br />
v1<br />
v0<br />
v0<br />
v0<br />
v0<br />
v0<br />
w w<br />
1<br />
1<br />
w0<br />
w<br />
0<br />
w<br />
0<br />
w0<br />
w<br />
0<br />
w<br />
0<br />
w0<br />
t *<br />
Statisches Modell (Situationstabelle)<br />
Situation Eingangsbelegung Ausgangsbelegung<br />
Kommentar<br />
v<br />
w<br />
s 0 v o w 0 anforderungskonform (NOM)<br />
s 1 v o w 1 nicht anforderungskonform (NA)<br />
s 2 v 1 w 0 anforderungskonform (NOM)<br />
s 3 v 1 w 1 anforderungskonform (NOM)<br />
Dynamisches Modell (Partieller Situationsgraph - NOM)<br />
Ω =<br />
Ω<br />
{ s , s , s }<br />
s, NOM 0 2 3<br />
=<br />
{ ü , ü , ü , ü<br />
0}<br />
üNO , M 0,2 2,0 0,3 3,<br />
s 0<br />
v,w<br />
0 0<br />
Ω =<br />
{ s }<br />
sNA , 1<br />
Ω = Ω<br />
\ Ω<br />
üNA , ü ü,<br />
NOM<br />
s 2<br />
s 3<br />
v,w<br />
v,w<br />
1 0<br />
1 1<br />
Ereignisdiskrete Systeme 1<br />
K. Janschek - WS 2013/14 <strong>Signalorientierte</strong> <strong>Modellierung</strong> – <strong>ED02</strong>/18-
<strong>Fakultät</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong> Informationstechnik • Lehrstuhl Automatisierungstechnik • Prof. Klaus Janschek<br />
======= BEISPIEL 2-8 MOD-2 EREIGNISZÄHLER MIT NEUTRALER AUSGABE<br />
Verbale Funktionsspezifikation<br />
Es ist die Anzahl des Auftretens des Symbols v 1 in der Eingangsfolge (v[k]) gemäß der Modulo-2<br />
Abbildung zu ermitteln. Dazu soll (ereignis-)taktgleich mit dem Auftreten von v[k]=v 1 die Ausgabe<br />
w[k]=w 1 (1.Auftreten) bzw. w[k]=w 2 (2.Auftreten) erzeugt werden.<br />
Für v[k] ≠ v 1 soll die neutrale Ausgabe w[k]=w 0 erzeugt werden.<br />
∈ { }<br />
w∈{ w ,w ,w }<br />
v v ,v<br />
0 1<br />
mod-2 Ereigniszähler<br />
für v 1<br />
0 1 2<br />
Fall A: Schaltereignisse (nur alternierende Eingangsbelegungen v,v<br />
0 1<br />
möglich)<br />
Funktionsbeschreibung ( v[ k ]) = ( v<br />
0,v 1,v 0,v 1,v 0,v 1,v 0,v 1,v 0,v 1,...<br />
)<br />
( w[ k ]) = ( w<br />
0,w 1,w 0,w 2,w 0,w 1,w 0,w 2,w 0,w 1,...<br />
)<br />
Statisches Modell (Situationstabelle)<br />
Situation Eingangsbelegung Ausgangsbelegung<br />
Kommentar<br />
v<br />
w<br />
s 0 v o w 0 anforderungskonform (NOM)<br />
s 1 v o w 1 nicht anforderungskonform (NA)<br />
s 2 v o w 2 nicht anforderungskonform (NA)<br />
s 3 v 1 w 0 nicht anforderungskonform (NA)<br />
s 4 v 1 w 1 anforderungskonform (NOM)<br />
s 5 v 1 w 2 anforderungskonform (NOM)<br />
Dynamisches Modell (Partieller Situationsgraph - NOM)<br />
Ω =<br />
{ s , s , s }<br />
sNO , M 0 4 5<br />
Ω =<br />
{ ü , ü , ü , ü5,<br />
0}<br />
üNOM , 0,4 4,0 0,5<br />
s 0<br />
v,w<br />
0 0<br />
Ω =<br />
{ s , s , s }<br />
sNA , 1 2<br />
Ω =Ω<br />
\ Ω<br />
üNA , ü üNOM ,<br />
3<br />
s 4<br />
s 5<br />
v,w<br />
v,w<br />
1 1<br />
1 2<br />
Ereignisdiskrete Systeme 1<br />
K. Janschek - WS 2013/14 <strong>Signalorientierte</strong> <strong>Modellierung</strong> – <strong>ED02</strong>/19-
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Fall B: Taktereignisse (identische Nachfolgebelegungen am Eingang möglich)<br />
Funktionsbeschreibung ( v [ k ]) = ( v,v<br />
0 0,v 1,v 0, v,v<br />
1 1,v 1, v<br />
1,v 0,v 1,.<br />
..)<br />
(beispielhaft)<br />
( w[ k ]) = ( w<br />
0,w 0,w 1,w 0,w 2,w 1,w 2,w 1,w 0,w 2,...<br />
)<br />
Statisches Modell (Situationstabelle) -- identisch zu Fall A --<br />
Dynamisches Modell (Partieller Situationsgraph - NOM)<br />
Ω =<br />
Ω<br />
{ s , s , s }<br />
sNOM , 0 4 5<br />
{ ü , ü , ü , ü , ü , ü<br />
4}<br />
üNOM , 0,4 4,0 0,5 5,0 4,5 5,<br />
Ω =<br />
=<br />
{ s , s , s }<br />
sNA , 1 2<br />
Ω =Ω<br />
\ Ω<br />
üNA , ü üNO , M<br />
3<br />
s 0<br />
v,w<br />
0 0<br />
s 4<br />
s 5<br />
v,w<br />
v,w<br />
1 1<br />
1 2<br />
hier möglich: gleiche Eingangs-Nachfolgebelegung<br />
erzeugt einen Wechsel in der Ausgangsbelegung<br />
======= BEISPIEL 2-9 FÜLLSTANDSSTRECKE MIT EINEM BINÄREN NIVEAUSENSOR UND<br />
GESTEUERTEM ZUFLUSS<br />
Prozessanforderungen:<br />
(1) der Füllstand soll trotz nicht bekannter Flüssigkeitsentnahme q a (t) durch einen<br />
Verbraucher möglichst auf dem Niveau h + gehalten werden<br />
(2) der Behälter darf nicht überlaufen<br />
(3) der Behälter darf nicht austrocknen<br />
Prozessrandbedingungen:<br />
- q z > q a<br />
Binäres<br />
Stellventil<br />
ZU<br />
y ∈ {0,1}<br />
q z (t)<br />
Binärer<br />
Niveausensor<br />
x ∈ {0,1}<br />
y ∈{ 0,1 }<br />
x ∈{ 0,1 }<br />
ED-Strecke<br />
AUF<br />
q a (t)<br />
Wasser<br />
Luft<br />
Ereignisdiskrete Systeme 1<br />
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Vollständige Situationstabelle<br />
NA<br />
NOM<br />
NOM<br />
NA<br />
Diskrete<br />
Situation<br />
y x<br />
= e , e<br />
si<br />
λ μ<br />
i<br />
Eingangsbelegung<br />
e<br />
y<br />
λ<br />
Ausgangsbelegung<br />
e<br />
x<br />
μ<br />
Technologische<br />
Interpretation<br />
s i y x<br />
s 0 0 0 Leer<br />
Austrocknen bei q a >0<br />
s 1 0 1 Behälter ist voll<br />
s 2 1 0 Füllen<br />
s 3 1 1 Überlauf<br />
Ereignistyp<br />
Die Belegungsänderungen des Einganges y können durch Schaltereignisse modelliert<br />
werden. Der Ausgang x ändert sich jedoch wegen des nicht zugänglichen Abflusses q a<br />
nicht streng kausal (d.h. nichtdeterministisch) in Bezug auf den Eingang y. Dieses<br />
Verhalten kann man recht vernünftig mittels Taktereignissen modellieren, wobei der Takt<br />
implizit durch die Niveauänderung von x erzeugt wird (fiktiver Taktgenerator).<br />
Vollständiger Situationsgraph<br />
Partieller Situationsgraph - TI<br />
Austrocknen<br />
Voll<br />
s 0 s 1<br />
0,0<br />
0, 1<br />
Austrocknen<br />
Voll<br />
s 0 s 1<br />
0,0<br />
0, 1<br />
s 2 s 3<br />
1,0<br />
1, 1<br />
Füllen<br />
Überlauf<br />
Partieller Situationsgraph - NA<br />
1,0<br />
Füllen<br />
s 2<br />
1<br />
s 3<br />
~<br />
Ω<br />
~<br />
Ω<br />
s,<br />
TI<br />
ü , TI<br />
=<br />
=<br />
{ }<br />
Partieller Situationsgraph - NOM<br />
1,<br />
Überlauf<br />
{ ü , ü , ü , ü }<br />
0 , 1 0,<br />
3 3,<br />
0 3,<br />
2<br />
Austrocknen<br />
Voll<br />
s 0 s 1<br />
1<br />
Austrocknen<br />
Voll<br />
s 0 s 1<br />
1<br />
0,0<br />
0,<br />
0,0<br />
0,<br />
s 2<br />
1,0<br />
s 3<br />
1, 1<br />
s 2<br />
1,0<br />
s 3<br />
1, 1<br />
Füllen<br />
Füllen<br />
Überlauf<br />
Überlauf<br />
~<br />
Ω = { s , s }<br />
Ωs,<br />
NOM = { s1,<br />
s }<br />
~<br />
Ω<br />
s,<br />
NA<br />
ü,<br />
NA<br />
=<br />
0 3<br />
1 , 0 1 , 3<br />
{ ü , ü , ü , ü }<br />
2 , 0<br />
2 , 3<br />
~<br />
~<br />
Ω<br />
ü,<br />
NOM<br />
=<br />
{ ü , ü , ü , ü }<br />
2<br />
0 , 2<br />
1 , 2<br />
2 , 1<br />
3 , 2<br />
Ereignisdiskrete Systeme 1<br />
K. Janschek - WS 2013/14 <strong>Signalorientierte</strong> <strong>Modellierung</strong> – <strong>ED02</strong>/21-
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======= BEISPIEL 2-10 FÜLLSTANDSSTRECKE MIT ZWEI BINÄREN NIVEAUSENSOREN UND<br />
GESTEUERTEM ZUFLUSS<br />
Prozessanforderungen:<br />
(1) der Füllstand soll trotz nicht bekannter Flüssigkeitsentnahme q a (t) durch einen<br />
Verbraucher möglichst in dem Mittelbereich [x 1 ,x 2 ] gehalten werden<br />
(2) nach einem Füllvorgang (h>h + ) soll der Behälter erst dann wieder gefüllt werden,<br />
wenn der untere Grenzwert h - einmal unterschritten wurde<br />
(3) der Behälter darf nie überlaufen<br />
(4) der Behälter darf im Betrieb nicht austrocknen<br />
(5) zu Wartungszwecken darf der Behälter austrocknen<br />
Prozessrandbedingungen:<br />
- q z > q a<br />
y ∈{ 0,1 }<br />
x = ( x1<br />
x2<br />
)<br />
ED-Strecke<br />
T<br />
ZU<br />
Binäres<br />
Stellventil<br />
y ∈ {0,1}<br />
q z (t)<br />
h<br />
+<br />
Wasser<br />
Luft<br />
x 2 ∈ {0,1}<br />
Sensor „Voll“<br />
x ∈<br />
i<br />
{ 01 , },<br />
i = 1,<br />
2<br />
AUF<br />
q a (t)<br />
h<br />
−<br />
x 1 ∈ {0,1}<br />
Sensor „Leer“<br />
Wasser<br />
Vollständige Situationstabelle<br />
Luft<br />
Diskrete<br />
Situation<br />
y x<br />
= e , e<br />
si<br />
λ μ<br />
i<br />
y<br />
λ<br />
Eingangsbelegung<br />
e<br />
Ausgangsbelegung<br />
e<br />
x<br />
μ<br />
Technologische<br />
Interpretation<br />
NOM<br />
NOM<br />
NOM<br />
TI<br />
NOM<br />
NOM<br />
NA<br />
TI<br />
s i y x 2 x 1<br />
s 0 0 0 0 Mittelbereich/Zufluss=ZU: Behälter wird entleert<br />
(q a>0) oder bleibt konstant gefüllt (q a=0)<br />
s 1 0 0 1 Leerbereich/Zufluss=ZU:<br />
(a) Behälter wird entleert (q a>0) oder bleibt konstant<br />
gefüllt (q a=0) !!Gefahr “Leerlauf”<br />
(b) Initialsituation bei Hochlauf<br />
(c) Endsituation bei Stillsetzung<br />
s 2 0 1 0 Überlaufbereich/Zufluss=ZU: Behälter ist voll <strong>und</strong><br />
kann entleert werden(q a>0) oder bleibt konstant<br />
gefüllt (q a=0)<br />
s 3 0 1 1 ? Sensorfehler ? / Zufluss=ZU: technologisch bei<br />
funktionsfähigem Sensor nicht möglich, keine Überlaufgefahr,<br />
jedoch Austrocknungsgefahr<br />
s 4 1 0 0 Mittelbereich/Zufluss=AUF: Behälter wird aufgefüllt<br />
s 5 1 0 1 Leerbereich/Zufluss=AUF: Behälter wird aufgefüllt<br />
s 6 1 1 0 Überlaufbereich/Zufluss=AUF: Behälter ist voll <strong>und</strong><br />
wird weiter gefüllt !!Gefahr “Überlauf”<br />
s 7 1 1 1 ? Sensorfehler ? / Zufluss=AUF: technologisch bei<br />
funktionsfähigem Sensor nicht möglich, keine Austrocknungsgefahr,<br />
jedoch Überlaufgefahr<br />
Ereignistyp<br />
Die Belegungsänderungen des Einganges y können durch Schaltereignisse modelliert werden.<br />
Der Ausgang x ändert sich jedoch wegen des nicht zugänglichen Abflusses q a nicht streng<br />
kausal (d.h. nichtdeterministisch) in Bezug auf den Eingang y. Dieses Verhalten kann man<br />
wiederum recht vernünftig mittels Taktereignissen modellieren.<br />
Ereignisdiskrete Systeme 1<br />
K. Janschek - WS 2013/14 <strong>Signalorientierte</strong> <strong>Modellierung</strong> – <strong>ED02</strong>/22-
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Problemorientierte Dekomposition<br />
Zur Reduktion der kombinatorischen Vielfalt empfiehlt sich eine frühzeitige problemorientierte<br />
Dekomposition bereits auf Situationsebene.<br />
Dadurch brauchen dann z.B. für den Nominalbetrieb nur noch für die verbleibenden Situationen die<br />
relevanten Situationsübergänge analysiert werden.<br />
~<br />
TI: Ω { }<br />
~<br />
s 3 s 7<br />
s , TI = ,<br />
NA: { }<br />
Ω s , NA =<br />
~<br />
NOM: Ω { s , s , s , s , ,}<br />
s 6<br />
s , NOM = 0 1 2 4 s5<br />
Zur genaueren Betrachtung werden die nominalen Situationen NOM nochmals in drei unterschiedliche<br />
Betriebsfälle dekomponiert (hier ergeben sich allerdings keine disjunkten Mengen !)<br />
~<br />
NOM_Zyklus: Ω<br />
{ s , s , s , ,}<br />
~<br />
s , NOM _ Zyklus = 0 2 4 s5<br />
NOM_Start: Ω<br />
{ s , s , s , s , ,}<br />
s , NOM _ Start = 0 1 2 4 s5<br />
~<br />
NOM_Wartung: Ω<br />
{ s , s , s , s , ,}<br />
s , NOM _ Wartung = 0 1 2 4 s5<br />
Partieller SG: NOM_Zyklus<br />
Kodierung<br />
s 2<br />
e<br />
y<br />
x<br />
, e = y,(<br />
x1,<br />
x2)<br />
ZU,Oben<br />
0,(<br />
0,<br />
1)<br />
0,(<br />
0,<br />
0)<br />
1,(<br />
0,<br />
0)<br />
=<br />
=<br />
=<br />
ZU,<br />
Oben<br />
ZU,<br />
Mitte<br />
AUF,<br />
Mitte<br />
s 0<br />
ZU,Mitte<br />
s 4<br />
AUF,Mitte<br />
1,(<br />
1,<br />
0)<br />
=<br />
AUF,<br />
Unten<br />
0,(<br />
1,<br />
0)<br />
=<br />
ZU,<br />
Unten<br />
s 5<br />
AUF,Unten<br />
Abstrakte<br />
Stellgröße<br />
Abstrakte<br />
Messgröße<br />
Ereignisdiskrete Systeme 1<br />
K. Janschek - WS 2013/14 <strong>Signalorientierte</strong> <strong>Modellierung</strong> – <strong>ED02</strong>/23-
<strong>Fakultät</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong> Informationstechnik • Lehrstuhl Automatisierungstechnik • Prof. Klaus Janschek<br />
Partieller SG: NOM_Start<br />
Partieller SG: NOM_Wartung<br />
s 2<br />
ZU,Oben<br />
s 2<br />
ZU,Oben<br />
s 0<br />
ZU,Mitte<br />
s 4<br />
AUF,Mitte<br />
s 0<br />
s 4<br />
ZU,Mitte<br />
AUF,Mitte<br />
s 5<br />
AUF,Unten<br />
s 5<br />
AUF,Unten<br />
s 1<br />
ZU,Unten<br />
s 1<br />
ZU,Unten<br />
Übungsaufgabe:<br />
s 2<br />
1. Prüfen Sie nach, ob der nebenstehende<br />
SG alle Anforderungen (1) bis (5) erfüllt<br />
<strong>und</strong> somit anforderungskonform ist.<br />
2. Welche Schwierigkeiten erwarten Sie,<br />
wenn dieser SG als Realisierungsbasis<br />
für eine Steuerung genutzt wird?<br />
s 0<br />
ZU,Mitte<br />
ZU,Oben<br />
s 4<br />
AUF,Mitte<br />
s 5<br />
AUF,Unten<br />
s 1<br />
ZU,Unten<br />
Ereignisdiskrete Systeme 1<br />
K. Janschek - WS 2013/14 <strong>Signalorientierte</strong> <strong>Modellierung</strong> – <strong>ED02</strong>/24-