Wasser ist leben - Österreichische Entwicklungszusammenarbeit
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the M a<br />
blaues Gold für uganda - <br />
eine erfolgsgeschichte<br />
In Uganda müssen 35 Prozent der etwa 34 millionen einwohnerInnen lange Wege für sauberes <strong>Wasser</strong><br />
in Kauf nehmen oder sich aus ungesicherten Brunnen und fragwürdigen Quellen versorgen. Gewiss kein<br />
Grund zur Freude, aber anlass zur hoffnung: Denn vor sechs Jahren galt dies noch für mehr als die hälfte<br />
der Bevölkerung.<br />
1995<br />
kam ein österreichisches Experten-Team<br />
nach Uganda und erarbeitete mit heimischen<br />
FachkollegInnen das sogenannte<br />
„South Western Towns Water and Sanitation Project“.<br />
Bis heute erhielten etwa 650.000 Menschen in 80<br />
Kleinstädten und ländlichen Entwicklungszentren Zugang<br />
zu sicherer Trinkwasserversorgung. Alle Anlagen sind nach<br />
wie vor funktionstüchtig und liefern an 90 von 100 Tagen<br />
zuverlässig sauberes <strong>Wasser</strong>.<br />
Ausschlaggebend für den Erfolg war eine Reihe unterschiedlicher<br />
Faktoren: Am Anfang stand eine gut durchdachte<br />
Informationskampagne und wurden Ortsverwaltungen<br />
und Bevölkerung mobilisiert. Außerdem setzte<br />
man systematisch auf Technologien, die niedrige Betriebsund<br />
Wartungskosten gewährle<strong>ist</strong>en, und legte besonderes<br />
Augenmerk darauf, dass die lokalen, für die Verwaltung<br />
der Anlagen gegründeten <strong>Wasser</strong>komitees deren Betrieb<br />
und Wartung sicherstellen können.<br />
© ADA/Stefan Pleger<br />
Zunächst waren die Aktivitäten örtlich begrenzt, doch<br />
nach und nach vergrößerte sich die geografische Reichweite.<br />
Das Projekt wuchs gewissermaßen mit dem Bedarf<br />
der Gemeinden und den Fähigkeiten der Institutionen im<br />
<strong>Wasser</strong>sektor. Mit dieser Ausdehnung gewannen auch der<br />
Dialog mit den zentralen Institutionen des ugandischen<br />
<strong>Wasser</strong>min<strong>ist</strong>eriums und die Zusammenarbeit mit anderen<br />
Gebern immer mehr an Bedeutung.<br />
Rund 65 Prozent der ugandischen bevölkerung werden inzwischen mit sauberem trinkwasser versorgt.<br />
Was klein begann …<br />
Was damals als relativ unscheinbares Projekt begann, hatte<br />
entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des ugandischen<br />
<strong>Wasser</strong>sektors in Kleinstädten und ländlichen Zentren:<br />
vom Einsatz ökologischer Trockentoiletten und solarbetriebener<br />
Pumpen bis zum Schutz der Quellen und dem<br />
Aufbau von Dachverbänden für lokale <strong>Wasser</strong>versorger<br />
nach österreichischem Vorbild. Auch die regionalen Büros,<br />
die Kleinstädten Finanzierung und Beratung bei <strong>Wasser</strong>vorhaben<br />
bieten und heute zur fixen Struktur im gesamten<br />
Sektor gehören, gehen auf das erfolgreiche Projekt zurück.<br />
… hat heute modellcharakter<br />
Das Projekt im Südwesten Ugandas wurde schließlich in<br />
ein landesweites Programm integriert, das zusammen mit<br />
anderen Gebern und der ugandischen Regierung ausgearbeitet,<br />
durchgeführt und über einen gemeinsamen Fonds<br />
finanziert wird. In das Programm flossen die umfassenden<br />
Erfahrungen und erfolgreichen Ansätze aus dem Projekt<br />
ein. Dies unterstreicht dessen Modellcharakter und war<br />
großteils dafür verantwortlich, dass die im Lauf von zehn<br />
Jahren auf lokaler Ebene entwickelten Strukturen und Prozesse<br />
zum nationalen Leitbild wurden.<br />
Die Beteiligung an der Entwicklung des <strong>Wasser</strong>sektors bedeutet<br />
für die österreichisch-ugandische Zusammenarbeit<br />
eine neue Dimension, vielfach mit größerer Wirkung als<br />
bei Einzelprojekten. Denn die Entwicklung politischer und<br />
operativer Standards zu fördern heißt, nicht nur lokal begrenzt,<br />
sondern landesweit die Le<strong>ist</strong>ungen des <strong>Wasser</strong>sektors<br />
zu verbessern.<br />
Das gemeinsame Programm bildet heute die zentrale Säule<br />
der österreichisch-ugandischen Kooperation. Es umfasst<br />
mehrere inhaltliche Komponenten, vom Brunnenbau für<br />
die ländliche Bevölkerung über städtische <strong>Wasser</strong>- und<br />
weltnachrichten 1/13 | www.entwicklung.at 7