Wasser ist leben - Österreichische Entwicklungszusammenarbeit
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P a N o R a M a<br />
aus den tiefen des himalayas<br />
Zu Nepal hat das Land Vorarlberg eine besondere Verbindung. Dem erfolgreichen aufbau eines Krankenhauses<br />
in den 1990er-Jahren in Dhulikhel nahe der hauptstadt Kathmandu folgten weitere Initiativen.<br />
Vor vier Jahren startete in Bhamarkot die Suche nach <strong>Wasser</strong>.<br />
Reserven schwinden<br />
Bhamarkot liegt nicht weit von Dhulikhel entfernt an den<br />
Ausläufern des Himalayas auf 1.250 Meter Seehöhe. Über<br />
viele Jahre verschlechterte sich die Trinkwasserversorgung<br />
der etwa 3.500 EinwohnerInnen dramatisch. Die Niederschläge<br />
gingen deutlich zurück, und trotz der Nähe zu den<br />
Gletschern des Himalayas trockneten die Grundwasserreserven<br />
wegen des unkontrollierten <strong>Wasser</strong>verbrauchs in<br />
den Großstädten immer weiter aus. In Bhamarkot spitzte<br />
sich die Lage so weit zu, dass die Menschen ihre Felder<br />
nicht mehr bewirtschaften konnten und damit ihre Lebensgrundlage<br />
verloren. Ein Hilferuf folgte, der in Vorarlberg<br />
gehört wurde. Rotary Vorarlberg, die Landesregierung<br />
und der Projektleiter Elmar Hagen von Rotary Vorarlberg<br />
arbeiteten Maßnahmen aus, die schließlich die <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
von Bhamarkot nachhaltig verbesserten.<br />
Vorarlberg packt an<br />
2009 begann man mit den Planungsarbeiten. Technische<br />
Voruntersuchungen deuteten auf <strong>Wasser</strong> in großer<br />
Tiefe hin. Bei einer aufwendigen Bohrung durch hartes<br />
Granitgestein wurde man fündig und förderte aus etwa<br />
170 Metern Tiefe Trinkwasser in bester Qualität zutage.<br />
Nach der Installierung einer <strong>Wasser</strong>pumpe und dem Bau<br />
eines Verteilersystems konnte ab dem Jahr 2010 <strong>Wasser</strong> in<br />
ausreichender Menge an die Bevölkerung von Bhamarkot<br />
abgegeben werden. Auch die Grundschule mit etwa 450<br />
Kindern, die jahrelang ohne <strong>Wasser</strong> auskommen musste,<br />
wird jetzt versorgt.<br />
Neben öffentlichen Zapfstellen wurden nach und nach<br />
auch die Haushalte an die <strong>Wasser</strong>versorgung angeschlossen.<br />
Ein demokratisch gewähltes <strong>Wasser</strong>komitee sorgt für<br />
die Verteilung, die Einhebung eines geringen <strong>Wasser</strong>zinses<br />
und den Betrieb der Anlage. Projektleiter Elmar Hagen <strong>ist</strong><br />
jedes Jahr in Bhamarkot und kontrolliert die gerechte Verteilung<br />
des <strong>Wasser</strong>s und die Arbeit des <strong>Wasser</strong>komitees.<br />
entwicklung nach klaren Regeln<br />
Wenn Vorarlberg finanzielle Mittel für ein Entwicklungsprojekt<br />
zur Verfügung stellt, müssen klare Rahmenbedingungen<br />
eingehalten werden: Das Land fördert nur kleine<br />
und überschaubare Projekte, die einen Bezug zu Vorarlberg<br />
haben. Diese müssen den Millenniums-Entwicklungszielen<br />
entsprechen, nachhaltig sein, in die Lebenskultur der<br />
Menschen passen, deren Lebensbedingungen verbessern<br />
und allen gleichermaßen zugutekommen. Dazu gehören<br />
auch Trinkwasserprojekte wie jenes in Bhamarkot. ■<br />
© Elmar Hagen (2)<br />
Gerhard hagen<br />
<strong>ist</strong> in der Vorarlberger Landesregierung für<br />
<strong>Entwicklungszusammenarbeit</strong> zuständig<br />
Im nepalesischen bhamarkot <strong>ist</strong> die <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
von 3.500 Menschen gesichert.<br />
Die verlässliche Versorgung mit ausreichend Trinkwasser<br />
hat den Menschen von Bhamarkot wieder Zuversicht gegeben.<br />
Die Abwanderung konnte gestoppt werden, viele sind<br />
sogar in ihre Dörfer zurückgekehrt. Die Felder und Äcker<br />
sind wieder die Basis für ein menschenwürdiges Leben.<br />
Mit unterstützung Vorarlbergs wurde bei aufwendigen bohrungen in 170 Meter<br />
tiefe eine <strong>Wasser</strong>quelle gefunden.<br />
weltnachrichten 1/13 | www.entwicklung.at 15