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Achim Zerres, Bundesnetzagentur

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Aktuelle Rechtsfragen der Energiewende aus der Sicht<br />

der <strong>Bundesnetzagentur</strong><br />

<strong>Achim</strong> <strong>Zerres</strong>, Abteilungsleiter Energieregulierung<br />

Berlin, 22. Januar 2013


Inhalt<br />

1. Ausgleichsmechanismusausführungsverordnung<br />

2. Rechtsfragen der Abregelung<br />

3. Winterpaket, kapazitätsrechtliche Konsequenzen<br />

4. Zertifizierungsverfahren<br />

5. Konzessionsrechtliche Fragen<br />

6. Planungsrechtliche Zuständigkeiten<br />

7. § 19 StromNEV<br />

2


Inhalt<br />

1. - Ausgleichsmechanismusausführungsverordnung<br />

2. - Rechtsfragen der Abregelung<br />

3. - Winterpaket, kapazitätsrechtliche Konsequenzen<br />

4. - Zertifizierungsverfahren<br />

5. - Konzessionsrechtliche Fragen<br />

6. - Planungsrechtliche Zuständigkeiten<br />

7. - § 19 StromNEV<br />

3


1.1 AusglMechAVAusgleichsmechanismus-Ausführungsverordnung<br />

aktuell: Referentenentwurf<br />

Zweite Änderungsverordnung zur AusglMechAV<br />

n Entlastung der EEG-Umlage<br />

n<br />

Verlängerung der Ausnahmeregelung<br />

in § 8 AusglMechAV zur Limitierung<br />

von negativen Preisen<br />

n<br />

Einführung eines neuen Bonusmodells<br />

in § 7 AusglMechAV zur Verbesserung<br />

der Einspeiseprognosen<br />

4


1.2 AusglMechAVAusgleichsmechanismus-Ausführungsverordnung<br />

aktuell: Referentenentwurf<br />

§ 8 AusglMechAV<br />

n<br />

Regelungsinhalt:<br />

Ausnahme von der Pflicht zur preisunlimitierten Vermarktung<br />

in Stunden mit negativen Preisen jenseits von -150 €/MWh<br />

ÜNB darf Strommenge zufallsgesteuert preislimitiert vermarkten<br />

in zehn gleich großen Tranchen von -150 bis -350 €/MWh<br />

n Verlängerung der Regelung bis 28.02.2015<br />

5


1.3 AusglMechAVAusgleichsmechanismus-Ausführungsverordnung<br />

aktuell: Referentenentwurf<br />

§ 7 AusglMechAV<br />

n<br />

„Differenzkostenmodell” (neu)<br />

zur Verbesserung der Prognosegüte<br />

n<br />

n<br />

n<br />

Idealzustand: 100%ige Vermarktung des EEG-Stroms<br />

am Vortag an der Strombörse, kein untertägiger Handel,<br />

keine Inanspruchnahme von Ausgleichsenergie<br />

„spezifische beeinflussbare Differenzkosten” werden<br />

ermittelt durch Vergleich des Idealzustands mit dem<br />

tatsächlichen Vermarktungsverhalten des einzelnen ÜNBs<br />

Bonuszahlung, wenn spezifische beeinflussbare Kosten<br />

unterhalb eines Mittelwerts aller ÜNB aus dem Vorjahr liegen;<br />

Höhe richtet sich nach Anteil des ÜNB an der insgesamt<br />

vermarkteten Menge des EEG-Stroms<br />

6


Inhalt<br />

1. - Ausgleichsmechanismusausführungsverordnung<br />

2. - Rechtsfragen der Abregelung<br />

3. - Winterpaket, kapazitätsrechtliche Konsequenzen<br />

4. - Zertifizierungsverfahren<br />

5. - Konzessionsrechtliche Fragen<br />

6. - Planungsrechtliche Zuständigkeiten<br />

7. - § 19 StromNEV<br />

7


Problem Netzengpässe<br />

Schleppender Ausbau<br />

im Übertragungsnetz<br />

Umfang wird erfaßt,<br />

bestimmt die öffentliche<br />

Diskussion<br />

Ebenfalls hoher<br />

Ausbaubedarf im<br />

Verteilnetz<br />

bisher keine<br />

systematische<br />

Erfassung<br />

8


2.1 Netzausbau; Abregelung Erzeuger<br />

n<br />

n<br />

n<br />

Lösung 1: Netzausbau unverzichtbar<br />

Aber:<br />

n<br />

n<br />

Neue Netze nicht über Nacht<br />

Muss ich so ausbauen, dass 100 % transportiert werden<br />

können oder soll eine volkswirtschaftliche Optimierung<br />

vorgesehen werden?<br />

Lösung 2: Systemsicherheitsmaßnahmen,<br />

n<br />

insb. Erzeugung zeitweilig drosseln<br />

9


Kappung Einspeisespitzen?<br />

Zu trennen:<br />

Grenzen<br />

Netzausbau?<br />

Wer würde<br />

gekappt?<br />

Netzausbau-Pflichten<br />

§ 11 I EnWG<br />

§ 9 I EEG<br />

Rangfolge Systemsicherheit<br />

& Einspeisevorrang<br />

§ 13 EnWG / §§ 8, 11 EEG<br />

10


EE-Vorrang, ESM & Netzausbau<br />

n<br />

n<br />

n<br />

Einspeisevorrang - im bestehenden Netz<br />

Einspeisemanagement - unbeschadet<br />

Netzentwicklungspflichten<br />

Netzentwicklung (Ausbau, Verstärkung, Optimierung)<br />

n § 11 I EnWG - objektive Pflicht<br />

n<br />

n<br />

n<br />

„Bedarfsgerecht“ – Bedarf aller Netznutzer<br />

Wirtschaftliche Zumutbarkeit<br />

→ auch volkswirtschaftlich ?;<br />

Abwägung energiewirtschaftlicher Ziele?<br />

§ 9 I EEG - subjektiver Anspruch<br />

n<br />

n<br />

Für konkrete EE-Einspeisung<br />

Wirtschaftliche Zumutbarkeit?<br />

→ OLG Düsseldorf: „(...) wobei zu bedenken ist, dass der<br />

Netzbetreiber die Netzausbaukosten letztlich nicht selbst<br />

trägt, sondern über die Netznutzungsentgelte den<br />

Netznutzern überbürdet. Tragendes Prinzip (...) ist daher<br />

die Minimierung der gesamtwirtschaftlichen Kosten.“<br />

11


2.2 BNetzA Leitfaden<br />

n<br />

Leitfaden zum EEG-Einspeisemanagement,<br />

Version 1.0 vom 29.03.2011<br />

n<br />

n<br />

n<br />

Kapitel 1: Rangfolge Systemsicherheitsmaßnahmen<br />

Kapitel 2: Berechnung von Entschädigungszahlungen<br />

Kapitel 3: Auswirkungen auf die Netzentgelte<br />

n<br />

Wofür Rangfolge?<br />

n<br />

n<br />

Einbettung Systemsicherheit<br />

Entschädigungen über Netzentgelte nur sozialisierbar,<br />

soweit EinsMan erforderlich<br />

→ Erforderlichkeit (-), wenn andere Maßnahme<br />

vorrangig<br />

12


2.3 Abschaltrangfolge<br />

1<br />

n<br />

Intern:<br />

n<br />

Netzbezogene Maßnahmen<br />

2<br />

n<br />

Gegen Vergütung:<br />

n<br />

Marktbezogene Maßnahmen<br />

- konventionelle KWe<br />

3<br />

n<br />

Marktbezogene (Abschalt-)<br />

Vereinbarungen<br />

– EE-Anlagen<br />

13


4<br />

5<br />

2.3 Abschaltrangfolge<br />

n<br />

Zwang:<br />

n Zwangsmaßnahme (Abregelung)<br />

konventioneller KWe<br />

- ohne Entschädigung<br />

n Zwangsmaßnahme (Abregelung)<br />

EE-, KWK-Anlagen<br />

Unterscheide<br />

Bei „Netzengpass“:<br />

Einspeisemanagement<br />

→ Entschädigung<br />

i.Ü.: (nachrangige) EnWG-<br />

Zwangsmaßnahme<br />

→ ohne Entschädigung<br />

14


2.4 ESM - Folgen für EE-Vermarktung<br />

n<br />

n<br />

Praxis: Vollständige Börsenvermarktung des<br />

einspeisevergüteten EE-Stroms nach Wetterprognose<br />

n<br />

n<br />

n<br />

Bei Einspeisemanagement → mehr EE-Strom vermarktet<br />

als produziert<br />

Ausgleich faktisch durch konventionell erzeugte<br />

Regelenergie oder Redispatch<br />

Grundsätzlich zu befürchten: Belastung Systemsicherheit;<br />

ökologisch und volkswirtschaftlich fragwürdig<br />

Auslegung BNetzA: Kürzung EE-Strom-Vermarktung der ÜNB<br />

um vorhersehbar abzuregelnde Mengen<br />

n<br />

n<br />

n<br />

Angekündigte Systemsicherheitsmaßnahmen (EinsMan)<br />

Transparenz wichtig<br />

Kein automatischer energetischer Ausgleich durch<br />

ruhende Leistungspflichten nach § 13 Abs. 4 EnWG<br />

15


Inhalt<br />

1. - Ausgleichsmechanismusausführungsverordnung<br />

2. - Rechtsfragen der Abregelung<br />

3. - Winterpaket, kapazitätsrechtliche Konsequenzen<br />

4. - Zertifizierungsverfahren<br />

5. - Konzessionsrechtliche Fragen<br />

6. - Planungsrechtliche Zuständigkeiten<br />

7. - § 19 StromNEV<br />

16


EnWG-Änderungen<br />

n In Kraft seit 28.12.2012<br />

n Außerkrafttreten 31.12.2017<br />

„Winterpaket“<br />

Kraftwerks-<br />

stilllegungen<br />

Systemrelevante<br />

GasKWe<br />

Anzeigepflicht<br />

Vorläufige<br />

Stilllegung<br />

Endgültige<br />

Stilllegung<br />

„Netzreserve“<br />

Verknüpfung<br />

Systemsicherheit<br />

Gas/Strom<br />

Absicherung<br />

Betriebs-<br />

bereitschaft<br />

Vergütungsvorgaben<br />

ggf.<br />

Stilllegungsverbot<br />

Reservekraftwerksverordnung<br />

17


3.1 betriebsbereite KWe<br />

n<br />

n<br />

n<br />

Systemsicherheitsmaßnahme ggü. betriebsbereitem KW<br />

(§ 13 Ia EnWG)<br />

n<br />

n<br />

Anspruch des ÜNB auf „Anpassung“ der Einspeisung<br />

Einschließlich Aufrechterhaltung/Herstellung der<br />

erforderlichen Betriebsbereitschaft? → ja<br />

Zwittercharakter des Anweisungsrechts:<br />

n<br />

n<br />

Zwang (gesetzliches Schuldverhältnis)<br />

Marktbasiert gegen angemessene Vergütung (Unterfall<br />

einer „marktbezogenen Maßnahme“)<br />

Systemsicherheitsmaßnahme ggü. vorläufig<br />

stillgelegtem KW (§ 13 Ia, Ib EnWG)<br />

n<br />

n<br />

Erzeugungsauslagen<br />

Betriebsbereitschaftsauslagen<br />

18


3.2 Vorläufig stillgelegte KWe<br />

Angemessene<br />

Vergütung<br />

n<br />

§ 13 Ib<br />

Erzeugungsauslagen<br />

Betriebsbereitschaftsauslagen<br />

Erstattung von<br />

ÜNB (-)<br />

Erstattung von<br />

ÜNB (+)<br />

eigene Nutzung,<br />

uneingeschränkt<br />

Gemeinwohl,<br />

Ausschlussfrist 5 Jahre<br />

eigene Nutzung:<br />

Rückzahlung<br />

kein eigener Nutzen:<br />

keine Rückzahlung 19


3.3 Verbot endgültiger Stilllegung<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n<br />

Erhaltung der Zugriffsmöglichkeit auf systemrelevante<br />

Anlagen, die sonst endgültig stillgelegt würden.<br />

„Systemrelevant“<br />

n<br />

n<br />

Ausweisung ÜNB<br />

Genehmigung BNetzA<br />

Erhaltung zumindest im Zustand der vorläufigen Stilllegung<br />

+ „no way back“ (§ 13a III)<br />

Erhaltungsauslagen<br />

Einschränkungen auf notwendiges Maß beschränkt:<br />

n<br />

n<br />

n<br />

Umfang & Zeitraum (max. 24 Monate, aber verlängerbar)<br />

Nur endgültige Stilllegung verboten, vorläufige nicht<br />

Konkrete Betriebsbereitschafts- und<br />

Einspeisungsanforderung (§ 13 Ia, Ib) nach konkretem<br />

Bedarf zusätzlich (Baukastenprinzip)<br />

20


3.4 „Netzreserve“<br />

n § 13b I Nr. 2<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n<br />

Ermächtigung Reservekraftwerksverordnung<br />

Beschaffung „Netzreserve“<br />

Wohl Vorgaben für ÜNB zum Abschluss vertraglicher<br />

Vereinbarungen in Form marktbezogener Maßnahmen nach<br />

§ 13 I Nr. 2 mit<br />

n<br />

n<br />

n<br />

vorläufig stillgelegten KWen<br />

„stilllegungsbedrohten“ KWen<br />

Neuanlagen (ausnahmsweise)<br />

Einsatz:<br />

n Systemsicherheit (§ 13)<br />

n<br />

„Absicherung des Strommarktes“?<br />

21


Inhalt<br />

1. - Ausgleichsmechanismusausführungsverordnung<br />

2. - Rechtsfragen der Abregelung<br />

3. - Winterpaket, kapazitätsrechtliche Konsequenzen<br />

4. - Zertifizierungsverfahren<br />

5. - Konzessionsrechtliche Fragen<br />

6. - Planungsrechtliche Zuständigkeiten<br />

7. - § 19 StromNEV<br />

22


Verfahrensablauf<br />

3.3.2012<br />

Spätester Zeitpunkt für die Antragstellung durch die Transportnetzbetreiber<br />

4 Monate<br />

Frist zur Entscheidung über Zertifizierung (Beginn mit vollständiger<br />

Antragstellung)<br />

unverzüglich<br />

Übersendung des Entscheidungsentwurfs an die EU KOM<br />

2 Monate<br />

Frist zur Stellungnahme durch die EU KOM<br />

2 Monate<br />

2 Monate<br />

X<br />

Verlängerung der Frist für die Stellungnahme der EU KOM falls ACER<br />

einbezogen wird<br />

Frist für die endgültige Entscheidung über die Zertifizierung durch die<br />

BNetzA (Beginn mit Zugang der Stellungnahme) bzw. Fiktion bei Untätigkeit<br />

Veröffentlichung der Entscheidung Amtsblatt ð damit gleichzeitig<br />

Benennung<br />

23


4.1 ETB Eigentumsrechtlich entflochtener Transportnetzbetreiber<br />

Struktur eines Eigentumsrechtlich entflochtenen<br />

Transportnetzbetreibers (ETB):<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n<br />

Kontrolle über und Rechte an Transportnetzbetreibern sowie<br />

Kontrolle über und Rechte an Wettbewerbsunternehmen<br />

(Bereiche Gewinnung, Erzeugung oder Versorgung) sind nicht<br />

vereinbar (§ 8 Abs. 2 S. 2, 3 EnWG ):<br />

Eigentum am Transportnetz<br />

Vorgaben zur personellen Trennung beim<br />

Transportnetzbetreiber und Unternehmen in<br />

Wettbewerbsbereichen betreffen Aufsichtsrat, Vorstand etc.<br />

(§ 8 Abs. 2 S. 4, 5 EnWG)<br />

Transportnetzbetreiber müssen die finanziellen, materiellen,<br />

technischen und personellen Mittel zur Aufgabenwahrnehmung<br />

gewährleisten (§ 8 Abs. 2 S. 9 EnWG)<br />

24


4.2 Zertifizierung TenneT<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n<br />

Verweigerung der Zertifizierung von TenneT, weil der<br />

Netzbetreiber nicht über die notwendigen finanziellen Mittel<br />

verfügt, um den nach dem EnWG notwendigen Ausbau des<br />

Übertragungsnetzes bzw. dem nach § 17 Abs. 2a EnWG<br />

erforderlichen Bau von Offshore-Anbindungsleitungen<br />

nachzukommen<br />

Sowohl Äußerungen (u.a. TenneT-Pressemitteilung vom<br />

14.11.2012) als auch die Handlungsweise der Antragstellerin<br />

haben das Vertrauen, sie werde auch in Zukunft in der Lage<br />

sein, die gesetzlich geforderten Investitionen rechtzeitig<br />

auszulösen, nachhaltig erschüttert.<br />

TenneT und Europäische Kommission sind der Meinung, die<br />

finanziellen Mittel sind kein zulässiges Kriterium im Rahmen der<br />

Zertifizierung.<br />

TenneT hat Beschwerde gegen die Zertifizierungsentscheidung<br />

eingelegt.<br />

25


4.3 UTB Unabhängiger Transportnetzbetreiber<br />

n<br />

n<br />

„Vertikal integriertes Energieversorgungsunternehmen“<br />

zentraler Begriff für die Zertifizierung als unabhängiger<br />

Transportnetzbetreiber, u.a. entscheidend für<br />

n<br />

n<br />

n<br />

Zulässigkeit der Erbringung von Dienstleitungen<br />

Möglichkeiten zur personellen Ausstattung des<br />

Transportnetzbetreibers („Cooling Off“ und „Cooling On“-<br />

Zeiten)<br />

Möglichkeiten zur Beteiligung Transportnetzbetreibers an<br />

anderen Unternehmen und seine Stellung innerhalb des<br />

Konzerns<br />

Kritik der EU-KOM an<br />

n<br />

Definition des vertikal integrierten Unternehmens im<br />

Hinblick auf<br />

n<br />

n<br />

Reichweite des vertikal integrierten Energieversorgungsunternehmens<br />

über die Grenzen der EU hinaus<br />

Eigenverbrauch und Erzeugerstatus<br />

26


Inhalt<br />

1. - Ausgleichsmechanismusausführungsverordnung<br />

2. - Rechtsfragen der Abregelung<br />

3. - Winterpaket, kapazitätsrechtliche Konsequenzen<br />

4. - Zertifizierungsverfahren<br />

5. - Konzessionsrechtliche Fragen<br />

6. - Planungsrechtliche Zuständigkeiten<br />

7. - § 19 StromNEV<br />

27


5.1 Konzessionsrecht<br />

Wer macht was?<br />

BNetzA<br />

KAV-Aufsichtsbehörden<br />

der Länder<br />

Kartellbehörden<br />

Zivilgerichte<br />

Allgemeine Energieaufsicht<br />

(§ 65 i.V.m.<br />

§§ 46, 48 EnWG)<br />

§ 6 KAV: Überwachung<br />

der Einhaltung der KAV<br />

Allgemeine Kartellaufsicht<br />

(§ 32 i. V. m.<br />

§§ 19, 20 GWB)<br />

Klagen über konzessions-<br />

rechtliche Ansprüche<br />

28


5.2 OLG Düsseldorf (VI-3 Kart 137/12 (V)<br />

n Entscheidung des OLG Düsseldorf vom 12.12.2012<br />

Verfahrensgegenstand: Physische Entflechtung des Netzes<br />

nach Konzessionsübergang (Stichwort: gemischtgenutzte<br />

Leitungen)<br />

n<br />

Zugrundeliegender Beschluss:<br />

n<br />

BNetzA hatte E.ON Mitte AG verpflichtet, dem<br />

Neukonzessionär gegen angemessenes Entgelt Besitz<br />

oder Eigentum an Leitungen zu verschaffen, die sich<br />

auf dem ehemaligen Konzessionsgebiet der E.ON Mitte<br />

AG befinden<br />

n BNetzA hatte die Entscheidung auf § 65 Abs. 2 i.V.m. §<br />

46 Abs. 2 Satz 2 und 3 EnWG gestützt<br />

29


5.3 OLG Düsseldorf (VI-3 Kart 137/12 (V)<br />

n<br />

Zentrale Punkte der Entscheidung des OLG Düsseldorf<br />

n Die BNetzA ist grundsätzlich zuständig.<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n<br />

Es fehlt jedoch an der Anordnungskompetenz.<br />

Die Anordnung steht im Ermessen der BNetzA. Die<br />

BNetzA hätte im Rahmen der Ermessensausübung<br />

stärker berücksichtigen müssen, dass der Anspruch<br />

auch durch den Neukonzessionär selbst im<br />

Zivilrechtsweg durchgesetzt werden konnte<br />

Eine besonderes öffentliches Interesse für ein<br />

Tätigwerden der BNetzA konnte das OLG insoweit nicht<br />

erkennen.<br />

Die BNetzA hätte zudem die Entscheidung nicht auf<br />

Grundlage des neuen EnWG treffen dürfen.<br />

Aus der „alten“ Gesetzeslage war nach Ansicht des OLG<br />

ein Anspruch nicht abzuleiten.<br />

30


Inhalt<br />

1. - Ausgleichsmechanismusausführungsverordnung<br />

2. - Rechtsfragen der Abregelung<br />

3. - Winterpaket, kapazitätsrechtliche Konsequenzen<br />

4. - Zertifizierungsverfahren<br />

5. - Konzessionsrechtliche Fragen<br />

6. - Planungsrechtliche Zuständigkeiten<br />

7. - § 19 StromNEV<br />

31


6.1 Gesamtablauf der Netzentwicklungsplanung<br />

Szenarien<br />

Netzentwicklungsplan und<br />

Umweltprüfung<br />

Bundesbedarfsplan Trassenkorridore Konkrete Trassen<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

ab 2014<br />

12/11:<br />

Genehmigung<br />

Szenariorahmen<br />

für NEP 2012<br />

9/12:<br />

Start Konsultation<br />

2. Entwurf NEP<br />

und Umweltbericht<br />

Ende 2012:<br />

Bestätigung<br />

NEP 2012<br />

Entwurf BBP<br />

1. Hälfte 2013:<br />

Verabschiedung<br />

BBP-Gesetz<br />

5/12:<br />

Start Konsultation<br />

1. Entwurf NEP<br />

Genehmigung<br />

Szenariorahmen<br />

für NEP 2013<br />

Erste Bundesfachplanungsanträge<br />

<strong>Bundesnetzagentur</strong> Übertragungsnetzbetreiber Bundesgesetzgeber<br />

32


6.2 Gesamtablauf bis zum Bundesbedarfsplan<br />

Szenariorahmen<br />

Offshore-Netzplan<br />

(Bundesfachplan Offshore)<br />

Onshore-<br />

Netzentwicklungsplan<br />

Offshore-<br />

Netzentwicklungsplan<br />

Bundesbedarfsplan<br />

Trassenkorridore<br />

Konkrete Trassen<br />

Strategische<br />

Umweltprüfung<br />

(On- und Offshore)<br />

33


6.3 Wie es weitergeht<br />

BNetzA<br />

BNetzA<br />

1.<br />

Bundesfachplanung<br />

(ersetzt Raumordnung)<br />

für länderübergreifende Leitungen aus dem<br />

Bundesbedarfsplan<br />

2.<br />

ò<br />

Bundesnetzplan<br />

(= alle bundesfach-geplanten Leitungen)<br />

ò<br />

BNetzA/Länder<br />

3.<br />

Planfeststellung<br />

Enteigungsbehör<br />

de<br />

OVG oder<br />

BVerwG<br />

4. Enteignungsverfahren/<br />

Rechteerwerb/Besitzeinweisung<br />

ò<br />

ò<br />

5. Verwaltungsgerichtsverfahren<br />

ò<br />

ÜNB 6. Bauausführung<br />

34


6.4 Zuständigkeit in der Planfeststellung<br />

n<br />

n<br />

n<br />

Der Bundesbedarfsplan enthält 21 länderübergreifende<br />

oder grenzüberschreitende Leitungen.<br />

Damit diese einheitlich und schnell realisiert werden<br />

können, soll künftig die <strong>Bundesnetzagentur</strong> für die<br />

entsprechenden Planfeststellungsverfahren zuständig sein<br />

(§ 31 Abs. 2 i.V.m. § 2 Abs. 2 NABEG).<br />

Das Bundeswirtschaftsministerium wird hierzu Anfang<br />

2013 den Entwurf einer Rechtsverordnung vorlegen, die<br />

der Zustimmung der Länder bedarf. Die Länder haben<br />

hierzu ihre grundsätzliche Bereitschaft erklärt.<br />

35


6.5 ONE STOP SHOP<br />

n<br />

n<br />

Das Prinzip des ONE STOP SHOP, also alle notwendigen<br />

bürokratischen Schritte, die zur Erreichung eines Zieles<br />

führen, an einer einzigen Stelle durchzuführen, wird auf<br />

europäischer Ebene vielfach diskutiert, auch im Rahmen<br />

des Netzausbaus.<br />

Für die Umsetzung solcher Forderungen stellen sich u.a.<br />

folgende Fragen:<br />

n<br />

n<br />

n<br />

Welche Grenzen hat die Zuweisung von<br />

Alleinzuständigkeit im föderalen Staat?<br />

Welche Aufgaben dürfen gebündelt werden, um der<br />

föderalen Struktur (noch) gerecht zu werden?<br />

An welcher Stelle des Verfahrens werden<br />

Länderinteressen gewahrt?<br />

36


6.6 Gas-Netzentwicklungsplan<br />

„beim Gas ist alles anders“<br />

n<br />

Beschwerde gegen die Modellierungsvorgabe zugunsten<br />

bestimmter Speicher im Rahmen der Bestätigung des<br />

Szenariorahmens gemäß § 15a Abs. 1 Satz 7 vom<br />

18.10.2012<br />

n<br />

Beschwerde gegen Bestimmung des<br />

Durchführungsverantwortlichen nach § 15a Abs. 3 Satz 6<br />

im Rahmen des Änderungsverlangens gemäß § 15a Abs. 3<br />

Satz 5 vom 10.12. 2012<br />

37


Inhalt<br />

1. - Ausgleichsmechanismusausführungsverordnung<br />

2. - Rechtsfragen der Abregelung<br />

3. - Winterpaket, kapazitätsrechtliche Konsequenzen<br />

4. - Zertifizierungsverfahren<br />

5. - Konzessionsrechtliche Fragen<br />

6. - Planungsrechtliche Zuständigkeiten<br />

7. - § 19 StromNEV<br />

38


7.1 Daten Fallgruppe „atypische Netznutzung“<br />

Genehmigungen nach<br />

§ 19 Abs. 2 Satz 1 2011 2012<br />

Anträge 1.287 2.499<br />

genehmigte Anträge 822 5<br />

eingestellte Verfahren 205 20<br />

offenen Anträge 260 2.474<br />

Höhe der genehmigten<br />

Entlastungen 166.658.936 €<br />

39


7.2 § 19 Abs. 2 S. 1 StromNEV<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n<br />

Festlegung BK4-12-1656 (Atypische Netznutzung)<br />

n<br />

n<br />

Neue Anspruchsvoraussetzungen<br />

Jahreshöchstlast muss außerhalb bestimmter<br />

Hochlastfenster liegen<br />

Lastverlagerung muss einen bestimmten<br />

Prozentsatz, mindestens aber 100 kW betragen<br />

Einheitliche Bestimmung zur Berechnung individueller<br />

Netzentgelte<br />

Rechtsprechung<br />

Genehmigung ist rückwirkend zum vertraglich<br />

vereinbarten Wirkungsbeginn zu erteilen (OLG<br />

Düsseldorf, VI-3Kart 111/11)<br />

40


7.3 Daten Fallgruppe „Bandlastkunden“<br />

Genehmigungen nach § 19 Abs. 2<br />

Satz 2 2011 2012<br />

Anträge 279 130<br />

genehmigte Anträge 201 0<br />

abgelehnte Verfahren 9 0<br />

eingestellte Verfahren 57 4<br />

offenen Anträge 12 126<br />

Höhe der genehmigten Entlastungen 234.543.855 €<br />

41


7.4 § 19 Abs. 2 S. 2 StromNEV<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n<br />

Umlagemechanismus<br />

n Rückwirkende Anwendung ausgeschlossen (OLG<br />

Düsseldorf)<br />

Ermächtigungsgrundlage<br />

n Widersprüchliche Aussagen vom OLG Düsseldorf und<br />

OLG Jena<br />

Beihilferecht<br />

n OLG Düsseldorf verneint Beihilferelevanz<br />

n ggf. Beihilfeverfahren der Europäischen Kommission<br />

Rückwirkung<br />

n Abermals widersprüchliche Entscheidungen (OLG<br />

Düsseldorf/OLG Jena)<br />

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Werbeblock in eigener Sache<br />

Die Fünfte Göttinger Energietagung der<br />

<strong>Bundesnetzagentur</strong> in Kooperation mit dem Energie-<br />

Forschungszentrum Niedersachsen wird am 11. und 12.<br />

April 2013 stattfinden.<br />

Das Thema der Veranstaltung lautet „Netzsicherheit in<br />

Zeiten der Energiewende - rechtliche, technische und<br />

wirtschaftliche Aspekte von Einspeisemanagement und<br />

Redispatch“<br />

Programm und Anmeldeinformationen finden Sie in Kürze<br />

hier: www.netzausbau.de<br />

43


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