Endoskopische Schilddrüsenchirurgie - Aesculap Endoscopic ...
Endoskopische Schilddrüsenchirurgie - Aesculap Endoscopic ... Endoskopische Schilddrüsenchirurgie - Aesculap Endoscopic ...
Aesculap ® Endoskopische Schilddrüsenchirurgie Methoden, Indikationen, Instrumentarium Verfasser: Prim. Dr. Franz G. Messenbäck Aesculap Endoscopic Technology
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<strong>Aesculap</strong> ®<br />
<strong>Endoskopische</strong> <strong>Schilddrüsenchirurgie</strong><br />
Methoden, Indikationen, Instrumentarium<br />
Verfasser: Prim. Dr. Franz G. Messenbäck<br />
<strong>Aesculap</strong> <strong>Endoscopic</strong> Technology
<strong>Aesculap</strong> ®<br />
<strong>Endoskopische</strong> <strong>Schilddrüsenchirurgie</strong><br />
1. Vorwort<br />
Operationen an der Schilddrüse zählen zu den häufigsten Eingriffen der Allgemeinchirurgie. In der Regel<br />
erfolgen Schilddrüsenresektionen über einen sechs bis zehn Zentimeter langen Schnitt an der Vorderseite des<br />
Halses. Diese so genannte Kocher'sche Schnittführung gilt als Goldstandard und prägt seit mehr als ein hundert<br />
Jahren das kosmetische Erscheinungsbild nach Strumaoperationen. Für den Chirurgen bedeutet die Kocher'sche<br />
Inzision einen guten Zugang zur Schilddrüse, für den Patienten eine lebenslange Narbe.<br />
Die Vorderseite des Halses nimmt in kosmetischer Hinsicht insofern eine Sonderstellung ein, dass Narben kaum<br />
dauerhaft bedeckt werden können und für jedermann sichtbar sind. Besonders bei Störungen der Wundheilung<br />
oder bei der Ausbildung von Keloiden ergibt sich für den betroffenen Patienten eine kosmetisch ungünstige<br />
Situation. Hässliche Narben können somit auch zu einem psychischen Problem werden. In den letzten Jahren<br />
gab es weltweit Bestrebungen, vor allem kleine Schilddrüsenknoten über kosmetisch günstigere Zugangswege<br />
zu entfernen. Mit Hilfe endoskopischer Techniken lassen sich große Schnitte vermeiden und Narbenbildungen<br />
deutlich günstiger gestalten. Zielsetzung dabei ist eine deutliche Verbesserung des kosmetischen Resultates<br />
durch Minimierung der Schnittlänge und durch Verlagerung der Narbe an eine kosmetisch günstigere Stelle.<br />
Prim. Dr. Franz G. Messenbäck<br />
Kardinal Schwarzenberg’sches Krankenhaus<br />
Abteilung Chirurgie,<br />
Zentrum für kosmetische Schild drüsenchirurgie<br />
5620 Schwarzach/Pongau, Österreich<br />
www.chirurgie-schwarzach.at<br />
1.1 Minimal invasive <strong>Schilddrüsenchirurgie</strong><br />
Der Zugang über den Kocher'schen Schnitt gilt als<br />
Goldstandard. In den letzten Jahren gab es zunehmend<br />
Bestrebungen, durch Anpassung der Schnittlänge<br />
an das zu entfernende Schilddrüsengewebe<br />
das postoperative Ergebnis kosmetisch günstiger<br />
zu gestalten. So können im vorderen Schilddrüsenbereich<br />
gelegene Knoten über minimal invasive<br />
offene Zugänge entfernt werden. Auch machen<br />
videoassistierte Techniken mit Schnittlängen bis zu<br />
3 cm die Entfernung von Schilddrüsenlappen mit<br />
kleinen Knoten möglich, die unvorteilhafte Position<br />
der Narbe ändert sich jedoch nicht.<br />
Zielsetzungen für eine deutliche Verbesserung<br />
des kosmetischen Resultates sind die Minimierung<br />
der Schnittlänge und die Verlagerung der Narbe<br />
an eine kosmetisch günstigere Stelle. Die endoskopischen<br />
Verfahren tragen dem in Form unterschiedlicher<br />
Ansätze Rechnung.<br />
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Verfasser: Prim. Dr. Franz G. Messenbäck<br />
1.2 <strong>Endoskopische</strong> <strong>Schilddrüsenchirurgie</strong><br />
Entwicklung<br />
Laparoskopische Verfahren erfuhren seit Beginn<br />
der 90er Jahre zunehmend Verbreitung. Die endoskopische<br />
Chirurgie des Halses hingegen ist ein<br />
neues Gebiet der minimal invasiven Chirurgie, das<br />
bisher zu keiner nennenswerten Bedeutung<br />
gelangte. Erste Hinweise über endoskopische<br />
Nebenschilddrüsenchirurgie finden sich in der<br />
Literatur 1996 (Gagner et al). Die erste endo s-<br />
kopische Entfernung eines Schilddrüsenlappens<br />
wurde 1997 berichtet (Hüscher et al). Diese späte<br />
und zögerliche Anwendung lässt sich auf mehrere<br />
Gründe zurückführen. Im Gegensatz zu endoskopischen<br />
Eingriffen in der Bauch- oder Brusthöhle<br />
geschieht die Präparation in einem embryologisch<br />
zwar vordefinierten, für den Eingriff dennoch<br />
künstlich zu schaffenden sekundären Raum in den<br />
Verschiebeschich ten zwischen den einzelnen<br />
Halsfaszien. In der minimal invasiven Chirurgie<br />
gelten diese Schichten als „no man`s land“, und es<br />
mangelt noch an der Vorstellung, diese für die<br />
endoskopische Präparation nutzen zu können.<br />
Skepsis besteht insbesondere darüber, ob<br />
kosmetische Vorteile aufwändigere Präparation<br />
rechtfertigen.<br />
Aufgrund des beschränkten Raumes und der erforderlichen<br />
subtilen Darstellung von Epithelkörperchen<br />
und Stimmbandnerv kann das Verfahren<br />
durchaus als mikrochirurgisch bezeichnet werden.<br />
Dieser Umstand und die hohen Anforderungen an<br />
die motorische Koordinationsfähigkeit des Operateurs<br />
erhöhen den Schwierigkeitsgrad des Eingriffs.<br />
Zur sicheren Durchführung bedarf es zum einen<br />
ausreichender Erfahrung in der offenen <strong>Schilddrüsenchirurgie</strong>,<br />
insbesondere in Hinblick auf die<br />
Schonung der Stimmbandnerven, zum anderen sind<br />
Kenntnis und Übung in anderen minimal invasiven<br />
Operations methoden (z. B. laparoskopische<br />
Gallen blasen-, Dickdarm- und Bruchoperationen)<br />
Voraussetzung.<br />
Die Strukturen erscheinen auf dem Bildschirm in<br />
vielfacher Vergrößerung. Trotz der anfangs<br />
ungewohnten Sicht auf die anatomischen Details<br />
ermöglicht diese fast mikroskopische Darstellung<br />
auf dem Monitor sehr präzises Operieren. Die<br />
Zusammenstellung des Instrumentariums muss an<br />
den kleinen Präparationsraum adaptiert werden.<br />
<strong>Endoskopische</strong> Mini-Instrumente erlauben minimale<br />
Inzisionen mit kosmetischen Vorteilen und die<br />
sichere und exakte Präparation der zu schonenden<br />
Strukturen.<br />
<strong>Endoskopische</strong> Chirurgie ist dann gerechtfertigt,<br />
wenn kosmetische und/oder funktionelle Vorteile<br />
erzielt werden können. Sie muss des Weiteren<br />
sicher und weniger invasiv durchführbar sein und<br />
das gleiche chirurgische Resultat erbringen wie<br />
das adäquate offene Verfahren. Eine neue Methode<br />
wird erst dann akzeptiert, wenn sie gegenüber<br />
der herkömmlichen eine deutliche Verbesserung<br />
des Ergebnisses bietet. Bei endoskopischen<br />
Operationen am Hals liegt diese in der vorteilhafteren<br />
Kosmetik.<br />
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<strong>Endoskopische</strong> <strong>Schilddrüsenchirurgie</strong><br />
2. Varianten der minimal invasiven<br />
<strong>Schilddrüsenchirurgie</strong><br />
<strong>Endoskopische</strong> Eingriffe an der Schilddrüse werden<br />
derzeit weltweit nur von wenigen Chirurgen angeboten.<br />
Vor allem Kollegen aus Japan und Italien<br />
haben sich dieses Themas angenommen. In Japan<br />
beschäftigen sich bereits über 20 Zentren mit der<br />
neuen Technik. Trotz unterschiedlicher Zugänge<br />
lassen sich als gemeinsames Ziel eine Minimierung<br />
der Schnitt länge und eine Verlagerung der Inzision<br />
an eine kosmetisch günstigere Stelle erkennen.<br />
<strong>Endoskopische</strong> Operationen im Halsbereich werden<br />
in zwei Typen eingeteilt:<br />
➊ Rein endoskopische Operationen, charakterisiert<br />
durch meist drei Mini-Inzisionen, die Verwendung<br />
von Trokaren und Insufflation von CO 2 und<br />
➋<br />
➊<br />
Jede dieser Vorgehensweisen bietet Vor- und<br />
Nachteile. In kosmetischer Hinsicht sind die endoskopischen<br />
Verfahren den videoassistierten<br />
überlegen, weil sie kleine Inzisionen an entfernten<br />
bzw. kosmetisch günstigeren Stellen ermöglichen.<br />
Bei den gaslosen videoassistierten Verfahren wird<br />
unter videoskopischer Sicht und unter Zuhilfenahme<br />
mikrochirurgischer Instrumente versucht,<br />
den Zugang kleiner zu halten als bei der konventionellen<br />
Operation. Die Narbe kommt dennoch<br />
im gut sichtbaren vorderen Halsbereich zu liegen.<br />
Auch werden bei dieser Methode zwei oder drei<br />
Assistenzen zur Einstellung des Operationsgebietes<br />
benötigt.<br />
Die endoskopischen Techniken verwenden in der<br />
Regel Insufflation von CO 2 , um einen für die<br />
Präparation angemessenen Raum zu schaffen.<br />
Hier findet man die größte Bandbreite an Zugangswegen.<br />
Neben dem nahe liegenden zervikalen<br />
Zugang werden vor allem aus dem asiatischen<br />
Raum axilläre, transmammäre und subklavikuläre<br />
Zugänge berichtet. Letztere bieten im Halsbereich<br />
zwar narbenfreie Verhältnisse, haben jedoch den<br />
Nachteil einer langstreckigen und weiträumigen<br />
Tunnelierung, um überhaupt am Zielorgan<br />
operieren zu können. Bei Nichtgelingen der endoskopischen<br />
Präparation enden diese Verfahren<br />
wahrscheinlich mit multiplen Inzisionen. Darüber<br />
hinaus stellt sich die Frage, ob diese Techniken<br />
überhaupt die Ansprüche der minimal invasiven<br />
Chirurgie erfüllen.<br />
➋ Verfahren, die videoassistierte gaslose Techniken<br />
benutzen.<br />
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Verfasser: Prim. Dr. Franz G. Messenbäck<br />
2. Varianten der minimal invasiven<br />
<strong>Schilddrüsenchirurgie</strong><br />
Methode Zugang Inzisionen/ Insufflation kosmetischer Umstieg<br />
Trokare Vorteil möglich<br />
Mini-Inzision, zervikal eine nein + ++++<br />
offen zentral (3 bis 5 cm)<br />
Videoassistiert zervikal eine nein ++ ++++<br />
zentral (bis 3 cm)<br />
subman- eine nein ++ ++<br />
dibulär (bis 3 cm)<br />
Endoskopisch zervikal 3 – 4 Trokare ja +++ ++<br />
zentral<br />
thorakal 3 – 4 Trokare ja +++ +<br />
axillär 3 Trokare ja ++++ 0<br />
mammär 3 Trokare ja ++++ 0<br />
3. <strong>Endoskopische</strong> zervikale<br />
<strong>Schilddrüsenchirurgie</strong>: Methoden<br />
3.1. <strong>Endoskopische</strong> Lobektomie,<br />
<strong>Endoskopische</strong> Resektion:<br />
Die Operation wird rein endoskopisch komplettiert,<br />
das Präparat über die laterale Inzision mit Hilfe<br />
eines Bergesäckchens geborgen.<br />
3.2 Endoskopisch assistierter lateraler Zugang:<br />
3.2.1. Endophase: Die Mobilisierung von unterem<br />
und oberem Pol geschieht endoskopisch, ebenfalls<br />
die Präparation des dorsalen Bereiches, soweit dies<br />
ohne erhöhtes Risiko möglich ist.<br />
3.2.2. Offene Phase: Luxierung des mobilisierten<br />
SD-Lappens durch gering erweiterte laterale<br />
Inzision, Fertigstellung der Operation durch Präparation<br />
des dorsalen Bereiches und des N. recurrens<br />
über die Mini-Inzision.<br />
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<strong>Endoskopische</strong> <strong>Schilddrüsenchirurgie</strong><br />
4. Operationstechnik<br />
Im Bereich des Jugulums wird für den ersten 5 mm<br />
Trokar eine quere 7 mm Inzision angelegt. Danach<br />
erfolgt die Einbringung des 5 mm Trokars und die<br />
Insufflation von CO 2 bis 6 mm Hg.<br />
Dieser Trokar dient während der gesamten<br />
Operation als Zugang für die 5 mm 30 Grad-Optik.<br />
Mit Hilfe der Optik erfolgt die weitere stumpfe<br />
Präparation nach kranial und lateral durch Wegschieben<br />
von Bindegewebe. Nach Erzielung eines<br />
ausreichenden Raums zwischen Faszie und<br />
Musku latur wird lateral im Bereich einer Hals falte<br />
am Sternokleidomastoideusvorderrand ein weiterer<br />
5 mm Zugang unter Sicht gesetzt. Ein 3,5 mm-<br />
Zugang wird zwischen den beiden 5 mm Zugängen<br />
platziert gesetzt (Abb. 1). Nach Eröffnen der Linea<br />
alba colli wird die Muskulatur vom Schilddrüsenlappen<br />
abgedrängt. Nach Prä paration des Isthmus<br />
wird dieser durch trennt (z. B. mit bipolarer<br />
Technik).<br />
Unter Mobilisierung des Schilddrüsenlappens nach<br />
medial werden die in die Schild drüse einstrahlenden<br />
Äste der Art. thyreoidea inferior präparatorisch<br />
dargestellt. Deren Durchtrennung erfolgt erst nach<br />
eindeutiger Identifizierung des N. recurrens (Abb. 2).<br />
Bei entsprechender Lage wird bei diesem Präparationsschritt<br />
das untere Epithelkörperchen gesehen<br />
(Abb. 3). Unter Zug nach kaudal wird der obere Pol<br />
präpariert. Nach lateraler, dorsaler und medialer<br />
Freistel lung werden die Äste der Art. thy reoidea<br />
superior präpariert und zwischen Clips kapselständig<br />
durchtrennt (Abb 4). Die weitere Mobilisierung<br />
des kranialen Pols erfolgt unter Präparation des<br />
oberen Epithel körperchens. Erst nach Mobilisierung<br />
des oberen Pols lässt sich der Schildrüsenlappen<br />
ideal nach medial luxieren und der dorsale Bereich<br />
durch angemessene Gewebespannung übersichtlich<br />
präparieren. Ist durch schwierige Verhältnisse eine<br />
übermäßige Ausdehnung der Operationszeit vorhersehbar<br />
oder das Risiko zu groß, wird die Operation<br />
endoskopisch assistiert beendet. Über Schnitterweiterung<br />
an der lateralen 5 mm Inzision auf im<br />
Mittel 2,5 cm wird der mobilisierte Schilddrüsenlappen<br />
luxiert. Die Komplettierung der Lobektomie<br />
erfolgt über die Mini-Inzision. Ansonsten werden<br />
unter exakter Darstellung und Schonung des<br />
N. recurrens die oberen Äste der Art. thyreoidea inf.<br />
durch trennt und der Schilddrüsenlappen von der<br />
Trachea abpräpariert.<br />
Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3 Abb. 4<br />
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5. Instrumentarium<br />
5.1. Endoskopieeinheit<br />
Als endoskopische Operationsmethode verlangt<br />
das Verfahren entsprechende Spezialgeräte und<br />
Spezialinstrumente. Eine Endoskopieeinheit ist<br />
heute in jedem Operationssaal verfügbar, das<br />
OP-Personal ist mit der Handhabung vertraut.<br />
Umgang mit Kamera, Lichtquelle, Insufflator und<br />
Monitor gehören mittlerweile zur täglichen<br />
Routine. Im Wesentlichen gilt dasselbe Vorgehen<br />
wie bei laparoskopischen Operationen. Einzige<br />
Unterschiede sind die Verwendung einer (kurzen)<br />
5 mm-30 Grad-Optik und eine Reduktion des<br />
Insufflationsdrucks auf 6 mm Hg.<br />
Besonderes Augenmerk gilt der Anordnung von<br />
Kamerakabel, Lichtleiter und Gasschlauch, da lose<br />
oder zu straff gelegte Zu- und Ableitungen bei<br />
dem kleinen Operationsfeld die Bewegungen der<br />
Kamera behindern und dadurch störend wirken<br />
können.<br />
Die Verwendung eines zweiten Monitors ist<br />
aufgrund der Anordnung des OP-Teams am Tisch<br />
obligat.<br />
5.2. Mini-Instrumente<br />
5.3. Blutungskontrolle, Gefäßversorgung<br />
5.3.1. Titanclips:<br />
Da methodebedingt Ligaturen nicht verwendet<br />
werden können, erfolgt der Gefäßverschluss mit<br />
Titanclips der Größe small-medium. Der Applikator<br />
(Challenger Ti-P, SM) ist sterilisierbar und mit<br />
5 mm Trokaren kompatibel. Die Länge ist mit<br />
20 cm den übrigen Instrumenten angepasst.<br />
5.3.2. Thermische Blutstillung:<br />
Die wichtigste Instrumentengruppe, ohne die die<br />
Operation in der Art nicht durchführbar ist, sind<br />
Instrumente für die thermische Gewebeversiegelung<br />
in bipolarer Technik. Alternativ kann Ultraschalltechnik<br />
eingesetzt werden.<br />
5.4. Ergänzende Instrumente<br />
Ein 5 mm endoskopischer Präparations stiller dient<br />
für die stumpfe Präparation und für die Mobilisierung<br />
der Schilddrüse. Im Bedarfsfall findet eine<br />
endoskopische Spül-Saugeinheit Anwendung.<br />
Teile des konventionellen Instrumentariums finden<br />
vor allem zu Beginn der Operation und am Ende<br />
Anwendung.<br />
Aus kosmetischen Gründen wird einer der üblicherweise<br />
drei Zugänge als 3,5 mm Zugang angelegt.<br />
Über diesen Einstich wird mit entsprechenden<br />
Instrumenten aus der Kinderchirurgie operiert.<br />
Zwei endoskopische Klemmchen und eine Schere,<br />
jeweils in einer Länge von 20 cm, finden hier<br />
Anwendung. Diese Instrumente sind Mehrweginstrumente<br />
und sterilisierbar.<br />
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<strong>Endoskopische</strong> <strong>Schilddrüsenchirurgie</strong><br />
6. Patienten-Lagerung<br />
6.1. Offenes Verfahren<br />
Die Lagerung unterscheidet sich wesentlich vom<br />
offenen Verfahren. Je nach Abteilung und<br />
Operateur werden herkömmliche Eingriffe an der<br />
Schilddrüse in halb sitzender bis liegender Position<br />
durchgeführt. Der Kopf ist dabei im Nackenbereich<br />
überstreckt, um das Operationsgebiet weniger tief<br />
und daher zugänglicher zu machen. In der Regel ist<br />
der linke Arm ausgelagert, eine Nackenrolle ist<br />
obligat.<br />
6.2. <strong>Endoskopische</strong>s Verfahren<br />
Beim endoskopischen Verfahren unterscheidet sich<br />
die Lagerung im Vergleich zur herkömmlichen Operationsmethode<br />
in der Art, dass eine Überstreckung<br />
des Kopfes im Nackenbereich nicht erforderlich ist,<br />
ja sogar für die Dehnung der Bindegewebsschichten<br />
bei der Insufflation hinderlich wäre. Die bei der<br />
Überstreckung verstärkt angespannte Muskulatur<br />
des vorderen Halsbereiches würde die Bildung<br />
eines ausreichend großen Präparierraumes<br />
verhindern. Ein positiver Effekt dieser geänderten<br />
Grundlagerung ist für die Patienten das weitgehende<br />
Fehlen von postoperativen Nackenschmerzen.<br />
Welcher Arm ausgelagert werden kann, richtet sich<br />
nach der zu operierenden Seite. Da der Operateur<br />
immer auf der jeweiligen Seite steht und wegen<br />
der Länge der endoskopischen Instrumente auch<br />
kopfwärts Platz benötigt, wird immer der gegenüberliegende<br />
Arm aus gelagert, der gleichseitige<br />
Arm dem Körper anliegend gelagert.<br />
Kosmetisches Ergebnis<br />
Offene Technik,<br />
3 Tage postoperativ<br />
<strong>Endoskopische</strong> Technik,<br />
3 Tage postoperativ<br />
<strong>Endoskopische</strong> Technik,<br />
3 Wochen postoperativ<br />
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7. Patienten<br />
Von März 2001 bis Oktober 2010 wurden 203<br />
Patienten an der Abteilung Chirurgie Schwarzach<br />
über einen minimal invasiven zervikalen Zugang<br />
endoskopisch operiert. Die Volumina der resezierten<br />
Schilddrüsenlappen betrugen im Mittel 15,6 ml<br />
(11 bis 30 ml). Die Größe der so entfernten Knoten<br />
lag im Durchschnitt bei 23 mm (15 bis 30 mm).<br />
Bei Indikation zu einseitiger Resektion mit Knoten<br />
< 30 mm boten wir die Methode nach sorgfältiger<br />
Aufklärung an. Alle Patienten, denen wir diese<br />
Vorgehensweise vorschlugen, willigten ein. Die<br />
Operationsdauer lag Anfangs im Mittel bei 130 min<br />
(60 bis 240 min) und war bei entsprechend<br />
steigender Erfahrung und besserer Instrumentenausstattung<br />
deutlich rückläufig. In den letzten drei<br />
Jahren lag die durchschnittliche Operationsdauer<br />
bei 90 min. Das anfangs beobachtete subkutane<br />
Emphysem (CO 2 Insufflationsdruck von 10 mm Hg)<br />
im Hals- und Gesichtsbereich war spätestens nach<br />
24 Stunden abgeklungen. Mit dem seit dem 10.<br />
Patienten verwen deten Insufflationsdruck von<br />
6 mm Hg, verbunden mit kürzerer Operationsdauer,<br />
konnte das Emphysem in den meisten Fällen<br />
vermieden werden.<br />
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<strong>Endoskopische</strong> <strong>Schilddrüsenchirurgie</strong><br />
8. Indikationen<br />
Indikationen<br />
Einseitige Pathologie, szintigrafisch und<br />
sonografisch unauffälliger kontralateraler<br />
Schilddrüsenlappen<br />
Knotengröße < 3 cm (Ausnahme: Zysten)<br />
Kontraindikationen<br />
Gesicherte Malignität<br />
Thyreoiditis<br />
Rezidiv<br />
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Verfasser: Prim. Dr. Franz G. Messenbäck<br />
8. Indikationen<br />
Um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen, spielt in<br />
der endoskopischen Chirurgie die sorgfältige<br />
Auswahl der Patienten eine zentrale Rolle (Tabelle).<br />
Die wesentlichsten Faktoren dafür sind Art und<br />
Größe der Pathologie, präoperativ diagnostiziert<br />
mit Szintigraphie, Sonographie und Feinnadelpunktion.<br />
1. Einseitige Operationsindikation: Bei erforderlicher<br />
zweiseitiger Resektion erweist sich der<br />
herkömmliche Zugang nach Kocher als sinnvoll,<br />
da präoperativ nicht vorauszusagen ist, ob die<br />
Operation rein endoskopisch zu Ende gebracht<br />
werden kann. Eine beidseitige video assistierte<br />
Operation würde jedoch den kosmetischen<br />
Effekt relativieren.<br />
3. Rezidivierende Zysten mit einem größeren<br />
Durchmesser sind ebenfalls gut geeignet, da<br />
durch intraoperative Punktion eine Verkleinerung<br />
des Knotens erzielt werden kann.<br />
4. Befunde, die schwierige Präparation und<br />
fehlende Schichten erwarten lassen, stellen eine<br />
Kontraindikation dar. Dazu zählen Rezidiveingriffe<br />
und Thyreoiditis. Von der Operation<br />
gesicherter Malignome sollte bis auf weiteres<br />
ebenfalls Abstand genommen werden.<br />
2. Knoten bis 3 cm: Ein solitärer Knoten, kalt oder<br />
autonom, mit einer Größe bis 3 cm ist zurzeit<br />
die beste Indikation für diese Technik. Größere<br />
Knotenbildungen erschweren die endoskopische<br />
Präparation wegen des minimalen Präparationsraumes<br />
und der zu erwartenden reduzierten<br />
Übersichtlichkeit. Zur Ber gung größerer<br />
Präparate wäre ohnehin eine großzügigere<br />
Schnittführung angezeigt.<br />
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<strong>Aesculap</strong> ® Instrumentarium zur<br />
endoskopischen <strong>Schilddrüsenchirurgie</strong><br />
Siebempfehlung Prim. Dr. Franz G. Messenbäck<br />
Art. Nr. Anzahl Beschreibung<br />
1. Endoskope<br />
PE610A 1 5 mm Endoskop, 30°, 31 cm<br />
oder alternativ<br />
PE505A 1 4 mm Endoskop, 30°, 18 cm<br />
2. Trokare<br />
1 x 3,5 mm Trokar mit Nahtfixierung<br />
EK311R 1 Trokarhülse glatt, ohne Hahn Ø 3,5/60 mm<br />
EK380P 1 Ventileinheit für 3,5 mm Trokare (20 Stück)<br />
EK345R 1 Trokardorn keglig-spitz Ø 3,5/60 mm<br />
EK397R 1 Nahtfixierung für 3,5 mm Trokare<br />
2 x 5 mm Trokar mit Nahtfixierung<br />
EK010R 2 Trokarhülse glatt, mit Hahn Ø 5/60 mm<br />
EK080P 1 Ventileinheit für 5 mm Trokare (20 Stück)<br />
EK045R 1 Trokardorn keglig-spitz Ø 5/60 mm<br />
EK097R 2 Nahtfixierung für 5 mm Trokare<br />
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<strong>Aesculap</strong> <strong>Endoscopic</strong> Technology<br />
Siebempfehlung Prim. Dr. Franz G. Messenbäck<br />
Art. Nr. Anzahl Beschreibung<br />
3. Instrumente<br />
PO320R 1 METZENBAUM Schere, Blätter nach links gebogen<br />
Ø 3,5/200 mm<br />
PO322R 1 MARYLAND, Fass- und Präparierzange, aufgebogen<br />
Ø 3,5/200 mm<br />
PO323R 1 Atraumatische Fass- und Präparierzange, gerade<br />
Ø 3,5/200 mm<br />
PM410R 1 MARYLAND Fasszange – bipolar, Ø 5/220 mm<br />
PL603R 1 Challenger Ti-P, SM Clipanlegezange, Ø 5/205 mm<br />
PL574T 1 Challenger Ti-P, SM Clipmagazin,<br />
12 Small-Medium Titanclips pro Clipmagazin und CO 2 -Patrone,<br />
letzter Clip farbkodiert (12 Magazine und CO 2 -Patronen pro Packung)<br />
13
<strong>Aesculap</strong> ® Instrumentarium zur<br />
endoskopischen <strong>Schilddrüsenchirurgie</strong><br />
Siebempfehlung Prim. Dr. Franz G. Messenbäck<br />
Art. Nr. Anzahl Beschreibung<br />
3. Instrumente<br />
BT177R 2 LANGENBECK-GREEN Wundhaken<br />
16 x 6 mm,<br />
160 mm Instrumentenlänge<br />
BT178R 2 LANGENBECK-GREEN Wundhaken<br />
24 x 6 mm,<br />
160 mm Instrumentenlänge<br />
BH111R 4 HALSTED-MOSQUITO Klemme, 125 mm Instrumentenlänge<br />
BD557R 1 Chirurgische Pinzette, 1 x 2 Zähne,<br />
145 mm Instrumentenlänge<br />
BM013R 1 BABY CRILE-WOOD Durogrip Nadelhalter,<br />
150 mm Instrumentenlänge<br />
BC259W 1 METZENBAUM Durotip Präparierschere,<br />
mit Wellenschliff, 145 mm Instrumentenlänge<br />
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<strong>Aesculap</strong> <strong>Endoscopic</strong> Technology<br />
<strong>Aesculap</strong> <strong>Endoscopic</strong> Technology<br />
Weitere Produkte für die<br />
Endoskopie finden Sie unter:<br />
<strong>Aesculap</strong> Challenger Ti-P<br />
World Innovation – First pneumatic driven multifire clip system<br />
Mehr Informationen finden Sie in der<br />
Broschüre C28511<br />
Mehr Informationen finden Sie in der<br />
Broschüre C62101<br />
Mehr Informationen finden Sie in der<br />
Broschüre C62311<br />
Mehr Informationen finden Sie in der<br />
Broschüre C46701<br />
15
Vertrieb Österreich<br />
B. Braun Austria GmbH | <strong>Aesculap</strong> Division | Otto Braun-Straße 3-5 | 2344 Maria Enzersdorf<br />
Tel. +43 2236 4 65 41-0 | Fax +43 2236 4 65 41-177 | www.bbraun.at<br />
Vertrieb Schweiz<br />
B. Braun Medical AG | Seesatz 17 | 6204 Sempach<br />
Tel. +41 58 258 50 00 | Fax +41 58 258 60 00 | www.bbraun.ch<br />
Die Hauptproduktmarke <strong>Aesculap</strong> ist eine<br />
eingetragene Marke der <strong>Aesculap</strong> AG.<br />
<strong>Aesculap</strong> AG | Am <strong>Aesculap</strong>-Platz | 78532 Tuttlingen | Deutschland<br />
Tel. (0 74 61) 95-0 | Fax (0 74 61) 95-26 00 | www.aesculap.de<br />
<strong>Aesculap</strong> – a B. Braun company<br />
Technische Änderungen vorbehalten. Dieser<br />
Prospekt darf ausschließlich zur Information<br />
über unsere Erzeugnisse verwendet werden.<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, verboten.<br />
Prospekt Nr. C82901 0611/0.5/2