31.12.2013 Aufrufe

April 1/2004 - EJPD - admin.ch

April 1/2004 - EJPD - admin.ch

April 1/2004 - EJPD - admin.ch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

6. Grundsätzli<strong>ch</strong>es (Priska S<strong>ch</strong>ürmann)<br />

2003 gehört aus der Si<strong>ch</strong>t der Sektionsleitung<br />

zu den arbeitsintensivsten Jahren seit<br />

1986, als innerhalb von nur drei Monaten<br />

die Verordnung zum damaligen neuen<br />

LSMG revidiert werden musste. Das Beri<strong>ch</strong>tsjahr<br />

verlangte einen ähnli<strong>ch</strong>en Einsatz.<br />

Strafvollzugsgesetz erneut ges<strong>ch</strong>eitert<br />

So wurde im Rahmen des Neuen Finanzausglei<strong>ch</strong>s<br />

NFA die kurzfristige Erarbeitung<br />

eines s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Strafvollzugsgesetzes<br />

verlangt. Eine Arbeitsgruppe aus Angehörigen<br />

des BJ, der Kantone und Konkordate<br />

sowie weiteren Experten sollte bis zum November<br />

2003 einen Entwurf vorlegen. Die<br />

Arbeiten wurden mit grossem Engagement<br />

vorangetrieben, und der Zwis<strong>ch</strong>enberi<strong>ch</strong>t<br />

vom 3. Juli enthielt bereits ein Inhaltsverzei<strong>ch</strong>nis<br />

des neuen Gesetzes.<br />

Indessen formierte si<strong>ch</strong> ras<strong>ch</strong> eine Gegners<strong>ch</strong>aft,<br />

und die Kantone forderten die alleinige<br />

Vollzugshoheit. Damit wurde das Projekt<br />

eines umfassenden Regelwerks, das die<br />

heute überall zerstreuten Normen zusammenführen<br />

sollte, einmal mehr begraben.<br />

Immerhin entstand aus den abgebro<strong>ch</strong>enen<br />

Arbeiten ein sehr erfreuli<strong>ch</strong>es Nebenprodukt:<br />

ein Sti<strong>ch</strong>wortverzei<strong>ch</strong>nis zur bundesgeri<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en<br />

Re<strong>ch</strong>tspre<strong>ch</strong>ung über materielle<br />

Fragen des Freiheitsentzuges (vgl. info<br />

bulletin Nr. 4/2003, S. 18).<br />

Neues in der Zusammenarbeit<br />

Bund/Kantone?<br />

Übrig blieb die Behandlung der NFArelevanten<br />

Fragen zur Finanzierung von<br />

kantonalen Leistungen dur<strong>ch</strong> den Bund. Der<br />

S<strong>ch</strong>lussberi<strong>ch</strong>t der Arbeitsgruppe zuhanden<br />

des Leitorgans enthält einige Marksteine,<br />

die – falls sie umgesetzt werden – die Zusammenarbeit<br />

zwis<strong>ch</strong>en Bund und Kantonen<br />

massiv beeinflussen. So könnte beispielsweise<br />

das BJ mit den jeweiligen kantonalen<br />

Verbindungsstellen Leistungsvereinbarungen<br />

abs<strong>ch</strong>liessen. Eine Verordnung<br />

soll die Erprobung dieser Zusammenarbeit<br />

s<strong>ch</strong>on ab 2005 ermögli<strong>ch</strong>en. Bereits vier<br />

Kantone haben ihre Bereits<strong>ch</strong>aft zur Zusammenarbeit<br />

in einem Pilotversu<strong>ch</strong> zugesi<strong>ch</strong>ert.<br />

Gezielte Sparmassnahmen<br />

Der Anfang 2003 erteilte massive Sparauftrag<br />

traf uns ni<strong>ch</strong>t unvorbereitet, so dass<br />

wir ras<strong>ch</strong> vier Massnahmen vors<strong>ch</strong>lagen<br />

konnten, deren Zielri<strong>ch</strong>tung die Reduktion<br />

auf unsere Kernklientel ist:<br />

Ganzjährig offene Einri<strong>ch</strong>tungen;<br />

Reduktion der pädagogis<strong>ch</strong>en Zusatzangebote;<br />

Erhöhung des Anteils der LSMG-Klientel<br />

und damit Aufhebung der Glei<strong>ch</strong>stellung<br />

der verhaltensgestörten IV-Klientel;<br />

Vierjähriges Moratorium für Gesu<strong>ch</strong>e um<br />

Anerkennung der Beitragsbere<strong>ch</strong>tigung<br />

von Erziehungsheimen (Ausnahme: Heime<br />

für den Vollzug der 4-jährigen Freiheitsstrafe<br />

na<strong>ch</strong> neuem Jugendstrafgesetz).<br />

Mit diesen Massnahmen sollen <strong>2004</strong> eine<br />

halbe Million, in den Folgejahren 2005-2007<br />

je 6 Millionen Franken eingespart werden.<br />

Die entspre<strong>ch</strong>enden revidierten Gesetzesgrundlagen<br />

werden rückwirkend auf den<br />

1. Januar <strong>2004</strong> in Kraft gesetzt.<br />

Gute Na<strong>ch</strong>folgeregelung<br />

Besonders wi<strong>ch</strong>tig war die Regelung der<br />

Na<strong>ch</strong>folge in der Sektionsleitung: Mit Walter<br />

Troxler, ehemals Stellvertretender Direktor<br />

der Strafanstalt Wauwilermoos und no<strong>ch</strong><br />

Leiter des Jugenddorfes Knutwil, konnte ein<br />

Na<strong>ch</strong>folger gefunden werden, der Gewähr<br />

bietet, dass die gute Arbeit der Sektion<br />

Straf- und Massnahmenvollzug au<strong>ch</strong> in Zukunft<br />

geleistet wird.<br />

Persönli<strong>ch</strong>es S<strong>ch</strong>lusswort<br />

Mit dieser Zuversi<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>liesse i<strong>ch</strong> den<br />

letzten Jahresberi<strong>ch</strong>t als Chefin der Sektion<br />

Straf- und Massnahmenvollzug und danke<br />

allen Mitarbeitenden ganz herzli<strong>ch</strong> für die<br />

qualitativ gute, vereinzelt hervorragende<br />

und quantitativ grosse Leistung. Das Jahr<br />

2003 hat bewiesen, dass im Team viel Engagement<br />

und Kreativität vorhanden sind,<br />

die erlauben, neue Wege zu su<strong>ch</strong>en und<br />

au<strong>ch</strong> zu bes<strong>ch</strong>reiten. Au<strong>ch</strong> der Direktion des<br />

BJ danke i<strong>ch</strong> für die gute Zusammenarbeit<br />

und das mir in den letzten fünfzehn Jahren<br />

entgegengebra<strong>ch</strong>te Vertrauen.<br />

Seite 22 info bulletin info 1/<strong>2004</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!