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April 1/2004 - EJPD - admin.ch

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3. S<strong>ch</strong>werpunkte der Konkordatstätigkeit<br />

Bestandessituation und Bestandesentwicklung<br />

in den Konkordatsinstitutionen<br />

Institutionen des Straf- und Massnahmenvollzugs<br />

ausgeht, weiter Bestand hat.<br />

Leistungsstandards/Mindestanforderungen<br />

für Konkordatsinstitutionen<br />

In allen zwölf Konkordatsinstitutionen<br />

standen im abgelaufenen Jahr 1'065<br />

Plätze zur Verfügung. Die dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong>e<br />

Belegung (Mittel aus zwölf Monatserhebungen)<br />

lag bei 951 Insassinnen und<br />

Insassen bzw. bei rund 90%. Gegenüber<br />

dem Vorjahr ist eine Zunahme<br />

von rund zwei Prozentpunkten<br />

zu verzei<strong>ch</strong>nen.<br />

Dabei kann die Lage<br />

im halboffenen Berei<strong>ch</strong> als<br />

entspannt bezei<strong>ch</strong>net werden,<br />

während vor allem die ges<strong>ch</strong>lossenen<br />

Anstalten stark ausgelastet waren.<br />

Im Hinblick auf den bevorstehenden Abbau<br />

von weiteren 36 ges<strong>ch</strong>lossenen Plätzen<br />

dur<strong>ch</strong> die Stillegung der Strafanstalt<br />

Basel-Stadt („S<strong>ch</strong>ällemätteli“) ist für die<br />

Zukunft in diesem Berei<strong>ch</strong> ein gewisser<br />

Engpass ni<strong>ch</strong>t auszus<strong>ch</strong>liessen, zumal die<br />

Belegungszahlen in diesem Segment<br />

au<strong>ch</strong> in den beiden anderen Konkordaten<br />

sehr ho<strong>ch</strong> sind und in der Untersu<strong>ch</strong>ungshaft<br />

ebenfalls ein markanter Anstieg<br />

der Zahlen festzustellen ist. Allenfalls<br />

wird zu prüfen sein, ob gewisse Anpassungen<br />

der Einweisungskriterien in<br />

den halboffenen Vollzug mögli<strong>ch</strong> sind.<br />

Kostensituation<br />

Die Festlegung eines ausgewogenen<br />

Kostgeldes, das sowohl den Interessen<br />

der Standortkantone als au<strong>ch</strong> denjenigen<br />

der Einweisungskantone Re<strong>ch</strong>nung trägt,<br />

ist ein zentrales Anliegen aller Konkordatsgremien.<br />

In der heutigen angespannten<br />

Finanzsituation gewinnt dieses<br />

Thema naturgemäss no<strong>ch</strong> an Aktualität.<br />

Au<strong>ch</strong> der Neue Finanzausglei<strong>ch</strong> (NFA)<br />

zwis<strong>ch</strong>en Bund und Kantonen wirft hier<br />

Fragen auf.<br />

Grundsätzli<strong>ch</strong>e Diskussionen sind im verflossenen<br />

Jahr eingeleitet worden und<br />

werden an der Frühjahrskonferenz <strong>2004</strong><br />

weitergeführt. Es wird si<strong>ch</strong> zeigen müssen,<br />

ob das bisher angewendete Kostgeldmodell,<br />

wel<strong>ch</strong>es von einem gewissen<br />

Standortvorteil der Betreiberkantone von<br />

«Ein ausgewogenes Kostgeld<br />

ist ein zentrales Anliegen aller<br />

Konkordatsgremien.»<br />

Die in den letzten Jahren eingeleiteten<br />

und vorangetriebenen Bestrebungen,<br />

Mindestanforderungen an Konkordatsinstitutionen<br />

zu definieren, stehen in engem<br />

Zusammenhang mit dem Versu<strong>ch</strong>,<br />

ein mögli<strong>ch</strong>st „gere<strong>ch</strong>tes“ Kostgeld festzulegen,<br />

indem die angebotene<br />

Leistung soweit<br />

als mögli<strong>ch</strong> messbar gema<strong>ch</strong>t<br />

wird. Im Beri<strong>ch</strong>tsjahr<br />

wurden die bis<br />

anhin no<strong>ch</strong> fehlenden<br />

Mindestanforderungen für das Therapiezentrum<br />

„im S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>e“ und die Arbeitserziehungsanstalt<br />

Arxhof neu ges<strong>ch</strong>affen.<br />

Ferner wurden in der Arbeitsgruppe Koordination<br />

und Planung (AKP) die bestehenden<br />

Papiere überarbeitet. Es ist vorgesehen,<br />

auf dieser Basis die Mindestanforderungen<br />

weiter zu konkretisieren<br />

und zu verfeinern. Dabei handelt es si<strong>ch</strong><br />

um einen aufwändigen Prozess, der aufgrund<br />

der vorhandenen Kapazitäten nur<br />

in einzelnen S<strong>ch</strong>ritten erfolgen kann.<br />

Beiträge aus dem Baufonds<br />

Der Baufonds wurde per 1. Januar 2002<br />

eingeri<strong>ch</strong>tet. Er hat zum Ziel, die dur<strong>ch</strong><br />

Subventionskürzungen des Bundes von<br />

50% auf 35% entstandene Finanzierungslücke<br />

zu s<strong>ch</strong>liessen. Bei dem zur<br />

Zeit geltenden Beitragssatz von Fr. 3.--<br />

pro Belegungstag ist mit einem jährli<strong>ch</strong>en<br />

Mittelzufluss von gut 1 Mio. Franken zu<br />

re<strong>ch</strong>nen. Im vergangenen Jahr sind erste<br />

Beiträge an den Kanton Aargau (Strafanstalt<br />

Lenzburg, Fr. 248'391.--) und den<br />

Kanton Bern (Massnahmenzentrum St.<br />

Johannsen, Fr. 216'749.--) geflossen.<br />

Per Ende 2003 dürfte si<strong>ch</strong> der Bestand<br />

des Fonds auf rund 1,3 Mio. Franken belaufen.<br />

Dem stehen zugesi<strong>ch</strong>erte Beiträge<br />

in Höhe von rund 5,3 Mio. Franken gegenüber,<br />

wobei man si<strong>ch</strong> aber bewusst<br />

sein muss, dass viele dieser Projekte<br />

no<strong>ch</strong> gar ni<strong>ch</strong>t in Ausführung sind bzw.<br />

si<strong>ch</strong> deren Ausführung no<strong>ch</strong> über Jahre<br />

info bulletin info 1/<strong>2004</strong> Seite 15

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