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ZIELMARKTANALYSE JAPAN<br />
Energieeffizienz in Gebäuden<br />
Mit Profilen der Marktakteure<br />
www.efficiency-from-germany.info
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Deutsche Industrie- und Handelskammer in<br />
Japan<br />
Sanbancho KS Bldg., 5F, 2-4 Sanbancho,<br />
Chiyoda-ku<br />
102-0075 Tokyo, Japan<br />
Stand<br />
August 2013<br />
Kontaktperson<br />
Bastian Lidzba (blidzba@dihkj.or.jp)<br />
Redaktion<br />
Marcus Schürmann<br />
Bastian Lidzba<br />
Sarah Lohse<br />
Disclaimer/Haftungsausschluss:<br />
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrück-lich vom<br />
Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Herausgebers. Sämtliche Inhalte wurden mit<br />
größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität,<br />
Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen.<br />
Für Schäden materieller oder immaterieller Art, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen<br />
Informationen unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet der Herausgeber nicht, sofern ihm nicht<br />
nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann.<br />
Nachdruck und Fotokopien, auch teilweise, sind unter genauer Angabe der Quelle und mit Hinweis auf erstens die<br />
herausgebende AHK und zweitens die Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi)<br />
gestattet.<br />
1
Inhalt<br />
I. Einleitung .................................................................................................................................................................................. 4<br />
II. Zielmarkt Allgemein ................................................................................................................................................................. 5<br />
2.1. Länderprofil ........................................................................................................................................................................ 5<br />
2.1.1. Politischer Hintergrund ............................................................................................................................................... 5<br />
2.1.2. Wirtschaft, Struktur & Entwicklung ........................................................................................................................... 5<br />
2.1.3. Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland .................................................................................................................. 6<br />
2.1.4. Investitionsklima und Förderung .............................................................................................................................. 8<br />
2.2. Energiemarkt ..................................................................................................................................................................... 9<br />
2.2.1. Energieerzeugung und Verbrauch ............................................................................................................................. 9<br />
2.2.2. Energiepolitische Rahmenbedingungen .................................................................................................................. 11<br />
2.2.3. Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt ........................................................................................................... 12<br />
III. Energieeffizienz in Japan ..................................................................................................................................................... 14<br />
3.1. Energieeffizienz im Bauwesen (Gebäude/Gebäudetechnik) .......................................................................................... 14<br />
3.1.1. Allgemeiner Überblick ............................................................................................................................................... 14<br />
3.1.2. Klimatische Verhältnisse ........................................................................................................................................... 15<br />
3.1.3. Struktur und Trends .................................................................................................................................................. 16<br />
3.1.4. Infrastrukturbau – Gewerblicher Bau – Wohnungsbau .......................................................................................... 18<br />
3.1.5. Besonderheiten im japanischen Bau ........................................................................................................................ 20<br />
3.1.6. Instandhaltungen – Modernisierungen – An- und Umbauten .............................................................................. 23<br />
3.1.7. Baumaterialien .......................................................................................................................................................... 24<br />
3.1.7.1. Der Markt für Wandisolierungsmaterial .............................................................................................................. 24<br />
3.1.7.2. Der Markt für doppelt verglaste Fenster .............................................................................................................. 28<br />
3.1.7.3. Der Markt für Fensterrahmen ............................................................................................................................... 30<br />
3.1.7.4. Der Markt für Beleuchtung ................................................................................................................................... 32<br />
3.1.7.5. Der Markt für Klimaanlagen ................................................................................................................................. 34<br />
3.1.7.6. Der Markt für Lüftungssysteme ............................................................................................................................. 37<br />
3.1.7.7. Der Markt für Photovoltaik-Anlagen .................................................................................................................... 39<br />
3.1.7.8. Der Markt für Solarthermie ................................................................................................................................... 41<br />
3.1.7.9. Der Markt für Home Energy Management Systems (HEMS) ............................................................................. 43<br />
3.1.7.10. Der Markt für Warmwasserversorgung (Gas-, Öl- und Elektroheizkessel) ...................................................... 45<br />
3.1.7.11. Der Markt für Kraft-Wärme-Kopplung (KWK).................................................................................................... 51<br />
3.1.2. Aktuelle Projekte im Bereich Gebäudeeffizienz ...................................................................................................... 53<br />
3.2.1. Energiespargesetz ..................................................................................................................................................... 54<br />
3.2.2. Gesetzesänderungen ................................................................................................................................................ 54<br />
3.2.3. Top Runner Program ............................................................................................................................................... 56<br />
3.2.4. Öffentliches Vergabeverfahren und Ausschreibungen ............................................................................................ 57<br />
3.2.5. Standards, Normen und Zertifizierungen ............................................................................................................... 58<br />
3.2.6. Finanzierungsmöglichkeiten und Förderprogramme ............................................................................................ 62<br />
IV. Marktchancen für deutsche Unternehmen ......................................................................................................................... 65<br />
4.1. Marktstruktur und Marktattraktivität für Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich Gebäudeeffizienz ..................... 65<br />
4.2. Markt- und Absatzpotenziale ......................................................................................................................................... 65<br />
4.3. Marktbarrieren und –hemnisse im Bereich der Energieeffizienz (auch nicht-tarifäre Handelshemnisse) ............... 66<br />
4.4. Wettbewerbssituation ......................................................................................................................................................67<br />
4.5. Chancen und Risiken .......................................................................................................................................................67<br />
4.6. Vertriebs- und Projektvergabestrukturen .......................................................................................................................67<br />
4.7. Handlungsempfehlungen................................................................................................................................................ 68<br />
V. Zielgruppenanalyse................................................................................................................................................................ 70<br />
5.1. Profile Marktakteure ....................................................................................................................................................... 70<br />
2
5.1.1. Japanische Unternehmen im Bereich Gebäudeeffizienz ......................................................................................... 70<br />
5.1.2. Administrative Instanzen und politische Stellen .................................................................................................... 80<br />
5.1.3. Standortagenturen, Beauftragte für Auslandsinvestitionen und sonstige Multiplikatoren .................................. 81<br />
5.1.4. Potenzielle Partner .................................................................................................................................................... 83<br />
5.2 Sonstiges .......................................................................................................................................................................... 84<br />
5.2.1. Wichtige Messen im Zielland ................................................................................................................................... 84<br />
VII. Abbildungsverzeichnis ....................................................................................................................................................... 85<br />
VIII. Tabellenverzeichnis ........................................................................................................................................................... 87<br />
IX. Quellenverzeichnis ............................................................................................................................................................... 88<br />
3
I. Einleitung<br />
Mit einem Volumen von 45 Bio. Yen (2012) ist Japan einer der größten Baumärkte der Welt.<br />
Im Jahr 2012 wurden 132.000 neue Bauprojekte gestartet, was einem Zuwachs von 4,2% gegenüber dem Vorjahr<br />
entspricht. 62,2% dieser Projekte entfielen auf den Wohnbedarf. 1<br />
Durch die Dreifachkatastrophe vom 11. März 2011 ist Japan auch weiterhin dazu gezwungen, seine Energiepolitik zu<br />
überdenken. Wurde 2010 noch 30% des Strombedarfes durch nukleare Energie gedeckt, sind im August 2013 lediglich<br />
zwei der 50 Reaktoren im Land im Einsatz.<br />
Neben der Art der Energieerzeugung spielt aber auch die effiziente Nutzung von Energie eine große Rolle. Gebäude haben<br />
in Japan einen Anteil von mehr als 30% am Gesamtenergieverbrauch. Energieeffizientes Bauen – speziell im Bereich<br />
Dämmung – hat in Japan aber bisher eine geringe Rolle gespielt. Ausgenommen sind hier nur nördliche Gebiete wie<br />
Hokkaido, in denen die Temperaturen in den Wintermonaten in den zweistelligen Minusbereich fallen können. Obwohl<br />
mehr als 90% aller neu gebauten Wohngebäude bereits über doppelt verglaste Fenster verfügen, haben einfache<br />
Aluminiumfensterrahmen noch einen Marktanteil von mehr als 60%.<br />
Diese Entwicklungen sind zu einem Großteil auf die gesetzlichen Standards für Energieeffizienz in Gebäuden<br />
zurückzuführen. Der „Energy Efficiency Standard for Housing and Buildings“ wurde erst 1999 in Japan eingeführt.<br />
Darüber hinaus waren die darin vorgeschriebenen Standards nicht verpflichtend und lagen außerdem weit hinter den<br />
Standards anderer Länder zurück. Die Vorgaben des EESHB wurden zwar in diesem Jahr verschärft, allerdings sind die<br />
darin enthaltenden Standards immer noch nicht verpflichtend. Mit einer gesetzlichen Vorgabe wird erst im Jahr 2020<br />
gerechnet.<br />
Auch die Regierung hat dieses Problem erkannt und hat im Mai dieses Jahres beschlossen, dass Baumaterialien wie<br />
Dämmstoffe, Fenster, Fensterrahmen etc. in das „Top Runner“-Programm der Regierung aufgenommen werden. Das<br />
Programm sorgt in Japan für kontinuierliche Weiterentwicklung, indem es das energieeffizienteste Produkt eines Jahres<br />
zum neuen Standard erklärt. Seit das Programm 1999 von der Regierung ins Leben gerufen wurde, war es maßgeblich<br />
daran beteiligt, die Energieeffizienz in Japans Industrie- und Transportsektor zu erhöhen.<br />
Diese Maßnahme ist insofern auch ein wichtiger Schritt, da Energieeffizienz in Gebäuden sich in Japan hauptsächlich im<br />
aktiven Bereich (Klimaanlagen, Kühlschränke etc.) abgespielt hat.<br />
Allerdings spielt auch die wirtschaftliche Entwicklung Japans eine Rolle. Nach der weltweiten Finanzkrise im Jahr 2008<br />
fielen die Investitionen im Bausektor um mehr als 10%. Die Anzahl der abgeschlossenen Wohnbauten gingen von 2008<br />
bis 2009 um fast 30% zurück. Die Regierung konnte diesen Abwärtstrend nur mit massiven Subventionsprojekten<br />
stoppen. Zusätzlich wird erwartet, dass geplante Mehrwertsteuererhöhungen den Bausektor in den nächsten Jahren<br />
weiter negativ beeinflussen werden.<br />
Trotzdem wird das Thema Energieeffizienz in Gebäuden weiterhin eine große Rolle in Japan spielen und deutsche<br />
Unternehmen können hier mit einem großen Know-how-Vorsprung und Deutschlands hervorragendem Ruf bei<br />
energieeffizienter Bauweise profitieren. Entwicklungen in anderen Sektoren haben aber auch gezeigt, dass Japans<br />
Unternehmen durchaus gewillt sind, zu lernen und in der Lage sind Defizite aufzuholen. Es gilt also für ausländische<br />
Unternehmen, sich so früh wie möglich im japanischen Markt eine Präsenz zu schaffen.<br />
1 E-Stat, http://www.e-stat.go.jp/SG1/estat/ListE.do?lid=000001106391, abgerufen am 20.08.2013<br />
4
II. Zielmarkt Allgemein<br />
2.1. Länderprofil<br />
2.1.1. Politischer Hintergrund<br />
Seit Inkrafttreten der Verfassung am 3. Mai 1947 ist Japan eine zentralistisch organisierte, parlamentarische Monarchie.<br />
Der japanische Kaiser (Tennô) repräsentiert als Monarch das japanische Volk im In- und Ausland. Die Souveränität liegt<br />
im japanischen Volk begründet.<br />
Die Legislative besteht aus einem Zweikammerparlament mit Ober- und Unterhaus, ähnlich dem britischen Modell. Die<br />
stärkste Partei des Unterhauses stellt durch Wahl das Kabinett und den Premierminister. Diese bilden die exekutive<br />
Gewalt. An der Spitze der Judikative steht der Oberste Gerichtshof.<br />
Seit 2012 stellt die Liberaldemokratische Partei (LDP), nach einer kurzen Unterbrechung von drei Jahren, wieder die<br />
Regierung. Der amtierende Ministerpräsident ist Shinzo Abe, der das Amt zum zweiten Mal bekleidet. Auch davor wurde<br />
die japanische Politik mit kurzer Unterbrechung in den 90er Jahren durchgehend durch die Liberaldemokratische Partei<br />
(LDP) geprägt, die 50 Jahre lang den Ministerpräsidenten gestellt hatte.<br />
Die japanische Politik ist stark vom Einfluss durch die Bürokratie geprägt. Maßnahmen, diese zurückzudrängen,<br />
scheiterten bisher. Unter der starken Verflechtung von Politik und Administration leidet die politische<br />
Handlungsfähigkeit, und Reformen werden oft nur eingeschränkt vorangetrieben. Die Durchsetzung von Reformen wird<br />
durch die in den letzten Jahren regelmäßig kurzen Amtszeiten der japanischen Ministerpräsidenten erschwert. Shinzo<br />
Abe erfreut sich aber momentan einer sehr hohen Beliebtheit und Experten gehen davon aus, dass Japan seit langer Zeit<br />
nun wieder einer stabilen Regierungsperiode entgegensieht.<br />
2.1.2. Wirtschaft, Struktur & Entwicklung<br />
Die Ressourcenarmut Japans führt zum einen zu einer starken Abhängigkeit der japanischen Wirtschaft von Importen,<br />
zum anderen ist sie aber auch Motor für die Entwicklung neuer Technologien. Die japanische Wirtschaftslandschaft ist<br />
geprägt von einem Dualismus zwischen Unternehmensnetzwerken (Keiretsu), die meist auch international tätig sind, und<br />
kleinen und mittleren Unternehmen, welche vor allem als Zulieferer dienen. Rund 98% aller japanischen Unternehmen<br />
werden zum Mittelstand gezählt.<br />
Aufgrund des Drucks durch die Finanzkrisen der vergangenen Jahre sehen sich die oft stark vernetzten und gegen<br />
ausländischen Einfluss abgeschotteten Keiretsu gezwungen, Umstrukturierungen durchzuführen und sich dem Ausland<br />
weiter zu öffnen.<br />
Japan hat die höchste Staatsverschuldung aller Industrieländer. Diese ist als Folge der Wirtschafts- und Finanzkrise<br />
sowie dem Wiederaufbau der betroffenen Region nach dem Erdbeben vom 11. März 2011 auf über 214 Prozent 2 des<br />
Bruttoinlandsproduktes gestiegen. Der größte Gläubiger des japanischen Staates sind allerdings dessen Bürger selbst.<br />
Hinzu kommt eine hohe Unternehmensbesteuerung und geringe Produktivität im Dienstleistungssektor.<br />
Trotzdem setzt Japan unverändert und weltweit Maßstäbe für Zukunftsmärkte. Innovationsfähigkeit, Kaufkraft und die<br />
Stärke der japanischen Industrie gewährleisten, dass das Land weiterhin eine globale Spitzenposition einnimmt. So<br />
gehört Japan zu den führenden Ländern mit einer hohen Innovationskraft in wichtigen Zukunftssektoren wie z. B. der<br />
Robotik, der Automobilindustrie, der Medizintechnik und im Bereich Elektromobilität.<br />
2 CIA, https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/rankorder/2186rank.html, abgerufen am 20.08.2013<br />
5
Abb. 1: Entwicklung des japanischen Bruttoinlandsproduktes 2004 bis 2014<br />
6.00%<br />
Veränderung in %, real<br />
4.00%<br />
2.00%<br />
0.00%<br />
-2.00%<br />
-4.00%<br />
4.00%<br />
2.70%<br />
2.40%<br />
1.90% 2.00%<br />
2%<br />
1.60% 1.40%<br />
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013* 2014*<br />
-0.60%<br />
-1.20%<br />
-6.00%<br />
-8.00%<br />
Quelle: Germany Trade and Invest (Mai 2013), *Schätzung<br />
-6.30%<br />
Gleichwohl befindet sich Japan in einer angespannten wirtschaftlichen Lage. Nachdem das Land seit der<br />
Jahrtausendwende wieder ein leichtes, aber stabiles Wirtschaftswachstum erreichte, schrumpfte die Wirtschaftsleistung<br />
nach dem Ausbruch der Weltfinanzkrise dramatisch. Das Fiskaljahr 2010 brachte zwar Linderung, doch trug die<br />
Wirtschaft Japans durch das Dreifach-Desaster Erdbeben/Tsunami/Nuklearkatastrophe im Frühjahr 2011 erneut<br />
schwere Schäden davon. Im Fiskaljahr 2011 schrumpfte die japanische Wirtschaft leicht. Unter anderem durch<br />
Investitionen in den Wiederaufbau konnte die japanische Wirtschaft 2012 zwar wieder wachsen, allerdings blieb der<br />
Zuwachs hinter den Voraussagen von Beobachtern zurück.<br />
2.1.3. Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland<br />
Japan ist, wie Deutschland, von einer stark exportorientierten Wirtschaft geprägt. Da der Binnenmarkt aufgrund der<br />
Überalterung und Schrumpfung der Gesellschaft stagniert, wurde ein unzureichendes Wachstum über einen Zuwachs in<br />
der Ausfuhrleistung ausgeglichen. Allerdings wurde die japanische Wirtschaft im Jahr 2011 nicht nur von der Dreifach-<br />
Katastrophe, sondern auch von einem starken Yen unter Druck gesetzt, sodass das Land sein erstes Handelsdefizit seit<br />
1980 verzeichnen musste. Dieser Trend setzte sich 2012 weiter fort und letztendlich gab die Regierung bekannt, dass das<br />
Handelsdefizit des Jahres 2012 mehr als 80 Milliarden Yen betrug.<br />
6
Abb. 2: Importe und Exporte Japans 2008-2012<br />
Mrd. US-Dollar<br />
756 776<br />
552<br />
581<br />
20 29<br />
767 773<br />
746<br />
690<br />
77<br />
886<br />
799<br />
2008 2009 2010 2011 -27 2012<br />
-87<br />
Quelle: Ministry of Finance (2013)<br />
Import Export Saldo<br />
In den vergangenen Jahren hat sich die Volksrepublik China zu Japans wichtigstem Außenhandelspartner entwickelt.<br />
Dabei spielt China nicht nur eine wichtige Rolle als Lieferant, sondern zunehmend auch als Absatzmarkt für japanische<br />
Produkte. Traditionell starke Lieferländer sind zudem die USA, Australien, Saudi-Arabien und die Vereinigten<br />
Arabischen Emirate als Rohstoff-Lieferanten.<br />
Abb. 3: Lieferländer Japans 2011<br />
VR China<br />
21.30%<br />
Sonstige<br />
52.50%<br />
Gesamteinfuhren:<br />
886 Mrd. US-Dollar<br />
USA<br />
8.60%<br />
Australien<br />
6.40%<br />
Saudi-Arabien<br />
6.20%<br />
Korea (Rep)<br />
5%<br />
Quelle: Ministry of Finance (2012)<br />
7
Im Jahr 2012 wurden Güter im Wert von 886 Mrd. US$ eingeführt, ein Anstieg von 3,6% im Vergleich zum Vorjahr. Dies<br />
ist hauptsächlich auf die erhöhten Importe von Erdöl und Erdgas zurückzuführen. Die Ausfuhren fielen im gleichen<br />
Zeitraum um -3,0% und hatten einen Wert von 799 Mrd. US$. Deutschland ist innerhalb Europas der wichtigste<br />
Handelspartner Japans. Umgekehrt war Japan bis 2002 der wichtigste asiatische Markt für deutsche Unternehmen.<br />
Heute rangiert es an zweiter Stelle hinter der VR China.<br />
Abb. 4: Einfuhren aus Deutschland nach Art 2012<br />
Sonstiges<br />
14.90%<br />
Elektronik<br />
3.80%<br />
Elektrotechnik<br />
6.80%<br />
Mess- und<br />
Regeltechnik<br />
7.30%<br />
Maschinen<br />
14.50%<br />
Kft und -Teile<br />
30.10%<br />
Chem. Erzg.<br />
22.60%<br />
Quelle: Germany Trade and Invest (2013)<br />
2.1.4. Investitionsklima und Förderung<br />
Die Bank of Japan veröffentlicht quartalsweise ihren Tankan-Index 3 , der die Stimmung der japanischen Wirtschaft<br />
widerspiegelt. Das Investitionsklima zeigt sich in der 1. Hälfte des Jahres zum ersten Mal seit 2011 wieder positiv. Große<br />
Unternehmen, KMU in der herstellenden Industrie sowie der Dienstleistungssektor sind guter Dinge, dass die japanische<br />
Wirtschaft sich im Zuge von „Abenomics“ weiter erholen wird.<br />
Die Aufträge im Maschinenbau von April bis Juni konnten dieses Jahr erstmals wieder auf das Niveau vor der weltweiten<br />
Finanzkrise anknüpfen. Exportierende Unternehmen konnten durch den schwachen Yen ihre Profitabilität erhöhen und<br />
größere Investitionen tätigen. Auch der Dienstleistungssektor erweist sich als Investitionsfreudiger. Im Geschäftsjahr<br />
2013 (ab 01. April) wird ein Zuwachs der Kapitalinvestitionen um 5,5% erwartet.<br />
Obwohl der Tankan-Index des 1. Quartals noch von einem Minus im Zeitraum von April – Juni ausging, entwickelte sich<br />
das Investitionsklima in Japan positiv. Ein Grund für die gute Stimmung sind sicher auch die Maßnahmen, welche die<br />
Regierung ergriffen hat, um die Wirtschaftslage in Japan zu verbessern. Die allgemein als „Abenomics“ bekannte<br />
Wirtschaftspolitik Japans zielt darauf ab, die Wirtschaft mit radikalen geld-, fiskal- und strukturpolitischen Maßnahmen<br />
wiederzubeleben.<br />
Allerdings steht Japan im nächsten Jahr eine Erhöhung der Mehrwertsteuer von 5% auf 8% bevor, eine weitere Erhöhung<br />
von 8% auf 10% ist für 2017 geplant. Die Regierung lies verlauten, dass die Durchführung der Steuererhöhung von den<br />
Wirtschaftszahlen abhängig sei. Die momentane Stimmung lässt darauf schließen, dass die Mehrwertsteuer 2014<br />
3 Bank of Japan, http://www.boj.or.jp/statistics/tk/gaiyo/2011/tka1306.pdf, abgerufen am 20.08.2013<br />
8
tatsächlich erhöht wird. Dies könnte kurzfristig zu weiteren Investitionen führen, die nach der Steuererhöhung aber<br />
wieder einbrechen könnten.<br />
2.2. Energiemarkt<br />
2.2.1. Energieerzeugung und Verbrauch<br />
Der japanische Energiemarkt wird von zehn regionalen Monopolen dominiert. Diese Firmen werden als EPCO (Electric<br />
Power Companies) bezeichnet und sind seit ihrer Gründung nach dem Zweiten Weltkrieg kollektiv für die Energie- und<br />
vor allem Elektrizitätsversorgung Japans zuständig.<br />
Abb. 5: Energiemix Japan 1965-2010<br />
25.00<br />
Einheit: 10 18 J<br />
20.00<br />
15.00<br />
10.00<br />
5.00<br />
0.00<br />
1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010<br />
Mineralöl Kohle Erdgas<br />
Kernenergie Wasserkraft Erneuerbare Energien<br />
Quelle: ANRE (2012)<br />
Im Zeitraum von 1982-2000 stieg Japans Energiebedarf durchgehend an. Dieser Trend kehrte sich im Jahr 2000<br />
allerdings um. Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz, der demografische Wandel und ein schwaches<br />
Wirtschaftswachstum hatten Einfluss auf einen rückläufigen Energieverbrauch seit 2007.<br />
Vor der Katastrophe im März 2011 basierte die Energieversorgung Japans hauptsächlich auf dem Einsatz von fossilen<br />
Brennstoffen und der Kernenergie. 2010 wurden ca. 82% der Primärenergie durch fossile Brennstoffe gewonnen. Die<br />
Atomkraft steuerte 11% der benötigten Energie bei, während 3,8% von großen Wasserkraftwerken und weitere 3,2% von<br />
kleinen und mittleren Wasserkraftwerken sowie anderen erneuerbaren Energieressourcen generiert wurden.<br />
Ein Großteil der primären Energieversorgung wird durch den Import von Rohstoffen gedeckt. Japan produziert lediglich<br />
2% seines eigenen jährlichen Erdölbedarfs und 5% seines Erdgasbedarfs selbst. Kohle und Uran werden zu 100%<br />
importiert. Rund 93% der japanischen Energieproduktion ist importabhängig. Die Erreichung einer größeren<br />
Energieunabhängigkeit gehört, besonders seit der Öl-Krise der 70er Jahre, zur Priorität der japanischen Regierung. Seit<br />
dieser Krise fördert Japan aktiv die Energieerzeugung durch Erdgas und Nuklearenergie. Hierdurch ist Japan heute zum<br />
größten Importeur von Erdgas und zum bisher drittgrößten Produzenten von Kernenergie geworden.<br />
Nach dem „Japan Basic Energy Plan 2010“ sollte der Ausbau der Kernenergie weiter fortgesetzt werden. Bis 2020 war der<br />
Zubau von neun weiteren Atomkraftwerken geplant. Seit dem Unglück im Atomkraftwerk Fukushima I im März 2011<br />
9
wurden die Pläne für einen weiteren Ausbau der Atomkraft allerdings verworfen und regenerative Energien gelangten<br />
stärker in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses.<br />
Abb. 6: Energieverbrauch nach Sektor 2011<br />
Industrie;<br />
42,80%<br />
Transport;<br />
23,60%<br />
Gewerbe;<br />
19,50%<br />
Wohnungen;<br />
14,20%<br />
Quelle: ANRE (2013)<br />
Ein Großteil des japanischen Energiebedarfs ist der produzierenden Industrie zuzuordnen. Große Firmen sind allerdings<br />
teilweise durch konzerneigene Elektrizitätserzeugung von den EPCO unabhängig. Zum zweitgrößten Verbraucher zählt<br />
der Transportsektor (LKW, PKW). Dieser setzt noch zu großen Teilen herkömmliches Benzin ein. Obwohl E3 (ein Mix aus<br />
3% Ethanol und 97% Benzin) zumindest teilweise verfügbar ist, ist Japan auch hier komplett auf Ethanol-Importe aus<br />
China und Brasilien angewiesen. Ein Trend zu Elektroautos und Plug-in Hybriden zeigt hingegen einen beginnenden<br />
Übergang zu elektrisch betriebenen Autos an. Japan ist der weltweit größte Markt für Hybridfahrzeuge. Die im<br />
internationalen Vergleich hohen Verkaufszahlen von Plug-in Hybriden und Elektroautos bedeuten, dass auch ein<br />
wachsender Anteil des Transportsektors Elektrizität statt Benzin benutzt.<br />
Energiepreise betragen in Japan durchschnittlich rund 215 Euro pro Megawattstunde für Haushalte und 150 Euro pro<br />
Megawattstunde für die Industrie. Sie sind damit die höchsten in Asien. Die hohen Importe von fossilen Brennstoffen<br />
lassen diese zusätzlich ansteigen, während die Struktur des Energiemarktes diesen Trend weiter verstärkt. Durch die<br />
monopolistische Struktur, und die klare Aufteilung in Regionen konnten die EPCO ihre Kosten an Konsumenten<br />
weitergeben, ohne unter starken Preisdruck zu geraten.<br />
10
Abb. 7: Elektrizitätsmix Japan 2012<br />
Kernenergie<br />
1.70%<br />
Wasserkraft<br />
8.40%<br />
Erneuerbare<br />
Energien<br />
1.40%<br />
Mineralöl<br />
18.30%<br />
Erdgas<br />
42.50%<br />
Kohle<br />
27.60%<br />
Quelle: FEPC (2013)<br />
Bei der Elektrizitätserzeugung spielen Kohle, Erdgas und Mineralöl die größte Rolle. Nach der Abschaltung aller<br />
Atomkraftwerke, die knapp ein Drittel des japanischen Energiebedarfes gedeckt hatten, musste allerdings wieder<br />
verstärkt auf Mineralöl zurückgegriffen werden (+10,8% im Vergleich zu 2010). Die Importe von Erdgas nahmen<br />
ebenfalls erheblich zu und stiegen um mehr als 13% an. Während in den 80er Jahren neue Durchbrüche in der<br />
Solarenergie zu einem Wachstum der erneuerbaren Energien von 1% auf 2% der Elektrizitätsversorgung führten, hat sich<br />
dieser Anteil an der Gesamtkapazität seit den 90er Jahren nicht weiter erhöht.<br />
Die drei größten Energieversorger Japans nach Kapazität sind TEPCO (Gebiet Tokyo und Ostjapan), KEPCO (im Kansai<br />
Gebiet) und CEPCO (im Chubu Gebiet) und versorgen die bevölkerungsreichsten Regionen Japans. Dies ist eine direkte<br />
Folge davon, dass jede der EPCO für die Versorgung der eigenen Region zuständig ist. Durch diese Struktur<br />
konzentrieren sich ein Großteil der japanischen Bevölkerung, Industrie und Stromerzeugung auf einige Kernregionen.<br />
Ein Spezifikum Japans ist die Aufteilung der Stromübertragung zwischen Ost und West in zwei unterschiedliche<br />
Frequenzen. Im Osten Japans wird Strom mit einer Frequenz von 50 Hertz und im Westen mit einer Frequenz von 60<br />
Hertz übertragen. Dieser Standard wurde in der Meiji Zeit (1868-1912) eingeführt, als sich der Osten Japans für die<br />
Einführung von deutscher Technologie entschied, während der Westen Technologie aus Amerika benutzte. Diese Teilung<br />
ist bis heute erhalten geblieben.<br />
2.2.2. Energiepolitische Rahmenbedingungen<br />
Japans Abhängigkeit von Importen wird stark von internationalen wirtschaftlichen und politischen Faktoren beeinflusst.<br />
Während Uranvorräte für mehrere Jahre vorhanden sind, ist dies bei Kohle, Gas und Mineralöl nicht der Fall, sodass eine<br />
Unterbrechung der Importe fossiler Rohstoffe ein erhebliches Problem darstellen würde.<br />
Um eine adäquate Versorgung sicherzustellen, suchen japanische Unternehmen aktiv die Teilnahme an „Upstream“-<br />
Projekten von Mineralöl- und Erdgas. „Upstream“ benennt in diesem Zusammenhang das Stadium von der Entdeckung<br />
neuer Öl- und Erdgas-Felder bis zur Produktion. Weiterhin wird ein Großteil der Mineralölbestände direkt von der<br />
Regierung kontrolliert, um Engpässe zu vermeiden.<br />
11
Abb. 8: Mineralöl-Importe 2011 Abb. 9: Erdgas-Importe 2011<br />
Andere<br />
17.90%<br />
Russland<br />
Kuwait 3.50%<br />
7%<br />
Iran<br />
7.80%<br />
Katar<br />
10.20%<br />
VEA<br />
22.50%<br />
Saudi<br />
Arabien<br />
31.10%<br />
Andere<br />
29.50%<br />
Katar<br />
17.20%<br />
Malaysia<br />
18.20%<br />
Australie<br />
n<br />
16.30%<br />
Indonesi<br />
Russland<br />
en<br />
9.30%<br />
9.50%<br />
Quelle: ANRE (2013)<br />
Quelle: ANRE(2013)<br />
Sowohl bei Erdgas als auch bei Mineralöl, versucht Japan seine Rohstoffe möglichst diversifiziert zu beziehen. Hierdurch<br />
soll der Schaden beim Ausfall eines einzelnen Zulieferers minimiert werden. Bei Mineralöl ist Japan allerdings stark auf<br />
Importe aus dem Nahen Osten angewiesen, während Erdgas größtenteils aus Südostasien und Ozeanien importiert wird.<br />
2.2.3. Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt<br />
Erhöhte Importe von fossilen Rohstoffen führten 2011 zum ersten Handelsdefizit Japans seit 1980. Das Einhalten der im<br />
Kyotoprotokoll gesetzten Ziele für Treibhausgas-Emissionen wurde erschwert. Hohe Stromerzeugungskosten haben zu<br />
hohen Quartalsverlusten bei den EPCO geführt. Den Kunden von TEPCO wurde deshalb z. B. ein Anstieg der<br />
Stromkosten im September 2012 um 8.47% angekündigt. 4<br />
Obwohl die Dreifachkatastrophe anfangs zu großem öffentlichen wie auch politischem Widerstand geführt hatte, sind die<br />
meisten Kritiker der Atomenergie mittlerweile wieder aus der Öffentlichkeit verschwunden. Es gibt zwar immer noch<br />
einzelne Gruppierungen, die sich gegen die Kernkraft aussprechen, mittlerweile sind aber bereits wieder zwei Reaktoren 5<br />
im Einsatz und mittelfristig werden wohl auch weitere AKW wieder ans Netz gehen. Gleichzeitig ist aber auch nicht davon<br />
auszugehen, dass Japan wieder zu seiner alten Energiepolitik zurückkehrt. Der Fokus wird auch in Zukunft verstärkt auf<br />
alternativen Energieträger liegen, während die Atomkraft weiterhin zu einem gewissen Anteil zur Energieversorgung<br />
Japans beitragen wird.<br />
Eine starke Förderung von Erneuerbaren Energien wird auch in Zukunft ein integraler Teil der neuen energiepolitischen<br />
Maßnahmen sein. Bereits im Juli 2012 ist zu diesem Zweck ein neuer Einspeisetarif zur Förderung der erneuerbaren<br />
Energien in Kraft getreten. Hierin ist ein erster großer Schritt in Richtung einer umweltfreundlicheren Energiepolitik zu<br />
sehen. Mit den neuen Einspeisetarifen sollen Windenergie, Geothermie, Wasserkraft, Photovoltaik, Biogas und Biomasse<br />
gefördert werden. Im Vergleich zu den bereits länger etablierten Tarifen in Deutschland fallen die japanischen Tarife<br />
eindeutig höher aus.<br />
4 TEPCO, http://www.tepco.co.jp/e-rates/individual/kaitei2012/, abgerufen am 20.08.2013<br />
5 Japan Nuclear Technology Institute, http://www.gengikyo.jp/db/fm/plantstatus.php?x=d, abgerufen am 20.08.2013<br />
12
Tabelle 1: Einspeisetarife für erneuerbare Energien Japan, Juli 2012<br />
Energietyp Euro Cent / kWh Strombezugsvertragsdauer<br />
Onshore/Offshore 20<br />
kW<br />
23,3 20 Jahre<br />
Geothermie 14 MW 26,4 15 Jahre<br />
Wasserkraft
III. Energieeffizienz in Japan<br />
3.1. Energieeffizienz im Bauwesen (Gebäude/Gebäudetechnik)<br />
3.1.1. Allgemeiner Überblick<br />
Die Energieeffizienz spielt in Japan seit jeher eine große Rolle, allerdings wurde die Wichtigkeit des Themas durch die<br />
Dreifachkatastrophe im März 2011, die vorübergehende Abschaltung aller Atomkraftwerke und die daraus resultierende<br />
Stromknappheit noch einmal verstärkt.<br />
Vor allem in den heißen Sommermonaten steigt der Energieverbrauch des Landes durch den Einsatz von Klimaanlagen<br />
stark an und auch in diesem Jahr wurde die Bevölkerung von der Regierung wieder dazu aufgefordert, so viel Strom wie<br />
möglich zu sparen. 7<br />
Im Bereich Industrie lag Japan im Jahr 2012 laut der International Efficiency Scorecard des American Council for an<br />
Energy-Efficient Economy (ACEEE) weltweit auf Platz eins. 8 Dies ist vor allem auf die Richtlinien des japanischen<br />
Energiespargesetzes zurückzuführen, in dem seit den 70er Jahren die Vorgaben für Energieeffizienz in der Industrie nach<br />
und nach verschärft wurden.<br />
Während Japan also in der Kategorie „Energieeffizienz in der Industrie“ Spitzenklasse ist, zeigt sich vor allem beim<br />
Thema Energieeffizienz in Gebäuden ein anderes Bild. Mehr als 30% des Energiebedarfs von Japan werden durch<br />
Gebäude verbraucht. 9<br />
Nach Ende des 2. Weltkrieges und durch die Schäden, welche der japanische Gebäudebestand davongetragen hatte, gab<br />
es in den folgenden Jahren einen sehr hohen Bedarf an neuen Gebäuden. Im Vordergrund stand nicht die<br />
Energieeffizienz, welche zu diesem Zeitpunkt generell keine große Rolle spielte, sondern die hohe Nachfrage so schnell<br />
wie möglich zu befriedigen. Der Energieverbrauch der Gebäude aus dieser Zeit ist enorm.<br />
Ein weiteres Nachfragehoch erlebte die japanische Baubranche bis Anfang der 90er Jahre durch eine Spekulationsblase<br />
im Immobiliensektor, die allgemein als „Bubble-Economy“ bekannt ist. Auch in diesem Zeitraum wurde die<br />
Energieeffizienz und Qualität von Gebäuden in den Hintergrund gestellt.<br />
Obwohl der Begriff „Energieeffizientes Bauen“ den meisten Leuten in Japan mittlerweile ein Begriff ist, wissen nur<br />
wenige, was eigentlich alles darunter fällt. In Japan wurde das Thema in der Vergangenheit eher auf aktive<br />
Komponenten, wie die Steigerung der Energieeffizientrate von Klimaanlagen, Kühlschränken etc. beschränkt. Große<br />
Nachfrage besteht auch nach PV-Anlagen für den Wohnbedarf.<br />
Zwar kommen auch in Japan Dämmmaterialien und mittlerweile doppelt verglaste Fenster zum Einsatz, allerdings<br />
kommen hier zum Großteil noch Baustoffe wie Stein- und Glaswolle sowie einfache Aluminiumrahmen zum Einsatz.<br />
Es gibt in Japan zwar vereinzelte Organisationen, Unternehmen und Vereine, die sich ernsthaft mit Begriffen wie<br />
„Passivhaus“, „Null-Energie-Haus“ und „Plus-Energie-Haus“ auseinandersetzen, nüchtern betrachtet stoßen diese<br />
Konzepte in der Branche und bei potenziellen Käufern aber noch auf wenig Interesse.<br />
7 Agency for Natural Resources and Energy, http://setsuden.go.jp/info/, abgerufen am 20.08.2013<br />
8 American Council for an Energy-Efficient Economy, http://www.aceee.org/portal/national-policy/international-scorecard, abgerufen am<br />
20.08.2013<br />
9<br />
ANRE, Energy White Book 2012<br />
14
An dieser Stelle muss allerdings auch erwähnt werden, dass es in Japan durchaus Regionen gibt, die hohe<br />
Energieeffizienzstandards in Gebäuden vorschreiben und aufgrund der klimatischen Bedingungen auch durchaus<br />
benötigen.<br />
3.1.2. Klimatische Verhältnisse<br />
Der japanische Archipel erstreckt sich von der nördlichsten Insel Hokkaido bis zu den Ryukyu-Inseln ganz im Süden<br />
über 3.000 km. Das entspricht in etwa der Strecke von Athen nach Oslo. Entsprechend sind auch die klimatischen<br />
Bedingungen, welchen japanische Häuser standhalten müssen, recht unterschiedlich.<br />
Abb. 10 Durchschnittstemperaturen nach Orten 1981 - 2010<br />
Temperatur in C°<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
-5<br />
-10<br />
Januar<br />
Februar<br />
März<br />
April<br />
Mai<br />
Juni<br />
Juli<br />
August<br />
September<br />
Oktober<br />
November<br />
Dezember<br />
Abb. 11 Durchschnittsniederschlagsmenge<br />
nach Orten 1981 - 2010<br />
Niederschlagsmenge in mm<br />
500<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Januar<br />
Februar<br />
März<br />
April<br />
Mai<br />
Juni<br />
Juli<br />
August<br />
September<br />
Oktober<br />
November<br />
Dezember<br />
Sapporo<br />
Niigata<br />
Sapporo<br />
Niigata<br />
Tokyo<br />
Kagoshima<br />
Tokyo<br />
Kagoshima<br />
Quelle: JMA (2013) Quelle: JMA (2013)<br />
Wie in Abb. 10 zu erkennen ist, liegen die durchschnittlichen Temperaturen in Kagoshima auf der südlich<br />
gelegenen Insel Kyushu 9,7°C über denen der Stadt Sapporo auf der nördlichsten Hauptinsel Hokkaido. Abb. 11<br />
zeigt, dass Kagoshima im Südwesten Japans vor allem im Sommer heftigen Regenfällen ausgesetzt ist, während<br />
Niigata, am Japanischen Meer gelegen, vor allem in den Wintermonaten von schweren Schneefällen betroffen ist. Tokyo<br />
hingegen liegt in einem gemäßigten Klima, welches vor allem im Winter sehr trocken ist.<br />
Obwohl die Tiefsttemperaturen in vielen Gebieten Japans also im Winter durchaus unter den Gefrierpunkt sinken<br />
können, sind japanische Häuser traditionell eher auf den Sommer ausgerichtet. So findet man in einem japanischen<br />
Haushalt normalerweise keine Zentralheizung vor, sondern meist ein Standgerät oder eine Kombination aus<br />
Klimaanlage und Heizer. Zudem sind japanische Häuser im Vergleich meist wenig gedämmt.<br />
15
Aufgrund der klimatischen Unterschiede innerhalb Japans wurden Energieeffizienzstandards für die verschiedenen<br />
Regionen des Landes unterschiedlich definiert und finden vor allem in den kälteren, nördlichen Regionen wesentlich<br />
mehr Akzeptanz als z. B. in der Metropolregion Tokyo.<br />
Abb. 12 Erfüllung der Energieeffizienzrate nach Klimaregion<br />
Quelle: Japan Markt, Juli/August (2013)<br />
3.1.3. Struktur und Trends<br />
Japan tätigte in den letzten Jahren Investitionen im Baubereich in Höhe von durchschnittlich ca. 43 Bio. Yen. Damit<br />
ist Japan einer der größten Baumärkte der Welt.<br />
Die Bauwirtschaft Japans befindet sich seit Ende der 80er Jahr aber in einer schwierigen Situation. Bis die<br />
Spekulationsblase, im Jahr 1992 platzte, waren hier vor allem private Akteure Treiber für die Wachstumsphase. Nachdem<br />
die Hochkonjunktur vorbei war und in eine Rezession umzuschwenken drohte, verstärkte der öffentliche Sektor seine<br />
Investitionen, um die Bauwirtschaft zu stützen. Die Gesamtwirtschaft jedoch befand sich die gesamten neunziger Jahre<br />
über in einer Phase der Stagnation und auch der Staat schränkte schließlich die Mittel für größere Investitionsprogramme<br />
ein. Entsprechend schrumpften die Investitionen im Bausektor auf das Niveau der frühen achtziger Jahre.<br />
Dieser Umstand wurde im Jahr 2007 noch verstärkt. Als Grund dafür gilt eine Revision des „Building Standard Law“,<br />
die 2006 verabschiedet wurde und im Juni 2007 in Kraft trat. 10 Das erweiterte Gesetz schreibt seither wesentlich<br />
strengere Regelungen zur Gebäudestatik vor. Diese Vorschriften verlangsamen den Zulassungsprozess und so blieben<br />
im zweiten Halbjahr 2007 viele Bauanträge ungewöhnlich lange auf den Ämtern des Landes liegen. Diese<br />
Verzögerungen hatten eine Verringerung der Investitionen von 51 Bio. Yen im Fiskaljahr 2006 auf 48 Bio. Yen im<br />
Jahr 2007 zur Folge. Das entspricht einem Rückgang von 5,88 %.<br />
In den folgenden Jahren hatte die weltweite Finanzkrise zusätzlichen negativen Einfluss auf den Bausektor und von<br />
2008 auf 2009 verzeichnete der Markt ein weiteres Minus von 10,42%.<br />
10 E-Gov, http://law.e-gov.go.jp/cgibin/idxselect.cgi?IDX_OPT=4&H_NAME=&H_NAME_YOMI=%82%a0&H_NO_GENGO=H&H_NO_YEAR=&H_NO_TYPE=2&H_NO_NO<br />
=&H_FILE_NAME=H18HO061&H_RYAKU=1&H_CTG=20&H_YOMI_GUN=1&H_CTG_GUN=1, abgerufen am 20.08.2013<br />
16
Abb. 13 Entwicklung der Investitionen in den Bau (1889 – 2013)<br />
90<br />
82 82 84 81 78 79 82 75<br />
71<br />
68<br />
66<br />
61<br />
57<br />
55<br />
53<br />
51 51<br />
48 48<br />
43 41 42 45 50<br />
80<br />
70<br />
60<br />
73<br />
24<br />
26 29 32<br />
34<br />
33 35<br />
34<br />
33<br />
34<br />
32 30<br />
28<br />
26 23 21 19 18 17 17<br />
18 17 17<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
19<br />
22<br />
49 56 53 52 47 45 44 48 42 37 36 36 33 31 32 32 32 33 31 31 25 24 25 26 28<br />
10<br />
0<br />
89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13*<br />
Privat<br />
Öffentlich<br />
Quelle: MLIT (2013) *=Schätzung<br />
Der Rückgang der Baubranche macht sich auch in den Beschäftigungszahlen bemerkbar: Während der Markt 1992 noch<br />
840.000 Personen einen Arbeitsplatz bot, ist diese Zahl bis 2012 auf 449.000 (-47%) Beschäftigte zurückgegangen. 11<br />
Der demografische Wandel und die Überalterung der Gesellschaft machen sich auch in dieser Branche bemerkbar,<br />
deswegen wird in der Zukunft nicht erwartet, dass der Markt noch einmal an vergangene Investitionssummen anknüpfen<br />
können wird.<br />
11 Japan Federation of Construction Contractors, Japan Construction Handbook (2013)<br />
17
3.1.4. Infrastrukturbau – Gewerblicher Bau – Wohnungsbau<br />
Infrastrukturbau<br />
Investitionen in die öffentliche Infrastruktur werden in Japan seit den neunziger Jahren hauptsächlich dazu eingesetzt,<br />
die inländische Wirtschaft zu stimulieren. In der Vergangenheit war dieser Effekt aber immer nur von kurzer Dauer.<br />
Auch unter „Abenomics“ werden 10 Bio. Yen für den Infrastrukturbau bereitgestellt. 12 Es wird aber auch dieses Mal<br />
erwartet, dass es sich hier nur um eine Maßnahme handelt, die nur kurzfristig Wirkung zeigen wird.<br />
Gewerblicher Bau<br />
Abb. 14 ist der starke Rückgang der Baubeginne im Bereich Produktion zu entnehmen. Fielen im Jahr 2008 noch über 14<br />
Mio. m² auf diesen Bereich, so waren es 2012 nur noch knapp acht Mio m², ein Rückgang um mehr als 40%. Ähnlich,<br />
jedoch nicht so extrem, erging es der Neufläche, die auf Handel verwendet wurde.<br />
Einen deutlichen Aufwärtstrend verzeichnet der Bereich Krankenhäuser und Wohlfahrt, was die alternde Bevölkerung<br />
und die demografische Situation des Landes widerspiegelt.<br />
Abb. 14 Baubeginn Nichtwohnfläche nach Verwendung (1889 – 2013)<br />
16,000<br />
14,000<br />
Fläche in 1000m²<br />
12,000<br />
10,000<br />
8,000<br />
6,000<br />
4,000<br />
2,000<br />
0<br />
2008 2009 2010 2011 2012<br />
Bergbau, Baugewerbe Produktion Telekommunikation<br />
Handel Finanzen/Versicherungen Immobilien<br />
Gastronomie Krankenhäuser/Wohlfahrt Sonstige<br />
Quelle: MLIT (2013)<br />
12 http://www.mof.go.jp/budget/budger_workflow/budget/fy2013/seifuan25/01point.pdf, abgerufen am 20.08.2013<br />
18
Wohnungsbau<br />
In Abb. 15 ist ein deutlicher Trend hin zu Mietshäusern zu erkennen. Von 2000 bis 2006 wuchs die Zahl der neu<br />
gebauten Einheiten in diesem Bereich um fast 29%. Im selben Zeitraum konnten aber auch Eigentumswohnungen um<br />
etwa 11% zulegen. Die Zahl der neu gebauten Eigenheime hingegen verlor bis 2006 beinahe 20%. Hier spiegelt sich<br />
auch der Trend in der japanischen Gesellschaft weg vom traditionellen Familienbild hin zu flexibleren<br />
Lebensgemeinschaften wider. Es wird außerdem sehr deutlich, dass das Jahr 2007 für den Wohnungsneubau insgesamt<br />
verheerend war, er nahm um 19,4 % auf 1,03 Mio. Einheiten ab. Nach einem kurzen Aufwärtstrend in 2008 machte sich<br />
die Finanzkrise auch in diesem Sektor sehr stark bemerkbar und die Zahl der jährlichen Neubauten fiel erstmals seit den<br />
90er Jahren auf unter 800.000 Gebäude. Seither hat sich die Branche nur leicht erholt; 2012 lag die Zahl der Neubauten<br />
bei ca. 880.000 Gebäuden, was einem Wiederanstieg von 10% seit 2008 entspricht.<br />
Abb. 15 Zahl der abgeschlossenen Wohnungsbauten (1889 – 2013)<br />
1,800,000<br />
1,600,000<br />
1,400,000<br />
Anzahl Neubauten<br />
1,200,000<br />
1,000,000<br />
800,000<br />
600,000<br />
400,000<br />
200,000<br />
0<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
Mietshäuser Eigentumswohnungen Eigenheim<br />
Quelle: MLIT (2013)<br />
In Abb. 16 ist der Wohnungsbestand gegliedert nach Bauperiode und Bauart abgebildet. Es wird hier vor allem deutlich,<br />
dass der Anteil der Holzhäuser, die aus den 1950er Jahren stammen (89 % Anteil), im Vergleich zu den Gebäuden aus<br />
den 1990er Jahren (51 % Anteil) am Gesamtbestand stark gesunken ist. Holz wird dabei zunächst vom Stahlgerüst mit<br />
Stahlbeton und dann zunehmend auch vom Stahlgerüst beim Bau von Wohnungen abgelöst. Jedoch war auch im Jahr<br />
2008 Holz nach wie vor der meist verwendete Baustoff. Von einem jungen Wohnungsbestand kann in 2008 in Japan<br />
nicht die Rede sein. 64% der Wohngebäude wurden vor 1980 erbaut. Auf der anderen Seite kann man auch nicht von<br />
einem überalterten Wohnungsbestande sprechen, da 72% der Gebäude nach 1970 errichtet wurden.<br />
19
Abb. 16 Bestand an Wohngebäuden nach Bauperiode und Bauart in 2008<br />
7,000,000<br />
6,000,000<br />
5,000,000<br />
4,000,000<br />
3,000,000<br />
2,000,000<br />
1,000,000<br />
0<br />
Quelle: MLIT (2013)<br />
Holz Stahlbeton Stahl Sonstige<br />
3.1.5. Besonderheiten im japanischen Bau<br />
Kurzlebigkeit japanischer Einfamilienhäuser<br />
Einfamilienhäuser werden im Schnitt lediglich 30 Jahre genutzt, um dann abgerissen und neu aufgebaut zu werden. Nur<br />
13% der japanischen Häuser haben einen Vorbesitzer. Ein Problem mit der Renovierung und dem Wiederverkauf von<br />
Bauten ist vor allem ihr relativ niedriger Wiederverkaufswert, aber auch hohe steuerliche Hürden beim Verkauf von Land<br />
mit Altbauten. Diese steuerlichen Hürden sind auch der Grund dafür, dass Investitionen in neue Häuser eher niedrig<br />
gehalten werden, und auch die Instandhaltung der Gebäude aus Kostengründen vernachlässigt wird. Die<br />
Vernachlässigung der Instandhaltung wiederum bedingt den niedrigen Wiederverkaufswert. Die Kurzlebigkeit von<br />
Gebäuden in Japan ist somit gleichzeitig auch ein wichtiges Nachfrageaggregat für die japanische Bauwirtschaft. 13<br />
13 MLIT, http://www.mlit.go.jp/jutakukentiku/house/singi/syakaishihon/bunkakai/14bunkakai/14bunka_sankou04.pdf, abgerufen am<br />
20.08.2013<br />
20
Gerüstbaumaterialien japanischer Wohngebäude<br />
Holz ist der meistgenutzte Rohstoff für Gebäudegerüste in Japan, obwohl der Rohstoff in den Jahren von 1999 bis 2006<br />
etwa 13% an Marktanteil verlor und kurzzeitig von Stahlgerüsten als meistgenutzter Rohstoff abgelöst wurde, kehrte sich<br />
dieser Trend in den vergangenen Jahren wieder um.<br />
Abb. 17 Wohnungsbaubeginne nach Bauart im Jahr 2012<br />
Betonblöcke<br />
0.10%<br />
Sonstiges<br />
0.50%<br />
Stahl<br />
33.70%<br />
Holz<br />
41.30%<br />
Quelle: MLIT (2013)<br />
Stahlbeton<br />
22.50%<br />
Stahlbeton-<br />
Geflecht<br />
1.80%<br />
Vorgefertigte Häuser<br />
Fertigwohnbauten erfreuen sich in Japan großer Beliebtheit. Bereits in den frühen achtziger Jahren lag ihr Anteil an den<br />
Wohnneubauten bei etwa 10%. Auch wenn die absolute Zahl der Neubauten entsprechend dem Trend des gesamten<br />
Wohnungsbaumarktes seit Mitte der 1990er Jahre eher abnimmt, konnten die Fertighäuser ihren Anteil am<br />
Wohnungsmarkt stetig ausbauen. Im Fiskaljahr 2012 kletterte der Anteil gebauter Fertigwohnbauten am<br />
Gesamtwohnungsneubau auf 27,2 %. Seit Mitte der achtziger Jahre haben sich zwei Typen von Fertigwohnbauten<br />
herausgebildet. Zum einen das klassische, industriell hergestellte Fertighaus mit Stahlgerüst und zum anderen die<br />
sogenannte „2x4”-Fertigbauweise, bei der Holz als Hauptbaustoff dient. Diese Methode erzielt seit Ende der 1980er<br />
Jahre einen kontinuierlichen Zuwachs im Fertigwohnhaussegment und erreichte 2012 einen Marktanteil von knapp 45%.<br />
21
Abb. 18 Anzahl Fertighäuser und deren Anzahl an Neubauten im Jahr 2012<br />
350,000<br />
300,000<br />
250,000<br />
200,000<br />
150,000<br />
100,000<br />
50,000<br />
0<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
Fertighäuser 2x4 % an Neubauten<br />
30%<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
Quelle: MLIT (2013)<br />
22
3.1.6. Instandhaltungen – Modernisierungen – An- und Umbauten<br />
Die Bauqualität von Gebäuden wird sich auch in den nächsten Jahren weiter verbessern und dementsprechend die<br />
Nutzungsdauer ansteigen. Diese Entwicklung wird auch mit einer steigenden Anzahl von Renovierungen einhergehen.<br />
Es wird erwartet, dass die Baby-Boomer Generation in den nächsten Jahren eine kontinuierlich steigende Nachfrage<br />
nach Renovierungen und entsprechend benötigten Baumaterialien erzeugen wird.<br />
Abb. 19 Wert von Renovierungen und ihr Anteil an den gesamten jährlichen Investitionen im Baugewerbe im Jahr 2012<br />
60.00<br />
50.00<br />
40.00<br />
30.00<br />
20.00<br />
10.00<br />
0.00<br />
51<br />
20% 20%<br />
42 41<br />
43<br />
18%<br />
17%<br />
8.77 7.76 8.37 8.51<br />
2008 2009 2010 2011<br />
Renovierungen Investitionen % Renovierungen<br />
21%<br />
20%<br />
20%<br />
19%<br />
19%<br />
18%<br />
18%<br />
17%<br />
17%<br />
16%<br />
16%<br />
Quelle: MLIT (2013)<br />
Der Markt für Neubauten in Japan ist seit Mitte der neunziger Jahre in einem Abwärtstrend. Währenddessen bleibt der<br />
Wert der Renovierungen relativ stabil, er befand sich zuletzt gar wieder im Wachstum. Im Vergleich von 2008 zu 2011 ist<br />
der Anteil der Renovierungen an den gesamten jährlichen Bauinvestitionen von ca. 17 % auf ca. 20 % gestiegen. Gerade<br />
die Kurzlebigkeit der japanischen Einfamilienhäuser hat den Renovierungsmarkt in der Vergangenheit stark gebremst,<br />
die Regierung versucht diesen Markt mit Förderprogrammen aber massiv zu fördern. Aus diesem Grund ist der Anstieg<br />
der Renovierungen in den letzten Jahren zu einem gewissen Teil auch den Bemühungen der Regierung zuzuschreiben.<br />
23
3.1.7. Baumaterialien 14<br />
3.1.7.1. Der Markt für Wandisolierungsmaterial<br />
Wie bereits erwähnt, ist die Lebensdauer japanischer Gebäude mit durchschnittlich etwa 30 Jahren im internationalen<br />
Vergleich extrem kurz. Ein Grund für diese kurze Lebensdauer ist unter anderem auch die Tatsache, dass die<br />
Außenfassade von Gebäuden in Japan in der Vergangenheit stark vernachlässigt wurde. Für knapp 70 % der<br />
Einfamilienwohnhäuser wird als Außenwandmaterial das kostengünstige „Fiber Reinforced Cement Siding“ eingesetzt. 15<br />
Diese Verkleidung besteht aus Mörtel, Metallverkleidung, ALC und weiteren Materialien. Neben dem<br />
Außenwandmaterial spielt aber auch das Isolierungsmaterial für die Schaffung eines hoch qualitativen Wohnhauses eine<br />
wichtige Rolle.<br />
Für die Auswahl des Isolierungsmaterials müssen nicht nur seine isolierende Funktion selbst, sondern auch verschiedene<br />
andere Faktoren berücksichtigt werden.<br />
Dazu gehören insbesondere in Japan:<br />
- Feuerfestigkeit - Das Problem des „Sick House Syndroms“<br />
- Kondensierte Feuchtigkeit - Termitenbekämpfung<br />
- Funktionsdauerhaftigkeit - Handhabung bei Installation<br />
- Kosten - Erdbebensicherheit<br />
Mineralische Fasern (Glas- und Steinwolle)<br />
Abb. 20 Marktentwicklung für Glas- und Steinwolle 2008 - 2014<br />
Mrd. Yen<br />
236<br />
228<br />
140 219.5<br />
214<br />
215.5<br />
207.8<br />
191.6<br />
120<br />
109.1<br />
104.5<br />
96.5 98<br />
100<br />
93.8<br />
88.7<br />
82.3<br />
80<br />
60<br />
87<br />
77.2<br />
84.5 88.6 94.8 99.3<br />
40<br />
73.4<br />
20<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
Mio. Tonnen<br />
0<br />
2008 2009 2010 2011 2012 2013* 2014*<br />
Glaswolle Steinwolle Absatz<br />
0<br />
Quelle: Fuji Keizai (2012) *Schätzung<br />
Der Markt für mineralische Fasern ging im Jahr 2011 um 2,9% auf eine Absatzmenge von 207,8 Mio. t zurück. Der<br />
Hauptgrund für die hohe Nachfrage im Jahr 2010 liegt im „Eco Point Programm“ (siehe Kapitel 3.2.6.) und<br />
14 Im Kapitel 3.1.7. beziehen sich alle Angaben, falls nicht anders gekennzeichnet, auf das Construction Material Handbook von Fuji Keizai<br />
(2012)<br />
15 Japan Ceramics Association, http://www.ceramic.or.jp/csj/gyoukai_doukou/gyoukai_doukou_07/souron_07.html, Abgerufen 24.06.2013<br />
24
verschiedenen Subventionsgeldern für die Energieeffizienz bei Neubauten. Die Nachfrage nach Glaswolle war so stark,<br />
dass die Anbieter teilweise Probleme hatten, genügen Material zur Verfügung zu stellen.<br />
Obwohl die große Nachfrage noch bis zum März 2011 anhielt, wurde der Markt durch die Dreifachkatastrophe im selben<br />
Monat stark getroffen. In den Krisengebieten musste eine hohe Anzahl von Notunterkünften bereitgestellt werden, was<br />
auf der einen Seite zu einer hohen Nachfrage an Isolationsmaterial führte, durch das Erdbeben und Tsunami fiel die<br />
Produktion aber für einige Zeit aus, sodass teilweise auf importierte Produkte und künstliche organische Fasern<br />
zurückgegriffen wurde. Außerdem blieben viele Baustellen für längere Zeit geschlossen.<br />
Bei Steinwolle zeichnete sich von 2010 bis 2011 (- 3,4%) eine ähnliche Marktentwicklung ab. Obwohl die Nachfrage durch<br />
Notunterkünfte stark anstieg, konnte dies die negativen Auswirkungen der Dreifachkatastrophe nicht ausgleichen.<br />
2012 konnte der Markt sich wieder erholen, dies ist vor allem neuen Subventionsprogrammen in Verbindung mit dem<br />
Wiederaufbau der Krisengebiete und einem erhöhten Fokus auf Energieeffizienz in Gebäuden zu verdanken. Für die<br />
nächsten Jahre wird ebenfalls ein Wachstum erwartet.<br />
Marktanteile für Glas- und Steinwolle im Jahr 2011<br />
Abb. 21 Marktanteile für Glaswolle im Jahr 2011 Abb. 22 Marktanteile für Steinwolle im Jahr 2011<br />
Paramount<br />
Glas<br />
20.2<br />
Andere<br />
4.50%<br />
Asahi<br />
Fiber<br />
Glas<br />
39.60%<br />
Nihon<br />
Rockwoll<br />
25.30%<br />
JFE Rock<br />
Fiber<br />
41.80%<br />
Mag<br />
Isover<br />
35.70%<br />
Nichias<br />
32.90%<br />
Quelle: Fuji Keizai (2012) Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />
Asahi Glas hat bei Glaswolle einen Marktanteil von ca. 40%. Zusammen mit Mag Isover und Paramount stellen die drei<br />
Unternehmen ca. 95% des Marktvolumens. Bereits 2011 hat Asahi Glas in Shanghai eine Gesellschaft gegründet und baut<br />
sein internationales Geschäft stärker aus. Die Hauptproduktionsstätte von Mag Isover nahm im März 2011 schwere<br />
Schäden, sodass dort die Produktion für mehr als zwei Monate eingestellt werden musste. Um die fehlende<br />
Produktionskapazität auszugleichen, griff das Unternehmen auf Produkte aus Amerika und Südkorea zurück. Paramount<br />
konnte seinen Marktanteil durch die Übernahme des Glaswolle Ablegers von Nitto Boseki weiter ausbauen.<br />
Im Steinwolle Segment sind, seitdem sich Nitto Boseki auch aus diesem Sektor zurückgezogen hat, lediglich drei<br />
Unternehmen aktiv. Darüber hinaus verkauft Nihon Rockwool seit 2012 lediglich Steinwolle im Einblassegment, während<br />
die ursprünglichen Geschäftsteile an Nichias verkauft wurden.<br />
Marktausblick<br />
Japanische Wohngebäude sind im Vergleich zu Europa vergleichsweise sehr wenig gedämmt, aus diesem Grund wird<br />
auch weiterhin erwartet, dass die Regierung ihre Anstrengungen für eine Erhöhung der Energieeffizienz in Gebäuden<br />
verstärkt und zusätzliche gesetzliche Regelungen erlässt. Die geplante gesetzliche Verpflichtung des Energy Efficiency<br />
Standards for Housing and Buildings ab 2020 wird dabei eine große Rolle spielen.<br />
25
Der Bereich Außenfassade wurde in Japan bis jetzt stark vernachlässigt, aus diesem Grund arbeiten Hersteller bereits mit<br />
Universitäten und anderen Forschungsinstituten zusammen, um Lösungen zu entwickeln. Außerdem wird an<br />
zusätzlichen Dämmmaterialien, wie z. B. Vakuum-Dämmung gearbeitet.<br />
Natürliche organische Fasern<br />
Abb. 23 Marktentwicklung für Polyurethanschaum (PUF) und Extruded Polystyrene Foam (XPS) 2008 - 2015<br />
Mrd. Yen<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
99<br />
95<br />
91.5<br />
86.8 86.1<br />
80.9<br />
54.3<br />
50.4<br />
52.2<br />
73.2<br />
47.7 47.5<br />
44.4<br />
40<br />
25.2 23.6 26 26 27.5 28.5 29.5<br />
2008 2009 2010 2011 2012 2013* 2014*<br />
PUF XPS Absatz<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Mio. Tonnen<br />
Quelle: Fuji Keizai (2012) *Schätzung<br />
Der Markt für natürliche organische Fasern konnte zwar 2010 um 18,6% wachsen, allerdings hatte auch dieses<br />
Marktsegment 2011 mit den Auswirkungen der Dreifachkatastrophe zu kämpfen (-0,8%). 2010 profitierte der Markt von<br />
einer hohen Nachfrage angeregt durch das „Eco Point Programm“ der japanischen Regierung.<br />
Traditionell wurde Polyurethan nur bei Stahlbetongebäuden und Mietshäusern eingesetzt, seit einiger Zeit erfreuen sich<br />
aber auch Produkte für Holzhäuser einer hohen Beliebtheit. PUF hatte seit 2007 mit einer fallenden Anzahl an<br />
Wohnneubauten zu kämpfen, durch Förderungsprogramme stieg die Nachfrage 2010 aber erheblich. Die Hersteller<br />
konnten die Nachfrage allerdings nicht befriedigen, sodass häufig auf PUF als Ersatzmaterial zurückgegriffen wurde. 2011<br />
stieg die Nachfrage durch Notunterkünfte in den Krisenregionen zwar an, in der 2. Jahreshälfte konnte sich dieser Trend<br />
aber nicht fortsetzen.<br />
Auf dem Markt für Extruded Polystyrene Foam zeigt sich eine ähnliche Entwicklung wie bei PUF. Auch hier wirkte sich<br />
der Rückgang bei Neubauten ab 2007 negativ aus, während die Nachfrage im Jahr 2010 durch das „Eco Point Programm“<br />
spürbar anzog. Ähnlich wie in anderen Märkten konnte die Nachfrage nicht befriedigt werden und so wurde auch hier auf<br />
importierte Produkte zurückgegriffen.<br />
Der Markt für natürliche organische Faserstoffe konnte im Jahr 2012 von den Wiederaufbauarbeiten und weiteren<br />
Förderprogrammen weiter wachsen. Mit strengeren Standards bei Dämmmaterialien und der gesetzlichen Verpflichtung<br />
des Energy Efficiency Standards for Housing and Buildings wird auch weiterhin mit einer positiven Entwicklung<br />
gerechnet.<br />
26
Marktanteile für Polyurethanschaum und Extruded Polystyrene Foam im Jahr 2011<br />
Abb. 24 Marktanteile für PUF im Jahr 2011 Abb. 25 Marktanteile für XPS im Jahr 2011<br />
Andere<br />
27.10%<br />
Achilles<br />
21.40%<br />
JSP<br />
23.70%<br />
Dow<br />
Chemical<br />
40.20%<br />
BASF<br />
Inoac<br />
16.90%<br />
Nihon<br />
Pafutem<br />
17.10%<br />
Soflan<br />
Wiz<br />
17.30%<br />
Kaneka<br />
36.10%<br />
Quelle: Fuji Keizai (2012) Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />
Der Markt für Polyurethanschaum wird von vier Unternehmen beherrscht, deren Marktanteile relativ ähnlich sind.<br />
Achilles vertreibt Polyurethan als Platten und Granulat für Einblasdämmung und hat im Segment PUF-Platten einen<br />
besonders hohen Marktanteil. PUF-Platten für Holzbau sorgen in letzter Zeit für gute Absatzzahlen. Auch Produkte für<br />
die Klimazone I erfreuen sich einer hohen Beliebtheit.<br />
Nihon Pafutem ist das einzige Unternehmen, das sich auf Polyurethan-Granulat für Mietshäuser spezialisiert hat, und<br />
zieht seinen hohen Marktanteil hauptsächlich daraus.<br />
Der Markt für Extruded Polystyrene Foam wurde lange Zeit von Dow Chemical, Kaneka, JSP und Shimizu Kaseihin<br />
Kogyo dominiert. Das XPS-Segment von Shimizu wurde allerdings im Februar 2010 von Kaneka übernommen, wodurch<br />
das Unternehmen seinen Marktanteil erheblich erhöhen konnte. Dau Chemical ist mit mehr als 40% Marktführer und<br />
setzt verstärkt auf Produkte an, die den höchsten Empfehlungen des Energy Efficiency Standards for Housing and<br />
Buildings entsprechen.<br />
Ausblick<br />
Das in XPS enthaltende Hexabromcyclododecan (HBCD) ist in Japan als „besonders besorgniserregender Stoff“<br />
eingestuft und wurde im Mai 2013 in die „Stockholmer Konvention über persistente organische Schadstoffe“<br />
aufgenommen. 16 Damit besteht für den Stoff ein weltweites Herstellungs- und Anwendungsverbot, für das es aber im<br />
Dämmmaterialbereich eine einjährige Ausnahmeregelung gibt. Diese Entwicklung zeichnete sich allerdings in der<br />
Vergangenheit bereits ab und die herstellenden Unternehmen konnten frühzeitig darauf reagieren und Ersatzstoffe<br />
entwickeln. Eine negative Auswirkung auf den Markt wird nicht erwartet.<br />
16 Stockholm Convention, http://chm.pops.int/Implementation/NewPOPs/TheNewPOPs/tabid/672/Default.aspx, abgerufen am 20.08.2013<br />
27
3.1.7.2. Der Markt für doppelt verglaste Fenster<br />
Der Markt für doppelt verglaste Fenster erfreute sich in den letzten Jahren wachsender Beliebtheit. Die Nachfrage nach<br />
einer höheren Wärmedämmung und höherer Luftundurchlässigkeit nimmt beständig zu und mittlerweile haben mehr als<br />
90% der neu gebauten Einfamilienhäuser in Japan doppelt verglaste Fenster. Bei Mietshäusern beträgt der Anteil ca.<br />
60%.<br />
Abb. 26 Marktentwicklung für doppelt verglaste Fenster 2008 - 2014<br />
80<br />
14<br />
Mrd. Yen<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
61.5<br />
10.9<br />
53<br />
9.4<br />
11.1<br />
11.7 11.9 12.1<br />
62 65.1 66.4 67.7<br />
64.3<br />
11.5<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
Fläche in mio. m²<br />
10<br />
2<br />
0<br />
2008 2009 2010 2011 2012 2013* 2014*<br />
0<br />
Umsatz<br />
Absatz<br />
Quelle: Fuji Keizai (2012) *Schätzung<br />
Unter dem Namen „Eco Glas“ werden von den herstellenden Unternehmen außerdem doppelt verglaste Fenster, die auf<br />
der Innenseite mit einer speziellen Membran auf Metallbasis beschichtet sind, verkauft. Diese Art Fenster kommt<br />
mittlerweile bei 50% der Neubauten zum Einsatz. Auch im Bereich Fenster zeichnet sich derselbe Trend wie bei<br />
Dämmstoffen ab: Bis 2010 hatte die Branche mit dem Rückgang von Neubauten zu kämpfen, 2010 stieg die Nachfrage<br />
durch Förderprogramme aber erheblich an (+16,98%).<br />
Durch die Dreifachkatastrophe im Jahr 2011 brach die Anfrage kurzfristig ein, konnte sich im selben Jahr aber durch die<br />
Wiederauflage des „Eco Point Programms“ wieder erholen.<br />
Das Segment profitiert weiterhin von einer erhöhten Nachfrage bei der Gebäudesanierung und 2012 konnte der Markt<br />
weiteres Wachstum verzeichnen (+2%). Besonders das Segment Eco Glas dürfte sich aber in den nächsten Jahren positiv<br />
entwickeln, wobei für 2014 ein Rückgang des Gesamtmarktvolumens prognostiziert wird.<br />
28
Marktanteile für doppelt verglaste Fenster im Jahr 2011<br />
Abb. 27 Marktanteile für doppelt verglaste Fenster im Jahr 2011<br />
Andere<br />
25.60%<br />
Asahi Glas<br />
33.30%<br />
Cenral Glas<br />
12%<br />
Nippon Sheet Glas<br />
29.10%<br />
Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />
Der Markt wird von drei Unternehmen beherrscht. Asahi Glas ist mit seinen vergleichsweise preiswerten Produkten für<br />
Sanierung besonders erfolgreich. Auch die anderen Marktteilnehmer setzen positive Impulse, indem sie ihre<br />
Produktionskapazitäten in den letzten Jahren beständig erweitert haben.<br />
Ausblick<br />
Obwohl der Markt traditionell sehr abhängig von Neubauten ist, dürfte die Marktentwicklung auch weiterhin, durch<br />
einen erhöhten Bedarf an Fensterdämmung und einem höheren Bewusstsein für Energiesparen optimistisch sein.<br />
Besonders die verhältnismäßig teureren Eco Glas Produkte haben noch Raum für Wachstum bei Neubauten und bei der<br />
Nachrüstung von Gebäuden, die jünger als 5 Jahre sind.<br />
29
3.1.7.3. Der Markt für Fensterrahmen<br />
Beim Fensterbau in Japan wird hauptsächlich Aluminium als Rohstoff für Fensterrahmen verwendet. Der Anteil von<br />
Aluminium (inkl. Aluminium-Kunststoff) belief sich auf mehr als 90% der gesamten Fensterrahmen, während der Anteil<br />
von Kunststoffrahmen weniger als 10% betrug. Allerdings ist der Verbreitungsgrad von Kunststoffrahmen je nach Region<br />
und damit je nach Klima unterschiedlich. In Hokkaido, welches im Winter unter sibirischem Klimaeinfluss steht, sind<br />
fast 100% aller Fensterrahmen aus Kunststoff gefertigt. 17<br />
Abb. 28 Marktentwicklung für Fensterrahmen 2008 - 2014<br />
Mrd. Yen<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
455.21.33<br />
95<br />
332.8<br />
1.38<br />
1.34<br />
1.35<br />
442 450.4<br />
465.8<br />
452.8<br />
424.7 1.31<br />
397.1<br />
1.25<br />
86 107.6 116 128.8 148.2<br />
155.6<br />
1.16<br />
282 277.4 284.7 279 273.8 253.4<br />
1.4<br />
1.35<br />
1.3<br />
1.25<br />
1.2<br />
1.15<br />
1.1<br />
1.05<br />
Mio. Fensterrahmen<br />
0<br />
2008 2009 2010 2011 2012 2013* 2014*<br />
Aluminium Alu + Kunststoff Kunststoff Absatz<br />
1<br />
Quelle: Fuji Keizai (2012) *Schätzung<br />
Von 2007 bis 2009 hatte die weltweite Finanzkrise sehr negative Auswirkungen auf den Markt. 2009 ging das<br />
Marktvolumen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 12% zurück. Allerdings führte die durch Förderprogramme<br />
angeregte Nachfrage dazu, dass der Markt im Jahr 2010 wieder um 4,8% wachsen konnte und selbst im Krisenjahr 2011<br />
wurde ein Wachstum von 4,5% erzielt.<br />
Besonders der Markt für Aluminium-Kunststoffrahmen konnte 2010 um mehr als 20% zulegen. Auch 2011 setzte sich<br />
dieser Trend fort. Der Markt für energiesparende Fensterrahmen bietet weiterhin viel Potenzial, sodass hier auch in den<br />
nächsten Jahren mit positivem Wachstum gerechnet wird.<br />
Auch reine Kunststoffrahmen profitierten von den Förderprogrammen und verzeichneten eine hohe Nachfrage.<br />
Besonders im Bereich Innenfenster verdoppelte sich die Nachfrage im Jahr 2010. Durch Wiederaufbaumaßnahmen und<br />
weitere Förderprogramme wird auch in den nächsten Jahren ein konstantes Wachstum erwartet, wobei das<br />
Gesamtmarktvolumen rückläufig sein wird.<br />
17 Plastic Sash Association of Japan http://www.p-sash.jp/qa/, abgerufen am 20.08.2013<br />
30
Marktanteile für Fensterrahmen im Jahr 2011<br />
Abb. 29 Marktanteile für Aluminiumfensterrahmen im Jahr 2011<br />
Abb. 30 Marktanteile für Aluminium-Kunststoffrahmen im Jahr<br />
2011<br />
Sankyo<br />
Tateyam<br />
a<br />
14.80%<br />
Andere<br />
3.50%<br />
Andere<br />
7.40%<br />
YKK AP<br />
29.60%<br />
LIXIL<br />
52.20%<br />
YKK AP<br />
22.20%<br />
Lixil<br />
70.40%<br />
Quelle: Fuji Keizai (2012) Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />
Abb. 27 Marktanteile für Kunststoffrahmen im Jahr 2011<br />
Andere<br />
3.20%<br />
Excel<br />
Japan<br />
18.70%<br />
Lixil<br />
49.70%<br />
YKK AP<br />
28.40%<br />
Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />
Der gesamte Markt wird von Lixil mit einem Anteil von ca. 50% dominiert. Lixil ist aus einem Zusammenschluss der<br />
japanischen Unternehmen Tostem und Shinnikkei hervorgegangen. Besonders im Markt für Aluminium-Kunstoffrahmen<br />
ist Lixil mit mehr als 70% Marktanteil besonders stark.<br />
Sankyo Tateyama ist in den letzten Jahren mit seiner auf Sanierung spezialisierten Produktpalette sehr erfolgreich.<br />
Ausblick<br />
Der Markt ist abhängig von Neubauten, aus diesem Grund wird in den kommenden Jahren eher mit einem leichten<br />
Rückgang des Marktvolumens gerechnet. Die geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer dürfte diesen Trend noch<br />
verstärken. Durch einen Zuwachs bei Sanierungen sollten sich jedoch im B2C-Bereich weitere Möglichkeiten ergeben.<br />
31
3.1.7.4. Der Markt für Beleuchtung<br />
Durch einen positiven Zuwachs bei Neubauten und dem Trend zur Licht emittierende Diode (LED), wuchs der Markt<br />
2011 um 2,7%. Nach der Dreifachkatastrophe ist Nachfrage an energiesparenden Produkten höher als je zuvor.<br />
Abb. 31 Marktentwicklung für Beleuchtung 2008 - 2014<br />
160<br />
30<br />
Mrd. Yen<br />
155<br />
150<br />
145<br />
140<br />
135<br />
130<br />
125<br />
150<br />
23.3<br />
156<br />
24.6<br />
134<br />
19.8 20.3 20.5 20.7 21<br />
138 139 140 140.5<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
Mio. Stück<br />
120<br />
2008 2009 2010 2011 2012 2013* 2014*<br />
0<br />
Umsatz<br />
Absatz<br />
Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />
Aus Perspektive der Energieeffizienz verfügt die Licht emittierende Diode (LED) als Lichtquelle über einige<br />
hervorragende Eigenschaften wie einem hohen Wirkungsgrad, einer langen Lebensdauer, guter Sichtbarkeit, einer hohen<br />
Reaktionsgeschwindigkeit und der Auswahlmöglichkeit bei der Wellenlänge.<br />
LED-Lösungen für die Deckenbeleuchtung sind erst seit 2011 auf dem Markt erhältlich, verkaufen sich jedoch sehr gut.<br />
2011 hatten LED einen Marktanteil von 18%, während Glühlampen nur noch auf 15% kamen. Leuchtstoffröhren hatten<br />
mit 67% immer noch eine dominierende Stellung auf dem Markt. Während Europäer das warme Licht von Glühlampen<br />
bevorzugen, sind Japaner, was die Farbe des Lichtes angeht eher indifferent und nutzen in den meisten Lebensbereichen<br />
herkömmliche, weiße Leuchtstofflampen.<br />
32
Marktanteile für Beleuchtung im Jahr 2011<br />
Abb. 32 Marktanteile für Beleuchtung im Jahr 2011<br />
Andere<br />
20.20%<br />
Daiko<br />
8.60%<br />
Toshiba<br />
Lighting<br />
10.60%<br />
Odelic<br />
12.80%<br />
Koizumi<br />
Lighting<br />
13.30%<br />
Panasonic<br />
34.50%<br />
Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />
Marktführer ist Panasonic mit einem Marktanteil von 35,4%. Dahinter herrscht zwischen den Elektronikherstellern und<br />
Lampenherstellern ein harter Konkurrenzkampf . Toshiba hat besonders bei Designer Lampen einen hohen Marktanteil.<br />
Andere Marktteilnehmer sind Unternehmen, die sich auf teure Importprodukte und den Elektronik-Großhandel<br />
spezialisiert haben. Auch Sharp, welche das erste LED für Deckenbeleuchtung auf den Markt gebracht hatten, und Iris<br />
Ohyama kämpfen um Marktanteile.<br />
Ausblick<br />
Durch die Verbreitung von LED Deckenbeleuchtung ist der Wohnungsmarkt ein wichtiger Markt geworden. LED<br />
Deckenbeleuchtungen sind zwar noch ca. drei bis fünf Mal so teuer wie Produkte, die auf Leuchtstoffröhren basieren,<br />
durch die Dreifachkatastrophe und den Energiespargedanken steigt die Nachfrage aber kontinuierlich.<br />
Auch in den kommenden Jahren wird die erhöhte Sensibilität bei der Energieersparnis und höheren Strompreisen bei<br />
den Verbrauchern, dazu führen, dass LED sich weiter durchsetzen werden.<br />
Als Substitutionsprodukte für Glühlampen und Leuchtstofflampen gewinnen die Organischen Elektrolumineszenzdioden<br />
(OLED) neben herkömmlichen LED in den letzten Jahren an Bedeutung. Allerdings wird es noch einige Zeit dauern, bis<br />
OLED Produkte soweit entwickelt worden sind, dass sie Einfluss auf den Markt nehmen können.<br />
33
3.1.7.5. Der Markt für Klimaanlagen<br />
Obwohl der Markt für Klimaanlagen in Japan für deutsche Unternehmen sehr wenig Marktpotenzial bietet, sind die<br />
Geräte in so gut wie jedem Gebäude in Japan zu finden; daher wird der Markt für Klimaanlagen im Wohnbereich<br />
ebenfalls untersucht. Alle Klimaanlagen für Wohngebäude in Japan bieten mindestens eine Kühl- und/oder<br />
Heizfunktion. Zum Großteil kommen Split-Klimaanlagen zum Einsatz, bei denen eine Außeneinheit mit einer bzw.<br />
mehrere Inneneinheiten verbunden ist.<br />
Der Markt für Klimaanlagen ist aufgrund der klimatischen Bedingungen in Japan sehr groß und die Nachfrage hält sich<br />
in der Regel stabil über einer Menge von sieben Mio. Geräten pro Jahr. Die Hersteller versuchen seit geraumer Zeit sich,<br />
über zusätzliche Funktionen und erhöhte Energieeffizienz einen Marktvorteil zu verschaffen, jedoch sind die<br />
Unterschiede zwischen den verschiedenen Modellen äußerst gering, sodass Wettbewerb hauptsächlich über den Preis<br />
stattfindet.<br />
Abb. 33 Marktentwicklung für Klimaanlagen 2008 - 2014<br />
Mrd. Yen<br />
700<br />
8.23 8.41<br />
8 7.9<br />
7.53<br />
600<br />
551<br />
569<br />
549<br />
527.5 6.81<br />
535<br />
500<br />
468<br />
400<br />
300<br />
498<br />
522 542<br />
200<br />
440<br />
523 509<br />
100<br />
7.6<br />
501<br />
474<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
Mio. Sttück<br />
0<br />
2008 2009 2010 2011 2012 2013* 2014*<br />
Single Multi Absatz<br />
0<br />
Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />
Im Jahr 2011 wurden zum zweiten Mal in Folge mehr als acht Millionen Klimaanlagen verkauft und der Markt konnte im<br />
Vergleich zu 2010 noch einmal um 2% wachsen. Obwohl die Dreifachkatastrophe vom März 2011 im 2. Quartal zu<br />
erheblichen Liefer- und Produktionsengpässen führte, konnte dieser Umstand durch den sehr heißen Zeitraum von Mai<br />
bis Juli desselben Jahres und den beginnenden Wiederaufbau in den Krisenregionen mehr als ausgeglichen werden. Der<br />
August und die darauf folgenden Monate waren allerdings im Vergleich zum Vorjahr eher mild und die Nachfrage wurde<br />
zusätzlich durch das Auslaufen verschiedener Förderprogramme gedrückt. In den Wintermonaten konnte der Absatz von<br />
einer verbesserten Heizfunktionsleistung der neuen Gerätegeneration profitieren. Der Trend geht weiterhin zu<br />
Produkten, die eine verbesserte Energieeffizienz liefern.<br />
2012 spiegelte sich auch auf dem Markt für Klimaanlagen die negative wirtschaftliche Stimmung des Landes wieder und<br />
das Volumen ging von 569 Mrd. Yen im Vorjahr auf 549 Mrd. Yen (-3,51%) zurück. Kurzfristig ist zu erwarten, dass durch<br />
die Wirtschaftslage Japans und die Mehrwertsteuererhöhung der Markt weiter schrumpfen wird. Allerdings ist der<br />
Absatz von Klimaanlagen sehr wetterabhängig und überdurchschnittlich heiße Sommer könnten dem Abwärtstrend<br />
entgegenwirken.<br />
34
Markt für Klimaanlagen nach Leistung<br />
Der Trend in japanischen Wohnhäusern geht in Richtung größerer Wohnräume und Zimmer mit mehr als 40m² Fläche<br />
sind in Einfamilienhäusern keine Seltenheit mehr. Dieser Trend ist nicht nur bei Neubauten, sondern auch bei<br />
Renovierungen zu beobachten. Aus diesem Grund werden Klimaanlagen mit einer Leistung von 3,6kW und darüber<br />
erhöht nachgefragt. Der Großteil von Produkten wird allerdings weiter im Bereich von 2,2kW abgesetzt und Kunden mit<br />
den oben erwähnten Zimmergrößen tendieren auch dazu, sich dort zwei Klimaanlagen mit einer Leistung von 2,2kW<br />
installieren zu lassen.<br />
Die Hersteller konzentrieren sich derweil darauf eine Balance ihrer Produkte im Bezug auf Preis, Energieeffizienz und<br />
Innovation zu wahren.<br />
Abb. 34 Marktaufteilung nach Modellen für das Jahr 2011<br />
Unter 2,2kW<br />
0%<br />
Ueber 4,0kW<br />
11%<br />
3,6kW<br />
1.80%<br />
3,2kW<br />
0%<br />
4,0kW<br />
15.50%<br />
2,8kW<br />
24%<br />
2,5kW<br />
10.90%<br />
2,2kW<br />
36.60%<br />
Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />
35
Marktanteile für Klimaanlagen im Jahr 2011<br />
Abb. 35 Marktanteile für Single Klimaanlagen im Jahr 2011 Abb. 36 Marktanteile für Multi Klimaanlagen im Jahr 2011<br />
Toshiba<br />
12.40%<br />
Andere<br />
28.80%<br />
Panasoni<br />
c<br />
24.20%<br />
Daikin<br />
Industrie<br />
s<br />
19% Mitsubis<br />
hi<br />
Electric<br />
15.60%<br />
Toshiba<br />
Carrier<br />
12.90%<br />
Mitsubis<br />
hi<br />
Electric<br />
25.20%<br />
Andere<br />
2.90%<br />
Quelle: Fuji Keizai (2012) Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />
Daikin<br />
Industrie<br />
s<br />
33.20%<br />
Panasoni<br />
c<br />
25.80%<br />
Im Single-Bereich sind die Marktanteile der einzelnen Hersteller mit Panasonic an der Spitze (24,2%) stabil, gefolgt von<br />
Daikin Industries (19%) und Mitsubishi Electric (15,6%). Toshiba hat sein Marketing und seine Entwicklung für<br />
Klimaanlagen von Toshiba Carrier nach Toshiba Home Appliances verlegt und Carrier ist im Bereich der Klimaanlagen<br />
jetzt nur noch für die Produktion zuständig. Andere Unternehmen, die im Markt erfolgreich sind, sind Hitachi Appliances<br />
und Fujitsu General.<br />
Daikin Industries ist traditionell stark in der Installation von Multi-Klimaanlagen (33,2%), während Panasonic (25,8%)<br />
und Mitsubishi (25,2%) bei Hausbauunternehmen sehr beliebt sind. Toshiba hat sich 2012 aus dem Geschäft für Multi-<br />
Klimaanlagen zurückgezogen. Es wird erwartet, dass die freigewordenen Marktanteile zu einem Großteil von den drei<br />
Markführern übernommen werden.<br />
Marktausblick<br />
Der Markt für Klimaanlagen für den Wohnbereich ist ein reifer Markt, daher werden neue Funktionen bei Geräten in der<br />
nächsten Saison in der Regel auch von Konkurrenten angeboten. Die Energieeffizienz ist weitgehend durch das „Top<br />
Runner“-Programm vorgeschrieben, sodass es auch hier kaum Möglichkeiten gibt, sich von der Konkurrenz abzusetzen.<br />
Es wird erwartet, dass langfristig nur über den Preis konkurriert werden kann.<br />
Weiterhin werden neue Technologien wie HEMS auf den Markt Einfluss nehmen. Um in der Zukunft Gesamtlösungen für<br />
Wohnflächen bieten zu können, müssen sich die einzelnen Hersteller auf die Veränderungen einstellen und stärker mit<br />
Bauunternehmen zusammenarbeiten.<br />
36
3.1.7.6. Der Markt für Lüftungssysteme<br />
Abb. 37 Marktentwicklung für Lüftungssysteme 2008 - 2014<br />
120<br />
4.6<br />
100<br />
80<br />
4.44<br />
87.2<br />
75.9 75.5<br />
79<br />
4.52 4.5<br />
4.41<br />
82.7 84.8 84.6<br />
4.5<br />
4.4<br />
4.3<br />
Mrd. Yen<br />
60<br />
40<br />
20<br />
78.5<br />
4.21<br />
4.02 4<br />
68.1 68 71.5 75 77 76.9<br />
4.2<br />
4.1<br />
4<br />
3.9<br />
3.8<br />
Mio. Stück<br />
0<br />
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014<br />
3.7<br />
Einfache Lüftungssysteme<br />
Absatzentwicklung<br />
Systeme mit Wärmerückgewinnung<br />
Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />
Der Markt für einfache Lüftungssysteme konnte durch eine erhöhte Nachfrage im Bereich der Mietshäuser im Jahr 2011<br />
um 5% wachsen und durch Wiederaufarbeiten in den Krisenregionen setzte sich dieser Trend auch 2012 fort. Bei<br />
Lüftungssystemen mit Wärmerückgewinnung wird in den nächsten Jahren ein Wachstum von ca. 1% erwartet, allerdings<br />
ist das Wachstum hier sehr stark von der Nachfrage nach Einfamilienhäusern mit hoher Luftundurchlässigkeit und<br />
einem hohen Isolierungsgrad abhängig.<br />
Marktanteile für Lüftungssysteme im Jahr 2011<br />
Abb. 38 Marktanteile bei Lüftungssystemen im Jahr 2011<br />
Toshiba<br />
Carrier<br />
14.90%<br />
Andere<br />
12.90%<br />
Mitsubishi<br />
Electric<br />
36.40%<br />
Panasonic Eco<br />
Systems<br />
35.80%<br />
Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />
37
Mitsubishi Electric hält im Bereich Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung einen Marktanteil von mehr als 45% und<br />
ist auch bei einfachen Lüftungssystemen sehr erfolgreich. Panasonic Eco Systems liegt im Bereich Wärmerückgewinnung<br />
weit hinter Mitsubishi zurück, ist auf dem Gesamtmarkt aber trotzdem zweit stärkstes Unternehmen.<br />
Toshiba Carrier ist durch seine für Mietshäuser optimierten Produkte zwar die Nummer drei im Gesamtmarkt, liegt<br />
hinter den beiden führenden Unternehmen aber weit zurück. Ein weiterer nennenswerter Marktteilnehmer ist Duskin<br />
Industries.<br />
Marktausblick<br />
Durch die klimatischen Bedingungen und die Bauweise in Japan ist aktive Ventilation unerlässlich, weshalb Modelle mit<br />
Motor und Rotorblättern kontinuierlich weiterentwickelt werden. Besonders im Bereich der flexiblen Leistung und<br />
Geräuschlosigkeit in Verbindung mit einfacher Reinigung und Energieeffizienz gibt es ein großes Potenzial. Allerdings ist<br />
auch die Nachfrage nach möglichst billigen Geräten sehr hoch, deshalb ist die Weiterentwicklung von Modellen nicht<br />
unproblematisch.<br />
Auch das Zusammenspiel von Ventilation und Klimaanlagen rückt immer mehr in den Fokus und es wird erwartet, dass<br />
durch die Verbreitung von HEMS auch Bauunternehmen auf diesen Trend reagieren und in Zukunft verstärkt<br />
Gesamtlösungen anbieten werden.<br />
38
3.1.7.7. Der Markt für Photovoltaik-Anlagen<br />
Bei Photovoltaikanlagen für Einfamilienhäuser wird hauptsächlich zwischen Anlagen, die nachträglich auf Dächer<br />
montiert werden und Indachanlagen, welche die übliche Dachdeckung ersetzen, unterschieden.<br />
Abb. 39 Marktentwicklung für Solaranlagen 2008 – 2014<br />
600<br />
555.4<br />
600<br />
500<br />
489<br />
495<br />
500<br />
Mrd. Yen<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
394.6 431<br />
299.8 345<br />
221<br />
259<br />
452.6<br />
515<br />
141.6<br />
188<br />
365<br />
277<br />
120<br />
66.5<br />
204<br />
51.1<br />
130.5<br />
59.4<br />
2008 2009 2010 2011 2012 2013* 2014*<br />
Einzeln Integriert Absatz<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Gebäude in Tsd.<br />
Quelle: Fuji Keizai (2012) *Schätzung<br />
2010 wuchs der Markt für Photovoltaikanlagen für den Wohnbereich auf Basis bebauter Gebäude um mehr als 56% und<br />
konnte im Jahr 2011 noch einmal um mehr als 37% wachsen.<br />
Der Markt hatte in den Jahren zuvor mit dem Wegfallen von Subventionszahlungen zu kämpfen, konnte aber im neuen<br />
Millennium trotzdem beständig wachsen und weist seit der Bereitstellung von neuen Subventionsgeldern im Jahr 2009<br />
und der Abnahmegarantie von überschüssigen Energien aus Photovoltaik im November desselben Jahres beständig sehr<br />
starke Wachstumszahlen auf. Durch diese Hilfen ist die Amortisierungszeit auf 10 - 15 Jahre gefallen und der Markt<br />
erlebt seither einen großen Nachfrageanstieg.<br />
2011 lag die Deckungsrate bei Einfamilienhäusern lediglich bei 3%, bis 2020 wird aber bereits eine Rate von mehr als<br />
10% erwartet. Experten gehen davon aus, dass bis 2020 5 Mio. Wohngebäude und bis 2030 10 Mio. Wohngebäude über<br />
PV-Anlagen verfügen werden. Seit 2010 ist zusätzlich ein Preisverfall bei den Anlagen zu vermerken, wovon die<br />
Nachfrage ebenfalls erheblich profitiert.<br />
Zusätzlich sind sich die Japaner durch das Erdbeben bewusst geworden, wie wichtig es ist, im Notfall nicht auf die<br />
zentrale Stromversorgung angewiesen zu sein und auch der Energiespargedanke trägt zu diesem Trend bei.<br />
Obwohl der Markt zum momentanen Zeitpunkt großes und stabiles Wachstum aufweist, ist er doch sehr von den<br />
Subventionszahlungen der Regierung und verschiedenen Organisationen abhängig, wie sich bereits in der Vergangenheit<br />
gezeigt hat.<br />
39
Mehr als 90% der installierten Anlagen werden nicht direkt beim Bau von neuen Wohnhäusern installiert, sondern bei<br />
Wohngebäuden, deren Alter zwischen 1-5 Jahren beträgt, nachgerüstet. Bei Neubauten kommen immer häufiger<br />
Indachanlagen zum Einsatz.<br />
Durch die hohe Nachfrage nimmt auch der Wettbewerb innerhalb der Branche zu und in den letzten Jahren sind mehrere<br />
neue Anbieter in den Markt eingetreten. Ursprünglich wurde der Markt von vier japanischen Unternehmen beherrscht,<br />
allerdings traten in letzter Zeit auch Unternehmen aus ursprünglich anderen Branchen und Billiganbieter aus dem<br />
Ausland in den Markt ein. Auch die Distributionswege haben sich von traditionellen Herstellern bis hin zum Verkauf im<br />
Elektronikgroßhandel und dem Internet ausgeweitet.<br />
Marktanteile<br />
Abb. 40 Marktanteile für herkömmliche Solaranlagen im Jahr 2011 Abb. 41 Marktanteile für Indachanlagen im Jahr 2011<br />
Mitsubis<br />
hi<br />
Electric<br />
10%<br />
Andere<br />
Kyocera<br />
15.80%<br />
16% Sharp<br />
Kyocera<br />
37.10%<br />
37.40%<br />
Panasoni<br />
c<br />
21%<br />
Mitsubis<br />
hi<br />
Electric<br />
10.50%<br />
Suntec<br />
Power<br />
Japan<br />
15.80%<br />
Andere<br />
11.10%<br />
Sharp<br />
25.30%<br />
Quelle: Fuji Keizai (2012) Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />
Bei herkömmlichen Anlagen dominieren zwar noch weiterhin die vier großen japanischen Hersteller, allerdings ist bei<br />
Indachanlagen bereits mit Suntec Power Japan ein chinesischer Hersteller auf Platz drei. Durch das starke Wachstum der<br />
letzten Jahre konnten zwar alle Unternehmen ihre Umsätze vergrößern, die Marktanteile sind aber vergleichsweise stabil.<br />
Obwohl die Produktion der japanischen Hersteller traditionell ausschließlich in Japan stattgefunden hat, hat Sharp im<br />
März 2011 einen Teil seiner Produktion ins Ausland verlagert, um auf den anhaltenden Preisverfall zu reagieren.<br />
Kyocera (37,4%) ist auf polykristallin Panels spezialisiert und hat aus diesem Grund im Markt für Indachanlagen die<br />
Führerschaft inne. Im selben Jahr konnte Kyocera außerdem im herkömmlichen Markt durch sein Produkt<br />
„ECONOROOTS Type U“, welches keine Stützkonstruktion benötigt, sowie durch die Einführung weiterer neuer Produkte<br />
und eine aktualisierte Version seines Modells „SAMURAI“ zusätzliche Marktanteile gewinnen.<br />
Im April 2011 wurde Sanyo Denki von Panasonic aufgekauft und das Unternehmen konnte so seinen Marktanteil<br />
vergrößern.<br />
Ausländische Anbieter wie Suntech Power Japan und Canadian Solar sind auf dem Markt durch neue Vertriebswege<br />
erfolgreich. Sie waren die ersten Unternehmen, die Ihre PV Anlagen über den Elektronikfachhandel angeboten haben.<br />
Weitere japanische Anbieter wie Lixil Energy und Toshiba weiten ihre Operationen im Bereich Photovoltaik durch OEM<br />
Anlagen aus.<br />
40
Marktausblick<br />
Im Bereich PV spielen vor allem die Wirkungsgrade, der Preisverfall sowie die Einfachheit der Konstruktion und<br />
Haltbarkeitsdauer eine große Rolle.<br />
Auch hier spielt HEMS eine große Rolle. Für Solaranlagen wird in der Zukunft die Verzahnbarkeit mit<br />
Speichertechnologien und anderen elektronischen Geräten immer wichtiger werden.<br />
Die steigende Preissensibilität der Verbraucher wird für die Hersteller allerdings ebenfalls eine große Rolle spielen.<br />
Mittelfristig werden die Herstellungskosten halbiert werden müssen, um ähnliche Gewinnmagen zu halten.<br />
3.1.7.8. Der Markt für Solarthermie<br />
Bei Lösungen für Solarthermie wird in Japan generell zwischen herkömmlichen solarthermischen Anlagen und dem<br />
sogenannten „Solar System“ unterschieden. Das „Solar System“ zeichnet sich dadurch aus, dass Sonnenkollektoren und<br />
Speicher voneinander getrennt sind und so weniger Belastung auf das Dach wirkt.<br />
Abb. 42 Marktentwicklung für Solarthermie 2008 – 2014<br />
Mrd. Yen<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
42.3<br />
7.7<br />
35<br />
35.2 35 34.2<br />
6.35 6.5 32.6<br />
33.2<br />
6.5 6.5 6.3 6.1<br />
5.7<br />
4.75<br />
4<br />
4.5 4.4 4.2 4<br />
2008 2009 2010 2011 2012 2013* 2014*<br />
Herkömmliche Anlage Solar System Absatzentwicklung<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Tsd. Anlagen<br />
Quelle: Fuji Keizai (2012) *Schätzung<br />
Der Markt für Solarthermie ist im Jahr 2010 zwar um ca. 7% zurückgegangen, konnte sich im darauf folgenden Jahr aber<br />
wieder erholen und ein Wachstum von 8% verzeichnen. Herkömmliche Anlagen haben im Gesamtmarkt einen Anteil von<br />
über 65%, daher wirken sich deren Verkäufe besonders stark auf den Gesamtmarkt aus. Der Abwärtstrend dieser Anlagen<br />
konnte im Jahr 2010 etwas abgebremst werden und auch der Markt für „Solar System“ profitierte von einer Initiative des<br />
Umweltministeriums, welche sich zum Ziel gesetzt hatte, die Solarthermie im Wohnbereich weiter auszubauen.<br />
Der Markt für Solarthermie hatte seine Hochphase in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts, allerdings wurden in<br />
diesem Zeitraum auch viele Geräte von schlechter Qualität und schlechtem After Sales Service in Kombination mit<br />
aggressiven Verkaufstaktiken angeboten. Dieser Skandal ist den Verbrauchern weiterhin in Erinnerung und die<br />
Solarthermie hat in Japan mit einem eher schlechten Image zu kämpfen.<br />
Durch die Katastrophe von 2011 ist bei den Verbrauchern aber das Bewusstsein zum Energiesparen und der<br />
Energieunabhängigkeit gestiegen, wovon vor allem die herkömmlichen Anlagen profitiert haben, da deren<br />
41
Anschaffungskosten (ca. 300.000 Yen) im Vergleich zu „Solar System“ (ca. 900.000 Yen) wesentlich geringer sind. Die<br />
Verkäufe von herkömmlichen Anlagen sind sehr vom Ölpreis abhängig: Steigt der Ölpreis, lassen diese sich besser<br />
verkaufen. Allerdings hat dieser Effekt seit 2011 wenig Wirkung gezeigt.<br />
In den letzten Jahren sind vermehrt Produkte mit einer Kombination aus Solarthermie, Photovoltaik, „Eco Cuto“ und<br />
„Eco Jozu“ (Siehe Kapitel 3.1.7.10) auf den Markt gekommen, allerdings hatte auch diese Maßnahme eine relativ geringe<br />
Wirkung, da die Märkte sehr von Subventionen abhängig sind.<br />
Marktanteile<br />
Abb. 43 Marktanteile für herkömmliche Solarthermie im Jahr 2011 Abb. 44 Marktanteile für Solar System im Jahr 2011<br />
Andere<br />
9.20%<br />
Noritz<br />
12.10%<br />
Yazaki<br />
Corp.<br />
26.20%<br />
Choufu<br />
Industry<br />
52.50%<br />
Choufu<br />
Seisakus<br />
ho<br />
25.50%<br />
Noritz<br />
17%<br />
Quelle: Fuji Keizai (2012) Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />
Andere<br />
14.90%<br />
Yazaki<br />
Corp.<br />
42.60%<br />
Beide Marktbereiche werden von den gleichen drei Unternehmen beherrscht. Andere nennenswerte Marktteilnehmer<br />
sind Choshu Industry, Terada Iron Works, Om Solar, Sun Junior und Paloma.<br />
Im Bereich herkömmliche Anlagen hat Choufu Industry einen Marktanteil von über 50%, während die Yazaki<br />
Corporation im Bereich Solar System mehr als 40% der Marktanteile hält. Die Marktanteile in beiden Segmenten waren<br />
in den letzten Jahren weitgehend stabil.<br />
Marktausblick<br />
Im Segment „Solar System“ wird zwar weiterhin Innovation betreiben, allerdings sind die hohen Anschaffungskosten ein<br />
großes Problem. Zum momentanen Zeitpunkt fehlt es außerdem an Unterstützung durch die Regierung und andere<br />
Organisationen.<br />
42
3.1.7.9. Der Markt für Home Energy Management Systems (HEMS)<br />
Unter HEMS werden solche Systeme verstanden, bei denen verschiedene elektronische Haushaltsgeräte oder<br />
Warmwasseranlagen durch IT vernetzt und automatisch gesteuert werden. Diese Technologie erzielt durch die Messung<br />
and Anzeige der Energieverbrauchsmenge ein höheres Einsparbewusstsein der Verbraucher. In den neusten Versionen<br />
ist es möglich, das Programm vom Smartphone aus zu steuern und zu überwachen.<br />
Abb. 45 Marktentwicklung für HEMS 2008 – 2014<br />
9<br />
65<br />
70<br />
Mrd. Yen<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
35<br />
8.3<br />
17<br />
4.8<br />
8<br />
3.6<br />
2.5<br />
0.9 1.4<br />
1.5<br />
0.9<br />
0.28 0.37<br />
2008 2009 2010 2011 2012 2013* 2014*<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Tsd. Systeme<br />
Umsatz<br />
Absatz<br />
Quelle: Fuji Keizai (2012) *Schätzung<br />
Vor der Dreifachkatastrophe konnte die Technologie bereits in kleinen Teilen jährlich ihr Marktvolumen steigern,<br />
allerdings wurde HEMS erst nach dem 11. März 2011 größere Beachtung geschenkt. Mittlerweile sind nicht nur<br />
traditionelle Unternehmen wie Panasonic oder Toshiba im Markt vertreten, auch Unternehmen aus der<br />
Kommunikations- und Automobilbranche sind in den Markt eingetreten.<br />
43
Marktanteile<br />
Abb. 46 Marktanteile für Solar System im Jahr 2011<br />
Andere<br />
25%<br />
Panasonic<br />
37.50%<br />
Nihon Denki<br />
12.50%<br />
Toshiba Lighting<br />
25%<br />
Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />
Panasonic setzte im Jahr 2010 bereits 2.000 Systeme ab und konnte diese Zahl 2011 auf 3.000 Geräte erhöhen. Toshiba<br />
hat seine Systeme auf großflächige Eigentumswohnungen spezialisiert und macht im Einfamilienhausbereich lediglich<br />
30% seines Umsatzes. Nihon Denki arbeitet mit einem Hausbauunternehmen zusammen und bietet seine Produkte<br />
hauptsächlich im Verbund an.<br />
Weitere Marktteilnehmer sind Sony, Sharp, Family Net Japan und Denso.<br />
Marktausblick<br />
Einige Bauunternehmen bieten mittlerweile die Möglichkeit, in allen ihren Häusern HEMS optional zu installieren und<br />
bauen darauf, dass in den nächsten Jahren der Markt weiterhin wachsen wird. Um die Technologie erfolgreich zu machen,<br />
wird es aber wichtig sein, viele elektronische Geräte mit HEMS kompatibel zu machen. Momentan ist in der Branche ein<br />
allgemeiner Trend dazu jedoch noch nicht zu verzeichnen. Zusätzlich sind die hohen Kosten von mehreren Millionen Yen<br />
ein großes Hindernis, sodass solange die Preise nicht fallen, eine großflächige Deckungsrate nicht wahrscheinlich ist.<br />
44
3.1.7.10. Der Markt für Warmwasserversorgung (Gas-, Öl- und Elektroheizkessel)<br />
Der Markt für Gas-Heizkessel<br />
Abb. 47 Marktentwicklung für Gas-Heizkessel 2008 - 2014<br />
Mrd. Yen<br />
500<br />
2.8<br />
450<br />
2.57<br />
2.49<br />
2.56 2.5<br />
400<br />
2.33 2.38<br />
370.3<br />
350<br />
322.4<br />
300<br />
269.6<br />
250<br />
220.2<br />
200 171.9 170.2<br />
184.2<br />
150<br />
100<br />
50<br />
134.6 129.3 134.8 146.2 148.4 148.4 148.3<br />
0<br />
2008 2009 2010 2011 2012 2013* 2014*<br />
3<br />
2.5<br />
2<br />
1.5<br />
1<br />
0.5<br />
0<br />
Mio. Geräte<br />
Quelle: Fuji Keizai (2012) *Schätzung<br />
Herkömmliche Geräte Eco Jozu Absatz<br />
Traditionell wurde der größte Absatz bei Heizkesseln im Gas-Segment erzielt. In den letzten Jahren hat der Markt aber<br />
im Zuge des „All-Denka- Jūtaku“ Trends viele Anteile an elektrische Heizkessel mit Wärmepumpen verloren.<br />
Das „gesamtelektrifizierte Haus“, oder im japanischen „All-Denka-Jūtaku“, hat sich in en letzten Japan stark verbreitet.<br />
Hierbei werden alle sich im Haushalt befindlichen Geräte wie Klimatisierung, Herd oder Warmwasserversorgung mit<br />
Elektrizität betrieben. Mit der „Elektrifizierung von Allem“ (jap.: „All-Denka“) soll im Zusammenspiel mit erneuerbaren<br />
Energiequellen, wie bspw. der Solarenergie, Einsparungen bei den Betriebskosten und den CO2-Emissionen erreicht<br />
werden.<br />
Auch der Markt für Gas-Heizkessel hatte von 2007 bis 2009 unter dem Rückgang von Neubauten zu leiden, sah 2010<br />
aber wieder einen Zuwachs (+8,24%). Die Dreifachkatastrophe führte dazu, dass das „All-Denka“-Konzept kurzfristig<br />
hinterfragt wurde und die daraus resultierende Nachfrage nach alternativen Produktlösungen trug dazu bei, dass Gas-<br />
Heizkessel eines der wenigen Marktsegmente waren, die auch 2011 ihr Marktvolumen vergrößern konnten (+19,57%).<br />
Seit einigen Jahren liegt der Fokus der Branche im Bereich Gas-Heizkessel auf Produkten mit der „Eco Jozu“-<br />
Technologie. Dies beruht auf einer Initiative der Japan Industrial Association of Gas and Kerosene Appliances (JGKA)<br />
und der Japan Gas Association (JGA) welche darauf abzielt, die Verbreitung energieeffizienter Gas-Heizkessel zu erhöhen.<br />
Im Vergleich zu herkömmlichen Gas-Heizkesseln, deren thermische Effizienz ca. 80% beträgt, schafft „Eco Jozu“ durch<br />
die Nutzung von Kondensationswärme eine um 20% höhere Effizienz. Aus technischer Sicht ist „Eco Jozu“ äquivalent<br />
zum „Brennwertkessel“ im deutschen Sprachraum.<br />
Die technische Neuerung dieses Brennwertkessels liegt darin, dass die in der Abluft enthaltene Wärme zum Heizen<br />
verwendet wird. Dadurch erhöht sich die Wärmetauscheffizienz von bisher 80 % auf bis zu 95 %. Diese Technik ist seit<br />
Langem bekannt, jedoch wurde ihre Markteinführung erst nach gemeinsamen F&E Aktivitäten von Rinnai und Takagi<br />
Industrial im Jahr 2000 angegangen.<br />
45
Eine großflächige Verbreitung von „Eco Jozu“ ist vor allem in den japanischen Ballungsgebieten zu beobachten, wo die<br />
Gasindustrie stark als Energieversorger der privaten Haushalte tätig ist.<br />
Marktanteile für Gas-Heizkessel im Jahr 2011<br />
Abb. 48 Marktanteile für Gas-Heizkessel im Jahr 2011<br />
Harman<br />
10.50%<br />
Paloma<br />
7%<br />
Andere<br />
7.90%<br />
Noritz<br />
38.10%<br />
Rinnai Corp.<br />
36.50%<br />
Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />
Noritz hat im Gas-Heizkessel-Markt einen Anteil von ca. 38%. Hinzu kommt, dass Harman eine Tochtergesellschaft der<br />
Noritz Gruppe ist, somit hat Noritz als Gruppe einen Marktanteil von über 50%. An zweiter Stelle folgt Rinnai Corp. mit<br />
36,5% Marktanteil. Andere Teilnehmer sind Chofu Seisakusho.<br />
Marktausblick<br />
Die Industrie setzt weiter verstärkt auf die energieeffiziente „Eco Jozu“-Technologie und der Trend zum Energiesparen<br />
und dem höheren Bewusstsein bei Energieeffizienz der Endverbraucher begünstigt diese Entwicklung zusätzlich.<br />
Der Markt für Gas-Heizkessel konnte 2011 und 2012 kurzfristig von der Kritik am „All-Denka“-Trend profitieren,<br />
allerdings ist es unwahrscheinlich, dass dieser Trend anhält. Mittelfristig wird sich der Trend zu elektronischen<br />
Heizkesseln fortsetzen und der Rückgang bei Neubauten wird sich ebenfalls auf den Markt auswirken.<br />
46
Der Markt für Öl-Heizkessel<br />
Abb. 49 Marktentwicklung für Öl-Heizkessel 2008 – 2014<br />
60<br />
450<br />
Mrd. Yen.<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
358<br />
327<br />
304<br />
34.3<br />
28.5<br />
31.1<br />
26.5 28.6 31.1<br />
411 411<br />
398<br />
406<br />
45.6<br />
43.6<br />
41.5<br />
38.8<br />
34.4 35.5 35.4 34.7<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
Tsd. Geräte<br />
0<br />
2008 2009 2010 2011 2012 2013* 2014*<br />
Herkömmliche Geräte Eco Feel Absatz<br />
0<br />
Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />
Öl-Heizkessel haben speziell in Hokkaido und anderen kälteren Gebieten Japans gegenüber Gas- und elektrischen<br />
Heizkesseln Marktanteile verloren. Ab 2009 konnte sich der Markt zwar wieder erholen (+9,51%), ein Großteil der<br />
abgesetzten Heizkessel wird aber lediglich dazu verwendet, ältere Geräte zu ersetzten. Darüber hinaus ist der Markt sehr<br />
abhängig von den Rohölpreisen.<br />
Die relativ stabilen Preise in den letzten Jahren und die Förderprogramme der Regierung sowie der Nachfragerückgang<br />
bei „All-Denka”-Geräten führten zu einem konstanten Wachstum der letzten Jahre.<br />
Die energieeffiziente Lösung im Öl-Heizkessel Bereich wird in Japan unter der Bezeichnung „Eco Feel“ geführt. Im<br />
Gegensatz zu „Eco Jozu“ im Gas-Heizkesselmarkt konnte sich diese Technologie jedoch bis jetzt nicht wirklich<br />
durchsetzen.<br />
Während die thermische Effizienz von bisherigen Öl-Heizkesseln etwa 83% beträgt, erreicht „Eco Feel“ durch die<br />
Nutzung von Abgaswärme einen Wirkungsgrad von 95%. Das angewendete Funktionsprinzip ist mit dem<br />
Brennwertheizkessel vergleichbar. Noritz begann im Dezember 2006 als erstes Unternehmen mit dem Vertrieb dieser<br />
Produkte.<br />
47
Marktanteile<br />
Abb. 50 Marktanteile für Öl-Heizkessel im Jahr 2011<br />
Andere<br />
5%<br />
Corona<br />
22%<br />
Noritz<br />
40%<br />
Choufu Seisakusho<br />
33%<br />
Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />
Mehr als 90% des Marktes werden von drei Unternehmen beherrscht, deren Marktanteile in den letzten Jahren relativ<br />
konstant waren. Während Noritz sich verstärkt auf die „Eco Feel“-Technologie konzentrierte, konnte Corona seine<br />
Marktanteile mit einem verstärkten Fokus auf Geräte, welche auf die Sanierung zugeschnitten sind, verteidigen.<br />
Andere Unternehmen, die im Markt agieren, sind Choufu Seisakusho und Sunpot.<br />
Marktausblick<br />
Die Auswirkungen des Erdbebens haben Öl-Heizkessel kurzfristig wieder zu mehr Popularität verholfen, dieser Trend<br />
wurde durch Förderprogramme und stabile Ölpreise verstärkt. Diese Entwicklung wird aber nur kurzfristig sein und der<br />
Markt für Öl-Heizkessel langfristig weiter zurückgehen. Auch beim Austausch von alten Geräten tendieren die<br />
Verbraucher heute eher zu Gas- oder elektrischen Heizkesseln. Bei der Verbreitung der neueren „Eco Feel“-Technologie<br />
mangelt es außerdem an Unterstützung durch die Regierung und andere Organisationen, sodass auch hier in den<br />
nächsten Jahren nicht mit einer hohen Nachfrage gerechnet wird.<br />
48
Der Markt für Elektrische Heizkessel<br />
Abb. 51 Marktentwicklung für Elektrische Heizkessel 2008 – 2014<br />
Mrd. Yen<br />
70<br />
1.25<br />
60<br />
55.4<br />
54.2 55.4 56.6<br />
52 50.8<br />
1.22 51.9<br />
1.22<br />
50<br />
1.2<br />
40 24.5<br />
26.9<br />
26.4 27.1 27.7<br />
24.3<br />
25.2<br />
30<br />
1.17<br />
1.15<br />
20<br />
1.14<br />
27.5 26.5 28.5 26.7 27.8 28.3 28.9<br />
10<br />
1.26<br />
1.24<br />
1.22<br />
1.2<br />
1.18<br />
1.16<br />
1.14<br />
1.12<br />
1.1<br />
Mio. Geräte<br />
0<br />
2008 2009 2010 2011 2012 2013* 2014*<br />
Umsatz Eco Cuto Absatz<br />
1.08<br />
Quelle: Fuji Keizai (2012) *Schätzung<br />
Elektrische Heizkessel konnten sehr stark von dem Trend zur „All Denka“-Wohnung profitieren und erhielten auch durch<br />
die japanischen Stromversorger große Unterstützung. Förderprogramme der Regierung förderten den Absatz der<br />
Produkte ebenfalls.<br />
2009 erlebte der Markt seinen ersten Absatzrückgang (-3,65%). Grund dafür waren die Auswirkungen der weltweiten<br />
Finanzkrise und der daraus resultierende Rückgang bei Neubauten. Durch das „Eco Point Programm“ der Regierung<br />
konnte sich der Markt 2010 aber wieder erholen und wuchs um mehr als 9%.<br />
2011 hatte die Dreifachkatastrophe große Auswirkungen auf die Produktion von elektrischen Heizkesseln. Von März bis<br />
Juli waren wichtige Bauteile nicht verfügbar und die Produktion stand für knapp fünf Monate still (-6,32%).<br />
Bei Neubauten kommt mittlerweile zu einem Großteil nur noch die neuere „Eco Cuto“ -Technologie zum Einsatz.<br />
„Eco Cuto“ ist die allgemeine Warenbezeichnung für elektrische Heizkessel, die durch Einsatz von<br />
Wärmepumpentechnologie Warmwasser aus der Luft ohne Verwendung von FCKW (Freon) als Kühlmittel erzeugen. Als<br />
Kühlmittel kommt dabei CO2 zum Einsatz. „Eco Cuto“ spielt im Konzept der „All-Denka“-Wohnung eine zentrale Rolle.<br />
Der elektrische Energieverbrauch für die Wassererhitzung per „Eco Cuto“-System entspricht einem Drittel der benötigten<br />
Heizenergie der bisherigen Kessel, wobei eine Reduzierung der CO2–Emissionen von 60 % möglich ist. „Eco Cuto“ war<br />
anfangs aufgrund seiner Funktionsweise in kälteren Gebieten schwer anwendbar. Jedoch entwickelten Toshiba Electric<br />
Appliances sowie Hitachi Housetec im Jahr 2007 Geräte, welche einer Lufttemperatur von bis zu -20°C standhalten<br />
können.<br />
49
Marktanteile<br />
Abb. 52 Marktanteile für elektrische Heizkessel im Jahr 2011 Abb. 53 Marktanteile für Eco Cute im Jahr 2011<br />
Takara<br />
Standard<br />
8%<br />
Andere<br />
21%<br />
Panasoni<br />
c<br />
16%<br />
Mitsubis<br />
hi Denki<br />
55%<br />
Corona<br />
14.20%<br />
Daikin<br />
17.10%<br />
Andere<br />
12.90%<br />
Panasoni<br />
c<br />
30.80%<br />
Mitsubis<br />
hi<br />
25%<br />
Quelle: Fuji Keizai (2012) Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />
Obwohl Korona ein Pionier der „Eco Cute“- Technologie war, hat das Unternehmen in den letzten Jahren aufgrund des<br />
starken Konkurrenzkampfes beständig Marktanteile verloren. Panasonic ist mit seinen Produkten, die z. B. beim Baden<br />
dem Wasser zusätzliche Mineralien zuführen, sehr erfolgreich. Bis 2009 war auch Toshiba Carrier im Markt aktiv, das<br />
Unternehmen entschied sich aber, aus dem Markt komplett auszusteigen.<br />
Marktausblick<br />
Obwohl „All-Denka“ nach der Dreifachkatastrophe kurzfristig in Verruf gekommen war, wird das Prinzip von den großen<br />
Hausbauunternehmen weiterhin sehr stark unterstützt. Auch der weltweite Trend zu Wärmepumpen zeichnet sich in<br />
Japan ab, sodass speziell „Eco Cuto“ langfristig einen Großteil des Marktes für elektrische Heizkessel besetzen wird.<br />
50
3.1.7.11. Der Markt für Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)<br />
Bei KWK für den Wohnbedarf wird in Japan hauptsächlich zwischen gas- („Eco Will“) und brennstoffzellenbetriebenen<br />
Anlagen („Ene Farm“) unterschieden.<br />
„Eco Will“ ist ein Warenzeichen von Osaka Gas. Beim „Eco Will“-Konzept wird durch einen Gasmotor Strom erzeugt und<br />
die dabei entstehende Abgaswärme für die Warmwasserversorgung genutzt. „Eco Will“ ist die allgemeine<br />
Warenbezeichnung für solche Geräte und im Prinzip ein Kraft-Wärme-Kopplungssystem für Privathaushalte. Dieses<br />
System wurde durch einige Gasversorger (Osaka Gas, Toho Gas, Seibu Gas) sowie Noritz und Chofu Seisakusho<br />
gemeinsam entwickelt.<br />
„Ene Farm“ ist eine Warenbezeichnung für Brennstoffzellen-Kraft-Wärme-Kopplungssysteme für Privathaushalte<br />
(stationäres Brennstoffzellensystem). Diese Bezeichnung wurde zur Erhöhung des Bekanntheitsgrades sowie zur<br />
Verbreitung der Brennstoffzelle im August 2008 durch den Verband Fuel Cell Commercialization Conference of Japan<br />
geschaffen und vereinheitlicht.<br />
Brennstoffzellen bieten ein hohes elektrisches Potenzial und verfügen über Wirkungsgrade von 30 – 60%. Das KWK-<br />
System extrahiert aus Gas den Wasserstoff und erzeugt durch Reaktion mit dem Sauerstoff aus der Luft Strom. Die dabei<br />
entstehende Abluftwärme wird für die Warmwasserversorgung verwendet. Bei diesem System kommt hauptsächlich die<br />
Protonenaustausch-Membran-Brennstoffzelle zum Einsatz.<br />
Die stationären Brennstoffzellensysteme, welche mit Brennstoffen wie Gas oder Kerosin eine dezentrale Stromversorgung<br />
darstellen, sind hocheffizient, da der bei der Stromübertragung entstehende Energieverlust vermieden werden kann.<br />
Zusätzlich kann mit dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung auch die Abluftwärme genutzt werden.<br />
Abb. 54 Marktentwicklung für Kraft-Wärme-Kopplung 2008 – 2014<br />
140<br />
120<br />
100<br />
120<br />
105.7<br />
113.4<br />
100<br />
80<br />
Mrd Yen<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
16.221.5<br />
18.1 18.7<br />
18 17.9<br />
22.5<br />
20.7<br />
35.7<br />
31<br />
63.555.8<br />
60<br />
40<br />
20<br />
Tsd. Geräte<br />
0<br />
13 8.1 6.7 4.3 3.7 3.5 3.4<br />
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014<br />
Eco Will Ene Farm Absatz<br />
0<br />
Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />
Von 2010 bis 2011 wuchs der Markt um ca. 15%. Beide Systeme werden hauptsächlich von den städtischen Gaswerken<br />
und LPG Unternehmen vertrieben. Seit der Einführung von „Ene Farm“ konzentriert sich der Absatz zunehmend auf die<br />
neue Technologie. „Eco Will“ Produkte wurden seit der Markteinführung hauptsächlich für Einfamilienhäuser vertrieben<br />
51
und bis zum Jahr 2010 wurden in Japan rund 100.000 Produkte dieser Art verkauft. Allerdings brach im Jahr 2008, dem<br />
letzten Jahr der ersten großflächigen Einführungsphase, der Absatz der Produkte großflächig ein und dieser Trend setzte<br />
sich auch in den zwei Folgejahren fort. Zusätzlich liefen im Jahr 2011 Subventionen für die Technologie aus, was den<br />
Abwärtstrend weiter beschleunigte.<br />
Auch 2012 konnte keine zusätzliche Nachfrage verzeichnet werden, allerdings spricht für die Technologie, dass sie im<br />
Gegensatz zu „Eco Farm“ nur ein Drittel der Anschaffungskosten beansprucht und durch das Erdbeben im März 2011<br />
zumindest das derzeitige Absatzniveau gehalten werden konnte.<br />
Bei „Ene Farm“-Produkten konnte von 2010 auf 2011 eine Verdopplung der Absatzmenge beobachtet werden. Von April<br />
2011 bis ursprünglich März 2012 sollten Subventionsgelder von bis zu 1 Mio. Yen pro Haushalt für die Einführung der<br />
Technologie gezahlt werden. Allerdings war der Ansturm so groß, dass die bereitgestellte Subventionssumme bereits im<br />
Juli 2011 ausgeschöpft war.<br />
Die Auswirkungen der Katastrophe von 2011 führten allerdings dazu, dass im Oktober 2011 weitere Subventionsgelder<br />
bereitgestellt wurden, allerdings dieses Mal nur bis zu einer Summe von maximal 850.000 Yen.<br />
Abb. 55 Marktanteile für Gas-KWK im Jahr 2011 Abb. 56 Brennstoffzellen-KWK im Jahr 2011<br />
Nishibu Andere<br />
Gas 7.10%<br />
7.10%<br />
Touhou<br />
Gas<br />
12.90%<br />
Tokyo<br />
Gas<br />
14.30%<br />
Osaka<br />
Gas<br />
58.60%<br />
Touhou<br />
Gas<br />
5.80%<br />
Andere<br />
8%<br />
JX<br />
13.10%<br />
Osaka<br />
Gas<br />
21.90%<br />
Tokyo<br />
Gas<br />
51.10%<br />
Quelle: Fuji Keizai (2012) Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />
Im Bereich KWK-Gas hat Osaka Gas einen Marktanteil von fast 60%. Der Vorsprung gegenüber Tokyo Gas ist darauf<br />
zurückzuführen, dass Osaka Gas sich bereits seit der ersten Stunde auf die Technologie konzentriert hatte.<br />
Im Juni 2011 wurde mit den Geräten von Osaka Gas bereits eine Energieeffizienz von 92% erreicht und trotzdem die<br />
Dimensionen der Geräte verkleinert.<br />
Bei „Ene Farm“ konzentrierte man sich bis April 2011 hauptsächlich auf den Vertrieb für Neubauten, allerdings werden<br />
die Geräte mittlerweile auch zum Nachrüsten verkauft. Bis Januar 2011 wurden von Osaka Gas mehr als 500 Geräte<br />
abgesetzt. Die verkauften Produkte werden zum Großteil von Toshiba Battery System hergestellt aber auch Geräte von<br />
Panasonic sind erhältlich.<br />
Tokyo Gas vertreibt hauptsächlich Geräte von Panasonic und konnte im Jahr 2010 2.400 Geräte verkaufen. 2011 konnte<br />
das Verkaufsziel von 5000 Geräten mit einer gesamten Absatzmenge von mehr als 7.000 Geräten übertroffen werden.<br />
Der Absatz der Geräte verteilt sich ca. zu 50% auf Neubauten und zu 50% auf Nachrüstungen.<br />
52
Marktausblick<br />
Durch die Einführung von KWK-Brennstoffzellen ist der Absatz bei KWK-Gas erheblich geschrumpft und es wird<br />
erwartet, dass dieser Trend sich auch weiterhin fortsetzt.<br />
3.1.2. Aktuelle Projekte im Bereich Gebäudeeffizienz<br />
Für deutsche Unternehmen interessante Projekte im Bereich Gebäudeeffizienz fallen eher unter die Kategorie<br />
Förderprogramme. Zwar gibt es in Japan mit dem „Smart City Projekt“ ein groß angelegtes Projekt, bei dem auch die<br />
Energieeffizienz in Gebäuden eine Rolle spielt, allerdings handelt es sich um Energieeffizienz nach „japanischer Art“. Dies<br />
bedeutet, dass nicht eine Erhöhung der passiven Energieeffizienz, z. B. bessere Dämmmaterialien im Vordergrund steht,<br />
sondern vielmehr das Zusammenspiel von Haushaltsgeräten, Warmwasserversorgung und Photovoltaik in Kombination<br />
mit Energie Management Systemen im Vordergrund steht.<br />
Tatsächlich werden in keiner der vier „Smart Cities“ Sanierungsmaßnahmen oder eine ähnliche Aufrüstung bei z.B.<br />
Dämmmaterialien, Fenster und Fensterrahmen berücksichtigt. 18<br />
18 Japan Smart City Portal, http://jscp.nepc.or.jp/en/index.shtml, abgerufen am 20.08.2013<br />
53
3.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen für Energieeffizienz<br />
In Japan ist das Ministerium für Land, Infrastruktur, Transport und Tourismus (MLIT) für die Entwicklung von<br />
Standards bei der Energieeffizienz in Gebäuden zuständig. Das MLIT entstand 2001 durch die Zusammenlegung des<br />
Verkehrsministeriums, des Bauministeriums, der Behörde für Staatsland und der Behörde für die Entwicklung von<br />
Hokkaido. Die Einführung entwickelter Standards liegt allerdings zu gleichen Teilen beim MLIT und bei METI.<br />
Zusätzlich ist das Energy Conservation Center of Japan (ECCJ), eine nicht staatliche Organisation, seit 1978 dafür<br />
zuständig, sparsame Energienutzung und Reduzierung von Treibhausgasen voranzutreiben.<br />
Die Regierung versucht seit mehreren Jahren den Wettbewerb im Energiemarkt zu steigern, indem Gesetze und<br />
Regulierungen zur Einschränkung des Wettbewerbs gelockert und die gesetzlichen Standards im Bereich der<br />
Energieeffizienz und Baupolitik verschärft wurden. Allerdings sind die Sanktionsmöglichkeiten begrenzt und die<br />
Standards im Vergleich zu Deutschland niedrig.<br />
3.2.1. Energiespargesetz<br />
Ausgelöst durch die Auswirkungen der beiden Ölkrisen in den 70er Jahren trat das Gesetz zur rationellen<br />
Energienutzung, das „Energy Conservation Law“, im Oktober 1979 in Kraft. Die wichtigsten Inhalte lauten:<br />
Maßnahmen für Fabriken<br />
• Verpflichtendes Energie Management<br />
• Einstellung bzw. Berufung von Energie Managern verpflichtend<br />
• Berichterstattung über die Energienutzung in Fabriken mit besonders hohem Energieverbrauch<br />
• Empfehlungen für Maßnahmen zur Energieeinsparung, falls erforderlich<br />
Maßnahmen für Gebäude<br />
• Verschiedene Richtlinien für Energieeinsparung in Gebäuden<br />
• Im Fall von groben Verstößen werden die Namen der verantwortlichen Unternehmen öffentlich gemacht<br />
Maßnahmen für Maschinen und Anlagen<br />
• Festlegung von Mindestenergieeffizienzstandards für Maschinen und Anlagen, wie z. B. PWK und Klimaanlagen<br />
• Verpflichtende Kennzeichnung über Energieeffizienz<br />
3.2.2. Gesetzesänderungen<br />
Bis zum Jahr 2013 wurde das Gesetz sieben Mal revidiert, währen die letzte Gesetzesänderung am 01. April 2014 in Kraft<br />
treten wird und eine wichtige Änderung für Energieeffizienz in Gebäuden enthält:<br />
Revision 1984<br />
• Simplifikation und Rationalisierung<br />
• Das Energy Conservation Center (EECJ) wird vom Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI) zur<br />
Kontrollinstanz bestimmt<br />
Revision 1993<br />
• Im Zuge der U.N. Conference on Environment and Development (UNCED), auch bekannt als Earth Summit,<br />
wird das Gesetz an die globale Zielsetzung angepasst<br />
• Unternehmen mit Energie Management werden zu periodischer Berichterstattung verpflichtet<br />
• Strafmaßnahmen bei Verstößen im Bereich Fabriken, Gebäude sowie Maschinen und Anlagen werden eingeführt<br />
• Die New Energy and Industrial Technology Development Organization (NEDO) wird in die Aktivitäten<br />
miteinbezogen<br />
54
Revision 1999<br />
• Als Reaktion auf den steigenden Energieverbrauch weltweit und vor allem in Japan werden die Bestimmungen<br />
für Fabriken verschärft<br />
• Typ 1: Fabriken mit einem jährlichen Verbrauch von mehr als 3.000kl Heizenergie und 12 Mio. kWh Strom<br />
werden zur Vorlage langfristiger Pläne für Einsparung von Energie verpflichtet<br />
• Typ 2: Fabriken mit einem jährlichen Verbrauch von mehr als 1.500kl Heizenergie und 6 Mio. kWh Strom<br />
werden zur Ernennung von Energie Managern verpflichtet, die regelmäßig an Trainingskursen teilnehmen<br />
• Einführung des "Top Runner"-Programms durch METI<br />
Revision 2003<br />
• Fokussierung auf den gewerblichen Bereich<br />
• Ausweitung des Typ 1 vom Industriesektor auf alle Bereiche<br />
• Fabriken des Typ 2 werden verpflichtet, ebenfalls langfristige Pläne zur rationellen Energienutzung vorzulegen<br />
• Gebäude mit einer Fläche von mehr als 2.000m² werden zur Berichterstattung über Energiesparmaßnahmen<br />
verpflichtet<br />
Revision 2006<br />
• Weitere Maßnahmen nach in Kraft treten des Kyoto-Protokolls<br />
• Berichterstattung wird im Gebäudebereich bzgl. rationelle Energienutzung verschärft und Berichtspflicht über<br />
Neukonstruktionen und groß angelegte Reparaturmaßnahmen ergänzt<br />
• Transportunternehmen des Fracht- und Beförderungssektors, die ein bestimmtes Level überschreiten, werden<br />
zur Berichterstattung verpflichtet<br />
• Energieversorger werden verpflichtet, regelmäßig Informationen zum Energiesparen zu Fördern und zu<br />
Verbreiten<br />
Revision 2008<br />
• Verschärfung der Maßnahmen im kommerziellen Sektor sowie bei Büro- und Wohngebäuden<br />
• Ab April 2009: Alle Unternehmer werden verpflichtet, die jährliche Energieverbrauchsmenge zu erfassen<br />
• Ab April 2010: Berichtspflicht für Energiesparmaßnahmen auch im kommerziellen Sektor und für Gebäude mit<br />
einer Fläche von unter 2000m²<br />
• Verringerung des Energieverbrauches um 1% pro Jahr als Ziel definiert<br />
• Bei Nichterfüllung mögliche Sanktionen inkl. öffentliche Bekanntmachung von Namen<br />
Revision 2013<br />
• Verschärfung der Maßnahmen für energieeffizientes Bauen<br />
• Baumaterialien, wie z.B. Fenster und Dämmaterialien, werden in das „Top Runner Program“ aufgenommen.<br />
Eine genaue Definition der Materialien steht noch nicht fest<br />
• Spezielle Berücksichtigung für Wohngebäude, die mit HEMS ausgerüstet sind<br />
55
3.2.3. Top Runner Program<br />
Das „Top Runner Program“ wurde 1999 von der japanischen Regierung ins Leben gerufen, um die Energieeffizienz von<br />
Endverbraucherprodukten zu erhöhen.<br />
Als Teil des Energiespargesetzes setzt das Programm verbindliche Mindeststandards für die Energieeffizienz<br />
verschiedener Produktgruppen, basierend auf dem effizientesten Produkt („Top Runner“) der jeweiligen Kategorie. Das<br />
ausgesprochene Ziel dieser Maßnahme ist es die „energieeffizientesten Produkte der Welt zu schaffen“.<br />
Die Mindeststandards für das „Top Runner Program“ werden vom japanischen Ministerium für Wirtschaft, Handel und<br />
Industrie (METI) und beratenden Ausschüssen festgelegt. In den Ausschüssen sind Vertreter aus Forschung, Industrie,<br />
Verbänden, Verbrauchergruppen und lokalen Behörden vertreten.<br />
Wird ein Produkt für das Programm oder eine Aktualisierung seiner Mindeststandards ausgewählt, wird für einen<br />
Evaluationszeitraum ein weiterer Ausschuss gegründet, der Vorschläge für Richtwerte ausarbeitet. Diese Vorschläge<br />
müssen in letzter Instanz wieder von METI bestätigt werden. Bis zur Implementierung der neuen Mindeststandards<br />
dauert es in der Regel zwischen einem und zwei Jahren.<br />
Unternehmen der Branche haben daraufhin mehrere Jahre Zeit, ihre Produkte den neuen Standards anzupassen. Ob der<br />
Standard erreicht wurde oder nicht, wird hierbei nicht an einzelnen Geräten gemessen, sondern am Durchschnitt der<br />
angebotenen Geräte eines Unternehmens der entsprechenden Produktgruppe.<br />
Ist ein Unternehmen nicht in der Lage, die neuen Mindeststandards zu erreichen, wird es in der Regel von METI darauf<br />
hingewiesen und gebeten, seine Produkte in einem bestimmten Zeitraum anzupassen. Sollten die Vorgaben des<br />
Programms daraufhin immer noch nicht erfüllt worden sein, wird der Name des Unternehmens öffentlich genannt und<br />
im Anschluss dazu verpflichtet die, Vorgaben zu erfüllen. Daten bzgl. Unternehmen, die den Standard in erster Instanz<br />
nicht eingehalten haben, liegen nicht vor. Allerdings wurde bis zum heutigen Zeitpunkt, seit der Einführung des „Top<br />
Runner Program“, noch kein Unternehmen öffentlich bekannt gemacht.<br />
Die Vorgaben zur Verbesserung der Energieeffizienz reichten in der Vergangenheit von 16 - 80% und wurden in allen<br />
Fällen ausnahmslos erreicht und teilweise übertroffen.<br />
Momentan werden in 26 Produktkategorien regelmäßig „Top Runner Produkte“ bestimmt und eine Gesetzesänderung,<br />
die im April 2014 in Kraft treten wird, sieht vor, neue Produkte aus dem Bereich Baumaterialien, wie z. B. Fenster und<br />
Dämmmaterial, in das Programm mit aufzunehmen.<br />
Nachfolgend ein Überblick über die momentanen Produktkategorien des Programms und ausgewählte Steigerungen der<br />
Energieeffizienz in bestimmten Zeiträumen:<br />
Tabelle 2: Produktkategorien des „Top Runner Programm“<br />
Produktkategorie Aufnahme ins Programm Änderungen / Anpassungen<br />
Personen- und Lastkraftwagen Dezember 1998 April 2003, November 2005, März 2007,<br />
Dezember 2011<br />
Klimaanlagen Dezember 1998 Juli 2006, April 2008<br />
Fernsehgeräte Dezember 1998 Juni 2005<br />
Videorekorder Dezember 1998 Juni 2005<br />
Computer Dezember 1998 April 2003, Dezember 2009<br />
Magnetdisketten Dezember 1998 April 2003, Dezember 2009<br />
Kopiermaschinen / Drucker /<br />
Dezember 1998 Dezember 2011<br />
Kombinationsgeräte<br />
Beleuchtungskörper Dezember 1998 Dezember 2008, Juli 2009<br />
Elektrische Kühlschränke Juni 1999 Juli 2006<br />
56
Elektrische Tiefkühlschränke Juni 1999 Juli 2006<br />
Elektrische Toilettensitze April 2002 Juni 2007<br />
Gas/Öl Raumheizgeräte April 2002<br />
Gaskochgeräte April 2002 Mai 2005<br />
Gas Wassererhitzer April 2002 Mai 2005<br />
Öl Wassererhitzer April 2002<br />
Vending Machines April 2002 Juni 2007<br />
Transformatoren April 2002 Dezember 2011<br />
Mikrowellen November 2005<br />
Elektrische Reiskocher Juni 2005<br />
DVD Rekorder Juni 2005 Juni 2007<br />
Router (Netzwerktechnik) April 2008<br />
Switch (Netzwerktechnik) April 2008<br />
Kommerzielle Kühl- und Gefrierschränke Januar 2011<br />
Wassererhitzer mit Wärmepumpe September 2012<br />
Diese Unterteilung stellt lediglich einen groben Überblick dar, tatsächlich sind die einzelnen Kategorien noch vielfach<br />
weiter unterteilt. Für genauere Informationen kann auf das Top Runner Handbuch des japanischen Ministeriums für<br />
Wirtschaft und Industrie zurückgegriffen werden. 19<br />
3.2.4. Öffentliches Vergabeverfahren und Ausschreibungen<br />
Öffentliche Aufträge<br />
Als Mitglied der World Trade Organization (WTO) werden öffentliche Aufträge in Japan unter dem „Agreement on<br />
Government Procurement“ (GPA) geregelt.<br />
Das GPA wurde im Januar 1981 verabschiedet und enthält Regelungen um eine Diskriminierung von ausländischen<br />
Unternehmen bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen zu vermeiden. Im Jahr 1996 wurde das GPA ergänzt bzw.<br />
geändert und bezieht in seinem jetzigen Umfang auch die Vergabe von öffentlichen Aufträgen durch Landesverwaltungen<br />
und anderen regierungsnahen Institutionen mit ein. Weiterhin wurde der Dienstleistungsbereich in das GPA<br />
aufgenommen und alle teilnehmenden Länder dazu verpflichtet, ein öffentliches Beschwerdesystem einzuführen.<br />
Über das GPA hinaus hat Japan noch einige zusätzliche Maßnahmen ergriffen, um öffentliche Vergabeverfahren<br />
transparenter zu gestalten:<br />
• Erhöhung der Transparenz über Abläufe des Vergabeverfahrens<br />
• Erhöhung der jährlichen Ausschreibungen<br />
• Verbessertes Qualifizierungsverfahren<br />
• Verbesserung der Informationsinfrastruktur von öffentlichen Aufträgen<br />
Diese zusätzlichen Maßnahmen regulieren die Vergabe von öffentlichen Aufträgen in 22 Ministerien und Behörden sowie<br />
in 137 regierungsnahen Institutionen. 20<br />
19 ANRE, http://www.enecho.meti.go.jp/policy/saveenergy/toprunner2011.03en-1103.pdf, abgerufen am 20.08.2013<br />
20 JETRO, http://www.jetro.go.jp/en/database/procurement/procurement.html, abgerufen am 20.08.2013<br />
57
Ausschreibungen<br />
Aktuelle Ausschreibungen im Bausektor können auf der Webseite des Japan Construction Information Center (JACIC)<br />
abgerufen werden. Allerdings gibt es nur eine japanische Version. Eine englische Suchfunktion für öffentliche<br />
Ausschreibungen bietet die JETRO, allerdings ist diese bei Weitem nicht so detailliert wie die japanische Version des<br />
JACIC.<br />
Unternehmen, welche an Ausschreibungen auf Landes- und Präfekturebene teilnehmen möchte, müssen sich zunächst<br />
qualifizieren lassen. In den meisten Fällen wird diese Qualifizierung übergreifend für alle öffentlichen Ausschreibungen<br />
des Landes vom Ministry of Internal Affairs and Communications vergeben, allerdings stellen Ausschreibungen im<br />
Baubereich eine Ausnahme dar.<br />
Die Qualifizierung wird in diesem Fall direkt vom Ministerium für Land, Infrastruktur, Verkehr und Tourismus (MLIT)<br />
vorgenommen. Sollte ein Unternehmen bei Veröffentlichung einer Ausschreibung noch nicht qualifiziert sein, hat es die<br />
Möglichkeit, den Qualifizierungsantrag zusammen mit seinem Angebot einzureichen. Wird der Antrag angenommen,<br />
bekommt das Unternehmen in eine von drei Klassifizierungsstufen (A, B,C), die festlegen, bis zu welchen Auftragswerten<br />
das Unternehmen sich auf Ausschreibungen bewerben darf.<br />
In welche Klassifizierung das Unternehmen eingestuft wird, wird mithilfe einer Formel berechnet, in die verschiedene<br />
Angaben, wie Eigenkapital, Anzahl Angestellter, durchschnittlicher Jahresumsatz und andere Kennzahlen einfließen.<br />
A: Keine Begrenzung<br />
B: Aufträge bis zu einem Wert von 250 Mio. Yen<br />
C: Aufträge bis zu einem Wert von 20 Mio. Yen 21<br />
3.2.5. Standards, Normen und Zertifizierungen<br />
Standards<br />
Energy Efficiency Standard for Housing and Buildings<br />
Der EESHB ist die Bezeichnung für den japanischen Standard für Dämmmaterial des Bauministeriums (MLIT). Der<br />
Begriff wurde mit einer weitreichenden Revision der Vorgaben im März 1999 eingeführt.<br />
Abb. 57 Beispiel für staatliche Richtlinien von 1999 bis 2013, Klimazone 4<br />
Quelle: Japan Markt, Juli/August (2013)<br />
21 MIAC, https://www.chotatujoho.go.jp/va/com/shinsei_yusojisan.html, abgerufen am 20.08.2013<br />
58
Zu dem Zeitpunkt der Revision galt Japan als das Schlusslicht bei den 1. Welt Ländern, was Vorgaben in Bezug auf<br />
Dämmmaterialien für Gebäude und insbesondere für Einfamilienhäuser angeht. Der neue Standard sollte dem Land<br />
dabei helfen, auch im Bereich der Energieeffizienz in Gebäuden zu der Weltspitze aufzuschließen. Allerdings war der<br />
Standard bis heute nicht verpflichtend und dient lediglich als Orientierungsgrundlage, was die niedrige Erfüllungsrate<br />
speziell bei Einfamilienhäusern erklärt.<br />
Abb. 57 Entwicklung der Erfüllung der Energieeffizienzrate nach EESHB<br />
bei Nichtwohnbauten von 1999 - 2010<br />
Abb. 58 Entwicklung der Erfüllung der Energieeffizienzrate nach EESHB bei<br />
Einfamilienhäusern von 1999 - 2010<br />
Prozent<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
34 34 35<br />
50<br />
70 74 85 87 85 83 85 88<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
Prozent<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
3<br />
7 9 12 15 15 15 16 18 18 26 39<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
Quelle: ANRE (2011) Quelle: ANRE (2011)<br />
Eine weitere Verschärfung der Standards wurde im Jahr 2011 verabschiedet und tritt im Jahr 2013 für Wohngebäude (1.<br />
Oktober) und Nicht-Wohngebäude (1. April) in Kraft. Allerdings handelt es sich auch dieses Mal nicht um eine gesetzliche<br />
Vorgabe.<br />
Während in der alten Version des Standards lediglich die Dämmleistung des jeweiligen Gebäudes im Vordergrund stand,<br />
wurde in der neuen Version der Primärverbrauch als weitere Kennzahl eingeführt. Durch diese Änderung ist es nun<br />
möglich, die Energieeffizienz eines Gebäudes als Ganzes zu bewerten. Außerdem wurden die Klimazonen I und IV<br />
(Hokkaido und Tokyo) in jeweils zwei neue Klimazonen weiter unterteilt.<br />
Der Standard gilt für Wohngebäude als erfüllt, wenn der errechnete Primärverbrauch des Gebäudes nicht überschritten<br />
wird und vorher errechnete Werte zur jährlichen Sonneneinstrahlung und zum Wärmedurchgang (W/(m²·K)) nicht<br />
überschritten werden.<br />
Für die verschiedenen Klimazonen Japans lauten diese Werte:<br />
Tabelle 3 Klimazonen aufteilung laut Energy Efficiency Standards for Housing and Buildings (2013)<br />
Klimazone 1 2 3 4 5 6 7 8<br />
Wärmedurchgang 0,46 0,46 0,75 0,87 0,87 0,87 - -<br />
Sonneneinstrahlung - - - - 3,0 2,8 2,7 3,2<br />
Quelle: METI (2013)<br />
Bei Nichtwohngebäuden gelten die Richtlinien als erfüllt, sobald der errechnete Primärverbrauch und der PAL-Wert<br />
(Perimeter Annual Load) des gesamten Gebäudes nicht überschritten werden. 22<br />
Die größte Kritik an dem EESHB ist weiterhin die Tatsache, dass es sich nur um eine Orientierungsgrundlage handelt<br />
und ein Verstoß dagegen keine wirklichen Konsequenzen nach sich zieht. Aus diesem Grund wird seit einiger Zeit<br />
darüber beraten, den Standard bis zum Jahr 2020 gesetzlich verpflichtend zu machen.<br />
22 MLIT, http://www.mlit.go.jp/common/000996591.pdf, abgerufen am 20.08.2013<br />
59
Certification of Low Carbon Emission Buildings Standard<br />
Als Reaktion auf die niedrige Erfüllungsrate bei der Energieeffizienz in Gebäuden trat im Dezember 2012 außerdem der<br />
„Certification of Low Carbon Emission Buildings Standard“ in Kraft. Der Standard bietet Zugang zu Steuererleichte<br />
rungen und andere Vergünstigungen für private Gebäude, die den errechneten Primärverbrauch des Energy Efficiency<br />
Standards for Housing and Buildings um mind. 10% verringern können und die im selben Standard festgelegten<br />
Dämmwerte erreichen. Dieser Programm gilt allerdings nur für Gebäude, die in „urbanen Gebieten“ liegen. Diese<br />
urbanen Gebiete sind im japanischen „City Planning Act“ definiert, eine englische Übersetzung des Gesetzestextes kann<br />
hier eingesehen werden.<br />
Zusätzlich müssen von den folgenden acht Bedingungen mind. zwei erfüllt sein:<br />
1. Installation von Wassersparmaßnahmen (Mindestens eine der genannten Optionen muss erfüllt sein)<br />
o Mindestens die Hälfte aller installierten Toiletten müssen Wasser sparend sein<br />
o Mindestens die Hälfte aller installierten Wasserhähne muss Wasser sparend sein<br />
o Einbau eines Geschirrspülers<br />
2. Installation von Anlagen zur Wiederaufbearbeitung von Regenwasser oder Abwasser<br />
3. Installation von HEMS oder BEMS<br />
4. Installation von Photovoltaikanlagen und zugehöriger Speichertechnologie<br />
5. Maßnahmen gegen den Heat Island Effekt (mindestens eine der genannten Optionen muss erfüllt sein)<br />
a. Mindestens 10% der Grundstücksfläche müssen aus Grün- oder Wasserflächen bestehen<br />
b. Mindestens 10% der Grundstückfläche müssen aus Asphalt oder Pflasterstein bestehen, der einen<br />
besonders hohen Sonnenreflexionswert aufweist<br />
c. Mehr als 20% der Dachfläche muss aus Grünflächen oder Material mit einem hohen Sonnenreflexionswert<br />
bestehen<br />
d. Mindestens 10% der Außenwand muss aus Grünfläche bestehen<br />
6. Installation von Maßnahmen, die den Gebäudeverfall verlangsamen.<br />
7. Es handelt sich um ein Gebäude mit Holzgerüst.<br />
8. Bei tragenden Elementen des Gebäudes wird Hochofenzement oder Zement, der mit Flugasche vermischt ist,<br />
verwendet<br />
Alternativ zu diesen acht Punkten kann aber auch eine BEE-Bewertung von mindestens 2,0 und eine CO² Einsparung<br />
von mind. 40% im Lebenszyklus des Gebäudes im CASBEE System (siehe nachfolgend „Zertifizierungen“) anerkannt<br />
werden. 23<br />
23 Institute for Building Environment and Energy Conservation, http://www.ibec.or.jp/CASBEE/index.htm, abgerufen am 20.08.2013<br />
60
Normen<br />
Ein Großteil der Normen wird heutzutage auf internationaler Ebene festgelegt, allerdings gibt es, wie in anderen Ländern,<br />
auch in Japan noch Bedarf an nationalen Normen.<br />
Die japanischen Normen werden als Japanese Industry Standard (JIS) bezeichnet und bis April 2013 gab es 10.399<br />
gültige JIS-Normen. 24 Für die Ausarbeitung neuer JIS-Normen ist in Japan das Japanese Industrial Standardization<br />
Comitee (JISC) zuständig.<br />
Abb. 59 Das Japanese Industrial Standardization Comitee Logo<br />
Zusätzliche Informationen sowie eine Suchmaske für alle in Japan gültigen Normen findet sich auf der Homepage der<br />
Japanese Standards Association (JSA): http://www.jsa.or.jp/default_english.asp.<br />
Zertifizierungen<br />
Das führende Programm zur Zertifizierung von energieeffizienten Gebäuden in Japan ist CASBEE<br />
(„Comprehensive Assessment System for Built Environment Efficiency“). CASBEE wurde 2001 unter der Federführung<br />
von METI ins Leben gerufen und hat folgende Grundsätze:<br />
Das System soll möglichst hohe Punktzahlen für besonders energieeffiziente Gebäude vergeben, um einen höheren Anreiz<br />
bei Architekten und anderen involvierten Parteien zu schaffen.<br />
- Das System soll so einfach wie möglich strukturiert sein.<br />
- Das System soll auf eine Vielzahl von Gebäuden anwendbar sein.<br />
- Das System soll spezielle Bedingungen und Gegebenheiten in Japan und Asien berücksichtigen.<br />
CASBEE wurde entwickelt, um den kompletten Lebenszyklus eines Gebäudes evaluieren zu können und ist in drei Stufen<br />
unterteilt: Die Pre-Design, die Design- und die Post-Design-Stufe. In der Pre-Design Stufe sollen auch ökologische,<br />
soziale und kulturelle Aspekte in die Bewertung mit einfließen, welche dann in der zweiten Stufe Einfluss auf das<br />
Gebäudekonzept haben. Nach der Implementierung des Konzeptes wird das Gebäude über seinen gesamten Lebenszyklus<br />
hinaus regelmäßig evaluiert und die daraus gewonnenen Erkenntnisse in das Objekt selbst und/oder in das entstandene<br />
Konzept übernommen.<br />
Die Bewertung findet im CASBEE-System mit vier Bewertungstools statt:<br />
CASBEE for Pre-Design<br />
Dieses Werkzeug hilft dem Besitzer, den Entwicklern und anderen Beteiligten in der Pre-Design-Phase des Projektes.<br />
Die zwei Hauptaufgaben bestehen in der Bewertung des ökologischen Einflusses des Projektes und einer daraus<br />
abgeleiteten idealen Lage sowie den ökologischen Leistungsindex des Gebäudes zu bestimmen.<br />
CASBEE for New Construction<br />
Hierbei handelt es sich ein Bewertungssystem, welches Architekten und Ingenieure anwenden können, um den<br />
ökologischen Leistungsindex des Gebäudes zu erhöhen. Die Bewertung findet anhand des Entwurfs sowie der erwarteten<br />
Leistung des Gebäudes statt.<br />
CASBEE for Existing Building<br />
24 Japanese Industrial Standards Comitee, http://www.jisc.go.jp/jis-act/, abgerufen am 20.08.2013<br />
61
Mit diesem Werkzeug können Bewertungen für Gebäude erstellt werden, deren Fertigstellung mindestens ein Jahr<br />
zurückliegt.<br />
CASBEE for Renovation<br />
Dieses Werkzeug wurde entwickelt, um auf den steigenden Renovierungsbedarf bei japanischen Gebäuden zu reagieren.<br />
Ähnlich wie CASBEE for Existing Buildings kann auf Daten aus der Vergangenheit zurückgegriffen werden, um<br />
Optimierungsvorschläge zu erarbeiten, die in Kooperation mit ESCOs (Energy Service Companies) umgesetzt werden<br />
können.<br />
Das CASBEE System wurde auch mit Hinblick auf spezielle Gebäude und Bedingungen erweitert. So ist es möglich, die<br />
Gewichtung der verschiedenen Bewertungskoeffizienten anzupassen und das System auf lokales Klima und Prioritäten<br />
anzupassen. Auch eine Bewertung mit Berücksichtigung des Heat-Island-Effekt (CASBEE-Hi), der in den<br />
Metropolregionen Tokyo und Osaka eine besonders große Rolle spielt, ist möglich. CASBEE bietet auch<br />
Bewertungssysteme für Stadtplanung und eine Evaluation für Städte, die den Ausstoß von Treibhausgasen verringern<br />
möchten. 25<br />
Bezeichnung<br />
CASBEE for Detached Houses<br />
(for New Construction, for Existing Building)<br />
CASBEE for Temporary Construction<br />
CASBEE for New Construction (Brief Version), for<br />
Existing<br />
Buildings (Brief version), for Renovation (Brief version)<br />
CASBEE for Urban Development (Brief version<br />
CASBEE-Nagoya, CASBEE-Osaka, CASBEE-Yokohama<br />
etc.<br />
CASBEE for Heat Island<br />
CASBEE for Urban Development<br />
CASBEE for Cities<br />
Anwendung<br />
Einfamilienhäuser<br />
Temporäre Bauwerke<br />
Verkürzte Version<br />
Kommunalverwaltungen<br />
Heat Island Effekt<br />
Stadtplanung<br />
Städte<br />
3.2.6. Finanzierungsmöglichkeiten und Förderprogramme<br />
Das größte Förderprogramm der Regierung im Bereich Energieeffizienz in Gebäuden war das „Eco Point Programm“,<br />
welches in den letzten Jahren einen großen Einfluss auf die Nachfrage bei energieeffizienten Baumaterialien hatte. Im<br />
Januar 2010 startete METI das Programm und gewährte Subventionen auf den Neubau von energieeffizienten<br />
Wohngebäuden oder für deren Sanierung. Als Förderung wurden dabei „Eco Points“ ausgeschrieben (1 Punkt = 1 Yen),<br />
allerdings konnten diese Punkte nur für weitere energieeffiziente Produkte (z.B. auch Kühlschränke, Fernseher oder<br />
PKW) eingetauscht werden.<br />
Das Programm war ursprünglich für Gebäude, die bis Januar 2012 fertiggestellt oder saniert wurden zugänglich,<br />
allerdings war die Nachfrage unerwartet hoch und das zugesagte Budget von 100 Mrd. Yen war bis Juli 2011<br />
aufgebraucht.<br />
Als Reaktion auf die Dreifachkatastrophe wurde das Eco Point Programm im 4. Quartal mit einem Budget von 144 Mrd.<br />
Yen ein weiteres Mal gestartet. Gebäude, deren Sanierung oder Bau zwischen dem 21. November 2011 und dem 31.<br />
Oktober 2013 begann, konnten bis zu 150.000 Yen an Förderung für den Einbau von Dämmmaterialien, Fenster und<br />
Fensterrahmen und anderen energieeffizienten Produkten beantragen, als Richtwert wurde dabei der EESHB (Stand<br />
1999) festgelegt. Für die Krisenregionen betrug der Höchstbetrag 300.000 Yen.<br />
25 Institute for Building Environment and Energy Conversation, http://www.ibec.or.jp/CASBEE/about_cas.htm, abgerufen am 20.08.2013<br />
62
Nachfolgend werden die momentan wichtigsten Förderprogramme und Subventionen in Japan aufgelistet, deren<br />
Anmeldefristen zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Studie (August 2013) noch nicht abgelaufen sind.<br />
Weitere Subventionsprogramme<br />
Energiesparende Gebäudesanierung für Wohngebäude<br />
Förderer:<br />
Sustainable open Innovation Intiative<br />
Laufzeit: Fertigstellung bis 31.01.2014<br />
Subventionssumme: Ein Drittel der förderungsfähigen Kosten (Max. 1,5 Mio. Yen pro Wohngebäude)<br />
Förderungsfähige<br />
- Fenster (max. U=2,33) mit Beschlägen aus Holz, Plastik und oder Metall<br />
Projektteile:<br />
- Isoliermaterial (mind. R=2,7)<br />
Förderungsbedingungen: - Hauptwohnsitz des Eigentümers<br />
- Sanierung mit vorgeschriebenen Materialien<br />
Vergünstigte Darlehen Flat 35 S<br />
Förderer:<br />
Japan Housing Finance Agency (JHFA)<br />
Laufzeit: Anmeldung bis 31.03.2014<br />
Subventionssumme: Senkung der Zinsen des Flat 35 Darlehens um 0,3 % bei einer Laufzeit von 5 oder 10<br />
Jahren<br />
Förderungsfähige<br />
- Gebäude, die dem EESHB Standard entsprechen<br />
Projektteile:<br />
oder<br />
- Gebäude, die dem „Low Emission Carbon Building Standard“ entsprechen<br />
Steuerfreibeträge bei energiesparender Gebäudesanierung<br />
Förderer:<br />
Fördervereinigung für die Sanierung von Wohngebäuden<br />
Laufzeit: Bis Dezember 2015<br />
Subventionssumme: Steuerfreibeträge für bis zu 10% der Investitionssumme (max. 350.000 Yen)<br />
Förderungsfähige<br />
- Austausch aller Fenster im Gebäude und eine der folgenden Bedingungen<br />
Projektteile:<br />
- Isolierung des Bodens<br />
- Isolierung der Decke<br />
- Isolierung der Wände<br />
- Installation einer Photovoltaik-Anlage<br />
Alle Sanierungsmaßnahmen müssen mindestens den Vorgaben des EEHBS (Stand 1999)<br />
entsprechen<br />
Förderungsbedingungen: - Eigentümer des Gebäudes<br />
- Hauptwohnsitz des Eigentümers<br />
- Mehr als 50m² Wohnfläche<br />
- Mehr als 50% der Wohnfläche müssen vom Eigentümer genutzt werden<br />
Das Subventionsprogramm wurde kürzlich bis Dezember 2015 verlängert. Darlehen und / oder Hypotheken wirken<br />
sich nicht auf die Subventionszahlungen aus. Maximal können 10% der Investitionskosten gefördert werden. Das<br />
Förderprogramm kann mit anderen Steuerfreibeträgen, die auf Gebäudesanierungen gewährt werden, kombiniert<br />
werden.<br />
63
Immobiliensteuerersparnis bei energiesparender Gebäudesanierung<br />
Förderer:<br />
MLIT<br />
Laufzeit:<br />
01.03.2016 (Abschluss der Sanierungsmaßnahmen)<br />
Subventionssumme: Einmalige Erlassung von einem Drittel der Immobiliensteuer (bis 120m²)<br />
Förderungsfähige<br />
Projektteile:<br />
- Austausch von Fenstern (keine Vorgabe bzgl. Anzahl) und eine der folgenden<br />
Bedingungen<br />
- Isolierung des Bodens<br />
- Isolierung der Decke<br />
- Isolierung der Wände<br />
- Sanierungskosten von mindestens 500.000 Yen<br />
- Einfamilienhäuser müssen vor dem 01.01.2008 gebaut worden sein<br />
Alle Sanierungsmaßnahmen müssen mindestens den Vorgaben des EEHBS (Stand 1999)<br />
entsprechen<br />
Förderungsbedingungen: Keine Angaben<br />
Subventionszahlungen auf die Installation von PV-Anlagen für Wohngebäude<br />
Förderer:<br />
Japan Photovoltaic Expansion Center (J-PEC)<br />
Laufzeit: Anmeldefrist: 31.03.2014<br />
Subventionssumme: Berechnungsgrundlage: 550.000 Yen / Leistung in kW<br />
Förderungsfähige<br />
Projektteile:<br />
- Anlagen mit einer Leistung von maximal 10 kW, Anschaffungskosten von maximal<br />
550.000 Yen und bei der J-PEC gelistet<br />
- Erzeugter Strom muss vom jeweiligen Gebäude verbraucht werden<br />
Förderungsbedingungen: - Privatpersonen und Körperschaften<br />
Subventionszahlungen bei der Einführung von HEMS<br />
Förderer:<br />
Sustainable open Innovation Intiative (SII)<br />
Laufzeit: Anmeldefrist: 31.01.2014<br />
Subventionssumme: Festbetrag von 100.000 Yen (70.000 Yen ab 01.09.2013)<br />
Förderungsfähige<br />
- HEMS, welche von der SII festgelegt worden sind<br />
Projektteile:<br />
Förderungsbedingungen: - Installation in Wohngebäuden<br />
- Teilnahme an einer Umfrage zur Auswertung des Wirkungsgrades von HEMS<br />
Weiterhin gibt es auf kommunaler Ebene noch eine Vielzahl von Förderprogrammen. Eine Auflistung aktueller<br />
Förderprogramme kann beim MLIT nachgelesen werden. 26<br />
26 MLIT, http://www.sumai-fun.com/money/10/, abgerufen am 20.08.2013<br />
64
IV. Marktchancen für deutsche Unternehmen<br />
4.1. Marktstruktur und Marktattraktivität für Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich<br />
Gebäudeeffizienz<br />
Nach der Dreifachkatastrophe vom 11. März 2011 musste Japan seine Energiepolitik überdenken. Auch wenn ein<br />
kompletter Ausstieg aus der Atomenergie mittlerweile unwahrscheinlich ist, wird sich das Land mittelfristig mit<br />
Energieeffizienz in Gebäuden stärker auseinandersetzen müssen, um hohe Ausgaben durch erhöhte Importe fossiler<br />
Brennstoffe zu minimieren.<br />
Die japanische Bevölkerung hat ein höheres Energiesparbewusstsein entwickelt, zusätzlich möchte man nicht mehr<br />
vollkommen vom zentralen japanischen Stromnetz abhängig sein, um komplette Stromausfälle im Katastrophenfall zu<br />
vermeiden.<br />
Diese Faktoren sprechen dafür, dass es ein großes Potenzial an Energieeffizienz im japanischen Bausektor gibt, allerdings<br />
stehen dem auch noch viele Hindernisse im Weg.<br />
Das MLIT veröffentlichte im Februar 2013 seine Roadmap, um die Energieeffizienz in Gebäuden bis zum Jahr 2030<br />
voranzutreiben. Die Strategie, die das Ministerium dabei verfolgt beinhaltet unter anderem eine erhöhte Transparenz für<br />
Verbraucher bei energieeffizienten Gebäuden sowie Materialien. Zusätzlich sollen auch Gebäude mit einem<br />
Nettoprimärverbrauch von null sowie die Verwendung von Technologien zur Minimierung von Treibhausgasen speziell<br />
gefördert werden.<br />
Durch das Vorhaben, den EEHBS bis 2020 gesetzlich verpflichtend zu machen, soll die Erfüllungsrate bei Gebäuden in<br />
Japan dauerhaft auf eine höhere Stufe gebracht werden.<br />
Auch die Sanierung von älteren Gebäuden soll durch den Staat stärker gefördert werden.<br />
4.2. Markt- und Absatzpotenziale<br />
Die deutsche Baubranche ist weltweit für Ihre Vorreiterrolle im Bereich Energieeffizienz in Gebäuden bekannt. Besonders<br />
gegenüber dem japanischen Stand der Branche verfügen deutsche Anbieter über innovative Lösungen und hocheffiziente<br />
Baumaterialien. Der japanische Markt bietet daher für deutsche Unternehmen gute Geschäftschancen. Dies gilt nicht nur<br />
für den Bereich Neubauten, sondern auch für Sanierung, ein Trend, der aufgrund der Kurzlebigkeit von japanischen<br />
Gebäuden erst vor einigen Jahren entstanden ist.<br />
Insbesondere besteht Geschäftspotenzial in folgenden Bereichen:<br />
- Dämm- und Isolierungsmaterialien<br />
- Fenster- und Fensterrahmen<br />
- Ventilationssysteme<br />
- Beratende Dienstleistungen<br />
65
4.3. Marktbarrieren und –hemnisse im Bereich der Energieeffizienz (auch nicht-tarifäre<br />
Handelshemnisse)<br />
Informationsmangel<br />
Eine große Herausforderung stellt das fehlende Wissen beim Endverbraucher bzgl. möglicher Energiesparmaßnahmen<br />
im Bereich von Gebäuden dar. Zeitschriften für den Hausbau beschäftigen sich in der Regel nicht mit Themen wie<br />
Isolierungs- und Dämmmaterial. Unternehmen, die Fertighäuser vertreiben haben zwar in der Regel eine Vielfalt von<br />
Optionen im Angebot, zusätzliche Optionen für passives Energiesparen sind meist aber nicht vorhanden.<br />
Dieser Umstand wird dadurch verstärkt, dass in Japan eher auf Energieeffizienz durch aktive Maßnahmen wie<br />
energiesparende Haushaltsgeräte und House Energy Management gesetzt wird.<br />
Sprachliche Barrieren<br />
Es ist für ausländische Unternehmen ohne Partner sehr schwer, sich auf dem japanischen Markt zurechtzufinden.<br />
Englisch ist in Japan keine Geschäftssprache – effiziente Kommunikation kann in der Regel nur in der Landessprache<br />
stattfinden.<br />
Außerdem sind detaillierte Informationen zu spezifischen Themen wie Standards, Regulierungen und<br />
Zulassungsverfahren sind zum Großteil nur auf Japanisch zugänglich.<br />
Japanische Geschäftskultur<br />
Ein wichtiger Punkt, den deutsche Unternehmen, die über den Eintritt in den japanischen Markt nachdenken, beachten<br />
müssen, ist die japanische Geschäftskultur.<br />
Die Entscheidungsfindung in japanischen Unternehmen ist im Vergleich zu Deutschland recht langsam. Von der ersten<br />
Kontaktaufnahme bis zu ersten Verträgen und Geschäftsabschlüssen können in Japan durchaus mehrere Jahre vergehen.<br />
In Japan ist es außerdem üblich, regelmäßig Kontakt zu halten und regelmäßige Besuche beim japanischen Partner sind<br />
für eine produktive Partnerschaft nicht zu unterschätzen.<br />
Fehlende Harmonisierung bei Normen<br />
Obwohl es zwischen Japan und der Europäischen Union bereits eine Vielzahl an harmonisierten Normen gibt, müssen<br />
Baumaterialien, die in nach Japan exportiert werden weiterhin auf beide Standards getestet werden. Hinzukommen<br />
umfangreiche Anmeldungs- und Testverfahren, die ausländischen Unternehmen den Markteintritt erschweren. Für<br />
besonders fortschrittliche Materialien und Produkte kann es auch durchaus vorkommen, dass es in Japan gar keine<br />
Möglichkeit gibt, sich diese zertifizieren zu lassen, weil sie auf dem japanischen Markt noch nicht bekannt sind. 27<br />
27 European Business Council, Delivering Trade Potential - The EBC Report on the Japanese Business Environment 2012<br />
66
4.4. Wettbewerbssituation<br />
Der Baumarkt in Japan ist traditionell hart umkämpft. Obwohl rund 90% aller registrierten Unternehmen in der Branche<br />
zu KMU gezählt werden, wird der Markt von einigen wenigen Großunternehmen dominiert. 28 Viele japanische Firmen<br />
kämpfen uns überleben und sind deshalb bereit besonders niedrige Preisen anzubieten.<br />
Auf ca. 470.000 registrierte japanische Unternehmen kamen im Jahr 2012 lediglich 119 ausländische Firmen 29 , von<br />
denen weniger als zehn aus Deutschland kommen. 30<br />
4.5. Chancen und Risiken<br />
Seit der Dreifachkatastrophe vom 11. März 2011 spielt nicht nur der Ausbau von Erneuerbaren Energien, sondern auch<br />
die Erhöhung der Energieeffizienz in Gebäuden und besonders bei Wohngebäuden eine große Rolle. Auch die Regierung<br />
hat erkannt, dass es in diesem Bereich noch viel zu tun gibt, und präsentierte bereits im Februar 2013 eine Roadmap zur<br />
Erhöhung der Energieeffizienz in Gebäuden. Neben weiteren Förderprogrammen werden auch die gesetzlichen<br />
Richtlinien weiter verschärft.<br />
Allerdings wurde in Japan seit jeher der Fokus nicht auf passive, sondern aktive Energieeffizienz in Gebäuden gelegt. In<br />
diesen Bereichen sind japanische Großunternehmen wie Panasonic und Sharp sehr stark, sodass es auf diesem Sektor für<br />
deutsche Unternehmen wenig Anknüpfpunkte gibt.<br />
Vielmehr sollten sich auf passive Komponenten, wie Isolierungsmaterial, Fenster- und Fensterrahmen etc. konzentriert<br />
werden. Besonders im Bereich Wohngebäude ergeben sich für deutsche Unternehmen gute Chancen, da dieser Bereich in<br />
Japan bis 2011 eher vernachlässigt wurde und die in Japan verwendeten Materialien mit deutschen Standards nicht<br />
mithalten können. Der Know-how Vorsprung deutscher Unternehmen ist in diesem Bereich enorm und diese Chance<br />
sollte unbedingt frühzeitig genutzt werden. „Made in Germany“ steht besonders im Bausektor bei japanischen<br />
Unternehmen hoch im Kurs.<br />
Wirtschaftlich gesehen befindet sich der japanische Bausektor aber weiterhin in einer schwierigen Lage. Der Rückgang<br />
von Neubauten dürfte sich ab 2014 weiter verstärken. Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer von 5% auf 8% ist für das<br />
nächste Jahr geplant. Eine weitere Erhöhung von 8% auf 10% ist für 2017 vorgesehen. Zusätzlich belastet die<br />
wirtschaftliche Lage Japans die Marktentwicklung und die Volatilität des japanischen Yen in den letzten Jahren kann es<br />
auch für ausländische Unternehmen auf dem japanischen Markt schwierig machen kann.<br />
4.6. Vertriebs- und Projektvergabestrukturen<br />
Der japanische Bausektor ist geprägt von einem Subunternehmertum, an dessen Spitze Generalunternehmer stehen.<br />
Diese Unternehmen führen im Regelfall bei einem Projekt anfallende Aufgaben im Bau nicht selbst aus. Vielmehr werden<br />
fast alle Bauarbeiten an Subunternehmer vergeben und lediglich der jeweilige Projektleiter vom Generalunternehmer<br />
gestellt. So erwirtschaftet z. B. das Unternehmen Shin Nihon Corporation, während es nur 500 Angestellte beschäftigt,<br />
rund 700 Mio. Euro im Jahr, ganz ohne Arbeiter im Personalstamm zu unterhalten.<br />
Das Subunternehmertum in Japan entstand aus einem mangelnden Angebot an Arbeitskraft bei gleichzeitig sehr starker<br />
Nachfrage bei bestimmten Unternehmen. Aus diesem Grund wurden dritte Gewerbetreibende zur Erledigung<br />
anfallender Bauarbeiten angestellt.<br />
28 Japan Federation of Construction Contractors, Construction Industry Handbook (2013)<br />
29 AHK Japan, interne Daten<br />
30 Japan Federation of Construction Contractors, Construction Industry Handbook (2013)<br />
67
Mit der Zeit entwickelten diese Subunternehmer besondere Fähigkeiten oder stellten einen spezialisierten<br />
Maschinenpark zur Verfügung und konnten so auch verantwortungsvolle Arbeiten auf den Baustellen Japans<br />
durchführen. Diese Subunternehmerbeziehungen wurden von den zu Generalunternehmern avancierten Betrieben<br />
institutionalisiert und ausgebaut. Aus jahrelanger Zusammenarbeit entstand so ein enges Geflecht aus persönlichen<br />
Beziehungen, was der Branche eine hohe Effektivität auf der Basis reibungsloser Kommunikation und Koordination<br />
verlieh.<br />
Die Subunternehmer wurden schließlich in Lieferantengemeinschaften organisiert, in denen regelmäßig Absprachen<br />
getroffen wurden und die weitere Strategie der Gemeinschaft unter Leitung des Generalunternehmers entwickelt wurde.<br />
Eine garantierte Auftragsvergabe an einen selektierten Kreis von Subunternehmen, welche exklusiv für einen<br />
Generalunternehmer arbeiteten, stand am Ende dieser Entwicklung. In den Zeiten des Hochwachstums der japanischen<br />
Wirtschaft waren die Generalunternehmer stets in der Lage, ihre Gewinne an die Subunternehmer weiterzuleiten und das<br />
System so zu stützen.<br />
Mit Einbruch der Hochkonjunktur im Bausektor in den neunziger Jahren jedoch wurden Kostenkürzungen die Regel.<br />
Dies hatte zum einen zur Folge, dass sich die Generalunternehmer auch außerhalb ihrer Lieferantengemeinschaften<br />
Angebote einholten und Aufträge vergaben. Zum anderen nahmen aber auch die Subunternehmer die Existenz anderer<br />
Kunden wahr und begannen, über die Grenzen der Gemeinschaft hinweg Geschäfte zu tätigen.<br />
Das System des Exklusiv-Subunternehmertums ist heute weitestgehend demontiert. Zwar ist es in der Branche einfacher<br />
geworden, neue Geschäftsbeziehungen aufzubauen, doch schwächen sich die Subunternehmer nun in einem verschärften<br />
Wettbewerb mit Dumpingangeboten an ihre Kunden. Vom heutigen, projektbezogenen Beziehungssystem profitieren vor<br />
allem die Generalunternehmer, welche sich für ein bestimmtes Projekt einen bestimmten geeigneten und günstigen<br />
Partner auswählen können. Die Branche der Subunternehmer, die zu einem Großteil aus klein- und mittelständischen<br />
Unternehmen besteht, leidet währenddessen unter einer beständig hohen Rate an Insolvenzen.<br />
Traditionell werden bestimmte Bezirke in Japans Großstädten von bestimmten Generalunternehmern dominiert. Bei der<br />
Planung eines Markteintritts ist es fast unerlässlich, mit diesen Unternehmen zusammenzuarbeiten. Dies gilt genauso für<br />
Großprojekte wie Flughafenbau oder bei der Ausschreibung öffentlicher Aufträge.<br />
Die fünf größten Generalunternehmer, welche jeweils mehr als eine Billionen Yen Umsatz erwirtschaften und Geschäfte<br />
im ganzen Land tätigen, sind Shimizu, Kajima, Takenaka, Taisei und Obayashi. Zudem redet man weiterhin von den<br />
„30 großen Generalunternehmern“, welche im Branchenverband „Nikkenren“ organisiert sind. Auch<br />
Hausbauunternehmen und Fassadensystem-Hersteller sind relevent. 31<br />
4.7. Handlungsempfehlungen<br />
Vor einem Markteintritt in Japan sollte eine sorgfältige Recherche und Informationssammlung stehen.<br />
Der japanische Markt sollte außerdem nicht als Teil einer Asienstrategie, sondern als sollte eigenständiger Markt mit<br />
spezifischen Herausforderungen, aber auch mit großen Chancen wahrgenommen werden.<br />
Es lohnt sich ebenfalls, Kontakt mit Erfahrungsträgern innerhalb der Branche aufzunehmen. Speziell die ersten Schritte<br />
in den japanischen Markt sind nicht einfach, daher können Neueinsteiger von den Erfahrungen von Unternehmen<br />
profitieren, die bereits einen erfolgreichen Markteintritt geschafft haben. Branchenkenner haben z. B. erkannt, dass<br />
aufgrund des Mangels von qualifizierten Facharbeitern auf der Baustelle, des Mangels an Platz und vor dem Hintergrund<br />
des starken Preiswettbewerbs Fassaden als vorproduzierte Systemelemente auf der Baustelle verwendet werden. Die<br />
Integration des innovativen Materials in dieses System ist der Schlüssel zur erfolgreichen Marktbearbeitung.<br />
31 Japan Federation of Construction Contractors, Construction Industry Handbook (2013)<br />
68
Darüber hinaus ist es für den Geschäftserfolg wichtig, die Distribution in Japan sicherzustellen. Da der Aufbau eines<br />
Direktvertriebes i.d.R mit hohen Fixkosten verbunden ist, bietet sich die Nutzung des Fachhandelsnetzwerks an.<br />
Mögliche Formen des Markteintritts können z. B. der Export, die Gründung eines Repräsentanzbüros, das Eingehen von<br />
Joint Ventures oder die Gründung einer Tochtergesellschaft sein. Für deutsche KMU sollte anfangs vor allem die<br />
Möglichkeiten Export und Repräsentanzbüro im Vordergrund stehen. Diese Methode ist eine gute Wahl für erste<br />
Anbahnung von Kontakten und zeigt möglichen japanischen Partnern, dass man den Markteintritt nicht nur aus<br />
Deutschland „per E-Mail und Telefon“ angeht. Besonders in der japanischen Kultur spielt dieser Umstand eine große<br />
Rolle.<br />
Für interessierte deutsche Unternehmen, die eine Geschäftspräsenz in Japan aufbauen möchte und nach einem kurzen,<br />
flexiblen Mietverhältnis für die Anfangszeit in Japan suchen sowie einen Partner für den Markteintritt und die<br />
Bewältigung von sprachlichen und kulturellen Barrieren benötigt, bietet die AHK Japan eine „Office in Office“-Lösung an.<br />
Durch einen Arbeitsplatz direkt in den Büroräumen der AHK Japan profitieren deutsche Unternehmen vom<br />
umfangreichen Netzwerk der Kammer und haben die Möglichkeit der Nutzung einer kompletten IT-Infrastruktur,<br />
Konferenzräume und der Entgegennahme von Postsendungen und Telefonanrufen.<br />
Die Büroräume der AHK Japan befinden sich im Stadtkern von Tokyo. In der Hauptstadt Japans sind in der Regel alle<br />
wichtigen Unternehmen von einzelnen Branchen ansässig. Auch die Nähe zu Ministerien, Behörden und Verbänden ist<br />
vorteilhaft.<br />
Auch wenn Tokyo die logische Konsequenz für einen Markteintritt in Japan darstellt, sollten speziell im Bereich<br />
energieeffizientes Bauen aber auch nicht die nördlichen Gebiete des Landes außer Acht gelassen werden. In Gegenden<br />
wie Hokkaido trifft man, aufgrund der klimatischen Bedingungen, auf eine viel höhere Akzeptanz beim Thema<br />
Dämmmaterial, sodass auch eine mögliche Fokussierung auf diese Regionen Japan gut recherchiert werden sollte.<br />
Ein Markteintritt bedeutet in der Regel einen hohen Zeit- und Investitionsaufwand, der ohne den Rückhalt der<br />
Führungsebene eines Unternehmens nur schwer zu rechtfertigen ist. Mit kurzfristigen Zielen wird man in Japan in der<br />
Regel keinen Erfolg haben. Gerade in Japan ist es wichtig, so früh wie möglich Präsenz vor Ort zu zeigen und ein eigenes<br />
Netzwerk aufzubauen.<br />
Weiterhin ist es besonders wichtig, sich auf die Gegebenheiten vor Ort einzulassen und gegebenenfalls gewillt zu sein, die<br />
eigenen Produkte und Dienstleistungen an die Bedürfnisse des Marktes anzupassen.<br />
Ein japanischer Partner kann hier große Hilfestellung leisten, da er den lokalen Markt kennt und sich mit lokalen<br />
Herausforderungen, Gesetzgebungen, Standards und Zertifizierungsverfahren auskennt.<br />
69
V. Zielgruppenanalyse<br />
5.1. Profile Marktakteure<br />
Der Datenschutz und die Herausgabe von personenbezogenen Daten in Japan sind gesetzlich streng geregelt. Weiterhin<br />
wird man auch mit einem direkten Ansprechpartner nicht ohne Probleme in Kontakt kommen, ohne vorher durch einen<br />
entsprechenden Dritten vorgestellt worden zu sein. Aus diesem Grund sind bei den Profilen der Marktakteure keine<br />
direkten Ansprechpartner angegeben.<br />
5.1.1. Japanische Unternehmen im Bereich Gebäudeeffizienz<br />
ACHILLES CORPORATION<br />
Japanischer Name:<br />
アキレス 株 式 会 社<br />
22-5 Daikyouchou, Shinjuku-ku, 160-8885 Tokyo<br />
Tel. -<br />
URL:<br />
http://www.achilles.jp/english/ (E)<br />
Achilles bietet neben Polyurethanschaum noch eine Vielzahl von anderen Produkten an. Darunter<br />
fallen u.a. Polystyrol-Hartschaum, Dachdeckung, Fußböden, Lösungen für den Tiefbau aber auch<br />
Kunststoffe und Schuhe.<br />
Asahi Fiber Glass Co., Ltd.<br />
Japanischer Name:<br />
旭 ファイバーグラス 株 式 会 社<br />
Kanda Mitsubishi Bldg., 3-6-3, Kanda-Kajicho, Chiyoda-ku, Tokyo<br />
Tel. +81-3-5296-2031<br />
URL:<br />
http://www.afgc.co.jp/en/ (E)<br />
1956 gegründet und damit Japans ältestes Unternehmen im Bereich Glasfaser. Bietet Glaswolle für<br />
Wohn- und Nichtwohnbauten im Wärme- und Schallisolierungsbereich an.<br />
Asahi Glass Co., Ltd.<br />
Japanischer Name:<br />
旭 硝 子 株 式 会 社<br />
1-5-1 Marunouchi, Chiyoda-ku, 100-8405 Tokyo<br />
Tel. +81-3-3218-5741<br />
URL:<br />
http://www.agc.com/english/index.html (E)<br />
Asahi Glass ist einer der größten Flachglasproduzenten der Welt und produziert neben Japan auch<br />
in Europa und den USA. In der Allianz Arena in München lieferte Asahi Glas Produkte für die<br />
Außenfassade.<br />
Neben Flachglas für den Bausektor produziert das Unternehmen auch für die Automobil- und IT-<br />
Branche.<br />
BASF INOAC Polyurethanes Ltd.<br />
Japanischer Name:<br />
BASF INOAC ポリウレタン 株 式 会 社<br />
1-196 Hongudo,Kawada,Shinshiro-shi, 441-1347 Aichi<br />
Tel. +81-536-23-5533<br />
URL:<br />
http://www.bip-jp.com/eng/ (E)<br />
Neben Polyurethan für den Gebäudebedarf vertreibt BASF INOAC seine Produkte auch in anderen<br />
Branchen, wie z. B. Automobil.<br />
70
Canadian Solar Japan K.K.<br />
Japanischer Name:<br />
カナディアン・ソーラー・ジャパン 株 式 会 社<br />
5-17-5 Round Cross Shinjuku 5 6F, Shinjuku, Shinjuku-ku, 160-0022 Tokyo<br />
Tel. +81-3-5291-8591<br />
URL:<br />
http://www.canadiansolar.com/ (E)<br />
Die japanische Tochter des kanadischen Unternehmens vertreibt in Japan herkömmliche<br />
Solaranlagen.<br />
Central Glass Co., Ltd.<br />
Japanischer Name:<br />
セントラル 硝 子 株 式 会 社<br />
Kowa-Hitotsubashi Bldg., 3-7-1 Kanda-Nishikicho, Chiyoda-ku, 101-0054 Tokyo<br />
Tel. +81-3-3259-7111<br />
URL:<br />
http://www.cgc-jp.com/ (E)<br />
Central Glass bietet neben Flachglas auch weitere Produkte, wie z. B. Glasfasern, Dünger,<br />
Chemikalien und Glas für den Automobil- und IT-Bereich an.<br />
Chofu Seisakusho Co., Ltd<br />
Japanischer Name:<br />
株 式 会 社 長 府 製 作 所<br />
2-1 Chofuogimachi, Shimononoseki-shi, 752-8555 Yamaguchi<br />
Tel. -<br />
URL:<br />
http://www.chofu.co.jp/en/index.html (E)<br />
Choufu Seisakusho bietet neben seinen Produkten für die Solarthermie ebenfalls Produkte aus den<br />
Bereichen Gas- und elektrische Heizkessel sowie wärmepumpenbetriebene Klimaanlagen an.<br />
Choshu Industry Co., Ltd.<br />
Japanischer Name:<br />
長 州 産 業 株 式 会 社<br />
3740 Shinsanyoi, Sanyoonoda-shi,757-8511 Yamaguchi<br />
Tel. +81-836-71-1033<br />
URL:<br />
http://www.choshu.co.jp/modules/english/ (E)<br />
Choshu Industry ist neben der Solarthermie auch in anderen Branchen wie der Photovoltaik<br />
vertreten, bietet aber auch Produkte in den Bereichen Mechatronik und Halbleiter an.<br />
CORONA CORPORATION<br />
Japanischer Name:<br />
株 式 会 社 コロナ<br />
Higashishinbo, Sanjou-shi, 955-8510 Niigata<br />
Tel. +81-256-32-2111<br />
URL:<br />
http://www.corona.co.jp/en/index.html (E)<br />
Die Corona Corporation produziert und verkauft im Bereich Warmwasserversorgung Öl- und<br />
elektrisch betriebene Heizkessel. In beiden Produktgruppen sind sowohl herkömmliche Geräte als<br />
auch die energieeffizienteren Technologien „Eco Feel“ bzw. „Eco Cuto” erhältlich. Auch<br />
Klimaanlagen und andere Haushaltsgeräte gehören zur Produktpalette.<br />
DAIKIN INDUSTRIES ,LTD<br />
Japanischer Name:<br />
ダイキン 工 業 株 式 会 社<br />
Umeda Center Bldg, 2-4-12 Nakazakinishi, Kita-ku, 530-8323 Osaka<br />
Tel. -<br />
URL:<br />
http://www.daikin.com/index.html (E)<br />
Im Bereich Klimaanlagen produziert, entwickelt und verkauft Daikin Industries, Single- und Multi-<br />
Klimaanlagen. Besonders im Multi-Segment hat das Unternehmen eine große Produktpalette.<br />
71
DAIKO ELECTRIC CO.,LTD.<br />
Japanischer Name:<br />
大 光 電 機 株 式 会 社<br />
3-2-7 Koraibashi, Chuo-ku, Osaka-shi, 541-0043 Osaka<br />
Tel. -<br />
URL:<br />
http://www.lighting-daiko.co.jp/(J)<br />
Daiko Electric produziert und verkauft Beleuchtung (LED und Leuchtstoffröhren) für den Wohn-,<br />
Gewerbe- und Industriebereich.<br />
Daishin-Kogyo Co., Ltd.<br />
Japanischer Name:<br />
大 信 工 業 株 式 会 社<br />
1218-3 Kunugidamachi, Hachioujo-shi, 193-0942 Tokyo<br />
Tel. +81-4-2661-8155<br />
URL:<br />
http://www.daishin-kogyo.co.jp/ (J)<br />
Neben Fensterrahmen aus Kunststoff bietet Daishin-Kogyo auch eine Reihe von Kunststoffen für<br />
verschiedene Industriebereiche an.<br />
Dow Chemical Japan Co., Ltd.<br />
Japanischer Name:<br />
ダウ・ケミカル 日 本 株 式 会 社<br />
2-2-24 Higashishinagawa, Shinagawa, 140-0002 Tokyo<br />
Tel. +81-3-5460-2100<br />
URL:<br />
http://www.dow.com/japan/ (J)<br />
Dow Chemical ist die japanische Tochter des amerikanischen Großkonzerns „The Dow Chemical<br />
Company“ und vertreibt neben extrudiertem Polystyrol-Hartschaum auch eine Reihe weiterer<br />
Chemikalien.<br />
EXCEL SHANON Corp.<br />
Japanischer Name:<br />
株 式 会 社 エクセルシャノン<br />
1-4-5 Nishishinbashi, Minato-ku, 105-0003 Tokyo<br />
Tel. +81-3-3592-6791<br />
URL:<br />
http://www.excelshanon.co.jp/ (J)<br />
Excel Shanon bietet zwar auch andere Produkte wie z. B. Türen an, das Unternehmen ist aber auf<br />
energieeffiziente Fensterrahmen und Fenster spezialisiert.<br />
FUJITSU GENERAL LIMITED<br />
Japanischer Name:<br />
株 式 会 社 富 士 通 ゼネラル<br />
1116 Suenaga, Takatsu-ku, Kawazaki-shi, 13-8502 Kanagawa<br />
Tel. +81-44-866-1111<br />
URL:<br />
http://www.fujitsu-general.com/ (E)<br />
Fujitsu General ist ein japanischer Großkonzern, der weltweit agiert. Im Bereich Klimaanlagen<br />
vertreibt das Unternehmen Single- und Multi-Geräte.<br />
HARMAN CO.,LTD.<br />
Japanischer Name:<br />
株 式 会 社 ハーマン<br />
3-2-10 Kasugademinami, Konoha-ku, Osaka-shi, 554-0023 Osaka<br />
Tel. -<br />
URL:<br />
http://www.harman.co.jp/index.html (J)<br />
Das Unternehmen ist eine Tochter der Noritz Gruppe und bietet unter der Marke „Harman“ im<br />
Bereich Warmwasserversorgung gasbetriebene, kleinere Geräte mit einer Leistung von sechs Litern<br />
pro Minute an.<br />
72
Hitachi Appliances, Inc.<br />
Japanischer Name:<br />
日 立 アプライアンス 株 式 会 社<br />
2-15-12 Nishishinbashi, Minato-ku, 105-8410 Tokyo<br />
Tel. -<br />
URL:<br />
http://www.hitachi-ap.com/index.html (E)<br />
Hitachi Appliances verkauft Single- und Multi-Klimaanlagen für verschiedene Anwendungsgebiete.<br />
IRIS OHYAMA Inc.<br />
Japanischer Name:<br />
アイリスオーヤマ 株 式 会 社<br />
2-12-1 Itsutsubashi, Aoba-ku, Sendai-shi, 980-8510 Miyagi<br />
Tel. +81-22-221-3400<br />
URL:<br />
http://www.irisohyama.co.jp/english/ (E)<br />
Iris Ohyama hat sich im Bereich Beleuchtung auf LED spezialisiert.<br />
JFE Rock Fiber Co. Ltd.<br />
Japanischer Name:<br />
JFE ロックファイバー 株 式 会 社<br />
1 Kawasakidori, Mizushima, Kurashiki-shi, 712-8511 Okayama<br />
Tel. +81-8-6447-4210<br />
URL:<br />
http://www.jfe-rockfiber.co.jp/ (J)<br />
JFE bietet verschiedene Produktlösungen im Steinwolle-Segment an.<br />
JSP<br />
Japanischer Name:<br />
株 式 会 社 JSP<br />
Shin Nisseki Bldg, 3-4-2 Marunouchi, Chiyoda-ku, 100-0005 Tokyo<br />
Tel. -<br />
URL:<br />
http://www.jsp.com/as (E)<br />
JSP ist ein weltweit agierendes Unternehmen, welches neben XPS außerdem Styropor für viele<br />
weitere Kategorien anbietet.<br />
JX Nippon Oil & Energy Corporation<br />
Japanischer Name:<br />
JX 日 鉱 日 石 エネルギー 株 式 会 社<br />
Otemachi, Chiyoda-ku, 100-8162 Tokyo<br />
Tel. -<br />
URL:<br />
http://www.noe.jx-group.co.jp/english/ (E)<br />
JX ist eigentlich im Ölgeschäft beheimatet und betreibt unter anderem Japans größte<br />
Tankstellenkette „ENEOS“. Im Bereich KWK bietet das Unternehmen die<br />
Brennstoffzellentechnologie „Ene Farm“ an.<br />
Kaneka Corp.<br />
Japanischer Name:<br />
株 式 会 社 カネカ<br />
2-3-18, Nakanoshima, Kita-ku, 530-0005 Osaka<br />
Tel. +81-6-6226-5050<br />
URL:<br />
http://www.kaneka.co.jp/kaneka-e/index.html (E)<br />
Die Kaneka Corporation ist ein großes Unternehmen, welches neben XPS auch eine Vielzahl<br />
weiterer Produkte und Dienstleistungen im Kunststoffbereich anbietet.<br />
73
Koizumi Lighting<br />
Japanischer Name:<br />
コイズミ 照 明 株 式 会 社<br />
3-3-7 Bingo-machi, Chuo-ku, 541-0051 Osaka<br />
Tel. -<br />
URL:<br />
http://www.koizumi-lt.co.jp/english/ (E)<br />
Koizumi Lighting produziert, entwickelt und verkauft Beleuchtung (LED, Leuchstoffröhren und<br />
Glühbirnen) für den Wohn-, Gewerbe- und Industriebereich.<br />
KYOCERA Corporation<br />
Japanischer Name:<br />
京 セラ 株 式 会 社<br />
6 Takedatobadonocho, Fushimi-ku, Kyoto-shi, 612-8501 Kyoto<br />
Tel. +81-75-604-3500<br />
URL:<br />
http://global.kyocera.com/ (E)<br />
Kyocera ist ein weltweit agierender, japanischer Elektronikkonzern der eine Vielzahl von<br />
Produkten produziert, entwickelt und verkauft. Im Bereich Photovoltaik bietet das Unternehmen<br />
herkömmliche PV sowie Indachanlagen an.<br />
LIXIL Corp. - Shinnikkei<br />
Japanischer Name:<br />
株 式 会 社 LIXIL - 新 日 軽<br />
36F, Kasumigaseki Bldg., 3-2-5 Kasumigaseki, Chiyoda-ku, 100-0013 Tokyo<br />
Tel. +81-3-4335-6550<br />
URL:<br />
http://shinnikkei.lixil.co.jp/ (J)<br />
Lixil-Shinnikkei bietet Lösungen für Einfamilienhäuser, Mietshäuser sowie gewerbliche Gebäude<br />
an und vertreibt neben Fensterrahmen auch Türen und Materialien für die Außenfassade.<br />
LIXIL Corp. - Tostem<br />
Japanischer Name:<br />
株 式 会 社 LIXIL - トステム<br />
36F, Kasumigaseki Bldg., 3-2-5 Kasumigaseki, Chiyoda-ku, 100-0013 Tokyo<br />
Tel. +81-3-4335-6550<br />
URL:<br />
http://tostem.lixil.co.jp/ (J)<br />
Auch Lixil-Tostem bietet neben Fensterrahmen weitere Produkte wie Türen und Material für<br />
Außenfassaden und Dächer an. Obwohl sich Tostem und Shinnikkei zu Lixil zusammengeschlossen<br />
haben, führt das Unternehmen weiterhin die ursprünglichen Produktnamen.<br />
MAG-ISOVER K.K.<br />
Japanischer Name:<br />
マグ・イゾベール 株 式 会 社<br />
Daisan-Muromachi Bldg., 8-14-4 Nihonbashi Honcho, Tokyo<br />
Tel. +81-3-3231-3200<br />
URL:<br />
http://www.isover.co.jp/ (J)<br />
Anbieter für Glaswolle für Wände, Decken, Dächer und Böden im Bereich Wohn- und<br />
Nichtwohnbauten sowie Industrie.<br />
Mitsubishi Electric Corporation<br />
Japanischer Name:<br />
三 菱 電 機 株 式 会 社<br />
〒100-8310 東 京 都 千 代 田 区 丸 の 内 2-7-3 東 京 ビル<br />
Tel. +81-3-3218-2111<br />
URL:<br />
http://www.mitsubishielectric.com/ (E)<br />
Mitsubishi Electric gehört zum Mitsubishi Konzern und produziert, entwickelt und verkauft Singleund<br />
Multi-Klimaanlagen. Als einer der größten japanischen Elektronikkonzerne verkauft das<br />
Unternehmen aber auch eine Vielzahl anderer Produkte wie LED, „Eco Cuto“, Lüftungssysteme,<br />
HEMS und Photovoltaik.<br />
74
NEC Corporation<br />
Japanischer Name:<br />
日 本 電 気 株 式 会 社<br />
5-7-1 Shiba, Minato-ku, 108-0014 Tokyo<br />
Tel. +81-3-3454-1111<br />
URL:<br />
http://www.nec.com/ (E)<br />
NEC ist ein großer japanischer Elektronikhersteller, der weltweit aktiv ist. Neben HEMS bietet der<br />
Konzern auch Speichertechnologien und andere Produkte an.<br />
Nichias Corp.<br />
Japanischer Name:<br />
ニチアス 株 式 会 社<br />
1-1-26, Shibadaimon, Minato-ku, 105-0012 Tokyo<br />
Tel. +81-3-3433-7251<br />
URL:<br />
http://www.nichias.co.jp/nichias-E/ (E)<br />
Die Nichias Corporation bietet neben Steinwolle noch in vielen weiteren Segmenten, wie Automobil,<br />
Papierproduktion, Luft- und Raumfahrt, Lebensmittel und Medizin Produkte an.<br />
NIHON PUFTEM CO.,LTD.<br />
Japanischer Name:<br />
日 本 パフテム 株 式 会 社<br />
Nibiki Bldg. 5F, 1 1-5-1, Awajicho, Kanda, Chiyoda-ku, 01-0063 Tokyo<br />
Tel. +81-3-3255-8260<br />
URL:<br />
http://www.puftem.co.jp/ (J)<br />
Nihon Pafutem vertreibt Polyurethan-Produkte für Wohngebäude. Das Unternehmen hat auch ein<br />
Produkt, welches speziell für Gebäude mit Holzgerüst entwickelt wurde.<br />
Nippon Rockwool Corp.<br />
Japanischer Name:<br />
日 本 ロックウール 株 式 会 社<br />
Sumitomo Irifune Bldg. 3F, 2-1-1, Irifune, Chuo-ku, 104-0042 Tokyo<br />
Tel. +81-3-3438-2515<br />
URL:<br />
http://www.rockwool.co.jp/ (J)<br />
Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der Nichias Corporation.<br />
Neben Steinwolle für den Bausektor bietet Nippon Rockwool auch Produkte für den Agrarbereich<br />
an.<br />
Nippon Sheet Glass Co., Ltd.<br />
Japanischer Name:<br />
日 本 板 硝 子 株 式 会 社<br />
3-5-27, Mita, Minato-ku, 108-6303 Tokyo<br />
Tel. +81-3-5443-9500<br />
URL:<br />
http://www.nsg.co.jp/ (J)<br />
Nippon Sheet Glass hat neben doppelt verglasten Fenstern für den Baubereich auch Produkte für<br />
andere Branchen an.<br />
Noritz Corporation<br />
Japanischer Name:<br />
株 式 会 社 ノーリツ<br />
Edocho, Chuo-ku, Kobe-Shi, 650-0033 Hyogo<br />
Tel. -<br />
URL:<br />
http://www.noritzglobal.com/corp/location/index.html#asia (E)<br />
Noritz bietet nicht nur Lösungen für die Solarthermie an, sondern ist auch in anderen Sparten wie<br />
Warmwasserversorgung, Photovoltaik, KWK und Fußbodenheizung vertreten.<br />
75
Odelic<br />
Japanischer Name:<br />
オーデリック 株 式 会 社<br />
1-17-5 Miyamae, Suginami-ku, 168-0081 Tokyo<br />
Tel. (03)3332-1111<br />
URL:<br />
http://www.odelic.co.jp/english/index.html (E)<br />
Odelic produziert, entwickelt und verkauft Beleuchtung (LED und Leuchtstoffröhren) für den<br />
Wohn-, Gewerbe- und Industriebereich.<br />
OM Solar<br />
Japanischer Name:<br />
OM ソーラー 株 式 会 社<br />
4601, Murakushichou, Nishi-ku,Hamamatsu-shi, 431-1207 Shizuoka<br />
Tel. +81-53-488-1700<br />
URL:<br />
http://www.omsolar.net/en/index.html (E)<br />
OM Solar ist ein vergleichsweise kleines Unternehmen mit 40 Mitarbeitern, dass sich auf die<br />
Solarthermie spezialisiert hat.<br />
Osaka Gas Co., Ltd.<br />
Japanischer Name:<br />
大 阪 ガス 株 式 会 社<br />
4-1-2 Hiranocho, Chuo-ku, Osaka-shi, 541-0046 Osaka<br />
Tel. -<br />
URL:<br />
http://www.osakagas.co.jp/en/index.html (E)<br />
Osaka Gas ist einer der großen regionalen Gasversorger und vertreibt neben Gas-Heizkesseln auch<br />
Geräte mit „Ene Farm“- und „Eco Will“-Technologie. Photovoltaik ist ebenfalls Teil der<br />
Produktpalette.<br />
Paloma Co., Ltd.<br />
Japanischer Name:<br />
パロマ<br />
Touenchou, Mizuho-ku, Nagoya-shi, 467-8585 Aichi<br />
Tel. +81-52-824-5111<br />
URL:<br />
http://www.palomaglobal.com/ (E)<br />
Paloma vertreibt neben Produkten für die Solarthermie hauptsächlich Gas-Heizkessel und bietet<br />
zusätzlich gasbetriebene Küchengeräte an.<br />
Panasonic Ecology Systems Co., Ltd.<br />
Japanischer Name:<br />
パナソニック エコシステムズ 株 式 会 社<br />
4017 Jishitanakada, Takakimuracho, Shirai-shi, 486-8522 Aichi<br />
Tel. +81-568-81-1511<br />
URL:<br />
http://panasonic.co.jp/es/peses/ (J)<br />
Panasonic Ecology Systems ist ein Tochterunternehmen der Panasonic Corporation und produziert<br />
neben Lüftungssystemen mit und ohne Wärmerückgewinnung eine Reihe weiterer Geräte für das<br />
Mutterunternehmen.<br />
Panasonic Corporation<br />
Japanischer Name:<br />
パナソニック 株 式 会 社<br />
1006, Oaza Kadoma, Kadoma-shi, Osaka 571-8501, Japan<br />
Tel. +81-6-6908-1121<br />
URL:<br />
http://panasonic.net/ (E)<br />
Die Panasonic Corporation ist ein traditionelles japanisches Großunternehmen, welches weltweit<br />
eine Vielzahl von Produkten anbietet. Im Bereich Beleuchtung produziert, entwickelt und verkauft<br />
es LED, Leuchtstoffröhren und Glühbirnen für den Wohn-, Gewerbe- und Industriebedarf.<br />
76
Paramount Glass MFG. Co.,Ltd.<br />
Japanischer Name:<br />
パラマウント 硝 子 工 業 株 式 会 社<br />
24-4, Daigakubo, Kinosaki, Sukagawa-shi, Fukushima<br />
Tel. +81-2-4923-5111<br />
URL:<br />
http://www.pgm.co.jp/ (J)<br />
Paramount bietet neben Glaswolle für den Wohn- und Nichtwohngebäudebedarf auch Produkte an,<br />
die speziell auf die niedrigeren Temperaturen in den kälteren Gebieten Japans (Hokkaido)<br />
zugeschnitten sind.<br />
Rinnai Corporation<br />
Japanischer Name:<br />
リンナイ 株 式 会 社<br />
2-26 Fukuzumicho,Nakagawa-ku,Nagoya-shi,454-0802 Aichi<br />
Tel. +81-52-361-8211<br />
URL:<br />
http://www.rinnai.co.jp/global/ (E)<br />
Die Rinnai Corporation bietet eine Reihe von Produkten für die Warmwasserversorgung an. Im<br />
Gas-Heizkessel-Bereich bietet es nur Geräte mit der „Eco Jozu“-Technologie an.<br />
Sankyo Tateyama, Inc.<br />
Japanischer Name:<br />
三 協 立 山 株 式 会 社<br />
70 Hayakawa, Takaoka City, 933-0957 Toyama<br />
Tel. +81-7-6620-2101<br />
URL:<br />
http://www.st-grp.co.jp/ (J)<br />
Neben Fenster und Fensterrahmen bietet Sankyo Tateyama auch energiefreundliche Türen an.<br />
Sharp Corporation<br />
Japanischer Name:<br />
シャープ 株 式 会 社<br />
Nagaikecho, Abeno-ku, Osaka-shi, 545-8522 Osaka<br />
Tel. +81-6-6621-1221<br />
URL:<br />
http://sharp-world.com/ (E)<br />
Die Sharp Corporation ist ein traditionelles japanisches Großunternehmen, welches weltweit eine<br />
Vielzahl von Produkten anbietet. Neben den Bereichen Beleuchtung, Photovoltaik,<br />
Speichertechnologie und Klimaanlagen stellt das Unternehmen auch Geräte für den herkömmlichen<br />
Wohnbedarf her.<br />
Soflan Wiz Co., Ltd.<br />
Japanischer Name:<br />
株 式 会 社 ソフランウイズ<br />
Doujima Plaza Bldg. 11F, 1-5-30 Doujima, Kita-ku, Osakashi, 530-0003 Osaka<br />
Tel. 06-4799-6482<br />
URL:<br />
http://soflan-wiz.com/en/index.html (E)<br />
Soflan Wiz bietet Polyurethan-Produkte für Wohngebäude und die Industrie an.<br />
SUNJUNIOR<br />
Japanischer Name:<br />
株 式 会 社 サンジュニア<br />
Suzaka, Suzaka-shi, 382-8533 Nagano<br />
Tel. 026-215-2600<br />
URL:<br />
http://www.sunjunior.co.jp/index.html (J)<br />
Neben Lösungen für Solarthermie bietet Sunjunior auch Produkte im Bereich Photovoltaik und LED<br />
an.<br />
77
Suntech Power Japan<br />
Japanischer Name:<br />
サンテックパワージャパン 株 式 会 社<br />
Nishishinjuku KS Bldg. 6F, 3-6-11 Nishishinjuku, Shinjuku-ku, 160-0023 Tokyo<br />
Tel. 03-3342-3838<br />
URL:<br />
http://www.suntech-power.com/en/ (E)<br />
Suntech Power Japan ist die japanische Gesellschaft des chinesischen Suntech Power Konzerns und<br />
bietet Lösungen für herkömmliche PV-Anlagen an.<br />
TOHO GAS Co., Ltd.<br />
Japanischer Name:<br />
東 邦 ガス 株 式 会 社<br />
19-18 Sakuradacho, Atsutaku-ku, Nagoya-shi, 456-8511 Aichi<br />
Tel. -<br />
URL:<br />
http://www.tohogas.co.jp/?cid=cont_header (J)<br />
Toho Gas ist einer der großen regionalen Gasversorger und bietet neben Geräten für die<br />
Warmwasserversorgung („Eco Jozu“) auch Photovoltaik und Kraft-Wärme-Kopplung („Ene Farm“)<br />
an.<br />
TOKYO GAS Co., Ltd.<br />
Japanischer Name:<br />
東 京 ガス 株 式 会 社<br />
1-5-20 Kaigan , Minato-ku, Tokyo 105-8527, Japan<br />
Tel. -<br />
URL:<br />
http://www.tokyo-gas.co.jp/index_e.html (E)<br />
Tokyo Gas ist einer der großen regionalen Gasversorger und bietet neben Geräten für die<br />
Warmwasserversorgung („Eco Jozu“) auch Photovoltaik und Kraft-Wärme-Kopplung („Ene Farm“)<br />
an.<br />
Toshiba Carrier<br />
Japanischer Name:<br />
東 芝 キヤリア 株 式 会 社<br />
3-23-17 Takanawa, Minato-ku, 108-8580 Tokyo<br />
Tel. -<br />
URL:<br />
http://www.toshiba-carrier.co.jp/index_j.htm (J)<br />
Toshiba Carrier ist ein Tochterunternehmen der Toshiba Corporation und ist hauptsächlich auf die<br />
Produktion von Multi-Klimaanlagen und elektronische Geräte für den gewerblichen Bedarf<br />
spezialisiert.<br />
TOSHIBA CORPORATION<br />
Japanischer Name:<br />
株 式 会 社 東 芝<br />
1-1-1 Shibaura, Minato-ku, 105-8001 Tokyo,<br />
Tel. -<br />
URL:<br />
http://www.toshiba.co.jp/worldwide/index.html (E)<br />
Die Toshiba Corporation ebenfalls einer der traditionellen japanischen Elektronikkonzerne. Im<br />
Bereich Single-Klimaanlagen produziert, verkauft und entwickelt das Unternehmen Klimaanlagen,<br />
während im Multi-Bereich die Produktion bei der Tochter Toshiba Carrier liegt. Ähnlich wie bei den<br />
anderen großen japanischen Elektronikherstellern ist die gesamte Produktpalette aber sehr breit<br />
aufgestellt.<br />
78
TOSHIBA LIGHTING & TECHNOLOGY CORPORATION<br />
Japanischer Name:<br />
東 芝 ライテック 株 式 会 社<br />
1-201-1 Funakoshicho, Yokosuka-shi, 237-8510 Kanagawa<br />
Tel. -<br />
URL:<br />
http://www.tlt.co.jp/tlt/index_e.htm (E)<br />
Toshiba Lighting ist Teil des Toshiba Konzerns. Im Beleuchtungssegment für Wohngebäude ist das<br />
Unternehmen auf LED und Leuchtstoffröhren spezialisiert. Die gesamte Produktpalette für<br />
Beleuchtung ist aber sehr bereit aufgestellt und zusätzlich bietet das Unternehmen auch Home IT<br />
Systeme und eine Reihe weiterer Produkte an. Außerdem werden auch Lüftungssysteme angeboten.<br />
Taiheiyo Materials Corp.<br />
Japanischer Name:<br />
太 平 洋 マテリアル 株 式 会 社<br />
2-4-24, Aomi, Koto-ku, 135-0064 Tokyo<br />
Tel. +81-3-5500-7500<br />
URL:<br />
http://www.taiheiyo-m.co.jp/english/ (E)<br />
Taiheiyo Materials vertreibt neben Steinwolle eine Vielzahl anderer Produkte wie z. B. Zement und<br />
Material im Bereich Abriss.<br />
Yazaki Corporation<br />
Japanischer Name:<br />
矢 崎 総 業 株 式 会 社<br />
Mita Kokusai Bldg. 17F, 1-4-28, Mita, Minato-ku, 108-8333 Tokyo<br />
Tel. +81-3-3455-8811<br />
URL:<br />
http://www.yazaki-group.com/global/ (E)<br />
Die Yazaki Gruppe ist neben der Solarthermie auch in Bereichen wie Automobil, Elektromobilität,<br />
Klimatisierungstechnologie vertreten.<br />
TERADA IRON WORKS CO.,LTD<br />
Japanischer Name:<br />
株 式 会 社 寺 田 鉄 工 所<br />
2-4-16, Shinhamachou, Fukuyama-shi, 721-0951 Hiroshima<br />
Tel. +81-84-953-0556<br />
URL:<br />
http://www.solars.jp/ (J)<br />
Terada Ironworks bietet verschiedene Lösungen für die Solarthermie an.<br />
YKK AP, Inc.<br />
Japanischer Name:<br />
YKK AP 株 式 会 社<br />
1, Kanda Izumi-cho, Chiyoda-ku, 101-0024 Tokyo<br />
Tel. +81-3-3864-2200<br />
URL:<br />
http://www.ykkap.co.jp/ (J)<br />
Neben Fensterrahmen bietet YKK AP eine Vielzahl anderer Produkte, wie z. B. (feuerfeste) Türen,<br />
Material für die Außenfassade sowie Treppen und Fußböden an.<br />
79
5.1.2. Administrative Instanzen und politische Stellen<br />
Ministerien<br />
Ministry of Land, Infrastructure, Transport and Tourism<br />
Japanischer Name:<br />
国 土 交 通 省<br />
2-1-3 Kasumigaseki, Chiyoda-ku, 100-8918 Tokyo<br />
Tel. +81-3-5253-8111<br />
URL:<br />
https://www.mlit.go.jp/en/index.html (E)<br />
Ministry of Economy, Trade and Industry<br />
Japanischer Name:<br />
経 済 産 業 省<br />
1-3-1 Kasumigaseki, Chiyoda-ku, 100-8901 Tokyo<br />
Tel. +81-3-3501-1511<br />
URL:<br />
http://www.meti.go.jp/english/index.html (E)<br />
Zuständig für Industrie und Handel, Energiesicherheit, Waffenexportkontrolle und viele weitere<br />
Funktionen.<br />
Agency for Natural Resources and Energy<br />
Japanischer Name:<br />
資 源 エネルギー 庁<br />
1-3-1 Kasumigaseki, Chiyoda-ku, 100-8901 Tokyo<br />
Tel. 03-3501-1511<br />
URL:<br />
http://www.enecho.meti.go.jp/english/index.htm (E)<br />
ANRE untersteht direkt dem METI und ist innerhalb des Ministeriums für alle Themengebiete der<br />
Energieeffizienz und Erneuerbaren Energien zuständig.<br />
Weitere Instanzen<br />
The Energy Conservation Center, Japan<br />
Japanischer Name:<br />
一 般 財 団 法 人 省 エネルギーセンター<br />
3-19-3 Hatchobori, Chuo-ku, 104-0032 Tokyo<br />
Tel. +81-3-5543-3011<br />
URL:<br />
http://www.asiaeec-col.eccj.or.jp/index.html (E)<br />
Das ECCJ ist eine nicht-staatliche Organisation und für die Förderung der Energieeffizienz in<br />
Japan zuständig.<br />
New Energy and Industrial Technology Development Organization<br />
Japanischer Name:<br />
独 立 行 政 法 人 新 エネルギー・ 産 業 技 術 総 合 開 発 機 構<br />
Myuza Kanagawa Central Tower, 1310 Omiyacho, Saiwai-ku, Kawasaki-shi, 212-8554 Kawasaki<br />
Tel. 044-520-5100<br />
URL:<br />
http://www.nedo.go.jp/english/index.html (E)<br />
Fördert Forschung und Entwicklung in den Bereichen Industrie, Energie und Umwelt, sowie den<br />
Einsatz von neuen Technologien.<br />
80
5.1.3. Standortagenturen, Beauftragte für Auslandsinvestitionen und sonstige Multiplikatoren<br />
Japan External Trade Organisation<br />
Japanischer Name:<br />
日 本 貿 易 振 興 機 構<br />
Ark Mori Building, 6F 12-32, Akasaka 1-chome, Minato-ku, Tokyo 107-6006 Japan<br />
Tel. 03-3582-5511<br />
URL:<br />
http://www.jetro.go.jp/<br />
Die japanische Außenhandelsorganisation ist der direkte Beauftragte von METI für internationale<br />
Investitionen.<br />
Verbände<br />
Association of Roof Ventilation Manufacturers<br />
Japanischer Name:<br />
屋 根 換 気 メーカー 協 会<br />
Meiji Yasudaseimei Mita Bldg 1F, 3-14-40 Mita, Minato-ku, 108-0073 Tokyo<br />
Tel. +81-3-3597-5133<br />
URL:<br />
http://www.p-sash.jp/<br />
Extruded Polystyrene Foam Association<br />
Japanischer Name:<br />
押 出 発 泡 ポリスチレン 工 業 会<br />
Orics Shinbashi Bldg. 7F, 5-8-11 Shinbashi, Minato-ku, 105-0004 Tokyo<br />
Tel. +81-3-5402-3928<br />
URL:<br />
http://www.epfa.jp/<br />
Flat Glas Manufacturers Association of Japan<br />
Japanischer Name:<br />
板 硝 子 協 会<br />
〒108-0074 東 京 都 港 区 高 輪 1-3-13 NBF 高 輪 ビル 4F<br />
Tel. +81-3-6450-3926<br />
URL:<br />
http://www.itakyo.or.jp/ (J)<br />
Verband der japanischen Flachglashersteller.<br />
Japan Electrical Manufacturers Association<br />
Japanischer Name:<br />
一 般 社 団 法 人 日 本 電 機 工 業 会<br />
Ichibancho, Chiyoda-ku, 102-0082 Tokyo<br />
Tel. +81-3-3556-5881<br />
URL:<br />
http://www.jema-net.or.jp/English/ (E)<br />
Der japanische Verband für elektrische Heizkessel ist direkt dem Verband der Elektronikhersteller<br />
angeschlossen.<br />
Japan Federation of Construction Contractors<br />
Japanischer Name:<br />
日 本 建 設 業 連 合 会<br />
Tokyo Kensetsukaikan 8F, 2-5-1 Hatchobori, Chuo-ku, 104-0032 Tokyo<br />
Tel. +81-3-3551-111<br />
URL:<br />
http://www.nikkenren.com/index.html (J)<br />
Verband der japanischen Generalunternehmer.<br />
81
Japan Glas Fiber Association<br />
Japanischer Name:<br />
硝 子 繊 維 協 会<br />
Nihon Glas Industry Center Bldg., 3-21-16 Hyakunincho, Shinjuku-ku, 169-0073 Tokyo<br />
Tel. +81-3-5937-5763<br />
URL:<br />
http://www.glass-fiber.net (J)<br />
Verband der japanischen Glaswollehersteller.<br />
Japan Industrial Association of Gas and Kerosene Appliances<br />
Japanischer Name:<br />
一 般 社 団 法 人 日 本 ガス 石 油 機 器 工 業 会<br />
2-11 Kandatamachi, Chiyoda-ku, 101-0046 Tokyo<br />
Tel. +81-3-3252-6101<br />
URL:<br />
http://www.jgka.or.jp/index.html (J)<br />
Dem Verband sind Gas- und Öl-Heizkessel mit angeschlossen.<br />
The Japan Institute of Architects<br />
Japanischer Name:<br />
公 益 社 団 法 人 日 本 建 築 家 協 会<br />
2-3-18 Jingumae, Shibuya-ku, 150-0001 Tokyo<br />
Tel. +81-3-3408-7125<br />
URL:<br />
http://www.jia.or.jp/english/ (E)<br />
Verband der japanischen Architekten<br />
Japan Lighting Manufacturers Association<br />
Japanischer Name:<br />
一 般 社 団 法 人 日 本 照 明 工 業 会<br />
4-11-4 Taito, Taito-ku, 110-0016 Tokyo<br />
Tel. -<br />
URL:<br />
http://www.jlma.or.jp/english/index.htm (E)<br />
Verband der japanischen Beleuchtungshersteller.<br />
Japan Photovoltaic Energy Association<br />
Japanischer Name:<br />
太 陽 光 発 電 協 会<br />
Shin I-N Bldg. 8F, 2-12-17 Shinbashi, Minato-ku, 105-0004 Tokyo<br />
Tel. +81-3-6268-8544<br />
URL:<br />
http://www.jpea.gr.jp/en/greeting/index.html (E)<br />
Verband der japanischen Photovoltaikhersteller.<br />
Japan Polyurethan Foam Association<br />
Japanischer Name:<br />
ウレタンフォーム 工 業 会<br />
2-17-1 Nishi Shinbashi, Minato-ku, 105-0003 Tokyo<br />
Tel. +81-3-6402-1252<br />
URL:<br />
http://www.urethane-jp.org/index.html (J)<br />
The Japan Refrigeration and Air Conditioning Industry Association<br />
Japanischer Name:<br />
日 本 冷 凍 空 調 工 業 会<br />
Kikai Shinko Bldg. 201, 3-5-8, Shibakoen, Minato-ku, 105-0011 Tokyo<br />
Tel. +81-3-3432-1671<br />
URL:<br />
http://www.jraia.or.jp/english/index.html (E)<br />
Verband der japanischen Klimaanlagenhersteller.<br />
82
Japan Sash Manufacturers Association<br />
Japanischer Name:<br />
社 団 法 人 日 本 サッシ 協 会<br />
Nihon Jyozoukaikan 2F, 1-1-21 Nishi Shinbashi, Minato-ku, 105-0003 Tokyo<br />
Tel. +81-3-3500-3446<br />
URL:<br />
http://www.jsma.or.jp/Top/tabid/57/Default.aspx (J)<br />
Verband der japanischen Fensterrahmenhersteller.<br />
Plastic Sash Industry Association<br />
Japanischer Name:<br />
プラスチックサッシ 工 業 会<br />
Tokuyama Bldg., 1-4-5 Nishi Shinbashi, Minato-ku, 105-8429 Tokyo<br />
Tel. +81-3-3597-5133<br />
URL:<br />
http://www.p-sash.jp/ (J)<br />
Verband der japanischen Plastikrahmenhersteller.<br />
Solar System Development Association<br />
Japanischer Name:<br />
一 般 社 団 法 人 ソーラーシステム 振 興 協 会<br />
Kotetsu Bldg. 4F, 1-6-3 Yaesu, Chuo-ku, 103-0028 Tokyo<br />
Tel. +81-3-5203-9111<br />
URL:<br />
http://www.ssda.or.jp/ (J)<br />
Verband der japanischen „Solar System“-Hersteller.<br />
Fuel Cell Association<br />
Japanischer Name:<br />
一 般 社 団 法 人 燃 料 電 池 普 及 促 進 協 会<br />
SVAX TT Bldg. 7F, 3-11-15 Toranomon, Minato-ku, 105-0001 Tokyo<br />
Tel. -<br />
URL:<br />
http://www.fca-enefarm.org/<br />
Der Verband für Brenstoffzellen-KWK ist der Fuel Cell Association angeschlossen<br />
5.1.4. Potenzielle Partner<br />
Die fünf großen Generalunternehmen<br />
Shimizu Corporation<br />
Japanischer Name:<br />
清 水 建 設 株 式 会 社<br />
2-16-1 Kyobashi, Chuo-ku, 104-8370 Tokyo<br />
Tel. -<br />
URL:<br />
http://www.shimz.co.jp/english/index.html (E)<br />
Taisei Corporation<br />
Japanischer Name:<br />
大 成 建 設 株 式 会 社<br />
1-25-1 Nishi-Shinjuku, Shinjuku-ku, 163-0606 Tokyo<br />
Tel. +81-3-3348-1111<br />
URL:<br />
http://www.taisei.co.jp/english/index.html (E)<br />
Obayashi Corporation<br />
Japanischer Name:<br />
株 式 会 社 大 林 組<br />
Shinagawa Intercity Tower B, 2-15-2, Konan, Minato-ku, 108-8502 Tokyo<br />
Tel. +81-3-5769-1111<br />
URL:<br />
http://www.obayashi.co.jp/english/<br />
83
Kajima Corporation<br />
Japanischer Name:<br />
鹿 島 建 設 株 式 会 社<br />
3-1 Motoakasaka 1-chome, Minato-ku, 107-8388 Tokyo<br />
Tel. -<br />
URL:<br />
http://www.kajima.co.jp/welcome.html (E)<br />
Takenaka Corporation<br />
Japanischer Name:<br />
株 式 会 社 竹 中 工 務 店<br />
1-13 -4, Hommachi, Chuo-ku, 541-0051 Osaka<br />
Tel. -<br />
URL:<br />
http://www.takenaka.co.jp/takenaka_e/index.html (E)<br />
5.2 Sonstiges<br />
5.2.1. Wichtige Messen im Zielland<br />
Japan Home & Building Show<br />
Zeitraum: 23. – 25.10.2013<br />
Tokyo Big Sight (Tokyo)<br />
URL:<br />
http://www.jma.or.jp/jhbs/en/ (E)<br />
Japans größte Messe im Baubereich, Gebäudesektor und Inneneinrichtung.<br />
ECO HOUSE & ECO BUILDING EXPO<br />
Zeitraum: 26. – 28.02.2014<br />
Tokyo Big Sight (Tokyo)<br />
URL:<br />
http://www.ecohouseexpo.jp/en/ (E)<br />
Japans größte Messe im Bereich Green Building und umweltfreundliche Häuser mit 76.000<br />
Besuchern im Jahr 2013.<br />
84
VII. Abbildungsverzeichnis<br />
Abb. 1: Entwicklung des japanischen Bruttoinlandsproduktes 2004 bis 2014<br />
Abb. 2: Importe und Exporte Japans 2008-2012<br />
Abb. 3: Lieferländer Japans 2011<br />
Abb. 4: Einfuhren aus Deutschland nach Art 2012<br />
Abb. 5: Energiemix Japan 1965-2010<br />
Abb. 6: Energieverbrauch nach Sektor 2011<br />
Abb. 7: Elektrizitätsmix Japan 2012<br />
Abb. 8: Mineralöl-Importe 2011<br />
Abb. 9: Erdgas-Importe 2011<br />
Abb. 10 Durchschnittstemperaturen nach Orten 1981 – 2010<br />
Abb. 11 Durchschnittsniederschlagsmenge nach Orten 1981 – 2010<br />
Abb. 12 Erfüllung der Energieeffizienzrate nach Klimaregion<br />
Abb. 13 Entwicklung der Invesitionen in den Bau (1889 – 2013)<br />
Abb. 14 Baubeginn Nichtwohnfläche nach Verwendung (1889 – 2013)<br />
Abb. 15 Zahl der abgeschlossenen Wohnungsbauten (1889 – 2013)<br />
Abb. 16 Bestand an Wohngebäuden nach Bauperiode und Bauart in 2008<br />
Abb. 17 Wohnungsbaubeginne nach Bauart im Jahr 2012<br />
Abb. 18 Anzahl Fertighäuser und deren Anzahl an Neubauten im Jahr 2012<br />
Abb. 19 Wert von Renovierungen und ihr Anteil an den gesamten jährlichen Investitionen im Baugewerbe im Jahr 2012<br />
Abb. 20 Marktentwicklung für Glas- und Steinwolle 2008 - 2014<br />
Abb. 21 Marktanteile für Glaswolle im Jahr 2011<br />
Abb. 22 Marktanteile für Steinwolle im Jahr 2011<br />
Abb. 23 Marktanteile für PUF im Jahr 2011<br />
Abb. 24 Marktanteile für XPS im Jahr 2011<br />
85
Abb. 25 Marktentwicklung für doppelt verglaste Fenster 2008 – 2014<br />
Abb. 26 Marktanteile für doppelt verglaste Fenster im Jahr 2011<br />
Abb. 27 Marktentwicklung für Fensterrahmen 2008 – 2014<br />
Abb. 28 Marktanteile für Aluminiumfensterrahmen im Jahr 2011<br />
Abb. 29 Marktanteile für Aluminium-Kunststofffensterrahmen im Jahr 2011<br />
Abb. 30 Marktanteile für Kunststofffensterrahmen im Jahr 2011<br />
Abb. 31 Marktentwicklung für Beleuchtung 2008 - 2014<br />
Abb. 32 Marktanteile für Beleuchtung im Jahr 2011<br />
Abb. 33 Marktentwicklung für Klimaanlagen 2008 – 2014<br />
Abb. 34 Marktaufteilung nach Modellen für das Jahr 2011<br />
Abb. 35 Marktanteile für Single Klimaanlagen im Jahr 2011<br />
Abb. 36 Marktanteile für Multi Klimaanlagen im Jahr 2011<br />
Abb. 37 Marktentwicklung für Lüftungssysteme 2008 – 2014<br />
Abb. 38 Marktanteile bei Lüftungssystemen im Jahr 2011<br />
Abb. 39 Marktentwicklung für Solaranlagen 2008 – 2014<br />
Abb. 40 Marktanteile für herkömmliche Solaranlagen im Jahr 2011<br />
Abb. 41 Marktanteile für Indachanlagen im Jahr 2011<br />
Abb. 42 Marktentwicklung für Solarthermie 2008 – 2014<br />
Abb. 43 Marktanteile für herkömmliche Solarthermie im Jahr 2011<br />
Abb. 44 Marktanteile für Solar System im Jahr 2011<br />
Abb. 45 Marktentwicklung für HEMS 2008 – 2014<br />
Abb. 46 Marktanteile für Solar System im Jahr 2011<br />
Abb. 47 Marktentwicklung für Gas-Heizkessel 2008 - 2014<br />
Abb. 48 Marktanteile für Gas-Heizkessel im Jahr 2011<br />
Abb. 49 Marktentwicklung für Öl-Heizkessel 2008 – 2014<br />
86
Abb. 50 Marktanteile für Öl-Heizkessel im Jahr 2011<br />
Abb. 51 Marktentwicklung für Elektrische Heizkessel 2008 – 2014<br />
Abb. 52 Marktanteile für elektrische Heizkessel im Jahr 2011<br />
Abb. 53 Marktanteile für Eco Cute im Jahr 2011<br />
Abb. 54 Marktentwicklung für Kraft-Wärme-Kopplung 2008 – 2014<br />
Abb. 55 Marktanteile für Gas-KWK im Jahr 2011<br />
Abb. 56 Brennstoffzellen-KWK im Jahr 2011<br />
Abb. 57 Beispiel für staatliche Richtlinien von 1999 bis 2013, Klimazone 4<br />
Abb. 58 Entwicklung der Erfüllung der Energieeffizienzrate nach EESHB bei Nichtwohnbauten von 1999 – 2010<br />
Abb. 59 Entwicklung der Erfüllung der Energieeffizienzrate nach EESHB bei Einfamilienhäusern von 1999 – 2010<br />
Abb. 60 Das Japanese Industrial Standardization Comitee Logo<br />
VIII. Tabellenverzeichnis<br />
Tabelle 1: Einspeisetarife für erneuerbare Energien Japan, Juli 2012<br />
Tabelle 2: Das Energiespargesetz<br />
Tabelle 3: Revisionen des Energiespargesetzes<br />
Tabelle 4: Produktkategorien des „Top Runner Programm“<br />
87
IX. Quellenverzeichnis<br />
Agency for Natural Resources and Energy<br />
• Energy White Book, abgerufen am 15.08.2013<br />
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NO_TYPE=2&H_NO_NO=&H_FILE_NAME=H18HO061&H_RYAKU=1&H_CTG=20&H_YOMI_GUN=1&H_CTG<br />
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