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ZIELMARKTANALYSE JAPAN<br />

Energieeffizienz in Gebäuden<br />

Mit Profilen der Marktakteure<br />

www.efficiency-from-germany.info


Impressum<br />

Herausgeber<br />

Deutsche Industrie- und Handelskammer in<br />

Japan<br />

Sanbancho KS Bldg., 5F, 2-4 Sanbancho,<br />

Chiyoda-ku<br />

102-0075 Tokyo, Japan<br />

Stand<br />

August 2013<br />

Kontaktperson<br />

Bastian Lidzba (blidzba@dihkj.or.jp)<br />

Redaktion<br />

Marcus Schürmann<br />

Bastian Lidzba<br />

Sarah Lohse<br />

Disclaimer/Haftungsausschluss:<br />

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrück-lich vom<br />

Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Herausgebers. Sämtliche Inhalte wurden mit<br />

größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität,<br />

Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen.<br />

Für Schäden materieller oder immaterieller Art, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen<br />

Informationen unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet der Herausgeber nicht, sofern ihm nicht<br />

nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann.<br />

Nachdruck und Fotokopien, auch teilweise, sind unter genauer Angabe der Quelle und mit Hinweis auf erstens die<br />

herausgebende AHK und zweitens die Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi)<br />

gestattet.<br />

1


Inhalt<br />

I. Einleitung .................................................................................................................................................................................. 4<br />

II. Zielmarkt Allgemein ................................................................................................................................................................. 5<br />

2.1. Länderprofil ........................................................................................................................................................................ 5<br />

2.1.1. Politischer Hintergrund ............................................................................................................................................... 5<br />

2.1.2. Wirtschaft, Struktur & Entwicklung ........................................................................................................................... 5<br />

2.1.3. Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland .................................................................................................................. 6<br />

2.1.4. Investitionsklima und Förderung .............................................................................................................................. 8<br />

2.2. Energiemarkt ..................................................................................................................................................................... 9<br />

2.2.1. Energieerzeugung und Verbrauch ............................................................................................................................. 9<br />

2.2.2. Energiepolitische Rahmenbedingungen .................................................................................................................. 11<br />

2.2.3. Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt ........................................................................................................... 12<br />

III. Energieeffizienz in Japan ..................................................................................................................................................... 14<br />

3.1. Energieeffizienz im Bauwesen (Gebäude/Gebäudetechnik) .......................................................................................... 14<br />

3.1.1. Allgemeiner Überblick ............................................................................................................................................... 14<br />

3.1.2. Klimatische Verhältnisse ........................................................................................................................................... 15<br />

3.1.3. Struktur und Trends .................................................................................................................................................. 16<br />

3.1.4. Infrastrukturbau – Gewerblicher Bau – Wohnungsbau .......................................................................................... 18<br />

3.1.5. Besonderheiten im japanischen Bau ........................................................................................................................ 20<br />

3.1.6. Instandhaltungen – Modernisierungen – An- und Umbauten .............................................................................. 23<br />

3.1.7. Baumaterialien .......................................................................................................................................................... 24<br />

3.1.7.1. Der Markt für Wandisolierungsmaterial .............................................................................................................. 24<br />

3.1.7.2. Der Markt für doppelt verglaste Fenster .............................................................................................................. 28<br />

3.1.7.3. Der Markt für Fensterrahmen ............................................................................................................................... 30<br />

3.1.7.4. Der Markt für Beleuchtung ................................................................................................................................... 32<br />

3.1.7.5. Der Markt für Klimaanlagen ................................................................................................................................. 34<br />

3.1.7.6. Der Markt für Lüftungssysteme ............................................................................................................................. 37<br />

3.1.7.7. Der Markt für Photovoltaik-Anlagen .................................................................................................................... 39<br />

3.1.7.8. Der Markt für Solarthermie ................................................................................................................................... 41<br />

3.1.7.9. Der Markt für Home Energy Management Systems (HEMS) ............................................................................. 43<br />

3.1.7.10. Der Markt für Warmwasserversorgung (Gas-, Öl- und Elektroheizkessel) ...................................................... 45<br />

3.1.7.11. Der Markt für Kraft-Wärme-Kopplung (KWK).................................................................................................... 51<br />

3.1.2. Aktuelle Projekte im Bereich Gebäudeeffizienz ...................................................................................................... 53<br />

3.2.1. Energiespargesetz ..................................................................................................................................................... 54<br />

3.2.2. Gesetzesänderungen ................................................................................................................................................ 54<br />

3.2.3. Top Runner Program ............................................................................................................................................... 56<br />

3.2.4. Öffentliches Vergabeverfahren und Ausschreibungen ............................................................................................ 57<br />

3.2.5. Standards, Normen und Zertifizierungen ............................................................................................................... 58<br />

3.2.6. Finanzierungsmöglichkeiten und Förderprogramme ............................................................................................ 62<br />

IV. Marktchancen für deutsche Unternehmen ......................................................................................................................... 65<br />

4.1. Marktstruktur und Marktattraktivität für Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich Gebäudeeffizienz ..................... 65<br />

4.2. Markt- und Absatzpotenziale ......................................................................................................................................... 65<br />

4.3. Marktbarrieren und –hemnisse im Bereich der Energieeffizienz (auch nicht-tarifäre Handelshemnisse) ............... 66<br />

4.4. Wettbewerbssituation ......................................................................................................................................................67<br />

4.5. Chancen und Risiken .......................................................................................................................................................67<br />

4.6. Vertriebs- und Projektvergabestrukturen .......................................................................................................................67<br />

4.7. Handlungsempfehlungen................................................................................................................................................ 68<br />

V. Zielgruppenanalyse................................................................................................................................................................ 70<br />

5.1. Profile Marktakteure ....................................................................................................................................................... 70<br />

2


5.1.1. Japanische Unternehmen im Bereich Gebäudeeffizienz ......................................................................................... 70<br />

5.1.2. Administrative Instanzen und politische Stellen .................................................................................................... 80<br />

5.1.3. Standortagenturen, Beauftragte für Auslandsinvestitionen und sonstige Multiplikatoren .................................. 81<br />

5.1.4. Potenzielle Partner .................................................................................................................................................... 83<br />

5.2 Sonstiges .......................................................................................................................................................................... 84<br />

5.2.1. Wichtige Messen im Zielland ................................................................................................................................... 84<br />

VII. Abbildungsverzeichnis ....................................................................................................................................................... 85<br />

VIII. Tabellenverzeichnis ........................................................................................................................................................... 87<br />

IX. Quellenverzeichnis ............................................................................................................................................................... 88<br />

3


I. Einleitung<br />

Mit einem Volumen von 45 Bio. Yen (2012) ist Japan einer der größten Baumärkte der Welt.<br />

Im Jahr 2012 wurden 132.000 neue Bauprojekte gestartet, was einem Zuwachs von 4,2% gegenüber dem Vorjahr<br />

entspricht. 62,2% dieser Projekte entfielen auf den Wohnbedarf. 1<br />

Durch die Dreifachkatastrophe vom 11. März 2011 ist Japan auch weiterhin dazu gezwungen, seine Energiepolitik zu<br />

überdenken. Wurde 2010 noch 30% des Strombedarfes durch nukleare Energie gedeckt, sind im August 2013 lediglich<br />

zwei der 50 Reaktoren im Land im Einsatz.<br />

Neben der Art der Energieerzeugung spielt aber auch die effiziente Nutzung von Energie eine große Rolle. Gebäude haben<br />

in Japan einen Anteil von mehr als 30% am Gesamtenergieverbrauch. Energieeffizientes Bauen – speziell im Bereich<br />

Dämmung – hat in Japan aber bisher eine geringe Rolle gespielt. Ausgenommen sind hier nur nördliche Gebiete wie<br />

Hokkaido, in denen die Temperaturen in den Wintermonaten in den zweistelligen Minusbereich fallen können. Obwohl<br />

mehr als 90% aller neu gebauten Wohngebäude bereits über doppelt verglaste Fenster verfügen, haben einfache<br />

Aluminiumfensterrahmen noch einen Marktanteil von mehr als 60%.<br />

Diese Entwicklungen sind zu einem Großteil auf die gesetzlichen Standards für Energieeffizienz in Gebäuden<br />

zurückzuführen. Der „Energy Efficiency Standard for Housing and Buildings“ wurde erst 1999 in Japan eingeführt.<br />

Darüber hinaus waren die darin vorgeschriebenen Standards nicht verpflichtend und lagen außerdem weit hinter den<br />

Standards anderer Länder zurück. Die Vorgaben des EESHB wurden zwar in diesem Jahr verschärft, allerdings sind die<br />

darin enthaltenden Standards immer noch nicht verpflichtend. Mit einer gesetzlichen Vorgabe wird erst im Jahr 2020<br />

gerechnet.<br />

Auch die Regierung hat dieses Problem erkannt und hat im Mai dieses Jahres beschlossen, dass Baumaterialien wie<br />

Dämmstoffe, Fenster, Fensterrahmen etc. in das „Top Runner“-Programm der Regierung aufgenommen werden. Das<br />

Programm sorgt in Japan für kontinuierliche Weiterentwicklung, indem es das energieeffizienteste Produkt eines Jahres<br />

zum neuen Standard erklärt. Seit das Programm 1999 von der Regierung ins Leben gerufen wurde, war es maßgeblich<br />

daran beteiligt, die Energieeffizienz in Japans Industrie- und Transportsektor zu erhöhen.<br />

Diese Maßnahme ist insofern auch ein wichtiger Schritt, da Energieeffizienz in Gebäuden sich in Japan hauptsächlich im<br />

aktiven Bereich (Klimaanlagen, Kühlschränke etc.) abgespielt hat.<br />

Allerdings spielt auch die wirtschaftliche Entwicklung Japans eine Rolle. Nach der weltweiten Finanzkrise im Jahr 2008<br />

fielen die Investitionen im Bausektor um mehr als 10%. Die Anzahl der abgeschlossenen Wohnbauten gingen von 2008<br />

bis 2009 um fast 30% zurück. Die Regierung konnte diesen Abwärtstrend nur mit massiven Subventionsprojekten<br />

stoppen. Zusätzlich wird erwartet, dass geplante Mehrwertsteuererhöhungen den Bausektor in den nächsten Jahren<br />

weiter negativ beeinflussen werden.<br />

Trotzdem wird das Thema Energieeffizienz in Gebäuden weiterhin eine große Rolle in Japan spielen und deutsche<br />

Unternehmen können hier mit einem großen Know-how-Vorsprung und Deutschlands hervorragendem Ruf bei<br />

energieeffizienter Bauweise profitieren. Entwicklungen in anderen Sektoren haben aber auch gezeigt, dass Japans<br />

Unternehmen durchaus gewillt sind, zu lernen und in der Lage sind Defizite aufzuholen. Es gilt also für ausländische<br />

Unternehmen, sich so früh wie möglich im japanischen Markt eine Präsenz zu schaffen.<br />

1 E-Stat, http://www.e-stat.go.jp/SG1/estat/ListE.do?lid=000001106391, abgerufen am 20.08.2013<br />

4


II. Zielmarkt Allgemein<br />

2.1. Länderprofil<br />

2.1.1. Politischer Hintergrund<br />

Seit Inkrafttreten der Verfassung am 3. Mai 1947 ist Japan eine zentralistisch organisierte, parlamentarische Monarchie.<br />

Der japanische Kaiser (Tennô) repräsentiert als Monarch das japanische Volk im In- und Ausland. Die Souveränität liegt<br />

im japanischen Volk begründet.<br />

Die Legislative besteht aus einem Zweikammerparlament mit Ober- und Unterhaus, ähnlich dem britischen Modell. Die<br />

stärkste Partei des Unterhauses stellt durch Wahl das Kabinett und den Premierminister. Diese bilden die exekutive<br />

Gewalt. An der Spitze der Judikative steht der Oberste Gerichtshof.<br />

Seit 2012 stellt die Liberaldemokratische Partei (LDP), nach einer kurzen Unterbrechung von drei Jahren, wieder die<br />

Regierung. Der amtierende Ministerpräsident ist Shinzo Abe, der das Amt zum zweiten Mal bekleidet. Auch davor wurde<br />

die japanische Politik mit kurzer Unterbrechung in den 90er Jahren durchgehend durch die Liberaldemokratische Partei<br />

(LDP) geprägt, die 50 Jahre lang den Ministerpräsidenten gestellt hatte.<br />

Die japanische Politik ist stark vom Einfluss durch die Bürokratie geprägt. Maßnahmen, diese zurückzudrängen,<br />

scheiterten bisher. Unter der starken Verflechtung von Politik und Administration leidet die politische<br />

Handlungsfähigkeit, und Reformen werden oft nur eingeschränkt vorangetrieben. Die Durchsetzung von Reformen wird<br />

durch die in den letzten Jahren regelmäßig kurzen Amtszeiten der japanischen Ministerpräsidenten erschwert. Shinzo<br />

Abe erfreut sich aber momentan einer sehr hohen Beliebtheit und Experten gehen davon aus, dass Japan seit langer Zeit<br />

nun wieder einer stabilen Regierungsperiode entgegensieht.<br />

2.1.2. Wirtschaft, Struktur & Entwicklung<br />

Die Ressourcenarmut Japans führt zum einen zu einer starken Abhängigkeit der japanischen Wirtschaft von Importen,<br />

zum anderen ist sie aber auch Motor für die Entwicklung neuer Technologien. Die japanische Wirtschaftslandschaft ist<br />

geprägt von einem Dualismus zwischen Unternehmensnetzwerken (Keiretsu), die meist auch international tätig sind, und<br />

kleinen und mittleren Unternehmen, welche vor allem als Zulieferer dienen. Rund 98% aller japanischen Unternehmen<br />

werden zum Mittelstand gezählt.<br />

Aufgrund des Drucks durch die Finanzkrisen der vergangenen Jahre sehen sich die oft stark vernetzten und gegen<br />

ausländischen Einfluss abgeschotteten Keiretsu gezwungen, Umstrukturierungen durchzuführen und sich dem Ausland<br />

weiter zu öffnen.<br />

Japan hat die höchste Staatsverschuldung aller Industrieländer. Diese ist als Folge der Wirtschafts- und Finanzkrise<br />

sowie dem Wiederaufbau der betroffenen Region nach dem Erdbeben vom 11. März 2011 auf über 214 Prozent 2 des<br />

Bruttoinlandsproduktes gestiegen. Der größte Gläubiger des japanischen Staates sind allerdings dessen Bürger selbst.<br />

Hinzu kommt eine hohe Unternehmensbesteuerung und geringe Produktivität im Dienstleistungssektor.<br />

Trotzdem setzt Japan unverändert und weltweit Maßstäbe für Zukunftsmärkte. Innovationsfähigkeit, Kaufkraft und die<br />

Stärke der japanischen Industrie gewährleisten, dass das Land weiterhin eine globale Spitzenposition einnimmt. So<br />

gehört Japan zu den führenden Ländern mit einer hohen Innovationskraft in wichtigen Zukunftssektoren wie z. B. der<br />

Robotik, der Automobilindustrie, der Medizintechnik und im Bereich Elektromobilität.<br />

2 CIA, https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/rankorder/2186rank.html, abgerufen am 20.08.2013<br />

5


Abb. 1: Entwicklung des japanischen Bruttoinlandsproduktes 2004 bis 2014<br />

6.00%<br />

Veränderung in %, real<br />

4.00%<br />

2.00%<br />

0.00%<br />

-2.00%<br />

-4.00%<br />

4.00%<br />

2.70%<br />

2.40%<br />

1.90% 2.00%<br />

2%<br />

1.60% 1.40%<br />

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013* 2014*<br />

-0.60%<br />

-1.20%<br />

-6.00%<br />

-8.00%<br />

Quelle: Germany Trade and Invest (Mai 2013), *Schätzung<br />

-6.30%<br />

Gleichwohl befindet sich Japan in einer angespannten wirtschaftlichen Lage. Nachdem das Land seit der<br />

Jahrtausendwende wieder ein leichtes, aber stabiles Wirtschaftswachstum erreichte, schrumpfte die Wirtschaftsleistung<br />

nach dem Ausbruch der Weltfinanzkrise dramatisch. Das Fiskaljahr 2010 brachte zwar Linderung, doch trug die<br />

Wirtschaft Japans durch das Dreifach-Desaster Erdbeben/Tsunami/Nuklearkatastrophe im Frühjahr 2011 erneut<br />

schwere Schäden davon. Im Fiskaljahr 2011 schrumpfte die japanische Wirtschaft leicht. Unter anderem durch<br />

Investitionen in den Wiederaufbau konnte die japanische Wirtschaft 2012 zwar wieder wachsen, allerdings blieb der<br />

Zuwachs hinter den Voraussagen von Beobachtern zurück.<br />

2.1.3. Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland<br />

Japan ist, wie Deutschland, von einer stark exportorientierten Wirtschaft geprägt. Da der Binnenmarkt aufgrund der<br />

Überalterung und Schrumpfung der Gesellschaft stagniert, wurde ein unzureichendes Wachstum über einen Zuwachs in<br />

der Ausfuhrleistung ausgeglichen. Allerdings wurde die japanische Wirtschaft im Jahr 2011 nicht nur von der Dreifach-<br />

Katastrophe, sondern auch von einem starken Yen unter Druck gesetzt, sodass das Land sein erstes Handelsdefizit seit<br />

1980 verzeichnen musste. Dieser Trend setzte sich 2012 weiter fort und letztendlich gab die Regierung bekannt, dass das<br />

Handelsdefizit des Jahres 2012 mehr als 80 Milliarden Yen betrug.<br />

6


Abb. 2: Importe und Exporte Japans 2008-2012<br />

Mrd. US-Dollar<br />

756 776<br />

552<br />

581<br />

20 29<br />

767 773<br />

746<br />

690<br />

77<br />

886<br />

799<br />

2008 2009 2010 2011 -27 2012<br />

-87<br />

Quelle: Ministry of Finance (2013)<br />

Import Export Saldo<br />

In den vergangenen Jahren hat sich die Volksrepublik China zu Japans wichtigstem Außenhandelspartner entwickelt.<br />

Dabei spielt China nicht nur eine wichtige Rolle als Lieferant, sondern zunehmend auch als Absatzmarkt für japanische<br />

Produkte. Traditionell starke Lieferländer sind zudem die USA, Australien, Saudi-Arabien und die Vereinigten<br />

Arabischen Emirate als Rohstoff-Lieferanten.<br />

Abb. 3: Lieferländer Japans 2011<br />

VR China<br />

21.30%<br />

Sonstige<br />

52.50%<br />

Gesamteinfuhren:<br />

886 Mrd. US-Dollar<br />

USA<br />

8.60%<br />

Australien<br />

6.40%<br />

Saudi-Arabien<br />

6.20%<br />

Korea (Rep)<br />

5%<br />

Quelle: Ministry of Finance (2012)<br />

7


Im Jahr 2012 wurden Güter im Wert von 886 Mrd. US$ eingeführt, ein Anstieg von 3,6% im Vergleich zum Vorjahr. Dies<br />

ist hauptsächlich auf die erhöhten Importe von Erdöl und Erdgas zurückzuführen. Die Ausfuhren fielen im gleichen<br />

Zeitraum um -3,0% und hatten einen Wert von 799 Mrd. US$. Deutschland ist innerhalb Europas der wichtigste<br />

Handelspartner Japans. Umgekehrt war Japan bis 2002 der wichtigste asiatische Markt für deutsche Unternehmen.<br />

Heute rangiert es an zweiter Stelle hinter der VR China.<br />

Abb. 4: Einfuhren aus Deutschland nach Art 2012<br />

Sonstiges<br />

14.90%<br />

Elektronik<br />

3.80%<br />

Elektrotechnik<br />

6.80%<br />

Mess- und<br />

Regeltechnik<br />

7.30%<br />

Maschinen<br />

14.50%<br />

Kft und -Teile<br />

30.10%<br />

Chem. Erzg.<br />

22.60%<br />

Quelle: Germany Trade and Invest (2013)<br />

2.1.4. Investitionsklima und Förderung<br />

Die Bank of Japan veröffentlicht quartalsweise ihren Tankan-Index 3 , der die Stimmung der japanischen Wirtschaft<br />

widerspiegelt. Das Investitionsklima zeigt sich in der 1. Hälfte des Jahres zum ersten Mal seit 2011 wieder positiv. Große<br />

Unternehmen, KMU in der herstellenden Industrie sowie der Dienstleistungssektor sind guter Dinge, dass die japanische<br />

Wirtschaft sich im Zuge von „Abenomics“ weiter erholen wird.<br />

Die Aufträge im Maschinenbau von April bis Juni konnten dieses Jahr erstmals wieder auf das Niveau vor der weltweiten<br />

Finanzkrise anknüpfen. Exportierende Unternehmen konnten durch den schwachen Yen ihre Profitabilität erhöhen und<br />

größere Investitionen tätigen. Auch der Dienstleistungssektor erweist sich als Investitionsfreudiger. Im Geschäftsjahr<br />

2013 (ab 01. April) wird ein Zuwachs der Kapitalinvestitionen um 5,5% erwartet.<br />

Obwohl der Tankan-Index des 1. Quartals noch von einem Minus im Zeitraum von April – Juni ausging, entwickelte sich<br />

das Investitionsklima in Japan positiv. Ein Grund für die gute Stimmung sind sicher auch die Maßnahmen, welche die<br />

Regierung ergriffen hat, um die Wirtschaftslage in Japan zu verbessern. Die allgemein als „Abenomics“ bekannte<br />

Wirtschaftspolitik Japans zielt darauf ab, die Wirtschaft mit radikalen geld-, fiskal- und strukturpolitischen Maßnahmen<br />

wiederzubeleben.<br />

Allerdings steht Japan im nächsten Jahr eine Erhöhung der Mehrwertsteuer von 5% auf 8% bevor, eine weitere Erhöhung<br />

von 8% auf 10% ist für 2017 geplant. Die Regierung lies verlauten, dass die Durchführung der Steuererhöhung von den<br />

Wirtschaftszahlen abhängig sei. Die momentane Stimmung lässt darauf schließen, dass die Mehrwertsteuer 2014<br />

3 Bank of Japan, http://www.boj.or.jp/statistics/tk/gaiyo/2011/tka1306.pdf, abgerufen am 20.08.2013<br />

8


tatsächlich erhöht wird. Dies könnte kurzfristig zu weiteren Investitionen führen, die nach der Steuererhöhung aber<br />

wieder einbrechen könnten.<br />

2.2. Energiemarkt<br />

2.2.1. Energieerzeugung und Verbrauch<br />

Der japanische Energiemarkt wird von zehn regionalen Monopolen dominiert. Diese Firmen werden als EPCO (Electric<br />

Power Companies) bezeichnet und sind seit ihrer Gründung nach dem Zweiten Weltkrieg kollektiv für die Energie- und<br />

vor allem Elektrizitätsversorgung Japans zuständig.<br />

Abb. 5: Energiemix Japan 1965-2010<br />

25.00<br />

Einheit: 10 18 J<br />

20.00<br />

15.00<br />

10.00<br />

5.00<br />

0.00<br />

1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010<br />

Mineralöl Kohle Erdgas<br />

Kernenergie Wasserkraft Erneuerbare Energien<br />

Quelle: ANRE (2012)<br />

Im Zeitraum von 1982-2000 stieg Japans Energiebedarf durchgehend an. Dieser Trend kehrte sich im Jahr 2000<br />

allerdings um. Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz, der demografische Wandel und ein schwaches<br />

Wirtschaftswachstum hatten Einfluss auf einen rückläufigen Energieverbrauch seit 2007.<br />

Vor der Katastrophe im März 2011 basierte die Energieversorgung Japans hauptsächlich auf dem Einsatz von fossilen<br />

Brennstoffen und der Kernenergie. 2010 wurden ca. 82% der Primärenergie durch fossile Brennstoffe gewonnen. Die<br />

Atomkraft steuerte 11% der benötigten Energie bei, während 3,8% von großen Wasserkraftwerken und weitere 3,2% von<br />

kleinen und mittleren Wasserkraftwerken sowie anderen erneuerbaren Energieressourcen generiert wurden.<br />

Ein Großteil der primären Energieversorgung wird durch den Import von Rohstoffen gedeckt. Japan produziert lediglich<br />

2% seines eigenen jährlichen Erdölbedarfs und 5% seines Erdgasbedarfs selbst. Kohle und Uran werden zu 100%<br />

importiert. Rund 93% der japanischen Energieproduktion ist importabhängig. Die Erreichung einer größeren<br />

Energieunabhängigkeit gehört, besonders seit der Öl-Krise der 70er Jahre, zur Priorität der japanischen Regierung. Seit<br />

dieser Krise fördert Japan aktiv die Energieerzeugung durch Erdgas und Nuklearenergie. Hierdurch ist Japan heute zum<br />

größten Importeur von Erdgas und zum bisher drittgrößten Produzenten von Kernenergie geworden.<br />

Nach dem „Japan Basic Energy Plan 2010“ sollte der Ausbau der Kernenergie weiter fortgesetzt werden. Bis 2020 war der<br />

Zubau von neun weiteren Atomkraftwerken geplant. Seit dem Unglück im Atomkraftwerk Fukushima I im März 2011<br />

9


wurden die Pläne für einen weiteren Ausbau der Atomkraft allerdings verworfen und regenerative Energien gelangten<br />

stärker in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses.<br />

Abb. 6: Energieverbrauch nach Sektor 2011<br />

Industrie;<br />

42,80%<br />

Transport;<br />

23,60%<br />

Gewerbe;<br />

19,50%<br />

Wohnungen;<br />

14,20%<br />

Quelle: ANRE (2013)<br />

Ein Großteil des japanischen Energiebedarfs ist der produzierenden Industrie zuzuordnen. Große Firmen sind allerdings<br />

teilweise durch konzerneigene Elektrizitätserzeugung von den EPCO unabhängig. Zum zweitgrößten Verbraucher zählt<br />

der Transportsektor (LKW, PKW). Dieser setzt noch zu großen Teilen herkömmliches Benzin ein. Obwohl E3 (ein Mix aus<br />

3% Ethanol und 97% Benzin) zumindest teilweise verfügbar ist, ist Japan auch hier komplett auf Ethanol-Importe aus<br />

China und Brasilien angewiesen. Ein Trend zu Elektroautos und Plug-in Hybriden zeigt hingegen einen beginnenden<br />

Übergang zu elektrisch betriebenen Autos an. Japan ist der weltweit größte Markt für Hybridfahrzeuge. Die im<br />

internationalen Vergleich hohen Verkaufszahlen von Plug-in Hybriden und Elektroautos bedeuten, dass auch ein<br />

wachsender Anteil des Transportsektors Elektrizität statt Benzin benutzt.<br />

Energiepreise betragen in Japan durchschnittlich rund 215 Euro pro Megawattstunde für Haushalte und 150 Euro pro<br />

Megawattstunde für die Industrie. Sie sind damit die höchsten in Asien. Die hohen Importe von fossilen Brennstoffen<br />

lassen diese zusätzlich ansteigen, während die Struktur des Energiemarktes diesen Trend weiter verstärkt. Durch die<br />

monopolistische Struktur, und die klare Aufteilung in Regionen konnten die EPCO ihre Kosten an Konsumenten<br />

weitergeben, ohne unter starken Preisdruck zu geraten.<br />

10


Abb. 7: Elektrizitätsmix Japan 2012<br />

Kernenergie<br />

1.70%<br />

Wasserkraft<br />

8.40%<br />

Erneuerbare<br />

Energien<br />

1.40%<br />

Mineralöl<br />

18.30%<br />

Erdgas<br />

42.50%<br />

Kohle<br />

27.60%<br />

Quelle: FEPC (2013)<br />

Bei der Elektrizitätserzeugung spielen Kohle, Erdgas und Mineralöl die größte Rolle. Nach der Abschaltung aller<br />

Atomkraftwerke, die knapp ein Drittel des japanischen Energiebedarfes gedeckt hatten, musste allerdings wieder<br />

verstärkt auf Mineralöl zurückgegriffen werden (+10,8% im Vergleich zu 2010). Die Importe von Erdgas nahmen<br />

ebenfalls erheblich zu und stiegen um mehr als 13% an. Während in den 80er Jahren neue Durchbrüche in der<br />

Solarenergie zu einem Wachstum der erneuerbaren Energien von 1% auf 2% der Elektrizitätsversorgung führten, hat sich<br />

dieser Anteil an der Gesamtkapazität seit den 90er Jahren nicht weiter erhöht.<br />

Die drei größten Energieversorger Japans nach Kapazität sind TEPCO (Gebiet Tokyo und Ostjapan), KEPCO (im Kansai<br />

Gebiet) und CEPCO (im Chubu Gebiet) und versorgen die bevölkerungsreichsten Regionen Japans. Dies ist eine direkte<br />

Folge davon, dass jede der EPCO für die Versorgung der eigenen Region zuständig ist. Durch diese Struktur<br />

konzentrieren sich ein Großteil der japanischen Bevölkerung, Industrie und Stromerzeugung auf einige Kernregionen.<br />

Ein Spezifikum Japans ist die Aufteilung der Stromübertragung zwischen Ost und West in zwei unterschiedliche<br />

Frequenzen. Im Osten Japans wird Strom mit einer Frequenz von 50 Hertz und im Westen mit einer Frequenz von 60<br />

Hertz übertragen. Dieser Standard wurde in der Meiji Zeit (1868-1912) eingeführt, als sich der Osten Japans für die<br />

Einführung von deutscher Technologie entschied, während der Westen Technologie aus Amerika benutzte. Diese Teilung<br />

ist bis heute erhalten geblieben.<br />

2.2.2. Energiepolitische Rahmenbedingungen<br />

Japans Abhängigkeit von Importen wird stark von internationalen wirtschaftlichen und politischen Faktoren beeinflusst.<br />

Während Uranvorräte für mehrere Jahre vorhanden sind, ist dies bei Kohle, Gas und Mineralöl nicht der Fall, sodass eine<br />

Unterbrechung der Importe fossiler Rohstoffe ein erhebliches Problem darstellen würde.<br />

Um eine adäquate Versorgung sicherzustellen, suchen japanische Unternehmen aktiv die Teilnahme an „Upstream“-<br />

Projekten von Mineralöl- und Erdgas. „Upstream“ benennt in diesem Zusammenhang das Stadium von der Entdeckung<br />

neuer Öl- und Erdgas-Felder bis zur Produktion. Weiterhin wird ein Großteil der Mineralölbestände direkt von der<br />

Regierung kontrolliert, um Engpässe zu vermeiden.<br />

11


Abb. 8: Mineralöl-Importe 2011 Abb. 9: Erdgas-Importe 2011<br />

Andere<br />

17.90%<br />

Russland<br />

Kuwait 3.50%<br />

7%<br />

Iran<br />

7.80%<br />

Katar<br />

10.20%<br />

VEA<br />

22.50%<br />

Saudi<br />

Arabien<br />

31.10%<br />

Andere<br />

29.50%<br />

Katar<br />

17.20%<br />

Malaysia<br />

18.20%<br />

Australie<br />

n<br />

16.30%<br />

Indonesi<br />

Russland<br />

en<br />

9.30%<br />

9.50%<br />

Quelle: ANRE (2013)<br />

Quelle: ANRE(2013)<br />

Sowohl bei Erdgas als auch bei Mineralöl, versucht Japan seine Rohstoffe möglichst diversifiziert zu beziehen. Hierdurch<br />

soll der Schaden beim Ausfall eines einzelnen Zulieferers minimiert werden. Bei Mineralöl ist Japan allerdings stark auf<br />

Importe aus dem Nahen Osten angewiesen, während Erdgas größtenteils aus Südostasien und Ozeanien importiert wird.<br />

2.2.3. Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt<br />

Erhöhte Importe von fossilen Rohstoffen führten 2011 zum ersten Handelsdefizit Japans seit 1980. Das Einhalten der im<br />

Kyotoprotokoll gesetzten Ziele für Treibhausgas-Emissionen wurde erschwert. Hohe Stromerzeugungskosten haben zu<br />

hohen Quartalsverlusten bei den EPCO geführt. Den Kunden von TEPCO wurde deshalb z. B. ein Anstieg der<br />

Stromkosten im September 2012 um 8.47% angekündigt. 4<br />

Obwohl die Dreifachkatastrophe anfangs zu großem öffentlichen wie auch politischem Widerstand geführt hatte, sind die<br />

meisten Kritiker der Atomenergie mittlerweile wieder aus der Öffentlichkeit verschwunden. Es gibt zwar immer noch<br />

einzelne Gruppierungen, die sich gegen die Kernkraft aussprechen, mittlerweile sind aber bereits wieder zwei Reaktoren 5<br />

im Einsatz und mittelfristig werden wohl auch weitere AKW wieder ans Netz gehen. Gleichzeitig ist aber auch nicht davon<br />

auszugehen, dass Japan wieder zu seiner alten Energiepolitik zurückkehrt. Der Fokus wird auch in Zukunft verstärkt auf<br />

alternativen Energieträger liegen, während die Atomkraft weiterhin zu einem gewissen Anteil zur Energieversorgung<br />

Japans beitragen wird.<br />

Eine starke Förderung von Erneuerbaren Energien wird auch in Zukunft ein integraler Teil der neuen energiepolitischen<br />

Maßnahmen sein. Bereits im Juli 2012 ist zu diesem Zweck ein neuer Einspeisetarif zur Förderung der erneuerbaren<br />

Energien in Kraft getreten. Hierin ist ein erster großer Schritt in Richtung einer umweltfreundlicheren Energiepolitik zu<br />

sehen. Mit den neuen Einspeisetarifen sollen Windenergie, Geothermie, Wasserkraft, Photovoltaik, Biogas und Biomasse<br />

gefördert werden. Im Vergleich zu den bereits länger etablierten Tarifen in Deutschland fallen die japanischen Tarife<br />

eindeutig höher aus.<br />

4 TEPCO, http://www.tepco.co.jp/e-rates/individual/kaitei2012/, abgerufen am 20.08.2013<br />

5 Japan Nuclear Technology Institute, http://www.gengikyo.jp/db/fm/plantstatus.php?x=d, abgerufen am 20.08.2013<br />

12


Tabelle 1: Einspeisetarife für erneuerbare Energien Japan, Juli 2012<br />

Energietyp Euro Cent / kWh Strombezugsvertragsdauer<br />

Onshore/Offshore 20<br />

kW<br />

23,3 20 Jahre<br />

Geothermie 14 MW 26,4 15 Jahre<br />

Wasserkraft


III. Energieeffizienz in Japan<br />

3.1. Energieeffizienz im Bauwesen (Gebäude/Gebäudetechnik)<br />

3.1.1. Allgemeiner Überblick<br />

Die Energieeffizienz spielt in Japan seit jeher eine große Rolle, allerdings wurde die Wichtigkeit des Themas durch die<br />

Dreifachkatastrophe im März 2011, die vorübergehende Abschaltung aller Atomkraftwerke und die daraus resultierende<br />

Stromknappheit noch einmal verstärkt.<br />

Vor allem in den heißen Sommermonaten steigt der Energieverbrauch des Landes durch den Einsatz von Klimaanlagen<br />

stark an und auch in diesem Jahr wurde die Bevölkerung von der Regierung wieder dazu aufgefordert, so viel Strom wie<br />

möglich zu sparen. 7<br />

Im Bereich Industrie lag Japan im Jahr 2012 laut der International Efficiency Scorecard des American Council for an<br />

Energy-Efficient Economy (ACEEE) weltweit auf Platz eins. 8 Dies ist vor allem auf die Richtlinien des japanischen<br />

Energiespargesetzes zurückzuführen, in dem seit den 70er Jahren die Vorgaben für Energieeffizienz in der Industrie nach<br />

und nach verschärft wurden.<br />

Während Japan also in der Kategorie „Energieeffizienz in der Industrie“ Spitzenklasse ist, zeigt sich vor allem beim<br />

Thema Energieeffizienz in Gebäuden ein anderes Bild. Mehr als 30% des Energiebedarfs von Japan werden durch<br />

Gebäude verbraucht. 9<br />

Nach Ende des 2. Weltkrieges und durch die Schäden, welche der japanische Gebäudebestand davongetragen hatte, gab<br />

es in den folgenden Jahren einen sehr hohen Bedarf an neuen Gebäuden. Im Vordergrund stand nicht die<br />

Energieeffizienz, welche zu diesem Zeitpunkt generell keine große Rolle spielte, sondern die hohe Nachfrage so schnell<br />

wie möglich zu befriedigen. Der Energieverbrauch der Gebäude aus dieser Zeit ist enorm.<br />

Ein weiteres Nachfragehoch erlebte die japanische Baubranche bis Anfang der 90er Jahre durch eine Spekulationsblase<br />

im Immobiliensektor, die allgemein als „Bubble-Economy“ bekannt ist. Auch in diesem Zeitraum wurde die<br />

Energieeffizienz und Qualität von Gebäuden in den Hintergrund gestellt.<br />

Obwohl der Begriff „Energieeffizientes Bauen“ den meisten Leuten in Japan mittlerweile ein Begriff ist, wissen nur<br />

wenige, was eigentlich alles darunter fällt. In Japan wurde das Thema in der Vergangenheit eher auf aktive<br />

Komponenten, wie die Steigerung der Energieeffizientrate von Klimaanlagen, Kühlschränken etc. beschränkt. Große<br />

Nachfrage besteht auch nach PV-Anlagen für den Wohnbedarf.<br />

Zwar kommen auch in Japan Dämmmaterialien und mittlerweile doppelt verglaste Fenster zum Einsatz, allerdings<br />

kommen hier zum Großteil noch Baustoffe wie Stein- und Glaswolle sowie einfache Aluminiumrahmen zum Einsatz.<br />

Es gibt in Japan zwar vereinzelte Organisationen, Unternehmen und Vereine, die sich ernsthaft mit Begriffen wie<br />

„Passivhaus“, „Null-Energie-Haus“ und „Plus-Energie-Haus“ auseinandersetzen, nüchtern betrachtet stoßen diese<br />

Konzepte in der Branche und bei potenziellen Käufern aber noch auf wenig Interesse.<br />

7 Agency for Natural Resources and Energy, http://setsuden.go.jp/info/, abgerufen am 20.08.2013<br />

8 American Council for an Energy-Efficient Economy, http://www.aceee.org/portal/national-policy/international-scorecard, abgerufen am<br />

20.08.2013<br />

9<br />

ANRE, Energy White Book 2012<br />

14


An dieser Stelle muss allerdings auch erwähnt werden, dass es in Japan durchaus Regionen gibt, die hohe<br />

Energieeffizienzstandards in Gebäuden vorschreiben und aufgrund der klimatischen Bedingungen auch durchaus<br />

benötigen.<br />

3.1.2. Klimatische Verhältnisse<br />

Der japanische Archipel erstreckt sich von der nördlichsten Insel Hokkaido bis zu den Ryukyu-Inseln ganz im Süden<br />

über 3.000 km. Das entspricht in etwa der Strecke von Athen nach Oslo. Entsprechend sind auch die klimatischen<br />

Bedingungen, welchen japanische Häuser standhalten müssen, recht unterschiedlich.<br />

Abb. 10 Durchschnittstemperaturen nach Orten 1981 - 2010<br />

Temperatur in C°<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

-10<br />

Januar<br />

Februar<br />

März<br />

April<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Dezember<br />

Abb. 11 Durchschnittsniederschlagsmenge<br />

nach Orten 1981 - 2010<br />

Niederschlagsmenge in mm<br />

500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Januar<br />

Februar<br />

März<br />

April<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Dezember<br />

Sapporo<br />

Niigata<br />

Sapporo<br />

Niigata<br />

Tokyo<br />

Kagoshima<br />

Tokyo<br />

Kagoshima<br />

Quelle: JMA (2013) Quelle: JMA (2013)<br />

Wie in Abb. 10 zu erkennen ist, liegen die durchschnittlichen Temperaturen in Kagoshima auf der südlich<br />

gelegenen Insel Kyushu 9,7°C über denen der Stadt Sapporo auf der nördlichsten Hauptinsel Hokkaido. Abb. 11<br />

zeigt, dass Kagoshima im Südwesten Japans vor allem im Sommer heftigen Regenfällen ausgesetzt ist, während<br />

Niigata, am Japanischen Meer gelegen, vor allem in den Wintermonaten von schweren Schneefällen betroffen ist. Tokyo<br />

hingegen liegt in einem gemäßigten Klima, welches vor allem im Winter sehr trocken ist.<br />

Obwohl die Tiefsttemperaturen in vielen Gebieten Japans also im Winter durchaus unter den Gefrierpunkt sinken<br />

können, sind japanische Häuser traditionell eher auf den Sommer ausgerichtet. So findet man in einem japanischen<br />

Haushalt normalerweise keine Zentralheizung vor, sondern meist ein Standgerät oder eine Kombination aus<br />

Klimaanlage und Heizer. Zudem sind japanische Häuser im Vergleich meist wenig gedämmt.<br />

15


Aufgrund der klimatischen Unterschiede innerhalb Japans wurden Energieeffizienzstandards für die verschiedenen<br />

Regionen des Landes unterschiedlich definiert und finden vor allem in den kälteren, nördlichen Regionen wesentlich<br />

mehr Akzeptanz als z. B. in der Metropolregion Tokyo.<br />

Abb. 12 Erfüllung der Energieeffizienzrate nach Klimaregion<br />

Quelle: Japan Markt, Juli/August (2013)<br />

3.1.3. Struktur und Trends<br />

Japan tätigte in den letzten Jahren Investitionen im Baubereich in Höhe von durchschnittlich ca. 43 Bio. Yen. Damit<br />

ist Japan einer der größten Baumärkte der Welt.<br />

Die Bauwirtschaft Japans befindet sich seit Ende der 80er Jahr aber in einer schwierigen Situation. Bis die<br />

Spekulationsblase, im Jahr 1992 platzte, waren hier vor allem private Akteure Treiber für die Wachstumsphase. Nachdem<br />

die Hochkonjunktur vorbei war und in eine Rezession umzuschwenken drohte, verstärkte der öffentliche Sektor seine<br />

Investitionen, um die Bauwirtschaft zu stützen. Die Gesamtwirtschaft jedoch befand sich die gesamten neunziger Jahre<br />

über in einer Phase der Stagnation und auch der Staat schränkte schließlich die Mittel für größere Investitionsprogramme<br />

ein. Entsprechend schrumpften die Investitionen im Bausektor auf das Niveau der frühen achtziger Jahre.<br />

Dieser Umstand wurde im Jahr 2007 noch verstärkt. Als Grund dafür gilt eine Revision des „Building Standard Law“,<br />

die 2006 verabschiedet wurde und im Juni 2007 in Kraft trat. 10 Das erweiterte Gesetz schreibt seither wesentlich<br />

strengere Regelungen zur Gebäudestatik vor. Diese Vorschriften verlangsamen den Zulassungsprozess und so blieben<br />

im zweiten Halbjahr 2007 viele Bauanträge ungewöhnlich lange auf den Ämtern des Landes liegen. Diese<br />

Verzögerungen hatten eine Verringerung der Investitionen von 51 Bio. Yen im Fiskaljahr 2006 auf 48 Bio. Yen im<br />

Jahr 2007 zur Folge. Das entspricht einem Rückgang von 5,88 %.<br />

In den folgenden Jahren hatte die weltweite Finanzkrise zusätzlichen negativen Einfluss auf den Bausektor und von<br />

2008 auf 2009 verzeichnete der Markt ein weiteres Minus von 10,42%.<br />

10 E-Gov, http://law.e-gov.go.jp/cgibin/idxselect.cgi?IDX_OPT=4&H_NAME=&H_NAME_YOMI=%82%a0&H_NO_GENGO=H&H_NO_YEAR=&H_NO_TYPE=2&H_NO_NO<br />

=&H_FILE_NAME=H18HO061&H_RYAKU=1&H_CTG=20&H_YOMI_GUN=1&H_CTG_GUN=1, abgerufen am 20.08.2013<br />

16


Abb. 13 Entwicklung der Investitionen in den Bau (1889 – 2013)<br />

90<br />

82 82 84 81 78 79 82 75<br />

71<br />

68<br />

66<br />

61<br />

57<br />

55<br />

53<br />

51 51<br />

48 48<br />

43 41 42 45 50<br />

80<br />

70<br />

60<br />

73<br />

24<br />

26 29 32<br />

34<br />

33 35<br />

34<br />

33<br />

34<br />

32 30<br />

28<br />

26 23 21 19 18 17 17<br />

18 17 17<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

19<br />

22<br />

49 56 53 52 47 45 44 48 42 37 36 36 33 31 32 32 32 33 31 31 25 24 25 26 28<br />

10<br />

0<br />

89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13*<br />

Privat<br />

Öffentlich<br />

Quelle: MLIT (2013) *=Schätzung<br />

Der Rückgang der Baubranche macht sich auch in den Beschäftigungszahlen bemerkbar: Während der Markt 1992 noch<br />

840.000 Personen einen Arbeitsplatz bot, ist diese Zahl bis 2012 auf 449.000 (-47%) Beschäftigte zurückgegangen. 11<br />

Der demografische Wandel und die Überalterung der Gesellschaft machen sich auch in dieser Branche bemerkbar,<br />

deswegen wird in der Zukunft nicht erwartet, dass der Markt noch einmal an vergangene Investitionssummen anknüpfen<br />

können wird.<br />

11 Japan Federation of Construction Contractors, Japan Construction Handbook (2013)<br />

17


3.1.4. Infrastrukturbau – Gewerblicher Bau – Wohnungsbau<br />

Infrastrukturbau<br />

Investitionen in die öffentliche Infrastruktur werden in Japan seit den neunziger Jahren hauptsächlich dazu eingesetzt,<br />

die inländische Wirtschaft zu stimulieren. In der Vergangenheit war dieser Effekt aber immer nur von kurzer Dauer.<br />

Auch unter „Abenomics“ werden 10 Bio. Yen für den Infrastrukturbau bereitgestellt. 12 Es wird aber auch dieses Mal<br />

erwartet, dass es sich hier nur um eine Maßnahme handelt, die nur kurzfristig Wirkung zeigen wird.<br />

Gewerblicher Bau<br />

Abb. 14 ist der starke Rückgang der Baubeginne im Bereich Produktion zu entnehmen. Fielen im Jahr 2008 noch über 14<br />

Mio. m² auf diesen Bereich, so waren es 2012 nur noch knapp acht Mio m², ein Rückgang um mehr als 40%. Ähnlich,<br />

jedoch nicht so extrem, erging es der Neufläche, die auf Handel verwendet wurde.<br />

Einen deutlichen Aufwärtstrend verzeichnet der Bereich Krankenhäuser und Wohlfahrt, was die alternde Bevölkerung<br />

und die demografische Situation des Landes widerspiegelt.<br />

Abb. 14 Baubeginn Nichtwohnfläche nach Verwendung (1889 – 2013)<br />

16,000<br />

14,000<br />

Fläche in 1000m²<br />

12,000<br />

10,000<br />

8,000<br />

6,000<br />

4,000<br />

2,000<br />

0<br />

2008 2009 2010 2011 2012<br />

Bergbau, Baugewerbe Produktion Telekommunikation<br />

Handel Finanzen/Versicherungen Immobilien<br />

Gastronomie Krankenhäuser/Wohlfahrt Sonstige<br />

Quelle: MLIT (2013)<br />

12 http://www.mof.go.jp/budget/budger_workflow/budget/fy2013/seifuan25/01point.pdf, abgerufen am 20.08.2013<br />

18


Wohnungsbau<br />

In Abb. 15 ist ein deutlicher Trend hin zu Mietshäusern zu erkennen. Von 2000 bis 2006 wuchs die Zahl der neu<br />

gebauten Einheiten in diesem Bereich um fast 29%. Im selben Zeitraum konnten aber auch Eigentumswohnungen um<br />

etwa 11% zulegen. Die Zahl der neu gebauten Eigenheime hingegen verlor bis 2006 beinahe 20%. Hier spiegelt sich<br />

auch der Trend in der japanischen Gesellschaft weg vom traditionellen Familienbild hin zu flexibleren<br />

Lebensgemeinschaften wider. Es wird außerdem sehr deutlich, dass das Jahr 2007 für den Wohnungsneubau insgesamt<br />

verheerend war, er nahm um 19,4 % auf 1,03 Mio. Einheiten ab. Nach einem kurzen Aufwärtstrend in 2008 machte sich<br />

die Finanzkrise auch in diesem Sektor sehr stark bemerkbar und die Zahl der jährlichen Neubauten fiel erstmals seit den<br />

90er Jahren auf unter 800.000 Gebäude. Seither hat sich die Branche nur leicht erholt; 2012 lag die Zahl der Neubauten<br />

bei ca. 880.000 Gebäuden, was einem Wiederanstieg von 10% seit 2008 entspricht.<br />

Abb. 15 Zahl der abgeschlossenen Wohnungsbauten (1889 – 2013)<br />

1,800,000<br />

1,600,000<br />

1,400,000<br />

Anzahl Neubauten<br />

1,200,000<br />

1,000,000<br />

800,000<br />

600,000<br />

400,000<br />

200,000<br />

0<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

Mietshäuser Eigentumswohnungen Eigenheim<br />

Quelle: MLIT (2013)<br />

In Abb. 16 ist der Wohnungsbestand gegliedert nach Bauperiode und Bauart abgebildet. Es wird hier vor allem deutlich,<br />

dass der Anteil der Holzhäuser, die aus den 1950er Jahren stammen (89 % Anteil), im Vergleich zu den Gebäuden aus<br />

den 1990er Jahren (51 % Anteil) am Gesamtbestand stark gesunken ist. Holz wird dabei zunächst vom Stahlgerüst mit<br />

Stahlbeton und dann zunehmend auch vom Stahlgerüst beim Bau von Wohnungen abgelöst. Jedoch war auch im Jahr<br />

2008 Holz nach wie vor der meist verwendete Baustoff. Von einem jungen Wohnungsbestand kann in 2008 in Japan<br />

nicht die Rede sein. 64% der Wohngebäude wurden vor 1980 erbaut. Auf der anderen Seite kann man auch nicht von<br />

einem überalterten Wohnungsbestande sprechen, da 72% der Gebäude nach 1970 errichtet wurden.<br />

19


Abb. 16 Bestand an Wohngebäuden nach Bauperiode und Bauart in 2008<br />

7,000,000<br />

6,000,000<br />

5,000,000<br />

4,000,000<br />

3,000,000<br />

2,000,000<br />

1,000,000<br />

0<br />

Quelle: MLIT (2013)<br />

Holz Stahlbeton Stahl Sonstige<br />

3.1.5. Besonderheiten im japanischen Bau<br />

Kurzlebigkeit japanischer Einfamilienhäuser<br />

Einfamilienhäuser werden im Schnitt lediglich 30 Jahre genutzt, um dann abgerissen und neu aufgebaut zu werden. Nur<br />

13% der japanischen Häuser haben einen Vorbesitzer. Ein Problem mit der Renovierung und dem Wiederverkauf von<br />

Bauten ist vor allem ihr relativ niedriger Wiederverkaufswert, aber auch hohe steuerliche Hürden beim Verkauf von Land<br />

mit Altbauten. Diese steuerlichen Hürden sind auch der Grund dafür, dass Investitionen in neue Häuser eher niedrig<br />

gehalten werden, und auch die Instandhaltung der Gebäude aus Kostengründen vernachlässigt wird. Die<br />

Vernachlässigung der Instandhaltung wiederum bedingt den niedrigen Wiederverkaufswert. Die Kurzlebigkeit von<br />

Gebäuden in Japan ist somit gleichzeitig auch ein wichtiges Nachfrageaggregat für die japanische Bauwirtschaft. 13<br />

13 MLIT, http://www.mlit.go.jp/jutakukentiku/house/singi/syakaishihon/bunkakai/14bunkakai/14bunka_sankou04.pdf, abgerufen am<br />

20.08.2013<br />

20


Gerüstbaumaterialien japanischer Wohngebäude<br />

Holz ist der meistgenutzte Rohstoff für Gebäudegerüste in Japan, obwohl der Rohstoff in den Jahren von 1999 bis 2006<br />

etwa 13% an Marktanteil verlor und kurzzeitig von Stahlgerüsten als meistgenutzter Rohstoff abgelöst wurde, kehrte sich<br />

dieser Trend in den vergangenen Jahren wieder um.<br />

Abb. 17 Wohnungsbaubeginne nach Bauart im Jahr 2012<br />

Betonblöcke<br />

0.10%<br />

Sonstiges<br />

0.50%<br />

Stahl<br />

33.70%<br />

Holz<br />

41.30%<br />

Quelle: MLIT (2013)<br />

Stahlbeton<br />

22.50%<br />

Stahlbeton-<br />

Geflecht<br />

1.80%<br />

Vorgefertigte Häuser<br />

Fertigwohnbauten erfreuen sich in Japan großer Beliebtheit. Bereits in den frühen achtziger Jahren lag ihr Anteil an den<br />

Wohnneubauten bei etwa 10%. Auch wenn die absolute Zahl der Neubauten entsprechend dem Trend des gesamten<br />

Wohnungsbaumarktes seit Mitte der 1990er Jahre eher abnimmt, konnten die Fertighäuser ihren Anteil am<br />

Wohnungsmarkt stetig ausbauen. Im Fiskaljahr 2012 kletterte der Anteil gebauter Fertigwohnbauten am<br />

Gesamtwohnungsneubau auf 27,2 %. Seit Mitte der achtziger Jahre haben sich zwei Typen von Fertigwohnbauten<br />

herausgebildet. Zum einen das klassische, industriell hergestellte Fertighaus mit Stahlgerüst und zum anderen die<br />

sogenannte „2x4”-Fertigbauweise, bei der Holz als Hauptbaustoff dient. Diese Methode erzielt seit Ende der 1980er<br />

Jahre einen kontinuierlichen Zuwachs im Fertigwohnhaussegment und erreichte 2012 einen Marktanteil von knapp 45%.<br />

21


Abb. 18 Anzahl Fertighäuser und deren Anzahl an Neubauten im Jahr 2012<br />

350,000<br />

300,000<br />

250,000<br />

200,000<br />

150,000<br />

100,000<br />

50,000<br />

0<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

Fertighäuser 2x4 % an Neubauten<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

Quelle: MLIT (2013)<br />

22


3.1.6. Instandhaltungen – Modernisierungen – An- und Umbauten<br />

Die Bauqualität von Gebäuden wird sich auch in den nächsten Jahren weiter verbessern und dementsprechend die<br />

Nutzungsdauer ansteigen. Diese Entwicklung wird auch mit einer steigenden Anzahl von Renovierungen einhergehen.<br />

Es wird erwartet, dass die Baby-Boomer Generation in den nächsten Jahren eine kontinuierlich steigende Nachfrage<br />

nach Renovierungen und entsprechend benötigten Baumaterialien erzeugen wird.<br />

Abb. 19 Wert von Renovierungen und ihr Anteil an den gesamten jährlichen Investitionen im Baugewerbe im Jahr 2012<br />

60.00<br />

50.00<br />

40.00<br />

30.00<br />

20.00<br />

10.00<br />

0.00<br />

51<br />

20% 20%<br />

42 41<br />

43<br />

18%<br />

17%<br />

8.77 7.76 8.37 8.51<br />

2008 2009 2010 2011<br />

Renovierungen Investitionen % Renovierungen<br />

21%<br />

20%<br />

20%<br />

19%<br />

19%<br />

18%<br />

18%<br />

17%<br />

17%<br />

16%<br />

16%<br />

Quelle: MLIT (2013)<br />

Der Markt für Neubauten in Japan ist seit Mitte der neunziger Jahre in einem Abwärtstrend. Währenddessen bleibt der<br />

Wert der Renovierungen relativ stabil, er befand sich zuletzt gar wieder im Wachstum. Im Vergleich von 2008 zu 2011 ist<br />

der Anteil der Renovierungen an den gesamten jährlichen Bauinvestitionen von ca. 17 % auf ca. 20 % gestiegen. Gerade<br />

die Kurzlebigkeit der japanischen Einfamilienhäuser hat den Renovierungsmarkt in der Vergangenheit stark gebremst,<br />

die Regierung versucht diesen Markt mit Förderprogrammen aber massiv zu fördern. Aus diesem Grund ist der Anstieg<br />

der Renovierungen in den letzten Jahren zu einem gewissen Teil auch den Bemühungen der Regierung zuzuschreiben.<br />

23


3.1.7. Baumaterialien 14<br />

3.1.7.1. Der Markt für Wandisolierungsmaterial<br />

Wie bereits erwähnt, ist die Lebensdauer japanischer Gebäude mit durchschnittlich etwa 30 Jahren im internationalen<br />

Vergleich extrem kurz. Ein Grund für diese kurze Lebensdauer ist unter anderem auch die Tatsache, dass die<br />

Außenfassade von Gebäuden in Japan in der Vergangenheit stark vernachlässigt wurde. Für knapp 70 % der<br />

Einfamilienwohnhäuser wird als Außenwandmaterial das kostengünstige „Fiber Reinforced Cement Siding“ eingesetzt. 15<br />

Diese Verkleidung besteht aus Mörtel, Metallverkleidung, ALC und weiteren Materialien. Neben dem<br />

Außenwandmaterial spielt aber auch das Isolierungsmaterial für die Schaffung eines hoch qualitativen Wohnhauses eine<br />

wichtige Rolle.<br />

Für die Auswahl des Isolierungsmaterials müssen nicht nur seine isolierende Funktion selbst, sondern auch verschiedene<br />

andere Faktoren berücksichtigt werden.<br />

Dazu gehören insbesondere in Japan:<br />

- Feuerfestigkeit - Das Problem des „Sick House Syndroms“<br />

- Kondensierte Feuchtigkeit - Termitenbekämpfung<br />

- Funktionsdauerhaftigkeit - Handhabung bei Installation<br />

- Kosten - Erdbebensicherheit<br />

Mineralische Fasern (Glas- und Steinwolle)<br />

Abb. 20 Marktentwicklung für Glas- und Steinwolle 2008 - 2014<br />

Mrd. Yen<br />

236<br />

228<br />

140 219.5<br />

214<br />

215.5<br />

207.8<br />

191.6<br />

120<br />

109.1<br />

104.5<br />

96.5 98<br />

100<br />

93.8<br />

88.7<br />

82.3<br />

80<br />

60<br />

87<br />

77.2<br />

84.5 88.6 94.8 99.3<br />

40<br />

73.4<br />

20<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

Mio. Tonnen<br />

0<br />

2008 2009 2010 2011 2012 2013* 2014*<br />

Glaswolle Steinwolle Absatz<br />

0<br />

Quelle: Fuji Keizai (2012) *Schätzung<br />

Der Markt für mineralische Fasern ging im Jahr 2011 um 2,9% auf eine Absatzmenge von 207,8 Mio. t zurück. Der<br />

Hauptgrund für die hohe Nachfrage im Jahr 2010 liegt im „Eco Point Programm“ (siehe Kapitel 3.2.6.) und<br />

14 Im Kapitel 3.1.7. beziehen sich alle Angaben, falls nicht anders gekennzeichnet, auf das Construction Material Handbook von Fuji Keizai<br />

(2012)<br />

15 Japan Ceramics Association, http://www.ceramic.or.jp/csj/gyoukai_doukou/gyoukai_doukou_07/souron_07.html, Abgerufen 24.06.2013<br />

24


verschiedenen Subventionsgeldern für die Energieeffizienz bei Neubauten. Die Nachfrage nach Glaswolle war so stark,<br />

dass die Anbieter teilweise Probleme hatten, genügen Material zur Verfügung zu stellen.<br />

Obwohl die große Nachfrage noch bis zum März 2011 anhielt, wurde der Markt durch die Dreifachkatastrophe im selben<br />

Monat stark getroffen. In den Krisengebieten musste eine hohe Anzahl von Notunterkünften bereitgestellt werden, was<br />

auf der einen Seite zu einer hohen Nachfrage an Isolationsmaterial führte, durch das Erdbeben und Tsunami fiel die<br />

Produktion aber für einige Zeit aus, sodass teilweise auf importierte Produkte und künstliche organische Fasern<br />

zurückgegriffen wurde. Außerdem blieben viele Baustellen für längere Zeit geschlossen.<br />

Bei Steinwolle zeichnete sich von 2010 bis 2011 (- 3,4%) eine ähnliche Marktentwicklung ab. Obwohl die Nachfrage durch<br />

Notunterkünfte stark anstieg, konnte dies die negativen Auswirkungen der Dreifachkatastrophe nicht ausgleichen.<br />

2012 konnte der Markt sich wieder erholen, dies ist vor allem neuen Subventionsprogrammen in Verbindung mit dem<br />

Wiederaufbau der Krisengebiete und einem erhöhten Fokus auf Energieeffizienz in Gebäuden zu verdanken. Für die<br />

nächsten Jahre wird ebenfalls ein Wachstum erwartet.<br />

Marktanteile für Glas- und Steinwolle im Jahr 2011<br />

Abb. 21 Marktanteile für Glaswolle im Jahr 2011 Abb. 22 Marktanteile für Steinwolle im Jahr 2011<br />

Paramount<br />

Glas<br />

20.2<br />

Andere<br />

4.50%<br />

Asahi<br />

Fiber<br />

Glas<br />

39.60%<br />

Nihon<br />

Rockwoll<br />

25.30%<br />

JFE Rock<br />

Fiber<br />

41.80%<br />

Mag<br />

Isover<br />

35.70%<br />

Nichias<br />

32.90%<br />

Quelle: Fuji Keizai (2012) Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />

Asahi Glas hat bei Glaswolle einen Marktanteil von ca. 40%. Zusammen mit Mag Isover und Paramount stellen die drei<br />

Unternehmen ca. 95% des Marktvolumens. Bereits 2011 hat Asahi Glas in Shanghai eine Gesellschaft gegründet und baut<br />

sein internationales Geschäft stärker aus. Die Hauptproduktionsstätte von Mag Isover nahm im März 2011 schwere<br />

Schäden, sodass dort die Produktion für mehr als zwei Monate eingestellt werden musste. Um die fehlende<br />

Produktionskapazität auszugleichen, griff das Unternehmen auf Produkte aus Amerika und Südkorea zurück. Paramount<br />

konnte seinen Marktanteil durch die Übernahme des Glaswolle Ablegers von Nitto Boseki weiter ausbauen.<br />

Im Steinwolle Segment sind, seitdem sich Nitto Boseki auch aus diesem Sektor zurückgezogen hat, lediglich drei<br />

Unternehmen aktiv. Darüber hinaus verkauft Nihon Rockwool seit 2012 lediglich Steinwolle im Einblassegment, während<br />

die ursprünglichen Geschäftsteile an Nichias verkauft wurden.<br />

Marktausblick<br />

Japanische Wohngebäude sind im Vergleich zu Europa vergleichsweise sehr wenig gedämmt, aus diesem Grund wird<br />

auch weiterhin erwartet, dass die Regierung ihre Anstrengungen für eine Erhöhung der Energieeffizienz in Gebäuden<br />

verstärkt und zusätzliche gesetzliche Regelungen erlässt. Die geplante gesetzliche Verpflichtung des Energy Efficiency<br />

Standards for Housing and Buildings ab 2020 wird dabei eine große Rolle spielen.<br />

25


Der Bereich Außenfassade wurde in Japan bis jetzt stark vernachlässigt, aus diesem Grund arbeiten Hersteller bereits mit<br />

Universitäten und anderen Forschungsinstituten zusammen, um Lösungen zu entwickeln. Außerdem wird an<br />

zusätzlichen Dämmmaterialien, wie z. B. Vakuum-Dämmung gearbeitet.<br />

Natürliche organische Fasern<br />

Abb. 23 Marktentwicklung für Polyurethanschaum (PUF) und Extruded Polystyrene Foam (XPS) 2008 - 2015<br />

Mrd. Yen<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

99<br />

95<br />

91.5<br />

86.8 86.1<br />

80.9<br />

54.3<br />

50.4<br />

52.2<br />

73.2<br />

47.7 47.5<br />

44.4<br />

40<br />

25.2 23.6 26 26 27.5 28.5 29.5<br />

2008 2009 2010 2011 2012 2013* 2014*<br />

PUF XPS Absatz<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Mio. Tonnen<br />

Quelle: Fuji Keizai (2012) *Schätzung<br />

Der Markt für natürliche organische Fasern konnte zwar 2010 um 18,6% wachsen, allerdings hatte auch dieses<br />

Marktsegment 2011 mit den Auswirkungen der Dreifachkatastrophe zu kämpfen (-0,8%). 2010 profitierte der Markt von<br />

einer hohen Nachfrage angeregt durch das „Eco Point Programm“ der japanischen Regierung.<br />

Traditionell wurde Polyurethan nur bei Stahlbetongebäuden und Mietshäusern eingesetzt, seit einiger Zeit erfreuen sich<br />

aber auch Produkte für Holzhäuser einer hohen Beliebtheit. PUF hatte seit 2007 mit einer fallenden Anzahl an<br />

Wohnneubauten zu kämpfen, durch Förderungsprogramme stieg die Nachfrage 2010 aber erheblich. Die Hersteller<br />

konnten die Nachfrage allerdings nicht befriedigen, sodass häufig auf PUF als Ersatzmaterial zurückgegriffen wurde. 2011<br />

stieg die Nachfrage durch Notunterkünfte in den Krisenregionen zwar an, in der 2. Jahreshälfte konnte sich dieser Trend<br />

aber nicht fortsetzen.<br />

Auf dem Markt für Extruded Polystyrene Foam zeigt sich eine ähnliche Entwicklung wie bei PUF. Auch hier wirkte sich<br />

der Rückgang bei Neubauten ab 2007 negativ aus, während die Nachfrage im Jahr 2010 durch das „Eco Point Programm“<br />

spürbar anzog. Ähnlich wie in anderen Märkten konnte die Nachfrage nicht befriedigt werden und so wurde auch hier auf<br />

importierte Produkte zurückgegriffen.<br />

Der Markt für natürliche organische Faserstoffe konnte im Jahr 2012 von den Wiederaufbauarbeiten und weiteren<br />

Förderprogrammen weiter wachsen. Mit strengeren Standards bei Dämmmaterialien und der gesetzlichen Verpflichtung<br />

des Energy Efficiency Standards for Housing and Buildings wird auch weiterhin mit einer positiven Entwicklung<br />

gerechnet.<br />

26


Marktanteile für Polyurethanschaum und Extruded Polystyrene Foam im Jahr 2011<br />

Abb. 24 Marktanteile für PUF im Jahr 2011 Abb. 25 Marktanteile für XPS im Jahr 2011<br />

Andere<br />

27.10%<br />

Achilles<br />

21.40%<br />

JSP<br />

23.70%<br />

Dow<br />

Chemical<br />

40.20%<br />

BASF<br />

Inoac<br />

16.90%<br />

Nihon<br />

Pafutem<br />

17.10%<br />

Soflan<br />

Wiz<br />

17.30%<br />

Kaneka<br />

36.10%<br />

Quelle: Fuji Keizai (2012) Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />

Der Markt für Polyurethanschaum wird von vier Unternehmen beherrscht, deren Marktanteile relativ ähnlich sind.<br />

Achilles vertreibt Polyurethan als Platten und Granulat für Einblasdämmung und hat im Segment PUF-Platten einen<br />

besonders hohen Marktanteil. PUF-Platten für Holzbau sorgen in letzter Zeit für gute Absatzzahlen. Auch Produkte für<br />

die Klimazone I erfreuen sich einer hohen Beliebtheit.<br />

Nihon Pafutem ist das einzige Unternehmen, das sich auf Polyurethan-Granulat für Mietshäuser spezialisiert hat, und<br />

zieht seinen hohen Marktanteil hauptsächlich daraus.<br />

Der Markt für Extruded Polystyrene Foam wurde lange Zeit von Dow Chemical, Kaneka, JSP und Shimizu Kaseihin<br />

Kogyo dominiert. Das XPS-Segment von Shimizu wurde allerdings im Februar 2010 von Kaneka übernommen, wodurch<br />

das Unternehmen seinen Marktanteil erheblich erhöhen konnte. Dau Chemical ist mit mehr als 40% Marktführer und<br />

setzt verstärkt auf Produkte an, die den höchsten Empfehlungen des Energy Efficiency Standards for Housing and<br />

Buildings entsprechen.<br />

Ausblick<br />

Das in XPS enthaltende Hexabromcyclododecan (HBCD) ist in Japan als „besonders besorgniserregender Stoff“<br />

eingestuft und wurde im Mai 2013 in die „Stockholmer Konvention über persistente organische Schadstoffe“<br />

aufgenommen. 16 Damit besteht für den Stoff ein weltweites Herstellungs- und Anwendungsverbot, für das es aber im<br />

Dämmmaterialbereich eine einjährige Ausnahmeregelung gibt. Diese Entwicklung zeichnete sich allerdings in der<br />

Vergangenheit bereits ab und die herstellenden Unternehmen konnten frühzeitig darauf reagieren und Ersatzstoffe<br />

entwickeln. Eine negative Auswirkung auf den Markt wird nicht erwartet.<br />

16 Stockholm Convention, http://chm.pops.int/Implementation/NewPOPs/TheNewPOPs/tabid/672/Default.aspx, abgerufen am 20.08.2013<br />

27


3.1.7.2. Der Markt für doppelt verglaste Fenster<br />

Der Markt für doppelt verglaste Fenster erfreute sich in den letzten Jahren wachsender Beliebtheit. Die Nachfrage nach<br />

einer höheren Wärmedämmung und höherer Luftundurchlässigkeit nimmt beständig zu und mittlerweile haben mehr als<br />

90% der neu gebauten Einfamilienhäuser in Japan doppelt verglaste Fenster. Bei Mietshäusern beträgt der Anteil ca.<br />

60%.<br />

Abb. 26 Marktentwicklung für doppelt verglaste Fenster 2008 - 2014<br />

80<br />

14<br />

Mrd. Yen<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

61.5<br />

10.9<br />

53<br />

9.4<br />

11.1<br />

11.7 11.9 12.1<br />

62 65.1 66.4 67.7<br />

64.3<br />

11.5<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

Fläche in mio. m²<br />

10<br />

2<br />

0<br />

2008 2009 2010 2011 2012 2013* 2014*<br />

0<br />

Umsatz<br />

Absatz<br />

Quelle: Fuji Keizai (2012) *Schätzung<br />

Unter dem Namen „Eco Glas“ werden von den herstellenden Unternehmen außerdem doppelt verglaste Fenster, die auf<br />

der Innenseite mit einer speziellen Membran auf Metallbasis beschichtet sind, verkauft. Diese Art Fenster kommt<br />

mittlerweile bei 50% der Neubauten zum Einsatz. Auch im Bereich Fenster zeichnet sich derselbe Trend wie bei<br />

Dämmstoffen ab: Bis 2010 hatte die Branche mit dem Rückgang von Neubauten zu kämpfen, 2010 stieg die Nachfrage<br />

durch Förderprogramme aber erheblich an (+16,98%).<br />

Durch die Dreifachkatastrophe im Jahr 2011 brach die Anfrage kurzfristig ein, konnte sich im selben Jahr aber durch die<br />

Wiederauflage des „Eco Point Programms“ wieder erholen.<br />

Das Segment profitiert weiterhin von einer erhöhten Nachfrage bei der Gebäudesanierung und 2012 konnte der Markt<br />

weiteres Wachstum verzeichnen (+2%). Besonders das Segment Eco Glas dürfte sich aber in den nächsten Jahren positiv<br />

entwickeln, wobei für 2014 ein Rückgang des Gesamtmarktvolumens prognostiziert wird.<br />

28


Marktanteile für doppelt verglaste Fenster im Jahr 2011<br />

Abb. 27 Marktanteile für doppelt verglaste Fenster im Jahr 2011<br />

Andere<br />

25.60%<br />

Asahi Glas<br />

33.30%<br />

Cenral Glas<br />

12%<br />

Nippon Sheet Glas<br />

29.10%<br />

Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />

Der Markt wird von drei Unternehmen beherrscht. Asahi Glas ist mit seinen vergleichsweise preiswerten Produkten für<br />

Sanierung besonders erfolgreich. Auch die anderen Marktteilnehmer setzen positive Impulse, indem sie ihre<br />

Produktionskapazitäten in den letzten Jahren beständig erweitert haben.<br />

Ausblick<br />

Obwohl der Markt traditionell sehr abhängig von Neubauten ist, dürfte die Marktentwicklung auch weiterhin, durch<br />

einen erhöhten Bedarf an Fensterdämmung und einem höheren Bewusstsein für Energiesparen optimistisch sein.<br />

Besonders die verhältnismäßig teureren Eco Glas Produkte haben noch Raum für Wachstum bei Neubauten und bei der<br />

Nachrüstung von Gebäuden, die jünger als 5 Jahre sind.<br />

29


3.1.7.3. Der Markt für Fensterrahmen<br />

Beim Fensterbau in Japan wird hauptsächlich Aluminium als Rohstoff für Fensterrahmen verwendet. Der Anteil von<br />

Aluminium (inkl. Aluminium-Kunststoff) belief sich auf mehr als 90% der gesamten Fensterrahmen, während der Anteil<br />

von Kunststoffrahmen weniger als 10% betrug. Allerdings ist der Verbreitungsgrad von Kunststoffrahmen je nach Region<br />

und damit je nach Klima unterschiedlich. In Hokkaido, welches im Winter unter sibirischem Klimaeinfluss steht, sind<br />

fast 100% aller Fensterrahmen aus Kunststoff gefertigt. 17<br />

Abb. 28 Marktentwicklung für Fensterrahmen 2008 - 2014<br />

Mrd. Yen<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

455.21.33<br />

95<br />

332.8<br />

1.38<br />

1.34<br />

1.35<br />

442 450.4<br />

465.8<br />

452.8<br />

424.7 1.31<br />

397.1<br />

1.25<br />

86 107.6 116 128.8 148.2<br />

155.6<br />

1.16<br />

282 277.4 284.7 279 273.8 253.4<br />

1.4<br />

1.35<br />

1.3<br />

1.25<br />

1.2<br />

1.15<br />

1.1<br />

1.05<br />

Mio. Fensterrahmen<br />

0<br />

2008 2009 2010 2011 2012 2013* 2014*<br />

Aluminium Alu + Kunststoff Kunststoff Absatz<br />

1<br />

Quelle: Fuji Keizai (2012) *Schätzung<br />

Von 2007 bis 2009 hatte die weltweite Finanzkrise sehr negative Auswirkungen auf den Markt. 2009 ging das<br />

Marktvolumen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 12% zurück. Allerdings führte die durch Förderprogramme<br />

angeregte Nachfrage dazu, dass der Markt im Jahr 2010 wieder um 4,8% wachsen konnte und selbst im Krisenjahr 2011<br />

wurde ein Wachstum von 4,5% erzielt.<br />

Besonders der Markt für Aluminium-Kunststoffrahmen konnte 2010 um mehr als 20% zulegen. Auch 2011 setzte sich<br />

dieser Trend fort. Der Markt für energiesparende Fensterrahmen bietet weiterhin viel Potenzial, sodass hier auch in den<br />

nächsten Jahren mit positivem Wachstum gerechnet wird.<br />

Auch reine Kunststoffrahmen profitierten von den Förderprogrammen und verzeichneten eine hohe Nachfrage.<br />

Besonders im Bereich Innenfenster verdoppelte sich die Nachfrage im Jahr 2010. Durch Wiederaufbaumaßnahmen und<br />

weitere Förderprogramme wird auch in den nächsten Jahren ein konstantes Wachstum erwartet, wobei das<br />

Gesamtmarktvolumen rückläufig sein wird.<br />

17 Plastic Sash Association of Japan http://www.p-sash.jp/qa/, abgerufen am 20.08.2013<br />

30


Marktanteile für Fensterrahmen im Jahr 2011<br />

Abb. 29 Marktanteile für Aluminiumfensterrahmen im Jahr 2011<br />

Abb. 30 Marktanteile für Aluminium-Kunststoffrahmen im Jahr<br />

2011<br />

Sankyo<br />

Tateyam<br />

a<br />

14.80%<br />

Andere<br />

3.50%<br />

Andere<br />

7.40%<br />

YKK AP<br />

29.60%<br />

LIXIL<br />

52.20%<br />

YKK AP<br />

22.20%<br />

Lixil<br />

70.40%<br />

Quelle: Fuji Keizai (2012) Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />

Abb. 27 Marktanteile für Kunststoffrahmen im Jahr 2011<br />

Andere<br />

3.20%<br />

Excel<br />

Japan<br />

18.70%<br />

Lixil<br />

49.70%<br />

YKK AP<br />

28.40%<br />

Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />

Der gesamte Markt wird von Lixil mit einem Anteil von ca. 50% dominiert. Lixil ist aus einem Zusammenschluss der<br />

japanischen Unternehmen Tostem und Shinnikkei hervorgegangen. Besonders im Markt für Aluminium-Kunstoffrahmen<br />

ist Lixil mit mehr als 70% Marktanteil besonders stark.<br />

Sankyo Tateyama ist in den letzten Jahren mit seiner auf Sanierung spezialisierten Produktpalette sehr erfolgreich.<br />

Ausblick<br />

Der Markt ist abhängig von Neubauten, aus diesem Grund wird in den kommenden Jahren eher mit einem leichten<br />

Rückgang des Marktvolumens gerechnet. Die geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer dürfte diesen Trend noch<br />

verstärken. Durch einen Zuwachs bei Sanierungen sollten sich jedoch im B2C-Bereich weitere Möglichkeiten ergeben.<br />

31


3.1.7.4. Der Markt für Beleuchtung<br />

Durch einen positiven Zuwachs bei Neubauten und dem Trend zur Licht emittierende Diode (LED), wuchs der Markt<br />

2011 um 2,7%. Nach der Dreifachkatastrophe ist Nachfrage an energiesparenden Produkten höher als je zuvor.<br />

Abb. 31 Marktentwicklung für Beleuchtung 2008 - 2014<br />

160<br />

30<br />

Mrd. Yen<br />

155<br />

150<br />

145<br />

140<br />

135<br />

130<br />

125<br />

150<br />

23.3<br />

156<br />

24.6<br />

134<br />

19.8 20.3 20.5 20.7 21<br />

138 139 140 140.5<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

Mio. Stück<br />

120<br />

2008 2009 2010 2011 2012 2013* 2014*<br />

0<br />

Umsatz<br />

Absatz<br />

Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />

Aus Perspektive der Energieeffizienz verfügt die Licht emittierende Diode (LED) als Lichtquelle über einige<br />

hervorragende Eigenschaften wie einem hohen Wirkungsgrad, einer langen Lebensdauer, guter Sichtbarkeit, einer hohen<br />

Reaktionsgeschwindigkeit und der Auswahlmöglichkeit bei der Wellenlänge.<br />

LED-Lösungen für die Deckenbeleuchtung sind erst seit 2011 auf dem Markt erhältlich, verkaufen sich jedoch sehr gut.<br />

2011 hatten LED einen Marktanteil von 18%, während Glühlampen nur noch auf 15% kamen. Leuchtstoffröhren hatten<br />

mit 67% immer noch eine dominierende Stellung auf dem Markt. Während Europäer das warme Licht von Glühlampen<br />

bevorzugen, sind Japaner, was die Farbe des Lichtes angeht eher indifferent und nutzen in den meisten Lebensbereichen<br />

herkömmliche, weiße Leuchtstofflampen.<br />

32


Marktanteile für Beleuchtung im Jahr 2011<br />

Abb. 32 Marktanteile für Beleuchtung im Jahr 2011<br />

Andere<br />

20.20%<br />

Daiko<br />

8.60%<br />

Toshiba<br />

Lighting<br />

10.60%<br />

Odelic<br />

12.80%<br />

Koizumi<br />

Lighting<br />

13.30%<br />

Panasonic<br />

34.50%<br />

Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />

Marktführer ist Panasonic mit einem Marktanteil von 35,4%. Dahinter herrscht zwischen den Elektronikherstellern und<br />

Lampenherstellern ein harter Konkurrenzkampf . Toshiba hat besonders bei Designer Lampen einen hohen Marktanteil.<br />

Andere Marktteilnehmer sind Unternehmen, die sich auf teure Importprodukte und den Elektronik-Großhandel<br />

spezialisiert haben. Auch Sharp, welche das erste LED für Deckenbeleuchtung auf den Markt gebracht hatten, und Iris<br />

Ohyama kämpfen um Marktanteile.<br />

Ausblick<br />

Durch die Verbreitung von LED Deckenbeleuchtung ist der Wohnungsmarkt ein wichtiger Markt geworden. LED<br />

Deckenbeleuchtungen sind zwar noch ca. drei bis fünf Mal so teuer wie Produkte, die auf Leuchtstoffröhren basieren,<br />

durch die Dreifachkatastrophe und den Energiespargedanken steigt die Nachfrage aber kontinuierlich.<br />

Auch in den kommenden Jahren wird die erhöhte Sensibilität bei der Energieersparnis und höheren Strompreisen bei<br />

den Verbrauchern, dazu führen, dass LED sich weiter durchsetzen werden.<br />

Als Substitutionsprodukte für Glühlampen und Leuchtstofflampen gewinnen die Organischen Elektrolumineszenzdioden<br />

(OLED) neben herkömmlichen LED in den letzten Jahren an Bedeutung. Allerdings wird es noch einige Zeit dauern, bis<br />

OLED Produkte soweit entwickelt worden sind, dass sie Einfluss auf den Markt nehmen können.<br />

33


3.1.7.5. Der Markt für Klimaanlagen<br />

Obwohl der Markt für Klimaanlagen in Japan für deutsche Unternehmen sehr wenig Marktpotenzial bietet, sind die<br />

Geräte in so gut wie jedem Gebäude in Japan zu finden; daher wird der Markt für Klimaanlagen im Wohnbereich<br />

ebenfalls untersucht. Alle Klimaanlagen für Wohngebäude in Japan bieten mindestens eine Kühl- und/oder<br />

Heizfunktion. Zum Großteil kommen Split-Klimaanlagen zum Einsatz, bei denen eine Außeneinheit mit einer bzw.<br />

mehrere Inneneinheiten verbunden ist.<br />

Der Markt für Klimaanlagen ist aufgrund der klimatischen Bedingungen in Japan sehr groß und die Nachfrage hält sich<br />

in der Regel stabil über einer Menge von sieben Mio. Geräten pro Jahr. Die Hersteller versuchen seit geraumer Zeit sich,<br />

über zusätzliche Funktionen und erhöhte Energieeffizienz einen Marktvorteil zu verschaffen, jedoch sind die<br />

Unterschiede zwischen den verschiedenen Modellen äußerst gering, sodass Wettbewerb hauptsächlich über den Preis<br />

stattfindet.<br />

Abb. 33 Marktentwicklung für Klimaanlagen 2008 - 2014<br />

Mrd. Yen<br />

700<br />

8.23 8.41<br />

8 7.9<br />

7.53<br />

600<br />

551<br />

569<br />

549<br />

527.5 6.81<br />

535<br />

500<br />

468<br />

400<br />

300<br />

498<br />

522 542<br />

200<br />

440<br />

523 509<br />

100<br />

7.6<br />

501<br />

474<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Mio. Sttück<br />

0<br />

2008 2009 2010 2011 2012 2013* 2014*<br />

Single Multi Absatz<br />

0<br />

Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />

Im Jahr 2011 wurden zum zweiten Mal in Folge mehr als acht Millionen Klimaanlagen verkauft und der Markt konnte im<br />

Vergleich zu 2010 noch einmal um 2% wachsen. Obwohl die Dreifachkatastrophe vom März 2011 im 2. Quartal zu<br />

erheblichen Liefer- und Produktionsengpässen führte, konnte dieser Umstand durch den sehr heißen Zeitraum von Mai<br />

bis Juli desselben Jahres und den beginnenden Wiederaufbau in den Krisenregionen mehr als ausgeglichen werden. Der<br />

August und die darauf folgenden Monate waren allerdings im Vergleich zum Vorjahr eher mild und die Nachfrage wurde<br />

zusätzlich durch das Auslaufen verschiedener Förderprogramme gedrückt. In den Wintermonaten konnte der Absatz von<br />

einer verbesserten Heizfunktionsleistung der neuen Gerätegeneration profitieren. Der Trend geht weiterhin zu<br />

Produkten, die eine verbesserte Energieeffizienz liefern.<br />

2012 spiegelte sich auch auf dem Markt für Klimaanlagen die negative wirtschaftliche Stimmung des Landes wieder und<br />

das Volumen ging von 569 Mrd. Yen im Vorjahr auf 549 Mrd. Yen (-3,51%) zurück. Kurzfristig ist zu erwarten, dass durch<br />

die Wirtschaftslage Japans und die Mehrwertsteuererhöhung der Markt weiter schrumpfen wird. Allerdings ist der<br />

Absatz von Klimaanlagen sehr wetterabhängig und überdurchschnittlich heiße Sommer könnten dem Abwärtstrend<br />

entgegenwirken.<br />

34


Markt für Klimaanlagen nach Leistung<br />

Der Trend in japanischen Wohnhäusern geht in Richtung größerer Wohnräume und Zimmer mit mehr als 40m² Fläche<br />

sind in Einfamilienhäusern keine Seltenheit mehr. Dieser Trend ist nicht nur bei Neubauten, sondern auch bei<br />

Renovierungen zu beobachten. Aus diesem Grund werden Klimaanlagen mit einer Leistung von 3,6kW und darüber<br />

erhöht nachgefragt. Der Großteil von Produkten wird allerdings weiter im Bereich von 2,2kW abgesetzt und Kunden mit<br />

den oben erwähnten Zimmergrößen tendieren auch dazu, sich dort zwei Klimaanlagen mit einer Leistung von 2,2kW<br />

installieren zu lassen.<br />

Die Hersteller konzentrieren sich derweil darauf eine Balance ihrer Produkte im Bezug auf Preis, Energieeffizienz und<br />

Innovation zu wahren.<br />

Abb. 34 Marktaufteilung nach Modellen für das Jahr 2011<br />

Unter 2,2kW<br />

0%<br />

Ueber 4,0kW<br />

11%<br />

3,6kW<br />

1.80%<br />

3,2kW<br />

0%<br />

4,0kW<br />

15.50%<br />

2,8kW<br />

24%<br />

2,5kW<br />

10.90%<br />

2,2kW<br />

36.60%<br />

Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />

35


Marktanteile für Klimaanlagen im Jahr 2011<br />

Abb. 35 Marktanteile für Single Klimaanlagen im Jahr 2011 Abb. 36 Marktanteile für Multi Klimaanlagen im Jahr 2011<br />

Toshiba<br />

12.40%<br />

Andere<br />

28.80%<br />

Panasoni<br />

c<br />

24.20%<br />

Daikin<br />

Industrie<br />

s<br />

19% Mitsubis<br />

hi<br />

Electric<br />

15.60%<br />

Toshiba<br />

Carrier<br />

12.90%<br />

Mitsubis<br />

hi<br />

Electric<br />

25.20%<br />

Andere<br />

2.90%<br />

Quelle: Fuji Keizai (2012) Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />

Daikin<br />

Industrie<br />

s<br />

33.20%<br />

Panasoni<br />

c<br />

25.80%<br />

Im Single-Bereich sind die Marktanteile der einzelnen Hersteller mit Panasonic an der Spitze (24,2%) stabil, gefolgt von<br />

Daikin Industries (19%) und Mitsubishi Electric (15,6%). Toshiba hat sein Marketing und seine Entwicklung für<br />

Klimaanlagen von Toshiba Carrier nach Toshiba Home Appliances verlegt und Carrier ist im Bereich der Klimaanlagen<br />

jetzt nur noch für die Produktion zuständig. Andere Unternehmen, die im Markt erfolgreich sind, sind Hitachi Appliances<br />

und Fujitsu General.<br />

Daikin Industries ist traditionell stark in der Installation von Multi-Klimaanlagen (33,2%), während Panasonic (25,8%)<br />

und Mitsubishi (25,2%) bei Hausbauunternehmen sehr beliebt sind. Toshiba hat sich 2012 aus dem Geschäft für Multi-<br />

Klimaanlagen zurückgezogen. Es wird erwartet, dass die freigewordenen Marktanteile zu einem Großteil von den drei<br />

Markführern übernommen werden.<br />

Marktausblick<br />

Der Markt für Klimaanlagen für den Wohnbereich ist ein reifer Markt, daher werden neue Funktionen bei Geräten in der<br />

nächsten Saison in der Regel auch von Konkurrenten angeboten. Die Energieeffizienz ist weitgehend durch das „Top<br />

Runner“-Programm vorgeschrieben, sodass es auch hier kaum Möglichkeiten gibt, sich von der Konkurrenz abzusetzen.<br />

Es wird erwartet, dass langfristig nur über den Preis konkurriert werden kann.<br />

Weiterhin werden neue Technologien wie HEMS auf den Markt Einfluss nehmen. Um in der Zukunft Gesamtlösungen für<br />

Wohnflächen bieten zu können, müssen sich die einzelnen Hersteller auf die Veränderungen einstellen und stärker mit<br />

Bauunternehmen zusammenarbeiten.<br />

36


3.1.7.6. Der Markt für Lüftungssysteme<br />

Abb. 37 Marktentwicklung für Lüftungssysteme 2008 - 2014<br />

120<br />

4.6<br />

100<br />

80<br />

4.44<br />

87.2<br />

75.9 75.5<br />

79<br />

4.52 4.5<br />

4.41<br />

82.7 84.8 84.6<br />

4.5<br />

4.4<br />

4.3<br />

Mrd. Yen<br />

60<br />

40<br />

20<br />

78.5<br />

4.21<br />

4.02 4<br />

68.1 68 71.5 75 77 76.9<br />

4.2<br />

4.1<br />

4<br />

3.9<br />

3.8<br />

Mio. Stück<br />

0<br />

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014<br />

3.7<br />

Einfache Lüftungssysteme<br />

Absatzentwicklung<br />

Systeme mit Wärmerückgewinnung<br />

Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />

Der Markt für einfache Lüftungssysteme konnte durch eine erhöhte Nachfrage im Bereich der Mietshäuser im Jahr 2011<br />

um 5% wachsen und durch Wiederaufarbeiten in den Krisenregionen setzte sich dieser Trend auch 2012 fort. Bei<br />

Lüftungssystemen mit Wärmerückgewinnung wird in den nächsten Jahren ein Wachstum von ca. 1% erwartet, allerdings<br />

ist das Wachstum hier sehr stark von der Nachfrage nach Einfamilienhäusern mit hoher Luftundurchlässigkeit und<br />

einem hohen Isolierungsgrad abhängig.<br />

Marktanteile für Lüftungssysteme im Jahr 2011<br />

Abb. 38 Marktanteile bei Lüftungssystemen im Jahr 2011<br />

Toshiba<br />

Carrier<br />

14.90%<br />

Andere<br />

12.90%<br />

Mitsubishi<br />

Electric<br />

36.40%<br />

Panasonic Eco<br />

Systems<br />

35.80%<br />

Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />

37


Mitsubishi Electric hält im Bereich Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung einen Marktanteil von mehr als 45% und<br />

ist auch bei einfachen Lüftungssystemen sehr erfolgreich. Panasonic Eco Systems liegt im Bereich Wärmerückgewinnung<br />

weit hinter Mitsubishi zurück, ist auf dem Gesamtmarkt aber trotzdem zweit stärkstes Unternehmen.<br />

Toshiba Carrier ist durch seine für Mietshäuser optimierten Produkte zwar die Nummer drei im Gesamtmarkt, liegt<br />

hinter den beiden führenden Unternehmen aber weit zurück. Ein weiterer nennenswerter Marktteilnehmer ist Duskin<br />

Industries.<br />

Marktausblick<br />

Durch die klimatischen Bedingungen und die Bauweise in Japan ist aktive Ventilation unerlässlich, weshalb Modelle mit<br />

Motor und Rotorblättern kontinuierlich weiterentwickelt werden. Besonders im Bereich der flexiblen Leistung und<br />

Geräuschlosigkeit in Verbindung mit einfacher Reinigung und Energieeffizienz gibt es ein großes Potenzial. Allerdings ist<br />

auch die Nachfrage nach möglichst billigen Geräten sehr hoch, deshalb ist die Weiterentwicklung von Modellen nicht<br />

unproblematisch.<br />

Auch das Zusammenspiel von Ventilation und Klimaanlagen rückt immer mehr in den Fokus und es wird erwartet, dass<br />

durch die Verbreitung von HEMS auch Bauunternehmen auf diesen Trend reagieren und in Zukunft verstärkt<br />

Gesamtlösungen anbieten werden.<br />

38


3.1.7.7. Der Markt für Photovoltaik-Anlagen<br />

Bei Photovoltaikanlagen für Einfamilienhäuser wird hauptsächlich zwischen Anlagen, die nachträglich auf Dächer<br />

montiert werden und Indachanlagen, welche die übliche Dachdeckung ersetzen, unterschieden.<br />

Abb. 39 Marktentwicklung für Solaranlagen 2008 – 2014<br />

600<br />

555.4<br />

600<br />

500<br />

489<br />

495<br />

500<br />

Mrd. Yen<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

394.6 431<br />

299.8 345<br />

221<br />

259<br />

452.6<br />

515<br />

141.6<br />

188<br />

365<br />

277<br />

120<br />

66.5<br />

204<br />

51.1<br />

130.5<br />

59.4<br />

2008 2009 2010 2011 2012 2013* 2014*<br />

Einzeln Integriert Absatz<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Gebäude in Tsd.<br />

Quelle: Fuji Keizai (2012) *Schätzung<br />

2010 wuchs der Markt für Photovoltaikanlagen für den Wohnbereich auf Basis bebauter Gebäude um mehr als 56% und<br />

konnte im Jahr 2011 noch einmal um mehr als 37% wachsen.<br />

Der Markt hatte in den Jahren zuvor mit dem Wegfallen von Subventionszahlungen zu kämpfen, konnte aber im neuen<br />

Millennium trotzdem beständig wachsen und weist seit der Bereitstellung von neuen Subventionsgeldern im Jahr 2009<br />

und der Abnahmegarantie von überschüssigen Energien aus Photovoltaik im November desselben Jahres beständig sehr<br />

starke Wachstumszahlen auf. Durch diese Hilfen ist die Amortisierungszeit auf 10 - 15 Jahre gefallen und der Markt<br />

erlebt seither einen großen Nachfrageanstieg.<br />

2011 lag die Deckungsrate bei Einfamilienhäusern lediglich bei 3%, bis 2020 wird aber bereits eine Rate von mehr als<br />

10% erwartet. Experten gehen davon aus, dass bis 2020 5 Mio. Wohngebäude und bis 2030 10 Mio. Wohngebäude über<br />

PV-Anlagen verfügen werden. Seit 2010 ist zusätzlich ein Preisverfall bei den Anlagen zu vermerken, wovon die<br />

Nachfrage ebenfalls erheblich profitiert.<br />

Zusätzlich sind sich die Japaner durch das Erdbeben bewusst geworden, wie wichtig es ist, im Notfall nicht auf die<br />

zentrale Stromversorgung angewiesen zu sein und auch der Energiespargedanke trägt zu diesem Trend bei.<br />

Obwohl der Markt zum momentanen Zeitpunkt großes und stabiles Wachstum aufweist, ist er doch sehr von den<br />

Subventionszahlungen der Regierung und verschiedenen Organisationen abhängig, wie sich bereits in der Vergangenheit<br />

gezeigt hat.<br />

39


Mehr als 90% der installierten Anlagen werden nicht direkt beim Bau von neuen Wohnhäusern installiert, sondern bei<br />

Wohngebäuden, deren Alter zwischen 1-5 Jahren beträgt, nachgerüstet. Bei Neubauten kommen immer häufiger<br />

Indachanlagen zum Einsatz.<br />

Durch die hohe Nachfrage nimmt auch der Wettbewerb innerhalb der Branche zu und in den letzten Jahren sind mehrere<br />

neue Anbieter in den Markt eingetreten. Ursprünglich wurde der Markt von vier japanischen Unternehmen beherrscht,<br />

allerdings traten in letzter Zeit auch Unternehmen aus ursprünglich anderen Branchen und Billiganbieter aus dem<br />

Ausland in den Markt ein. Auch die Distributionswege haben sich von traditionellen Herstellern bis hin zum Verkauf im<br />

Elektronikgroßhandel und dem Internet ausgeweitet.<br />

Marktanteile<br />

Abb. 40 Marktanteile für herkömmliche Solaranlagen im Jahr 2011 Abb. 41 Marktanteile für Indachanlagen im Jahr 2011<br />

Mitsubis<br />

hi<br />

Electric<br />

10%<br />

Andere<br />

Kyocera<br />

15.80%<br />

16% Sharp<br />

Kyocera<br />

37.10%<br />

37.40%<br />

Panasoni<br />

c<br />

21%<br />

Mitsubis<br />

hi<br />

Electric<br />

10.50%<br />

Suntec<br />

Power<br />

Japan<br />

15.80%<br />

Andere<br />

11.10%<br />

Sharp<br />

25.30%<br />

Quelle: Fuji Keizai (2012) Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />

Bei herkömmlichen Anlagen dominieren zwar noch weiterhin die vier großen japanischen Hersteller, allerdings ist bei<br />

Indachanlagen bereits mit Suntec Power Japan ein chinesischer Hersteller auf Platz drei. Durch das starke Wachstum der<br />

letzten Jahre konnten zwar alle Unternehmen ihre Umsätze vergrößern, die Marktanteile sind aber vergleichsweise stabil.<br />

Obwohl die Produktion der japanischen Hersteller traditionell ausschließlich in Japan stattgefunden hat, hat Sharp im<br />

März 2011 einen Teil seiner Produktion ins Ausland verlagert, um auf den anhaltenden Preisverfall zu reagieren.<br />

Kyocera (37,4%) ist auf polykristallin Panels spezialisiert und hat aus diesem Grund im Markt für Indachanlagen die<br />

Führerschaft inne. Im selben Jahr konnte Kyocera außerdem im herkömmlichen Markt durch sein Produkt<br />

„ECONOROOTS Type U“, welches keine Stützkonstruktion benötigt, sowie durch die Einführung weiterer neuer Produkte<br />

und eine aktualisierte Version seines Modells „SAMURAI“ zusätzliche Marktanteile gewinnen.<br />

Im April 2011 wurde Sanyo Denki von Panasonic aufgekauft und das Unternehmen konnte so seinen Marktanteil<br />

vergrößern.<br />

Ausländische Anbieter wie Suntech Power Japan und Canadian Solar sind auf dem Markt durch neue Vertriebswege<br />

erfolgreich. Sie waren die ersten Unternehmen, die Ihre PV Anlagen über den Elektronikfachhandel angeboten haben.<br />

Weitere japanische Anbieter wie Lixil Energy und Toshiba weiten ihre Operationen im Bereich Photovoltaik durch OEM<br />

Anlagen aus.<br />

40


Marktausblick<br />

Im Bereich PV spielen vor allem die Wirkungsgrade, der Preisverfall sowie die Einfachheit der Konstruktion und<br />

Haltbarkeitsdauer eine große Rolle.<br />

Auch hier spielt HEMS eine große Rolle. Für Solaranlagen wird in der Zukunft die Verzahnbarkeit mit<br />

Speichertechnologien und anderen elektronischen Geräten immer wichtiger werden.<br />

Die steigende Preissensibilität der Verbraucher wird für die Hersteller allerdings ebenfalls eine große Rolle spielen.<br />

Mittelfristig werden die Herstellungskosten halbiert werden müssen, um ähnliche Gewinnmagen zu halten.<br />

3.1.7.8. Der Markt für Solarthermie<br />

Bei Lösungen für Solarthermie wird in Japan generell zwischen herkömmlichen solarthermischen Anlagen und dem<br />

sogenannten „Solar System“ unterschieden. Das „Solar System“ zeichnet sich dadurch aus, dass Sonnenkollektoren und<br />

Speicher voneinander getrennt sind und so weniger Belastung auf das Dach wirkt.<br />

Abb. 42 Marktentwicklung für Solarthermie 2008 – 2014<br />

Mrd. Yen<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

42.3<br />

7.7<br />

35<br />

35.2 35 34.2<br />

6.35 6.5 32.6<br />

33.2<br />

6.5 6.5 6.3 6.1<br />

5.7<br />

4.75<br />

4<br />

4.5 4.4 4.2 4<br />

2008 2009 2010 2011 2012 2013* 2014*<br />

Herkömmliche Anlage Solar System Absatzentwicklung<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Tsd. Anlagen<br />

Quelle: Fuji Keizai (2012) *Schätzung<br />

Der Markt für Solarthermie ist im Jahr 2010 zwar um ca. 7% zurückgegangen, konnte sich im darauf folgenden Jahr aber<br />

wieder erholen und ein Wachstum von 8% verzeichnen. Herkömmliche Anlagen haben im Gesamtmarkt einen Anteil von<br />

über 65%, daher wirken sich deren Verkäufe besonders stark auf den Gesamtmarkt aus. Der Abwärtstrend dieser Anlagen<br />

konnte im Jahr 2010 etwas abgebremst werden und auch der Markt für „Solar System“ profitierte von einer Initiative des<br />

Umweltministeriums, welche sich zum Ziel gesetzt hatte, die Solarthermie im Wohnbereich weiter auszubauen.<br />

Der Markt für Solarthermie hatte seine Hochphase in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts, allerdings wurden in<br />

diesem Zeitraum auch viele Geräte von schlechter Qualität und schlechtem After Sales Service in Kombination mit<br />

aggressiven Verkaufstaktiken angeboten. Dieser Skandal ist den Verbrauchern weiterhin in Erinnerung und die<br />

Solarthermie hat in Japan mit einem eher schlechten Image zu kämpfen.<br />

Durch die Katastrophe von 2011 ist bei den Verbrauchern aber das Bewusstsein zum Energiesparen und der<br />

Energieunabhängigkeit gestiegen, wovon vor allem die herkömmlichen Anlagen profitiert haben, da deren<br />

41


Anschaffungskosten (ca. 300.000 Yen) im Vergleich zu „Solar System“ (ca. 900.000 Yen) wesentlich geringer sind. Die<br />

Verkäufe von herkömmlichen Anlagen sind sehr vom Ölpreis abhängig: Steigt der Ölpreis, lassen diese sich besser<br />

verkaufen. Allerdings hat dieser Effekt seit 2011 wenig Wirkung gezeigt.<br />

In den letzten Jahren sind vermehrt Produkte mit einer Kombination aus Solarthermie, Photovoltaik, „Eco Cuto“ und<br />

„Eco Jozu“ (Siehe Kapitel 3.1.7.10) auf den Markt gekommen, allerdings hatte auch diese Maßnahme eine relativ geringe<br />

Wirkung, da die Märkte sehr von Subventionen abhängig sind.<br />

Marktanteile<br />

Abb. 43 Marktanteile für herkömmliche Solarthermie im Jahr 2011 Abb. 44 Marktanteile für Solar System im Jahr 2011<br />

Andere<br />

9.20%<br />

Noritz<br />

12.10%<br />

Yazaki<br />

Corp.<br />

26.20%<br />

Choufu<br />

Industry<br />

52.50%<br />

Choufu<br />

Seisakus<br />

ho<br />

25.50%<br />

Noritz<br />

17%<br />

Quelle: Fuji Keizai (2012) Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />

Andere<br />

14.90%<br />

Yazaki<br />

Corp.<br />

42.60%<br />

Beide Marktbereiche werden von den gleichen drei Unternehmen beherrscht. Andere nennenswerte Marktteilnehmer<br />

sind Choshu Industry, Terada Iron Works, Om Solar, Sun Junior und Paloma.<br />

Im Bereich herkömmliche Anlagen hat Choufu Industry einen Marktanteil von über 50%, während die Yazaki<br />

Corporation im Bereich Solar System mehr als 40% der Marktanteile hält. Die Marktanteile in beiden Segmenten waren<br />

in den letzten Jahren weitgehend stabil.<br />

Marktausblick<br />

Im Segment „Solar System“ wird zwar weiterhin Innovation betreiben, allerdings sind die hohen Anschaffungskosten ein<br />

großes Problem. Zum momentanen Zeitpunkt fehlt es außerdem an Unterstützung durch die Regierung und andere<br />

Organisationen.<br />

42


3.1.7.9. Der Markt für Home Energy Management Systems (HEMS)<br />

Unter HEMS werden solche Systeme verstanden, bei denen verschiedene elektronische Haushaltsgeräte oder<br />

Warmwasseranlagen durch IT vernetzt und automatisch gesteuert werden. Diese Technologie erzielt durch die Messung<br />

and Anzeige der Energieverbrauchsmenge ein höheres Einsparbewusstsein der Verbraucher. In den neusten Versionen<br />

ist es möglich, das Programm vom Smartphone aus zu steuern und zu überwachen.<br />

Abb. 45 Marktentwicklung für HEMS 2008 – 2014<br />

9<br />

65<br />

70<br />

Mrd. Yen<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

35<br />

8.3<br />

17<br />

4.8<br />

8<br />

3.6<br />

2.5<br />

0.9 1.4<br />

1.5<br />

0.9<br />

0.28 0.37<br />

2008 2009 2010 2011 2012 2013* 2014*<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Tsd. Systeme<br />

Umsatz<br />

Absatz<br />

Quelle: Fuji Keizai (2012) *Schätzung<br />

Vor der Dreifachkatastrophe konnte die Technologie bereits in kleinen Teilen jährlich ihr Marktvolumen steigern,<br />

allerdings wurde HEMS erst nach dem 11. März 2011 größere Beachtung geschenkt. Mittlerweile sind nicht nur<br />

traditionelle Unternehmen wie Panasonic oder Toshiba im Markt vertreten, auch Unternehmen aus der<br />

Kommunikations- und Automobilbranche sind in den Markt eingetreten.<br />

43


Marktanteile<br />

Abb. 46 Marktanteile für Solar System im Jahr 2011<br />

Andere<br />

25%<br />

Panasonic<br />

37.50%<br />

Nihon Denki<br />

12.50%<br />

Toshiba Lighting<br />

25%<br />

Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />

Panasonic setzte im Jahr 2010 bereits 2.000 Systeme ab und konnte diese Zahl 2011 auf 3.000 Geräte erhöhen. Toshiba<br />

hat seine Systeme auf großflächige Eigentumswohnungen spezialisiert und macht im Einfamilienhausbereich lediglich<br />

30% seines Umsatzes. Nihon Denki arbeitet mit einem Hausbauunternehmen zusammen und bietet seine Produkte<br />

hauptsächlich im Verbund an.<br />

Weitere Marktteilnehmer sind Sony, Sharp, Family Net Japan und Denso.<br />

Marktausblick<br />

Einige Bauunternehmen bieten mittlerweile die Möglichkeit, in allen ihren Häusern HEMS optional zu installieren und<br />

bauen darauf, dass in den nächsten Jahren der Markt weiterhin wachsen wird. Um die Technologie erfolgreich zu machen,<br />

wird es aber wichtig sein, viele elektronische Geräte mit HEMS kompatibel zu machen. Momentan ist in der Branche ein<br />

allgemeiner Trend dazu jedoch noch nicht zu verzeichnen. Zusätzlich sind die hohen Kosten von mehreren Millionen Yen<br />

ein großes Hindernis, sodass solange die Preise nicht fallen, eine großflächige Deckungsrate nicht wahrscheinlich ist.<br />

44


3.1.7.10. Der Markt für Warmwasserversorgung (Gas-, Öl- und Elektroheizkessel)<br />

Der Markt für Gas-Heizkessel<br />

Abb. 47 Marktentwicklung für Gas-Heizkessel 2008 - 2014<br />

Mrd. Yen<br />

500<br />

2.8<br />

450<br />

2.57<br />

2.49<br />

2.56 2.5<br />

400<br />

2.33 2.38<br />

370.3<br />

350<br />

322.4<br />

300<br />

269.6<br />

250<br />

220.2<br />

200 171.9 170.2<br />

184.2<br />

150<br />

100<br />

50<br />

134.6 129.3 134.8 146.2 148.4 148.4 148.3<br />

0<br />

2008 2009 2010 2011 2012 2013* 2014*<br />

3<br />

2.5<br />

2<br />

1.5<br />

1<br />

0.5<br />

0<br />

Mio. Geräte<br />

Quelle: Fuji Keizai (2012) *Schätzung<br />

Herkömmliche Geräte Eco Jozu Absatz<br />

Traditionell wurde der größte Absatz bei Heizkesseln im Gas-Segment erzielt. In den letzten Jahren hat der Markt aber<br />

im Zuge des „All-Denka- Jūtaku“ Trends viele Anteile an elektrische Heizkessel mit Wärmepumpen verloren.<br />

Das „gesamtelektrifizierte Haus“, oder im japanischen „All-Denka-Jūtaku“, hat sich in en letzten Japan stark verbreitet.<br />

Hierbei werden alle sich im Haushalt befindlichen Geräte wie Klimatisierung, Herd oder Warmwasserversorgung mit<br />

Elektrizität betrieben. Mit der „Elektrifizierung von Allem“ (jap.: „All-Denka“) soll im Zusammenspiel mit erneuerbaren<br />

Energiequellen, wie bspw. der Solarenergie, Einsparungen bei den Betriebskosten und den CO2-Emissionen erreicht<br />

werden.<br />

Auch der Markt für Gas-Heizkessel hatte von 2007 bis 2009 unter dem Rückgang von Neubauten zu leiden, sah 2010<br />

aber wieder einen Zuwachs (+8,24%). Die Dreifachkatastrophe führte dazu, dass das „All-Denka“-Konzept kurzfristig<br />

hinterfragt wurde und die daraus resultierende Nachfrage nach alternativen Produktlösungen trug dazu bei, dass Gas-<br />

Heizkessel eines der wenigen Marktsegmente waren, die auch 2011 ihr Marktvolumen vergrößern konnten (+19,57%).<br />

Seit einigen Jahren liegt der Fokus der Branche im Bereich Gas-Heizkessel auf Produkten mit der „Eco Jozu“-<br />

Technologie. Dies beruht auf einer Initiative der Japan Industrial Association of Gas and Kerosene Appliances (JGKA)<br />

und der Japan Gas Association (JGA) welche darauf abzielt, die Verbreitung energieeffizienter Gas-Heizkessel zu erhöhen.<br />

Im Vergleich zu herkömmlichen Gas-Heizkesseln, deren thermische Effizienz ca. 80% beträgt, schafft „Eco Jozu“ durch<br />

die Nutzung von Kondensationswärme eine um 20% höhere Effizienz. Aus technischer Sicht ist „Eco Jozu“ äquivalent<br />

zum „Brennwertkessel“ im deutschen Sprachraum.<br />

Die technische Neuerung dieses Brennwertkessels liegt darin, dass die in der Abluft enthaltene Wärme zum Heizen<br />

verwendet wird. Dadurch erhöht sich die Wärmetauscheffizienz von bisher 80 % auf bis zu 95 %. Diese Technik ist seit<br />

Langem bekannt, jedoch wurde ihre Markteinführung erst nach gemeinsamen F&E Aktivitäten von Rinnai und Takagi<br />

Industrial im Jahr 2000 angegangen.<br />

45


Eine großflächige Verbreitung von „Eco Jozu“ ist vor allem in den japanischen Ballungsgebieten zu beobachten, wo die<br />

Gasindustrie stark als Energieversorger der privaten Haushalte tätig ist.<br />

Marktanteile für Gas-Heizkessel im Jahr 2011<br />

Abb. 48 Marktanteile für Gas-Heizkessel im Jahr 2011<br />

Harman<br />

10.50%<br />

Paloma<br />

7%<br />

Andere<br />

7.90%<br />

Noritz<br />

38.10%<br />

Rinnai Corp.<br />

36.50%<br />

Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />

Noritz hat im Gas-Heizkessel-Markt einen Anteil von ca. 38%. Hinzu kommt, dass Harman eine Tochtergesellschaft der<br />

Noritz Gruppe ist, somit hat Noritz als Gruppe einen Marktanteil von über 50%. An zweiter Stelle folgt Rinnai Corp. mit<br />

36,5% Marktanteil. Andere Teilnehmer sind Chofu Seisakusho.<br />

Marktausblick<br />

Die Industrie setzt weiter verstärkt auf die energieeffiziente „Eco Jozu“-Technologie und der Trend zum Energiesparen<br />

und dem höheren Bewusstsein bei Energieeffizienz der Endverbraucher begünstigt diese Entwicklung zusätzlich.<br />

Der Markt für Gas-Heizkessel konnte 2011 und 2012 kurzfristig von der Kritik am „All-Denka“-Trend profitieren,<br />

allerdings ist es unwahrscheinlich, dass dieser Trend anhält. Mittelfristig wird sich der Trend zu elektronischen<br />

Heizkesseln fortsetzen und der Rückgang bei Neubauten wird sich ebenfalls auf den Markt auswirken.<br />

46


Der Markt für Öl-Heizkessel<br />

Abb. 49 Marktentwicklung für Öl-Heizkessel 2008 – 2014<br />

60<br />

450<br />

Mrd. Yen.<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

358<br />

327<br />

304<br />

34.3<br />

28.5<br />

31.1<br />

26.5 28.6 31.1<br />

411 411<br />

398<br />

406<br />

45.6<br />

43.6<br />

41.5<br />

38.8<br />

34.4 35.5 35.4 34.7<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

Tsd. Geräte<br />

0<br />

2008 2009 2010 2011 2012 2013* 2014*<br />

Herkömmliche Geräte Eco Feel Absatz<br />

0<br />

Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />

Öl-Heizkessel haben speziell in Hokkaido und anderen kälteren Gebieten Japans gegenüber Gas- und elektrischen<br />

Heizkesseln Marktanteile verloren. Ab 2009 konnte sich der Markt zwar wieder erholen (+9,51%), ein Großteil der<br />

abgesetzten Heizkessel wird aber lediglich dazu verwendet, ältere Geräte zu ersetzten. Darüber hinaus ist der Markt sehr<br />

abhängig von den Rohölpreisen.<br />

Die relativ stabilen Preise in den letzten Jahren und die Förderprogramme der Regierung sowie der Nachfragerückgang<br />

bei „All-Denka”-Geräten führten zu einem konstanten Wachstum der letzten Jahre.<br />

Die energieeffiziente Lösung im Öl-Heizkessel Bereich wird in Japan unter der Bezeichnung „Eco Feel“ geführt. Im<br />

Gegensatz zu „Eco Jozu“ im Gas-Heizkesselmarkt konnte sich diese Technologie jedoch bis jetzt nicht wirklich<br />

durchsetzen.<br />

Während die thermische Effizienz von bisherigen Öl-Heizkesseln etwa 83% beträgt, erreicht „Eco Feel“ durch die<br />

Nutzung von Abgaswärme einen Wirkungsgrad von 95%. Das angewendete Funktionsprinzip ist mit dem<br />

Brennwertheizkessel vergleichbar. Noritz begann im Dezember 2006 als erstes Unternehmen mit dem Vertrieb dieser<br />

Produkte.<br />

47


Marktanteile<br />

Abb. 50 Marktanteile für Öl-Heizkessel im Jahr 2011<br />

Andere<br />

5%<br />

Corona<br />

22%<br />

Noritz<br />

40%<br />

Choufu Seisakusho<br />

33%<br />

Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />

Mehr als 90% des Marktes werden von drei Unternehmen beherrscht, deren Marktanteile in den letzten Jahren relativ<br />

konstant waren. Während Noritz sich verstärkt auf die „Eco Feel“-Technologie konzentrierte, konnte Corona seine<br />

Marktanteile mit einem verstärkten Fokus auf Geräte, welche auf die Sanierung zugeschnitten sind, verteidigen.<br />

Andere Unternehmen, die im Markt agieren, sind Choufu Seisakusho und Sunpot.<br />

Marktausblick<br />

Die Auswirkungen des Erdbebens haben Öl-Heizkessel kurzfristig wieder zu mehr Popularität verholfen, dieser Trend<br />

wurde durch Förderprogramme und stabile Ölpreise verstärkt. Diese Entwicklung wird aber nur kurzfristig sein und der<br />

Markt für Öl-Heizkessel langfristig weiter zurückgehen. Auch beim Austausch von alten Geräten tendieren die<br />

Verbraucher heute eher zu Gas- oder elektrischen Heizkesseln. Bei der Verbreitung der neueren „Eco Feel“-Technologie<br />

mangelt es außerdem an Unterstützung durch die Regierung und andere Organisationen, sodass auch hier in den<br />

nächsten Jahren nicht mit einer hohen Nachfrage gerechnet wird.<br />

48


Der Markt für Elektrische Heizkessel<br />

Abb. 51 Marktentwicklung für Elektrische Heizkessel 2008 – 2014<br />

Mrd. Yen<br />

70<br />

1.25<br />

60<br />

55.4<br />

54.2 55.4 56.6<br />

52 50.8<br />

1.22 51.9<br />

1.22<br />

50<br />

1.2<br />

40 24.5<br />

26.9<br />

26.4 27.1 27.7<br />

24.3<br />

25.2<br />

30<br />

1.17<br />

1.15<br />

20<br />

1.14<br />

27.5 26.5 28.5 26.7 27.8 28.3 28.9<br />

10<br />

1.26<br />

1.24<br />

1.22<br />

1.2<br />

1.18<br />

1.16<br />

1.14<br />

1.12<br />

1.1<br />

Mio. Geräte<br />

0<br />

2008 2009 2010 2011 2012 2013* 2014*<br />

Umsatz Eco Cuto Absatz<br />

1.08<br />

Quelle: Fuji Keizai (2012) *Schätzung<br />

Elektrische Heizkessel konnten sehr stark von dem Trend zur „All Denka“-Wohnung profitieren und erhielten auch durch<br />

die japanischen Stromversorger große Unterstützung. Förderprogramme der Regierung förderten den Absatz der<br />

Produkte ebenfalls.<br />

2009 erlebte der Markt seinen ersten Absatzrückgang (-3,65%). Grund dafür waren die Auswirkungen der weltweiten<br />

Finanzkrise und der daraus resultierende Rückgang bei Neubauten. Durch das „Eco Point Programm“ der Regierung<br />

konnte sich der Markt 2010 aber wieder erholen und wuchs um mehr als 9%.<br />

2011 hatte die Dreifachkatastrophe große Auswirkungen auf die Produktion von elektrischen Heizkesseln. Von März bis<br />

Juli waren wichtige Bauteile nicht verfügbar und die Produktion stand für knapp fünf Monate still (-6,32%).<br />

Bei Neubauten kommt mittlerweile zu einem Großteil nur noch die neuere „Eco Cuto“ -Technologie zum Einsatz.<br />

„Eco Cuto“ ist die allgemeine Warenbezeichnung für elektrische Heizkessel, die durch Einsatz von<br />

Wärmepumpentechnologie Warmwasser aus der Luft ohne Verwendung von FCKW (Freon) als Kühlmittel erzeugen. Als<br />

Kühlmittel kommt dabei CO2 zum Einsatz. „Eco Cuto“ spielt im Konzept der „All-Denka“-Wohnung eine zentrale Rolle.<br />

Der elektrische Energieverbrauch für die Wassererhitzung per „Eco Cuto“-System entspricht einem Drittel der benötigten<br />

Heizenergie der bisherigen Kessel, wobei eine Reduzierung der CO2–Emissionen von 60 % möglich ist. „Eco Cuto“ war<br />

anfangs aufgrund seiner Funktionsweise in kälteren Gebieten schwer anwendbar. Jedoch entwickelten Toshiba Electric<br />

Appliances sowie Hitachi Housetec im Jahr 2007 Geräte, welche einer Lufttemperatur von bis zu -20°C standhalten<br />

können.<br />

49


Marktanteile<br />

Abb. 52 Marktanteile für elektrische Heizkessel im Jahr 2011 Abb. 53 Marktanteile für Eco Cute im Jahr 2011<br />

Takara<br />

Standard<br />

8%<br />

Andere<br />

21%<br />

Panasoni<br />

c<br />

16%<br />

Mitsubis<br />

hi Denki<br />

55%<br />

Corona<br />

14.20%<br />

Daikin<br />

17.10%<br />

Andere<br />

12.90%<br />

Panasoni<br />

c<br />

30.80%<br />

Mitsubis<br />

hi<br />

25%<br />

Quelle: Fuji Keizai (2012) Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />

Obwohl Korona ein Pionier der „Eco Cute“- Technologie war, hat das Unternehmen in den letzten Jahren aufgrund des<br />

starken Konkurrenzkampfes beständig Marktanteile verloren. Panasonic ist mit seinen Produkten, die z. B. beim Baden<br />

dem Wasser zusätzliche Mineralien zuführen, sehr erfolgreich. Bis 2009 war auch Toshiba Carrier im Markt aktiv, das<br />

Unternehmen entschied sich aber, aus dem Markt komplett auszusteigen.<br />

Marktausblick<br />

Obwohl „All-Denka“ nach der Dreifachkatastrophe kurzfristig in Verruf gekommen war, wird das Prinzip von den großen<br />

Hausbauunternehmen weiterhin sehr stark unterstützt. Auch der weltweite Trend zu Wärmepumpen zeichnet sich in<br />

Japan ab, sodass speziell „Eco Cuto“ langfristig einen Großteil des Marktes für elektrische Heizkessel besetzen wird.<br />

50


3.1.7.11. Der Markt für Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)<br />

Bei KWK für den Wohnbedarf wird in Japan hauptsächlich zwischen gas- („Eco Will“) und brennstoffzellenbetriebenen<br />

Anlagen („Ene Farm“) unterschieden.<br />

„Eco Will“ ist ein Warenzeichen von Osaka Gas. Beim „Eco Will“-Konzept wird durch einen Gasmotor Strom erzeugt und<br />

die dabei entstehende Abgaswärme für die Warmwasserversorgung genutzt. „Eco Will“ ist die allgemeine<br />

Warenbezeichnung für solche Geräte und im Prinzip ein Kraft-Wärme-Kopplungssystem für Privathaushalte. Dieses<br />

System wurde durch einige Gasversorger (Osaka Gas, Toho Gas, Seibu Gas) sowie Noritz und Chofu Seisakusho<br />

gemeinsam entwickelt.<br />

„Ene Farm“ ist eine Warenbezeichnung für Brennstoffzellen-Kraft-Wärme-Kopplungssysteme für Privathaushalte<br />

(stationäres Brennstoffzellensystem). Diese Bezeichnung wurde zur Erhöhung des Bekanntheitsgrades sowie zur<br />

Verbreitung der Brennstoffzelle im August 2008 durch den Verband Fuel Cell Commercialization Conference of Japan<br />

geschaffen und vereinheitlicht.<br />

Brennstoffzellen bieten ein hohes elektrisches Potenzial und verfügen über Wirkungsgrade von 30 – 60%. Das KWK-<br />

System extrahiert aus Gas den Wasserstoff und erzeugt durch Reaktion mit dem Sauerstoff aus der Luft Strom. Die dabei<br />

entstehende Abluftwärme wird für die Warmwasserversorgung verwendet. Bei diesem System kommt hauptsächlich die<br />

Protonenaustausch-Membran-Brennstoffzelle zum Einsatz.<br />

Die stationären Brennstoffzellensysteme, welche mit Brennstoffen wie Gas oder Kerosin eine dezentrale Stromversorgung<br />

darstellen, sind hocheffizient, da der bei der Stromübertragung entstehende Energieverlust vermieden werden kann.<br />

Zusätzlich kann mit dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung auch die Abluftwärme genutzt werden.<br />

Abb. 54 Marktentwicklung für Kraft-Wärme-Kopplung 2008 – 2014<br />

140<br />

120<br />

100<br />

120<br />

105.7<br />

113.4<br />

100<br />

80<br />

Mrd Yen<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

16.221.5<br />

18.1 18.7<br />

18 17.9<br />

22.5<br />

20.7<br />

35.7<br />

31<br />

63.555.8<br />

60<br />

40<br />

20<br />

Tsd. Geräte<br />

0<br />

13 8.1 6.7 4.3 3.7 3.5 3.4<br />

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014<br />

Eco Will Ene Farm Absatz<br />

0<br />

Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />

Von 2010 bis 2011 wuchs der Markt um ca. 15%. Beide Systeme werden hauptsächlich von den städtischen Gaswerken<br />

und LPG Unternehmen vertrieben. Seit der Einführung von „Ene Farm“ konzentriert sich der Absatz zunehmend auf die<br />

neue Technologie. „Eco Will“ Produkte wurden seit der Markteinführung hauptsächlich für Einfamilienhäuser vertrieben<br />

51


und bis zum Jahr 2010 wurden in Japan rund 100.000 Produkte dieser Art verkauft. Allerdings brach im Jahr 2008, dem<br />

letzten Jahr der ersten großflächigen Einführungsphase, der Absatz der Produkte großflächig ein und dieser Trend setzte<br />

sich auch in den zwei Folgejahren fort. Zusätzlich liefen im Jahr 2011 Subventionen für die Technologie aus, was den<br />

Abwärtstrend weiter beschleunigte.<br />

Auch 2012 konnte keine zusätzliche Nachfrage verzeichnet werden, allerdings spricht für die Technologie, dass sie im<br />

Gegensatz zu „Eco Farm“ nur ein Drittel der Anschaffungskosten beansprucht und durch das Erdbeben im März 2011<br />

zumindest das derzeitige Absatzniveau gehalten werden konnte.<br />

Bei „Ene Farm“-Produkten konnte von 2010 auf 2011 eine Verdopplung der Absatzmenge beobachtet werden. Von April<br />

2011 bis ursprünglich März 2012 sollten Subventionsgelder von bis zu 1 Mio. Yen pro Haushalt für die Einführung der<br />

Technologie gezahlt werden. Allerdings war der Ansturm so groß, dass die bereitgestellte Subventionssumme bereits im<br />

Juli 2011 ausgeschöpft war.<br />

Die Auswirkungen der Katastrophe von 2011 führten allerdings dazu, dass im Oktober 2011 weitere Subventionsgelder<br />

bereitgestellt wurden, allerdings dieses Mal nur bis zu einer Summe von maximal 850.000 Yen.<br />

Abb. 55 Marktanteile für Gas-KWK im Jahr 2011 Abb. 56 Brennstoffzellen-KWK im Jahr 2011<br />

Nishibu Andere<br />

Gas 7.10%<br />

7.10%<br />

Touhou<br />

Gas<br />

12.90%<br />

Tokyo<br />

Gas<br />

14.30%<br />

Osaka<br />

Gas<br />

58.60%<br />

Touhou<br />

Gas<br />

5.80%<br />

Andere<br />

8%<br />

JX<br />

13.10%<br />

Osaka<br />

Gas<br />

21.90%<br />

Tokyo<br />

Gas<br />

51.10%<br />

Quelle: Fuji Keizai (2012) Quelle: Fuji Keizai (2012)<br />

Im Bereich KWK-Gas hat Osaka Gas einen Marktanteil von fast 60%. Der Vorsprung gegenüber Tokyo Gas ist darauf<br />

zurückzuführen, dass Osaka Gas sich bereits seit der ersten Stunde auf die Technologie konzentriert hatte.<br />

Im Juni 2011 wurde mit den Geräten von Osaka Gas bereits eine Energieeffizienz von 92% erreicht und trotzdem die<br />

Dimensionen der Geräte verkleinert.<br />

Bei „Ene Farm“ konzentrierte man sich bis April 2011 hauptsächlich auf den Vertrieb für Neubauten, allerdings werden<br />

die Geräte mittlerweile auch zum Nachrüsten verkauft. Bis Januar 2011 wurden von Osaka Gas mehr als 500 Geräte<br />

abgesetzt. Die verkauften Produkte werden zum Großteil von Toshiba Battery System hergestellt aber auch Geräte von<br />

Panasonic sind erhältlich.<br />

Tokyo Gas vertreibt hauptsächlich Geräte von Panasonic und konnte im Jahr 2010 2.400 Geräte verkaufen. 2011 konnte<br />

das Verkaufsziel von 5000 Geräten mit einer gesamten Absatzmenge von mehr als 7.000 Geräten übertroffen werden.<br />

Der Absatz der Geräte verteilt sich ca. zu 50% auf Neubauten und zu 50% auf Nachrüstungen.<br />

52


Marktausblick<br />

Durch die Einführung von KWK-Brennstoffzellen ist der Absatz bei KWK-Gas erheblich geschrumpft und es wird<br />

erwartet, dass dieser Trend sich auch weiterhin fortsetzt.<br />

3.1.2. Aktuelle Projekte im Bereich Gebäudeeffizienz<br />

Für deutsche Unternehmen interessante Projekte im Bereich Gebäudeeffizienz fallen eher unter die Kategorie<br />

Förderprogramme. Zwar gibt es in Japan mit dem „Smart City Projekt“ ein groß angelegtes Projekt, bei dem auch die<br />

Energieeffizienz in Gebäuden eine Rolle spielt, allerdings handelt es sich um Energieeffizienz nach „japanischer Art“. Dies<br />

bedeutet, dass nicht eine Erhöhung der passiven Energieeffizienz, z. B. bessere Dämmmaterialien im Vordergrund steht,<br />

sondern vielmehr das Zusammenspiel von Haushaltsgeräten, Warmwasserversorgung und Photovoltaik in Kombination<br />

mit Energie Management Systemen im Vordergrund steht.<br />

Tatsächlich werden in keiner der vier „Smart Cities“ Sanierungsmaßnahmen oder eine ähnliche Aufrüstung bei z.B.<br />

Dämmmaterialien, Fenster und Fensterrahmen berücksichtigt. 18<br />

18 Japan Smart City Portal, http://jscp.nepc.or.jp/en/index.shtml, abgerufen am 20.08.2013<br />

53


3.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen für Energieeffizienz<br />

In Japan ist das Ministerium für Land, Infrastruktur, Transport und Tourismus (MLIT) für die Entwicklung von<br />

Standards bei der Energieeffizienz in Gebäuden zuständig. Das MLIT entstand 2001 durch die Zusammenlegung des<br />

Verkehrsministeriums, des Bauministeriums, der Behörde für Staatsland und der Behörde für die Entwicklung von<br />

Hokkaido. Die Einführung entwickelter Standards liegt allerdings zu gleichen Teilen beim MLIT und bei METI.<br />

Zusätzlich ist das Energy Conservation Center of Japan (ECCJ), eine nicht staatliche Organisation, seit 1978 dafür<br />

zuständig, sparsame Energienutzung und Reduzierung von Treibhausgasen voranzutreiben.<br />

Die Regierung versucht seit mehreren Jahren den Wettbewerb im Energiemarkt zu steigern, indem Gesetze und<br />

Regulierungen zur Einschränkung des Wettbewerbs gelockert und die gesetzlichen Standards im Bereich der<br />

Energieeffizienz und Baupolitik verschärft wurden. Allerdings sind die Sanktionsmöglichkeiten begrenzt und die<br />

Standards im Vergleich zu Deutschland niedrig.<br />

3.2.1. Energiespargesetz<br />

Ausgelöst durch die Auswirkungen der beiden Ölkrisen in den 70er Jahren trat das Gesetz zur rationellen<br />

Energienutzung, das „Energy Conservation Law“, im Oktober 1979 in Kraft. Die wichtigsten Inhalte lauten:<br />

Maßnahmen für Fabriken<br />

• Verpflichtendes Energie Management<br />

• Einstellung bzw. Berufung von Energie Managern verpflichtend<br />

• Berichterstattung über die Energienutzung in Fabriken mit besonders hohem Energieverbrauch<br />

• Empfehlungen für Maßnahmen zur Energieeinsparung, falls erforderlich<br />

Maßnahmen für Gebäude<br />

• Verschiedene Richtlinien für Energieeinsparung in Gebäuden<br />

• Im Fall von groben Verstößen werden die Namen der verantwortlichen Unternehmen öffentlich gemacht<br />

Maßnahmen für Maschinen und Anlagen<br />

• Festlegung von Mindestenergieeffizienzstandards für Maschinen und Anlagen, wie z. B. PWK und Klimaanlagen<br />

• Verpflichtende Kennzeichnung über Energieeffizienz<br />

3.2.2. Gesetzesänderungen<br />

Bis zum Jahr 2013 wurde das Gesetz sieben Mal revidiert, währen die letzte Gesetzesänderung am 01. April 2014 in Kraft<br />

treten wird und eine wichtige Änderung für Energieeffizienz in Gebäuden enthält:<br />

Revision 1984<br />

• Simplifikation und Rationalisierung<br />

• Das Energy Conservation Center (EECJ) wird vom Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI) zur<br />

Kontrollinstanz bestimmt<br />

Revision 1993<br />

• Im Zuge der U.N. Conference on Environment and Development (UNCED), auch bekannt als Earth Summit,<br />

wird das Gesetz an die globale Zielsetzung angepasst<br />

• Unternehmen mit Energie Management werden zu periodischer Berichterstattung verpflichtet<br />

• Strafmaßnahmen bei Verstößen im Bereich Fabriken, Gebäude sowie Maschinen und Anlagen werden eingeführt<br />

• Die New Energy and Industrial Technology Development Organization (NEDO) wird in die Aktivitäten<br />

miteinbezogen<br />

54


Revision 1999<br />

• Als Reaktion auf den steigenden Energieverbrauch weltweit und vor allem in Japan werden die Bestimmungen<br />

für Fabriken verschärft<br />

• Typ 1: Fabriken mit einem jährlichen Verbrauch von mehr als 3.000kl Heizenergie und 12 Mio. kWh Strom<br />

werden zur Vorlage langfristiger Pläne für Einsparung von Energie verpflichtet<br />

• Typ 2: Fabriken mit einem jährlichen Verbrauch von mehr als 1.500kl Heizenergie und 6 Mio. kWh Strom<br />

werden zur Ernennung von Energie Managern verpflichtet, die regelmäßig an Trainingskursen teilnehmen<br />

• Einführung des "Top Runner"-Programms durch METI<br />

Revision 2003<br />

• Fokussierung auf den gewerblichen Bereich<br />

• Ausweitung des Typ 1 vom Industriesektor auf alle Bereiche<br />

• Fabriken des Typ 2 werden verpflichtet, ebenfalls langfristige Pläne zur rationellen Energienutzung vorzulegen<br />

• Gebäude mit einer Fläche von mehr als 2.000m² werden zur Berichterstattung über Energiesparmaßnahmen<br />

verpflichtet<br />

Revision 2006<br />

• Weitere Maßnahmen nach in Kraft treten des Kyoto-Protokolls<br />

• Berichterstattung wird im Gebäudebereich bzgl. rationelle Energienutzung verschärft und Berichtspflicht über<br />

Neukonstruktionen und groß angelegte Reparaturmaßnahmen ergänzt<br />

• Transportunternehmen des Fracht- und Beförderungssektors, die ein bestimmtes Level überschreiten, werden<br />

zur Berichterstattung verpflichtet<br />

• Energieversorger werden verpflichtet, regelmäßig Informationen zum Energiesparen zu Fördern und zu<br />

Verbreiten<br />

Revision 2008<br />

• Verschärfung der Maßnahmen im kommerziellen Sektor sowie bei Büro- und Wohngebäuden<br />

• Ab April 2009: Alle Unternehmer werden verpflichtet, die jährliche Energieverbrauchsmenge zu erfassen<br />

• Ab April 2010: Berichtspflicht für Energiesparmaßnahmen auch im kommerziellen Sektor und für Gebäude mit<br />

einer Fläche von unter 2000m²<br />

• Verringerung des Energieverbrauches um 1% pro Jahr als Ziel definiert<br />

• Bei Nichterfüllung mögliche Sanktionen inkl. öffentliche Bekanntmachung von Namen<br />

Revision 2013<br />

• Verschärfung der Maßnahmen für energieeffizientes Bauen<br />

• Baumaterialien, wie z.B. Fenster und Dämmaterialien, werden in das „Top Runner Program“ aufgenommen.<br />

Eine genaue Definition der Materialien steht noch nicht fest<br />

• Spezielle Berücksichtigung für Wohngebäude, die mit HEMS ausgerüstet sind<br />

55


3.2.3. Top Runner Program<br />

Das „Top Runner Program“ wurde 1999 von der japanischen Regierung ins Leben gerufen, um die Energieeffizienz von<br />

Endverbraucherprodukten zu erhöhen.<br />

Als Teil des Energiespargesetzes setzt das Programm verbindliche Mindeststandards für die Energieeffizienz<br />

verschiedener Produktgruppen, basierend auf dem effizientesten Produkt („Top Runner“) der jeweiligen Kategorie. Das<br />

ausgesprochene Ziel dieser Maßnahme ist es die „energieeffizientesten Produkte der Welt zu schaffen“.<br />

Die Mindeststandards für das „Top Runner Program“ werden vom japanischen Ministerium für Wirtschaft, Handel und<br />

Industrie (METI) und beratenden Ausschüssen festgelegt. In den Ausschüssen sind Vertreter aus Forschung, Industrie,<br />

Verbänden, Verbrauchergruppen und lokalen Behörden vertreten.<br />

Wird ein Produkt für das Programm oder eine Aktualisierung seiner Mindeststandards ausgewählt, wird für einen<br />

Evaluationszeitraum ein weiterer Ausschuss gegründet, der Vorschläge für Richtwerte ausarbeitet. Diese Vorschläge<br />

müssen in letzter Instanz wieder von METI bestätigt werden. Bis zur Implementierung der neuen Mindeststandards<br />

dauert es in der Regel zwischen einem und zwei Jahren.<br />

Unternehmen der Branche haben daraufhin mehrere Jahre Zeit, ihre Produkte den neuen Standards anzupassen. Ob der<br />

Standard erreicht wurde oder nicht, wird hierbei nicht an einzelnen Geräten gemessen, sondern am Durchschnitt der<br />

angebotenen Geräte eines Unternehmens der entsprechenden Produktgruppe.<br />

Ist ein Unternehmen nicht in der Lage, die neuen Mindeststandards zu erreichen, wird es in der Regel von METI darauf<br />

hingewiesen und gebeten, seine Produkte in einem bestimmten Zeitraum anzupassen. Sollten die Vorgaben des<br />

Programms daraufhin immer noch nicht erfüllt worden sein, wird der Name des Unternehmens öffentlich genannt und<br />

im Anschluss dazu verpflichtet die, Vorgaben zu erfüllen. Daten bzgl. Unternehmen, die den Standard in erster Instanz<br />

nicht eingehalten haben, liegen nicht vor. Allerdings wurde bis zum heutigen Zeitpunkt, seit der Einführung des „Top<br />

Runner Program“, noch kein Unternehmen öffentlich bekannt gemacht.<br />

Die Vorgaben zur Verbesserung der Energieeffizienz reichten in der Vergangenheit von 16 - 80% und wurden in allen<br />

Fällen ausnahmslos erreicht und teilweise übertroffen.<br />

Momentan werden in 26 Produktkategorien regelmäßig „Top Runner Produkte“ bestimmt und eine Gesetzesänderung,<br />

die im April 2014 in Kraft treten wird, sieht vor, neue Produkte aus dem Bereich Baumaterialien, wie z. B. Fenster und<br />

Dämmmaterial, in das Programm mit aufzunehmen.<br />

Nachfolgend ein Überblick über die momentanen Produktkategorien des Programms und ausgewählte Steigerungen der<br />

Energieeffizienz in bestimmten Zeiträumen:<br />

Tabelle 2: Produktkategorien des „Top Runner Programm“<br />

Produktkategorie Aufnahme ins Programm Änderungen / Anpassungen<br />

Personen- und Lastkraftwagen Dezember 1998 April 2003, November 2005, März 2007,<br />

Dezember 2011<br />

Klimaanlagen Dezember 1998 Juli 2006, April 2008<br />

Fernsehgeräte Dezember 1998 Juni 2005<br />

Videorekorder Dezember 1998 Juni 2005<br />

Computer Dezember 1998 April 2003, Dezember 2009<br />

Magnetdisketten Dezember 1998 April 2003, Dezember 2009<br />

Kopiermaschinen / Drucker /<br />

Dezember 1998 Dezember 2011<br />

Kombinationsgeräte<br />

Beleuchtungskörper Dezember 1998 Dezember 2008, Juli 2009<br />

Elektrische Kühlschränke Juni 1999 Juli 2006<br />

56


Elektrische Tiefkühlschränke Juni 1999 Juli 2006<br />

Elektrische Toilettensitze April 2002 Juni 2007<br />

Gas/Öl Raumheizgeräte April 2002<br />

Gaskochgeräte April 2002 Mai 2005<br />

Gas Wassererhitzer April 2002 Mai 2005<br />

Öl Wassererhitzer April 2002<br />

Vending Machines April 2002 Juni 2007<br />

Transformatoren April 2002 Dezember 2011<br />

Mikrowellen November 2005<br />

Elektrische Reiskocher Juni 2005<br />

DVD Rekorder Juni 2005 Juni 2007<br />

Router (Netzwerktechnik) April 2008<br />

Switch (Netzwerktechnik) April 2008<br />

Kommerzielle Kühl- und Gefrierschränke Januar 2011<br />

Wassererhitzer mit Wärmepumpe September 2012<br />

Diese Unterteilung stellt lediglich einen groben Überblick dar, tatsächlich sind die einzelnen Kategorien noch vielfach<br />

weiter unterteilt. Für genauere Informationen kann auf das Top Runner Handbuch des japanischen Ministeriums für<br />

Wirtschaft und Industrie zurückgegriffen werden. 19<br />

3.2.4. Öffentliches Vergabeverfahren und Ausschreibungen<br />

Öffentliche Aufträge<br />

Als Mitglied der World Trade Organization (WTO) werden öffentliche Aufträge in Japan unter dem „Agreement on<br />

Government Procurement“ (GPA) geregelt.<br />

Das GPA wurde im Januar 1981 verabschiedet und enthält Regelungen um eine Diskriminierung von ausländischen<br />

Unternehmen bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen zu vermeiden. Im Jahr 1996 wurde das GPA ergänzt bzw.<br />

geändert und bezieht in seinem jetzigen Umfang auch die Vergabe von öffentlichen Aufträgen durch Landesverwaltungen<br />

und anderen regierungsnahen Institutionen mit ein. Weiterhin wurde der Dienstleistungsbereich in das GPA<br />

aufgenommen und alle teilnehmenden Länder dazu verpflichtet, ein öffentliches Beschwerdesystem einzuführen.<br />

Über das GPA hinaus hat Japan noch einige zusätzliche Maßnahmen ergriffen, um öffentliche Vergabeverfahren<br />

transparenter zu gestalten:<br />

• Erhöhung der Transparenz über Abläufe des Vergabeverfahrens<br />

• Erhöhung der jährlichen Ausschreibungen<br />

• Verbessertes Qualifizierungsverfahren<br />

• Verbesserung der Informationsinfrastruktur von öffentlichen Aufträgen<br />

Diese zusätzlichen Maßnahmen regulieren die Vergabe von öffentlichen Aufträgen in 22 Ministerien und Behörden sowie<br />

in 137 regierungsnahen Institutionen. 20<br />

19 ANRE, http://www.enecho.meti.go.jp/policy/saveenergy/toprunner2011.03en-1103.pdf, abgerufen am 20.08.2013<br />

20 JETRO, http://www.jetro.go.jp/en/database/procurement/procurement.html, abgerufen am 20.08.2013<br />

57


Ausschreibungen<br />

Aktuelle Ausschreibungen im Bausektor können auf der Webseite des Japan Construction Information Center (JACIC)<br />

abgerufen werden. Allerdings gibt es nur eine japanische Version. Eine englische Suchfunktion für öffentliche<br />

Ausschreibungen bietet die JETRO, allerdings ist diese bei Weitem nicht so detailliert wie die japanische Version des<br />

JACIC.<br />

Unternehmen, welche an Ausschreibungen auf Landes- und Präfekturebene teilnehmen möchte, müssen sich zunächst<br />

qualifizieren lassen. In den meisten Fällen wird diese Qualifizierung übergreifend für alle öffentlichen Ausschreibungen<br />

des Landes vom Ministry of Internal Affairs and Communications vergeben, allerdings stellen Ausschreibungen im<br />

Baubereich eine Ausnahme dar.<br />

Die Qualifizierung wird in diesem Fall direkt vom Ministerium für Land, Infrastruktur, Verkehr und Tourismus (MLIT)<br />

vorgenommen. Sollte ein Unternehmen bei Veröffentlichung einer Ausschreibung noch nicht qualifiziert sein, hat es die<br />

Möglichkeit, den Qualifizierungsantrag zusammen mit seinem Angebot einzureichen. Wird der Antrag angenommen,<br />

bekommt das Unternehmen in eine von drei Klassifizierungsstufen (A, B,C), die festlegen, bis zu welchen Auftragswerten<br />

das Unternehmen sich auf Ausschreibungen bewerben darf.<br />

In welche Klassifizierung das Unternehmen eingestuft wird, wird mithilfe einer Formel berechnet, in die verschiedene<br />

Angaben, wie Eigenkapital, Anzahl Angestellter, durchschnittlicher Jahresumsatz und andere Kennzahlen einfließen.<br />

A: Keine Begrenzung<br />

B: Aufträge bis zu einem Wert von 250 Mio. Yen<br />

C: Aufträge bis zu einem Wert von 20 Mio. Yen 21<br />

3.2.5. Standards, Normen und Zertifizierungen<br />

Standards<br />

Energy Efficiency Standard for Housing and Buildings<br />

Der EESHB ist die Bezeichnung für den japanischen Standard für Dämmmaterial des Bauministeriums (MLIT). Der<br />

Begriff wurde mit einer weitreichenden Revision der Vorgaben im März 1999 eingeführt.<br />

Abb. 57 Beispiel für staatliche Richtlinien von 1999 bis 2013, Klimazone 4<br />

Quelle: Japan Markt, Juli/August (2013)<br />

21 MIAC, https://www.chotatujoho.go.jp/va/com/shinsei_yusojisan.html, abgerufen am 20.08.2013<br />

58


Zu dem Zeitpunkt der Revision galt Japan als das Schlusslicht bei den 1. Welt Ländern, was Vorgaben in Bezug auf<br />

Dämmmaterialien für Gebäude und insbesondere für Einfamilienhäuser angeht. Der neue Standard sollte dem Land<br />

dabei helfen, auch im Bereich der Energieeffizienz in Gebäuden zu der Weltspitze aufzuschließen. Allerdings war der<br />

Standard bis heute nicht verpflichtend und dient lediglich als Orientierungsgrundlage, was die niedrige Erfüllungsrate<br />

speziell bei Einfamilienhäusern erklärt.<br />

Abb. 57 Entwicklung der Erfüllung der Energieeffizienzrate nach EESHB<br />

bei Nichtwohnbauten von 1999 - 2010<br />

Abb. 58 Entwicklung der Erfüllung der Energieeffizienzrate nach EESHB bei<br />

Einfamilienhäusern von 1999 - 2010<br />

Prozent<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

34 34 35<br />

50<br />

70 74 85 87 85 83 85 88<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

Prozent<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

3<br />

7 9 12 15 15 15 16 18 18 26 39<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

Quelle: ANRE (2011) Quelle: ANRE (2011)<br />

Eine weitere Verschärfung der Standards wurde im Jahr 2011 verabschiedet und tritt im Jahr 2013 für Wohngebäude (1.<br />

Oktober) und Nicht-Wohngebäude (1. April) in Kraft. Allerdings handelt es sich auch dieses Mal nicht um eine gesetzliche<br />

Vorgabe.<br />

Während in der alten Version des Standards lediglich die Dämmleistung des jeweiligen Gebäudes im Vordergrund stand,<br />

wurde in der neuen Version der Primärverbrauch als weitere Kennzahl eingeführt. Durch diese Änderung ist es nun<br />

möglich, die Energieeffizienz eines Gebäudes als Ganzes zu bewerten. Außerdem wurden die Klimazonen I und IV<br />

(Hokkaido und Tokyo) in jeweils zwei neue Klimazonen weiter unterteilt.<br />

Der Standard gilt für Wohngebäude als erfüllt, wenn der errechnete Primärverbrauch des Gebäudes nicht überschritten<br />

wird und vorher errechnete Werte zur jährlichen Sonneneinstrahlung und zum Wärmedurchgang (W/(m²·K)) nicht<br />

überschritten werden.<br />

Für die verschiedenen Klimazonen Japans lauten diese Werte:<br />

Tabelle 3 Klimazonen aufteilung laut Energy Efficiency Standards for Housing and Buildings (2013)<br />

Klimazone 1 2 3 4 5 6 7 8<br />

Wärmedurchgang 0,46 0,46 0,75 0,87 0,87 0,87 - -<br />

Sonneneinstrahlung - - - - 3,0 2,8 2,7 3,2<br />

Quelle: METI (2013)<br />

Bei Nichtwohngebäuden gelten die Richtlinien als erfüllt, sobald der errechnete Primärverbrauch und der PAL-Wert<br />

(Perimeter Annual Load) des gesamten Gebäudes nicht überschritten werden. 22<br />

Die größte Kritik an dem EESHB ist weiterhin die Tatsache, dass es sich nur um eine Orientierungsgrundlage handelt<br />

und ein Verstoß dagegen keine wirklichen Konsequenzen nach sich zieht. Aus diesem Grund wird seit einiger Zeit<br />

darüber beraten, den Standard bis zum Jahr 2020 gesetzlich verpflichtend zu machen.<br />

22 MLIT, http://www.mlit.go.jp/common/000996591.pdf, abgerufen am 20.08.2013<br />

59


Certification of Low Carbon Emission Buildings Standard<br />

Als Reaktion auf die niedrige Erfüllungsrate bei der Energieeffizienz in Gebäuden trat im Dezember 2012 außerdem der<br />

„Certification of Low Carbon Emission Buildings Standard“ in Kraft. Der Standard bietet Zugang zu Steuererleichte<br />

rungen und andere Vergünstigungen für private Gebäude, die den errechneten Primärverbrauch des Energy Efficiency<br />

Standards for Housing and Buildings um mind. 10% verringern können und die im selben Standard festgelegten<br />

Dämmwerte erreichen. Dieser Programm gilt allerdings nur für Gebäude, die in „urbanen Gebieten“ liegen. Diese<br />

urbanen Gebiete sind im japanischen „City Planning Act“ definiert, eine englische Übersetzung des Gesetzestextes kann<br />

hier eingesehen werden.<br />

Zusätzlich müssen von den folgenden acht Bedingungen mind. zwei erfüllt sein:<br />

1. Installation von Wassersparmaßnahmen (Mindestens eine der genannten Optionen muss erfüllt sein)<br />

o Mindestens die Hälfte aller installierten Toiletten müssen Wasser sparend sein<br />

o Mindestens die Hälfte aller installierten Wasserhähne muss Wasser sparend sein<br />

o Einbau eines Geschirrspülers<br />

2. Installation von Anlagen zur Wiederaufbearbeitung von Regenwasser oder Abwasser<br />

3. Installation von HEMS oder BEMS<br />

4. Installation von Photovoltaikanlagen und zugehöriger Speichertechnologie<br />

5. Maßnahmen gegen den Heat Island Effekt (mindestens eine der genannten Optionen muss erfüllt sein)<br />

a. Mindestens 10% der Grundstücksfläche müssen aus Grün- oder Wasserflächen bestehen<br />

b. Mindestens 10% der Grundstückfläche müssen aus Asphalt oder Pflasterstein bestehen, der einen<br />

besonders hohen Sonnenreflexionswert aufweist<br />

c. Mehr als 20% der Dachfläche muss aus Grünflächen oder Material mit einem hohen Sonnenreflexionswert<br />

bestehen<br />

d. Mindestens 10% der Außenwand muss aus Grünfläche bestehen<br />

6. Installation von Maßnahmen, die den Gebäudeverfall verlangsamen.<br />

7. Es handelt sich um ein Gebäude mit Holzgerüst.<br />

8. Bei tragenden Elementen des Gebäudes wird Hochofenzement oder Zement, der mit Flugasche vermischt ist,<br />

verwendet<br />

Alternativ zu diesen acht Punkten kann aber auch eine BEE-Bewertung von mindestens 2,0 und eine CO² Einsparung<br />

von mind. 40% im Lebenszyklus des Gebäudes im CASBEE System (siehe nachfolgend „Zertifizierungen“) anerkannt<br />

werden. 23<br />

23 Institute for Building Environment and Energy Conservation, http://www.ibec.or.jp/CASBEE/index.htm, abgerufen am 20.08.2013<br />

60


Normen<br />

Ein Großteil der Normen wird heutzutage auf internationaler Ebene festgelegt, allerdings gibt es, wie in anderen Ländern,<br />

auch in Japan noch Bedarf an nationalen Normen.<br />

Die japanischen Normen werden als Japanese Industry Standard (JIS) bezeichnet und bis April 2013 gab es 10.399<br />

gültige JIS-Normen. 24 Für die Ausarbeitung neuer JIS-Normen ist in Japan das Japanese Industrial Standardization<br />

Comitee (JISC) zuständig.<br />

Abb. 59 Das Japanese Industrial Standardization Comitee Logo<br />

Zusätzliche Informationen sowie eine Suchmaske für alle in Japan gültigen Normen findet sich auf der Homepage der<br />

Japanese Standards Association (JSA): http://www.jsa.or.jp/default_english.asp.<br />

Zertifizierungen<br />

Das führende Programm zur Zertifizierung von energieeffizienten Gebäuden in Japan ist CASBEE<br />

(„Comprehensive Assessment System for Built Environment Efficiency“). CASBEE wurde 2001 unter der Federführung<br />

von METI ins Leben gerufen und hat folgende Grundsätze:<br />

Das System soll möglichst hohe Punktzahlen für besonders energieeffiziente Gebäude vergeben, um einen höheren Anreiz<br />

bei Architekten und anderen involvierten Parteien zu schaffen.<br />

- Das System soll so einfach wie möglich strukturiert sein.<br />

- Das System soll auf eine Vielzahl von Gebäuden anwendbar sein.<br />

- Das System soll spezielle Bedingungen und Gegebenheiten in Japan und Asien berücksichtigen.<br />

CASBEE wurde entwickelt, um den kompletten Lebenszyklus eines Gebäudes evaluieren zu können und ist in drei Stufen<br />

unterteilt: Die Pre-Design, die Design- und die Post-Design-Stufe. In der Pre-Design Stufe sollen auch ökologische,<br />

soziale und kulturelle Aspekte in die Bewertung mit einfließen, welche dann in der zweiten Stufe Einfluss auf das<br />

Gebäudekonzept haben. Nach der Implementierung des Konzeptes wird das Gebäude über seinen gesamten Lebenszyklus<br />

hinaus regelmäßig evaluiert und die daraus gewonnenen Erkenntnisse in das Objekt selbst und/oder in das entstandene<br />

Konzept übernommen.<br />

Die Bewertung findet im CASBEE-System mit vier Bewertungstools statt:<br />

CASBEE for Pre-Design<br />

Dieses Werkzeug hilft dem Besitzer, den Entwicklern und anderen Beteiligten in der Pre-Design-Phase des Projektes.<br />

Die zwei Hauptaufgaben bestehen in der Bewertung des ökologischen Einflusses des Projektes und einer daraus<br />

abgeleiteten idealen Lage sowie den ökologischen Leistungsindex des Gebäudes zu bestimmen.<br />

CASBEE for New Construction<br />

Hierbei handelt es sich ein Bewertungssystem, welches Architekten und Ingenieure anwenden können, um den<br />

ökologischen Leistungsindex des Gebäudes zu erhöhen. Die Bewertung findet anhand des Entwurfs sowie der erwarteten<br />

Leistung des Gebäudes statt.<br />

CASBEE for Existing Building<br />

24 Japanese Industrial Standards Comitee, http://www.jisc.go.jp/jis-act/, abgerufen am 20.08.2013<br />

61


Mit diesem Werkzeug können Bewertungen für Gebäude erstellt werden, deren Fertigstellung mindestens ein Jahr<br />

zurückliegt.<br />

CASBEE for Renovation<br />

Dieses Werkzeug wurde entwickelt, um auf den steigenden Renovierungsbedarf bei japanischen Gebäuden zu reagieren.<br />

Ähnlich wie CASBEE for Existing Buildings kann auf Daten aus der Vergangenheit zurückgegriffen werden, um<br />

Optimierungsvorschläge zu erarbeiten, die in Kooperation mit ESCOs (Energy Service Companies) umgesetzt werden<br />

können.<br />

Das CASBEE System wurde auch mit Hinblick auf spezielle Gebäude und Bedingungen erweitert. So ist es möglich, die<br />

Gewichtung der verschiedenen Bewertungskoeffizienten anzupassen und das System auf lokales Klima und Prioritäten<br />

anzupassen. Auch eine Bewertung mit Berücksichtigung des Heat-Island-Effekt (CASBEE-Hi), der in den<br />

Metropolregionen Tokyo und Osaka eine besonders große Rolle spielt, ist möglich. CASBEE bietet auch<br />

Bewertungssysteme für Stadtplanung und eine Evaluation für Städte, die den Ausstoß von Treibhausgasen verringern<br />

möchten. 25<br />

Bezeichnung<br />

CASBEE for Detached Houses<br />

(for New Construction, for Existing Building)<br />

CASBEE for Temporary Construction<br />

CASBEE for New Construction (Brief Version), for<br />

Existing<br />

Buildings (Brief version), for Renovation (Brief version)<br />

CASBEE for Urban Development (Brief version<br />

CASBEE-Nagoya, CASBEE-Osaka, CASBEE-Yokohama<br />

etc.<br />

CASBEE for Heat Island<br />

CASBEE for Urban Development<br />

CASBEE for Cities<br />

Anwendung<br />

Einfamilienhäuser<br />

Temporäre Bauwerke<br />

Verkürzte Version<br />

Kommunalverwaltungen<br />

Heat Island Effekt<br />

Stadtplanung<br />

Städte<br />

3.2.6. Finanzierungsmöglichkeiten und Förderprogramme<br />

Das größte Förderprogramm der Regierung im Bereich Energieeffizienz in Gebäuden war das „Eco Point Programm“,<br />

welches in den letzten Jahren einen großen Einfluss auf die Nachfrage bei energieeffizienten Baumaterialien hatte. Im<br />

Januar 2010 startete METI das Programm und gewährte Subventionen auf den Neubau von energieeffizienten<br />

Wohngebäuden oder für deren Sanierung. Als Förderung wurden dabei „Eco Points“ ausgeschrieben (1 Punkt = 1 Yen),<br />

allerdings konnten diese Punkte nur für weitere energieeffiziente Produkte (z.B. auch Kühlschränke, Fernseher oder<br />

PKW) eingetauscht werden.<br />

Das Programm war ursprünglich für Gebäude, die bis Januar 2012 fertiggestellt oder saniert wurden zugänglich,<br />

allerdings war die Nachfrage unerwartet hoch und das zugesagte Budget von 100 Mrd. Yen war bis Juli 2011<br />

aufgebraucht.<br />

Als Reaktion auf die Dreifachkatastrophe wurde das Eco Point Programm im 4. Quartal mit einem Budget von 144 Mrd.<br />

Yen ein weiteres Mal gestartet. Gebäude, deren Sanierung oder Bau zwischen dem 21. November 2011 und dem 31.<br />

Oktober 2013 begann, konnten bis zu 150.000 Yen an Förderung für den Einbau von Dämmmaterialien, Fenster und<br />

Fensterrahmen und anderen energieeffizienten Produkten beantragen, als Richtwert wurde dabei der EESHB (Stand<br />

1999) festgelegt. Für die Krisenregionen betrug der Höchstbetrag 300.000 Yen.<br />

25 Institute for Building Environment and Energy Conversation, http://www.ibec.or.jp/CASBEE/about_cas.htm, abgerufen am 20.08.2013<br />

62


Nachfolgend werden die momentan wichtigsten Förderprogramme und Subventionen in Japan aufgelistet, deren<br />

Anmeldefristen zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Studie (August 2013) noch nicht abgelaufen sind.<br />

Weitere Subventionsprogramme<br />

Energiesparende Gebäudesanierung für Wohngebäude<br />

Förderer:<br />

Sustainable open Innovation Intiative<br />

Laufzeit: Fertigstellung bis 31.01.2014<br />

Subventionssumme: Ein Drittel der förderungsfähigen Kosten (Max. 1,5 Mio. Yen pro Wohngebäude)<br />

Förderungsfähige<br />

- Fenster (max. U=2,33) mit Beschlägen aus Holz, Plastik und oder Metall<br />

Projektteile:<br />

- Isoliermaterial (mind. R=2,7)<br />

Förderungsbedingungen: - Hauptwohnsitz des Eigentümers<br />

- Sanierung mit vorgeschriebenen Materialien<br />

Vergünstigte Darlehen Flat 35 S<br />

Förderer:<br />

Japan Housing Finance Agency (JHFA)<br />

Laufzeit: Anmeldung bis 31.03.2014<br />

Subventionssumme: Senkung der Zinsen des Flat 35 Darlehens um 0,3 % bei einer Laufzeit von 5 oder 10<br />

Jahren<br />

Förderungsfähige<br />

- Gebäude, die dem EESHB Standard entsprechen<br />

Projektteile:<br />

oder<br />

- Gebäude, die dem „Low Emission Carbon Building Standard“ entsprechen<br />

Steuerfreibeträge bei energiesparender Gebäudesanierung<br />

Förderer:<br />

Fördervereinigung für die Sanierung von Wohngebäuden<br />

Laufzeit: Bis Dezember 2015<br />

Subventionssumme: Steuerfreibeträge für bis zu 10% der Investitionssumme (max. 350.000 Yen)<br />

Förderungsfähige<br />

- Austausch aller Fenster im Gebäude und eine der folgenden Bedingungen<br />

Projektteile:<br />

- Isolierung des Bodens<br />

- Isolierung der Decke<br />

- Isolierung der Wände<br />

- Installation einer Photovoltaik-Anlage<br />

Alle Sanierungsmaßnahmen müssen mindestens den Vorgaben des EEHBS (Stand 1999)<br />

entsprechen<br />

Förderungsbedingungen: - Eigentümer des Gebäudes<br />

- Hauptwohnsitz des Eigentümers<br />

- Mehr als 50m² Wohnfläche<br />

- Mehr als 50% der Wohnfläche müssen vom Eigentümer genutzt werden<br />

Das Subventionsprogramm wurde kürzlich bis Dezember 2015 verlängert. Darlehen und / oder Hypotheken wirken<br />

sich nicht auf die Subventionszahlungen aus. Maximal können 10% der Investitionskosten gefördert werden. Das<br />

Förderprogramm kann mit anderen Steuerfreibeträgen, die auf Gebäudesanierungen gewährt werden, kombiniert<br />

werden.<br />

63


Immobiliensteuerersparnis bei energiesparender Gebäudesanierung<br />

Förderer:<br />

MLIT<br />

Laufzeit:<br />

01.03.2016 (Abschluss der Sanierungsmaßnahmen)<br />

Subventionssumme: Einmalige Erlassung von einem Drittel der Immobiliensteuer (bis 120m²)<br />

Förderungsfähige<br />

Projektteile:<br />

- Austausch von Fenstern (keine Vorgabe bzgl. Anzahl) und eine der folgenden<br />

Bedingungen<br />

- Isolierung des Bodens<br />

- Isolierung der Decke<br />

- Isolierung der Wände<br />

- Sanierungskosten von mindestens 500.000 Yen<br />

- Einfamilienhäuser müssen vor dem 01.01.2008 gebaut worden sein<br />

Alle Sanierungsmaßnahmen müssen mindestens den Vorgaben des EEHBS (Stand 1999)<br />

entsprechen<br />

Förderungsbedingungen: Keine Angaben<br />

Subventionszahlungen auf die Installation von PV-Anlagen für Wohngebäude<br />

Förderer:<br />

Japan Photovoltaic Expansion Center (J-PEC)<br />

Laufzeit: Anmeldefrist: 31.03.2014<br />

Subventionssumme: Berechnungsgrundlage: 550.000 Yen / Leistung in kW<br />

Förderungsfähige<br />

Projektteile:<br />

- Anlagen mit einer Leistung von maximal 10 kW, Anschaffungskosten von maximal<br />

550.000 Yen und bei der J-PEC gelistet<br />

- Erzeugter Strom muss vom jeweiligen Gebäude verbraucht werden<br />

Förderungsbedingungen: - Privatpersonen und Körperschaften<br />

Subventionszahlungen bei der Einführung von HEMS<br />

Förderer:<br />

Sustainable open Innovation Intiative (SII)<br />

Laufzeit: Anmeldefrist: 31.01.2014<br />

Subventionssumme: Festbetrag von 100.000 Yen (70.000 Yen ab 01.09.2013)<br />

Förderungsfähige<br />

- HEMS, welche von der SII festgelegt worden sind<br />

Projektteile:<br />

Förderungsbedingungen: - Installation in Wohngebäuden<br />

- Teilnahme an einer Umfrage zur Auswertung des Wirkungsgrades von HEMS<br />

Weiterhin gibt es auf kommunaler Ebene noch eine Vielzahl von Förderprogrammen. Eine Auflistung aktueller<br />

Förderprogramme kann beim MLIT nachgelesen werden. 26<br />

26 MLIT, http://www.sumai-fun.com/money/10/, abgerufen am 20.08.2013<br />

64


IV. Marktchancen für deutsche Unternehmen<br />

4.1. Marktstruktur und Marktattraktivität für Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich<br />

Gebäudeeffizienz<br />

Nach der Dreifachkatastrophe vom 11. März 2011 musste Japan seine Energiepolitik überdenken. Auch wenn ein<br />

kompletter Ausstieg aus der Atomenergie mittlerweile unwahrscheinlich ist, wird sich das Land mittelfristig mit<br />

Energieeffizienz in Gebäuden stärker auseinandersetzen müssen, um hohe Ausgaben durch erhöhte Importe fossiler<br />

Brennstoffe zu minimieren.<br />

Die japanische Bevölkerung hat ein höheres Energiesparbewusstsein entwickelt, zusätzlich möchte man nicht mehr<br />

vollkommen vom zentralen japanischen Stromnetz abhängig sein, um komplette Stromausfälle im Katastrophenfall zu<br />

vermeiden.<br />

Diese Faktoren sprechen dafür, dass es ein großes Potenzial an Energieeffizienz im japanischen Bausektor gibt, allerdings<br />

stehen dem auch noch viele Hindernisse im Weg.<br />

Das MLIT veröffentlichte im Februar 2013 seine Roadmap, um die Energieeffizienz in Gebäuden bis zum Jahr 2030<br />

voranzutreiben. Die Strategie, die das Ministerium dabei verfolgt beinhaltet unter anderem eine erhöhte Transparenz für<br />

Verbraucher bei energieeffizienten Gebäuden sowie Materialien. Zusätzlich sollen auch Gebäude mit einem<br />

Nettoprimärverbrauch von null sowie die Verwendung von Technologien zur Minimierung von Treibhausgasen speziell<br />

gefördert werden.<br />

Durch das Vorhaben, den EEHBS bis 2020 gesetzlich verpflichtend zu machen, soll die Erfüllungsrate bei Gebäuden in<br />

Japan dauerhaft auf eine höhere Stufe gebracht werden.<br />

Auch die Sanierung von älteren Gebäuden soll durch den Staat stärker gefördert werden.<br />

4.2. Markt- und Absatzpotenziale<br />

Die deutsche Baubranche ist weltweit für Ihre Vorreiterrolle im Bereich Energieeffizienz in Gebäuden bekannt. Besonders<br />

gegenüber dem japanischen Stand der Branche verfügen deutsche Anbieter über innovative Lösungen und hocheffiziente<br />

Baumaterialien. Der japanische Markt bietet daher für deutsche Unternehmen gute Geschäftschancen. Dies gilt nicht nur<br />

für den Bereich Neubauten, sondern auch für Sanierung, ein Trend, der aufgrund der Kurzlebigkeit von japanischen<br />

Gebäuden erst vor einigen Jahren entstanden ist.<br />

Insbesondere besteht Geschäftspotenzial in folgenden Bereichen:<br />

- Dämm- und Isolierungsmaterialien<br />

- Fenster- und Fensterrahmen<br />

- Ventilationssysteme<br />

- Beratende Dienstleistungen<br />

65


4.3. Marktbarrieren und –hemnisse im Bereich der Energieeffizienz (auch nicht-tarifäre<br />

Handelshemnisse)<br />

Informationsmangel<br />

Eine große Herausforderung stellt das fehlende Wissen beim Endverbraucher bzgl. möglicher Energiesparmaßnahmen<br />

im Bereich von Gebäuden dar. Zeitschriften für den Hausbau beschäftigen sich in der Regel nicht mit Themen wie<br />

Isolierungs- und Dämmmaterial. Unternehmen, die Fertighäuser vertreiben haben zwar in der Regel eine Vielfalt von<br />

Optionen im Angebot, zusätzliche Optionen für passives Energiesparen sind meist aber nicht vorhanden.<br />

Dieser Umstand wird dadurch verstärkt, dass in Japan eher auf Energieeffizienz durch aktive Maßnahmen wie<br />

energiesparende Haushaltsgeräte und House Energy Management gesetzt wird.<br />

Sprachliche Barrieren<br />

Es ist für ausländische Unternehmen ohne Partner sehr schwer, sich auf dem japanischen Markt zurechtzufinden.<br />

Englisch ist in Japan keine Geschäftssprache – effiziente Kommunikation kann in der Regel nur in der Landessprache<br />

stattfinden.<br />

Außerdem sind detaillierte Informationen zu spezifischen Themen wie Standards, Regulierungen und<br />

Zulassungsverfahren sind zum Großteil nur auf Japanisch zugänglich.<br />

Japanische Geschäftskultur<br />

Ein wichtiger Punkt, den deutsche Unternehmen, die über den Eintritt in den japanischen Markt nachdenken, beachten<br />

müssen, ist die japanische Geschäftskultur.<br />

Die Entscheidungsfindung in japanischen Unternehmen ist im Vergleich zu Deutschland recht langsam. Von der ersten<br />

Kontaktaufnahme bis zu ersten Verträgen und Geschäftsabschlüssen können in Japan durchaus mehrere Jahre vergehen.<br />

In Japan ist es außerdem üblich, regelmäßig Kontakt zu halten und regelmäßige Besuche beim japanischen Partner sind<br />

für eine produktive Partnerschaft nicht zu unterschätzen.<br />

Fehlende Harmonisierung bei Normen<br />

Obwohl es zwischen Japan und der Europäischen Union bereits eine Vielzahl an harmonisierten Normen gibt, müssen<br />

Baumaterialien, die in nach Japan exportiert werden weiterhin auf beide Standards getestet werden. Hinzukommen<br />

umfangreiche Anmeldungs- und Testverfahren, die ausländischen Unternehmen den Markteintritt erschweren. Für<br />

besonders fortschrittliche Materialien und Produkte kann es auch durchaus vorkommen, dass es in Japan gar keine<br />

Möglichkeit gibt, sich diese zertifizieren zu lassen, weil sie auf dem japanischen Markt noch nicht bekannt sind. 27<br />

27 European Business Council, Delivering Trade Potential - The EBC Report on the Japanese Business Environment 2012<br />

66


4.4. Wettbewerbssituation<br />

Der Baumarkt in Japan ist traditionell hart umkämpft. Obwohl rund 90% aller registrierten Unternehmen in der Branche<br />

zu KMU gezählt werden, wird der Markt von einigen wenigen Großunternehmen dominiert. 28 Viele japanische Firmen<br />

kämpfen uns überleben und sind deshalb bereit besonders niedrige Preisen anzubieten.<br />

Auf ca. 470.000 registrierte japanische Unternehmen kamen im Jahr 2012 lediglich 119 ausländische Firmen 29 , von<br />

denen weniger als zehn aus Deutschland kommen. 30<br />

4.5. Chancen und Risiken<br />

Seit der Dreifachkatastrophe vom 11. März 2011 spielt nicht nur der Ausbau von Erneuerbaren Energien, sondern auch<br />

die Erhöhung der Energieeffizienz in Gebäuden und besonders bei Wohngebäuden eine große Rolle. Auch die Regierung<br />

hat erkannt, dass es in diesem Bereich noch viel zu tun gibt, und präsentierte bereits im Februar 2013 eine Roadmap zur<br />

Erhöhung der Energieeffizienz in Gebäuden. Neben weiteren Förderprogrammen werden auch die gesetzlichen<br />

Richtlinien weiter verschärft.<br />

Allerdings wurde in Japan seit jeher der Fokus nicht auf passive, sondern aktive Energieeffizienz in Gebäuden gelegt. In<br />

diesen Bereichen sind japanische Großunternehmen wie Panasonic und Sharp sehr stark, sodass es auf diesem Sektor für<br />

deutsche Unternehmen wenig Anknüpfpunkte gibt.<br />

Vielmehr sollten sich auf passive Komponenten, wie Isolierungsmaterial, Fenster- und Fensterrahmen etc. konzentriert<br />

werden. Besonders im Bereich Wohngebäude ergeben sich für deutsche Unternehmen gute Chancen, da dieser Bereich in<br />

Japan bis 2011 eher vernachlässigt wurde und die in Japan verwendeten Materialien mit deutschen Standards nicht<br />

mithalten können. Der Know-how Vorsprung deutscher Unternehmen ist in diesem Bereich enorm und diese Chance<br />

sollte unbedingt frühzeitig genutzt werden. „Made in Germany“ steht besonders im Bausektor bei japanischen<br />

Unternehmen hoch im Kurs.<br />

Wirtschaftlich gesehen befindet sich der japanische Bausektor aber weiterhin in einer schwierigen Lage. Der Rückgang<br />

von Neubauten dürfte sich ab 2014 weiter verstärken. Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer von 5% auf 8% ist für das<br />

nächste Jahr geplant. Eine weitere Erhöhung von 8% auf 10% ist für 2017 vorgesehen. Zusätzlich belastet die<br />

wirtschaftliche Lage Japans die Marktentwicklung und die Volatilität des japanischen Yen in den letzten Jahren kann es<br />

auch für ausländische Unternehmen auf dem japanischen Markt schwierig machen kann.<br />

4.6. Vertriebs- und Projektvergabestrukturen<br />

Der japanische Bausektor ist geprägt von einem Subunternehmertum, an dessen Spitze Generalunternehmer stehen.<br />

Diese Unternehmen führen im Regelfall bei einem Projekt anfallende Aufgaben im Bau nicht selbst aus. Vielmehr werden<br />

fast alle Bauarbeiten an Subunternehmer vergeben und lediglich der jeweilige Projektleiter vom Generalunternehmer<br />

gestellt. So erwirtschaftet z. B. das Unternehmen Shin Nihon Corporation, während es nur 500 Angestellte beschäftigt,<br />

rund 700 Mio. Euro im Jahr, ganz ohne Arbeiter im Personalstamm zu unterhalten.<br />

Das Subunternehmertum in Japan entstand aus einem mangelnden Angebot an Arbeitskraft bei gleichzeitig sehr starker<br />

Nachfrage bei bestimmten Unternehmen. Aus diesem Grund wurden dritte Gewerbetreibende zur Erledigung<br />

anfallender Bauarbeiten angestellt.<br />

28 Japan Federation of Construction Contractors, Construction Industry Handbook (2013)<br />

29 AHK Japan, interne Daten<br />

30 Japan Federation of Construction Contractors, Construction Industry Handbook (2013)<br />

67


Mit der Zeit entwickelten diese Subunternehmer besondere Fähigkeiten oder stellten einen spezialisierten<br />

Maschinenpark zur Verfügung und konnten so auch verantwortungsvolle Arbeiten auf den Baustellen Japans<br />

durchführen. Diese Subunternehmerbeziehungen wurden von den zu Generalunternehmern avancierten Betrieben<br />

institutionalisiert und ausgebaut. Aus jahrelanger Zusammenarbeit entstand so ein enges Geflecht aus persönlichen<br />

Beziehungen, was der Branche eine hohe Effektivität auf der Basis reibungsloser Kommunikation und Koordination<br />

verlieh.<br />

Die Subunternehmer wurden schließlich in Lieferantengemeinschaften organisiert, in denen regelmäßig Absprachen<br />

getroffen wurden und die weitere Strategie der Gemeinschaft unter Leitung des Generalunternehmers entwickelt wurde.<br />

Eine garantierte Auftragsvergabe an einen selektierten Kreis von Subunternehmen, welche exklusiv für einen<br />

Generalunternehmer arbeiteten, stand am Ende dieser Entwicklung. In den Zeiten des Hochwachstums der japanischen<br />

Wirtschaft waren die Generalunternehmer stets in der Lage, ihre Gewinne an die Subunternehmer weiterzuleiten und das<br />

System so zu stützen.<br />

Mit Einbruch der Hochkonjunktur im Bausektor in den neunziger Jahren jedoch wurden Kostenkürzungen die Regel.<br />

Dies hatte zum einen zur Folge, dass sich die Generalunternehmer auch außerhalb ihrer Lieferantengemeinschaften<br />

Angebote einholten und Aufträge vergaben. Zum anderen nahmen aber auch die Subunternehmer die Existenz anderer<br />

Kunden wahr und begannen, über die Grenzen der Gemeinschaft hinweg Geschäfte zu tätigen.<br />

Das System des Exklusiv-Subunternehmertums ist heute weitestgehend demontiert. Zwar ist es in der Branche einfacher<br />

geworden, neue Geschäftsbeziehungen aufzubauen, doch schwächen sich die Subunternehmer nun in einem verschärften<br />

Wettbewerb mit Dumpingangeboten an ihre Kunden. Vom heutigen, projektbezogenen Beziehungssystem profitieren vor<br />

allem die Generalunternehmer, welche sich für ein bestimmtes Projekt einen bestimmten geeigneten und günstigen<br />

Partner auswählen können. Die Branche der Subunternehmer, die zu einem Großteil aus klein- und mittelständischen<br />

Unternehmen besteht, leidet währenddessen unter einer beständig hohen Rate an Insolvenzen.<br />

Traditionell werden bestimmte Bezirke in Japans Großstädten von bestimmten Generalunternehmern dominiert. Bei der<br />

Planung eines Markteintritts ist es fast unerlässlich, mit diesen Unternehmen zusammenzuarbeiten. Dies gilt genauso für<br />

Großprojekte wie Flughafenbau oder bei der Ausschreibung öffentlicher Aufträge.<br />

Die fünf größten Generalunternehmer, welche jeweils mehr als eine Billionen Yen Umsatz erwirtschaften und Geschäfte<br />

im ganzen Land tätigen, sind Shimizu, Kajima, Takenaka, Taisei und Obayashi. Zudem redet man weiterhin von den<br />

„30 großen Generalunternehmern“, welche im Branchenverband „Nikkenren“ organisiert sind. Auch<br />

Hausbauunternehmen und Fassadensystem-Hersteller sind relevent. 31<br />

4.7. Handlungsempfehlungen<br />

Vor einem Markteintritt in Japan sollte eine sorgfältige Recherche und Informationssammlung stehen.<br />

Der japanische Markt sollte außerdem nicht als Teil einer Asienstrategie, sondern als sollte eigenständiger Markt mit<br />

spezifischen Herausforderungen, aber auch mit großen Chancen wahrgenommen werden.<br />

Es lohnt sich ebenfalls, Kontakt mit Erfahrungsträgern innerhalb der Branche aufzunehmen. Speziell die ersten Schritte<br />

in den japanischen Markt sind nicht einfach, daher können Neueinsteiger von den Erfahrungen von Unternehmen<br />

profitieren, die bereits einen erfolgreichen Markteintritt geschafft haben. Branchenkenner haben z. B. erkannt, dass<br />

aufgrund des Mangels von qualifizierten Facharbeitern auf der Baustelle, des Mangels an Platz und vor dem Hintergrund<br />

des starken Preiswettbewerbs Fassaden als vorproduzierte Systemelemente auf der Baustelle verwendet werden. Die<br />

Integration des innovativen Materials in dieses System ist der Schlüssel zur erfolgreichen Marktbearbeitung.<br />

31 Japan Federation of Construction Contractors, Construction Industry Handbook (2013)<br />

68


Darüber hinaus ist es für den Geschäftserfolg wichtig, die Distribution in Japan sicherzustellen. Da der Aufbau eines<br />

Direktvertriebes i.d.R mit hohen Fixkosten verbunden ist, bietet sich die Nutzung des Fachhandelsnetzwerks an.<br />

Mögliche Formen des Markteintritts können z. B. der Export, die Gründung eines Repräsentanzbüros, das Eingehen von<br />

Joint Ventures oder die Gründung einer Tochtergesellschaft sein. Für deutsche KMU sollte anfangs vor allem die<br />

Möglichkeiten Export und Repräsentanzbüro im Vordergrund stehen. Diese Methode ist eine gute Wahl für erste<br />

Anbahnung von Kontakten und zeigt möglichen japanischen Partnern, dass man den Markteintritt nicht nur aus<br />

Deutschland „per E-Mail und Telefon“ angeht. Besonders in der japanischen Kultur spielt dieser Umstand eine große<br />

Rolle.<br />

Für interessierte deutsche Unternehmen, die eine Geschäftspräsenz in Japan aufbauen möchte und nach einem kurzen,<br />

flexiblen Mietverhältnis für die Anfangszeit in Japan suchen sowie einen Partner für den Markteintritt und die<br />

Bewältigung von sprachlichen und kulturellen Barrieren benötigt, bietet die AHK Japan eine „Office in Office“-Lösung an.<br />

Durch einen Arbeitsplatz direkt in den Büroräumen der AHK Japan profitieren deutsche Unternehmen vom<br />

umfangreichen Netzwerk der Kammer und haben die Möglichkeit der Nutzung einer kompletten IT-Infrastruktur,<br />

Konferenzräume und der Entgegennahme von Postsendungen und Telefonanrufen.<br />

Die Büroräume der AHK Japan befinden sich im Stadtkern von Tokyo. In der Hauptstadt Japans sind in der Regel alle<br />

wichtigen Unternehmen von einzelnen Branchen ansässig. Auch die Nähe zu Ministerien, Behörden und Verbänden ist<br />

vorteilhaft.<br />

Auch wenn Tokyo die logische Konsequenz für einen Markteintritt in Japan darstellt, sollten speziell im Bereich<br />

energieeffizientes Bauen aber auch nicht die nördlichen Gebiete des Landes außer Acht gelassen werden. In Gegenden<br />

wie Hokkaido trifft man, aufgrund der klimatischen Bedingungen, auf eine viel höhere Akzeptanz beim Thema<br />

Dämmmaterial, sodass auch eine mögliche Fokussierung auf diese Regionen Japan gut recherchiert werden sollte.<br />

Ein Markteintritt bedeutet in der Regel einen hohen Zeit- und Investitionsaufwand, der ohne den Rückhalt der<br />

Führungsebene eines Unternehmens nur schwer zu rechtfertigen ist. Mit kurzfristigen Zielen wird man in Japan in der<br />

Regel keinen Erfolg haben. Gerade in Japan ist es wichtig, so früh wie möglich Präsenz vor Ort zu zeigen und ein eigenes<br />

Netzwerk aufzubauen.<br />

Weiterhin ist es besonders wichtig, sich auf die Gegebenheiten vor Ort einzulassen und gegebenenfalls gewillt zu sein, die<br />

eigenen Produkte und Dienstleistungen an die Bedürfnisse des Marktes anzupassen.<br />

Ein japanischer Partner kann hier große Hilfestellung leisten, da er den lokalen Markt kennt und sich mit lokalen<br />

Herausforderungen, Gesetzgebungen, Standards und Zertifizierungsverfahren auskennt.<br />

69


V. Zielgruppenanalyse<br />

5.1. Profile Marktakteure<br />

Der Datenschutz und die Herausgabe von personenbezogenen Daten in Japan sind gesetzlich streng geregelt. Weiterhin<br />

wird man auch mit einem direkten Ansprechpartner nicht ohne Probleme in Kontakt kommen, ohne vorher durch einen<br />

entsprechenden Dritten vorgestellt worden zu sein. Aus diesem Grund sind bei den Profilen der Marktakteure keine<br />

direkten Ansprechpartner angegeben.<br />

5.1.1. Japanische Unternehmen im Bereich Gebäudeeffizienz<br />

ACHILLES CORPORATION<br />

Japanischer Name:<br />

アキレス 株 式 会 社<br />

22-5 Daikyouchou, Shinjuku-ku, 160-8885 Tokyo<br />

Tel. -<br />

URL:<br />

http://www.achilles.jp/english/ (E)<br />

Achilles bietet neben Polyurethanschaum noch eine Vielzahl von anderen Produkten an. Darunter<br />

fallen u.a. Polystyrol-Hartschaum, Dachdeckung, Fußböden, Lösungen für den Tiefbau aber auch<br />

Kunststoffe und Schuhe.<br />

Asahi Fiber Glass Co., Ltd.<br />

Japanischer Name:<br />

旭 ファイバーグラス 株 式 会 社<br />

Kanda Mitsubishi Bldg., 3-6-3, Kanda-Kajicho, Chiyoda-ku, Tokyo<br />

Tel. +81-3-5296-2031<br />

URL:<br />

http://www.afgc.co.jp/en/ (E)<br />

1956 gegründet und damit Japans ältestes Unternehmen im Bereich Glasfaser. Bietet Glaswolle für<br />

Wohn- und Nichtwohnbauten im Wärme- und Schallisolierungsbereich an.<br />

Asahi Glass Co., Ltd.<br />

Japanischer Name:<br />

旭 硝 子 株 式 会 社<br />

1-5-1 Marunouchi, Chiyoda-ku, 100-8405 Tokyo<br />

Tel. +81-3-3218-5741<br />

URL:<br />

http://www.agc.com/english/index.html (E)<br />

Asahi Glass ist einer der größten Flachglasproduzenten der Welt und produziert neben Japan auch<br />

in Europa und den USA. In der Allianz Arena in München lieferte Asahi Glas Produkte für die<br />

Außenfassade.<br />

Neben Flachglas für den Bausektor produziert das Unternehmen auch für die Automobil- und IT-<br />

Branche.<br />

BASF INOAC Polyurethanes Ltd.<br />

Japanischer Name:<br />

BASF INOAC ポリウレタン 株 式 会 社<br />

1-196 Hongudo,Kawada,Shinshiro-shi, 441-1347 Aichi<br />

Tel. +81-536-23-5533<br />

URL:<br />

http://www.bip-jp.com/eng/ (E)<br />

Neben Polyurethan für den Gebäudebedarf vertreibt BASF INOAC seine Produkte auch in anderen<br />

Branchen, wie z. B. Automobil.<br />

70


Canadian Solar Japan K.K.<br />

Japanischer Name:<br />

カナディアン・ソーラー・ジャパン 株 式 会 社<br />

5-17-5 Round Cross Shinjuku 5 6F, Shinjuku, Shinjuku-ku, 160-0022 Tokyo<br />

Tel. +81-3-5291-8591<br />

URL:<br />

http://www.canadiansolar.com/ (E)<br />

Die japanische Tochter des kanadischen Unternehmens vertreibt in Japan herkömmliche<br />

Solaranlagen.<br />

Central Glass Co., Ltd.<br />

Japanischer Name:<br />

セントラル 硝 子 株 式 会 社<br />

Kowa-Hitotsubashi Bldg., 3-7-1 Kanda-Nishikicho, Chiyoda-ku, 101-0054 Tokyo<br />

Tel. +81-3-3259-7111<br />

URL:<br />

http://www.cgc-jp.com/ (E)<br />

Central Glass bietet neben Flachglas auch weitere Produkte, wie z. B. Glasfasern, Dünger,<br />

Chemikalien und Glas für den Automobil- und IT-Bereich an.<br />

Chofu Seisakusho Co., Ltd<br />

Japanischer Name:<br />

株 式 会 社 長 府 製 作 所<br />

2-1 Chofuogimachi, Shimononoseki-shi, 752-8555 Yamaguchi<br />

Tel. -<br />

URL:<br />

http://www.chofu.co.jp/en/index.html (E)<br />

Choufu Seisakusho bietet neben seinen Produkten für die Solarthermie ebenfalls Produkte aus den<br />

Bereichen Gas- und elektrische Heizkessel sowie wärmepumpenbetriebene Klimaanlagen an.<br />

Choshu Industry Co., Ltd.<br />

Japanischer Name:<br />

長 州 産 業 株 式 会 社<br />

3740 Shinsanyoi, Sanyoonoda-shi,757-8511 Yamaguchi<br />

Tel. +81-836-71-1033<br />

URL:<br />

http://www.choshu.co.jp/modules/english/ (E)<br />

Choshu Industry ist neben der Solarthermie auch in anderen Branchen wie der Photovoltaik<br />

vertreten, bietet aber auch Produkte in den Bereichen Mechatronik und Halbleiter an.<br />

CORONA CORPORATION<br />

Japanischer Name:<br />

株 式 会 社 コロナ<br />

Higashishinbo, Sanjou-shi, 955-8510 Niigata<br />

Tel. +81-256-32-2111<br />

URL:<br />

http://www.corona.co.jp/en/index.html (E)<br />

Die Corona Corporation produziert und verkauft im Bereich Warmwasserversorgung Öl- und<br />

elektrisch betriebene Heizkessel. In beiden Produktgruppen sind sowohl herkömmliche Geräte als<br />

auch die energieeffizienteren Technologien „Eco Feel“ bzw. „Eco Cuto” erhältlich. Auch<br />

Klimaanlagen und andere Haushaltsgeräte gehören zur Produktpalette.<br />

DAIKIN INDUSTRIES ,LTD<br />

Japanischer Name:<br />

ダイキン 工 業 株 式 会 社<br />

Umeda Center Bldg, 2-4-12 Nakazakinishi, Kita-ku, 530-8323 Osaka<br />

Tel. -<br />

URL:<br />

http://www.daikin.com/index.html (E)<br />

Im Bereich Klimaanlagen produziert, entwickelt und verkauft Daikin Industries, Single- und Multi-<br />

Klimaanlagen. Besonders im Multi-Segment hat das Unternehmen eine große Produktpalette.<br />

71


DAIKO ELECTRIC CO.,LTD.<br />

Japanischer Name:<br />

大 光 電 機 株 式 会 社<br />

3-2-7 Koraibashi, Chuo-ku, Osaka-shi, 541-0043 Osaka<br />

Tel. -<br />

URL:<br />

http://www.lighting-daiko.co.jp/(J)<br />

Daiko Electric produziert und verkauft Beleuchtung (LED und Leuchtstoffröhren) für den Wohn-,<br />

Gewerbe- und Industriebereich.<br />

Daishin-Kogyo Co., Ltd.<br />

Japanischer Name:<br />

大 信 工 業 株 式 会 社<br />

1218-3 Kunugidamachi, Hachioujo-shi, 193-0942 Tokyo<br />

Tel. +81-4-2661-8155<br />

URL:<br />

http://www.daishin-kogyo.co.jp/ (J)<br />

Neben Fensterrahmen aus Kunststoff bietet Daishin-Kogyo auch eine Reihe von Kunststoffen für<br />

verschiedene Industriebereiche an.<br />

Dow Chemical Japan Co., Ltd.<br />

Japanischer Name:<br />

ダウ・ケミカル 日 本 株 式 会 社<br />

2-2-24 Higashishinagawa, Shinagawa, 140-0002 Tokyo<br />

Tel. +81-3-5460-2100<br />

URL:<br />

http://www.dow.com/japan/ (J)<br />

Dow Chemical ist die japanische Tochter des amerikanischen Großkonzerns „The Dow Chemical<br />

Company“ und vertreibt neben extrudiertem Polystyrol-Hartschaum auch eine Reihe weiterer<br />

Chemikalien.<br />

EXCEL SHANON Corp.<br />

Japanischer Name:<br />

株 式 会 社 エクセルシャノン<br />

1-4-5 Nishishinbashi, Minato-ku, 105-0003 Tokyo<br />

Tel. +81-3-3592-6791<br />

URL:<br />

http://www.excelshanon.co.jp/ (J)<br />

Excel Shanon bietet zwar auch andere Produkte wie z. B. Türen an, das Unternehmen ist aber auf<br />

energieeffiziente Fensterrahmen und Fenster spezialisiert.<br />

FUJITSU GENERAL LIMITED<br />

Japanischer Name:<br />

株 式 会 社 富 士 通 ゼネラル<br />

1116 Suenaga, Takatsu-ku, Kawazaki-shi, 13-8502 Kanagawa<br />

Tel. +81-44-866-1111<br />

URL:<br />

http://www.fujitsu-general.com/ (E)<br />

Fujitsu General ist ein japanischer Großkonzern, der weltweit agiert. Im Bereich Klimaanlagen<br />

vertreibt das Unternehmen Single- und Multi-Geräte.<br />

HARMAN CO.,LTD.<br />

Japanischer Name:<br />

株 式 会 社 ハーマン<br />

3-2-10 Kasugademinami, Konoha-ku, Osaka-shi, 554-0023 Osaka<br />

Tel. -<br />

URL:<br />

http://www.harman.co.jp/index.html (J)<br />

Das Unternehmen ist eine Tochter der Noritz Gruppe und bietet unter der Marke „Harman“ im<br />

Bereich Warmwasserversorgung gasbetriebene, kleinere Geräte mit einer Leistung von sechs Litern<br />

pro Minute an.<br />

72


Hitachi Appliances, Inc.<br />

Japanischer Name:<br />

日 立 アプライアンス 株 式 会 社<br />

2-15-12 Nishishinbashi, Minato-ku, 105-8410 Tokyo<br />

Tel. -<br />

URL:<br />

http://www.hitachi-ap.com/index.html (E)<br />

Hitachi Appliances verkauft Single- und Multi-Klimaanlagen für verschiedene Anwendungsgebiete.<br />

IRIS OHYAMA Inc.<br />

Japanischer Name:<br />

アイリスオーヤマ 株 式 会 社<br />

2-12-1 Itsutsubashi, Aoba-ku, Sendai-shi, 980-8510 Miyagi<br />

Tel. +81-22-221-3400<br />

URL:<br />

http://www.irisohyama.co.jp/english/ (E)<br />

Iris Ohyama hat sich im Bereich Beleuchtung auf LED spezialisiert.<br />

JFE Rock Fiber Co. Ltd.<br />

Japanischer Name:<br />

JFE ロックファイバー 株 式 会 社<br />

1 Kawasakidori, Mizushima, Kurashiki-shi, 712-8511 Okayama<br />

Tel. +81-8-6447-4210<br />

URL:<br />

http://www.jfe-rockfiber.co.jp/ (J)<br />

JFE bietet verschiedene Produktlösungen im Steinwolle-Segment an.<br />

JSP<br />

Japanischer Name:<br />

株 式 会 社 JSP<br />

Shin Nisseki Bldg, 3-4-2 Marunouchi, Chiyoda-ku, 100-0005 Tokyo<br />

Tel. -<br />

URL:<br />

http://www.jsp.com/as (E)<br />

JSP ist ein weltweit agierendes Unternehmen, welches neben XPS außerdem Styropor für viele<br />

weitere Kategorien anbietet.<br />

JX Nippon Oil & Energy Corporation<br />

Japanischer Name:<br />

JX 日 鉱 日 石 エネルギー 株 式 会 社<br />

Otemachi, Chiyoda-ku, 100-8162 Tokyo<br />

Tel. -<br />

URL:<br />

http://www.noe.jx-group.co.jp/english/ (E)<br />

JX ist eigentlich im Ölgeschäft beheimatet und betreibt unter anderem Japans größte<br />

Tankstellenkette „ENEOS“. Im Bereich KWK bietet das Unternehmen die<br />

Brennstoffzellentechnologie „Ene Farm“ an.<br />

Kaneka Corp.<br />

Japanischer Name:<br />

株 式 会 社 カネカ<br />

2-3-18, Nakanoshima, Kita-ku, 530-0005 Osaka<br />

Tel. +81-6-6226-5050<br />

URL:<br />

http://www.kaneka.co.jp/kaneka-e/index.html (E)<br />

Die Kaneka Corporation ist ein großes Unternehmen, welches neben XPS auch eine Vielzahl<br />

weiterer Produkte und Dienstleistungen im Kunststoffbereich anbietet.<br />

73


Koizumi Lighting<br />

Japanischer Name:<br />

コイズミ 照 明 株 式 会 社<br />

3-3-7 Bingo-machi, Chuo-ku, 541-0051 Osaka<br />

Tel. -<br />

URL:<br />

http://www.koizumi-lt.co.jp/english/ (E)<br />

Koizumi Lighting produziert, entwickelt und verkauft Beleuchtung (LED, Leuchstoffröhren und<br />

Glühbirnen) für den Wohn-, Gewerbe- und Industriebereich.<br />

KYOCERA Corporation<br />

Japanischer Name:<br />

京 セラ 株 式 会 社<br />

6 Takedatobadonocho, Fushimi-ku, Kyoto-shi, 612-8501 Kyoto<br />

Tel. +81-75-604-3500<br />

URL:<br />

http://global.kyocera.com/ (E)<br />

Kyocera ist ein weltweit agierender, japanischer Elektronikkonzern der eine Vielzahl von<br />

Produkten produziert, entwickelt und verkauft. Im Bereich Photovoltaik bietet das Unternehmen<br />

herkömmliche PV sowie Indachanlagen an.<br />

LIXIL Corp. - Shinnikkei<br />

Japanischer Name:<br />

株 式 会 社 LIXIL - 新 日 軽<br />

36F, Kasumigaseki Bldg., 3-2-5 Kasumigaseki, Chiyoda-ku, 100-0013 Tokyo<br />

Tel. +81-3-4335-6550<br />

URL:<br />

http://shinnikkei.lixil.co.jp/ (J)<br />

Lixil-Shinnikkei bietet Lösungen für Einfamilienhäuser, Mietshäuser sowie gewerbliche Gebäude<br />

an und vertreibt neben Fensterrahmen auch Türen und Materialien für die Außenfassade.<br />

LIXIL Corp. - Tostem<br />

Japanischer Name:<br />

株 式 会 社 LIXIL - トステム<br />

36F, Kasumigaseki Bldg., 3-2-5 Kasumigaseki, Chiyoda-ku, 100-0013 Tokyo<br />

Tel. +81-3-4335-6550<br />

URL:<br />

http://tostem.lixil.co.jp/ (J)<br />

Auch Lixil-Tostem bietet neben Fensterrahmen weitere Produkte wie Türen und Material für<br />

Außenfassaden und Dächer an. Obwohl sich Tostem und Shinnikkei zu Lixil zusammengeschlossen<br />

haben, führt das Unternehmen weiterhin die ursprünglichen Produktnamen.<br />

MAG-ISOVER K.K.<br />

Japanischer Name:<br />

マグ・イゾベール 株 式 会 社<br />

Daisan-Muromachi Bldg., 8-14-4 Nihonbashi Honcho, Tokyo<br />

Tel. +81-3-3231-3200<br />

URL:<br />

http://www.isover.co.jp/ (J)<br />

Anbieter für Glaswolle für Wände, Decken, Dächer und Böden im Bereich Wohn- und<br />

Nichtwohnbauten sowie Industrie.<br />

Mitsubishi Electric Corporation<br />

Japanischer Name:<br />

三 菱 電 機 株 式 会 社<br />

〒100-8310 東 京 都 千 代 田 区 丸 の 内 2-7-3 東 京 ビル<br />

Tel. +81-3-3218-2111<br />

URL:<br />

http://www.mitsubishielectric.com/ (E)<br />

Mitsubishi Electric gehört zum Mitsubishi Konzern und produziert, entwickelt und verkauft Singleund<br />

Multi-Klimaanlagen. Als einer der größten japanischen Elektronikkonzerne verkauft das<br />

Unternehmen aber auch eine Vielzahl anderer Produkte wie LED, „Eco Cuto“, Lüftungssysteme,<br />

HEMS und Photovoltaik.<br />

74


NEC Corporation<br />

Japanischer Name:<br />

日 本 電 気 株 式 会 社<br />

5-7-1 Shiba, Minato-ku, 108-0014 Tokyo<br />

Tel. +81-3-3454-1111<br />

URL:<br />

http://www.nec.com/ (E)<br />

NEC ist ein großer japanischer Elektronikhersteller, der weltweit aktiv ist. Neben HEMS bietet der<br />

Konzern auch Speichertechnologien und andere Produkte an.<br />

Nichias Corp.<br />

Japanischer Name:<br />

ニチアス 株 式 会 社<br />

1-1-26, Shibadaimon, Minato-ku, 105-0012 Tokyo<br />

Tel. +81-3-3433-7251<br />

URL:<br />

http://www.nichias.co.jp/nichias-E/ (E)<br />

Die Nichias Corporation bietet neben Steinwolle noch in vielen weiteren Segmenten, wie Automobil,<br />

Papierproduktion, Luft- und Raumfahrt, Lebensmittel und Medizin Produkte an.<br />

NIHON PUFTEM CO.,LTD.<br />

Japanischer Name:<br />

日 本 パフテム 株 式 会 社<br />

Nibiki Bldg. 5F, 1 1-5-1, Awajicho, Kanda, Chiyoda-ku, 01-0063 Tokyo<br />

Tel. +81-3-3255-8260<br />

URL:<br />

http://www.puftem.co.jp/ (J)<br />

Nihon Pafutem vertreibt Polyurethan-Produkte für Wohngebäude. Das Unternehmen hat auch ein<br />

Produkt, welches speziell für Gebäude mit Holzgerüst entwickelt wurde.<br />

Nippon Rockwool Corp.<br />

Japanischer Name:<br />

日 本 ロックウール 株 式 会 社<br />

Sumitomo Irifune Bldg. 3F, 2-1-1, Irifune, Chuo-ku, 104-0042 Tokyo<br />

Tel. +81-3-3438-2515<br />

URL:<br />

http://www.rockwool.co.jp/ (J)<br />

Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der Nichias Corporation.<br />

Neben Steinwolle für den Bausektor bietet Nippon Rockwool auch Produkte für den Agrarbereich<br />

an.<br />

Nippon Sheet Glass Co., Ltd.<br />

Japanischer Name:<br />

日 本 板 硝 子 株 式 会 社<br />

3-5-27, Mita, Minato-ku, 108-6303 Tokyo<br />

Tel. +81-3-5443-9500<br />

URL:<br />

http://www.nsg.co.jp/ (J)<br />

Nippon Sheet Glass hat neben doppelt verglasten Fenstern für den Baubereich auch Produkte für<br />

andere Branchen an.<br />

Noritz Corporation<br />

Japanischer Name:<br />

株 式 会 社 ノーリツ<br />

Edocho, Chuo-ku, Kobe-Shi, 650-0033 Hyogo<br />

Tel. -<br />

URL:<br />

http://www.noritzglobal.com/corp/location/index.html#asia (E)<br />

Noritz bietet nicht nur Lösungen für die Solarthermie an, sondern ist auch in anderen Sparten wie<br />

Warmwasserversorgung, Photovoltaik, KWK und Fußbodenheizung vertreten.<br />

75


Odelic<br />

Japanischer Name:<br />

オーデリック 株 式 会 社<br />

1-17-5 Miyamae, Suginami-ku, 168-0081 Tokyo<br />

Tel. (03)3332-1111<br />

URL:<br />

http://www.odelic.co.jp/english/index.html (E)<br />

Odelic produziert, entwickelt und verkauft Beleuchtung (LED und Leuchtstoffröhren) für den<br />

Wohn-, Gewerbe- und Industriebereich.<br />

OM Solar<br />

Japanischer Name:<br />

OM ソーラー 株 式 会 社<br />

4601, Murakushichou, Nishi-ku,Hamamatsu-shi, 431-1207 Shizuoka<br />

Tel. +81-53-488-1700<br />

URL:<br />

http://www.omsolar.net/en/index.html (E)<br />

OM Solar ist ein vergleichsweise kleines Unternehmen mit 40 Mitarbeitern, dass sich auf die<br />

Solarthermie spezialisiert hat.<br />

Osaka Gas Co., Ltd.<br />

Japanischer Name:<br />

大 阪 ガス 株 式 会 社<br />

4-1-2 Hiranocho, Chuo-ku, Osaka-shi, 541-0046 Osaka<br />

Tel. -<br />

URL:<br />

http://www.osakagas.co.jp/en/index.html (E)<br />

Osaka Gas ist einer der großen regionalen Gasversorger und vertreibt neben Gas-Heizkesseln auch<br />

Geräte mit „Ene Farm“- und „Eco Will“-Technologie. Photovoltaik ist ebenfalls Teil der<br />

Produktpalette.<br />

Paloma Co., Ltd.<br />

Japanischer Name:<br />

パロマ<br />

Touenchou, Mizuho-ku, Nagoya-shi, 467-8585 Aichi<br />

Tel. +81-52-824-5111<br />

URL:<br />

http://www.palomaglobal.com/ (E)<br />

Paloma vertreibt neben Produkten für die Solarthermie hauptsächlich Gas-Heizkessel und bietet<br />

zusätzlich gasbetriebene Küchengeräte an.<br />

Panasonic Ecology Systems Co., Ltd.<br />

Japanischer Name:<br />

パナソニック エコシステムズ 株 式 会 社<br />

4017 Jishitanakada, Takakimuracho, Shirai-shi, 486-8522 Aichi<br />

Tel. +81-568-81-1511<br />

URL:<br />

http://panasonic.co.jp/es/peses/ (J)<br />

Panasonic Ecology Systems ist ein Tochterunternehmen der Panasonic Corporation und produziert<br />

neben Lüftungssystemen mit und ohne Wärmerückgewinnung eine Reihe weiterer Geräte für das<br />

Mutterunternehmen.<br />

Panasonic Corporation<br />

Japanischer Name:<br />

パナソニック 株 式 会 社<br />

1006, Oaza Kadoma, Kadoma-shi, Osaka 571-8501, Japan<br />

Tel. +81-6-6908-1121<br />

URL:<br />

http://panasonic.net/ (E)<br />

Die Panasonic Corporation ist ein traditionelles japanisches Großunternehmen, welches weltweit<br />

eine Vielzahl von Produkten anbietet. Im Bereich Beleuchtung produziert, entwickelt und verkauft<br />

es LED, Leuchtstoffröhren und Glühbirnen für den Wohn-, Gewerbe- und Industriebedarf.<br />

76


Paramount Glass MFG. Co.,Ltd.<br />

Japanischer Name:<br />

パラマウント 硝 子 工 業 株 式 会 社<br />

24-4, Daigakubo, Kinosaki, Sukagawa-shi, Fukushima<br />

Tel. +81-2-4923-5111<br />

URL:<br />

http://www.pgm.co.jp/ (J)<br />

Paramount bietet neben Glaswolle für den Wohn- und Nichtwohngebäudebedarf auch Produkte an,<br />

die speziell auf die niedrigeren Temperaturen in den kälteren Gebieten Japans (Hokkaido)<br />

zugeschnitten sind.<br />

Rinnai Corporation<br />

Japanischer Name:<br />

リンナイ 株 式 会 社<br />

2-26 Fukuzumicho,Nakagawa-ku,Nagoya-shi,454-0802 Aichi<br />

Tel. +81-52-361-8211<br />

URL:<br />

http://www.rinnai.co.jp/global/ (E)<br />

Die Rinnai Corporation bietet eine Reihe von Produkten für die Warmwasserversorgung an. Im<br />

Gas-Heizkessel-Bereich bietet es nur Geräte mit der „Eco Jozu“-Technologie an.<br />

Sankyo Tateyama, Inc.<br />

Japanischer Name:<br />

三 協 立 山 株 式 会 社<br />

70 Hayakawa, Takaoka City, 933-0957 Toyama<br />

Tel. +81-7-6620-2101<br />

URL:<br />

http://www.st-grp.co.jp/ (J)<br />

Neben Fenster und Fensterrahmen bietet Sankyo Tateyama auch energiefreundliche Türen an.<br />

Sharp Corporation<br />

Japanischer Name:<br />

シャープ 株 式 会 社<br />

Nagaikecho, Abeno-ku, Osaka-shi, 545-8522 Osaka<br />

Tel. +81-6-6621-1221<br />

URL:<br />

http://sharp-world.com/ (E)<br />

Die Sharp Corporation ist ein traditionelles japanisches Großunternehmen, welches weltweit eine<br />

Vielzahl von Produkten anbietet. Neben den Bereichen Beleuchtung, Photovoltaik,<br />

Speichertechnologie und Klimaanlagen stellt das Unternehmen auch Geräte für den herkömmlichen<br />

Wohnbedarf her.<br />

Soflan Wiz Co., Ltd.<br />

Japanischer Name:<br />

株 式 会 社 ソフランウイズ<br />

Doujima Plaza Bldg. 11F, 1-5-30 Doujima, Kita-ku, Osakashi, 530-0003 Osaka<br />

Tel. 06-4799-6482<br />

URL:<br />

http://soflan-wiz.com/en/index.html (E)<br />

Soflan Wiz bietet Polyurethan-Produkte für Wohngebäude und die Industrie an.<br />

SUNJUNIOR<br />

Japanischer Name:<br />

株 式 会 社 サンジュニア<br />

Suzaka, Suzaka-shi, 382-8533 Nagano<br />

Tel. 026-215-2600<br />

URL:<br />

http://www.sunjunior.co.jp/index.html (J)<br />

Neben Lösungen für Solarthermie bietet Sunjunior auch Produkte im Bereich Photovoltaik und LED<br />

an.<br />

77


Suntech Power Japan<br />

Japanischer Name:<br />

サンテックパワージャパン 株 式 会 社<br />

Nishishinjuku KS Bldg. 6F, 3-6-11 Nishishinjuku, Shinjuku-ku, 160-0023 Tokyo<br />

Tel. 03-3342-3838<br />

URL:<br />

http://www.suntech-power.com/en/ (E)<br />

Suntech Power Japan ist die japanische Gesellschaft des chinesischen Suntech Power Konzerns und<br />

bietet Lösungen für herkömmliche PV-Anlagen an.<br />

TOHO GAS Co., Ltd.<br />

Japanischer Name:<br />

東 邦 ガス 株 式 会 社<br />

19-18 Sakuradacho, Atsutaku-ku, Nagoya-shi, 456-8511 Aichi<br />

Tel. -<br />

URL:<br />

http://www.tohogas.co.jp/?cid=cont_header (J)<br />

Toho Gas ist einer der großen regionalen Gasversorger und bietet neben Geräten für die<br />

Warmwasserversorgung („Eco Jozu“) auch Photovoltaik und Kraft-Wärme-Kopplung („Ene Farm“)<br />

an.<br />

TOKYO GAS Co., Ltd.<br />

Japanischer Name:<br />

東 京 ガス 株 式 会 社<br />

1-5-20 Kaigan , Minato-ku, Tokyo 105-8527, Japan<br />

Tel. -<br />

URL:<br />

http://www.tokyo-gas.co.jp/index_e.html (E)<br />

Tokyo Gas ist einer der großen regionalen Gasversorger und bietet neben Geräten für die<br />

Warmwasserversorgung („Eco Jozu“) auch Photovoltaik und Kraft-Wärme-Kopplung („Ene Farm“)<br />

an.<br />

Toshiba Carrier<br />

Japanischer Name:<br />

東 芝 キヤリア 株 式 会 社<br />

3-23-17 Takanawa, Minato-ku, 108-8580 Tokyo<br />

Tel. -<br />

URL:<br />

http://www.toshiba-carrier.co.jp/index_j.htm (J)<br />

Toshiba Carrier ist ein Tochterunternehmen der Toshiba Corporation und ist hauptsächlich auf die<br />

Produktion von Multi-Klimaanlagen und elektronische Geräte für den gewerblichen Bedarf<br />

spezialisiert.<br />

TOSHIBA CORPORATION<br />

Japanischer Name:<br />

株 式 会 社 東 芝<br />

1-1-1 Shibaura, Minato-ku, 105-8001 Tokyo,<br />

Tel. -<br />

URL:<br />

http://www.toshiba.co.jp/worldwide/index.html (E)<br />

Die Toshiba Corporation ebenfalls einer der traditionellen japanischen Elektronikkonzerne. Im<br />

Bereich Single-Klimaanlagen produziert, verkauft und entwickelt das Unternehmen Klimaanlagen,<br />

während im Multi-Bereich die Produktion bei der Tochter Toshiba Carrier liegt. Ähnlich wie bei den<br />

anderen großen japanischen Elektronikherstellern ist die gesamte Produktpalette aber sehr breit<br />

aufgestellt.<br />

78


TOSHIBA LIGHTING & TECHNOLOGY CORPORATION<br />

Japanischer Name:<br />

東 芝 ライテック 株 式 会 社<br />

1-201-1 Funakoshicho, Yokosuka-shi, 237-8510 Kanagawa<br />

Tel. -<br />

URL:<br />

http://www.tlt.co.jp/tlt/index_e.htm (E)<br />

Toshiba Lighting ist Teil des Toshiba Konzerns. Im Beleuchtungssegment für Wohngebäude ist das<br />

Unternehmen auf LED und Leuchtstoffröhren spezialisiert. Die gesamte Produktpalette für<br />

Beleuchtung ist aber sehr bereit aufgestellt und zusätzlich bietet das Unternehmen auch Home IT<br />

Systeme und eine Reihe weiterer Produkte an. Außerdem werden auch Lüftungssysteme angeboten.<br />

Taiheiyo Materials Corp.<br />

Japanischer Name:<br />

太 平 洋 マテリアル 株 式 会 社<br />

2-4-24, Aomi, Koto-ku, 135-0064 Tokyo<br />

Tel. +81-3-5500-7500<br />

URL:<br />

http://www.taiheiyo-m.co.jp/english/ (E)<br />

Taiheiyo Materials vertreibt neben Steinwolle eine Vielzahl anderer Produkte wie z. B. Zement und<br />

Material im Bereich Abriss.<br />

Yazaki Corporation<br />

Japanischer Name:<br />

矢 崎 総 業 株 式 会 社<br />

Mita Kokusai Bldg. 17F, 1-4-28, Mita, Minato-ku, 108-8333 Tokyo<br />

Tel. +81-3-3455-8811<br />

URL:<br />

http://www.yazaki-group.com/global/ (E)<br />

Die Yazaki Gruppe ist neben der Solarthermie auch in Bereichen wie Automobil, Elektromobilität,<br />

Klimatisierungstechnologie vertreten.<br />

TERADA IRON WORKS CO.,LTD<br />

Japanischer Name:<br />

株 式 会 社 寺 田 鉄 工 所<br />

2-4-16, Shinhamachou, Fukuyama-shi, 721-0951 Hiroshima<br />

Tel. +81-84-953-0556<br />

URL:<br />

http://www.solars.jp/ (J)<br />

Terada Ironworks bietet verschiedene Lösungen für die Solarthermie an.<br />

YKK AP, Inc.<br />

Japanischer Name:<br />

YKK AP 株 式 会 社<br />

1, Kanda Izumi-cho, Chiyoda-ku, 101-0024 Tokyo<br />

Tel. +81-3-3864-2200<br />

URL:<br />

http://www.ykkap.co.jp/ (J)<br />

Neben Fensterrahmen bietet YKK AP eine Vielzahl anderer Produkte, wie z. B. (feuerfeste) Türen,<br />

Material für die Außenfassade sowie Treppen und Fußböden an.<br />

79


5.1.2. Administrative Instanzen und politische Stellen<br />

Ministerien<br />

Ministry of Land, Infrastructure, Transport and Tourism<br />

Japanischer Name:<br />

国 土 交 通 省<br />

2-1-3 Kasumigaseki, Chiyoda-ku, 100-8918 Tokyo<br />

Tel. +81-3-5253-8111<br />

URL:<br />

https://www.mlit.go.jp/en/index.html (E)<br />

Ministry of Economy, Trade and Industry<br />

Japanischer Name:<br />

経 済 産 業 省<br />

1-3-1 Kasumigaseki, Chiyoda-ku, 100-8901 Tokyo<br />

Tel. +81-3-3501-1511<br />

URL:<br />

http://www.meti.go.jp/english/index.html (E)<br />

Zuständig für Industrie und Handel, Energiesicherheit, Waffenexportkontrolle und viele weitere<br />

Funktionen.<br />

Agency for Natural Resources and Energy<br />

Japanischer Name:<br />

資 源 エネルギー 庁<br />

1-3-1 Kasumigaseki, Chiyoda-ku, 100-8901 Tokyo<br />

Tel. 03-3501-1511<br />

URL:<br />

http://www.enecho.meti.go.jp/english/index.htm (E)<br />

ANRE untersteht direkt dem METI und ist innerhalb des Ministeriums für alle Themengebiete der<br />

Energieeffizienz und Erneuerbaren Energien zuständig.<br />

Weitere Instanzen<br />

The Energy Conservation Center, Japan<br />

Japanischer Name:<br />

一 般 財 団 法 人 省 エネルギーセンター<br />

3-19-3 Hatchobori, Chuo-ku, 104-0032 Tokyo<br />

Tel. +81-3-5543-3011<br />

URL:<br />

http://www.asiaeec-col.eccj.or.jp/index.html (E)<br />

Das ECCJ ist eine nicht-staatliche Organisation und für die Förderung der Energieeffizienz in<br />

Japan zuständig.<br />

New Energy and Industrial Technology Development Organization<br />

Japanischer Name:<br />

独 立 行 政 法 人 新 エネルギー・ 産 業 技 術 総 合 開 発 機 構<br />

Myuza Kanagawa Central Tower, 1310 Omiyacho, Saiwai-ku, Kawasaki-shi, 212-8554 Kawasaki<br />

Tel. 044-520-5100<br />

URL:<br />

http://www.nedo.go.jp/english/index.html (E)<br />

Fördert Forschung und Entwicklung in den Bereichen Industrie, Energie und Umwelt, sowie den<br />

Einsatz von neuen Technologien.<br />

80


5.1.3. Standortagenturen, Beauftragte für Auslandsinvestitionen und sonstige Multiplikatoren<br />

Japan External Trade Organisation<br />

Japanischer Name:<br />

日 本 貿 易 振 興 機 構<br />

Ark Mori Building, 6F 12-32, Akasaka 1-chome, Minato-ku, Tokyo 107-6006 Japan<br />

Tel. 03-3582-5511<br />

URL:<br />

http://www.jetro.go.jp/<br />

Die japanische Außenhandelsorganisation ist der direkte Beauftragte von METI für internationale<br />

Investitionen.<br />

Verbände<br />

Association of Roof Ventilation Manufacturers<br />

Japanischer Name:<br />

屋 根 換 気 メーカー 協 会<br />

Meiji Yasudaseimei Mita Bldg 1F, 3-14-40 Mita, Minato-ku, 108-0073 Tokyo<br />

Tel. +81-3-3597-5133<br />

URL:<br />

http://www.p-sash.jp/<br />

Extruded Polystyrene Foam Association<br />

Japanischer Name:<br />

押 出 発 泡 ポリスチレン 工 業 会<br />

Orics Shinbashi Bldg. 7F, 5-8-11 Shinbashi, Minato-ku, 105-0004 Tokyo<br />

Tel. +81-3-5402-3928<br />

URL:<br />

http://www.epfa.jp/<br />

Flat Glas Manufacturers Association of Japan<br />

Japanischer Name:<br />

板 硝 子 協 会<br />

〒108-0074 東 京 都 港 区 高 輪 1-3-13 NBF 高 輪 ビル 4F<br />

Tel. +81-3-6450-3926<br />

URL:<br />

http://www.itakyo.or.jp/ (J)<br />

Verband der japanischen Flachglashersteller.<br />

Japan Electrical Manufacturers Association<br />

Japanischer Name:<br />

一 般 社 団 法 人 日 本 電 機 工 業 会<br />

Ichibancho, Chiyoda-ku, 102-0082 Tokyo<br />

Tel. +81-3-3556-5881<br />

URL:<br />

http://www.jema-net.or.jp/English/ (E)<br />

Der japanische Verband für elektrische Heizkessel ist direkt dem Verband der Elektronikhersteller<br />

angeschlossen.<br />

Japan Federation of Construction Contractors<br />

Japanischer Name:<br />

日 本 建 設 業 連 合 会<br />

Tokyo Kensetsukaikan 8F, 2-5-1 Hatchobori, Chuo-ku, 104-0032 Tokyo<br />

Tel. +81-3-3551-111<br />

URL:<br />

http://www.nikkenren.com/index.html (J)<br />

Verband der japanischen Generalunternehmer.<br />

81


Japan Glas Fiber Association<br />

Japanischer Name:<br />

硝 子 繊 維 協 会<br />

Nihon Glas Industry Center Bldg., 3-21-16 Hyakunincho, Shinjuku-ku, 169-0073 Tokyo<br />

Tel. +81-3-5937-5763<br />

URL:<br />

http://www.glass-fiber.net (J)<br />

Verband der japanischen Glaswollehersteller.<br />

Japan Industrial Association of Gas and Kerosene Appliances<br />

Japanischer Name:<br />

一 般 社 団 法 人 日 本 ガス 石 油 機 器 工 業 会<br />

2-11 Kandatamachi, Chiyoda-ku, 101-0046 Tokyo<br />

Tel. +81-3-3252-6101<br />

URL:<br />

http://www.jgka.or.jp/index.html (J)<br />

Dem Verband sind Gas- und Öl-Heizkessel mit angeschlossen.<br />

The Japan Institute of Architects<br />

Japanischer Name:<br />

公 益 社 団 法 人 日 本 建 築 家 協 会<br />

2-3-18 Jingumae, Shibuya-ku, 150-0001 Tokyo<br />

Tel. +81-3-3408-7125<br />

URL:<br />

http://www.jia.or.jp/english/ (E)<br />

Verband der japanischen Architekten<br />

Japan Lighting Manufacturers Association<br />

Japanischer Name:<br />

一 般 社 団 法 人 日 本 照 明 工 業 会<br />

4-11-4 Taito, Taito-ku, 110-0016 Tokyo<br />

Tel. -<br />

URL:<br />

http://www.jlma.or.jp/english/index.htm (E)<br />

Verband der japanischen Beleuchtungshersteller.<br />

Japan Photovoltaic Energy Association<br />

Japanischer Name:<br />

太 陽 光 発 電 協 会<br />

Shin I-N Bldg. 8F, 2-12-17 Shinbashi, Minato-ku, 105-0004 Tokyo<br />

Tel. +81-3-6268-8544<br />

URL:<br />

http://www.jpea.gr.jp/en/greeting/index.html (E)<br />

Verband der japanischen Photovoltaikhersteller.<br />

Japan Polyurethan Foam Association<br />

Japanischer Name:<br />

ウレタンフォーム 工 業 会<br />

2-17-1 Nishi Shinbashi, Minato-ku, 105-0003 Tokyo<br />

Tel. +81-3-6402-1252<br />

URL:<br />

http://www.urethane-jp.org/index.html (J)<br />

The Japan Refrigeration and Air Conditioning Industry Association<br />

Japanischer Name:<br />

日 本 冷 凍 空 調 工 業 会<br />

Kikai Shinko Bldg. 201, 3-5-8, Shibakoen, Minato-ku, 105-0011 Tokyo<br />

Tel. +81-3-3432-1671<br />

URL:<br />

http://www.jraia.or.jp/english/index.html (E)<br />

Verband der japanischen Klimaanlagenhersteller.<br />

82


Japan Sash Manufacturers Association<br />

Japanischer Name:<br />

社 団 法 人 日 本 サッシ 協 会<br />

Nihon Jyozoukaikan 2F, 1-1-21 Nishi Shinbashi, Minato-ku, 105-0003 Tokyo<br />

Tel. +81-3-3500-3446<br />

URL:<br />

http://www.jsma.or.jp/Top/tabid/57/Default.aspx (J)<br />

Verband der japanischen Fensterrahmenhersteller.<br />

Plastic Sash Industry Association<br />

Japanischer Name:<br />

プラスチックサッシ 工 業 会<br />

Tokuyama Bldg., 1-4-5 Nishi Shinbashi, Minato-ku, 105-8429 Tokyo<br />

Tel. +81-3-3597-5133<br />

URL:<br />

http://www.p-sash.jp/ (J)<br />

Verband der japanischen Plastikrahmenhersteller.<br />

Solar System Development Association<br />

Japanischer Name:<br />

一 般 社 団 法 人 ソーラーシステム 振 興 協 会<br />

Kotetsu Bldg. 4F, 1-6-3 Yaesu, Chuo-ku, 103-0028 Tokyo<br />

Tel. +81-3-5203-9111<br />

URL:<br />

http://www.ssda.or.jp/ (J)<br />

Verband der japanischen „Solar System“-Hersteller.<br />

Fuel Cell Association<br />

Japanischer Name:<br />

一 般 社 団 法 人 燃 料 電 池 普 及 促 進 協 会<br />

SVAX TT Bldg. 7F, 3-11-15 Toranomon, Minato-ku, 105-0001 Tokyo<br />

Tel. -<br />

URL:<br />

http://www.fca-enefarm.org/<br />

Der Verband für Brenstoffzellen-KWK ist der Fuel Cell Association angeschlossen<br />

5.1.4. Potenzielle Partner<br />

Die fünf großen Generalunternehmen<br />

Shimizu Corporation<br />

Japanischer Name:<br />

清 水 建 設 株 式 会 社<br />

2-16-1 Kyobashi, Chuo-ku, 104-8370 Tokyo<br />

Tel. -<br />

URL:<br />

http://www.shimz.co.jp/english/index.html (E)<br />

Taisei Corporation<br />

Japanischer Name:<br />

大 成 建 設 株 式 会 社<br />

1-25-1 Nishi-Shinjuku, Shinjuku-ku, 163-0606 Tokyo<br />

Tel. +81-3-3348-1111<br />

URL:<br />

http://www.taisei.co.jp/english/index.html (E)<br />

Obayashi Corporation<br />

Japanischer Name:<br />

株 式 会 社 大 林 組<br />

Shinagawa Intercity Tower B, 2-15-2, Konan, Minato-ku, 108-8502 Tokyo<br />

Tel. +81-3-5769-1111<br />

URL:<br />

http://www.obayashi.co.jp/english/<br />

83


Kajima Corporation<br />

Japanischer Name:<br />

鹿 島 建 設 株 式 会 社<br />

3-1 Motoakasaka 1-chome, Minato-ku, 107-8388 Tokyo<br />

Tel. -<br />

URL:<br />

http://www.kajima.co.jp/welcome.html (E)<br />

Takenaka Corporation<br />

Japanischer Name:<br />

株 式 会 社 竹 中 工 務 店<br />

1-13 -4, Hommachi, Chuo-ku, 541-0051 Osaka<br />

Tel. -<br />

URL:<br />

http://www.takenaka.co.jp/takenaka_e/index.html (E)<br />

5.2 Sonstiges<br />

5.2.1. Wichtige Messen im Zielland<br />

Japan Home & Building Show<br />

Zeitraum: 23. – 25.10.2013<br />

Tokyo Big Sight (Tokyo)<br />

URL:<br />

http://www.jma.or.jp/jhbs/en/ (E)<br />

Japans größte Messe im Baubereich, Gebäudesektor und Inneneinrichtung.<br />

ECO HOUSE & ECO BUILDING EXPO<br />

Zeitraum: 26. – 28.02.2014<br />

Tokyo Big Sight (Tokyo)<br />

URL:<br />

http://www.ecohouseexpo.jp/en/ (E)<br />

Japans größte Messe im Bereich Green Building und umweltfreundliche Häuser mit 76.000<br />

Besuchern im Jahr 2013.<br />

84


VII. Abbildungsverzeichnis<br />

Abb. 1: Entwicklung des japanischen Bruttoinlandsproduktes 2004 bis 2014<br />

Abb. 2: Importe und Exporte Japans 2008-2012<br />

Abb. 3: Lieferländer Japans 2011<br />

Abb. 4: Einfuhren aus Deutschland nach Art 2012<br />

Abb. 5: Energiemix Japan 1965-2010<br />

Abb. 6: Energieverbrauch nach Sektor 2011<br />

Abb. 7: Elektrizitätsmix Japan 2012<br />

Abb. 8: Mineralöl-Importe 2011<br />

Abb. 9: Erdgas-Importe 2011<br />

Abb. 10 Durchschnittstemperaturen nach Orten 1981 – 2010<br />

Abb. 11 Durchschnittsniederschlagsmenge nach Orten 1981 – 2010<br />

Abb. 12 Erfüllung der Energieeffizienzrate nach Klimaregion<br />

Abb. 13 Entwicklung der Invesitionen in den Bau (1889 – 2013)<br />

Abb. 14 Baubeginn Nichtwohnfläche nach Verwendung (1889 – 2013)<br />

Abb. 15 Zahl der abgeschlossenen Wohnungsbauten (1889 – 2013)<br />

Abb. 16 Bestand an Wohngebäuden nach Bauperiode und Bauart in 2008<br />

Abb. 17 Wohnungsbaubeginne nach Bauart im Jahr 2012<br />

Abb. 18 Anzahl Fertighäuser und deren Anzahl an Neubauten im Jahr 2012<br />

Abb. 19 Wert von Renovierungen und ihr Anteil an den gesamten jährlichen Investitionen im Baugewerbe im Jahr 2012<br />

Abb. 20 Marktentwicklung für Glas- und Steinwolle 2008 - 2014<br />

Abb. 21 Marktanteile für Glaswolle im Jahr 2011<br />

Abb. 22 Marktanteile für Steinwolle im Jahr 2011<br />

Abb. 23 Marktanteile für PUF im Jahr 2011<br />

Abb. 24 Marktanteile für XPS im Jahr 2011<br />

85


Abb. 25 Marktentwicklung für doppelt verglaste Fenster 2008 – 2014<br />

Abb. 26 Marktanteile für doppelt verglaste Fenster im Jahr 2011<br />

Abb. 27 Marktentwicklung für Fensterrahmen 2008 – 2014<br />

Abb. 28 Marktanteile für Aluminiumfensterrahmen im Jahr 2011<br />

Abb. 29 Marktanteile für Aluminium-Kunststofffensterrahmen im Jahr 2011<br />

Abb. 30 Marktanteile für Kunststofffensterrahmen im Jahr 2011<br />

Abb. 31 Marktentwicklung für Beleuchtung 2008 - 2014<br />

Abb. 32 Marktanteile für Beleuchtung im Jahr 2011<br />

Abb. 33 Marktentwicklung für Klimaanlagen 2008 – 2014<br />

Abb. 34 Marktaufteilung nach Modellen für das Jahr 2011<br />

Abb. 35 Marktanteile für Single Klimaanlagen im Jahr 2011<br />

Abb. 36 Marktanteile für Multi Klimaanlagen im Jahr 2011<br />

Abb. 37 Marktentwicklung für Lüftungssysteme 2008 – 2014<br />

Abb. 38 Marktanteile bei Lüftungssystemen im Jahr 2011<br />

Abb. 39 Marktentwicklung für Solaranlagen 2008 – 2014<br />

Abb. 40 Marktanteile für herkömmliche Solaranlagen im Jahr 2011<br />

Abb. 41 Marktanteile für Indachanlagen im Jahr 2011<br />

Abb. 42 Marktentwicklung für Solarthermie 2008 – 2014<br />

Abb. 43 Marktanteile für herkömmliche Solarthermie im Jahr 2011<br />

Abb. 44 Marktanteile für Solar System im Jahr 2011<br />

Abb. 45 Marktentwicklung für HEMS 2008 – 2014<br />

Abb. 46 Marktanteile für Solar System im Jahr 2011<br />

Abb. 47 Marktentwicklung für Gas-Heizkessel 2008 - 2014<br />

Abb. 48 Marktanteile für Gas-Heizkessel im Jahr 2011<br />

Abb. 49 Marktentwicklung für Öl-Heizkessel 2008 – 2014<br />

86


Abb. 50 Marktanteile für Öl-Heizkessel im Jahr 2011<br />

Abb. 51 Marktentwicklung für Elektrische Heizkessel 2008 – 2014<br />

Abb. 52 Marktanteile für elektrische Heizkessel im Jahr 2011<br />

Abb. 53 Marktanteile für Eco Cute im Jahr 2011<br />

Abb. 54 Marktentwicklung für Kraft-Wärme-Kopplung 2008 – 2014<br />

Abb. 55 Marktanteile für Gas-KWK im Jahr 2011<br />

Abb. 56 Brennstoffzellen-KWK im Jahr 2011<br />

Abb. 57 Beispiel für staatliche Richtlinien von 1999 bis 2013, Klimazone 4<br />

Abb. 58 Entwicklung der Erfüllung der Energieeffizienzrate nach EESHB bei Nichtwohnbauten von 1999 – 2010<br />

Abb. 59 Entwicklung der Erfüllung der Energieeffizienzrate nach EESHB bei Einfamilienhäusern von 1999 – 2010<br />

Abb. 60 Das Japanese Industrial Standardization Comitee Logo<br />

VIII. Tabellenverzeichnis<br />

Tabelle 1: Einspeisetarife für erneuerbare Energien Japan, Juli 2012<br />

Tabelle 2: Das Energiespargesetz<br />

Tabelle 3: Revisionen des Energiespargesetzes<br />

Tabelle 4: Produktkategorien des „Top Runner Programm“<br />

87


IX. Quellenverzeichnis<br />

Agency for Natural Resources and Energy<br />

• Energy White Book, abgerufen am 15.08.2013<br />

http://www.enecho.meti.go.jp/topics/hakusho/2012energyhtml/<br />

• Annual Energy Saving Announcement, abgerufen am 15.08.2013<br />

http://setsuden.go.jp/info/<br />

• Top Runner Handbook<br />

http://www.enecho.meti.go.jp/policy/saveenergy/toprunner2011.03en-1103.pdf<br />

• Energy Conservation Policies of Japan<br />

http://www.enecho.meti.go.jp/policy/saveenergy/save01/genjo_English.pdf<br />

American Council for an Energy-Efficient Economy<br />

• International Scorecard, abgerufen am 15.08.2013<br />

http://www.aceee.org/portal/national-policy/international-scorecard<br />

Bank of Japan<br />

• Tankan Index, abgerufen am 20.08.2013<br />

http://www.boj.or.jp/statistics/tk/gaiyo/2011/tka1306.pdf<br />

CIA<br />

• The World Factbook, abgerufen am 20.08.2013<br />

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e-Gov<br />

• Japan Construction Law, abgerufen 20.08.2013<br />

http://law.e-gov.go.jp/cgibin/idxselect.cgi?IDX_OPT=4&H_NAME=&H_NAME_YOMI=%82%a0&H_NO_GENGO=H&H_NO_YEAR=&H_<br />

NO_TYPE=2&H_NO_NO=&H_FILE_NAME=H18HO061&H_RYAKU=1&H_CTG=20&H_YOMI_GUN=1&H_CTG<br />

_GUN=1<br />

e-Stat<br />

• Building Statistics 2012, abgerufen am 15.08.2013<br />

http://www.e-stat.go.jp/SG1/estat/ListE.do?lid=000001106391<br />

• Buildings by Year of Construction, abgerufen am 20.08.2013<br />

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• Delivering Trade Potential - The EBC Report on the Japanese Business Environment 2012<br />

Fuji Keizai<br />

• Construction Material Handbook 2012<br />

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• Electricity Consumption of Japan, abgerufen am 20.08.2013<br />

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• Wirtschftsdaten Kompakt – Japan, abgerufen am 20.08.2013<br />

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• Introduction to CASBEE, abgerufen am 20.08.2013<br />

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Japan Ceramics Association<br />

• The Ceramics Industry 2007, abgerufen am 20.08.2013<br />

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Japan External Trade Organisation<br />

• Procurement, abgerufen am 20.08.2013<br />

http://www.jetro.go.jp/en/database/procurement/procurement.html<br />

Japan Federation of Construction Contractors<br />

• Japan Construction Handbook 2013<br />

Japanese Industrial Standards Comitee<br />

• The JIS, abgerufen am 20.08.2013<br />

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Japan Markt<br />

• Juli/August Ausgabe<br />

Japan Meteorological Agency<br />

• Weather Statistics, abgerufen am 20.08.2013<br />

http://www.data.jma.go.jp/obd/stats/etrn/index.php<br />

Japan Nuclear Technology Institute<br />

• Plant Status, abgerufen am 20.08.2013<br />

http://www.gengikyo.jp/db/fm/plantstatus.php?x=d<br />

Japan Plastic Sash Association<br />

• FAQ, abgerufen am 20.08.2013<br />

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Japan Smart City Portal<br />

• Smart City Project, abgerufen am 20.08.2013<br />

http://jscp.nepc.or.jp/en/index.shtml<br />

Ministry of Economy, Trade and Industry<br />

• Press Rlease, abgerufen am 20.08.2013<br />

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Ministry of Finance<br />

• Trade Statistics of Japan, abgerufen am 20.08.2013<br />

http://www.customs.go.jp/toukei/suii/html/nenbet.htm<br />

• Budget for Fiscal Year 2013, abgerufen am 20.08.2013<br />

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Ministry of Internal Affairs and Communication<br />

• Procurement Application Process, abgerufen am 20.08.2013<br />

https://www.chotatujoho.go.jp/va/com/shinsei_yusojisan.html<br />

Ministry of Land, Infrastructure, Transport and Tourism<br />

• Construction Investment Statistics 2013, abgerufen am 20.08.013<br />

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• Construction Starts by Type 2013, abgerufen am 20.08.2013<br />

http://www.mlit.go.jp/common/000986230.xls<br />

• New Dwellings Started by Type and Usage, 2013, abgerufen am 20.08.2013<br />

http://www.mlit.go.jp/common/000986240.xls<br />

• Living Standard Basics 2007, abgerufen am 20.08.2013<br />

http://www.mlit.go.jp/jutakukentiku/house/singi/syakaishihon/bunkakai/14bunkakai/14bunka_sankou04.pdf<br />

• Buildings Reform and Renewal Report 2011, abgerufen am 20.08.2013<br />

http://www.mlit.go.jp/common/000230723.pdf<br />

• The new Energy Efficiency Standard for Houses and Buildings, abgerufen am 20.08.2013<br />

http://www.mlit.go.jp/common/000996591.pdf<br />

• Overview of Subsidiaries for Residential Buildings<br />

http://www.sumai-fun.com/money/10/<br />

Stockholm Convention<br />

• The new POPs under the Stockholm Convention, abgerufen am 20.08.2013<br />

http://chm.pops.int/Implementation/NewPOPs/TheNewPOPs/tabid/672/Default.aspx<br />

Tokyo Electric Power Company<br />

• Press Release, abgerufen am 20.08.2013<br />

http://www.tepco.co.jp/e-rates/individual/kaitei2012/<br />

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