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Der WählerInnenwille - Multiple Choices

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<strong>Der</strong> <strong>WählerInnenwille</strong> aus unterschiedlicher Perspektive<br />

<strong>WählerInnenwille</strong> achten heißt: Antworten geben auf die Sorgen der Menschen.<br />

In unserem System der repräsentativen Demokratie drückt sich der <strong>WählerInnenwille</strong><br />

zunächst dadurch aus, dass über die Zusammensetzung des Parlaments<br />

und in der Folge der Regierung in freien Wahlen entschieden wird. Die<br />

Kunst der Politik besteht darin, nach geschlagener Wahl eine arbeitsfähige<br />

Regierung zu zimmern, die Herausforderungen wie die Bekämpfung der<br />

Arbeitslosigkeit und die Absicherung des Wohlstands bewältigt. Den Menschen<br />

ist dabei die Frage, wer politische Hahnenkämpfe gewinnt, weit weniger<br />

wichtig als jene, ob sie mit Zuversicht in ihre Zukunft und die ihrer Kinder<br />

blicken können. Für mich bedeutet Demut vor dem <strong>WählerInnenwille</strong>n, Antworten<br />

zu geben auf die Sorgen der Bevölkerung.<br />

Christoph Leitl,<br />

Präsident der<br />

Wirtschaftskammer<br />

Österreich<br />

<strong>Der</strong> <strong>WählerInnenwille</strong> ist zumeist ein Konstrukt, das es PolitikerInnen sowie<br />

JournalistInnen ermöglicht, ihre Ansichten durch das Volk zu legitimieren. <strong>Der</strong><br />

angebliche <strong>WählerInnenwille</strong> will nach der Wahl auch dann eine rot-schwarze<br />

Koalition, wenn neunzig Prozent der SPÖ-WählerInnen auf eine rot-grüne<br />

Koalition gehofft hätten – so dieser im Interesse der Parteien ist. Würden PolitikerInnen<br />

den <strong>WählerInnenwille</strong>n tatsächlich ernst nehmen, könnte eine drittstärkste<br />

Partei niemals den Bundeskanzler stellen. Reale Effekte erzielt der<br />

<strong>WählerInnenwille</strong> erst dann, wenn eine politische Partei so geschwächt wird,<br />

dass es ihr nicht mehr möglich ist, ihre Machtposition aufrechtzuerhalten, oder<br />

eine andere politische Gruppe so gestärkt wird, dass de facto keine Regierungsbildung<br />

ohne diese Partei möglich ist.<br />

Nein<br />

Verena Schäffer,<br />

Ressortleiterin<br />

Innenpolitik beim<br />

österreichischen<br />

Jugend-Online-<br />

Nachrichten-Magazin<br />

CHiLLi.cc<br />

„<strong>Der</strong> <strong>WählerInnenwille</strong> muss eindeutig erkennbar sein.“ So lautet das oberste<br />

Prinzip, wenn es darum geht, ob ein Wahlzettel als gültig anerkannt wird. <strong>Der</strong><br />

ÖGB ist überparteilich und tritt nicht bei Wahlen für öffentliche Organe an. Deshalb<br />

tritt er unabhängig von Wahlversprechungen und Spekulationen über Wahltrends<br />

für die Interessen der ArbeitnehmerInnen ein. Geht es jedoch um die Interessen<br />

der ArbeitnehmerInnen, dann ergreifen ÖGB und Gewerkschaften sehr<br />

wohl Partei: nämlich für die ArbeitnehmerInnen. Dazu gehört unter anderem das<br />

von der Gewerkschaftsbewegung erkämpfte Recht, BetriebsrätInnen zu wählen.<br />

Und dabei zählt nur eines: der <strong>WählerInnenwille</strong>! www.betriebsraete.at<br />

Rudolf Hundstorfer,<br />

Präsident des<br />

Österreichischen<br />

Gewerkschaftsbunds<br />

(ÖGB)<br />

Was war der <strong>WählerInnenwille</strong>? Diese Frage stellen sich AnalystInnen, KommentatorInnen<br />

und JournalistInnen spätestens am Wahlabend. Früher machten<br />

die meisten ihr Kreuzerl dort, wo sie es auch beim letzten Mal gemacht haben.<br />

Inzwischen gibt es die unterschiedlichsten Motivationen, die Zahl der WechselwählerInnen<br />

steigt. Es gibt taktische WählerInnen, die eine Koalition herbeiwählen<br />

wollen, ProtestwählerInnen, die von negativen Emotionen geprägt sind,<br />

und Last-Minute-Decider, deren Motive oft sehr spontan sind. Die Antwort auf<br />

die Frage „Was war der <strong>WählerInnenwille</strong>“ können heute eigentlich nur mehr<br />

MeinungsforscherInnen mit ihren exit polls geben.<br />

Barbara Tóth,<br />

Innenpolitik-<br />

Journalistin<br />

<strong>Der</strong> <strong>WählerInnenwille</strong> ist teilweise klar, andererseits aber schwer zu erfassen.<br />

Wer in der Wahlzelle die Grünen ankreuzt, der oder die will damit zweifelsohne<br />

ausdrücken, dass ihm/ihr Umweltschutz, die Einhaltung der Menschenrechte, die<br />

Gleichstellung der Frau, die Verbesserung von Schulen und Unis und die Bekämpfung<br />

der Armut ein Anliegen ist, also die Themen, für die die Grünen stehen.<br />

Alexander van der<br />

Bellen, Bundessprecher<br />

der Grünen<br />

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