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Der WählerInnenwille - Multiple Choices

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<strong>Der</strong> <strong>WählerInnenwille</strong> und wie man ihn erforscht<br />

auf das Geschehen in den Tageszeitungen konzentriertes Phänomen. Die meisten der<br />

„neuesten Trends“, von denen man in den Tageszeitungen liest, halten nicht lange an.<br />

Historisch und geografisch verfestigte politische Muster bleiben jedoch oft lange erhalten.<br />

Psychologie<br />

Psychologie spielt nicht nur in unserem alltäglichen Umgang miteinander, sondern auch<br />

bei Wahlanalysen eine wichtige Rolle. Politische Psychologie befasst sich einerseits mit<br />

Machtausübung und Herrschaft und andererseits mit dem politischen Verhalten von Einzelpersonen,<br />

Gruppen oder ganzen Gesellschaften. So lassen sich viele Wahlmotive und<br />

Wahlentscheidungen, politische Einstellungen und Vorurteile auf psychologische Faktoren<br />

zurückführen.<br />

Wer beispielsweise anderen Menschen grundsätzlich misstrauisch gegenübersteht und<br />

sich damit schwertut, Menschen, die er nicht kennt, einen Vertrauensvorschuss zu geben,<br />

liest in der Tageszeitung oft die Kriminalberichterstattung und fürchtet sich auch eher vor<br />

Zuwanderung. Mangelnde Fähigkeit, anderen Menschen zu vertrauen, steigert also die<br />

Bereitschaft, ausländerfeindliche und rechtsextreme Parteien zu wählen. Dies wird vor<br />

allem dann aktuell, wenn die wirtschaftliche Lage schlecht ist und sich viele von der<br />

Sorge, sie könnten ihre Arbeit verlieren und keine gute Stelle mehr finden, anstecken lassen.<br />

Bei unseren Forschungen zum <strong>WählerInnenwille</strong>n ist uns vor vielen Jahren auch folgender<br />

Zusammenhang aufgefallen: Wer mehrere Fremdsprachen kann oder überhaupt<br />

mehrsprachig ist, fürchtet sich weniger vor Fremden und wählt mit einer geringeren<br />

Wahrscheinlichkeit ausländerfeindlich und rechtsextrem. Das Lernen von Fremdsprachen<br />

und die damit verbundene Auseinandersetzung mit „fremden“ Ländern und Kulturen<br />

prägt die Menschen, baut oftmals Berührungsängste ab und beeinflusst auf diese Weise<br />

auch das Wahlverhalten.<br />

Obwohl viele gerne behaupten, sie ließen sich bei der Wahl einer politischen Partei oder<br />

eines Spitzenkandidaten/einer Spitzenkandidatin von ihrer Vernunft leiten, sind Emotionen<br />

bei Wahlentscheidungen ganz zentral. Politik ohne Emotionen funktioniert nicht. Bei<br />

politischen Entscheidungen lassen wir uns von unseren Ängsten und Hoffnungen beeinflussen.<br />

Am stärksten sind die Gefühle Liebe, Freundschaft und familiäre Nähe. Oft<br />

wählen FreundInnen, Familienmitglieder und LebensgefährtInnen die gleiche Partei und<br />

beeinflussen einander stark in ihren Ansichten.<br />

Zukunftshoffnungen – auf ein besseres Einkommen, eine interessantere Arbeit, eine bessere<br />

Ausbildung, eine bessere Wohngegend oder gar auf ein langes, gesundes Leben –<br />

sind ganz starke Motivationen, die sich im <strong>WählerInnenwille</strong>n immer wieder finden lassen.<br />

Wegen dieser Zukunftshoffnungen sind politische Programme und die daraus resultierenden<br />

Wahlversprechen so wichtig. Parteien und deren SpitzenkandidatInnen müssen<br />

glaubwürdig machen, dass sie im Sinne dieser Hoffnungen etwas positiv verändern<br />

werden.<br />

Deutsch<br />

Eine der wichtigsten zur Erforschung des <strong>WählerInnenwille</strong>ns notwendigen Fähigkeiten<br />

ist die Kunst, Fragen zu stellen. Egal ob man ein psychologisches Tiefeninterview führt,<br />

um tief liegende Emotionen aufzudecken, oder ein biografisches Interview, weil man<br />

daran interessiert ist, welche Lebensereignisse politische Entscheidungen beeinflusst<br />

haben – auf jeden Fall ist ein gutes Sprachgefühl nötig, um verständliche Fragen zu verfassen.<br />

Bei standardisierten Umfragen ist es besonders wichtig, dass nicht nur die Fragen,<br />

sondern auch die Antwortmöglichkeiten eindeutig sind, damit die Ergebnisse sinnvoll<br />

ausgewertet werden können.<br />

Misstrauen,<br />

Sorge um<br />

den Arbeitsplatz<br />

Sprachkenntnisse<br />

verringern<br />

Angst<br />

Emotionen<br />

entscheiden<br />

Wahlen<br />

Motivation<br />

Hoffnung<br />

Richtig<br />

fragen<br />

Klare<br />

Antworten<br />

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