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Schwachstronapparatenonteure

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N o r m a l l e h r p l a n<br />

fur die Berufsklassen des Ibschinen- und Amuatebaues<br />

Berufe : Ihschinen- tuid Apparatebau<br />

Mechanikerbede<br />

Naschinenschlos ser<br />

Werkzeugmacher<br />

Dreher<br />

Decolleteure<br />

Zlelctrornechaniker<br />

Elektrowickler<br />

<strong>Schwachstronapparatenonteure</strong><br />

.~<br />

f '<br />

-<br />

INFO-PARTNER


~ _.<br />

. . - .<br />

Berufe: Kaschinen- und Apparatebau<br />

v/<br />

Mechanilse&%fe, Naschinenschlosser , J<br />

IlécoUpteure,<br />

. . . . . . . Wezkzeugmàch y,. byy9.<br />

Naschinenzeichner /<br />

1<br />

Elektromechaniker, Elektrowickler ,<br />

Schwachstromapparatemonteure.<br />

J<br />

.- . . ., . . ... . . . . .--. - ,<br />

Zeichen<br />

Bedskuride: Gewerbliche Naturlehre<br />

I<br />

- ... .<br />

Phterial-, ‘WerkzeÜg-’und Fachkupde . -. - .. . ’ . .<br />

P .- - .. .<br />

Rechan<br />

.- ~<br />

Muttersprache und Korrespondenz<br />

Buchführung<br />

Staats- una Wirtschaftskunde<br />

- ..<br />

. . . .<br />

. _ _ I<br />

-. . .-. -~ _.,<br />

- ,-<br />

-._.-...<br />

. ..<br />

II. Unterrichtsplan<br />

I . . -<br />

3<br />

. Y?<br />

Fächer T.lindest stundenzahl Höchststundenzahl ;lo<br />

Zeichnen . !320 4-40<br />

Gewerbliche- Naturlehre _ . _ . _ _ ‘.20 . . . . , 80. _ _ . .<br />

ZF Material-, Yerkzeqp und Fachkunde s 180 320<br />

/Rech=- - . - - . . . 80 _. 160 l140) ...<br />

‘Muttersprache und Korrespondenz<br />

GO<br />

Buchführung 60 (40)*<br />

Staats- und Wirtschaftskunde 60<br />

120 -<br />

80<br />

80 .<br />

* Ergäazung zu dezi Normallehrpläaen für die gewerbliche Berufsschule, erlassen vom<br />

Bundesamt fur Industrie; Gewerbe und Arbeit am 18. Augut 1541.<br />

we Die Stundsnzahl in Suchführung kann fur Industrielehrlinge auf das Fíinim von<br />

40 angesetzt werden.


- 2 -<br />

Beispiele der Verteilzng der Fächer und Sturdenzahlen auf äie vier Lehrjahre<br />

a) Gesain-tstun&enzahl a00<br />

jährliche Stundenzahl 200<br />

wöchentlich 5 Stuidea während 40 Sciiulwochen<br />

1 Fächer<br />

1. Jahr 2. Jahr 3.sS:%i 4. Jahr Total<br />

sta. Std. Std. Std.<br />

Zeichnen<br />

Gewerbliche Iaaturleke<br />

Xaterial- o Werkzeug- und Fachde<br />

Rechnen<br />

Nuttersprache und Korrespondenz<br />

Buchführung<br />

,Staats- und \firtschaftskunde .<br />

.L<br />

a0 80 80 a0 320<br />

20<br />

-- --<br />

I-<br />

20<br />

40 60 40 40 iao<br />

--<br />

40 40 -- 80<br />

20 20 20 20 a0<br />

-- -- 30 *(20) 30 a(20) '60 "(40)<br />

-- -- 30 30 60<br />

Total 200 200 200 200 aoo<br />

I<br />

Fächer 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jailr Total<br />

Std. Std. sta. Std. sta.<br />

Zeichneii 100 100 100 100 400<br />

Gewerbliche Eaturlehe 40 -- -- -- 40<br />

i'hterial-, Werkzeug- Lmd Fachkunde. 40 80 60 60 24.0<br />

Rechnen 40 40 -- -- EO<br />

Nuttersprache und Ilonespondenz 20 20 20 20 ao<br />

Buchf ~lhrung -- -- 30 30 60<br />

Staats- vnd Virtschaftskunde -I<br />

--<br />

30 30 60<br />

ri/<br />

Total 230 240 240 24.0 700<br />

i


- 3 -<br />

c) Gesantstuidenzahl 1120<br />

jailrliche Stundenzahl 280<br />

wöc:ienblich 7 Stunden wziread 40 Schulsrochen<br />

Pächoï<br />

I<br />

1. Jahr<br />

Std.<br />

2. Jahr 3. Jah L;. Jdx Total<br />

Std. Std. Std. s td.<br />

Zeichnen , 100<br />

Gewerblj-che Fatur-lehre 60<br />

iiaterial-, ilerkzeug- und Fachiande 40<br />

Xechen 40<br />

Phrttersprache LUI¿ Korrespondenz . 40<br />

3uc:lful~ --<br />

Staats- md Virtschaftskunde --<br />

Totrl 280<br />

100 100 100 4 O0<br />

- -- -._ GO<br />

100 80 80 300<br />

40 20 20 120<br />

40 20 20 120<br />

-- 30 70 50<br />

-- 30 30 60<br />

280 280 280 1120<br />

1 I<br />

d) Gesautstvndenzaiil 1280<br />

j%rliche Stundenzahl 320<br />

wöchentlich 8 StunBen während 40 Schulvochen<br />

FZcher<br />

2 ei chnen<br />

Gewerbliche Naturlehre<br />

Yiaterizl- Werkzeug- und Fach! unde<br />

Eechnen<br />

tlut tersprache und Korrespondenz<br />

Buchführung<br />

Staats- rm6. Wlrtschaitskunde<br />

! Total<br />

1. Jahr 2. Jahr<br />

Std. Std.<br />

120 12c:<br />

80<br />

40 120<br />

40 40<br />

40 50<br />

I- --<br />

--<br />

-- --<br />

320 3 20<br />

I<br />

3. Jahr 3. Jak Total<br />

Std. Std. Stc;.<br />

100 100 4 40<br />

-- --<br />

80<br />

80 80 I, 20<br />

40 $0 160<br />

20 20 120<br />

40 40 80<br />

40 tto 30<br />

32c 520 1230<br />

Die unter lit. a) in den einzelnen Fächern aufgefuhrte Gesmtstmdenzahl dazf<br />

nicht cnterscL-itten werden.<br />

Vorstehende Schemas über die Fächer- und Stundznverteilrmg dienen als Wegleitung<br />

für die AMsteliung der örtlichen Lehrpläne. Zudem wird auf Abschnitt 3 I1Pflichtfachsr<br />

rrnd Stunäenzaiil" der L'egleitung fUr die Organisation des beruflichen Unterrichts<br />

ai don gewerblichen Szhulen Lmd deren Subventionierurg durch den 3mci VOLI<br />

18. A-ymt 1941 hingewiesen.


-4-<br />

Die zweclunässigste Lösung fk die Organisation des Unterrichts ist d m m5glich,<br />

~.ieim die Schiilerzahl die FÜhruï~g vcn Klassen gestattet, welche den einzelnen<br />

Lehrjahren oder Semestern entsprechen.<br />

:Iöimen bei Berufen i ~ vierjälxiger t<br />

Lehrzeit lediglich drei lilassenstufeii ce-<br />

Sildat werden, so erupfiehlt es sich, wenn möslich die T,e!vlinge der bei6.eii l.e.tz.teii<br />

. T,ehr,ja,ime zu einer Klasse zu veredgen.<br />

1. Klasse: erstes 1,ehxjah.r<br />

2. ICiasse: zweites Lehrjahr<br />

3. !Classe: drittes und viertes Lehrjalm<br />

Ist einer Schule die ?- nur zweier Klassen möglich, so sind die in den<br />

ersten zwei Jahren der Lehrzeit stehenden Lehrlinge m Unterstufe und &iejei~g?n<br />

des bitten und vierten Eehrjdires ZUT Obemtufe zu vereinigen. Die Fu2.ir~x eineieinzigen<br />

Sammelklasse, in welcher die Lehïlii~e sämtlicher 1,ehrjûhre zizsameeefasst<br />

irerden, ismi nicht 'sefziedigen. Siehe Ziffer 2 "Organisation aid. Glied.eiu@<br />

der beîeits erwähnten "Yegleitury".<br />

Deï Unterricht der Berufsschule hat dm Lehrlingen die für Lie Berufsausü'oug<br />

gmm


- 5 -<br />

sowie die Ausaxbeituqg eines detaillierten Lehrplanes bilden die Grilndlagen fUr die<br />

sorgfLtige Vorbereitung des Unterrichts. Im LehLqlan ist eine Verteilmg des gesamten<br />

Lehïstoffes auf die einzelnen Lehrjahre unter Bonicksichtiguï~ der ZUT Verfügmg<br />

stehenden Zeit vorzunehmen. Dadurch wird eine wichtige Voraussetzw fUr den Unterrichtserfolg<br />

erfüllt.<br />

ïV.<br />

Lehrstoff<br />

==E=========<br />

-<br />

Dem iuchfolgenden Stoffprogrm ist die E Ö c h s t s t u n d e n z a h l<br />

zugrunde gelegt wcrden. Die Auswahl des Lehmtoffes hat der ZUT Verfügung steheiiden<br />

GesatitstuiGenzahl und deren Vezteilung auf die einzehen Fächer in jedem eiiizelnen<br />

Falle Eeciuiuilg zu tragen.<br />

1. Zeichnen (320 - @O Stunden)<br />

Dieser Unterricht umfasst geometrisches Zeichnen, Projektionszeichninen mid<br />

Verltzeichr-en. Die Schüler sind zu befLhigeii, Yísssicizzen einfacher Bestandteile<br />

aus dem Gobiete des Naschinen- und Apparatebaues fachgerecht darzustelle3 un¿<br />

Werheichungen lesen zu können. Dies setzt aie 3eherrschung des geometrischen Zeich-<br />

riens, der Trojektionslehre und der V. S. II. - Formen voraus. Xebst dem Zeic'meii init<br />

',linke1 uid Ileissschiene ist insbesondere :,as freihändige Skizzieren zu üben,<br />

9el der Aufgabenstellmg md Auswahl der PIodelle für die Schüler ist den :\jesonderhloiten<br />

der betreffenden Beiufe und de? Örtlichen Gewerbe- uid Industriebetrie'se<br />

soweit als möglich Rechiiung zu trwen.<br />

S t of farogrm<br />

h<br />

Harìdhab~ der Zeiche%eïäte. SclirQe Slocksc!l;-i.ft nach den V. S .X.-lomen.<br />

Has R s täl>c Zeichnungs f ormat e. Geometrische Korn t rukt i onen. Skizzisrcn von ebenen<br />

Flächen init !Lasseintragungw. Fro jektioiislehi-e anhand einfacher Lodella aus dem<br />

Berufs. Ibschinenelemente und deren Sinnbilder wie Gewindesysteme, Schauben,<br />

>!uttein, Yieteii, Keile, Kone, Zahnrider, Federn. Darstellung vai Schweissarbeiten<br />

unter '~3eriiclcsicStig~mg der Schweisszeichen. Schnittdarstellungen. Perspehrtifische<br />

Skizzen.<br />

ZinfCi in die Bearbeitungsaqaben. sTolcrierte Durchmessex- mid Läageinasse.<br />

Das ISO- Toleranzsystem. Gebräuchliche Sitze. Skizzieren und Aufzeichnen vai Einzelteilen<br />

mit allen Angaben Über Bearbeitung, Sitze und Toleranaen. Anfache Zu-<br />

Srneils tell-mgen imch Skizzen von Zinzelteiieii. Stückliste , iie~kstof~Jezoic~~iL~e<br />

Iierausziehen voi1 Details aua eiiifachen Zusanmenstelluïen.<br />

- FÜz Cie Lehrliqe nachstehend aufgefXirtcr3erufe ist der LehrstoÎf wie<br />

folgt zu eïgikzen:<br />

Maschiaenzeichier<br />

Im Sahen des Zeicheiiuiiteizrichts sin& die Le-hriiqe insbesondere in der !:Oii&imktiven<br />

Ausarliei tung einfricher Details aus dem Plaschinen- und Apparatebau zu í3rdern.<br />

Die rechnerisc!ier- und materiallcundlxhen Gnmdlagen können dabei an aagetrandten Beispielen<br />

aus clem Gebiete der TIechani!:, Festigkeitslehre mid Elektrotechnik vertieft<br />

werdeii.


- 6 -<br />

Elektromechaniker, Elektrowickler, Schwachstromapparatemonteur<br />

Vichtige Symbole und Sinnbilder, welche in der Elektrotechnik Veiwenduv finden.<br />

Einf5hmng in das Schemazeichnen. Prinzipscheinas , Schaltschemas fib Stark- uiid<br />

Sc hwaciis t romanlagen.<br />

2. Gewerbliche ?Taturlehre (20 - 80 Std.)<br />

In dei- gewerblichen Naturlehi-e sind anhaiid von Demonstrationen aid Versuchen<br />

vor allem die wichtigsten olementaren Grundbegriffe der Physik und Chemie als EinfGkcung<br />

und Vorbereitung ful- die nachfolgende tlaterial-, Werkzeug- und Fachkmide<br />

zc vermitteln. Dieser Unterricht setzt seitens der Lehrkraft neben der Fagkeit,<br />

die chemischen und physikalischen Gmdbegriffe mit den Schiil-ern eqerimentell zu<br />

erarbeiten, insbesondere genügende Kenntnisse über die praktischen Sedkfnisse im<br />

Naschinen-und Apparatebau voraus.<br />

Stoffprogram<br />

Aus dem Fachgebiet der gewerblichen Ph..sika Feste, flüseige und gasf.5imigc<br />

Körper. Physikalische Eigenschaften der Iiörper. Teilbarkeit i Zärte, Eoh.Zsisn, Adhäsions<br />

Kapillarität, iGrpeqewicht, spezifisches Gewicht. Druck uid C-i-ucl_ausbi.eitwig.<br />

Ausdehnung und Zusmenziehmg. Zrstameiz. Sc%elzen, Siec?en, TTerdm-yfen,<br />

Kondeasiereii. iJämeque1le;z. W;-Lrinemessung. t,’araeLnenge (Kalorien). Spezifische Värme.<br />

Zei zwert der Rreiuis t o f f e \Jarinel e i tmg .<br />

Sus dem Fachgebiet der gewerbliclien Chenue: Einfulirurig iii die GrnuiGJegTiffe.<br />

Element , Gemenge Verbindvng. Physikalischer und chemischer Vor-.<br />

Sacerstoff i<br />

schuta.<br />

1:ohlenstoff<br />

Ozon, Oxydation, Fcduktion, Luft , Wasserstoff r.rasser, Rostxi, Xost-<br />

Kohlenoqd, Kohlendioxyd, Stickstoff.<br />

Schwefel, Phosphor, Natrium.<br />

Säuren, Laugen, Salze.<br />

A w dem Fachgebiet der Elektri zi tat slehre : Virhmgen des eleMrischeii S tromes<br />

(Wärme-, magnetische und chemische Virhmg) . Gleichstrom. Stromstärke: Spmnung,<br />

iliders t and. Nas seinhei t en. VerwendLux der ge’srauc hlichen Pies siils t m ent e. Ohsches<br />

Gese-cz.<br />

Schdtung von iiiderstäïden, Serie- un& Farallelschaltung. Shun-i; . Vorschaltwifierskand.<br />

Spammgsverlust.<br />

Stromquellen: Galvaniszhe Zlemente i Thermoelemente Batterien, AkhmLdatoren.<br />

Schaltung von Stromquellen. iiagnetia-ums, Glektromagnetisms. Induktion, ’.rechselstrom.<br />

Traasfcmatoreii.<br />

Kechmische und elektrische Arbdit und Ieistung. ri~irkungagrad. Vorschriften betre?fend<br />

Arbeiten an elektrischen Adagen.


Dei- Unteirricht hat sich auf 6ie Xenntïlisse der wichtigsten i;i 3eniÎe vorkamendeil<br />

îfaterialien und ilerkzeuge zu erstrecken. Die damit iii Verbini-w stehonden Brbeitstechnilmi<br />

sind du-ch ar’oeitshidliche Demonstrationen zu erkExii. Iii der Berufsschule<br />

ist vor allein das Versthbis für diese Arbeitstechniken als UrgS.nzLmg<br />

zur praktischeii Ausbil6ung der Lehrliwe in den Betrieben zu fördern. Dadurch !mm<br />

&e Aufgabe der Lehrmeister in weïtvoller Ueise unterstatzt werden. Die Lelqlaiie<br />

der Semfsschulen sind nach 1’6gI.iclGceit mit den in den Reglemeaten über Cie Lehrlingsauskil6mig<br />

enthaltenen Lehrpro,pmieii der LeL-betriebe in Ue’aereinstimae; zu<br />

bringen. Zu Beginn des ersten Lehrjahres ist daher der Unterricht über die Raiidwerkzelwe<br />

in den Vcrdergnnd zu stellen.<br />

In llahmen der Fac‘dmde sind die in der gewerblichen Naturlehi-e erarbeiteten<br />

Gmidlagen anzuweiiden. Anhand von geeignetem Anschaumgsrnaterial siiid die Gmdgesetze<br />

der Kechanik und Elelstrotechnik an den in der Praxis vorkommenden TVerkzeugmI<br />

Naaschinen und Apparaten zu erazbeiten. 3:s sind auch diejenigen Kenntnisse Über die<br />

elektrischen Anlagen xu vermitteln, Lie fiir c?ie fachgemässe Bedieiimng xi& Vartutq<br />

solcher Eixichtcngen voi-ausgesetzt werCen inussen. Bei der Auswahl des Lehrstoffes<br />

ist ien lesonderheiten de;: örtlichen GewerSe- und Indastriebetriebe -nach iIÖ$ichkei-t<br />

Rechnung zu tragen. Geeignete Lichthilder uïid gut vorbereitete Eesucke Fil 3etrieber_<br />

des Haschinen- und Apparatebaces kSimen als wertvolle ErgFazung Les Unterrichts<br />

dienen.<br />

In der Xaterial-, Werkzeug- un6 FaciLmnde ist in Zusmenhq mit der Beilandluilg<br />

der einzelnen WerkLew ikschinen, Apparate und Anlwen auf die Unfallverhütung<br />

einzutreten. Dabei sind namentlich auch die Vorschriften fur das Arbeiten zm<br />

eleMrischen Anlagen zu besprechen. Zoeïiso sind über die ersten IIilfaleistwer, bei<br />

Unfällen die elementaren Anleitwen zu erteilen. Gegebenenfalls können einzelne<br />

Fragen aus dem Gebiet der TJnfallverhiituw dwch gelegentliche 7eranziehq von<br />

Fachpersonen behandelt werden.<br />

Stoffpi-ogram<br />

I<br />

Nat erial’rrunde :<br />

Gewinnw, Verarbeitung, 3igenschaften und Verwendung der wichtigsten im i:íaschineiiund<br />

Apyoretebau vorkommenden Netalle wie Gusseisen, Stahl, Kupfer, Aluminium, ZinnI<br />

Zink, Blei, Nickel, Chrom, Wolfram; Silizim und deren Legierungen.<br />

Halbr’abrikate wie Walz-, Zieh- i Press- und Schniedpïodukte.<br />

Wardrieliandlu~ von Stahl: Glühen, Zärten, Anlassen, Bergüten, OberflächenhkLrtvng.<br />

\itrlcstoffprüfung. ihlfsmatei-ialien. Eeinigmgs-, Schleif-, Schher- uid 3os.tschutzmittel.<br />

Schweiss- und Lötinaterial-en. Isoliermaterialien. Brennstoffe.<br />

Werkzeqyhde :<br />

Kenntnis, Verwendung und Unterhalt der gebräuchïichsten Kesswerkzeuge der T!erlczeuge<br />

und Vorrichtwen zum Anreissen sowie ler Xandwerkzeuge und IJei-kzeypaschiiien<br />

für die spanabhebende Bearbeitung. Behandeln der grundlegenden 8-beitstechnilsen wie<br />

PIeisseln, Pellen, Schaben, Drehen, Soimen i Hobeln ,Fräsen, Räumen Schleifen, Zonen<br />

mid Lappen.


-3-<br />

Kenntnis. verwenduzg und Unterhalt der Irerlczevge und Werkzeugmaschinen fii- spaïïlose<br />

Bearbeitax. Xeimtnis der entsprech~nden Arbeitstechniknn wie Scheren, Stanze-, Diegen,<br />

Pressen, Schmieden.<br />

Wichtige Übrige Arbeitstechniken wie Vorschrauben, Verstiften, Verkeilen, Hieten,<br />

Löten (hart uiid weich), Autogenschweissen, elaktrisches Schweissen, Srermschneiden.<br />

F achkunde<br />

Aus dem Fachgebiet der Nechanik: FIebelgesetze, Rollen, Flaschenzüge, Stei,guïngen.<br />

Keile, Koiie. Gleichföimige, geradlinice und laeisfömige Bewegung. Einfache und<br />

mehrfache üebersetzungen bei Siemen und ZahnrëCem. Schecke und Schneckenrad.<br />

Kombinierte Getriebe.<br />

Drehzahlen, Schnittgescliwindigkeiten und Vorschübe bei der spanabhebenden Bearbeitung<br />

wie Bohren, Drehen, Fräsen un& Schleifen. Yechselräder- und TeilltoFfoerechungen.<br />

Ungleichförmige, geradlinige Belregmg. Freier Fall. Sublängen, Hubzahlen und Schilittgeschwindq$eiten<br />

beim Iiobeln und Stossen. Ungleichförmige Kreisbewegung. XLubeltrieb.<br />

Gleitende und. roll.ende Reibung. Schiefe Lbene. Schraube.<br />

bIechanische Arbeit und Leistung. Wirkxngsgad. Leistwmessung. Zentrifugalkraft.<br />

SchwungrS,der.<br />

Angewandte Aufgaben aus dem Maschinen- uiid Apparatebau. Seber und hpen. iiosserund<br />

Wjsmelcraftniit zung.<br />

Gmdbegriffe der Festigkeitslehre. Einfache Pestigkeitsberechnungen über Zug-,<br />

Druck- ,Scher- vnd Biegungsbeanspiuchung.<br />

Aus den? :ac!vebiet Cer Elektrotechnik: Slelctzisciie \E.-meaL.qen, ?awheieung,.<br />

Fei s swas serspei cher Schweiss an1 wen (Licht b ozen und :-:i dem tanis schwe i 6 sung) , Oe f ?n<br />

f-5~ Y5rrrrci. "lementaLe Zmdlagen fi& Vechselstrom. ?rarsfom.tore:i. Ant-ie'xmotoï-en<br />

fUr 7..'ar!czeugmasc:hinen uid Tzansportanìwen. ZrLschluss, glcrzschluss i<br />

Sicherungen, ::otorschutz. Isolierxg, Kleinspamung, :r&ung, :'ullung.<br />

Für die ï,elirliììe der nachstehend aufgeführten Sede ist der Lehrstoff sinn-<br />

..<br />

ge&?ss die folgt au e r m en:<br />

Naterial- uiid !ferkzeug.lrunde<br />

3.ektromech~ker , Elektrowidkler ,<br />

Schwachstromapgaratemonteure<br />

Gewinnung, Verarbeitw, Zigenschaften und verwend^^ der wichtigsten in den be-<br />

treffende2 3erufen vorkommenden Yiterialien wie Dynamobleche y<br />

Isoliematerialien.<br />

Fachkunde<br />

Decolletcure<br />

Widerstanda- unG<br />

Aufbau, Vir!c~ugsweise ~md Unterhalt der wichtigsten Automatendrehbänke unS. Zusatzapparate.<br />

Sixmibegriffe über die Yerstellung und. ~firhngsweise der Kuvenscheiben.


i':lektromechaniker<br />

Gleichstromgeneratoren, Gloichstrcmmotoren. Eicphaser,wechsels.troin.Leis.tungs'oerechnui%.<br />

Phas envers c hiebuzz. Kondensat oren. he iphas enwechs e Is t r ou .Trans f orut oren.<br />

'h~'ec'nselstroiii-Xollektormotoren. Messwandler.<br />

S ;hvrachstro-alagen. Kontaktvorrichtuen Signalanlageïl. Steueiuxen. Gmidlageiî<br />

der Verstärkertechnik. %leaentare Gmd.las;en der L'icklerei.<br />

Zlektrcwickler<br />

AufÏoaLi und \!irlcungsweise von StrouL- und SpaM&swandlern fUr PIesszwecke.. T;-a.iicfomtoreii;<br />

Kotoren, Generatoren und Umformer fUr die verschiedenen Stromazten.<br />

Gmiidlagen fUr die Hand- und Piasclzinenwicklerei. Aufbau und Schaltuq von 'Yiclcluììen<br />

fUr Apparate , Transfomatoren, Statoren und Rotorea.<br />

c<br />

Thsozetisciie Grundlagsn fui- üie Pi5ifUaf; der Windungczahl<br />

Schaltiuig und Isolation<br />

von iricklqen. Aufbau und iliïkungsweise der gcbriiuchlichen \Jiskelinaschiiioii LUI?.<br />

Eai?cl~ierbzn4e.<br />

Schwochstromapparatemonteme<br />

A~foa~i, Verwendung uiìd Unterhalt der wichtigsten Elemente Apparate und Voizichtungen<br />

ails dem Schwachstromapparate'oau: :$?ass- uxd Tsockenelenente , Ladevorrichtugen fi&<br />

Aldcurmilatoren, Kondensatoren, Drosseln, Gleichrickter, Belais, Sucher,; Schliissel,<br />

IIikzo~hoiie Telephon, !,lecker, dLmeimwi3alter.<br />

Elementare Grundlagen fUr die i;Ticlclerei voli hpparatezi, kleintransfomiatoren aid<br />

iileimotoren für Gleich- und YJechselstïoai. Yiementare Gmdlagen der 7erstW:ertechni!:,<br />

iiochfrequenxgerete.<br />

-<br />

4. Rechen (80 - 160 Std.)<br />

Der Rechenunterricht ist vom ersten Semester an auf beruflicher GmiZl2f;e zu<br />

erteilen. In Verbindung mit dem schriftlichen Rechen ist das Kopfreclmen uid<br />

Sci?ätzen systematisch zu pflegen. Wo sich Gelegenheit bietet. sind das Zanùhaoen von<br />

Tabel'.on ~md das Lesen graphischer Dasstellungen zu Eben.<br />

Xit dem Rechnen im Eaìmen der vier Grundoperationen ist die ZinfSruilg in Oie<br />

Suchstabengcössen zu verbinden. Das Ziel wird darin bestehen, den Lehrling aii befähigeil,<br />

einfache Gleichungen des ersten Grades nit einer Unbelcznntrn selbstkhhg<br />

Z'.I l5sen.<br />

Das Rechnen der OberstvTe bewegt sich im Stoffgebiet der Kzchwik. Es ist deshalb<br />

Aufgabe der Örtlichen Lehrpläne, je nach den bestehenden Ver,%ltnisson, 6i.e<br />

entsprechende Einreihmg des Lshrstoffes der beiaen Facher Iiechiien un6 XecIiaa.ik festzvlegen.


- 10 -<br />

Siehe Lehrstoff der ~Tormallehqläm fiir die gewerbliche SemfsschLììe, Seiten<br />

29 ma 50.<br />

Festigen der vier Grundoperationeil an Beispielen aus den Gebiete de.- LSqen-,<br />

Flachen- IYÒqer- und Gewichtsberechnuqen. Aufga:Jen über Kat ecialpreis , Arbcits-<br />

Zeit und Arbeitslohn. hngewandte Uebungen im Prozent- und Ilmchrechnen. Zechenioweil<br />

am &em Gebiete der IIechanilc und der Elektrotechnik (siehe Lehrstoff Linter<br />

FacLhmde).<br />

& îiuttcrsprache und Korrespondenz (60 - 120 Std.)<br />

Siehe Lehrstoff der I\rormallehrpl2.ne fUr die gewerbliche Berufsschule, Seiten<br />

27 bis 29.<br />

6. Euchfiümq (60 - 80 Std.)<br />

Siehe Lehrstoff der EJormallei~pläns für die gewerbliche Berufsschule, Seite 31.<br />

7. Staztc- und Virtschaftshnde (60 - O0 Std.)<br />

Siehe Le-kstoff der Nonriallehrplkhe f'jr die gewerbliche Berufsscliiile I<br />

32 bis 35.<br />

Seiten


Schmid, Rhyner AG Lack- und Farbenfabrik 8134 Adliswil-Zurich Tel. O1 91 6033<br />

Depots Zurich, Kanzleisirasse ill, O1 23 67 25 Bern. E Bee!, 031 22 40 84<br />

Luzern, Kasimir-Pfyfferstrasse 13a, 041 2326 77 Rirsfelden. R Bianchi, 061 42 9304<br />

Oberurnen, W Rudolph, O58 4 17 12 Heirnbcrg. Schweizer & Co, 033 37 14 24<br />

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Schweizerische Maler- und Gipsermeisterzeitung Nr 8 I21 April 1972<br />

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Schweizerische Maler- und Gipsermeisierzeilung Nr 8 I21 April 1972<br />

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Schweizerische Maler- und Gipsermeisterzeilung NI ü I21 April 1972<br />

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Schweizerische Maler- und Gipserrneisterzeilung Nr 8 i 21 April 1972<br />

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Schweizerische Maler- und Gipserrneisterzeilung Nr. 8 I21 April 1972<br />

Wir nennen uns COLORES<br />

Handelsgesellschaft Diese Bezeichnung<br />

weist zuruck auf die POer-Jahre:<br />

Nachkriegszeit, Krise, Warenmangel.<br />

Damals haben sich einige Maler<br />

zusammengeschlossen, um gunstig<br />

einzukaufen. Heute sind wir die einzige<br />

nennt uns:<br />

Die von der COLORES<br />

Die Farbigen<br />

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Schweizerische Maler- und Gipsermeisterzeitung Nr. 8 121. April 1972<br />

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Schweizerische Maler- und Gipsermeisterzeitung Nr 8 I21 April 1972<br />

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Schweizerische Maler- und Gipsermeisferzeitung Nr 8 I21 April 1972<br />

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Stellen - vor dem Verwittern<br />

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ungehindert entweichen.<br />

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Schweizerische Maler- und Gipsermeisterzeitung Nr ü i 21 April 1972<br />

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Schweizerische Maler- und Gipsermeisterzeitung Nr 8 I21 April 1972<br />

Aktueller Punkt:<br />

.-in vielen Bauten setze ich Backstein oder<br />

Siaitbeton für die Aussenwände ein.<br />

Wie isoliere ich hier das Aussenmauerwerk<br />

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Mit SECCOPOR-lsolierplatten haben Sie gleich<br />

mehrere Trümpfe in der Hand: bessere<br />

Isolation dank Kombination mit Polystyrol,<br />

kürzere Bauzeit durch grössere Elemente<br />

I (50xI33,3cm). saubere und trockene Montage,<br />

Einsparung des Putzes dank glatter Oberfläche,<br />

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entsprechende Wahl der vier erhältlichen<br />

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Schweizerische Maler- und Gipserrneisterzeitung Nr 8 I21 April i972<br />

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Schwe'zerlsche Maler- und Gipsermeisterzeitung Nr 8 121 April 1972


Schweizerische Maler- und Gipserrneisterzeiiung Nr û t21. April 1972<br />

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des Schwe¡zedSChen Auto- und Wagenlackierer-Verbandes<br />

der Verelnlgung Schweirsrlscher Metallschutz-Flrmen<br />

der Schwelzerlechen Jungmaler-Vereinloung<br />

der Verelnlgung Schweirsr Maler-Fachlehrer und<br />

der Schwelzerlschen Vereinigung der Industrie-Lackierermeister<br />

REDAKTION UND SEKRETARIAT:<br />

Schwelzerlscher Maler- und Gipsermeister-Verband<br />

Ramistrasse 8. äW1 Zurich, Teleion O1 /32 a3 28<br />

Rsdaktlon: O. Mbrlkofer. Dr. Rob. MbIIer. A Spaltenateln<br />

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Inhalt<br />

79. Jahrgang - -<br />

Nr. 8<br />

21 April1972<br />

Aus der Vorgeschichte des Ausbildungszenlrums des<br />

SMGV in Wallisellen . . 157<br />

Start und Baugeschichte des Ausbildungszentrums . 159<br />

Die Schnupperlehre - Hilfe fur den Start ins Berufsleben<br />

. 160<br />

Berufsberatung und Schnupperlehre - Aus der Sicht<br />

__ eines Meisters . . . . . 165<br />

Einfuhrungskurse fur Malerlehrlinge - ja oder nein7 166<br />

Einfuhrunaskurse im Maleraewerbe . 167<br />

168<br />

169<br />

173<br />

Der Lehrlhgsunterricht in der Berufsschule<br />

Materialkunde fur Maler<br />

Lehrabschlussprufungen fur Maler<br />

Der Gipserberuf / Ausbildung - Start zum Weiterkommen<br />

. . , . . .<br />

In der Fachschule - Lehrgang und Ziel<br />

Die Weiterausbildung im Gipsergewerbe<br />

Die Zukunft des Gipsergewerbes<br />

Vom Studium zum Malerberuf . . . .<br />

Was ist die Schweizerische Jungmalervereinigung<br />

(SJMV)? . .<br />

Vorbereitung auf die Meisterprufung<br />

Gedanken zur Meisterprufuncl<br />

177<br />

178<br />

179<br />

160<br />

182<br />

183<br />

184<br />

190<br />

Kurse für Fachlehrer an EerÜfsklassen fur Maler . 191<br />

Arbeitsprogramm Weiierbiidungskurs fur Fachlehrer<br />

an den Berufsschulen fur Maler (Farbenlehre) . 196<br />

Eines Waiers Lehr- und Wanderjahre t 99<br />

Ist der Maler noch ,tin*? 201<br />

Hat dss Melergewerbe in 10 Jahren noch genugend<br />

qualifizierte Arbeiiskrafte? . 204<br />

Sind die Strukturen der Bauwirtschalt noch zeilgemass?<br />

. . . < . . . 207<br />

Delegiertenversammlung der Schweizerischen Jungmalerverenigung<br />

. 208<br />

Vorschau auf Nr 9.4972<br />

Die Fassadenreinigung II. Teil<br />

Die Techniken der polychromierten Holzskulptui<br />

rgewerbe<br />

jszentrums des SMGV in Wallisellen<br />

ie Suche nach einem gendstuck<br />

in der Stadt Zusich<br />

unsere Bemùhungen<br />

ie nahere Umgebung von<br />

?- und Gewerbeschule<br />

i Es zeigte sich in der<br />

dass es unmoglich war,<br />

et ein fur unser Vorhaben<br />

isses Areal zu einem ver-<br />

:is zu finden, sodass der<br />

gezogen werden musste<br />

den Gemeinden Glattietiikon<br />

mussten, der unrkehrslage<br />

wegen, fallenden.<br />

Durch ein Zeitungs-<br />

4n wir etwas spater aufein<br />

Grundstuck nahe des<br />

illisellen, das flächenmassprach,<br />

was wir suchten,<br />

erantworlbaren Preis. An<br />

if waren aber eine Geneer-<br />

und eine Architekturgeknüpft<br />

Als Generalunzeichnete<br />

die Oerlikon-<br />

,bilien AG, die Planung<br />

o H P. Zweidler zu uber-<br />

! beiden Auflagen wurden<br />

lerbandsinstanzen vorerst<br />

mischten Gefühlen aufge-<br />

,bei sich unsere anfangli-<br />

.en allerdings schon nach<br />

Kontaktnahrnen zerstreu-<br />

Uberzeugung Platz machr<br />

es mit absolut seriosen<br />

tun hatten.<br />

1964 wurde mit der Geneung<br />

der Kaufvertrag uber<br />

idstuck an der Grindel-<br />

Strasse in Wallisellen abgeschlossen,<br />

unter dem Vorbehalt der Zustimmung<br />

durch die Delegierlenversammlung<br />

Unserer Deiegiertenversammiung. die<br />

im EXPO-Jahr 1964 am 12. Juni in Lausanne<br />

stattfand, wurde durch den Zentralvorstand<br />

folgender Antrag unterbreitet.<br />

1 Der Zentralvorstand wird beauftragt<br />

- Das Grundstück Kat Nr 5835 in<br />

Wallisellen zum Preise von 1 O00 O00<br />

Franken gemass Kaufvertrag zu erwerben<br />

und darauf in Verbindung<br />

mit den zustandigen kantonalen<br />

und eidg. Instanzen die definitive<br />

Prolektierung und den Bau eines<br />

zentralen Berufsschulgebaudes fur<br />

das Schweizerische Maler- und<br />

Gipserhandwerk in die Wege zu leiten;<br />

- zur Finanzierung des Grundsiuckkaufes<br />

und des Baues eine Anleihe<br />

aufzunehmen;<br />

- zur Deckung der auf dem Bauland<br />

anfallenden Zinsen im Hochstbetrage<br />

von jahrlich Fr. 40 000.- von den<br />

Rùckvergutungen des VSLF und der<br />

Colores den entsprechenden Betrag<br />

abzuzweigen<br />

2 Die Prasidenienkonferonz wird beauftragt<br />

157


~ Weiterbildungskurse<br />

Schweizerische Maler- und Gipserrneisterzeitung Nr 8 I21 April 1972<br />

- das Projekt fur ein zentrales Berufsschulgebaude<br />

zu prùien und<br />

beim Vorliegen der zustimmenden<br />

behordlichen Berichte ZU genehmigen.<br />

- den zum gegebenen Zeitpunkt durch<br />

den Zentralvorstand vorzulegenden<br />

Finanzierungsplan zu prufen und<br />

falls in Ordnung, die Baukommission<br />

zu bestellen und sie mit der Ausfuhrung<br />

des Projektes zu beauftragen.<br />

Nach reger Diskussion seitens der Delegierten<br />

wurden Antrag des Zentral-<br />

Vorstandes und Kaufvertrag mit eindeutiger<br />

Mehrheit, bei nur sechs Gegenstimmen,<br />

genehmigt.<br />

Eingehende Studien uber das Raum-<br />

Programm folgten, wobei die ursprung-<br />

Iiche Konzeption massgebend war.<br />

auf breitester<br />

Basis, vor allem fur unsere Meisterschaft<br />

und deren Nachwuchs,<br />

- daneben, als finanzielle Grundlage<br />

des Ausbildungszentrums. der obligatorische<br />

Unterricht fur alle Lehrlinge<br />

des Kantons Zurich und allenfalls<br />

angrenzender Gebiete im Maler-,<br />

Gipser-, Schriftenmaler- und<br />

Autolackiererberuf<br />

Am 15 April 19E5 konnte dem Regierungsrat<br />

des Kantons Zurich das Gesuch<br />

um Genehmigung des Bauplatzes<br />

zur Errichtung eines Berufsschulgebaudes<br />

sowie das dazugehorige Raumprogramm<br />

vorgelegt werden Schon am<br />

28 Mai desselben Jahres sicherte das<br />

Bundesamt fur Berufsbildung in Bern<br />

(BIGA) aem Kanton Zurich die Bundessubveniion<br />

an unser Bauvorhaben<br />

generell zu Dann aber spielte uns die<br />

angespannte Konjunkturlage im Kanton<br />

Zurich einen Streich. indem eine<br />

Baufreigahe auf sich warten liess<br />

Eine Reihe weiterer Besprechungen<br />

folgte, wobei neuen Gegebenheiten<br />

Rechnung zu tragen und das Raum-<br />

Programm dementsprechend zu andern<br />

war Mit dessen am 18. Marz 1966 erfolgter<br />

Genehmigung durch den zurcherischen<br />

Regierungsrat wurde grunes<br />

Licht zur Detailplanung und zum<br />

Kostenvoranschlag gegeben. Diese<br />

Phase in unseren Vorarbeiten erforderte<br />

enorm viel Zeit, mussten doch Gesamtkonzeption<br />

und Details mit den<br />

zuständigen Fachleuten der vier in<br />

Frage stehenden Berufe eingehend abgeklart<br />

werden Dabei erwies sich bald<br />

einmal. dass ein Berufsverband ein<br />

schwerfalligerer Bauherr ist als eine<br />

Privatperson. Entscheide von bestimmter<br />

Tragweite. auch wenn sie an sich<br />

dringend sind. konnen nicht durch einen<br />

Einzelnen getroffen werden. Die<br />

Zustimmung der massgebenden Gremien<br />

muss eingeholt werden, was<br />

meist mit etwelchem Zeitverlust verbunden<br />

ist.<br />

Nach Vollendung der Detailplane 1 50<br />

und deren Eingabe an die Behorden<br />

trat eine merkwurdige Stille ein Eine<br />

vollige Kehrtwendung der zustandigen<br />

Instanzen der Stadt Zurich machte alle<br />

unsere bisherigen Bemuhungen -<br />

wenigstens im Moment - zunichte. als<br />

uns am 16 Januar 1968 mitgeteilt wurde,<br />

eine Verlegung des Berufsschulunterichtes<br />

nach Wallisellen komme nicht<br />

in Frage<br />

Fest stand damals eigentlich nur noch,<br />

dass die bisherige Planung zu wesentlichen<br />

Teilen hinfallig geworden und<br />

dass die neue Lage sorgfaltig zu uberprufen<br />

war Dass dabei alle Varianten,<br />

sogar bis zum Wiederverkauf des<br />

Grundstuckes in Erwagung gezogen<br />

wurden, versteht sich von selbst. und<br />

mehr als einmal begannen Zweifel an<br />

den eigenen Planen und guten Vorsat-<br />

zen bedenklich zu nagen. Durch den<br />

damaligen zurcherischen Regierungsrat<br />

und heutigen Bundesrat Ernst Brugger<br />

wurden wir aber anlasslich einer<br />

Aussprache im Marz 1968 ermuntert,<br />

unser anvisiertes Ziel einer umfassenden<br />

beruflichen Weiterbildung trotz<br />

Widerwartigkeiten weiterhin mit aller<br />

Energie zu verfolgen.<br />

Unsere Prasidentenkonferenz vom 12.<br />

Dezember 1968 im Zunfthaus zur Meisen<br />

in Zurich hatte den entscheidenden<br />

Entschluss uber Sein oder Nichtsein<br />

des Projektes Wallisellen zu fassen,<br />

und sie fasste ihn mit der fur die<br />

damalige Sachlage sicher beachtlichen<br />

Mehrheit von 43 befurwortenden gegen<br />

19 ablehnende Stimmen. Das neuerdings<br />

geanderte Projekt des Ausbildungszentrums<br />

wurde genehmigt und<br />

der Bau damit beschlossen1<br />

Durch meinen inzwischen erfolgten<br />

Rucktritt bedingt, ubernahm mein<br />

Nachfolger im Zentralprasidium. Alfred<br />

Spaltenstein, die Leitung des Verbandes<br />

und damit auch die direkte Verantwortung<br />

fur unser Bauprolekt Ich<br />

kann beurteilen, welch enorme und<br />

grundliche Arbeit zu vollbringen war.<br />

bis alle Fragen uber die Bauausfuhrung<br />

und Finanzierung gelost waren<br />

Dank des heute fertiggestellten Gebaudes<br />

werden aber die Probleme der<br />

beruflichen Ausbildung im Maler- und<br />

Gipsergewerbe in vorbildlicher Weise<br />

gelost werden konnen Meine herzliche<br />

Gratulation zu diesem Bauwerk gilt<br />

dem Schweizerischen Maler- und Gipsermeister-Verband.<br />

vorab aber seinen<br />

Sektionsprasidenten und dem heutigen<br />

Zentralprasidenten samt seinen Mitarbeitern<br />

im Zentralvorstand, in den<br />

Kommissionen und im Sekretariat<br />

J Sigrist. alt Zentralprasident<br />

Der Schulleiter des Ausbildungszentrums,<br />

A Bach. in seinem Buro<br />

153


Schwe,zerische Maler- und Gipsermeistrrzeilung NI. 8 I21 Aprd 1972<br />

Start und Baugeschichte des Aucbildungszentrumc<br />

Es war ein langer Weg von der Prolektierung<br />

bis zur Realisierung Unzahlige<br />

Besprechungen und Sitzungen waren<br />

notig. bis anfangs September 1969 nit<br />

den Aushubarbeiten fur unser Ausbildungszentrum<br />

begonnen werden konnte<br />

Die Fertigstellung unseres Berufsbildungszentrums<br />

kann in der langen Geschichte<br />

des Schweizerischen Malerund<br />

Gipsermeister-Verbandes als grosser<br />

Markstein bezeichnet werden<br />

Mit diesem Bau hat unser Verband ein<br />

Zentrum erhalten, in dem es rnoglich ist.<br />

der Aus- und Weiierbildung unserer Berufsangehorigen<br />

volle Aufmerksamkeit<br />

zu schenken. Es ist unser Ziel. das Kurswesen<br />

so zu gestalten, dass wir ein Ausbildungszentrum<br />

fur alle haben.<br />

Die Bedeutung dieses Baues wird daraus<br />

ersichtlich. dass wir in der kurzen<br />

Zeit seit dem Bezug folgende Kurse<br />

durchgefuhrt haben.<br />

- Buroorganisationskurs,<br />

- Meisterprufungen im Malergewerbe.<br />

- BIGA-Kurs fur Fachlehrer,<br />

- BIGA-Kurse fur Experten an Lehrabschlussprufungen,<br />

- Vorbereitungskurs auf die Meisterprufung<br />

irn Gipsergewerbe,<br />

- Tapeziererkurse<br />

Irn Marz 1972 werden durchgefuhrt,<br />

- Arbeitsstellenleiterkurse.<br />

- Instruktionskurse fur Norrnpositionen-<br />

Kataloge,<br />

-ab Fruhjahr 1972 Berufsschulunterricht<br />

für Gipserlehrlinge sowie Einfuhrungskurse.<br />

Mit dem neuen Ausbildungszentrum soll<br />

auch sichtbar werden, dass die Ausund<br />

Weiterbildung im Maler- und Gipsergewerbe<br />

ernst genommen wird und den<br />

Berufsangehörigen die besten Voraussetzungen<br />

dafür geboten werden Denn<br />

nur ein Berutsmann, der sein Wissen<br />

standig erganzt. vermag den Erfordernissen<br />

der heutigen Zeit zu genugen.<br />

Ein schones. zweckmassiges Ausbildungszentrum<br />

ist vollendet Die Gipserund<br />

Malerwerkstatten sind so gestaltet,<br />

dass es eine Freude ist, darin zu arbeiten<br />

Hoffen wir nun auch, dass ein guter<br />

Geist in dieses Haus einziehe Die Voraussetzungen<br />

dazu sind vorhanden.<br />

Technlsche Daten<br />

Lage<br />

An der Grindelstrasse 2 in Wallisellen.<br />

im Industriequartier. 300 m vom Bahnhof<br />

entfernt<br />

Grundflache des Areals 33465 m’<br />

Lange des Hauses: 60,25 m<br />

Breite des Hauses, 17,15 m<br />

Hohe des Hauses: 22,74 rn<br />

rn3 nach S.1 A.: 27 265<br />

Vom SMGV belegte Raume.<br />

5 Theoriezimrner<br />

1 Gipserwerkstatt<br />

1 Malerwerkstatt<br />

1 Sekretariat<br />

2 Ess- und Aufenthaltsraume<br />

9 Schlafzimmer<br />

Der SMGV benutzt vom ganzen Gebaude<br />

Ca 40 % fur Ausbildungszwecke.<br />

Baugeschlchte<br />

1. 9.69-20.9 69 Aushubarbeiten und<br />

Rammplanum<br />

23 9.69-10 2 70 Pfahlungsarbeiten<br />

16 2 70 Beginn der Eisenbeton-<br />

und Maurerarbeiten<br />

16.12. 70 Rohbau erstellt<br />

20. 1 71 Beginn der Gipserarbeiten<br />

24. 5 71 Aufrichte irn<br />

Landhaus Seebach<br />

1. 8 71 Einzug SMGV<br />

1 11.71 Einzug der letzten<br />

Mieter<br />

A Bach<br />

Eingangshalle des neuen<br />

Zentrums Wall isellen<br />

Ausbildungs-<br />

159


Schweizerische Maler- und Gipsermeislerzeifung NI û I21 April i972<br />

Die Schnupperlehre - Hilfe für den Start ins Berufsleben<br />

Von W. Kirsch. Berufsberater,<br />

Frauenfeld<br />

Wir alle wissen es Heutzutage. wo das<br />

Angebot an Berufsmoglichkeiten immer<br />

unubersichtlicher wird und wo sich zudem<br />

der wesentliche Teil de5 Berufslebens<br />

hinter Mauern und Turen abspiell,<br />

sind die sogenannten Schnupperlehren<br />

eine grossartige. dringend notwendige<br />

und kaum mehr wegzudenkende Einrichtung<br />

Den lungen. vor der Berufswahl<br />

stehenden Menschen muss unbedingt<br />

die Moglichkeit verschafft werden.<br />

die Ieweils am starksten interessierenden<br />

Berufstatigkeiten durch eigenes<br />

Handanlegen praktisch kennenzulernen.<br />

um sich daruber ein selbstandiges Urteil<br />

bilden zu konnen<br />

Wenn der Verfasser dieser Zeilen richtig<br />

orientiert ist. haben vor Jahren die<br />

Backer-Konditoren den Ausdruck<br />

-Schnupperlehre- gepragt, da unser<br />

Geruchsorgan in der Backstube tatsachlich<br />

bestens auf seine Rechnung<br />

kommt Daraufhin ist dann das gangige<br />

Wort von andern Beruhgruppen ubernommen<br />

worden, weshalb es nun haufig,<br />

aber keineswegs immer, in ubertragenem<br />

Sinne zu verstehen is1<br />

Was erwartet der Schnupperlehrltng<br />

von seinem Prakiikurn?<br />

Die Berufswahl ist ]a kein einmaliger<br />

Akt. sondern ein eigentlicher Reifungsprozess.<br />

der sich oft genug bis ins Erwachsenenalter<br />

hinein fortsetzt und<br />

meist eine standige Anpassung des einzelnen<br />

an innere und aussere Enlwicktungen<br />

erfordert Der Berufsberater<br />

sieht die Schnupperlehre, deren Bezeichnung<br />

er ubrigens bereits in &L.,<br />

abgekúirzt hat, in der Regel als Bestandteil<br />

der Schlussphase einer Individuellen<br />

Berufsberatung Nach eingehenden<br />

Neigungs- und Eignungsuntersuchungen<br />

wird er sie als wirksames<br />

Mittel einsetzen, um dem Ratsuchenden<br />

die Wahl zu erleichtern Bekanntlich<br />

ist ]a normalerweise jedermann fur<br />

mehrere Berufe begabt, und wenn wirklich<br />

zwei oder mehrere LosUngen<br />

gleichwertig scheinen, vermag die gezielte<br />

Schnupperlehre den Berufswahlprozess<br />

oftmals entscheidend zu beeinflussen<br />

und somit eine segensreiche<br />

Funktion auszuuben<br />

Vor allen Dingen WJII und soll der<br />

Schnupperlehrling die besondere Atmosphare<br />

des ins Auge gefassten Berufes<br />

erleben. Der unverwechselbare<br />

Geruch. zum Beispiel in einer mechani-<br />

schen Werkstatt, oder der ebenso typische<br />

in einer Lederwarenfabrik oder<br />

in einem Maleratelier (Man sieht, zu<br />

schnuppern im ursprunglichen Sinne<br />

gibt es auch ausserhalb der Backstube!)<br />

mussen am eigenen Leibe empfunden<br />

werden, denn Faktoren dieser<br />

Art prägen stark die jeweilige Berufswirklichkeit.<br />

Vielleicht fuhlt sich der<br />

eine nur im Grossbeirieb wohl, wahrend<br />

sich der andere gerade hier verloren<br />

vorkomm!. Solche Neigungen oder Abneigungen<br />

werden in der Praxis sehr<br />

rasch zutage treten<br />

Was es heisst. in der frischen Luft des<br />

Neubaus handfest zuzupacken oder in<br />

angespannter Dauerkonzentration handwerkliche<br />

Feinarbeit irgendwelcher<br />

Gattung zu vollbringen, erfahrt man<br />

ebenfalls am besten durch eigenes Miltun.<br />

Keine noch so genaue Beschreibung<br />

vermag jemandem. der es nie<br />

selbst erlebt hat. wirklichkeitsgetreu zu<br />

vermitteln. was er beispielsweise beim<br />

Velofahren oder Schlittschuhlaufen empfindet<br />

und fuhlt. Der sportbegeísierte<br />

Interessent kommt nicht ums eigene<br />

Ausprobieren herum, und nicht anders<br />

verhalt es sich beim fuhren einer<br />

Spritzpistole, bei der Bedienung einer<br />

Rechenmaschine oder beim Schneiden<br />

eines Gewindes<br />

Willkommene Nebenwirkungen<br />

Auf recht wertvolle 43egleiterscheinungen.,<br />

der Schnupperlehre darf an dieser<br />

Stelle ebenfalls hingewiesen werden<br />

Schulmude Burschen und Madchen<br />

konnen namlich bei der direkten Konfrontation<br />

mit der Arbeitswelt erleichtert<br />

feststellen. dass im Berufsleben<br />

nicht allein das Schulwissen zahlt, sondern<br />

dass ebensosehr auch charakterliche<br />

Quahiaien verschiedenster Art ge-<br />

fordert werden Gerade diese geben<br />

]a Fur Erfolg und Befriedigung oft den<br />

Ausschlag Anderseits vermogen aber<br />

geistig starker Interessierte und iheoretisch<br />

Begabtere leicht zu erkennen,<br />

dass auch die gelegentlich als ‘dein-<br />

fach. abgestempelten Berufe an jenen,<br />

der darin zur Meisterschaft gelangen<br />

will, recht hohe intellektuelle Anforderungen<br />

stellen. Daruber hinaus wird ein<br />

aufmerksamer Schnupperlehrling ganz<br />

allgemein den Wert einer gewissenhaften<br />

Arbeitsvorbereitung und einer ebensolchen<br />

Nachkontrolle erkennen lernen<br />

So iiefert eine richtig durchgefuhrte<br />

Schnupperlehre nicht nur unschatzbare<br />

berufskundliche Informationen, zeigf<br />

nicht nur die Echtheit oder Unechtheit<br />

von Neigungen auf. sondern sie korrigiert<br />

nebenher manche Fehlvorstellung<br />

und ruckt bezuglich Berufsanforderungen<br />

vieles ins rechte Licht, was auf Distanz<br />

verborgen bleibt<br />

Wie soll eine Schnupperlehre gestaltel<br />

werden?<br />

Wirtschaftsverbande und Industriebetriebe<br />

haben den vielfaltigen Nutren<br />

von Schnupperiehren langst erkannt<br />

und sind mit lobenswertem Ernst darangegangen,<br />

besondere Schnupperlehrprogramme<br />

zu schaffen, wobei es sich<br />

meist um Funftagecplane handelt Fur<br />

Dutzende von Berufen, so auch fur Maler<br />

und Gipser, hat zudem der Schveizerische<br />

Verband fur Berufsberatung<br />

(Zentralsekretariat Eidmattstrasse 51,<br />

8032 Zurich] detaillierte -Arbeitsprogramme<br />

fur Berufspraktika,, erstellt Der<br />

gleiche Verband hat daruber hinaus ein<br />

.Merkblatt fur die Praktikumcbetriebeherausgegeben,<br />

das generelle Hinweise<br />

und Anregungen zur optimalen Gestatung<br />

einer Schnupperlehre gibt. Erganzt<br />

wird dieses Merkblatt durch ein<br />

zweites. welches sich ausschliesslich<br />

mit dem Versicherungsschufz und der<br />

Unfaliverhufung bei Schnupperlehren<br />

befasst. Es kann nicht genug betont<br />

werden, dass die Frage von Betriebsund<br />

Nichtbetriebsunfallversicherung eindeutig<br />

geregelt sein muss und dass<br />

auch die gesetzlichen Vorschriften uber<br />

Mindestalter, Praktikumsdauer und so<br />

weiter einzuhalten sind.<br />

Aus der Sicht des Berufsberaters<br />

scheint besonders wichtig. dass dem<br />

Schnupperlehrling nicht nur die schonen<br />

Aspekte des Berufes in moglichst<br />

schillernden Farben vor Augen gefuhrt<br />

werden. sondern dass er auch uber<br />

Nachleile, welche ia uberall in Kauf genommen<br />

werden mussen. freimütig aufgeklart<br />

wird Nur so eríullt die Schnup-<br />

perlehre wirklich ihren Hauptzweck,<br />

namlich dem Beruísanwarter zu ermoglichen<br />

“die Katze nicht im Sack zu kaulem..<br />

also spateren Enttauschungen vorzubeugen<br />

Da der Schnupperer den Betrieb meist<br />

mehr belastet, als dass er fur ihn produktiv<br />

latig sein konnie, sollte ihm am<br />

Schluss seines Betriebsauíenthaltes<br />

nicht eine Jintschadigungr* in Form<br />

von Geld ausgerichtet werden. Vielmehr<br />

wird empfohlen Interesse und Einsatz<br />

durch irgendeine andere Anerkennung<br />

zu wurdigen, die den jungen Menschen<br />

freut und vielleicht auch spater noch an<br />

seine Schnupperlehre erinnert. Ein


Schweizerische Maler- und Gipsermeisterzeitung Nr 8 í 21 April 1972<br />

c<br />

phantasiereicher und einfuhlender Chef<br />

kann sich im Einzelfall wohl mit Leichtigkeit<br />

etwas Nettes einfallen lassen,<br />

das wenn mogiich irgendwie mit dem<br />

Beruf zusammenhangt<br />

Dass ein Schnupperlehrling nicht als<br />

Handlanger missbraucht werden darf,<br />

sondern dass ihm ein wahrheitsgetreuer<br />

Querschnitt durch das Wesen der betreffenden<br />

Berufstätigkeiten zu vermitteln<br />

ist, muss nicht mehr besonders hervorgehoben<br />

werden Die zuletzt beruhrten<br />

beiden Punkte, namlich die Geldentschadigung<br />

und die Hilfskraft. fuhren<br />

uns aber direkt hinuber zum nachsten<br />

Kapitel. Leider gibt es namlich<br />

heute noch<br />

Schnupperlehren und MSchnupperlehren.<br />

Langst nicht alles, was zur Zeit unter<br />

der Schnupperlehr-Flagge segelt, fuhrt<br />

diesen Namen zu Recht. Auch in diesem<br />

Bereich - wie konnte es angesichts<br />

der menschlichen Unvolikommenheit<br />

anders sein - wird leider viel<br />

Unfug getrieben, wovon jene Behorden.<br />

die mit dem Vollzug des Arbeitsgesetzes<br />

in den Kantonen betraut sind, ein<br />

Liedchen singen konnten. So gibt es<br />

Eltern, die ihre Halbwuchsigen gerne fur<br />

einige Zeit los waren, ebenso wie Jugendliche,<br />

die sich so rasch als mog-<br />

Iich ihr obligates Moped erarbeiten wollen.<br />

Sofern die gesetzlichen Vorschrif-<br />

ten respektiert werden, ist wohl nicht<br />

viel dagegen einzuwenden, wenn sich<br />

ältere Schuler wahrend eines Teils ihrer<br />

Ferien etwas Geld verdienen mochten<br />

Nur soll man sich von Anfang an<br />

genau Rechenschaft geben uber den<br />

Zweck der Arbeitsaufnahme in einem<br />

Betrieb und nicht kurzerhand jede Kinderarbeit<br />

als Schnupperlehre deklarieren.<br />

Das ist nun wirklich etwas vollig<br />

anderes<br />

Glucklicherweise bieten immer mehr<br />

aufgeschlossene Industrie- und Gewerbebetriebe<br />

Hand zur Durchfuhrung regelrechter<br />

Schnupperlehren. die erstens<br />

nicht wahllos erfolgen (Nur zum Vergnugen<br />

zu schnuppern, ware eine kaum<br />

vertretbare Belastung der Wirtschaft!).<br />

zweitens planmassig durchgefuhrt werden<br />

und bei denen drittens nicht das<br />

Geldverdienen. sondern der Einblick in<br />

den Beruf im Vordergrund steht. Nicht<br />

selten ist dabei die personliche Betreuung<br />

so gut, dass es den verantwortlichen<br />

Meister am Ende der Werkwoche<br />

reizt. seine Beobachtungen Ùber die<br />

Eigenheiten. Starken und Schwachen<br />

seiner Schnupperlehrlinge und -lehrtochter<br />

auf einem Qualiftkationsblatt<br />

stichwortartig Iestzuhalten. Wer weiss -<br />

vielleicht will ja jemand davon seine<br />

spatere Berufslehre gleich im Betrieb<br />

absolvieren.. . Es gibt sogar Unternehmer,<br />

die sich erfolgreich bemuhen.<br />

Stoffprogramm und Lehrmethode der<br />

persönlichen Eigenart eines jeden ihrer<br />

Schützlinge individuell anzupassen.<br />

Nutzliche Misserfolge<br />

Nicht nur die Wirtschaft. sondern auch<br />

die Berufssuchenden und ihre Eltern<br />

scheinen vom Wert der Schnupperlehre<br />

immer starker uberzeugt zu sein. Jedenfalls<br />

ist gemass den Berufsberatungs-<br />

Statistiken die Anzahl der im Rahmen<br />

der Einzelberatung empfohlenen und<br />

vermittelten Werkwochen stark im Cteigen<br />

begriffen. Schliesslich verpflichten<br />

sich Betrieb und Schuler gegenseitig<br />

nur fùr einige Tage, und beiden Partnern<br />

ist klar, dass sie fur die Zukunft<br />

in keiner Weise gebunden sind.<br />

Zum Schluss sei noch festgehalten.<br />

dass auch mit einer negativ verlaufenen<br />

Schnupperlehre jedesmal ein wesentlicher<br />

Schritt in Richtung Berufsfindung<br />

getan ist. Mit Uberzeugung zu<br />

wissen, was man nicht machen will,<br />

kann ausserordentlich wertvoll sein. Dabei<br />

wird naturlich vorausgesetzt, dass<br />

die Distanzierung vom Beruf aus sachlichen<br />

Erwagungen erfolgt und nicht<br />

etwa wegen mangelnder Kollegialitat<br />

am Arbeitsplatz oder gar wegen des<br />

bosen Hundes des Betriebsinhabers.<br />

Auch solches hat der Berufsberater bisweilen<br />

abzukldren. Dies hindert ihn je-<br />

doch nicht, die richtig verstandene<br />

Schnupperlehre sehr hoch zu werten,<br />

vermag sie doch dem Ratsuchenden<br />

seinen folgenschweren Entschluss gewaltig<br />

ZU erleichtern<br />

Berufsberatung und Schnupperlehre - Aus der Sicht eines Meisters<br />

Es steht fest, dass immer mehr lunge<br />

Menschen beim Schuiaustritt fur eine<br />

in bewusster Verantwortung getroffene<br />

Berufswahl noch keineswegs reif sind.<br />

Dieses Phanomen ist wohl nicht zuletzt<br />

auf die fur den Jugendlichen zunehmend<br />

schwerer zu bewaltigenden Umwelteinflusse<br />

zuruckzufuhren. Nun befinden<br />

sich jedoch die meisten jungen<br />

Menschen, bzw. deren Eltern, in gesicherten<br />

wirtschaftlichen Verhalinissen,<br />

so dass heute die Berufswahl -<br />

befreit vom Druck existenzieller Not -<br />

nach der jeweiligen Eignung vorgenommen<br />

werden kann<br />

Der Jugendliche kann seinen Beruf bei<br />

der derzeitigen angespannten Wirtschaftslage<br />

und der damit verbundenen<br />

Nachfrage nach Berufsnachwuchs<br />

aus dem ganzen Spektrum der<br />

moglichen Berufe aussuchen Damit<br />

steht er vor der Qual der Wahl Es ist<br />

eine Erfahrungssache, dass im Zweifelsfall<br />

immer demjenigen Beruf der<br />

Vorzug gegeben wird. mit dem ein hoheres<br />

Sozialprestige verbunden wird.<br />

Oft wird der Berufswahl auch durch<br />

einen *Versuchsstart- in der Mittelschule<br />

ausgewichen Es ist klar, dass<br />

in diesen Fallen des Entscheidungsnotstandes<br />

selten die Eignung im Vordergrund<br />

der Berufswahl steht. Dies kann<br />

eine folgenschwere Beeintrachtigung<br />

des Selbstvertrauens eines lungen<br />

Menschen im Entwicklungsstadium zur<br />

Folge haben. Das heutige Bildungsangebot<br />

kann sich allerdings korrigierend<br />

auswirken. indem die Moglichkeit geboten<br />

wird, spater jenen Beruf zu ergreifen.<br />

der den Fahigkeiten und wahren<br />

Neigungen entspricht.<br />

Die ganze Problematik der Berufswahl<br />

schlagt sich im zunehmenden Bemuhen<br />

der verantwortlichen Organisationen<br />

und Institutionen von Staat und<br />

Wirtschaft nieder. geeignete Wego und<br />

Hilfen zur Erleichterung des richtigen<br />

Entscheides zu finden. Berufswahlklassen,<br />

Werkklassen und Werkjahr sind<br />

absolut taugliche Mittel zu einer sicheren<br />

Berufswahl Die Zusammenarbeit<br />

zwischen Wirtschaft und Schule im<br />

Interesse der umfassenden Berufsinfor-<br />

mation in den Abschlussklassen hat<br />

sich in der Praxis bestens bewahrt.<br />

Wesentlich bei der Information der<br />

Schuler in Abschlussklassen ist die Anwesenheit<br />

eines ausgewiesenen Berufsmannes.<br />

der in der Lage ist, den<br />

Jugendlichen seinen Beruf aus seiner<br />

prakt,schen Anschauung nahe zu bringen<br />

Es ist hingegen falsch, wenn auch<br />

in Anbetracht des Nachwuchsmangels<br />

vielleicht verstandlich. seitens der Berufsverbande<br />

den Ieweiligen Beruf in<br />

unobjektiver Weise zu glorifizieren, ihn<br />

nur auf seiner Sonnenseite zu prasentieren.<br />

ohne von der uberall vorhandenen<br />

Schattenseite zu sprechen<br />

Der heute kritisch eingestellte Jugendliche<br />

lehnt entweder eine derartig<br />

frisierte Berufsinformation von vornherein<br />

als unglaubwurdig ab oder wird<br />

spàtesiens im Verlaufe der Lehre in<br />

irgendeiner Form reagieren. Wer keine<br />

Gelegenheit hat, eine Berufswahlklasse<br />

zu besuchen oder mit deren Hilfe nicht<br />

zum Ziel kommt, der hat die Moglichkeit.<br />

sich an die amtliche Berufsbera-<br />

161


Schweizerische Maler- und Gipsermeislerzeitung Nr 8 I21 April 1972<br />

tung zur kostenlosen Konsultation zu<br />

wenden. Diese neutrale Institution<br />

muss unbedingt objektive Berufsberatung,<br />

nicht, wie es fruher oit vorkam,<br />

Stellenvermittlung betreiben Es ist fur<br />

lien Berufsberaler allerdings nicht unbedingt<br />

einfach, in der zur Verfugung<br />

stehenden Zeit die ganze Personlichkeit<br />

des Ratsuchenden kennen zu lernen.<br />

Neben den standig verbesserten<br />

Testmethoden ist die Erfahrung und<br />

die Sachkenntnis des Berufsberaters<br />

fur die erfolgreiche Tätigkeit ausschlaggebend<br />

Ziel der Beratung soll<br />

sein, dass der Jugendliche sich fur den<br />

ihm zusagenden Beruf schliesslich<br />

selbstandig entscheidet.<br />

Mit der theoretischen wird mit Vorteil<br />

eine praktische Berufsorientierung in<br />

Form der Schnupper- oder Probelehre<br />

verbunden Die sogenannte Schnupperlehre<br />

wird sowohl von Unternehmern<br />

wie auch Berufsberatern nicht<br />

selten eher kritisch beurteilt. Für viele<br />

Jugendliche ist der kurzfristige Aufent-<br />

halt in einer Firma eine willkommene<br />

Abwechslung vom iangjahrigen Schulbetrieb.<br />

Die Bereitschaft, serios in<br />

einem Betrieb den jeweiligen Beruf<br />

kennenzulernen, ist nicht oder nur<br />

spàrlich vorhanden Es gibt Firmen. die<br />

personell oder organisatorisch nicht in<br />

der Lage sind, Schnupperlehren systematisch<br />

durchzufuhren und andere, welche<br />

die Moglichkeit. jungen Menschen<br />

den ersten Kontakt mit der Berufswirk-<br />

Iichkeit gezielt zu vermitteln, gar nicht<br />

ergreifen.<br />

Die richtige Schnupperlehre findet in<br />

Zusammenarbeit von Unternehmung,<br />

Berufsberatung, Eltern und eventuell<br />

der Lehrerschaft statt. Es ist unbedingt<br />

erforderlich, dass der interescierte<br />

Jugendliche sowohl durch die Firma<br />

als auch durch die Berufsberatung<br />

oder die Eltern zum standigen Erfahrungsaustausch<br />

angeregt wird. Die<br />

permanente Kontrolle der Meinungsbildung<br />

des Schnupperlehrlings gibt<br />

den verantwortlichen Erziehern oder<br />

Beratern wertvolle Aufschlusse uber<br />

Eignung und Neigung zum jeweiligen<br />

Beruf. Die Schnupperlehre ist durch<br />

alle Beteiligten seriös vorzubereiten.<br />

Der Schnupperlehrling sollte durch Betriebsbesichtigungen<br />

und Berufsinformation<br />

bescheidene Vorkenntnisse<br />

unbedingt mitbringen. Der Betrieb<br />

muss personell und organisatorisch fur<br />

die meistens ein- oder zweiwochige<br />

Einfuhrung des Jugendlichen uber Arbeitsprozesse<br />

und betriebliche Zusammenhange<br />

vorbereitet sein<br />

In etlichen Betrieben und Berufsverbanden<br />

bestehen erfreulicherweise bereits<br />

Schnupperlehrplane. die Grundlage<br />

der systematischen Einfuhrung sind<br />

Eine derartig Organisierte Schnupperlehre<br />

vermeidet Leerlaufe und ist bestens<br />

geeignet, die Berufswahl fur den<br />

Jugendlichen nicht zu einem Zufallsbeschluss,<br />

sondern zu einem fundierten,<br />

nicht bereuten Entscheid furs Leben<br />

werden zu lassen.<br />

Marcel Fischer<br />

Einführungckurce für Malerlehrlinge - ja oder nein?<br />

Wie ja allen Berufskollegen bekannt sein<br />

wird. ist durch die Revision des Berufsbildungsgesetzes<br />

die Lehrzeit unserer<br />

Malerlehrlinge auf drei Jahre gekurzt<br />

worden Gleichzeitig wurden irn neuen<br />

Lehrplan Einfuhrungskurse eingebaut.<br />

Das BIGA hat das Reglement dafur am<br />

15 4 70 in Kraft gesetzt und die Ourchfuhrung<br />

der Kurse auf freiwilliger Basis<br />

bewilligt. Es wird nur eine Frage von<br />

wenigen Jahren sein. und das Obligatorium<br />

ist Vorschrift. In sehr fortschritilichen<br />

Kantonen wurde es schon eingefuhrt.<br />

Mancher Leser wird sich fragen. Sind<br />

diese Kurse wirklich notwendig?. bis<br />

jetzt ging es ja auch ohne sie Allgemein<br />

weiss man, dass das Problem der Lehr-<br />

Iingsausbildung grosser Kritik ausgesetzt<br />

ist Sehr *‘fortschrittliche- (oder<br />

progressive) Leute verlangen sogar die<br />

Abschaffung der Meisterlehre und wuncchen,<br />

dass die Berufsausbildung ausschliesslich<br />

in Lehrwerkstatten durchgefuhrt<br />

werde, ohne sich aber daruber<br />

Gedanken zu machen, wer diese sehr<br />

hohen Ausbildungskosten bezahlen so11<br />

Tatsache ist. dass unser Beruf in den<br />

letzten Jahrzehnten grosse Anderungen<br />

erlebt hat Etwas muss nun geschehen,<br />

um mit der Zeit zu gehen So stellt sich<br />

auch die Frage Soll die Lehrlingsausbildung<br />

wie bisher bleiben, oder soll<br />

gleich hier mit einer ‘-Anpassung- begonnen<br />

werden? Weiter darf rnan uberlegen<br />

Hat eine Lehre uberhaupt noch<br />

einen Zweck, oder sollen in Kursen die<br />

einzelnen Berufssparten erlernt werden<br />

konnen? Es liesse sich eine ganze Zeitung<br />

mit diesen Fragen fullen. Kurz<br />

soll gesagi sein, eine Lehre (gemeint ist<br />

eine Lehre ohne Leere) vermitieh Fachwissen<br />

und praktische Berufserfahrung.<br />

was nie auf andere Art und Weise so<br />

grundlich erlerni werden konnte.<br />

In den Lehrbetrieben hat sich vieles geandert,<br />

die unproduktive Arbeitszeit<br />

(insbesondere die Buroarbeit] der Lehrmeister<br />

ist viel umfangreicher geworden,<br />

somit sind die Lehrlinge vermehrt den<br />

Mitarbeitern anvertraut Nicht immer besitzen<br />

diese das richtige Gefuhl und<br />

Konnen, den jungen Eerufsanwartern<br />

Freude, Interesse und vor allem fachliches<br />

Wissen richtig beizubringen Sehr<br />

oft wird am Arbeitsplatz von alteren<br />

Arbeitern uber den Beruf geschimpft,<br />

anstatt das Schone und Gute in den<br />

Vordergrund zu stellen Viele Grundbegriffe<br />

der Ausbildung bleiben aus<br />

oder werden nur oberflachlich gestreift<br />

Leider gibt es auch sehr ruckstandig<br />

eingerichtete Lehrbetriebe. so dass man<br />

sich fragt, wo dort ein Lehrling alles<br />

grundlich erlernen soll Fur die Lehr-<br />

Iingszuteilung musste rnan eigentlich<br />

die Lehrbetriebe nach Leistungslahigkeit<br />

und Einrichtung untersuchen, vor allem<br />

aber sollte das Konnen des Lehrmeisters<br />

massgebend sein<br />

Berucksichligt man den Wandel in den<br />

Anforderungen an die Lehrbetriebe. so<br />

versteht man sehr gut, dass etwas geschehen<br />

musste Sicher sind die nun an<br />

sieben Orten vorgesehenen Einfùhrungskurse<br />

eine absolute Notwendigkeit. Verschiedene<br />

baugewerbliche Berufe, welche<br />

bereits den Start hinter sich haben,<br />

bestatigen dies Erstaunlich ist, trotz der<br />

freiwilligen Beteiligung, die sehr hohe<br />

Teilnehmerzahl Seien wir uns einig.<br />

diese Kurse heben das Ansehen und<br />

den Berufsstolz. anderseits ersparen sie<br />

den Lehrmeistern viel kostbare Arbeitszeit,<br />

die ganz besonders in den ersten<br />

Lehrwochen erforderlich ist Nicht immer<br />

passt es ihnen gut. wenn plotzlich so<br />

eine neue junge Kraft im Betrieb erscheint.<br />

die erwartet, dass rnan sich mit<br />

ihr personlich beschaftigt, die aber nicht<br />

nur, so landlàufig gesagt, abgefertigt<br />

sein will. Auch sind nicht immer gleich<br />

samtliche Werkzeuge und Maschinen im<br />

Einsatz, anhand derer die Notwendigkeit.<br />

die Handhabung und die Pflege<br />

erklart werden konnen<br />

Das Kursprogramm fur den ersten Einfuhrungskurs<br />

ist grundlich und gezielt<br />

Der neue Lehrling lernt im Kreis seiner<br />

jungen zukunftigen Berufskollegen die<br />

ersten Eindrucke unseres Berufes kennen<br />

Mit allen zur Verfugung stehenden<br />

Werkzeugen und Geraten wird er vertraut<br />

und kann diese nachher auch benennen.<br />

Er weiss, wie mit ihnen gearbeitet<br />

wird und was fur Gefahren damit verbunden<br />

sind etc<br />

Erstaunlich ist, wie junge angehende<br />

und bereits ausgelernte Meister mit<br />

Freude und Elan sich als Kursleiter zur<br />

Verfugung stellten An ihnen wird es Iie-<br />

162


Schweizerische Maler- und Gipsermeisterzeitung Nr 0 121. Aprii 1972<br />

gen, die Einfùhrungskurse erfolgreich<br />

durchzufuhren<br />

Keine Neuerung ohne grosse Kosten!<br />

Knauserige Lehrmeister wird es sicher<br />

unter den Malermeistern geben, die nur<br />

der Kosten wegen dagegen sind Die<br />

Behorden. Bund und Kantone leisten<br />

grosszugigerweise Subventionen, die<br />

aber, genauer untersucht, leider bescheiden<br />

sind im Vergleich zu den<br />

enormen Kosten, die unsere Hochschulen<br />

verursachen Sehr gross sind die<br />

Leistungen des SMGV (d h. indirekt seiner<br />

Mitglieder) Es ware gegen den<br />

Strom der Zeit gelebt, wenn es noch<br />

Lehrmeiser geben sollte, die fur die<br />

knapp und bescheiden berechneten<br />

Kurskosten kein Verstandnis aufbrachten.<br />

Wir konnen uns weiter fragen. Haben wir<br />

mit den Einfuhrungskursen. anfangs der<br />

Lehrzeit und nach dem ersten Lehrlahr.<br />

schon alles getan? Gibt es weitere Aufgaben.<br />

die unser Beruf noch erfullen<br />

soilte? Bestimmt1 Wenn sich das Gesicht<br />

des Lehrlings und seine Ausbiidung<br />

andert. so ist es die Aufgabe des<br />

SMGV. ebenfalls die Lehrmeisterausbildung<br />

neu zu uberdenken. Gleichzeitig<br />

mussen die Arbeitsstellenleiter uber die<br />

Lehrlingsausbildung im Betrieb besser<br />

orientiert werden, was vielleicht noch<br />

dringender ist. da ja der lunge angehende<br />

Berufsmann sich mehrheitlich auf<br />

dem Arbeitsplatz betatigt Leider wird er<br />

dort nicht immer ais zukunftiger Berufskollege<br />

behandelt, sondern oft eher ais<br />

Laufbursche oder als -Putzfrau- Aus<br />

diesem Grunde ist es nicht verwunder-<br />

iich. wenn ein Ressentiment gegen die<br />

Lehrbetriebe und gegen die Meisterlehre<br />

die Folge ist<br />

Bestimmt, der Anfang, Anderungen und<br />

Anpassungen vorzunehmen. ist gemacht<br />

Sicher werden bald Vorurteile verschwinden.<br />

Anfangsschwierigkeiten ausgemerzt<br />

und weitere Berufsbildungsmoglichkeiten<br />

geschaffen. Das neue<br />

Ausbildungszentrum wird bald seine Bedeutung<br />

erhalten, wenn alle Probleme<br />

grundlich studiert sind und die notwendigen<br />

Lehrkräfte mit den neuen Aufgaben<br />

beschaftigt werden. Es mangelt<br />

im SMGV sicher nicht an initiativen und<br />

fortschrittlichen Mitgliedern, die sich<br />

gerne zur Verfugung stellen.<br />

H Schoeneich<br />

Einführungskurse im Malergewerbe<br />

Die zukunftigen Leiter der Einfuhrungs- R. Helbling und R. Fontana mit dem<br />

kurse aus den sieben Kursorten be- reichhaltigen Programm des Einfuhsuchten<br />

im Ausbildungszentrum Walli- rungskurses vertraut gemacht In unsesellen<br />

einen Instruktionskurs. An die- rem Verbandsgebiet wurden folgende<br />

Sem Kurs wurden sie durch die Herren Kursorte bestimmt<br />

Kursort<br />

Präsident der Kurskommission<br />

Basel Max Weber, Malermeister, Haseirain 30<br />

4125 Riehen. Tel O61151 23 16<br />

Chur<br />

Karl Heid, Malergeschaft. Schulstrasse<br />

7302 Landquart, Tel. 081í51 16 82<br />

Delémont<br />

Ren6 Cattin. Malermeister, Rue de Chètre 7<br />

2800 Delémont, Tel. 066/2222 52<br />

Goldau<br />

Heinz Schoeneich. Malermeister, Horwerstrasse 28<br />

6000 Luzern. Tel O41141 24 56<br />

Zweck der Elniühiungskurse<br />

Die Einfuhrungskurse haben den<br />

Zweck, die Lehrlinge in die grundlegenden<br />

Fertigkeiten des Malerberufes<br />

einzufuhren und sie dadurch auf die<br />

weitere Ausbildung im Lehrbetrieb vor-<br />

zubereiten Sie sollen den einzelnen<br />

Lehrmeister von Ausbiidungsarbeiten<br />

entlasten, die wahrend einer gewissen<br />

Zeit ein mehr oder weniger kontinuierliches<br />

Anleiten und Uberwachen des<br />

Lehrlings bedingen. Das primare Ziel<br />

dieser Kurse besteht darin, den Lehrling<br />

zu Beginn der Lehre in der Fuhrung<br />

und Handhabung der wichtigsten<br />

Werkzeuge, Gerate und Maschinen soweit<br />

zu schulen, dass er anschliessend<br />

im Betrieb des Lehrmeisters Arbeitsubungen<br />

nach Anleitung, ohne standige<br />

Uberwachung der richtigen Verwendung<br />

der Werkzeuge, ausfuhren kann<br />

Das Ubeniassen an Probestücken oder<br />

an Werkteilen ist nicht Aufgabe dieser<br />

Kurse, sondern iene der Lehrmeister.<br />

Ebensowenig haben die Einfuhrungskurse<br />

der Wiederholung oder Vertiefung<br />

von Lehrstoff oder der Vorbereitung<br />

auf die Lehrabschlussprufung zu<br />

dienen<br />

Solothurn<br />

Thun<br />

Wailiselien<br />

Amadeo Ravicini. Malermeister. Hans Huber-Str 33<br />

4500 Solothurn, Tel 0652 91 72<br />

Kurz Fink, Alpenstrasse 6<br />

3600 Thun, Tel. 033/3 55 28<br />

Ulrich Muller, Malermeister. Ringstrasse 37<br />

8500 Frauenfeld, Tel. 054iï 1439<br />

Die Kurse solien so organisiert und<br />

durchgefuhrt werden, dass sie die Berufsfreude<br />

und den Berufsstolz der<br />

Lehrlinge wecken.<br />

Es ist zu hoffen, dass recht viele Lehrmeister<br />

von der Moglichkeit der<br />

Einfuhrungskurse fur Lehrlinge Gebrauch<br />

machen werden. Unser Berufsnachwuchs<br />

muss wissen, dass wir es<br />

mit der Ausbildung ernst meinen<br />

A Bach<br />

163


Schweizerische Maler- und Gipsermeisterzeiiung Nr 6 f 21 April 1972<br />

Der Lehriingsunterricht in der Berufsschule<br />

Der revidierte Normallehrplan fur die<br />

Berufsklassen der Maler, auf dessen<br />

Erscheinen die Malerfachlehrer sehn-<br />

Iichst warten, wird in seinem Stoffgebiet<br />

vermutlich folgenden Text zum Inhalt<br />

haben:<br />

A. Berufskundliche Fächer<br />

1 Farbe und Form<br />

Lehrziel<br />

Erziehung zur Genauigkeit. Erkennen<br />

und Benennen von Farben Entwicklung<br />

des Sinnes fur Farbe, Form und<br />

Material. Erkennen von geeigneten und<br />

ungeeigneten Farbzusammenstellungen<br />

Sicherheit im selbständigen Mischen<br />

von Farbtonen. auch nach gegebenem<br />

Muster.<br />

Lehrstoff<br />

Repetition von einfachen geometrischen<br />

Konstruktionen Gliedern von<br />

Flachen mit geradlinigen. kreisfòrmigen<br />

und kombinierten Einteilungen im<br />

Zusammenhang mit Farbübungen Geometrische<br />

Ubungen mit Hilfe von Zeichengeraten<br />

sowie Vergròsserungen<br />

und Verkleinerungen<br />

Entstehung und Ausbreitung des Lichtes,<br />

Reflexion, Refraktion, Spektrum,<br />

Interferenz, Polarisation. Benennung<br />

von Farben nach der Erscheinungsfarbe<br />

in der Natur und nach Pigmenten.<br />

Ausmischen von Farben zu Farbtonstufen<br />

Abtonen von Anstrichfarben. Erkennen<br />

der Farbtonbeeinflussung<br />

durch die Eigenarten verschiedener<br />

Bindemittel, durch Trocknung und Alterung.<br />

Farbkontraste und deren Ordnungcregeh,<br />

Harmonisches Zusammenfugen<br />

von ausgemischten Farbtonen und Berucksichtigung<br />

verschiedener Kontraste.<br />

Bemalen von kubischen Formen unter<br />

Berucksichtigung von Farbtonstufenmischungen<br />

und Kontrasten Umsetzung<br />

von bemalten kubischen Formen<br />

auf einfache Planskizzen und Architekturmodelle<br />

Anfertigen von Werkpausen. Zeichnungen,<br />

Papierschablonen und Siebdruckschablonen.<br />

Ubungen mit Malpinsel<br />

und Malstock. Strichzieher und Lineal,<br />

Folien und Schnittmesser, Papier- oder<br />

Blechschablonen und Schablonierpinsel,<br />

Siebdruckschablonen und Rakeln.<br />

2 Berufskunde (280 Stunden)<br />

2 1 Allgemeine Berufskenninisse<br />

Lehrziel und Lehrstoff<br />

Erziehung zu richtigem Verhalten gegenuber<br />

Meister, Mitarbeitern und<br />

Kundschaft. Kenntnisse in der Verhutung<br />

von Unfallen und Berufskrankheiten.<br />

Bewusstmachen der Mitverantwortung<br />

Kenntnisse auf dem Gebiet berufceigener<br />

Versicherungen und des<br />

Gesamtarbeitsvertrages Hinweis auf<br />

Fachliteratur und Weiterbildungsmog-<br />

Iichkeiten.<br />

2.2 Naturlehre<br />

Lehrziel<br />

Einführung in die chemischen und<br />

physikalischen Grundbegriffe an Beispielen<br />

aus dem Malerhandwerk. Vermitteln<br />

der grundlegenden Kenntnisse<br />

der physikalischen und chemischen<br />

Eigenschaften und Vorgange in bezug<br />

auf Anstrichuntergrund, Materialien<br />

und ausgefùhrte Arbeit Verstehen der<br />

Eigenschaftsangaben und der Aussagewerte<br />

bei Anstrichmitteln Der Unterricht<br />

ist in engster Verbindung mit der<br />

Materialkunde LU erteilen<br />

Lehrstoff<br />

Chemische und physikalische Grundbegriffe<br />

- an Untergrùnden<br />

z. B. Alkalinitat, Ausbluhungen, Neutralisation,<br />

Korrosion, Oxidation, Kapillaritat<br />

- an Anstrichmaterialien<br />

z B Mischungen, Losungen, Dispersionen.<br />

Spez. Gewicht (Dichte). Viskositat<br />

(Konsistenz). Festkórpergehalt,<br />

Ausgiebigkeit, Verlauf, Reversibilitat,<br />

Kornfeinheit, Trocknung. Geruch.<br />

- an ausgefuhrten Arbeiten<br />

z. B. Diffusion, Wasserdampfdurchlassigkeit.<br />

Porositat. Osmose, Adhasion,<br />

Kohasion, Elastizitat. Hartestufen,<br />

Abwitterung. Wasser- und Chemikalienbeständigkeit.<br />

Waschfestigkeit,<br />

Warmebestdndigkeit. Abwaschbarkeit.<br />

Wetterbestandigkeit.<br />

Optische Erscheinungen<br />

Glanz, Gianzstufen. Vergilbung, Farbtonveränderungen,<br />

Transparenz.<br />

2.3 Anstrichunterlagen<br />

Lehrziel<br />

Erkennen der Anstrichuntergrunde und<br />

ihrer Eigenschaften im Hinblick auf<br />

nachfolgende Anstriche Erkennen und<br />

Beheben von Schaden, welche auf<br />

Mangel im Untergrund zuruckzufuhren<br />

sind<br />

Lehrstoff<br />

Anorganische und organische Anstrichtrager<br />

z. B. Putze, Beton, Backsteine,<br />

Natur- und Kunststeine, Asbestzement<br />

und Gipsplatten Glas. Metalle. Holzer<br />

und Holzwerkstoffe Kunststoffe Gewebe.<br />

Bestehende Anstriche.<br />

Prufen und Beurteilen des Anstrichuntergrundes.<br />

z B. Feuchtigkeit, Festigkeit, Saugfahigkeit,<br />

Sauberkeit, Korrosion. Oxidschichten.<br />

Inhaltstoffe. Alkalinitat.<br />

Schimmel- und Insektenbefall, durchblutende<br />

und luftbehindernde Untergrunde,<br />

Konstruktion, Zusammensetzung<br />

und Aufbau, Oberflachenstruktur<br />

2.4 Materialkunde und Arbeitsvorgange<br />

Lehrziel<br />

Kenntnisse uber Herkunft, Herstellung<br />

und Eigenschaften der im Malerberuf<br />

verwendeten Materialien und ihre Verwendung<br />

und Verarbeitung. Erkennen<br />

von Schaden, welche auf unrichtige<br />

Verwendung oder Verarbeitung der<br />

Materialien zuruckzufuhren sind Kenntnisse<br />

in der Behebung solcher Schaden.<br />

Kenntnisse uber Wechselbeziehungen<br />

der Anstrichstoffe mit Umwelt und Unterlage<br />

Kenntnisse uber Anstrichunterhalt<br />

und Anstricherneuerung.<br />

Lehrstoff<br />

Materialien fur die Vorbereitung der<br />

Anstrichunterlagen. z. B. Schleifmittel,<br />

Schwàmme, Abbeizmittel. Laugen, Sauren,<br />

Reinigungsmittel. Entrostungsmittel,<br />

Bleichmittel. Holzschutzmittel. lsoliermittel,<br />

Fluate, Passivierungsmittel.<br />

Kitte. Gips. andere Spachtel- und Fullmassen,<br />

Armierungsgewebe.<br />

Anstrichstoffe<br />

z. B. Pigmente. Bindemittel, Locungsund<br />

Verdunnungsmittel. Trockenstoffe,<br />

Weichmachungsmittel. Abtonfarben.<br />

Wachse, Holzbeizen. Impragniermittel.<br />

Strukturmassen<br />

Gewebe und Fertigbelage<br />

z. B. Tapeten, Stoffe, Folien. geschaumte<br />

und gegossene Kunststoffe, Blattmetalle<br />

Aufbau von Anstrichen<br />

Demonstrationen uber Arbeitsvorgange.<br />

inbegriffen Vorbereiten der Untergrun-<br />

164


Schweizerische Maler- und Gipsermeisterzeilung Nr 8 I21 April 1972<br />

de bei Verwendung der verschiedenen<br />

Materialien.<br />

Lehrmittel<br />

Materialkunde fur Maler von Dr M.<br />

Hochweber, Verlag des Schweizerischen<br />

Maler- und Gipsermeister-Verbandes,<br />

Zurich. Blatter der Schweizerischen<br />

Normenvereinigung fur die<br />

Lack- und Farbenindustrie uber die<br />

Prufung von Anstrichstoffen. erhaltlich<br />

beim Schweizerischen Maler- und Gipsermeister-Verband,<br />

Zürich<br />

3. Fachrechnen<br />

Lehrstoff<br />

Materialberechnungen Ausmassbestimmungen<br />

fur Langen- und Flachenberechnungen<br />

fur Anstriche von Gelàndern<br />

und Gartenzaunen. Turen. Fenster,<br />

Wellblechladen und Jalousieladen.<br />

Heizkorper Angewandte Aufgaben<br />

Lohnberechnungen Einfache Betriebskosten-<br />

und Preisrechnungen<br />

Lehrmittel<br />

Rechnen fur Maler von Dr. P. Vock.<br />

Verlag der Schul- und Buromaterialvcrwaltung<br />

der Stadt Zurich.<br />

B. Allgernelnblldende Fächer<br />

Fur den Unterricht in den allgemeinbildenden<br />

Fachern werden zur Zeit<br />

neue Normallehrplane ausgearbeitet<br />

Bis zu deren Inkrafttreten behalten die<br />

Normallehrplane vom 18 August 1941<br />

ihre Gultigkeit<br />

C. Fakultative Fächer<br />

Freiwillige Kurse, z B. Schriftenzeichnen.<br />

Freihandzeichnen. Fachzeichnen<br />

und dekoratives Entwerfen, Stilkunde.<br />

Arbeitstechniken, Sprachen<br />

Der revidierte<br />

Normallehrplan<br />

Nachdem im vergangenen Jahr das<br />

Bundesamt fur Industrie. Gewerbe und<br />

Arbeit, Sektion Berufcbildung. bereits<br />

zwei Kurse fur Malerfachlehrer durchgefuhri<br />

hat, wobei der revidierte Normallehrplan<br />

fur die Berufsklassen der<br />

Maler eingehend erlauteri und diskutiert<br />

worden ist. sind die Fachlehrer in<br />

der Lage, ihren Unterricht nach dem<br />

revidierten Normallehrplan zu gestalten,<br />

auch wenn dieser leider noch<br />

nicht gedruckt vorliegt Gegenuber<br />

fruher hat sich im Schulbetrieb hauptsachlich<br />

folgendes geandert:<br />

Zeichnen<br />

Das Stoffprogramm beschrankt sich auf<br />

das Notwendigste und soll moglichst<br />

im Zusammenhang mit der Farbe bleiben.<br />

Alles weitere gehort in den fakultativen<br />

Unterricht<br />

Farbe<br />

Die Farbenlehre mit den dazugehorenden<br />

Ubungen wird ausgebaut. besonders<br />

wird auch die Vorstellung fur<br />

raumliche Anwendung geweckt<br />

Berufskunde<br />

Allgemeine Berufskenntnisse<br />

Der Lehrling soll das Wichtigste wissen<br />

uber die Verhùtung von Unfallen<br />

und Berufskrankheiten. berufseigene<br />

Versicherungen und uber den Gesamtarbeitsvertrag<br />

Durch Gesprache soll<br />

ihm beigebracht werden, wie er sich<br />

im Betrieb zu verhalten hat<br />

Naturlehre<br />

Diese wird moglichst mit Zusammenhangen<br />

aus dem Malerberuf veranschaulicht<br />

Anstrichunterlagen<br />

Ein tuchtiger Berufskollege pragte den<br />

Satz ..Jeder Anstrich ist gerade so viel<br />

wert wie sein Untergrunds,, und damit<br />

hat er recht Deshalb wird den Unterlagen<br />

im Lehrprogramm ein wichtiger<br />

Platz eingeraumt.<br />

Materlalkunde und Arbeltovorgänge<br />

Nachdem die Fertigprodukte auf eine<br />

entscheidende Weise uberhand genommen<br />

haben, soll sich der Unterricht<br />

uber die Herkunft und Herstellung der<br />

Materialien. besonders der Pigmente.<br />

auf das Notwendigste beschranken<br />

Demgegenuber wird mehr Zeit verwendet<br />

auf die Verwendung und Verarbeitung<br />

der Materialien, das Erkennen<br />

und die Behebung von Schàden, welche<br />

auf unrichtige Verwendung oder<br />

Verarbeitung zuruckzufuhren sind sowie<br />

auf die Wechselbeziehung der Anstrichstoffe<br />

zur Umwelt und zur Unterlage.<br />

Werkzeuge<br />

Die Besprechung der Werkzeuge ist<br />

aus dem Lehrplan der Berufsschule<br />

gestrichen worden. Das BIGA stellt<br />

sich auf den Standpunkt, es sei Sache<br />

der Einfuhrungskurse und des Lehrbetriebes,<br />

die Kenntnisse der Werkzeuge.<br />

Gerate und Maschinen zu vermitteln.<br />

und die Fachlehrer haben sich mehrheitlich<br />

dieser Meinung angeschlossen.<br />

Fakultative Kurse<br />

Eine besondere Aufgabe der Berufsschule<br />

wird in der Durchfuhrung fakultativer<br />

Kurse liegen, an denen sich interessierte<br />

und begabte Lehrlinge wàhrend<br />

ihrer Freizeit in ein bestimmtes<br />

Stoffgebiet vertiefen konnen, dies besonders<br />

auch im Hinblick auf eine<br />

spatere Kaderausbildung Leider werden<br />

Lehrlinge, die weit entfernt von<br />

Schulorten wohnen, kaum Gelegenheit<br />

haben, solcheKurse zu besuchen. Demgegenuber<br />

darf gesagt werden, dass<br />

der im Normallehrplan fixierte Lehrstoff<br />

verpflichtend ist, also vermittelt werden<br />

muss, wahrend es dem Lehrer freisteht.<br />

fur begabtere Lehrlinge das Stoffgebiet<br />

zu erweitern<br />

Die Praxis wird nun zeigen, wie das<br />

Ziel erreicht werden kann und inwieweit<br />

moderne Unterrichtsmethoden eingesetzt<br />

werden können.<br />

E Rudin<br />

Dle Meloierpriiiung Im Malergewerbe DK 371<br />

Im Interesse der Weiterbildung hat der vollstandiger Aufgabenstellung und Lo- ten, Format A4) kann beim Sekretariat<br />

SMGV den in Nr. 24/1969 der Schwel- sungsbeispielen - alsSeparatdruck her- desSchweizerischen Maler-und Gipserzerischen<br />

Maler- und Gipsermeisier-Zei- ausgegeben. meister-Verbandes, Rämistrasse 8. 8ûQ1<br />

tung erschienenen Bericht über die Zurich, zum Preise von Fr. 7.- bezogen<br />

Meisterprüfung im Malergewerbe - mit Die reich illustrierte Brocchure (24 Sei- werden.<br />

165


Schweizerische Maler- und Gipsermeisterzeilung Nr 8 I21 April 1972<br />

166


Schweizerische Maler- und Gipsermeislerzeilung Nr 8 121. April 1812<br />

:*<br />

Angewandte Farbmischubungen, leuchtend stumpf und komplementar (Seite 170)<br />

Arbeiten aus der Farbenlehre wie Farbkreis, Stufenmischungen, Farbkontraste und Farbenaufteilungen (Seite 171)<br />

Farbmischubungen nach gegebenen Farbtonen (Tapeten, Bodenbelage. Stoffe usw ). Farbgestaltung an Fassaden und Innenraumen<br />

am Schlusse der Lehrzeit (Seite 172).<br />

167


Schweizerische Maler- und Gipsermeisterzeiiung Nr 8 I21 April 1972<br />

168


SMGV-Ausbildungszentrurn in Wallisellen


- zum SMGV--Hoteb<br />

Sekretariat der Schulleituna<br />

Kantine


SDritzkabine<br />

Thanriami im


Schweizerische Maler- und Gipserrneisterzeitung Nr 81 21 April 1972<br />

Lehrabschlussprüfungen für Maler<br />

- schlussprufungen<br />

P<br />

Am 14. und i5 Februar sowie am 29<br />

Februar und 1 Marz dieses Jahres<br />

fuhrte das Bundesamt fur Industrie.<br />

Gewerbe und Arbeit (BIGA) im Ausbildungszentrum<br />

des SMGV in Wallisellen<br />

Instruktionskurse fur Fachexperten an<br />

Lehrabschlussprufungen fur Maler<br />

durch Diese Kurse, an denen uber 70<br />

Experten-Obmanner der ganzen deutschsprachigen<br />

Schweiz teilnahmen. legten<br />

die Anforderungen fur Malerlehrlinge.<br />

die eine dreijahrige Lehre hinter sich<br />

haben, fur die nachsten Jahre fest<br />

Gleichzeitig sollen dadurch die Abin<br />

derganzen Schweiz<br />

einheitlich durchgefuhrt und auf die<br />

gleiche Stufe gestellt werden.<br />

Das neue Reglement uber die Ausbildung<br />

und die Lehrabschlussprufungen<br />

fur Maler ist 1970 in Kraft getreten<br />

Dieses Fruhjahr werden die ersten Abschlussprufungen<br />

nach diesem neuen<br />

Reglement durchgefuhrt Die wesentlichsten<br />

Andefungen gegenuber dem<br />

alten Reglement aus dem Jahre 1937<br />

sind Die Verkurzung der Lehrzeit auf<br />

drei Jahre, die Anpassung der praktischen<br />

Prufung an den heutigen Stand<br />

des Maierberufes. die grossere Bedeutung<br />

der berufskundlich-theoretischen<br />

Facher und das Verschwinden der<br />

Schrift aus dem Ausbildungs- und Prufungsprogramm<br />

Fur alle Beteiligten,<br />

Lehrmeister, Lehrlinge und Berufsschulen<br />

ist mit dieser Neuorientierung und<br />

Standortbestimmung eine in letzter Zeit<br />

uberhandnehmende Unsicherheit in<br />

der Ausbildung und in den zu stellenden<br />

Anforderungen an Lehrabschlussprufungen<br />

wenigstens fur die nachsten<br />

Jahre aus der Welt geschafft<br />

Aufgabe der Sektionen des SMGV wird<br />

es in nachster Zukunft sein, Expertenkurse<br />

auf kantonaler Ebene durchzufuhren<br />

und an Lehrmeister-Tagungen<br />

diese Neuorientierungen zu vermitteln.<br />

Auch durften nur noch fachlich bestausgewiesene<br />

und gut vorbereitete Experten<br />

unsere Lehrlinge prufen. Der<br />

jetzige Stand des Malerberufes darf in<br />

keinem Fall weiter absinken, denn, ich<br />

zitiere einen Satz eines Referenten dieser<br />

BIGA-Kurse<br />

-Der Standort und das Image eines<br />

Berufes richten sich weitgehend nach<br />

den Anforderungen, die an einer Lehrabschlussprufung<br />

gestellt werden.-<br />

Abgeordnete der Kommission fur Ausbildung<br />

des SMGV sowie der Schweiz<br />

Malerfachlehrer-Vereinigung zeigten<br />

sich vom Resultat dieser Kurse befrie-<br />

digt und begrussen den neu einge<br />

schlagenen Weg<br />

Nachfolgend soll das Prufungsprogramm<br />

zur Orientierung aller Lehrmeister<br />

aufgezeichnet werden, wie es sich<br />

nach diesen BIGA-Kursen zeigt.<br />

1. Die Prakiische Prüfung einschliesslich<br />

Fachzeichnen<br />

Dauer. ca 23 Stunden<br />

Prufungsprograrnm:<br />

Ture<br />

Ganze Ture nass schleifen und nach<br />

gegebenem Farbton Vorlack und<br />

Kunstharz glanz oder Olfarbe streichen<br />

(Ture muss stehend gestrichen werden)<br />

Platte mit umlaufendem Stab<br />

Nass schleifen. teilweise spachteln<br />

(Flugspachtel). Vorlack und Kunstharz<br />

Seidenglanz streichen<br />

(Farbton nach Muster)<br />

Profilstab in passendem Ton streichen<br />

(Seidenglanz)<br />

Novopanplatte 60180 cm<br />

Beidseitig samt Kanten grundierte Platte<br />

einseitig glattspachteln<br />

Deckenflache<br />

Bestehende Leimfarbe abwaschen,<br />

ausspachteln. Leimfarbe rollen, abgegrenzte<br />

Flache sauber mit Pinsel beschneiden<br />

Wandflache<br />

Alte Farbe abwaschen, wenn notig ausspachteln,<br />

Dispersionsfarbe rollen,<br />

sauber beschneiden<br />

(Farbton nach Muster)<br />

Novopanplatte 60180 cm<br />

Stramin aufziehen mit Langsschnitt<br />

oder Stoss.<br />

Rauhfaserpapier<br />

Farbton nach gegebenem Muster in<br />

Dispersionsfarbe nachmischen und<br />

aufstreichen<br />

Naturholzplatte 60180 cm<br />

Sperrholzplatte (Limba) 1 x Hartgrund.<br />

lasieren nach Muster und glanzlackieren<br />

Fachzeichnen und Farbgebung<br />

Raumskizze oder Fassadenskizze auf<br />

weiss matt gestrichene Pavatextafel<br />

60lEû cm.<br />

Vergrossern einer Vorlage auf gegebenes<br />

Mass und ausmalen.<br />

(Vorschlag fur farbige Gestaltung)<br />

Beispiele moglicher, zusatzlicher<br />

Arbeiten<br />

Ture<br />

Ganze Ture nass schleifen<br />

Je eine Turhalfte Vorlack und Kunstharz<br />

glanz streichen. Farbton nach Muster<br />

(2 gegebene Farbtone)<br />

Ture muss stehend gestrichen werden<br />

Fenster<br />

1 Halfte grundieren. schleifen. auskitten<br />

und 2 x weiss Kunstharz oder Olfarbe<br />

streichen.<br />

Kittfalze ersetzen oder erganzen<br />

Fenster<br />

Alte Anstriche mit Abbeizpaste ablosen.<br />

grundieren, schleifen. auskitten<br />

und 2 x ülfarbe oder Kunstharz streichen<br />

Kittfalze ersetzen oder erganzen<br />

Wandflache<br />

Alte Farbe abwaschen oder alte Tapete<br />

entfernen, ausspachteln, 2-3 Bahnen<br />

tapezieren (gestossen), oben und<br />

unten sauber angeschnitten<br />

Novopanplatte 60180 cm<br />

Stamoid (oder dgl.) aufziehen mit<br />

Langsschnitt oder Stoss<br />

Platte 60180 cm<br />

Platte schleifen, grundieren. aufziehen<br />

und abreiben von Sandplastik (1,5 mm)<br />

2. Berufskenntnisse (mundlich) anhand<br />

von Anschauungsmaterialien<br />

Dauer. 2 Stunden<br />

1. Teil: Allgemeine Fachkenntnisse<br />

(ca 30 Minuten)<br />

a) Ordnung und Verhalten am Arbeitsplatz<br />

Verhalten gegenuber Kundschaft, Arbeitgeber,<br />

Mitarbeitern. Lehrlingen<br />

Ordnung am Arbeitsplatz. Einhalten<br />

der Arbeitszeit. Bereitschaft zur Team-<br />

Arbeit. Mitverantwortung<br />

b) Handhaben und Instandhalten der<br />

werkzeuge, Gerate und Maschinen<br />

Handhabung und Pflege der<br />

Abdeckmaterialien<br />

Gerustmaterialien<br />

Kratzwerkzeuge<br />

Spachtel<br />

Schleifwerkzeuge. materialien<br />

Pinsel und Bursten<br />

Roller<br />

Werkzeuge fur Tapezierarbeiten<br />

Werkzeuge fur plastische Auftrage<br />

173


Schweizerische Maler- und Gipsermelslerreitung Nr 8 I21 April 1972<br />

L-I<br />

K<br />

D<br />

Raum- und Fassadenskizze als Prufungsarbeii.<br />

Materialkunde für Maler<br />

Verfasser Dr M. Hochweber. EMPA Dubendorf<br />

Verlag Schweizerischer Malerund<br />

Gipsermeister-Verband<br />

Dieses Lehrmittel entstand aus einer<br />

Uberarbeitung der Materialkunde fur<br />

Maler von Max Tobler. Im Zuge der<br />

Modernisierung drangte sich - mit<br />

Ausnahme einer grossen Zahl von Tabellen<br />

- eine fast vollige Neufassung<br />

auf<br />

Zweifellos wird das Werk dem Malergewerbe,<br />

insbesondere aber den Malerklassen<br />

der gewerblichen Berufsschulen.<br />

ebenso gute Dienste leisten wie<br />

seinerzeit jenes von Max Tobler.<br />

Im ersten Teil werden die Grundbegriffe<br />

von Physik und Chemie mit praktischen<br />

Beispielen. der chemische Aufbau<br />

unserer Werkstoffe, die wichtigsten<br />

Untergrunde. die Prufung der Anstrichstoffe<br />

und ihrer Unterlagen behandelt<br />

Im zweiten Abschnitt sind die Pigmente,<br />

Bindemittel, Losungs- und Verdunnungsmittel<br />

sowie die Herstellung der<br />

Anstrichstoffe eingehond beschrieben<br />

Das reich illustrierte Buch (172 Seiten,<br />

Format 21/22 cm) kann beim Sekretariat<br />

des Schweiz. Maler- und Gipsermei-<br />

Ster-Verbandes, Rarnistr 8, 8001 Zurich,<br />

zum Preise von Fr 12.- fur Mitglieder<br />

und von Fr 18 - fur Nichtmitglieder bezogen<br />

werden<br />

174


Schweizerische Maler- und Gipserrneisterzeiiung Nr 8 121 April 1972<br />

- Lambrien<br />

/-<br />

Funktionen. Handhabung, Pflege und<br />

Instandhaltung der:<br />

div. Spritzgerate und -pistolen<br />

Schleifmaschinen<br />

Tapetenablosapparate<br />

Reinigungsgerate<br />

c) Benennung von Baufeilen<br />

an Fassaden und Innenraumen. z B<br />

Lukarnen<br />

Untersichten<br />

Stirnladen<br />

Giebel<br />

Kreuzstocke<br />

Wetterschenkel<br />

Kloben<br />

Brustungen etc.<br />

Hohlkehlen<br />

Friese<br />

Leibungen<br />

Simse<br />

Fullungen<br />

Wangen etc.<br />

d) Massnahmen zur Verhutung von Unlallen<br />

und Berufskrankheiten<br />

(Erkennung, Vorbeugung, Verhutung.<br />

Hygiene)<br />

Mogliche Berufskrankheiten infolge<br />

Einwirkung von z B.<br />

Losungsmitteln und<br />

Losungsmitteldampfen<br />

Farbentfernungsmitteln<br />

Neutralisationsrnitteln<br />

Reinigungsmitteln<br />

bleihaltigen Farben<br />

Unfallgefahren<br />

(Erkennung. Vorbeugung, Verhutung,<br />

Massnahmen, Versicherungen) z B<br />

Geruste<br />

Leitern<br />

defekte elektr. Apparate<br />

Spritzgerate<br />

Schleifmaterialien<br />

Augenveratzungen und<br />

Augenverletzungen<br />

Strassenunfalle<br />

e) Arbeitsrechtliche Bestimmungen<br />

Gesamtarbeitsvertrag<br />

Vertragsparieien<br />

Arbeitszeit<br />

Arbeitslohn<br />

Uberzeit<br />

Verkehrszulagen<br />

Auswartszulagen<br />

Ferien<br />

Feiertagsentschadigungen<br />

Unfalle und Krankheiten<br />

Entschadigungen bei Inspektionshalbtagen,<br />

Militardienstleistungen, unumganglichen<br />

Absenzen<br />

Llberkleiderentschadigungen<br />

Spritzarbeiten<br />

Zahltag<br />

Schwarzarbeiten<br />

Werkzeuge und Transporte<br />

Kundigung<br />

Sozialversicherungen<br />

Beitrage. Leistungen<br />

AHV I IV I EO<br />

AHV-Zusatzversicherung<br />

SUVA<br />

Kranken-Taggeldversicherung<br />

Gesaminote Allgemeine Fachkenntnisse<br />

2. Tell: Malerialkunde<br />

(ca 30 Minuten)<br />

a) Physikalische und chemische<br />

Grundbegrilfe<br />

Optische Erscheinung.<br />

LichUSpektrum<br />

GlandMatt<br />

Reflektion<br />

Absorbtion<br />

Additive Farbmischung<br />

Subiraktive Farbmicchung<br />

Physikalischer Aufbau, Begriffe und<br />

Eigenschaften unserer Werkstoffe:<br />

Hauptbestandteile einer Farbe<br />

DispersioniLosung<br />

Trocknungsvorgange<br />

Festkörpergehalt<br />

Aggregatszustande<br />

Spez Gewichte<br />

Viskositat<br />

Thixotropie<br />

Kohasion<br />

Adhasion<br />

Porositat<br />

Bestandigkeiten gegen Chemikalien<br />

Warme, Wetter und Licht<br />

Waschbarkeit<br />

Wasserdampfdurchlascigkeit<br />

Ausgiebigkeit etc<br />

Chemischer Aufbau unserer Werkstoffe:<br />

Grundstoffe<br />

Atom<br />

Molekul<br />

Mischungichem Verbindung<br />

LaugeniSaurenlPrufmittel<br />

OxidelHydrate<br />

SalzeiSeifenlEster<br />

b) Pigmente<br />

Erkennung. Herkunft und Eigenschaften<br />

der gebrauchlichsten Pigmente<br />

Anorganische Pigmente<br />

Organische Pigmentez B.<br />

Erdfarben<br />

Kreide<br />

Ka1 k<br />

Gips<br />

Ocker<br />

Umbra etc<br />

Mineralfarben<br />

Titandioxid<br />

Zinkweiss<br />

Bleiweiss<br />

Lithopone<br />

Zinkgelb<br />

Chromgelb<br />

Nickeltitangelb<br />

Oxidrot<br />

Chromrot<br />

Ultramarinblau<br />

Kobaltblau<br />

Chromoxidgrun<br />

Chromoxidhydratgrun<br />

Chromgrùn<br />

Zinkgrun<br />

Oxidschwarz<br />

Eisenglimmer<br />

Graphit etc<br />

Pflanzenfarben und Teerfarben (Pigmentfarbstoffe.<br />

Farbenlacke)'<br />

Signalrot<br />

Hansagelb<br />

Phtalozyarninblaui-grun<br />

Russ etc<br />

Universalmischfarben<br />

Rostschutzpigmente<br />

Metallpigmente<br />

Leuchtpigmente<br />

c) Bindemittel<br />

Erkennung, Herkunft und Eigenschaften<br />

der gebrauchlichsten Bindemittel.<br />

Wassrige Bindemittel.<br />

Leime<br />

Emulsionen<br />

Dispersionen<br />

Wasserglas<br />

Kalk<br />

Zement<br />

Olige Bindemittel<br />

Leinol<br />

Leinol-Firnis<br />

bllacke<br />

Standöl<br />

Matto1 etc<br />

Harzartige Bindemittel.<br />

Naturharze.<br />

Kolophonium<br />

Kopale<br />

Schellacke<br />

Kunstharze:<br />

Polymerisatharze<br />

Kondensationsharze<br />

Zweikomponentenlacke<br />

Chlorkautschuklacke<br />

Nitrolacke<br />

Biiumenlacke<br />

d) Verdunnungsmitfel<br />

Erkennung, Herkunft und Eigenschaften<br />

der gebrauchlichsten Verdunnungsmittel<br />

Terpentin01<br />

Erdoldestillate<br />

Steinkohlenteer-Destillate<br />

Alkohole<br />

Chlorierte Losungsmittel<br />

Ketone<br />

e) Spachtelmassen und Kitte<br />

Eigenschaften und Verwendung:<br />

ülkiite<br />

Fugenkitte<br />

175


Schweizerische Maler- und Gipserrneisterzeitung Nr ü I21 April i972<br />

Leimspachtel<br />

Emulsionsspachtel<br />

Lackspachtel<br />

Nitrospachtel<br />

Dispersionsspachtel<br />

Zwei komponentenspachtel<br />

Porenfuller<br />

i) KlebstoUe<br />

Wassrige Klebstoffe<br />

Losungsmitielhaltige Klebstoffe<br />

g) Abbeizmittel/Ablaugemittel<br />

Wirkung und Eigenschaften<br />

Verseifende Ablaugemittel<br />

Losende Abbeizmittel<br />

h) Sikkative<br />

Wirkung. Zusatze etc.<br />

Kobalt-/Mangan-IBleisikkative<br />

i) Isoliermittelllmpragniermittel<br />

k) Fluatrerungsmittel<br />

i) Entrosfungsmittel<br />

m) Bleichmittel<br />

n) Tapeten und Gewebe<br />

o) Holzbeizen<br />

3. Teil: Anstrichuntergründe<br />

(Ca 30 Minuten)<br />

Erkennen der Anstrichuntergrunde und<br />

ihrer Eigenschaften im Hinblick auf die<br />

Anstriche<br />

Erkennen und Beheben von Schaden.<br />

welche auf Mangel im Untergrund zuruckzufuhren<br />

sind<br />

a) Neue Untergrunde<br />

Belon<br />

Putze<br />

Backsteine<br />

Gebrauchlichste Holzarten z B<br />

Tanne<br />

Fohre<br />

Eiche<br />

Buche<br />

Esche<br />

Furniere<br />

Holzspanplatten<br />

Holzfaserplatten<br />

Metalle z B<br />

Eisen<br />

verzinktes Eisen (feuerverzinkt.<br />

galv. verzinkt. spritzverzinkt)<br />

Zink<br />

Kupfer<br />

Aluminium<br />

Kunststoffplatten und -belage<br />

b) Gestrichene und beschichtete Untergrunde,<br />

die renoviert werden mussen<br />

alter Kalkfarbanstrich auf Putz<br />

alter Mineralfarbanstrich auf Putz<br />

alter Dispersionsanstrich auf Putz<br />

alte Anstriche auf Eisen. Aluminium etc<br />

alte Anstriche, Lackierungen und<br />

Impragnierungen auf Holz<br />

alte blatternde Anstriche<br />

Blasen<br />

Ausbluhungen<br />

Risse in Holz etc<br />

c) Feuchte Untergrunde z B<br />

Putz. Holz<br />

Alkalische Untergrunde<br />

Wachshaltige Untergrunde<br />

Schlecht haftende Untergrunde<br />

Durchblutende Untergrunde<br />

Stark saugende Untergrunde<br />

Fett- oder Silikonruckstande<br />

alte Tapeten etc<br />

4. Teil: Arbeitstechniken<br />

(ca 30 Minuten)<br />

Anstrichaufbauten und -Systeme in<br />

Neubauten und bei Renovationsarbeiten<br />

Richtige Verwendung und Anwendung<br />

der gebrauchlichsten Materialien innen<br />

und aussen<br />

Leimfarbanstriche<br />

Kalkfarbanstriche<br />

Mineralfarbanstriche<br />

Emulsions- und Dispersionsanstriche<br />

Olfarbanstriche<br />

Kunstharzanstriche<br />

(Mattfarben, Seidenglanz und Glanzlackierungen)<br />

Nitrolackierungen<br />

Klarlackierungen<br />

Impragnierungen<br />

Lasurarbeiten<br />

Kautschukanstriche<br />

Unterwasseranstriche<br />

Metallgrundierungen und -anstriche<br />

Rostschutzanstriche<br />

Bitumenanstriche<br />

Strukturauftrage<br />

Saure- und laugebestandige Anstriche<br />

Anstrichentfernung<br />

Stoffbespannungen<br />

Tapezieren<br />

Chem Beizen<br />

Kunststoffplatten<br />

Eine Weiterbildungsmoglichkeit fur Malerlehrlinge und Ausgelernte sind die Abendkurse<br />

fur Schrift. Zeichnen und dekoratives Entwerfen, dekorative Techniken und<br />

farbiges Gestalten an den Malerfachklassen der Kunstgewerbeschule der Stadt<br />

Zurich Das Programm wird le nach Vorkenntnissen individuell gestaltet<br />

Der Experte darf keine starren Fragebogen<br />

benutzen. Diese Aufzeichnungen<br />

sollen ihm helfen, das vollstandige Wissensgebiet,<br />

das dem Lehrling wahrend<br />

der Lehrzeit in der Berufsschule (Normallehrplan)<br />

und im Lehrbetrieb vermittelt<br />

wurde, ZU prufen Die ganze<br />

mundliche Prufung soll in Verbindung<br />

mit der Praxis und anhand moglichst<br />

vieler Anschaungsmaterialien durchgefuhrt<br />

werden<br />

Diese Prufung stellt hohe Anforde<br />

Lungen an den Lehrling und an den<br />

txPerren<br />

Max Schwinger<br />

176


Schweizerische Maler- und Gipserrneisterzeitung Nr 8 I 21 April 1972<br />

Der Gipserberuf<br />

Ausbildung - Start zum Weiterkommen<br />

c<br />

Der Gipser ist zur Zeit einer der meistgesuchten<br />

Handwerker Im Neubau oder<br />

im Umbau kann er seine Geschicklichkeit<br />

in der Verarbeitung von Gips und<br />

Mortel unter Beweis stellen. Um den Beruf<br />

des Gipsers zu erlernen, wird in<br />

einem guten Gipserbetrieb eine dreijahrige<br />

Lehrzeit absolviert, daneben ist der<br />

Besuch der Berufsschule obligatorisch<br />

Nach dem Ausbildungsreglement vom<br />

20 Apri11970 schreibtdas Lehrprogramm<br />

Richtlinien fur jedes Lehrlahr gestaffelt<br />

vor, zum Beispiel.<br />

-Ausfuhren von sàmtlichen Verputzarbeiten<br />

in Weissputz oder Abrieb auf<br />

Decken und Wande sowie auf verschiedene<br />

Untergrunde, eingeschlossen<br />

Schutzen von Bauteilen und Erstellen<br />

von Gerusten<br />

- Stellen von Zwischenwanden und<br />

Wandverkleidungen in diversen Systemen<br />

und Materialien<br />

- Herunterhangen von Decken mit Gipsplatten<br />

oder Rabitz<br />

- Erstellen von Bogenkonstruktionen<br />

sowie Ziehen und Versetzen von Gesimsen<br />

jeder Art<br />

- Isolierarbeiten gegen Feuer, Schall,<br />

Warme und Kalte<br />

- Erstellen und Versetzen von Ventilationskanalen<br />

Immer mehr kommt der Gipser in die<br />

Lage, verschiedene Maschinen einzusetzen.<br />

Bohrmaschinen. Mortelmischer,<br />

Verputzmaschinen wie auch Bolzenschiessapparate.<br />

Ein Gipser muss diese<br />

Maschinen kennen und richtig zu handhaben<br />

verstehen<br />

Kanton und Region werden die Lehrlinge<br />

zum Beispiel im Winter zusammengezogen<br />

und absolvieren einen praktischen<br />

Fachkurs unter der Leitung eines<br />

versierten Fachlehrers, der meistens das<br />

eidgenossische Meisterdiplom besitzt.<br />

Da konnen sie sich uben im Konstruieren<br />

von verschiedenen Bogen und<br />

Nischen. im Ziehen von Gesimsen auf<br />

dem Tisch, an Wand oder Decke. Auch<br />

wird gezeigt. wie man eine Saule oder<br />

eine Vase dreht. Es werden auch Leimformen<br />

und Abgusse erstellt (siehe<br />

Abb 1-5, Seite 177/178)<br />

Am Schluss dieser 3 Jahre Lehrzeit soll<br />

nun der Lehrling an der Lehrabschlussprufung<br />

beweisen. ob er die notigen<br />

Kenntnisse und Fahigkeiten besitzt, um<br />

Die allgemeinbildenden Facher wie das eidgenossische Fahigkeitszeugnis<br />

Rechnen, Buchhaltung, Staatskunde, zu erhalten. Dauer der Prufung und Pru-<br />

Zeichnen. Materialkunde und Berufskenntnisse<br />

werden zum grossen Teil in<br />

fungsstoff sind wiederum im Ausbildungsreglement<br />

vom 20 April 1970 aufder<br />

Berufsschule vermittelt Je nach gefuhrt G Frigerio<br />

Abb 1<br />

Abb 2.<br />

Abb 3<br />

Heruntergehangte Hohlkehle<br />

Bogenkonstruktion<br />

Ziehen von Gesimsen an Wand und Decke<br />

2<br />

3<br />

177


Schweizerische Maler- und Gipsermeisierzeitung Nr 8 II 21 April 1972<br />

In der Fachschule - Lehrgang und Ziel<br />

Je langer, je schwieriger wird es, in<br />

unserem Beruf Lehrlinge zu erhalten<br />

Noch mehr ins Gewicht fallt jedoch die<br />

Tatsache, dass die Quaiitat der Gipserlehrlinge<br />

standig abnimmt. Mit Recht<br />

sind Industrie und Gewerbe beunruhigt<br />

und mit ihnen auch Volkswirtschaftler,<br />

Padagogen und Politiker Beunruhigung<br />

wird auch hervorgerufen durch gewisse<br />

gegenwartige Ausbildungsarten unserer<br />

jungen, flotten Leute. Die Meisterlehre<br />

kann sehr oft auch in unserem Gewerbe<br />

nicht mehr allein die Verantwortung uber<br />

die heute sehr vielfaltige und immer im<br />

Umbruch stehende Ausbildung Ùbernehmen<br />

Es fehlen nicht selten die geeigneten<br />

Ausbildner. Der Meister selber wird<br />

immer mehr durch andere, ebenso wichtige<br />

Aufgaben fur seinen Betrieb beansprucht.<br />

Die Ausbildung der Lehrlinge<br />

wird vielfach dem Vorarbeiter oder allzuoft<br />

auch nur angelernten Leuten uberlassen<br />

Aus diesen Grunden ist es heute fur den<br />

Gipserberuf zur erfreulichen Tatsache<br />

geworden, dass unser fortschrittlicher<br />

Berufsverband der Reorganisation des<br />

Berufsschulwesens, wie es der Bund anstrebt,<br />

Rechnung getragen hat. Wir, und<br />

das -wir>, mochte ich mit Stolz betonen,<br />

haben mit der Grundung der Fachschule<br />

in Wallisellen die Grundlage fur eine<br />

solide Ausbildung der Lehrlinge ge-<br />

4<br />

5<br />

schaffen Helle, schone Raumlichkeiten<br />

gestatten es uns, das bereits neu geschaffene<br />

Ausbildungs- und Prufungsreglement<br />

in die Tat umzusetzen<br />

Der neugewahlte. hauptamtliche Fachlehrer<br />

wird vorerst mit dem Zusammen-<br />

Zug der Lehrlinge aus grosseren Regionen<br />

und mit der Zeit aus der ganzen<br />

Schweiz die Moglichkeit erhalten, einen<br />

padagogisch geschickt zusammengestellten<br />

Unterricht zu vermitteln<br />

Vorgesehen ist der Zusammenzug der<br />

Lehrlinge pro Lehrjahr für 3 Wochen<br />

Der geschaftskundliche Unterricht wird<br />

ebenfalls durch eine bereits gewahlte<br />

Lehrkraft in diesen 3 Wochen unterrichtet.<br />

Der Meister wird sicher den zusatzlichen<br />

Aufwand an Zeit und Geld gerne auf<br />

sich nehmen, damit er dann auf das an<br />

den Kursen in Wallisellen Gelernte<br />

leichter aufbauen kann. In der Fachschule<br />

ist ebenfalls fur Unterkunft und<br />

Verpflegung wahrend der Kurse gesorgt<br />

Die Kosten, die fur einen Lehrling entstehen<br />

werden, und wieviel der Meister<br />

daran zu bezahlen hat, stehen gegenwartig<br />

bei Bund und Kanton zur Diskussion<br />

Zur Modernisierung der Berufslehre gehóren<br />

auch im Gipsergewerbe Einfuhrungskurse.<br />

Durch die geschaffenen<br />

Raumfichkeiten wird dieses Ziel (wenn<br />

auch noch nicht sofort) verwirklicht<br />

werden konnen. Der Zusammenzug der<br />

Schuler aus der ganzen Schweiz erlaubt<br />

es, die Klassen nach Lehrjahren<br />

getrennt zu fuhren. Abgesehen von der<br />

Attraktion solcher Einführungskurse,<br />

kann dadurch die zeitliche Beanspruchung<br />

der Lehrmeister zur Einfuhrung<br />

der Lehrlinge in die Grundtechniken des<br />

Berufes, erheblich reduziert werden. Die<br />

Reorganisation der Berufslehre verlangt<br />

auch in unserem Beruf vermehrt die<br />

Zwischenprufung. Zusammen mit den<br />

Jahres- und Kurszeugnissen der Fachschule<br />

Wallisellen bieten diese Prufungen<br />

eine weitgehende und objektive Gewahr<br />

fùr die rechtzeitige Kontrolle des<br />

Lernerfolges.<br />

Abb 4 Bogenkonstruktionen und Gesimszüge<br />

am Lehrlingskurs.<br />

Abb 5<br />

Erstellen von Gipsmodellen.<br />

178


Schweizerische Maler- und Gipsermeisterzeiiung Nr 8 I21 April 1972<br />

All diese verschiedenen Moglichkeiten<br />

konnen wir Gipsermeister in unserer<br />

neuen Schule, sagen wir .Akademie<br />

Wallisellen>, ausschopfen, vor allem<br />

die Ausbildung unserer Nachkommen,<br />

unserer Lehrlinge, denen wir nun ihr<br />

volles Recht auf eine gute Ausbildung<br />

verschaffen konnen<br />

Mit der Gründung der Fachschule Wallisellen<br />

des Schweizerischen Maler- und<br />

Gipsermeisterverbandes haben wir den<br />

Grundstein fur eine fortschrittliche Ausbildung<br />

im Gipsergewerbe gelegt. Es ist<br />

nun an uns Meistern. das erhoffte Ziel,<br />

unter der Mithilfe von uns allen, zu erreichen<br />

H R Plaster<br />

Die Weiterausbildung im Gipsergewerbe<br />

,-<br />

Die Lehrabschlussprüfung im Gipsergewerbe<br />

darf nicht den Schlussstrich<br />

unter die Ausbildung setzen Sie ist vielmehr<br />

als erste Etappe zu werten, wo der<br />

Schulentlassene wahrend dreier Jahre<br />

zum Facharbeiter ausgebildet worden<br />

ist. Nach der Abschlussprùfung sei dem<br />

lungen Mann eine kleine Verschnaufpause<br />

gegonnt, bevor die Weiterausbildung<br />

einsetzt.<br />

Die Weiterausbildung muss neue Erkenntnisse<br />

aus der Praxis und fur die<br />

Praxis als Zielsetzung haben So ist eine<br />

Weiterausbildung sinnvoll und dient dem<br />

gesamten Gipsergewerbe. Es soll hier<br />

nicht darum gehen, ein ganzes Kursprogramm<br />

aufzufuhren. sondern lediglich<br />

einige wenige Punkte zu beleuchten<br />

Wenn man bedenkt, welche grosse Evolution<br />

auf dem Gebiete der Verputzmaterialien<br />

in den letzten Jahren stattgefunden<br />

hat und welche Fulle von<br />

neuen Materialien uns noch in nachster<br />

Zukunft zur Verfùgung stehen wird, so<br />

reicht das wàhrend der Lehrzeit angesammelte<br />

Wissen bei weitem nicht mehr<br />

aus Die neuen Materialien haben auch<br />

in sehr starkem Umfange unsere Arbeits-<br />

techniken geandert, und auch auf diesem<br />

Sektor ist noch mit zahlreichen<br />

Umwàlzungen und Verbesserungen zu<br />

rechnen. Die nahezu klassischen Bindemittel<br />

sind ziemlich verschwunden, Maschinen<br />

haben Einzug gehalten, die zu<br />

bearbeitenden Untergrunde sind anders<br />

geworden, kurz, das Gipsergewerbe<br />

steht in einem Umbruch. Es ist sicher<br />

ein Gebot der Stunde, sich mit den neuartigen<br />

Materialien und Verputzmethoden<br />

eingehender zu befassen, sie nàher<br />

und umfassender kennenzulernen. um<br />

ihre Vor- und Nachteile besser beurteilen<br />

zu konnen<br />

Unter Berucksichtigung der geschilderten<br />

Fakten und der Tatsache, dass viele<br />

neue Materialien in vollkommener Unkenntnis<br />

angewandt und eingesetzt werden,<br />

ist anzunehmen, dass die Schadenerwartung<br />

im Gipsergewerbe in der<br />

nächsten Zeit rapide ansteigen wird Auf<br />

diesem Gebiete ist eine Weiterausbildung<br />

auf allen Stufen bitter notwendig,<br />

gilt es doch, teure Garantiearbeiten.<br />

auch Garantieverpflichtungen gegenuber<br />

andern Handwerkern, Arger und<br />

Vorwürfe nach Moglichkeit zu eliminieren<br />

Nebst der rein handwerklich-fachlichen<br />

Weiterausbildung muss aber auch die<br />

Betriebsfuhrung gefordert werden. Weil.<br />

wie bereits erwahnt, das Gipsergewerbe<br />

im Umbruch steht. gelten ganz andere<br />

Kriterien fur die Betriebsfùhrung als man<br />

gerne annehmen möchte. Marktgerechtes<br />

Verhalten der Betriebe. Investitions-<br />

Politik, Erschliessen neuer Arbeitsgebiete<br />

sind nur eine kleine Auswahl<br />

dessen, was uns in nachster Zukunft beschàftigen<br />

muss. Im weitern sind alle<br />

modernen Verfahren und Moglichkeiten<br />

fur eine vernunftige. zielgerichtete Fuhrung<br />

des Betriebes. selbstverstandlich<br />

immer im Rahmen (finanziell und materiell)<br />

des Ertraglichen, den Betriebs-<br />

Inhabern zugànglich zu machen oder<br />

mindestens das Interesse dazu zu wekken.<br />

Beispielsweise ist es bis heute<br />

nicht gelungen, eine Erfahrungsgruppe<br />

im Gipsergewerbe auf die Beine zu<br />

stellen Weshalb wohl nicht? Sicher ist,<br />

dass in vielen Gipserbetrieben das Interesse<br />

an der Betriebsfùhrung nicht<br />

vorhanden ist. Bestimmt wàre auf diesem<br />

Gebiet noch ein Vielfaches zu leisten,<br />

wodurch bei unseren Betrieben<br />

der unternehmerische Charakter in vermehrtem<br />

Masse gehoben werden<br />

konnte<br />

Prufung der theoretischen Kenntnisse an der Meisterprufung.<br />

Grundlagen bilden die Aus- und Weiterbildung<br />

Abschluss einer weiteren Ausbildungsphase’ Die Meisterprufung<br />

im Gipsergewerbe. Ausschnitt einer Prùfungsarbeit.<br />

179


Schweizerische Maler- und Gipsermeisterzeitung Nr 8 I21 April 1972<br />

Trotz den zahlenmassig sinkenden Lehrverhaliniscen<br />

im Gipsergewerbe, hat<br />

sich erfreulicherweise das Interesse an<br />

der Meisterprufung gesteigert. Es ist<br />

dies nicht selbstverstandlich, wenn man<br />

bedenkt, dass einem Inhaber eines Meisterdiploms<br />

keine grossen finanziellen<br />

Vorteile erwachsen Der Wert dieser Prulung<br />

liegt eindeutig im ideelen Sektor<br />

Allerdings. ganz unterschatzen darf man<br />

den Wert dieser Prufung nicht. Sie beinhaltet<br />

doch im wesentlichen eine Vor-<br />

bereitungszeit Der angehende Kandidat<br />

befasst sich eingehend mit der Materie<br />

des Gipserhandwerks, mit seinen Problemen<br />

und Moglichkeiten. Aber sicher<br />

viel mehr zahlt, dass sich der Meisterprufungskandidat<br />

auf die kaufmannische<br />

Fuhrung eines Betriebes vorbereitet und<br />

Einblick in viele Geschaftsablaufe erhalt,<br />

denen er zuvor fremd gegenuber gestanden<br />

hat Diese Vorbereitungsphase allein<br />

schon ist fur das ganze Gipsergewerbe<br />

ein entscheidender Schritt in Richtung<br />

Unternehmertum Allerdings nur ein<br />

Schritt, doch viele Schritte ergeben<br />

schon eine kleine Strecke und rucken<br />

dem Ziele bereits näher<br />

Im neu geschaffenen Ausbildungszentrum<br />

in Wallisellen waren nun die raumlichen<br />

Voraussetzungen geschaffen. Es<br />

bleibt an uns, aus Wallisellen eine Statte<br />

der Begegnung, des Meinungs- und Erfahrungsaustausches<br />

und der Weiterausbildung<br />

zu machen<br />

M Ravtcini<br />

Die Zukunft des Gipsergewerbes<br />

Wenn man heute den Arbeitsplatz eines<br />

Gipsers mit demjenigen vor 15 oder 20<br />

Jahren vergleicht, dann fallt einem auf,<br />

wie stark sich der Gipserberuf und<br />

damit der Einsatz und die Aufgaben des<br />

Gipsergewerbes geandert haben. Vieles.<br />

was vor Jahren noch gebrauchlich war,<br />

wird heute nicht mehr oder anders gemacht,<br />

neue und vielfaltige Einsatzmog-<br />

Iichkeiten des Gipsergewerbes sind<br />

dazugekommen Die Anforderungen, die<br />

heute an das Baugewerbe ganz allge-<br />

1<br />

mein gestellt werden, sind vielfach anders<br />

geworden; auch die allgemeinen<br />

wirtschaftlichen Voraussetzungen haben<br />

sich geandert. was fur die Fuhrung und<br />

den Einsatz des Gipsergewerbes von<br />

Bedeutung ist Vor allem aber hat die<br />

wissenschaftliche und technische Forschung<br />

viele beim Bauwesen gebrauch-<br />

Iiche Verfahren und Materialien in Frage<br />

gestellt oder sie verbessert. Es wurden<br />

zum Teil ganz neue Materialien und Methoden<br />

erarbeitet, welche das Gipsergewerbe<br />

wie das Baugewerbe im allgemeinen<br />

nicht ùbersehen darf, wenn es<br />

den gestellten Anforderungen genugen<br />

Will<br />

Die Baustoffe. welche vom Gipsergewerbe<br />

verarbeitet werden, sind in den<br />

Laboratorien der Hersteilerfirmen in Zusammenarbeit<br />

mit Fachleuten vielfach<br />

uberpruft worden, sehr viele neue sind<br />

dazugekommen. Allerdings werden als<br />

Bindemittel naturlich immer noch die<br />

herkommlichen Grundstoffe wie Gips.<br />

hydraulischer Kalk, geloschter Kalk und<br />

Zement - vermischt mit den verschiedenen<br />

Zusatzstoffen wie Sand. Sagemehl,<br />

Wasser usw. - und die bekannten Mortelmischungen<br />

verwendet Aber auf<br />

Grund intensiver Forschungen sind neue<br />

Grundstoffe geschaffen und alte verbessert<br />

worden. Sie zeichnen sich vor allem<br />

dadurch aus, dass sie eine bedeutend<br />

bessere Haftfahigkeit besitzen und sich<br />

viel leichter und mit weniger Aufwand<br />

und Muhe verarbeiten lassen<br />

Neben einer Reihe von kunstharzverguteten<br />

Fertigputzen gibt es verschiedene<br />

neue Gipsprodukte, welche sich fur alle<br />

mogiichen Ausfuhrungen eignen Eines<br />

der am haufigsten angewandten Produkte<br />

ist der Maschinenputz Diesen<br />

Fertigmortel verwendet man meistens<br />

als Grundputz auf Wande und Decken<br />

an Stelle der bisherigen Kalk-, Zementund<br />

Gipsgrundputze. Dieses Fabrikat<br />

wird auch immer haufiger als einschichtiger<br />

Weissputz in der Regel mit der<br />

Gipsputzmaschine verarbeitet Uberhaupt<br />

sind manche der neuen Baustoffe<br />

heute nur noch maschinell verarbeitbar,<br />

sehr viele sind auch speziell fur den Ein-<br />

Satz von Maschinen geschaffen worden<br />

Dass Maschinen nach Moglichkeit eingesetzt<br />

werden, ist für das Gipsergewerbe<br />

von ausserordentlicher Wichtigkeit<br />

Die Lohnkosten sind ja heute so<br />

gross, dass es eine erste Forderung sein<br />

muss, mit möglichst wenig Personal eine<br />

moglichst grosse Leistung zu erzielen<br />

Daher wird das Gipsergewerbe nur dann<br />

eine Zukunft haben, wenn es alle Moglichkeiten<br />

der Rationalisierung auszunutzen<br />

versteht. Rationalisierung. erzielt<br />

vor allem durch den Einsatz maschineller<br />

Mittel, ist auch wegen der Personalrekrutierung<br />

wichtig. denn das Gipsergewerbe<br />

leidet naturlich wie das ganze<br />

Baugewerbe unter dem Personalmangel.<br />

Samtliche geeigneten technischen Hilfsmittel<br />

mussen daher angewandt werden,<br />

will man die Personalknappheit kompensieren<br />

Eines der wertvollsten Hilismittel<br />

ist sicher die Gipsputzmaschine.<br />

Wertvoll ist sie nicht zuletzt auch darum,<br />

weil die Mitarbeiter sie als wesentliche<br />

Erleichterung gegenuber den bis anhin<br />

noch immer eingesetzten Mortelputzmaschinen<br />

und der Handarbeit empfinden<br />

Die neue Situation beim Gipsergewerbe<br />

ist weiter gepragt durch die Tatsache,<br />

dass neben den gebrauchlichen Mortelmischungen<br />

immer mehr Trockenprodukte<br />

verarbeitet werden Fur das Erstellen<br />

von Zwischenwanden werden<br />

heute an Stelle der Gipsdielen oder<br />

Holzfaserplatten. welche ja immer noch<br />

mit einem oder mehreren Putzschichten<br />

versehen werden mussten, beinahe ausnahmslos<br />

vorfabrizierte glatte Gipsplatten<br />

benutzt. Solche oder Gipskartonplatten<br />

verschiedener Dimensionen stehen<br />

auch fur Aussenwand-Verkleidungen<br />

zur Verfugung Diese Platten haben den<br />

grossen Vorteil, dass sie nicht mehr verputzt<br />

werden mussen und deshalb besonders<br />

auch bei Renovationen immer<br />

mehr verwendet werden<br />

Viele neuen Moglichkeiten bieten sich<br />

uns vor allem beim Verkleiden von Dekken.<br />

Wo fruher eine Schilfrohr-Perfekta-<br />

Streckmetall- oder Rabitzdecke angebracht<br />

wurde, bevorzugt man heute


Schweizerische Maler- und Gipserrneisferzeitung Nr 8 I21 April 1972<br />

wenn moglich eine Trockenstuckdecke.<br />

eine Metallplattendecke oder irgendeine<br />

Holzfaser-. Kork- oder Kunststoffplattendecke.<br />

Das Angebot an flachen<br />

und dekorativen Deckenplatten in allen<br />

moglichen Materialien und Dimensionen<br />

ist ausserordentlich gross Obwohl es<br />

heute Spezialfirmen gibt, welche ausschliesslich<br />

Trockendecken montieren,<br />

kommen die Gipser immer mehr dazu.<br />

diese interessanten Arbeiten ausfuhren<br />

zu konnen. An Stelle von Holzrosten und<br />

Armierungseisenrosten ais Unterkonstruktion<br />

stehen heute ferner eine Mehrzahl<br />

von neuen Aufhangesystemen zur<br />

Verfùgung Das Herunterhangen von<br />

Decken ist mit diesen Aufhangesystemen<br />

bedeutend erleichtert worden<br />

P<br />

Zusammenfassend darf man feststellen,<br />

dass sich das Gipcergewerbe der modernen<br />

Bauweise sehr gut angepasst<br />

hat Wenn man vor noch nicht allzulanger<br />

Zeit gemeint hat, in Zukunft wùrden<br />

auf dem Bau meistens nur noch Beton,<br />

Metall, Glas und Kunststoffe verarbeitet<br />

und dass deshalb der Gipser weitgehend<br />

von seinen Aufgaben entbunden<br />

werde, so kann man heute sagen, dass<br />

gerade mit der Einfuhrung von neuen<br />

Baurnaterialien, Bautechniken und Methoden<br />

dem Gipsergewerbe neue Aufgaben<br />

ubertragen und Moglichkeiten<br />

gegeben wurden. Das Gipsergewerbe<br />

kann daher durchaus hoffnungsvoll in<br />

dieZukunft blicken. wenn es ihm gelingt.<br />

sich der Zeit anzupassen und den standig<br />

wechselnden Anforderungen zu<br />

genugen.<br />

A Andreaiia<br />

3 A .<br />

Abb 1 Die Materialsilos werden abgefullt<br />

auf die Baustelle geliefert. Das Material<br />

wird vom Silo durch den Forderschlauch<br />

direkt in die Gipsputzmaschine<br />

gepumpt<br />

Abb 2. Gipsputzmaschine mit automatischer<br />

Materialzufuhr im Betrieb.<br />

Abb 3 Das exakte Abschitten dea<br />

Grundputzes verlangt einige Ubung und<br />

Geschicklichkeit<br />

Abb 4 Am Schluss werden die Ecken<br />

kontrolliert und gereinigt<br />

181


Schwelieri~che Maler- und Ginserrneisierzeiiung Nr ñ I21 April 1972<br />

Vom Studium zum<br />

Malerberuf<br />

Vielleicht ist es noch nicht oft vorgekommen,<br />

dass aus einem Architekturstudenten<br />

ein Malerlehrling geworden<br />

ist. und deshalb ist es wahrscheinlich<br />

auch kein Wunder, wenn manchmal ein<br />

Gesprachspartner beim Anhoren<br />

meines beruflichen Werdeganges mit<br />

unglaubigem Staunen oder gar mit einem<br />

Kopfschutteln reagiert Wie kann<br />

man auch dazu kommen, einen solch<br />

aussergewohnlichen Schritt zu tun, wie<br />

kann man ein Studium aufgeben. um<br />

eine gewohnliche Malerlehre ZU beginnen?<br />

Sind nicht die Aussichten fur einen<br />

Architekten viel verlockender als<br />

fur einen Maler7<br />

Naturlich wird es nicht ledem bellebigen<br />

Architekturstudenten einfallen,<br />

auf den Malerberuf umzusatteln, und<br />

ich ware sicher auch nicht darauf gekommen,<br />

wenn ich nicht als Sohn<br />

eines Malermeisters auf die Welt gekommen<br />

und mit einem Bein in einem<br />

Malergeschäft aufgewachsen ware Ich<br />

hielt mich in meiner Freizeit oft in der<br />

Werkstatt auf oder begleitete meinen<br />

Vater auf seiner ..Tour.. Allerdings<br />

machte mir daneben auch die Schule<br />

Freude - wenn man einmal von den<br />

Aufgaben absieht -, und ich entschloss<br />

mich deshalb, die Kantonsschule<br />

zu besuchen. Dabei geriet die<br />

Malerei ein wenig in Vergessenheit. gelegentliches<br />

Mithelfen im Geschaft<br />

wahrend der Ferien war eben nur “Ferienbeschaftigung-.<br />

Nach der Maturitatsprufung<br />

steilte sich dann die Frage<br />

nach der Studienrichtung. Schon zu<br />

diesem Zeitpunkt zog ich nebem dem<br />

Architekturstudium eine Lehre in Betracht,<br />

wandte mich aber schliesslich<br />

doch dem Studium zu. zum Teil vielleicht.<br />

weil alle meine Schulkoilegen<br />

naturlich ebenfalls ein Studium begannen:<br />

zum Teil aber auch, weil mich<br />

die Architektur wirklich lockte. Nach<br />

zwei Semestern und einem weitern Jahr.<br />

das mit Praktikum. Militardienst und<br />

Vorbereitungen fur das Vordiplom ausgefullt<br />

war - und dadurch fur einen<br />

gewissen Abstand von der Schulbank<br />

gesorgt hatte -, kam ich zum Schluss,<br />

doch die falsche Richtung gewahlt zu<br />

haben Nicht dass es mir an der ETH<br />

nicht gefallen hatte, im Gegenteil. aber<br />

es zog mich doch ]e langer desto mehr<br />

zum vaterlichen Beruf hin. Dazu kam<br />

noch, dass ich keinen Bruder habe,<br />

der als Nachfolger meines Vaters in<br />

Frage gekommen ware: und schliesslich<br />

ist ein bereits bestehendes Geschaft<br />

an und fur sich schon ein guter<br />

Grund, einzusteigen So kam ich nach<br />

mehrjahrigem Umweg in die Malerwerkstatt<br />

zuruck und begann mit 21<br />

Jahren die Lehre Ich muss hier einfugen,<br />

dass mich mein Vater in keiner<br />

Weise in meiner Berufswahl beeinflusst<br />

hatte, obwohl ihn die Zukunft des Ge-<br />

Schaftes sicher oft beschaftigte.<br />

Es sind nun gut drei Jahre vergangen,<br />

seit ich die Lehre beendigt habe, und<br />

ich darf sagen, dass es mich noch nie<br />

gereut hat, den Malerberuf doch noch<br />

ergriffen zu haben. und ich glaube,<br />

dass der Weg uber die Mittelschule<br />

eben doch kein Umweg gewesen ist.<br />

Von Anfang an hatte ich im vaterlichen<br />

Betrieb Gelegenheit. auch bei Buroarbeiten<br />

mitzuhelfen. ich wurde in die<br />

Kalkulation eingeweiht und durfte selbstandig<br />

mit Kunden und Lieferanten<br />

verhandeln: und schon nach kurzer<br />

Zeit liess mich mein Vater ganze Arbeiten<br />

selbstandig offerieren. uberwachen<br />

und abrechnen Ich bin uberzeugt.<br />

dass ich durch die verstandnisvolle<br />

und fortschrittliche Einstellung meines<br />

Vaters sehr viel profitieren konnte, und<br />

ich möchte allen meinen jungen Berufskollegen<br />

einen ahnlich verständnis-<br />

vollen Vater wunschen. denn ich<br />

glaube, dass das fruhzeitige Mitdenkenlernen<br />

im Geschaft ein wesentlicher<br />

Teil der Ausbildung - auch im<br />

Hinblick auf die Meisterprufung - ist<br />

Ich habe vorhin gesagt, es habe mich<br />

nie gereut, Maler gelernt ZU haben.<br />

Stimmt das? Ist der Malerberuf heute<br />

noch ein schoner Beruf? Es gibt eine<br />

sehr weit verbreitete Ansicht, die ungefàhr<br />

so lautet, Wir werden dazu gezwungen,<br />

ZU immer kleineren Preisen<br />

zu arbeiten und folglich immer<br />

schlechtere Arbeit zu liefern. Dazu<br />

kommt, dass uns immer mehr Arbeit<br />

durch vorfabrizierte und kunststoffbeschichtete<br />

Bauteile verloren geht: es<br />

bleibt nur die -weniger schÒne.3 Arbeit<br />

Diese konnte auch von Nichtfachleuten<br />

ausgefuhrt werden, und “guten-- Leuten<br />

fällt es gar nicht mehr ein, Maler<br />

zu lernen. Deshalb ist es um unsern<br />

Nachwuchs so schlecht bestellt. Das<br />

Malergewerbe gerat in Verruf. Zugegeben,<br />

danach sieht es zum Teil wirklich<br />

aus Aber muss das so sein?<br />

Kehren wir doch die Sache einmal um’<br />

Wenn wir qualifizierte Leute haben,<br />

sind wir in der Lage, auch anspruchsvolle<br />

Arbeiten auszufuhren. die entsprechend<br />

bezahlt werden Solche Arbeiten<br />

sind vorhanden: es gibt im Zeitalter<br />

der Massenprodukte sehr viele Leute,<br />

die bereit sind. sich eine personliche<br />

Beratung und eine den Rahmen des<br />

Gewohnlichen sprengende, handwerkliche<br />

Arbeit etwas kosten zu lassen.<br />

Warum sonst konnten so viele Innenarchitekten<br />

existieren? Ich glaube,<br />

dass wir unsere Kunden dazu bringen<br />

mussen, uns Malern vermehrt wieder<br />

die Farbgebung und sogar die weitere<br />

Gestaltung von Raumen zu ubertragen<br />

Dies konnte viel dazu beitragen. das<br />

Image des Malergewerbes zu verbecsern<br />

und dazu fuhren. auch intelligentere<br />

junge Leute wieder fur den Malerberuf<br />

zu gewinnen Aber dieses Ziel<br />

kann bestimmt nicht erreicht werden,<br />

wenn schon in der Lehrlingsausbildung<br />

- sogar von Lehrabschlussprufungs-<br />

Experten - “Abbau- verlangt wird mit<br />

der Begrundung, man kbnne von den<br />

heutigen Lehrlingen ohnehin weder<br />

das Tapezieren noch das Farbenmischen.<br />

geschweige denn das Zeichnen<br />

eines Buchstabens verlangen. (Dabei<br />

ware doch gerade das Tapezieren eine<br />

gute Gelegenheit. einen Teil der durch<br />

die moderne Bauweise verlorengegangene<br />

Arbeit wieder hereinzuholen.)<br />

Ich bin der Ansicht, dass wir heute in<br />

keiner Phase der Ausbildung abbauen<br />

durfen Wir konnen uns nur behaupten,<br />

wenn wir in Zukunft mehr bieten können<br />

als das, was jeder Laie nach kurzer<br />

Ubung auch kann Selbstverstandlich<br />

mussen wir daneben leistungsfahig<br />

bleiben fur grosse Auftrage.<br />

wo Individualität und Perfektion<br />

182


Schweizerische Maler- und Gipsermeisterzeitung Nr B I21 April 1972<br />

nicht so gefragt sind. Aber wir sollten<br />

das eine tun und das andere nicht lassen,<br />

ZU lange haben wir uns nur auf<br />

Quantitat konzentriert und dadurch ein<br />

wenig erfreuliches Bild entstehen lassen,<br />

das zugegebenermassen wenig<br />

dazu angetan ist. junge Leute fur unsern<br />

Beruf zu begeistern<br />

Ich bin uberzeugt. dass das nicht so<br />

bleiben muss. Wenn wir uns vom jetzigen,<br />

Mode gewordenen Ausbildungsminimalismus<br />

abwenden und uns<br />

bemuhen. dem Nachwuchs die Haupt-<br />

vorteile unseres Berufes - Vielseitigkeit<br />

und Abwechslungsreichtum -<br />

schmackhaft zu machen, werden wir<br />

an unsere Lehrlinge und jungen Maler<br />

wieder hohere Anspruche stellen konnen.<br />

In dieser Sicht sind die Anstrengungen,<br />

die in letzter Zeit fur die Verbesserung<br />

der Lehrausbiidung und der<br />

Weiterbildung unternommen worden<br />

sind. zu begrussen Ich denke hier an<br />

die Einfuhrungskurse fur Malerlehrlinge,<br />

und ich denke ans Ausbildungs-<br />

Zentrum Wailisellen und die Moglichkeiten.<br />

die es fur die Zukunft bietet.<br />

Der Anfang ist gemacht, die Tore sind<br />

geoffnet. Ob sich aber der Erfolg einstellt<br />

und ob das Ausbildungszentrum<br />

erfullen kann, was wir von ihm erwarten,<br />

hangt nicht vom Ausbildungszentrum<br />

ab, sondern von uns allen. Und<br />

von uns allen hangt es ab, ob der Malerberuf<br />

ein schoner Beruf ist oder<br />

nicht1 Ganz sicher ist. dass er ein<br />

schoner Beruf sein kann.<br />

Reinh Sfahel<br />

Was ist die Schweizerische Jungmalervereinigung (SJMV)?<br />

Ist dies schon wieder ein neuer Verein<br />

(es gibt ja so viele in der Schweiz)<br />

oder eine extremistische Gruppe junger<br />

Leute? Nein, wohl kaum, denn die<br />

SJMV besteht schon seit dem Jahre<br />

1931. Sie wurde am 1 Marz 1931 in<br />

Chur von einigen jungen, zielstrebigen<br />

Malern gegrundet Aus dem ersten Protokoll<br />

geht hervor, dass die nachstehend<br />

aufgefuhrten Mitglieder fur die<br />

Vereinigung verantwortlich zeichneten<br />

Obmann. Fritz Stalder. Fraubrunnen.<br />

Aktuar, Hans Lüthi, Bern, Kassier:<br />

Hans Tanner, Bern. Als weitere Mitglieder<br />

sind aufgefuhrt Otto Scharer. Zurich.<br />

Rudolf Meier. Chur, Hermann<br />

Rohner, Bern. Walter Camenisch. Aarberg.<br />

Martin Räth. Chur, der damalige Leiter<br />

der Malerfachschule in Chur, beglückwunschte<br />

die jungen Maler personlich<br />

zu ihrem Vorhaben Die SJMV wurde in<br />

einer Zeit gegrundet. da es noch keine<br />

staatlichen Schulungsarten und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

gegeben hatte<br />

Sie war also aus einem echten Streben<br />

nach beruflichem Konnen und Wissensdrang<br />

entstanden. Die Initianten<br />

und Grùnder der SJMV durfen sogar<br />

einen wesentlichen Anteil am Zustandekommen<br />

der ersten eidgenossischen<br />

Meisterprufungen fur sich in Anspruch<br />

nehmen<br />

Was aber haf die SJMV heute fur eine<br />

Aufgabe?<br />

Die Forderung der ethischen und sittlichen<br />

Grundlagen des Handwerks bei<br />

der Erziehung des Nachwuchses So<br />

werden alle Jahre in den Sektionen<br />

Lehrlings- und Freizeit-Wettbewerbe organisiert<br />

und durchgefuhrt. die unter<br />

den Mitwirkenden immer grossen Anklang<br />

finden. Die Pflege der Kameradschaft<br />

und der Allgemeinbildung der<br />

Jungmaler durch Vortrage, Diskussionsabende,<br />

Besichtigungen von Kunstschätzen<br />

und die Durchfuhrung von<br />

eintagigen Fachkursen gehoren zum<br />

Jahresprogramm der SJMV Die person-<br />

Iiche Mitarbeit jedes einzelnen Jungmalers<br />

an der Erziehung der Lehrlinge<br />

(und an sich selbst) zu tuchtigen<br />

Handwerkern in beruflicher und charakterlicher<br />

Hinsicht gehdrt zu den<br />

edelsten Aufgaben eines Jungmalers.<br />

Wer ist uberhaupt Jungmaler, und aus<br />

wem besteht die SJMV?<br />

Die Vereinigung besteht aus Aktivmitgliedern.<br />

Hospitanten. Passivmitgliedern.<br />

Frei- und Ehrenmitgliedern.<br />

Fachverbanden und Firmen Nach Abschluss<br />

der Lehre bis zum 40 Altersjahr<br />

ist ein dem Maierhandwerk angehorender<br />

Berufsmann bei der SJMV Aktivmitglied<br />

Als Hospitant wird der in<br />

einem Lehrverhaltnis stehende Maler-<br />

Lehrling bezeichnet Ab dem 40. Altersjahr<br />

wird ein Aktiver automatisch Pascivmitglied<br />

Fachverbande und Firmen bilden die<br />

grosse finanzielle Stutze der SJMV, vor<br />

allem der Schweizerische Maler- und<br />

Gipsermeisterverband sowie die Colores<br />

HG in Zurich An dieser Stelle<br />

mochte ich im Namen des Zentralvorstandes<br />

und der ganzen SJMV dem<br />

Schweizerischen Maler- und Gipsermeisterverband.<br />

der uns in jeder Beziehung<br />

immer wieder finanziell unterstutzt<br />

und mit Ratschlagen und Hinweisen<br />

zur Seite steht, aufrichtig danken<br />

Der gleiche Dank gilt allen Gonnern.<br />

Firmen und Mitarbeitern. die unsere<br />

Organisation all die Jahre hindurch mit<br />

Spenden, Rat und eigenem Einsatz unterstùtzten<br />

und dies auch weiterhin tun<br />

werden.<br />

Wie ist die Organisation der SJMV?<br />

Die SJMV bestent aus 11 Ortsgruppen,<br />

die sich in der ganzen deutschsprachigen<br />

Schweiz verteilen und aus dem<br />

Zentralvorstand Die Durchfuhrung der<br />

alljahrlich stattfindenden Delegierten-<br />

versammlung. die jeweils mit einem gesamt-schweizerischen<br />

Wettbewerb verbunden<br />

ist. wird abwechslungsweise<br />

einer Ortsgruppe ubertragen<br />

Warum sind wir Jungmaler7<br />

Wir sind Jungmaler. weil wir im Geiste<br />

immer jung bleiben mochten und weil<br />

wir zu dem, was wir gelernt haben,<br />

noch etwas hinzu lernen wollen. Wir<br />

stehen heute im Zeitalter der Technik.<br />

der Rationalisierung und der Spezialisierung<br />

Doch unser edles und schones<br />

Handwerk soll die moderne Zeit<br />

uberleben Der Jungmaler und die heutige<br />

Jugend sind der Stolz der alteren<br />

Generation Wir sind ihnen schuldig.<br />

dass unser Handwerk und der ungeheure<br />

Wert der handwerklichen Arbeit<br />

der Menschheit von morgen erhalten<br />

bleibt<br />

183


Schweizerische Maler- und Gipscrrneislerzcilung Nr ü 21 April 1972<br />

Werde auch Du Jungmalert<br />

Du wirst es sicher nicht bereuen Der<br />

Anschluss an eine Ortsgruppe steht<br />

Dir offen in Aarau, Basel, Bern, Chur,<br />

Rheintal. St Gallen. Solothurn. Thun,<br />

Thurgau, Winterthur und Zurich Viele<br />

grossen Konner, Meister. Verbandsfunktionare.<br />

Zentral- oder Verbandsprasidenten<br />

haben in ihrer Jugendund<br />

Gesellenzeit einen Teil des Rust-<br />

Zeuges fur ihre Tatigkeit bei den Jung-<br />

malern geholt Wir Jungmaier freuen<br />

uns, wenn wir neue Mitglieder in unseren<br />

Reihen begrussen durfen<br />

Zum Abschluss erlaube ich mir. einen<br />

Abschnitt aus dem ersten Schweizerischen<br />

Jungmalerheft aus dem Jahre<br />

1932 zu zitieren<br />

-Der Jugend gehort die Welt,. Diese<br />

These, die zwar bestritten und kritisiert<br />

werden kann, birgt doch eine unendli-<br />

che Wahrheit in sich, namlich die Erkenntnis.<br />

dass alles, was jung ist, in<br />

eine Zukunft, wie sie auch sein moge.<br />

hoffnungsvoller und mutiger hineinwachst<br />

als das skeptische Alter Wenn<br />

man also die These, dass der Jugend<br />

die Welt gehort. freudig anerkennt, so<br />

darf man doch eines nicht ubersehen.<br />

namiich die gutige Mahnung an unsere<br />

Jugend. dieses schone Recht nicht zu<br />

missbrauchen.<br />

Otto Munger<br />

Vorbereitung auf die Meisterprüfung<br />

Bekanntlich muss ein junger Maler nach<br />

der Lehrabschlussprufung funf Jahre in<br />

seinem Berufe tatig sein, bevor er die<br />

Meisterprufung absolvieren kann Es<br />

wird sich ihm die Frage stellen, wie er<br />

diese Zeit am besten nutzbringend uberbrückt.<br />

Dieser Bericht soll uber die Weiterbildungsmoglichkeiten<br />

zur Vorbereitung<br />

auf die Meisterprufung orientieren. Wir<br />

haben uns bemuht, die charakteristischen<br />

Eigenschaften der verschiedenen<br />

Schulen, so wie wir sie in einem Kurzbesuch<br />

gesehen haben und wie sie uns<br />

im Gesprach mit Lehrern und Schulern<br />

prasentiert wurden, in knapper Form zu<br />

umschreiben Zu mehr als zur Orientierung<br />

kann der Bericht allerdings nicht<br />

dienen, der Einzelne wird sich von andern<br />

Aspekten leiten lassen mussen.<br />

z B. Wohnort, finanzielle Moglichkeiten,<br />

Begabungen und Fahigkeiten<br />

St. Gallen<br />

In St Gallen nennt sich der vierjahrige<br />

Kurs d3erufliche Weiterbildung und Vorbereitung<br />

auf die eidg Meisterprufung<br />

und auf die selbstandige Betriebsfuhrung<br />

fur Maler-, Der Titel sagt bereits<br />

soviel aus, dass uns grosse weitere Erklarungen<br />

erspart bleiben. Dieser Kurs<br />

bietet den Meisterprufungs-Anwartern<br />

wahrend vier Wintersemestern und<br />

einem zusatzlichen Sommersemester vor<br />

der Prufung ein vollstandiges Programm<br />

an Die Kurse werden jeweils an Wochenabenden<br />

sowie am Samstag durchgefuhrt.<br />

so dass der Schuler weitgehend<br />

voll berufstatig sein kann In Ausnahmefallen<br />

kònnen auch nur einzelne Facher<br />

belegt werden<br />

Die Vorbereitungskurse in St Gallen<br />

werden hauptsachlich von Personen aus<br />

der 0stschweiz:Graubunden besucht.<br />

Einzelne erganzende Kurse werden auch<br />

in anderen Ortschaften des Kantons,<br />

sowie in Chur, durchgefuhrt<br />

Die Schule in St Gallen nennt sich .‘Zentralstelle<br />

fur berufliche Weiterbildung-<br />

und wird durch staatliche und private<br />

Organisationen getragen. Vorubergehend<br />

werden die Maler noch in etwas<br />

alten und engen Raumen unterrichtet.<br />

doch sollten in nachster Zeit moderne<br />

Raumlichkeiten und Einrichtungen geschaffen<br />

werden Das Schulprogramm<br />

prasentiert sich in sehr gediegener und<br />

ubersichtlicher Form<br />

Winterihur<br />

Winterthur bietet samtliche an der Prufung<br />

verlangten Facher zur Weiterbildung<br />

an. Sie wurden jedes Jahr ausgeschrieben.<br />

doch gingen leider jeweils in<br />

letzter Zeit zuwenig Anmeldungen ein.<br />

so dass keine Kurse durchgefuhrt werden<br />

konnten Der Grund durfte darin Iiegen.<br />

dass Winterthur quasi zwischen<br />

St Gallen und Zurich eingeklemmt ist<br />

Im Sinne einer Konkurrenz unter Schulen<br />

wollen wir mit der Schulleitung hoffen,<br />

dass sich in Zukunft wieder genugend<br />

Anwarter finden lassen werden<br />

Zürich<br />

Das Unterrichtsprogramm wird in Zurich<br />

vollstandig angeboten, d h der Schuler<br />

kann dort samtliche Prufungsfacher in<br />

einem abgestimmten Rahmen besuchen<br />

Der Unterricht kann in Tageskursen mit<br />

einem Pensum von 33 Stunden pro<br />

Woche besucht werden Der Schuler<br />

meldet sich zur Prufung. wenn er sich<br />

dazu genugend vorbereitet fuhlt. wobei<br />

ihn die Lehrer beraten In der Regel ist<br />

das in zwei Jahren der Fall, also nach<br />

zwei Wintersemestern<br />

Als zweite Moglichkeit bietet Zurich<br />

Abend- und Sarnstagskurse an, die<br />

grundsatzlich im gleichen Rahmen wie<br />

die Tageskurse aufgebaut sind. Alierdings<br />

wird den Schulern empfohlen, vor<br />

Absolvierung der Prufung noch Tageskurse<br />

zu besuchen, weil sonst erfahrungsgemass<br />

weit auseinanderliegende<br />

Unterrichtszeiten Schwierigkeiten bieten<br />

Vor der Prufung haben die Kandidaten<br />

die Moglichkeit. sich wahrend des<br />

Sommers in Abendkursen speziell auf<br />

die Prufung vorzubereiten<br />

Neben der Vorbereitung auf die Meisterprufung<br />

setzt sich die Schule Zürich<br />

auch zum Ziel, ganz einfach die Mog-<br />

Iichkeit zur Weiterbildung zu bieten, dazu<br />

konnen in den Tages- und Abendkursen<br />

auch nur einzelne Fàcher belegt werden.<br />

Die allgemeine Weiterbildung. uber den<br />

Prufungsstoff hinaus, ware sehr wunschenswert,<br />

dies wurde uns von der<br />

Schulleitung mit Nachdruck erklart Doch<br />

wurde weiter betont, dass die meisten<br />

Schuler bedauerlicherweise nur die Meisterprufung<br />

als Ziel sehen, und dass<br />

deshalb der uber die Prufungsanforderungen<br />

hinausgehende Stoff leider sehr<br />

stark reduziert werden musse (die gleichen<br />

Schwierigkeiten sind auch von anderen<br />

Schulen angefuhrt worden)<br />

Zurich bildet Maler von praktisch dem<br />

ganzen deutschsprachigen Raum aus.<br />

Der Lehrkorper setzt sich aus Malermeistern<br />

und Fachleuten entsprechender<br />

Richtungen zusammen. Getragen<br />

wird die Schule von der Stadt Zurich. als<br />

Abteilung der Kunstgewerbeschule der<br />

Stadt Zurich<br />

Rapperswil<br />

Als einzige vollstandig auf privater Basis<br />

gefuhrte Schule finden wir in der<br />

Schweiz die NMalermeister-Betriebsfachschule<br />

Rapperswil. Sie ist mit<br />

einem grosseren Malergeschaft verbunden<br />

Die Schuler arbeiten in diesem Malergeschaft<br />

mit, wobei sie damit Schulgeld<br />

und einen zum Unterhalt weitgehend<br />

ausreichenden Lohn verdienen. Sie<br />

besuchen die Schule mit ihrem vollstandigen<br />

Programm, das den gesamten an<br />

der Prufung verlangten Stoff vermittelt<br />

Daruber hinaus will die MBF in praktischer,<br />

kaufmannisch/betriebswirtschaftlicher<br />

sowie kultureller Hinsicht ein<br />

moglichst breites Spektrum bieten Ihrer<br />

Idee entnehmen wir u a folgende<br />

Punkte:<br />

184


Schweizerische Maler- und Gipsermeislerzeiiung Nr 0 I21 April 1972<br />

Die Erganzung der Schule durch das<br />

Praktikum stellt auch an die Lehrkrafte<br />

erhohte Anforderungen, denn ihre Auffassungen<br />

und Thesen werden in aller<br />

Offenheit unter Beweis gestellt Den<br />

Schulern kann zudem Gelegenheit geboten<br />

werden.vom Lehrling bis zum Meister<br />

alle Tatigkeitsbereiche kennenzulernen<br />

Die Schule will eine moglichst<br />

luckenlose Ausbildung fur den zukunftigen<br />

Meister erzielen. Das Unterrichts-<br />

Programm umfasst deshalb ein sehr ausgedehntes<br />

Gebiet, das nur durch guten<br />

eigenen Einsatz gemeistert werden<br />

kann.<br />

Seit bald einem halben Jahr sind Schule<br />

und Betrieb in ein neues und sehr modernes<br />

Gebaude eingezogen. Damit<br />

werden den Schulern noch vermehrt<br />

moderne Hilfsmittel geboten, ferner erhalten<br />

sie in einem Praktikum Einblick<br />

in das Betriebsburo. die Schriftenmalerei<br />

sowie die Industriespritzerei<br />

Die Schule wird von Schulern des gesamten<br />

deutschsprachigen Teils der<br />

Schweiz besucht Der Lehrkorper setzt<br />

sich aus Malermeistern und Spezialisten.<br />

wie einem Wirtschaftsberater. Kunsthistoriker,<br />

Kaufmann, Zeichnungslehrer,<br />

sowie gelegentlichen bekannten Referenten<br />

verschiedener Richtungen zusammen.<br />

Luzern<br />

In Luzern finden gegenwartig keine<br />

Kurse fur Maler statt Nur die Gewerbeschule<br />

der Stadt Luzern fuhrt geschaftskundliche<br />

Kurse fur sàmtliche gewerbliche<br />

Berufe durch, die allerdings von<br />

Malern praktisch nicht belegt werden<br />

Diese Kurse durften jedoch zur Allgemeinbildung<br />

sehr nutzlich sein<br />

Zur Zeit ist der Berufsverband damit beschaftigt.<br />

ein neues Ausbildungsprogramm<br />

auszuarbeiten Es soll sich<br />

grundsatzlich eng an dasjenige von<br />

Aarau halten. Damit ist zu hoffen, dass<br />

in Luzern bald wieder Vorbereitungskurse<br />

zur Meisterprufung, mit einem<br />

neuen Gewand, durchgefuhrt werden.<br />

Aarau<br />


Schweizerische Maler- und Gipsermeisierzeiiung Nr E I21 April 1972<br />

Lehrstoff St Gallen Zurich Rappers- Aarau Bern Basel unserem Bericht aanz darauf verzichten<br />

Wii<br />

Blosse Kostenvergleiche sagen namlich<br />

uberhaurit nichts aus, denn hierzu sind<br />

Arbeitstechniken 150 350 A 200 die Räumlichkeiten, die Einrichtungen,<br />

Material kunde 90 110<br />

I 160 das zur Verfugung gestellte Material<br />

Farbeniahre 150 200 21 o<br />

180 und nicht zuletzt die Qualitat des Lehr-<br />

Schrift 120 170 160 1" 120 Ikorpers entscheidend.<br />

I<br />

Zeichnen. dekoratives<br />

Entwerfen<br />

1 O0<br />

Preisberechnen 130<br />

Buchfuhrung 75<br />

I 75<br />

I<br />

Geschaftskorrespondenz<br />

Geschaftskunde<br />

Rechtskunde<br />

Betriebsiehre' 40.<br />

Kunstgeschichte*<br />

Andere Facher 40<br />

200 100 1800 v I 250<br />

200 210 ;& 110 160<br />

220 90 160<br />

180 110 120 I 90 160<br />

Total Stunden 970 1630" 1370 2400*' 1290 1490'<br />

("J) (2J) (1J) (4J) (2J) (4J)<br />

(Tageskurs)<br />

* nur angegeben, wenn im Programm enthalten<br />

** Durchschnitt<br />

Abschliessend mochten wir noch festhalten.<br />

dass ein genauer Vergleich in<br />

slofflicher und finanzieller Hinsicht der<br />

einzelnen Schulen sehr wertvoll ware<br />

Doch musste man dazu genaue Untersuchungen<br />

vornehmen. Beispielsweise<br />

ware in den einzelnen Fachern zu untersuchen,<br />

was fur Stoff vermittelt und<br />

welcher Ausbildungsstand erreicht wird<br />

45<br />

55<br />

V<br />

50<br />

50<br />

Die obige Statistik ware in dem Sinne zu<br />

erganzen, dass mit dem zeitlichen Vergleich<br />

auch die Erfolgsquote an den<br />

Prufungen mitberucksichtigt wird sowie<br />

der zeitliche Aufwand ausserhalb der<br />

Schulzeit, der eng mit der Lehrmethodik<br />

zusammenhangt. Ferner waren auch die<br />

finanziellen Aspekte interessant: diese<br />

sind wiederum so komplex, dass wir in<br />

Vielleicht wird sich später Gelegenheit<br />

geben, auf diese abschliessenden Bemerkungen<br />

anhand genauer Untersuchungen<br />

näher einzutreten. Wenn der<br />

vorliegende Bericht einer groben Uber-<br />

Sicht uber die Weiterbildungsmoglichkeiten<br />

dient, ware das andere dazu eine<br />

wertvolle Erganzung Ferner durfte es<br />

nutzlich sein. sich anhand detaillierter<br />

Schulprogramme oder Schulbesuche<br />

naher zu informieren.<br />

Wir konnten uns zudem vorstellen, dass<br />

es angesichts der zum Teil grösseren<br />

Unterschiede in den diversen Schulen<br />

nutzlich sein konnte, mehr als nur eine<br />

Schule zu besuchen. Im gleichen Zusammenhang<br />

ist auch die gesamte Ausbildungszeit<br />

in Jahren zu berucksichtigen,<br />

während welcher eine finanzielle<br />

Einbusse und Opferung der Freizeit in<br />

starkem Masse unumganglich ist<br />

Abgesehen davon, dass eine Weiterbildung<br />

nur auf die Meisterprufung hin<br />

fraglich ist, wird man doch ein Minimum<br />

an Zeit bei einem Maximum an Nutzen<br />

aufwenden wollen, um sein berufliches<br />

Ziel erreichen ZU konnen. H~~~ plattnsr<br />

r<br />

Arbeitstechniken Die Tucken neuer Techniken und Materialien.<br />

186


i 87


Schweizerische Maler- und Gipsermeisterzeiiung Nr 8 I21 April 1972<br />

Zeichenunterricht Das Ringen um die Form<br />

i 'i<br />

..<br />

189


Schweizerische Maler- und Gipsermeisterzeitung Nr 8 I21 Aprii 1972<br />

Gedanken zur Meisterprüfung<br />

Die Meisterprufung ist in ihrem Ablauf<br />

vergleichbar mit dem Kreislauf des<br />

Wassers in der Natur, vom Regen uber<br />

Bach und Fluss zum Meer, verdunstet<br />

zur Wolke sich bildend und wiederum<br />

zur Erde zuruckkehrend, oder aber mit<br />

dem Laufe der Gestirne oder dem Ablauf<br />

der Jahreszeiten - stets ist etwas<br />

im Gange, und kaum ist eine Prufung<br />

abgeschlossen, mussen zwangslaufig<br />

schon die ersten Vorbereitungen fur die<br />

nachste getroffen werden. Manche Station<br />

umfasst dieser Kreislauf, so z. B.<br />

~ - Ausschreibung der nachsten Prüfung<br />

mit Bekanntgabe des Anmeldetermins<br />

und der Moglichkeiten fur die freizuwahlende<br />

Arbeit,<br />

- Festlegen des genauen Prüfungstermins<br />

und Reservation der benotigten<br />

Raumlichkeiten,<br />

- Aufgabenstellung sowohl fur die praktischen<br />

als auch fur die geschàftskundlichen<br />

Facher,<br />

- Einreichen der Aufgaben an das BIGA<br />

(Bundesamt für Industrie. Gewerbe<br />

und Arbeit),<br />

- Erstellen der Arbeitsplane fur Kandidaten<br />

und Experten,<br />

-Aufgebot an die Kandidaten.<br />

- sodann als eigentlichen Hauptteil die<br />

Durchfuhrung der Prufungen samt Beurteilung<br />

aller Arbeiten,<br />

-Auswerten der Ergebnisse und deren<br />

Zusammenstellung im Bericht über<br />

die Meisterprüfungen,<br />

- Erstellen der Abrechnung und Einreichung<br />

an das BIGA, zwecks Festsetzung<br />

des Bundesbeitrages.<br />

Dann ist wiederum der Zeitpunkt da,<br />

sich mit der nachsten Prüfung zu befassen,<br />

womit der eingangs erwahnte Kreislauf<br />

geschlossen ist (im Gipsergewerbe<br />

ergibt sich allerdings jeweils eine grössere<br />

Pause, indem nur in jedem zweiten<br />

Jahr Prufungen stattfinden).<br />

Vom Kandidaten aus sieht die Sache,<br />

wollte man sie als Diagramm aufzeichnen.<br />

allerdings vollkommen anders aus:<br />

Eine von weit unten nach hoch oben ailmahiich<br />

- vielleicht unregelrnassig -<br />

ansteigende Kurve, deren Beginn etwa<br />

dem Entschluss zur Meisterprufung<br />

gleichzusetzen ware, als Hohepunkt<br />

aber das Meisterdiplom. der Ausweis<br />

ùber Wissen und Können, die Auszeichnung<br />

uber besonders intensive Anstrengungen<br />

in der Ausbildung<br />

Beiden, Kandidaten wie durchfuhrenden<br />

Organen gemeinsam ist wohl die Spannung,<br />

das Bangen und der Druck vom<br />

Kalender her: Hier die Kardinalsfrage,<br />

ob die Leistungen zur Erlangung des<br />

Diploms genugen werden, dort, bei den<br />

Experten und auf dem Sekretariat des<br />

Berufsverbandes hauptsachlich Terminnbte<br />

aller Art Dabei wird vom Kandidaten<br />

mit Recht erwartet, dass die Prufung<br />

in allen Teilen grundlich vorbereitet und<br />

die Aufgaben sorgfaltig durchdacht<br />

seien - eine nebenbei gesagt jahrlich<br />

wiederkehrende und scheinbar stets<br />

schwieriger werdende SSMeisterprufungfur<br />

die Experten selbst Umgekehrt<br />

hegen euch die Experten ihre Hoffnungen<br />

und Erwartungen dass die Diplomanwarter<br />

in allen Fachern grundlich und<br />

umfassend vorbereitet seien. dass sie<br />

mit genugenden, guten und wenn mbglich<br />

sehr guten Leistungen aufwarten<br />

(eine Voraussetzung, die leider durchaus<br />

nicht immer zutrifft)<br />

Es sei anschliessend gestattet. in<br />

zwangloser Folge einige Gedanken aus<br />

dem Blickwinkel der Organisation der<br />

Prufungen zu aussern. auf die einzutreten<br />

sich eher selten Gelegenheit bietet:<br />

Anmeldung zur Meisterprüfung<br />

Ganz vereinzelte Anmeldungen treffen<br />

schon Wochen vor dem festgesetzten<br />

Termin ein, wahrend der Brieftrager in<br />

den letzten Tagen manchmal ganze<br />

Stosse von dicken, eingeschriebenen<br />

Briefen bringt. Kaum je fehlen auch die<br />

in letzter Stunde noch per express aufgegebenen<br />

Anmeldungen, und vereinzelt<br />

kommt es vor, dass solche erst Tage<br />

oder Wochen spater eintreffen Desgleichen<br />

verhalt es sich mit der Einzahlung<br />

der Prùfungsgebuhr, die gemass Ausschreibung<br />

bis zum Anmeldeschluss zu<br />

erfolgen hat.<br />

Warum eigentlich - so fragt man sich<br />

oft - wird eine Anmeldung erst zwei Minuten<br />

vor zwolf aufgegeben, wenn doch<br />

der Entschluss. sich zum Examen zu<br />

stellen, schon viele Monate fruher gereift<br />

ist? Sind einzelne Kandidaten tatsachlich<br />

so unsicher uber ihre Prufungsreife.<br />

dass sie bis zu allerletzt warten<br />

mussen mit ihrem Entscheid? Und.wenn<br />

es so ist. ware das nicht eigentlich das<br />

Alarmsignal dafur, dass eben die Reife<br />

noch fehlt?<br />

Arbeitspläne<br />

Sind einmal die Termine fur die Prufung<br />

festgelegt und die Unterlagen der Angemeldeten<br />

gesichtet, folgt eine der<br />

zeitraubendsten Vorbereitungsarbeiten.<br />

namlich das Aufstellen der Arbeitsplane<br />

fur Kandidaten und Exoerten. Die Ein-<br />

teilung der Prüfungsgruppen erfolgt zuerst<br />

aufgrund der freigewahlten Arbeit.<br />

Dann aber geht es darum, die aus den<br />

verschiedenen Landesgegenden (und<br />

Weiterbildungsschulen) stammenden<br />

Kandidaten moglichst zu mischen.,<br />

Dies geschieht nicht deswegen, dass<br />

man es den Ostschweizer Kandidaten<br />

nicht gonnen mochte, die Prufung gemeinsam<br />

mit ihren .Leidensgenossenzu<br />

absolvieren, sondern es hangt in<br />

erster Linie mit den verfugbaren Experten<br />

zusammen Bestimmt wàre es nicht<br />

richtig, wenn beispielsweise Kandidaten -<br />

aus der Region Bern ausschliesslich<br />

durch Berner und solche aus Zurich<br />

durch Zurcher Experten abgefragt wurden<br />

Zudem ist fur die mundliche Prülung<br />

darauf zu achten, dass die Zusammenstellung<br />

der Expertenpaare stàndig<br />

wechselt, damit der Prufungskbrper<br />

moglichst einheitlich wird und sich die<br />

einzelnen Examinatoren hinsichtlich<br />

Umfang des Stoffes als auch der Fragetechnik<br />

einander angleichen kònnen.<br />

Dass bei den Arbeitsplanen ferner darauf<br />

zu achten ist. einen Kandidaten pro<br />

Halbtag wenn mbglich nur zu einer<br />

mundlichen Prufung herauszurufen, ihm<br />

bei den insgesamt drei mundlichen Prufungen<br />

nicht immer dieselben Gesichter<br />

vorzusetzen und letztlich auch auf die<br />

Abkommlichkeit der Experten von ihrem<br />

eigenen Geschaft Rucksicht zu nehmen,<br />

sei nur nebenbei bemerkt Dass sich bei<br />

dieser Vielzahl von zu beachtenden<br />

Punkten nicht alles in idealster Weise<br />

einteilen lasst, liegt wohl auf der Hand,<br />

insbesondere dann nicht, wenn Umstellungen<br />

wàhrend der Prufung notig werden,<br />

z B infolge Erkrankung von Experten<br />

Aufgabenrteilung<br />

Zu den schwierigsten Obliegenheiten<br />

der Experten gehòrt die Beratung und<br />

Ausarbeitung der neuen Prufungsaufgaben.<br />

Fur die praktischen Arbeiten wie<br />

fur die schriftlichen Prüfungsfacher<br />

(Buchfuhrung. Geschàftskorrespondenz.<br />

Preisberechnung) sind Aufgaben zu<br />

stellen,<br />

-die der Praxis moglichst gerecht werden,<br />

d. h ihr entweder direkt entnommen<br />

sind oder ihr doch bestmoglich<br />

entsprechen,<br />

-die sich jedes Jahr im Rahmen des<br />

Prufungsreglementes bewegen, dabei<br />

aber<br />

- im Schwierigkeitsgrad denjenigen der<br />

Vorjahre und insbesondere auch<br />

denen der Ùbrigen Prulungsgruppen<br />

zu entsprechen haben,<br />

-


Schwaizerisclie Maler- und Gipsermeiclerzeiiung Nr ü i 21 April 19)<br />

c<br />

-<br />

- die fur die Kandidaten so klar formuliert<br />

sind. dass Missverstandnisse soweit<br />

wie möglich ausgeschlossen<br />

sind und<br />

-die letztltch auch beurtedbar sind,<br />

deren Wert sich also in einer Note<br />

ausdrucken lasst.<br />

Oft wollen einem fast die guten Ideen<br />

ausgehen, und man ist gezwungen,<br />

dann und wann auf altere Aufgaben zuruckzugreilen<br />

und diese neu zu gestalten.<br />

Prüiungraufgaben und Kandidaten<br />

Fachlehrer klagen uns oit, dass sie<br />

durch Kursteilnehmer geradezu genötigt<br />

werden. nur das imUnterricht zu behandeln,<br />

was Gegenstand bisheriger Prufungen<br />

war. und dass nach Abschluss<br />

einer Maisterprvlung die Weiterbildungsklassen<br />

formlich darauf drangten, mit<br />

den neuesten Prufungsaufgaben bekanntgemacht<br />

zu werden So verstand-<br />

Iich dieses Verhalten sein mag, so unverstandlich<br />

ist es uns Experten doch<br />

stets wieder Wir erachten diese Jagd<br />

nach konkreten Prùfungsaufgaben ais<br />

einen der allergrossten Fehler in derPrüfungsvorbereitung<br />

Ein Anwarter kann<br />

sich nur zu leicht in Sicherheit wiegen,<br />

wenn er imstande ist, die bekannten Aufgabenbeispiele<br />

zu Ibsen. und ebensolelcht<br />

folgt dann die grosse Enttauschung<br />

an der Prufung, wenn die Aufgaben<br />

in veranderter Art dargeboten<br />

werden, so dass die im Schutzenden<br />

Kreise der Iruharen Kursteilnehmer erarbeitete<br />

Patentlosung nicht mehr anwendbar<br />

ist. So konnte es vorkommen,<br />

dass ein Kandidat unter seine Versuche<br />

zur Lösung der Buchhaltungsaufgabe<br />

schrieb: .Ich weiss nicht, ob es mir ubel<br />

wurde, weil es nicht stimmt, oder ob es<br />

nicht zu stimmen kommt, weil ich mich<br />

schon dreimal erbrechen musste J.<br />

Berufliche Weiterbildung besteht unserer<br />

OberZeugung gernáss nicht im erwahnten<br />

Haschen nach Prufungsaufgaben.<br />

sondern in eigentlicher Ausbildung<br />

aut breitester Basis. so dass der junge<br />

Meister jede Aufgabe zu meistern imstande<br />

ist, werde sie ihm in dieser oder<br />

in jener Form gestellt. Nicht umsonst<br />

hallen wir noch heule an dem schon in<br />

den Vierzigerjahren gepragten ûegriif<br />

Weiterbildungskufse fest, und wir wehren<br />

uns instinktiv gegen die Eezeichnung<br />

als Vorbereitungskurse zur Meisterprufung.<br />

Um das Ziel der Meisterschaft zu erreichen,<br />

benotigen aber die meisten Prutungsanwarter<br />

mehr Zeit. als im Reglement<br />

als Minimum festgelegt ist, und vor<br />

allem viel mehr. als sie selber glauben.<br />

Was den meisten im Zeitpunkt der Prüfung<br />

fehlt, ist die ausreichende Praxis.<br />

die eigentliche Berufserfahrung Tritt er<br />

zur Prüfung an. sollte der Kandidat<br />

buchstablich mit allen Wassern- gewaschen<br />

sein.<br />

Berufspraxls In der Preisberechnung<br />

Wenn sich auch eine ausreichende praktische<br />

Berufserfahrung durch Iangere<br />

Mitarbeit in verschiedenen, gut gefuhrten<br />

Betrieben verhaitnismassig leicht<br />

bewerkstelligen lasst. so liegen die Verhaltnisse<br />

in den geschaftskundlichen<br />

Fachern und insbesondere in der Kalkulation<br />

weniger gunstig. Dies ist durch<br />

die ausgesprochen schlechten Prufungsergebnisse<br />

der letzten Jahre in<br />

beiden Meisterprutungskreisen mehr als<br />

belegt. In Kursen von ein- oder zweimal<br />

40 Stunden sind wohl die noiigsten<br />

Grundlagen der Preisberechnung in<br />

unseren Gewerben zu erlernen, aber<br />

dann fehlt eben noch die praktische Anwendung<br />

Diese aber lasst sich, neben<br />

intensiver eigener Arbeit, nur in ûetrieben<br />

mit gut ausgebautem Kalkulationswesen<br />

erwerben, in Betrieben, welche<br />

die Notwendigkeit dieser Sparte erkannt<br />

haben und dementsprechend<br />

pflegen<br />

Ein schon mehrmals da und dori ge-<br />

Busserter Gedanke sei deshalb hier fesigehalten.<br />

Es sollten im Rahmen unseres<br />

Berufsverbandes Moglichkeiten geschaffen<br />

werden, jungen, strebsamen Leuten<br />

den Zugang zum Erwerb einer ausreichenden<br />

Erfahrung in der Preisberechnung<br />

ZU ermoglichen Ware es nicht<br />

denkbar, dass einige Dutzend Betriebsinhaber<br />

dazu Hand bieten wurden, junge<br />

Eerufsieute in ihren Betrieb aufzunehmen<br />

und in das Gebiet der Preisberechnung<br />

einzuarbeiten?<br />

Dass dies mindestens anfanglich mit<br />

vermehrten Umtrieben verbunden ware,<br />

ist nicht zu umgehen. Doch müssten<br />

auch die Kandidaten bereit sein, Hand<br />

zu bieten, indem sie entweder zusàtz-<br />

Iiche Arbeitszeit (z B. abends oder<br />

Samstags) in Kauf nahmen und zum mindesten<br />

anfanglich mit einem der reduzierten<br />

Leistung entsprechenden k.leineren<br />

Lohn zufrieden waren (evtl Volontarstellen)<br />

Sind Prufungsanwarìer da, die an einem<br />

solchen Praktikum interessiert waren,<br />

und wer aus unserem Mifgiiederkreise<br />

ware grundssfzhch bereit ZU einer solchen<br />

Zosammenar&eit?<br />

Die Zukuntt unserer Berufe hangt ZU<br />

einem wesentlichen Teil vom umfassend<br />

ausgebildeten, weitsichtigen und beweglichen<br />

Nachwuchs ab. Wir durfen<br />

deshalb keine Gelegenheit ungenutzt<br />

lassen, unsere jungen Berutsleute zu<br />

fordern, wo es nur immer möglich ist.<br />

R hior<br />

Kurse für Fachlehrer an Berufsklassen fur Maler<br />

veranstaltet vom RIGA in Verbindung<br />

mit der Vereinigung Schweizer Malerfachlehrer<br />

Eln neues Geskht des Fachrelchnena?<br />

Besitzt es wirklich ein neues Gesicht?<br />

Jedenfalls ist es durch eine Waschung<br />

wieder klarer geworden. Durch diese Waschung<br />

ging ienes verloren, das nicht<br />

mehr der Forderung unserer heutigen<br />

Situation entspricht; die Entwicklung ist<br />

nicht aufzuhalten: sie richtet sich auch<br />

nicht nach unseren Wunschen<br />

Im Verlauf vieler Jahrhunderle ist so<br />

manches sukzessive vom ehemaligen<br />

Malerhandwerk weggegangen. um sich<br />

zu einem selbständigen Beruf zu ent-<br />

wickeln So kommt es, dass Reglemente<br />

und Lehrplàne nicht mehr reitgemass<br />

sind und neu uberdacht werden<br />

mussen. Sie sollten der Zeit so angepasst<br />

werden, dass sie mogiichst fur<br />

die nachste Zukunft ausreichen.<br />

Schwieriger ist es. ststt aufzubauen,<br />

teilweise Abspalrungen als richtig zu<br />

akzeptieren Tatsächlich kann bei uns<br />

eine ziemlich starke Verschiebung festgestellt<br />

werden Die Materialkenntnisse<br />

und Arbeitsmethoden haben enorme<br />

Umwandlungen im Beruf zur Folge und<br />

fordern die Anpassung an die Ausbildung<br />

Das Zeichnen ist jenes Fach<br />

geworden, welches aus der Forderung<br />

der Zeit und einer gewissen Umlagerung<br />

von unserem Beruf weggehende<br />

Tendenz zeigt<br />

Die Zeit des Ornaments ist in eine<br />

neue. andersgeartete Ausdrucksform<br />

getreten Es kommt uns heule nicht<br />

mehr nur gemalt entgegen: es wirkt<br />

durch verschiedenste Materialien plastisch<br />

wie in der Zeit des Stucks, der<br />

Renaissance und des Barock bis zum<br />

Rokoko. Sogar in den modernen Farben<br />

einer Tapete wirkt das Ornament<br />

unpersbnlich. Das Ornament lebt und<br />

tritt uns vielfaltig entgegen, aber nur<br />

noch selten wird es von der Hand des<br />

Malers ausgefuhrt.<br />

Eine Parallele konnen wir in der Schrift<br />

feststellen. Die Entwicklung ist so vorangeschritten,<br />

dass wlr die Schrift nicht<br />

mehr als obligatorisches Ausbildungs-<br />

ioi


Schweizerische Maler- und Gipsermeisterzeiiung Nr ü I 21 April 1972<br />

fach in Lehrplanen und Reglementen folgend mit einigen Illustrationen ver- ze. Kreise. Elipsen. unregelmassige<br />

aufrechterhalten konnen Das Gesicht deutlicht werden. Sie sind folgender- und regelmassige Vielecke sind sehr<br />

des Fachzeichnens ist verandert. Es massen aufgeteilt' eng mit dem Fachrechnen verbunden<br />

wurde vereinfacht<br />

a) geometrische Konstruktionen<br />

und von Bedeutung. Sie sind auch ein<br />

sehr geeignetes Mittel fur die Farben-<br />

Der immer noch provisorische Normal-<br />

lehre und bilden die Grundlage fur b<br />

iehrplan gibt uns Richtlinien, die nach- Dreiecke. Quadrate, Rechtecke, Trape- (siehe Beispiele Nr 1, 2, 3, 4)<br />

1<br />

B<br />

2<br />

Prinzip ;<br />

D-ß : AD = AWAB<br />

\ \<br />

Vehâltniszahl : O, 618 \ \<br />

B<br />

B<br />

0<br />

B<br />

I<br />

i<br />

i<br />

192


Schweizerische Maler- und Gipsermeisterreiturig Nr 8 / 21 April 1972<br />

b) Gliederung von Flachen mit grad- nationsgabe (siehe Beispiele Nr. 5. 6,<br />

linigen, kreisformigen und kombinier- 6a)<br />

ten Einteilungen<br />

c) Geomelrische obungen (mit Hilfe<br />

Das Ornament nimmt einen ganz klei- von Zeichengeraten), einfache Vernen<br />

Platz in der Malerlehre ein. Es ist grosserungen und Verkleinerungen<br />

ein gutes Mittel fur Farblehrubungen<br />

und auch fur die Fantasie und Kombi- Diese bilden eine Gruppe des Fach-<br />

zeichnens mit praktischer Bedeutung,<br />

weil sie direkt die Verbindung zum Bau<br />

und zum Raum schaffen Hier sind grundsatzliche<br />

Erkenntnisse unbedingt zu<br />

vermitteln. i!. B der Massstab. die Verhaltnisse<br />

von Linien und Flachen ZUeinander,<br />

Grundsatze zum Verstandnis<br />

einfacher perspektivischer Bau- oder<br />

7<br />

\<br />

\<br />

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193<br />

1


Schweizerische Msler- und Gipsermeislcrzeilung Nr 8 I 21 April 1972<br />

Raumskizzen, die Symmetrie und Asymmetrie<br />

und die Winkel. welche auch in<br />

den geometrischen Konstruktionen unumgànglich<br />

sind. (siehe Beispiele Nr.<br />

7, 8, 9, io, II)<br />

d) Das eigentliche Freihandzeichnen<br />

Es basiert auf der Beobachtung mit<br />

Aneignung einer manuellen Fertigkeit<br />

und kann nur noch in Freikursen erlernt<br />

werden Das Fachzeichnen muss<br />

jedoch die Anwendung und Ubung mit<br />

technischen Hilfsmitteln einschliessen<br />

Es ist sicher ein geeigentes Mittel. die<br />

Denkfahigkeit unserer Lehrlinge zu fordern<br />

(Abb. Seite 195)<br />

Dle Material- und Berufrkunde<br />

Sie hat eine 100 %ige Aufwertung erhalten,<br />

was die zur Verfugung stehende<br />

Zeit betrifft Es sind dies heute<br />

260 Stunden laut Normallehrplan In<br />

dieser Zeit sollen unsere Lehrlinge in<br />

Zukunft das fur den Beruf notwendige<br />

9<br />

Wissen aufnehmen, soweit es die<br />

Schule vermittelt Physikalische Grundbegriffe.<br />

chemische Grundbegriffe. Pigmente,<br />

Bindemittel. Verdunnungsmittel.<br />

Spachtelmassen und Kitte, Laugen und<br />

Abbeizmiîtel - Anstrichgrunde ungecirichene.<br />

gestrichene, geeignete. ungeeignete<br />

und vieles andere, das damit im<br />

Zusammenhang steht, sollen Schuler mit<br />

6 Jahren Volksschulbildung in oben genannter<br />

Zeit unterrichtet erhalten. Sie<br />

mussen an der Lehrabschlussprufung<br />

uber all dies Zeugnis ablegen. Man<br />

durfte fragen, wer ist der Kunstler, der<br />

Lehrer oder der Lehrling? Der LeiNaden<br />

"Materialkunde fur Maler-, hilft uns<br />

dabei enorm Dieses Buch ist im Normallehrplan<br />

als offizielles Lehrmittel<br />

bezeichnet<br />

In routinierter, verstandlicher, grundliche<br />

und umsichtiger Art werden ca. 50<br />

Meister im Fachlehrerkurs instruiert -<br />

Es wunscht sich wahrscheinlich leder<br />

Teilnehmer, er konnte seinen eigenen<br />

Unterricht ebensogut erteilen und dass<br />

er gleichermassen interessierte Schuler<br />

hatte, wie dies am Kurs bei<br />

Dr. Hochweber der Fall ist<br />

Jeder Fachlehrer ist sich bewusst uber<br />

die Wichtigkeit der Vermittlung exakter,<br />

genauer und umfassender Grundlagen,<br />

die im Zusammenhang mit den<br />

Materialien. Anstrichgrunden etc. stehen.<br />

Nur auf besten Grundkenntnissen<br />

kann weiter aufgebaut werden. Sicher<br />

helfen die im BIGA-Kurs vorgesehenen<br />

psychologischen. methodischen und<br />

didaktischen Instruktionen noch ein<br />

grosses Stuck weiter<br />

Im Bewusstsein. das in unseren Kursen<br />

noch gestarkt wird, dass nur harte,<br />

grundliche Arbeit an sich selbst Erfolg<br />

haben kann, wird der Einzelne dann in<br />

seinem Kreise wirken<br />

Die Stundenzahlen. welche grundsatz-<br />

Iich weder unter- noch uberschritten<br />

werden durfen, sind auch im einzelnen<br />

Pflichtfach verbindlich und verteilen<br />

sich folgendermassen -<br />

1 Farbe und Form<br />

(inkl. Zeichnen)<br />

2 Berufskunde allgemein 20<br />

Naturlehre 60<br />

Anstrichgrund 20<br />

Materialkunde und<br />

Arbeitsvorgange 160<br />

3 Fachrechnen<br />

Fachlehrerunterricht<br />

Geschaftskundliche Facher<br />

Total Unterrichtszeit<br />

260 Std<br />

280 Std.<br />

60 Std.<br />

600 Std<br />

360 Std<br />

960 Std<br />

W Kress<br />

-<br />

i<br />

i<br />

Geometrische Ubungen Raum- und Fassadenskizzen<br />

1 94


Das eigentliche Freihandzeichnen<br />

Schweizerische Maler- und Gipsermeisleneiiung Nr 13 I21 April 1972


Schweizerische Maler- und Gipsermeisierzeiiung Nr EI i 21 April 1972<br />

Arbeitsprogramm Weiterbildungskurs für Fachlehrer an den Berufsschulen<br />

für Maler (Farbenlehre)<br />

Im Auftrag des Bundesamtes fur Industrie,<br />

Gewerbe und Arbeit. Unterabteilung<br />

fur Berufsbildung. wurde ich beauftragt,<br />

den Kurs *#Farbenlehre- zu erteilen<br />

Da alle Teilnehmer mit dem Fach “Farbenlehre-<br />

vertraut sind, war es mog-<br />

Iich, in relativ kurzer Zeit in konzentrierter<br />

Form die wichtigsten Aspekte<br />

dieses vielseitigen Unterrichtsfaches zu<br />

bearbeiten<br />

Ziel dieser Kurse ist. eine gewisse Einheitlichkeit<br />

in der Ausbildung “Farbenlehre-<br />

an den Fachschulen fur Maler<br />

herbeizufuhren Ich möchte jedoch betonen,<br />

dass es nicht darum geht, den<br />

Fachlehrern der verschiedenen Schulen<br />

vorzuschreiben, wie sie ihren Schulern<br />

die Vielgestaltigkeit der Welt der<br />

Farben erschliessen kònnen.<br />

Jeder Maler soll und muss auch heute<br />

noch in der Lage sein, sich in derPraxis<br />

mit den Problemen der Farbgestaltung<br />

auseinander zu setzen und diese Farbe<br />

sinn- und funktionsrichtig anwenden<br />

ZU konnen.<br />

Dies erwartet von ihm die Privatkund-<br />

Schaft sowie der Architekt. Letzterer<br />

erhofft vom Maler, dass er in der Lage<br />

ist, die von ihm festgelegten Farbplane<br />

zu realisieren.<br />

Das Kursprogramm wurde nach folgenden<br />

Gesichtspunkten aufgebaut,<br />

Die Farbe ist etwas sehr Geheimnisvolles.<br />

Die Erscheinung derselben ist<br />

aber auch sehr unterschiedlich und relativ.<br />

Sie tritt uns in sehr verschiedenen<br />

Formen entgegen und verandert<br />

sich durch ihre Umgebung, Beleuchtung<br />

usw. Alle diese Veranderungen<br />

lassen sich nur im praktischen Umgang<br />

mit Farben eindeutig erfassen<br />

Aus diesem Grunde ist es wichtig.<br />

dass im Unterricht Moglichkeiten geboten<br />

werden, damit diese vielfaltigen<br />

Veranderungen innerhalb der Farbe<br />

moglichst präzis aufgezeichnet werden<br />

konnen<br />

Diese Moglichkeit ist uns in der Kontrastlehre<br />

der Farben geboten. Jede<br />

Farbe lasst sich verandern durch ihr<br />

gegebenes Umfeld, was in den verschiedenen<br />

Kontrasten klar zum Ausdruck<br />

kommt<br />

Ubungen im Kontrast unbunt halte ich<br />

als Beginn des Unterrichtes wichtig.<br />

weil den Schulern das Erleben der<br />

Hell-Dunkelwirkung auf klare Weise<br />

vermittelt werden kann Wir bezeichnen<br />

weiss-schwarz und die daraus<br />

hervorgehenden Grau-Variationen als<br />

unbunt Die Abbildungen 1 bis 6 zeigen<br />

Beispiele einer solchen Ubung<br />

Abbildung 1<br />

Ausmischung zwischen weiss und<br />

schwarz in 7 Graustufen, diese sichtbar<br />

auf weiss-grau-schwarz Die Verschiebungen<br />

der Helligkeitsgrade der<br />

Grauvariation durch das Umfeld sind<br />

klar ersichtlich.<br />

Abbildung ‘2<br />

Accord-Ubungen aus obigen Grau-Stufen<br />

a) 1. 3, 5, 7, 9. b) 1, 2, 4, 6. 8 Wirkung<br />

durch Verlagerung der Grausiufen<br />

in verschiedene Flachen.<br />

Abbildung 3<br />

Flachenmuster. horizontal-vertikal.<br />

Abbildung 4<br />

Übungen Kreis und Halbkreis<br />

Abbildung 5<br />

Bildung von Korper und Hohlkorper<br />

Abbildung 6<br />

Raumwirkungen Verschiebungen der<br />

Tiefen-Hohenwirkungen, Ausdehnung<br />

und Zusammenziehen des Raumes.<br />

Wichtige Voraussetzung zur Durchfuhrung<br />

des Farbunterrichtes ist eine<br />

theoretische Einfuhrung uber die Erscheinungsformen<br />

der Farbe und deren<br />

Sichtbarmachung. Sie sollte mog-<br />

Iichst einfach und klar vermittelt werden,<br />

vor allem der Unterschied zwischen<br />

additiver und substraktiver Farbe<br />

Als zweites folgt die Erstellung eines<br />

moglichst einwandfreien zwolfteiligen<br />

Farbkreises, aufgebaut auf den Primarfarben<br />

gelb-rot-blau uber die Sekundärfarben<br />

orange-violett-grun Diese<br />

Arbeit sollte kollektiv durchgefuhrt<br />

werden, damit alle Schuler einer Klasse<br />

den gleichen Farbkreis zur Verfugung<br />

haben Gelb sollte oben stehen<br />

und die Reihenfolge der weiteren Farben<br />

uber orange in Richtung des Uhrzeigerablaufes<br />

erfolgen<br />

Farbwirklichkelt ~- Farbwlrkung<br />

Eine gegebene Farbe (reine und gebrochene)<br />

ist durch verschiedene farbige<br />

Umfelder zu verandern. wobei<br />

sich Veranderungen hell-dunkel, kaltwarm,<br />

leuchtend-stumDf usw einstel-<br />

len Der Schuler wird mit der Relativitat<br />

der Farbwirkung klar konfrontiert<br />

Kontraste<br />

1 Farbe an sich, Farbe gegen Farbe<br />

gesetzt<br />

Jede Farbe zu einer andern ergibt eine<br />

Kontrastwirkung Wir verwenden in diesem<br />

Kontrast hauptsachlich die Primar-<br />

und Sekundarfarben, was zu einer<br />

starken Buntwirkung fuhrt. Durch<br />

Trennung der Farbflachen mit weiss<br />

oder schwarz werden starke Farbaussagen<br />

erreicht.<br />

2 Hell-dunkel<br />

Helle Farben gegen dunkle gesetzt.<br />

Hell auf dunkel erscheint noch heller<br />

und umgekehrt Aufhellungen und Verdunkeln<br />

einer Reinfarbe mit weiss und<br />

schwarz. Klare Stufen erzielen Ausmischungen<br />

zwischen zwei Farben,<br />

z B. gelb-blau, gelb-rot usw.<br />

3. Kalt-warm<br />

Übungen zwischen den beiden Polen<br />

orange-rot und grunstichigem Blau<br />

usw. Eine bestimmte Farbe soll durch<br />

das Umfeld nach kalt und warm verandert<br />

werden. Dabei kann man feststellen,<br />

dass der Hell-Dunkelkontrast<br />

vermieden werden muss, ansonst in erster<br />

Linie Hell-Dunkelverschiebungen<br />

auftreten.<br />

4 Komplementar<br />

Ausmischungen von zwei Farben zum<br />

neutralen Grau. Ubungen mit den<br />

durch Ausmischung des komplementaren<br />

Farbpaares entstandenen Zwischentonen<br />

5 Simultan<br />

Neutrales Grau auf gegebener Vollfarbe<br />

in gleicher Heiligkeit Grau verander1<br />

sich immer in Richtung Komplementarfarbe<br />

zu der festgelegten Ausgangsfarbe.<br />

Flimmenvirkungen der Far-<br />

be durch Verschiebungen innerhalb<br />

des Farbkreises Abweichen von der<br />

Komplementarfarbe nach links und<br />

rechts. Keine Hell-Dunkelkontraste verwenden<br />

6 Leuchtend-stumpf<br />

a) Trubungen einer Reinfarbe mit neutralem<br />

Grau in gleicher Helligkeit wie<br />

Reinfarbe<br />

b) Trubungen werden auch mit weiss<br />

196


Schweizerische Maler- und GipsermeisterZeitung Nr. 8 I21 April 1972<br />

und schwarz erzeugt, wobei jedoch<br />

Aufhellungen oder Verdunkelungen in<br />

Erscheinung treten.<br />

c. Trubungen durch Komplementarfarbe<br />

7. Quantitat<br />

Quantitatswirkungen werden geschaffen<br />

durch verschiedene Grdssen der<br />

Farbflachen und der Auswirkungen von<br />

Farbhelle und Dunkelheit. Reinheit und<br />

Trubung<br />

Fur alle Farbubungen eignen Sich klare<br />

Formen wie Quadrate und Rechtecke<br />

am besten, da sich die Farbflekken<br />

beruhren und keine neuen Zwischenformen<br />

entstehen<br />

Als notwendige Auflockerung des Unterrichtes<br />

sollte die Moglichkeit geboten<br />

werden, Dbungen in den verschiedenen<br />

Kontrasten auch in einfachen<br />

Flachenteilungen. Innenraumen und Fassadenskizzen<br />

(Raumwirkungen) auszufuhren<br />

Damit kann die praktische An-<br />

wendungsmoglichkeit in ihrer Vielfalt<br />

veranschaulicht werden.<br />

8 Dabei sollten Arbeiten aus dem Unterricht<br />

Fachzeichnen (geometrisches<br />

Zeichnen) verwendet werden, damit eine<br />

Zusammenarbeit ersichtlich wird.<br />

Allen Kollegen, welche an den beiden<br />

Kursen teilgenommen haben, mochte<br />

ich auch an dieser Stelle fur ihren Einsatz<br />

und die gute Zusammenarbeit<br />

herzlich danken.<br />

E Mehr<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Abb 1 Ausmischung zwischen weiss und schwarz in 7 Graustufen. diese sichtbar auf weiss-grau-schwarz. Die Verschiebungen<br />

der Helligkeitsgrade der Grauvariation durch das Umfeld sind klar ersichtlich<br />

Abb.2. Accord-Ubungen aus obigen Grau-Stufen a) 1, 3, 5, 7, 9. b) 1, 2. 4. 6. 8 Wirkung durch Verlagerung der Graustufen<br />

in verschiedene Flachen<br />

Abb 3.<br />

Fachenmuster horizontal-vertikal<br />

1 97


4<br />

5 6<br />

Abt,. 4<br />

Ubungen. Kreis und Halbkreis.


Schweizerische Maler- und Gipsermeieterzeitung Nr ü I21 April 1972<br />

Eines Malers Lehr- und Wanderjahre<br />

-.Fremder Maler spricht um Arbeit.,.<br />

Diesen Spruch horte ich in meinen Bubenjahren<br />

noch öfters. Zwar stand zu<br />

jener Zeit das fruhere Wanderleben<br />

der Malergesellen nicht mehr so hoch<br />

im Kurs, und der bald darauf beginnende<br />

Erste Weltkrieg schob dann sowieso<br />

den Riegel gegen Wahl- und zielloses<br />

Herumpendeln. In den nachfolgenden<br />

Zeiten geriet man in gegenteiliges Fahrwasser,<br />

wo leder sesshaft bleiben wollte.<br />

um ja seinen Arbeitsplatz nicht zu<br />

verlieren Der Drang in die Fremde erstarb<br />

oder musste notgedrungen gefesselt<br />

bleiben.<br />

Meine Lehrzeit fiel in die Jahre 1914<br />

bis 1917. zuerst ein Jahr im vaterlichen<br />

Geschaft, die folgenden zwei Jahre in<br />

Zurich bei einem stramm kaiserlich gesinnten<br />

Deutschen, der mit drei Lehrlingen<br />

und einem keineswegs vollwertigen<br />

Gesellen seine Malerwerkstatt betreute,<br />

selber aber nie mitarbeitete<br />

Zum Gluck tauchte dann spater ein<br />

neuer Arbeiter auf. ebenfalls ein Deutscher,<br />

ein sehr tuchtiger Mann, von<br />

dem ich eigentlich ailes lernte, was einem<br />

Lehrling in beruflicher Hinsicht<br />

vonnoten war.<br />

Eine sonderbare Konstellation: Der<br />

kaisertreue Meister und der deutsche<br />

Arbeiter - der seine Kriegsdienst-<br />

Pflicht verweigernde Refraktar - verstanden<br />

sich zwangsweise recht gut<br />

Der eine war froh, eine ausgezeichnete<br />

Arbeitskraft erworben zu haben und<br />

der andere, in der Stadt unbeschwert<br />

untertauchen zu konnen Politisiert haben<br />

sie nie miteinander. Der dritte Nutzniesser<br />

dieser reibungslosen Zusammenarbeit<br />

in beruflichen Belangen war<br />

ich. eben einer der drei Lehrlinge. Dieser<br />

tuchtige Maler, ein Bayer, war in<br />

begutertem Milieu aufgewachsen, intelligent.<br />

gut geschult, hatte sich aber<br />

wahrend seiner Wanderschaft im Reiche<br />

an kommunistischem Gedankengut<br />

vollgesogen. war dadurch mit seinem<br />

Vater in Zwist geraten und löste sich in<br />

der Folge vollig von seiner Familie. Ich<br />

spurte aber deutlich. dass ihm in seiner<br />

Haut nicht wohl und er innerlich<br />

nicht das war, was er nach aussen<br />

scheinen wollte. Er klammerte sich<br />

aber an seine Maske, die seine ureigenen<br />

Grundsatze dauernd verdecken<br />

musste. Da er sich zu sehr in die ihm<br />

scheinbar zusagenden Ideen verrannt<br />

hatte, wollte er aus Trotz den Ruckweg<br />

nicht mehr finden Er war mir sehr zugetan,<br />

in leder Hinsicht ein gutmeinender<br />

Fuhrer, der mich in keiner Weise<br />

in seine verzwickten Lebens- und Gesellschaftsansichten<br />

einzuwickeln oder<br />

in solcher Richtung zu beeinflussen<br />

suchte. Spater erfuhr ich. dass er im<br />

November 1918 mit .*fliegender Fahne..<br />

der Rate-Republik Kurt Eisners zusteuerte.<br />

Kurzlebige verwirklichte<br />

Ideale, heillose Enttauschungen und<br />

Ernuchterungen waren wohl das Endresuitat.<br />

Aber fur mich war er der Lehrmeister1<br />

Meine erste Arbeitsstelle nach beendigter<br />

Lehrzeit fand ich in Bern Im Hotel<br />

national^^ (damals gegenuber dem<br />

Bundeshaus gelegen) wurden samtliche<br />

Zimmer, Korridore. Nebenràume und<br />

Speisesale total renoviert Einen Monat<br />

nach Fertigstellung kaufte eine Bank<br />

das grosse Gebäude und liess es fur<br />

ihre Zwecke total umbauen! Mich reute<br />

die viele vergebliche Arbeit. Dies brachte<br />

einen Stellenwechsel rnit sich.<br />

Drunten an der Junkerngasse sonnenseits<br />

steht heute noch das nur zweigeschossige<br />

Haus, das zwischen dem<br />

Erd- und dem Obergeschoss den bekannten,<br />

in Sgraffito ausgefuhrten<br />

Fries mit der Darstellung des Lebensweges<br />

jedes Menschen zeigt Der<br />

Spruch darüber heisst<br />

‘‘AUS Tauf-, Hochzeits- und Grabgelaut<br />

mischt sich der Klang des Lebens<br />

Woher? Wohin? WOZU? Du fragst vergebens<br />

,<br />

Im Erdgeschoss befand sich zu jener<br />

Zeit eine Malerwerkstatte und uber deren<br />

Fensterfront der launige Hinweis:<br />

-Hier herrschen Schonheit und Geschmack,<br />

hier riecht es angenehm nach Lack,<br />

hier wird gemalt in (11 und Kleister,<br />

Friedrich Traffelet, Malermeister.,.<br />

Dies schien mir eine gute Arbeitsatmosphare<br />

zu verheissen. Mitten in der<br />

Altstadt lag das Geschaft, ein Betrieb<br />

rnit ca. zehn Arbeitern, zwei davon waren<br />

Gipser. Der Meister. ein schon bejahrter<br />

Bern-Burger, flosste mir rnit seiner<br />

Ruhe und Ausgeglichenheit grossen<br />

Respekt ein. Neubauten gab es<br />

keine, alles war Kundenarbeit in Hausern,<br />

an deren Aussern und Innern wie<br />

auch im Wesen der Bewohner man immer<br />

noch einen Hauch des Ancien régime<br />

zu spuren glaubte. Mein Patron -<br />

er war Almosner in einer der den Zunften<br />

vergleichbaren bernischen Gesellschaften<br />

- hatte moglicherweise den<br />

Eindruck. so einem lungen Ostschwei-<br />

Zer konnte ein Einblick in bernisches<br />

Wesen und Wirken wahrend der vergangenen<br />

anderthalb Jahrhunderte von<br />

Nutzen sein Deshalb fand er wahrend<br />

und ausserhalb der Arbeitszeit stets<br />

Gelegenheit. mir fur manches die<br />

Augen zu offnen. fur bernische Auffassungen.<br />

wie er sie miterlebte und rnit<br />

Sicherheit vertrat Der Ostschweizer ist<br />

ihm heute noch dafür dankbar. Seine<br />

Lektionen sind haften geblieben, und<br />

ich war stolz darauf, das Wappen meines<br />

Meisters an die Decke der Schùtzenstube<br />

im Burgerhaus malen zu dùrfen<br />

Ein weiterer Schritt in die .Fremde..<br />

fuhrte mich wieder nach Zùrich in ein<br />

Geschaft besten Rufes, wo ich auch<br />

Gelegenheit fand, an Restaurierungsarbeiten<br />

mitzuhelfen.<br />

Den Sprung ins Ausland wagte ich im<br />

Jahre 1921, 4udienhalberu. wie es<br />

vorgeschrieben war, denn eine Arbeitsbewilligung<br />

konnte nicht erreicht werden.<br />

Dieses estudienhalber- war aber<br />

in Paris nur durch eine Aufnahmeprufung<br />

an der Ecoie des Arts Décoratifs<br />

zu erwerben Zwar hatte ich keine<br />

Ahnung, was an dieser Schule gelehrt<br />

wurde und welche Anforderungen an<br />

dieser Aufnahmeprùfung gestellt wùrden.<br />

So trat ich vollig ahnungslos ins<br />

Ungewisse.<br />

Der Andrang war gross Die Prufungsaufgabe<br />

lautete: Zeichnen mit Kohle<br />

auf .#Papier Ingres,, nach Gipsmodell.<br />

Zeit. Zwei mal drei Stunden. Objekt.<br />

Kopf des Kaisers Tiberius. Ausgerechnet<br />

so etwas! Aber es ging, und unter<br />

der kleinen Gruppe tener Arbeiten, denen<br />

ein kurzer Hinweis mit dem Vermerk<br />

..Admis* anhing. fand ich meinen<br />

eigenen Tiberiuskopf. Ich besitze ihn<br />

noch heute. Doch schien er mir gegenuber<br />

den (in Vorbereitungskursen auf<br />

dieses Ziel hin trainierten) Arbeiten anderer<br />

Anwarter ein weniger romisches<br />

Gehaben auszudrucken, sondern eher<br />

ein zaher. finsterer und verbissener<br />

Kopf rnit versteinertem Gemut zu sein<br />

Immerhin, das -Admis- hatte mich gefreut<br />

und angespornt.<br />

Der Schulbetrieb war ganz im Sinne<br />

dieser Prufung ausgerichtet. also keinesfalls<br />

das, was man sich bei uns vorstellte<br />

und z. B. in Zurich Geltung hatte.<br />

Jeden Vormittag ubten wir von 9 bis<br />

12 Uhr Zeichnen mit Kohle nach Gipsmodell.<br />

abwechslungsweise je eine<br />

Wache Ornament, eine Woche einen<br />

Kopf aus griechischer oder romischer<br />

Zeit. eine Woche Halbfigur in Gips und<br />

dann die vierte Woche Skizzieren nach<br />

lebendem Modell. Zweimal pro Wache<br />

fand jeweils am Sitzplatz des Schulers<br />

199


I, Aprii 1972<br />

eine kurze Korrektur durch einen der<br />

Professoren statt Auf hohem Katheder<br />

sass wie eine Statue der Surveillant,<br />

der fur Ruhe und Ordnung sorgen<br />

musste. Es mag unglaublich scheinen.<br />

aber wdhrend der ganzen Unterrichts-<br />

Zeit war ausser gelegentiichern Kratzen<br />

der Zeichenkohle auf dem rauhen Papier<br />

kein störendes Geraosch und kern<br />

auch nur geflustertes Wort zu vernehmen<br />

Bewertet wurden die Wochenarbeiten<br />

jeden Samstagnachmittag durch das<br />

Professorengremium. dessen Entscheide<br />

am Montagmorgen am schwarzen<br />

Erett des Schulhofes zur Kenntnis zu<br />

nehmen waren. Die Taxierung begann<br />

mit der Note 15, absteigend bis LU Note<br />

8, und was darunter bewertet wurde.<br />

bekam den Vermerk *Vu* Wer in ledem<br />

der vorgenannten Wochenthemen<br />

einmal die Note 15, welche sehr selten<br />

erteilt wurde, oder zweimal die Note i4<br />

erhielt. konnte in die nachstfolgende<br />

höhere Klasse aufrucken und spater<br />

in die *Division<br />

aufsteigen.<br />

aber eben erst, wenn in allen vier Themen<br />

die notigen Punkte erstritten waren.<br />

SO konnte es deshalb vorkommen,<br />

dass in einer Sparte das erhoffte i4<br />

nur als 13 gewertet wurde, und der erwartete<br />

Aufstieg i~ die oberste Klasse<br />

verzogerte sich wieder um vier Wochen.<br />

Es ist verstandlich, dass an einem<br />

Montagmorgen das schwarze Erett<br />

mit den Wochenergebnissen neben erfullten<br />

Hoffnungen auch arge Enttauschungen<br />

kundtat<br />

Die Nachmittage Montag bis Freitag<br />

blieben den -Etudes documentaires,.<br />

reserviert. Jetzt im Ruckblick gesehen,<br />

war es eine Nachlese der Jugendstil-Ornamentik:<br />

Zeichnen mit Stift und Farbe<br />

der je nach Jahreszeit erhaltlichen<br />

Pflanzen, Blatter, Bluten. Zweige. jeder<br />

nach eigener Laune Es gehorte zum<br />

Ziel des Unterrichts, au3 diesen Studien<br />

praktische Verwendungsmöglichkeiten<br />

irgendwelcher Art herauszufinden,<br />

ob fur den Steinmetz. den Kunstschlosset,<br />

den Keramiker. den Grafiker.<br />

als Schablonen fur den Maler oder als<br />

Entwurfe fur Tapeten oder Textilien<br />

Die Klassen waren jedoch nicht nach<br />

Berufsgruppen gesondert. Der sehr autgeschlossene<br />

Lehrkorper erteilte einen<br />

anregenden Unterricht. Vielleicht habe<br />

ich doch mehr Nutzen daraus gezogen.<br />

als ich damais glaubte<br />

:chon bevor ich meinen unter &tu-<br />

¡en* deklarierten und bewiiiigten MI-<br />

‘mal-Aufenthalt hinter mich gebracht<br />

3tte. begann ich mich. in Umgehung<br />

’r bestehenden Vorschriften nach Arit<br />

umzusehen, denn bis dahin lebte<br />

von dem in Bern und Zurich zu-<br />

,mengesparten Lohn. und ewig<br />

nte dies ntcht dauern Oie Arbeit an<br />

Schule ging trotzdem weiter Statt<br />

ssunterricht wurden die Abendstunbesucht.<br />

tdglich ausser Samstag<br />

von 20 bis 22 Uhr, dazu zeitweise noch<br />

die Vormittagsstunden des Sonniags.<br />

Der Ausbildungsgang entsprach dem<br />

Tagesunterricht, mit derselben Arbeitc-<br />

Intensität Frei blieben also nur der<br />

Sarnstagabend und der Sonntagnachmitlag<br />

War man uberfordert? Keineswegs<br />

Besonders wahlerisch duriie man beim<br />

Arbeitsuchen nicht sein. Quartierweise<br />

aus dem Adressbuch herausgeklaubte<br />

Malergeschafte wurden nach<br />

einem moglichst zeitsparenden Marschplan<br />

fnaturlich zu Fuss) abgeklopft, hie<br />

und da mit Erfolg Aber eben, Auslander<br />

ZU beschäftigen war verboten, und<br />

die Angst vor einer moglichen Kontrolle<br />

liess manche halb geoffnete lur sich<br />

wieder schliessen.<br />

Eine ergótzliche Begebenheit aus jener<br />

knappen Zeit ist rnir geblieben. ZuW<br />

ligerweise geriet ich an einen Patron.<br />

der zwar keinen Gesellen brauchte,<br />

aber den Auftrag hatte, an der Fassade<br />

einer Apotheke zwei grosse, aus Holz<br />

geschnitzte Storche neu zu bemalen.<br />

und da wussle er nicht, wie das LU machen<br />

ware lrn Elsass, das war ihm bekannt,<br />

sollte es frei lebende Storche<br />

geben, und da ich als Schweizer la<br />

ganz in der Nahe wohne, wisse ich<br />

doch sicher, wie diese Vogel aussahen.<br />

Er fragte mich also, ob ich imstande<br />

ware, den beiden grossen, holzernen<br />

Vogeln mit Hilfe von Farben ein<br />

recht naturgetreu wirkendes Gefieder<br />

zu geben. Er mochte seinen Auftraggeber<br />

befriedigen. und zugleich Wurd8<br />

das Ansehen seines Geschaftes sich<br />

mehren. wenn bekannt warde, dass<br />

diese beiden Geschäftssymbole in seiner<br />

Werkstatt neu ausstaffiert worden<br />

seien Naturlich sagte ich sofort zu.<br />

fand es aber doch ratsam. im Jardin<br />

des Plantes (einem Pllanzen- und Tierrefugium)<br />

die Originale grundlich ZU<br />

studieren. Nun, der Patron. der Apotheker<br />

und der Schweizer waren dann<br />

sehr befriedigt<br />

Die Arbeitsstellen wechselte ich oft<br />

(um nicht von einer Kontrolle erwischt<br />

zu werden) und konnte dadurch manches<br />

erfahren, was mir sonst entgangen<br />

ware Anstrengen musste man sich<br />

uberall, denn vieles entsprach nicht<br />

unserer gewohnten Arbeitsweise, und<br />

auch die Werkzeuge hatten scheinbare<br />

Tucken. Nie fand ich eine Leimfarbburste,<br />

dagegen an ihrer Stelle runde,<br />

langstielige Pinsel mit sehr langem Borstenbesalz.<br />

Und mit diesem. meines<br />

Erachtens schlampigen Pinsel-Monstrum<br />

wurden die Decken mit Leimfarbe<br />

gestrichen. rnit besonderem Stolz,<br />

wenn nachher kein Leimfarbtropfen auf<br />

dem Boden zu finden war1 Es wurde<br />

gute Arbeit geleistet. auch im Tempo<br />

vorbildlich Die Zusammenarbeit mit<br />

dam jungen Schweizer war reibungslos<br />

und die Hilfsbereitschaft jederzeit da.<br />

Wohl hatte ich mir wáhrend meines<br />

Berner Aufenthaltes einige Eehendigkeit<br />

im Vergolden aneignen konnen,<br />

was ich aber in einem Pariser Atelier<br />

an makelloser Vergolderarbeit an<br />

Elechbuchstaben. ausgefuhrt von drei<br />

Frauen, zu sehen bekam, das Ùberstieg<br />

alles. was ich mir unter Konnen vorstellte<br />

Oirekt aus dem Buchlein wurde<br />

vergoldet und mit einem Minimum<br />

an Goldabfall!<br />

Ein 8hnliches Beispiel sah ich ubrigens<br />

vor wenigen Jahren in Florenz, wo ich<br />

in einem Hinterhaus eine Vergolderwerkstatt<br />

entdeckte. lch schlich mich<br />

hoflich em und bal um das Recht des<br />

Zuschauens, was mir mit sichtltcher<br />

Freude gestattet wurde. Auch erhielt<br />

ich auf alle mich interessierenden Fragen<br />

bereitwillig Auskunft. Da wurden<br />

Dutzende von leichten. rundeisernen<br />

Renaissance-Balkongelandern auf zweimafig<br />

aufgespritzten Rostschutzgrund<br />

mit Anlege61 (italienisches Fabrikat)<br />

vorbereitet und direkt vom Buchlein<br />

aus vergoldet. Auch hier unglaublich<br />

Wenig Goldverschleissf Das Arbeitsteam<br />

bestand aus drei Frauen und<br />

zwei Mannern. Der Padrone war nicht<br />

anwesend, die Leute zeigten sich aber<br />

sichtlich erfreut, dass der hereingeschneite<br />

Auslander ihre Arbeit zu<br />

schätzen schien und ihnen zur ladellosen<br />

Ausfuhrung gratulierte<br />

Es gelang rnir mit der Zeit, immer bessere<br />

Arbeitsplatze zu finden. wo ich<br />

mehr Befriedigung als nur Broterwerb<br />

fand. Doch es gab oFt auch da Hindernisse<br />

zu uberwinden Man sollte z. 6.<br />

auf eine glatte, marmor-imitierte Wand<br />

20 cm hohe Fussleisten von andersfarbig<br />

geadertem Marmor mit Rundstaben<br />

und Hohlkehlen ein glaubhaft plastisches<br />

Abschlussgesims linieren Dann<br />

waren in rund(aufenden. grossen und<br />

glatten Treppenhauswanden peinlich<br />

genau waagrecht gesetzte Quadersteine<br />

zu imitieren und zwar so, dass der<br />

Steinmetz keinerlei Einwande in bezug<br />

auf die richtige Lage der einzelnen<br />

Quader vorbringen konnte Derartiges<br />

mussie oft noch im Akkord ausgefuhrt<br />

werden1 Man hatte sich einfach einzuordnen<br />

und den richtigen Weg selbst<br />

zu finden.<br />

Endlich fand ich auch Eingang in Firmen,<br />

die sich ausschliesslich mit Dekorationen<br />

befassten und keine Anstricharbeiten<br />

ausfuhrten. aber auch<br />

das nur rnit Hilfe einer Eignungsprufung.<br />

Es war die Ausschmuckung eines<br />

grossen, neuen Kinos in Marseille in<br />

Vorbereitung. wobei riesige Flachen fabrikmässig<br />

vorpraparierter Leinwand<br />

nach Ausfuhrung der Dekoration mit<br />

Bleiweiss auf die Wande geklebt (maroufle)<br />

werden sollten Htffskrafte hatten<br />

im voraus in Form von aufschabionierten,<br />

grossen Blumenkorben die<br />

Grundlagen geschaffen. und nun musst@<br />

die weitere Ausschmuckung als Blumenbuketts<br />

und Girlanden direkt ab


Schweizsrische Maler- und Gipsermeislerzeilung Nr. ü 121. April 1972<br />

der Palette erfolgen, wobei weitgehend<br />

Freiheit in der Anwendung von Farbe<br />

und Formen bestand Mit mir trat auch<br />

ein Franzose zur Probe an Er erschien<br />

aber am nachsten Tag nicht mehr. so<br />

dass ich allein vor der grossen Aufgabe<br />

stand und mich mit Feuereifer hinter<br />

die Sache machte. die zur vollen<br />

Befriedigung des Patrons beendet wurde<br />

Damit hatte ich festen Fuss gefasst<br />

und ward nun als Mitarbeiter an weiteren<br />

anspruchsvollen Auftragen anerkannt<br />

Der Baum nun, glaubte ich. konnte<br />

jetzt gegen den Himmel wachsen. Ich<br />

fuhlte mich sattelfest auf hohem Ross.<br />

Aber da kam ein Brief aus der Heimat.<br />

Aus Krankheitsgrunden in der Familie<br />

sei meine Heimkehr dringend nótigi Al-<br />

so war der ertraumte Weiterweg vernagelt.<br />

der kurze Wahn vorbei. Der missmutigen<br />

Rùckkehr folgten wesentlich<br />

prosaischere Zeiten mit der kleinsten<br />

Auswahl von erfreulichen Arbeitsmoglichkeiten.<br />

Den Ausgleich konnte ich<br />

allerdings später aus verschiedenen<br />

Grunden und in mancherlei Hinsicht einigermassen<br />

wieder finden. Der geknickte<br />

Baum konnte doch wieder<br />

neue Triebe ansetzen, und die hohen<br />

Anspruche wurden in bescheidenere<br />

Masse umgewertet. Nach einiger Klarung<br />

gab man sich auch mit geringerer<br />

Kost zufrieden. und manches trug auch<br />

in spateren Jahren noch bescheidene<br />

Fruchte<br />

Es sind nun seither funfzig Jahre verflossen<br />

Meine Berufsaus- und Weiter-<br />

bildung war nicht planmassig abgesteckt<br />

und stets von Einflüssen verschiedener<br />

Art gestort Sie verlief auch<br />

sehr einseitig. teils infolge mangelnder<br />

Kenntnisse der Moglichkeiten. teils<br />

auch, weil mich gewisse Berufssparten<br />

nicht ubermàssig interessierten. So<br />

musste es Stuckwerk bleiben. Aber geschadet<br />

hat dies mir nicht, vielleicht<br />

mich aber wesentlich eingeengt. Jene<br />

Jahre waren trotz allem schone Zeiten.<br />

Seien wir aber froh, dass wir nun in<br />

Wallisellen eine Bildungsstatte haben,<br />

die der heutigen Jugend all das bietet,<br />

was sie in unserer Zeit an Wissen und<br />

Konnen in beruflicher Hinsicht benotigt<br />

Fritz Ctahel<br />

Ist der Maler noch ccin»?*<br />

Was ist ein Maler?<br />

Am Anfang wird immer definiert, wenn<br />

etwas genau erfasst sein soll. Definitionen<br />

werden aber oft im Laufe der Zeit<br />

modifiziert - denken wir nur an den<br />

Begriff der Atome. unter dem man bis<br />

in die jungste Zeit ein unteilbares Elementarteilchen<br />

verstand. So wollen wir<br />

zur Einleitung kurz der Frage nachgehen.<br />

was frùher und was heute unter<br />

der Berufsbezeichnung Maler verstanden<br />

wurde und wird.<br />

Oer Maler früherer Zelten<br />

Nach dem ersten schriftlichen Zeugnis<br />

aus unseren Regionen verstand man<br />

fruher unter der Bezeichnung Maler<br />

*-denjenigen, der mit Pinsel und Farbe<br />

arbeitet,,. Diese um 1600 entstandene<br />

Definition steht im Buch “Das Malerhandwerk<br />

im alten Zurich. von H Siegenthaler<br />

(Eigenverlag SMGV), das allen,<br />

die sich fur das Malerhandwerk<br />

interessieren. empfohlen werden kann.<br />

Heute musste die Definition allerdings<br />

erweitert werden<br />

Maler ist. wer Anstrichstoffe appliziert.<br />

Die alte Definition umschliesst sowohl<br />

den Kunst- wie auch den Flachmaler<br />

und das war damals wohl auch richtig<br />

Viele der heute als Kunstler bekannten<br />

Maler betatigen sich zum Broterwerb<br />

auch als Flachmaler. Der Flachmaler<br />

hatte im Mittelalter auch viel<br />

mehr Gelegenheit als heute, seine<br />

kunstlerischen Fahigkeiten an Vignetten.<br />

Girlanden. Einfassunpen und bild-<br />

haften Ausschmuckungen zu entfalten<br />

Ctadtebilder wie Stein am Rhein. legen<br />

davon beredt Zeugnis ab<br />

Nach der Zunftordnung von 1630 war<br />

dem zunftigen Maler vorbehalten. uryssen,<br />

contraveten, tafelen. schilt und<br />

waappen inn stammbùcher, zùnfft und<br />

wirtzhusser zemalen, mit fassen gehauwener<br />

arbeit, kupfererzen. anstrychen<br />

unnd ynfassen der husseren, ucsen<br />

unnd innen. ouch anderer maaleryg, es<br />

syge von 01- oder wasserfarwen, unnd<br />

was derselbigen anhengig ist,,.<br />

Die Flachmalerei im heutigen Sinn erhielt<br />

bei den zunftigen Malern erst um<br />

1700 Ubergewicht und schied sich erst<br />

von da an vom Kunstmaler.<br />

Malen ist eine der altesten Tatigkeiten<br />

des Menschen, und wenn wir an<br />

- Altamira<br />

- die agyptischen und griechischen<br />

Tempel und<br />

- die mittelalterlichen Stàdte<br />

mit ihrer gegenùber heute unvergleichlich<br />

grosseren Farbenfreudigkeit denken.<br />

ist die Frage nach der Stellung<br />

des Malergewerbes in unserem Zeitalter<br />

nicht ganz abwegig.<br />

Farben und Lacke wurden auch von<br />

andern Handwerkern verwendet. Ein<br />

beruhmtes Beispiel dafur sind die Geigenlackierungen.<br />

die fruher streng gehùtetes<br />

Geheimnis der Geigenbauer<br />

waren und heute ein Echtheitsmerkmal<br />

darstellen<br />

mit Richtscheit und Winkelmass aufgerissen<br />

werden konnten.<br />

Jahrhundertelang blieb der Maler ein<br />

traditionsgebundener Handwerker mit<br />

all den damit verbundenen Vorteilen<br />

der Tàtigkeit im Rahmen ùberlieferten<br />

Kónnens und Wissens.<br />

1. In bezug auf farbliche Gestaltung<br />

war er ein Teil einer im Gegensatz zu<br />

heute fest gefugten Gesellschaft. die<br />

sich nur langsam anderte und auf deren<br />

Geschmack er sich abstutzen<br />

konnte. Obwohl àsthetische Probleme<br />

einen wesentlichen Teil des Berufsbildes<br />

des Males ausmachen, wollen wir<br />

uns hier nicht eingehender damit befassen<br />

und uns zur Hauptsache auf die<br />

materialkundliche Seite beschranken.<br />

2 Der fruhere Maler stellte seine Anstrichstoffe<br />

aus einem beschrankten<br />

Sortiment von Rohstoffen und mit einfachen<br />

Geraten selbst her. Dazu zahlten:<br />

Bindemittel:<br />

- Leinol u a. trocknende Ole<br />

- einige Naturharze<br />

- leimartige Bindemittel<br />

- Wachse<br />

- Kalk<br />

Pigmente.<br />

- naturliche Mineralfarben wie<br />

- Ocker<br />

- Umbra<br />

- Siena<br />

Die schon erwahnte Zurcher Zunftord- - Bleiweiss<br />

nung gestattete den Maurern, schwarze<br />

Zinnober<br />

* Erweitertes Referat. gehalten an der Informationstantinn<br />

. - .._.- -. do- ___ _. ~ .. M. V tiir .-. Reriilshantar --.- -. -._. am -. .. und weisse Einfassungen an Ecken Bleimenniw<br />

24 Januar 1972 In Wallisellen und Fenstern anzubringen, soweit sie - Schweinfuitergrùn u a.


Cchwelzerische Maler- und Gipsermeisterzeitung Nr. 8 1 21. April 1872<br />

Losungsmittei<br />

- Terpentinàl<br />

- Weingeist<br />

3. Die in zeitraubender Handarbeit<br />

angeriebenen Farben trug er mit dem<br />

Pinsel auf Holz, Mauerwerk oder Eisen,<br />

als seine hauptsàchlichsten Unterlagen,<br />

auf Nun, auch heute noch stellen<br />

diese Unterlagen, wie wir nachher sehen<br />

(allerdings mit Unterschieden). das<br />

Hauptkontingent der anzustreichenden<br />

Flächen. Eines hatten die damaligen<br />

Maler offenbar in ausreichendem<br />

Masse. Zeit für ihre Arbeit und was<br />

ebenso wichtig ist, Zeit fur die zweckmassigste<br />

Vorbereitung der Unterlage<br />

zum Anstrich, was in den meisten<br />

Fallen genugendes Austrocknen<br />

bedeutet.<br />

Interessant ist in diesem Zusammenhang<br />

auch ein Vergleich zwischen den<br />

damaligen und heutigen Anteilen der<br />

Anstr¿chstottkosten am Gesamtwert der<br />

Anstricharbeiten. Nach dem schon zitierten<br />

Buch von Siegenthaler betrugen<br />

die Kosten der Anstrichstoffe im<br />

Durchschnitt im 16. Jahrhundert etwa<br />

70 ‘1’0 der Gesamtkosten. Heute kann<br />

man den Anteil der Anstrichstoffe auf<br />

etwa 15 % der Gesamtkosten veranschlagen.<br />

Diese starke Verlagerung der<br />

Kostenanteile geht offenbar auf die<br />

heutige industrielle Fertigung der Anstrichstoffe<br />

zuruck, wobei naturlich in<br />

weit höherem Masse rationalisiert werden<br />

kann als bei der arbeitsintensiven<br />

handwerksmassigen Herstellung.<br />

Der heutlge Maler<br />

Was ist nun aus heutiger Sicht zu den<br />

angefuhrien drei Punkten zu sagen7<br />

1. Auch heute noch ist der Maler Fachmann<br />

tur ferbliche Gestaltung und Berater<br />

von Bauherr und Architekt. Dank<br />

seinem Spezialwissen kann er vor<br />

Fehldispositionen warnen, denken wir<br />

nur etwa an ungenugende Lichtbestandigkeit<br />

gewisser Farbtone oder an die<br />

starkere Erwarmung dunkel gestrichener<br />

Flàchen bei Besonnung<br />

2. Vor einigen Jahrzehnten begann der<br />

Maler mehr und mehr auf die Herstellung<br />

der Anstrlchstofte zu verzichten,<br />

und heute ist der Selbsthersteller die<br />

Ausnahme. Einerseits geht dieser<br />

Trend auf die durch industrielle Herstellung<br />

ermoglichte Verbilligung, anderseits<br />

aber auf die technische Entwicklung<br />

auf dem Rohstoffgebiet zuruck.<br />

Nach dem Ersten Weltkrieg begann die<br />

Entwicklung und industrielle Produktion<br />

halb und ganz synthetischer Bin-<br />

demittel. Pigmente. Verdunner und<br />

zahlreicher Hilfsstoffe Das Sortiment<br />

wurde fur den Handwerker immer unubersichtlicher<br />

und die zur Verarbeitung<br />

notwendigen Apparaturen immer<br />

kostspieliger.<br />

Die modernen, synthetischen Produkte<br />

wiesen dabei Eigenschaften auf, die<br />

mit den traditionellen Naturstoffen nie<br />

erreicht werden konnten. Die<br />

herkàmmlichen Anstrichstoffe gerieten<br />

darum ins Hintertreffen. In der Industrielackiererei<br />

und -malerei spielen<br />

sie heute praktisch keine Rolle mehr,<br />

und sie konnten sich nur in der Baumalerei<br />

in nennenswertem Umfang halten<br />

Mit dieser Umstellung in der Rohstoffbasis<br />

verlor das bisher von Generation<br />

zu Generation ùberlieferte rnaterialkundliche<br />

Wissen gewaltig an Wert, basierte<br />

es doch auf den mit den traditionellen<br />

Rohstoffen gewonnenen Erfahrungen.<br />

Der moderne Maler muss<br />

die traditionelle Denkweise andern. Erfahrungen<br />

der Vorgeneration mit einem<br />

Material nutzen ihm nur noch bedingt<br />

Inzwischen wurde das Material bereits<br />

weiter entwickelt oder durch ein anderes<br />

ersetzt. In der Materialkunde<br />

muss darum auch das konservativ<br />

statische Denken durch ein dynamisch<br />

funktionelles ersetzt werden. Wie das<br />

konkret gemeint ist. wollen wir später<br />

erörtern und uns den verbesserten<br />

Eigenschaften der modernen Anstrichstoffe<br />

zuwenden.<br />

Nehmen wir als Beispiel die Trockendauer<br />

als eine wichtige Anstricheigen-<br />

Schaft.<br />

Die beruhmten alten chinesischen und<br />

japanischen Lackierarbeiten setzten<br />

uber Wochen und Monate dauernde<br />

Trocknungsperioden in feuchten Raumen<br />

voraus.<br />

Die schon ewahnten alten Geigenlakkierungen<br />

brauchten ebenfalls Monate<br />

zur Trocknung<br />

ieinol. das hauptsàchlichste Bindemittel<br />

der fruheren Flachmaler, benotigt<br />

ein bis mehrere Tage und andere, nur<br />

halbtrocknende oie wie etwa Nussöl,<br />

noch Iànger.<br />

Es ist mussig, zu fragen, ob das allgemein<br />

gestiegene Lebens- und damit<br />

verbunden auch das Bautempo die<br />

Entwicklung rasch trocknender Anstrichstoffe<br />

verlangte, oder ob umgekehrt,<br />

das Vorhandensein rasch trocknender<br />

Anstriche das Bautempo beschleunigte.<br />

Die Tatsache bleibt, dass<br />

es heute in Minuten trocknende Beschichtungsstoffe<br />

gibt. die in ihren<br />

Eigenschaften nicht mehr mit dem Traditionellen<br />

vergleichbar sind. Das Wort<br />

Anstrichstoff wurde mit Vorbedacht<br />

durch das Wort Beschichtungsstoff er-<br />

setzt, weil derart rasch trocknende<br />

Produkte offensichtlich nicht mehr mit<br />

dem Pinsel verarbeitet werden können<br />

und spezielle Applikationsgerate verlangen.<br />

Ahnliche Bilder wurden wir bei Betrachtung<br />

anderer Eigenschaften wie<br />

etwa<br />

Temperaturbestandigkeit<br />

Chemikalienfestigkeit<br />

- Wetterbestandigkeit<br />

- mechan. Widerstandsfestigkeit<br />

- Fliessverhalten u. a m.<br />

erhalten<br />

3 Wie die Rohstoffe, so haben sich<br />

auch die Applikaiionsmethoden gewandelt.<br />

Wohl ist der Pinsel auch<br />

heute noch, insbesondere in der Baurnalerei.<br />

ein wichtiges Arbeitsgerat. An<br />

grossen Flachen hat ihn jedoch der<br />

Roller abgelost, der ein rascheres Arbeitstempo<br />

erlaubt<br />

Mit dem Einsatz der raschtrocknenden<br />

Nitrolacke genugte die Arbeitsweise<br />

mit Pinseln nicht mehr, und die Spritzpistolen<br />

breiteten sich in der Industrielackierung.<br />

spater aber auch beim<br />

Baumaler, aus. In der Spritzpistole<br />

wird der dunnflussige. meist stark verdunnte<br />

Anstrichstoff durch einen Luft-<br />

Strom injektorartig mitgerissen und auf<br />

das Lackiergut geschleudert. Das Bestreben<br />

zur Rationalisierung der Arbeit<br />

fuhrte zur Entwicklung der Heiss-Spritzund<br />

der Airless-Gerate, die pro Arbeitsgang<br />

mehr Material auftragen lassen<br />

als das gewohnliche Spritzen.<br />

Beim elektrostatischen Spritzen wird<br />

zwischen Lackiergut und Spritzpistole<br />

ein elektrisches Gleichspannungsfeld<br />

angelegt. Die die Pistole verlassenden,<br />

elektrisch geladenen Farbnebeltropfchen<br />

folgen den Feldlinien und schlagen<br />

sich auf dem Lackiergut nieder.<br />

Gunstig ist dabei der nur minimale<br />

Spritzverlust durch Spritznebel und der<br />

dank erhohter Felddichte an den Kanten<br />

erhdhte Lackauftrag<br />

Alle Spritzverfahren, besonders sber<br />

das elektrostatische, konnen im Industriebetrieb<br />

zu automatischen Lackier-<br />

Strassen ausgebaut werden. Sie leisten<br />

aber auch den Baumalern gute Dienste.<br />

wenn es gilt, grosse Stuckzahlen, wie<br />

etwa Jalousieladen oder Radiatoren einer<br />

Überbauung zu bewaltigen.<br />

Die schon erwahnten zweikomponenîigen<br />

Anstrichstoffe mit sehr kurzen<br />

Topf- und Trocknungszeiten kànnen<br />

praktisch nur mit Zweikomponentenpistolen<br />

verarbeitet werden. Beide Komponenten<br />

werden der Pistole getrennt<br />

zugefùhrt und erst in der Pistole vermischt<br />

und ausgeblasen.<br />

Tauch-, Flut- und Giessverfahren eignen<br />

sich noch ausgepragter als die


Cchwelrenschs Maler- und Gipsermeistetzeitung Nr 8 I21 April 1972<br />

Spritzverfahren nur fur grosse Stuckzahlen,<br />

also in erster Linie fur die Industriemalerei.<br />

Es sei hier ein Beispiel<br />

angefùhrt. Fensterrahmen sollten ZUmindest<br />

grundiert auf den Bau geliefert<br />

werden. Das verlangt, dass der Maler<br />

entweder die Rahmen zu sich in die<br />

Werkstatt nimmt oder das Grundieren<br />

beim Fensterfabrikanten vornimmt. Beides<br />

kommt vor. Grosse Fensterfabriken<br />

sind jedoch dazu ubergegangen, die<br />

Fenster in der Fabrik selber durch<br />

Tauchen zu grundieren und sie fertig<br />

grundiert auf den Bau zum Anschlag<br />

und bereit fur weitere Anstriche zu liefern.<br />

Welcher Weg zweckmàssìger ist,<br />

hangt sicher von den Umstanden ab.<br />

Es darf nicht entweder Handwerk<br />

oder Industrie, sondern es muss in diesem<br />

Fall wie fast immer Handwerk und<br />

Industrie heissen, denn das Rationellere,<br />

das durchaus nicht immer das industrieli<br />

Verfertigte ist. wird sich in unserer<br />

Wirtschaftsordnung stets durchsetzen.<br />

Beim Elektrophorese-Verfahren<br />

wird der Lack im wassrigen Bad durch<br />

einen angelegten elektrischen Strom<br />

transportiert und auf das Obiekt gebracht<br />

Neue Probleme<br />

In diesen Zusammenhang gehort auch<br />

ein Vergleich der fruheren zu den heutigen<br />

Applikations- und Umweltsbedingungen.<br />

Zu den traditionellen anzustreichenden<br />

Unterlagen hai sich eine Reihe neuer<br />

Werkstoffe gestellt<br />

- Holzwerkstoffe aller Art<br />

- Kunststofferzeugnisse<br />

- Leichtmetalle mit und ohne Vorbehandlung<br />

- Beton (Ortsbeton und vorfabriziert)<br />

- Eternit u a.<br />

In der Baumalerei wirkten sich wohl<br />

am einschneidensten die verktirzten<br />

Bauzeiten und die in verschiedener<br />

Hinsicht verscharften Beanspruchungen<br />

aus.<br />

Mit der Bauzeitverkurzung ergibt sich<br />

fur den Maler eine im Zeitpunkt des<br />

Anstrichs noch relativ hohe Baufeuchfigkeit<br />

und oft ein ungenügend fortgeschrittenes<br />

Abbinden der mit Kalkoder<br />

Zementmörteln hergestellten Bauteile.<br />

Die dadurch bedingte Einwirkung<br />

von Feuchtigkeit und Alkali verbietet<br />

die Verwendung der Olfarben rundweg,<br />

und auch ein Teil der modernen Kunstharzlacke<br />

ist dadurch gefahrdet.<br />

Wenn schliesslich der Maler einen<br />

feuchtigkeits- und alkalifesten Anstrich<br />

auswahlt. ist er aber noch nicht gefeit<br />

gegen Misserfolg: Ausblühungen, Blasenbildungen<br />

und andere Ablosungserscheinungen<br />

konnen immer noch<br />

auftreten, ohne dass der Anstrichfilm<br />

in seiner Substanz geschadigt ist.<br />

Nicht vergessen wollen wir dabei die<br />

heutigen Lebensgewohnheiten. WBhrend<br />

im Winter fruher bescheiden tagsuber<br />

der Wohnraum geheizt wurde,<br />

wird heute in der Regel das ganze<br />

Haus dauernd durchgeheizt. Das brrngt<br />

in die Aussenwände ein dauernd aufrechterhaltenes<br />

Temperaturgefàlle von<br />

innen nach aussen und damit eine<br />

dauernde Feuchtigkeifswanderung in<br />

gleicher Richtung mit sich Gegen aussen<br />

kondensiert die Feuchtigkeit und<br />

kann sich unter einem relativ dichten<br />

Aussenanstrich ansammeln und so zu<br />

Blasen und Ablosungen fuhren.<br />

Von einschneidender Wirkung auf das<br />

Verhalten von Fassadenanstrichen ist<br />

auch die moderne, vordachlose Bauweise<br />

Unter diesen Bedingungen ist<br />

beispielsweise kaum mehr zu verantworten,<br />

Fassaden oder Fassadenteile<br />

aus Holz mit unpigmentierten Klarlakken<br />

zu uberziehen, um den Holzcharakter<br />

LU wahren<br />

Da alle Holzarten bei Feuchtigkeitc-<br />

Schwankungen schwinden und quellen.<br />

konnen sich an vordachlosen. direkt<br />

beregneten Fassaden trotz schutzendem<br />

Anstrich Konstruktionsfugen offnen.<br />

und es kann Regenwasser eindringen,<br />

das zu ernsten Zerstörungen Anlass<br />

gibt.<br />

Der heutige Maler muss in der Lage<br />

sein, Bewitterungsverhaltnisse und Dimensionierung<br />

der Holzkonstruktionen<br />

in ihrer Auswirkung auf einen Anstrich<br />

bzw. hinsichtlich der durch einen Anstrich<br />

hervorgerufenen Auswirkungen<br />

abzuschatzen.<br />

Auch die UmweMverschmufzung hat<br />

Einfluss auf das Verhalten der Anstriche.<br />

Aus den zahllosen Industrie- und<br />

Hausfeuerungen entweichen Tonnen<br />

von Schwefeloxiden. die sich mit Wasser<br />

zu Schwefelsaure umsetzen. Diese<br />

Schwefelsäure greiit sàureunbeständìge<br />

Pigmente an Besonders auffàllig<br />

kam dies in den letzten Jahren an mit<br />

solchen ülfarben gestrichenen Fensterladen<br />

zum Ausdruck, die Zinkweiss im<br />

Pigmentgemisch enthielten. Das Zinkweiss<br />

(Zinkoxid) bildet mit der Schwefelsaure<br />

der Luft Zinksulfat. welches<br />

die Anstrichfläche bei trockener Witterung<br />

eisblumenartig uberzieht, bei<br />

nasser Witterung hingegen aufgelost<br />

wird und unsichtbar bleibt oder bei direkter<br />

Beregnung abgewaschen wird.<br />

Die gleiche Luftverschmutzung ist verantwortlich<br />

fur den heute verstarkten<br />

Angriff auf wetterexponierte Kupferblechabdeckungen.<br />

Gelangen die bei<br />

Regen aufgelosten Kupferspuren auf einen<br />

Anstrich oder an eine noch alkalisch<br />

reagierende Fassade, so kdnnen<br />

intensive Verfarbungen auftreten, im<br />

Falle von Anstrichen besonders dann,<br />

wenn sulfidhaltige Pigmente darin enthalten<br />

sind.<br />

Forderung en den Malar<br />

Kehren wir nun zuruck zur Frage im Titel:<br />

Ist der Maler noch ninr'7<br />

Ein Maler alter Ordonnanz ist heute<br />

ohne Zweifel nicht mehr =in-. Aus dem<br />

traditionsverwurzelten Handwerker ist<br />

mehr und mehr ein Techniker geworden.<br />

Er muss seine jeweilige Aufgabe<br />

oft Zuerst analysieren und mit den zur<br />

Verfugung stehenden. ebenfalls Wechseln<br />

unterworfenen Mitteln optimal losen.<br />

Das uberiieferte - fruher gentigende -<br />

Wissen um Fakten muss erganzt und<br />

teiis ersetzt werden durch ein Wissen<br />

um Zusammenhange und Funkfionen,<br />

das erlaubt, auch neue. bisher noch<br />

nicht bekannte Probleme optimal zu losen.<br />

Nach wie vor soll er seine eigenen Materialien<br />

kennen und wissen, woher sie<br />

kommen und wie sie hergestellt werden<br />

Wichtiger ist jedoch das Erfassen<br />

ihrer wesentlichen Eigenschaften und<br />

die Erkenntnis des Zusammenspiels<br />

mit den Eigenschaften der Unterlage<br />

und der Umgebung. Das Gelingen jeder<br />

neuartigen Anstricharbeit hàngt in<br />

erster Linie von der richtigen Beurteilung<br />

dieser Wechselbeziehungen ab.<br />

Nicht umsonst gewinnt in der Materialkunde<br />

fur Maler das Wissen um die<br />

Unterlagenmaterialien und die darin<br />

verlaufenden chemischen und physikaiischen<br />

Vorgange zunehmend an Bedeutung.<br />

Keineswegs ist jedoch das Wissen um<br />

die Anstrichstoffe selbst von geringerer<br />

Bedeutung geworden. Im Gegenteil1<br />

Der Maler ist im kleinen verschiedentlich<br />

zum Kunststoffhersteller geworden.<br />

Was in der Kunststoff-Fabrik<br />

maschinell und unter peinlicher Einhaltung<br />

der Verarbeitungsbedingungen<br />

fabriziert wird. stellt er auf den verschiedensten<br />

Unterlagen und unter den<br />

wechselvollen Bedingungen, wie sie<br />

beispielsweise in einem Neubau herrschen,<br />

her. Das trifft zu bei allen modernen,<br />

zweikomponentigen Anstrichstoffen<br />

wie Epoxi-. Polyesfer- oder Polyufeth8nh8rZIaCke.<br />

und es ist selbstverstandlich,<br />

dass er die Grenzbedingongen<br />

kennen muss, zwischen denen<br />

der Fiimbildungsprozess ungestòrt ablaufen<br />

kann Insbesondere gehoren dazu<br />

die Temperatur- und die Feuchtigkeitsverhaltnisse.<br />

Das, was den gelernten Maler vom<br />

blassen Anstreicher unterscheidet, ist<br />

seine Fàhigkeit, die gestellte Aufgabe


Schweizerische Maler- und Gipsermeislerzeilung Nr ü t 21 April 1972<br />

in ihrer Differenziertheit zu erkennen<br />

und dank seiner Materialkenntnisse<br />

das Optimale vorzukehren. Das ist mit<br />

dem schon fruher erwähnten dynamischen,<br />

von den Funktionen ausgehenden<br />

Denken gemeint, im Gegensatz zu<br />

dem nur auf dem Uberiieferten basierenden<br />

Konnen. das den modernen<br />

Maler einfach nicht mehr befahigt, alle<br />

heutigen Anstrichprobleme zu làsen Er<br />

muss in der Lage sein, Aufgaben zu<br />

meistern, fur die noch keine Erfahrungslosungen<br />

vorliegen. Denn dieser<br />

Fall kommt ja schon immer dann vor,<br />

wenn neue Anstrichtypen auf den<br />

Markt kommen Es sei aus den letzten<br />

Jahren nur an die Einfuhrung der Zinkstaubfarben.<br />

der Dispersionsfarben oder<br />

der zweikomp. Anstrichstoffe erinnert.<br />

Als Denkmodell fùr diese Art des Anpackens<br />

eines Anstrich-Problems kann<br />

man sich vielleicht etwas Ahnliches wie<br />

ein Turschloss vorstellen. Den Schlussel<br />

zur Losung bildet dann derjenige<br />

Anstrichstoff, der in seinen Eigenschaften<br />

den durch die Gestalt des Schlusselloches<br />

symbolisierten Bedingungen<br />

am Objekt am besten entspricht.<br />

Wir konnen die Entwertung des traditionellen,<br />

aus Erfahrungen stammenden<br />

Wissens bedauern, doch zurùckdrehen<br />

konnen wir die Entwicklung nicht Ihr<br />

Ersatz durch die skizzierte Denk- und<br />

Arbeitsweise ist wohl zwingend’ Analyse<br />

des Problems - Analyse der Anstrichstoffe<br />

- Synthese durch Auswahl<br />

und Applikation des Optimalen Dazu<br />

mussen aber in vermehrtem Masse mit<br />

dem Anstrichstoff verbindliche Eigenschaftsangaben<br />

mitgeliefert werden.<br />

und der Maler muss in vermehrtem<br />

Masse diese Angaben verwerten konnen<br />

Die Grundlagen dazu wurden vor<br />

wenigen Jahren durch die Gemeinsame<br />

Technische Kommission der Ver-<br />

bande der Malermeister und der Farben-<br />

und Lackfabrikanten in Verbindung<br />

mit der EMPA geschaffen.<br />

Wenn wir uns hier über die Stellung<br />

des Malers in der heutigen Gesellschaft<br />

unterhalten, duden wir die moderne<br />

Konkurrenz nicht ausser acht<br />

lassen. Die Fassaden moderner Industrie-<br />

und Geschàftsbauten sind oft mit<br />

Glas, keramischen Platten, vorlackierten<br />

oder sonst behandelten Metalltafeln<br />

oder mit Kunststoff verkleidet. Fassaden<br />

aus Sichtbeton oder solche aus<br />

leicht legierten Stahlen lasst man Ùberhaupt<br />

unbehandelt Auch Innenverkleidungen<br />

und Mobel sind oft aus Metall<br />

und Kunststoff.<br />

Tatsachlich stellt dieser Trend fur den<br />

Maler eine gewisse Schmalerung des<br />

Arbeitsvolumens dar. Doch handelt es<br />

sich teils um blosse Modebewegungen,<br />

und teilweise verlagert sich die<br />

Streicharbeit einfach vom Bau in die<br />

Industriemalerei. Dann ruft ein Teil der<br />

dem Anstrich zuerst verlorenen Flache<br />

frùher oder spater einer Renovation<br />

durch einen Anstrich, und schliesslich<br />

schadet es nicht. wenn eine gewisse<br />

Konkurrenz vor den Gefahren des Stillstandes<br />

bewahrt<br />

Betrachten wir noch kurz, was der<br />

Schulsack eines jungen Malers an theoretischen<br />

materialkundlichen Kenntnissen<br />

etwa enthalt<br />

Die Physik liefert ihm die Grundlagen<br />

zum Verstehen der optischen Erscheinungen<br />

wie Glanzeffekte, Farbeindrùcke<br />

und Deckvermogen seiner Anstriche.<br />

Ferner erklart sie Begriffe wie<br />

Làsungen und Dispersionen, Viskositat<br />

und Adhasion, Benetzung und Kapillaritat<br />

u. a m , Begriffe also, die im Malergewerbe<br />

alle von Bedeutung sind.<br />

Aus den chemischen Grundlagen bezieht<br />

er das Verstandnis fur den Aufbau<br />

der Stoffe allgemein und im besonderen<br />

den Aufbau und die Eigenschaften<br />

der Bindemittel, Pigmente und<br />

Losungsmittel. Von Bedeutung fur den<br />

Maler sind die chemischen Kenntnisse<br />

auch zur Erklarung der Vorgange, die<br />

sich bei der Trocknung, d h dem<br />

(Jbergang vom flussigen zum festen<br />

Anstrichfilm vollziehen<br />

Physik und Chemie helfen aber insbesondere<br />

mit, die Wechselbeziehungen<br />

zwischen Anstrich und Unterlage zu<br />

durchschauen, und zusammen mit der<br />

Kenntnis der einschlagigen Prufmethoden<br />

fur Anstrichstoffe ist der lunge<br />

Maler in der Lage, Prufergebnisse sinnsinnvoll<br />

zu verwerten und das vorher<br />

erwahnte Schloss~Schlusselproblem optimal<br />

zu losen<br />

Zusammenfassend stellen wir fest,<br />

dass das Malergewerbe in materialtechnischer<br />

Hinsicht durchaus mit der<br />

Zeit gegangen ist. Nicht zuletzt legt<br />

auch das moderne Ausbildungszentrurn<br />

in Wallisellen davon Zeugnis ab.<br />

Nach wie vor ist der Maler auch als<br />

farblicher Gestalter unserer Umgebung<br />

der massgebende Mann und als Schùi-<br />

Zer immenser Sachwerte (man denke<br />

insbesondere an den Korrosionsschutz)<br />

schlechterdings nicht wegzudenken und<br />

es ist es je langer desto notiger<br />

Zum Malerberuf gehoren noch andere<br />

Aspekte, die jedoch nicht in den Kompeienzbereich<br />

dieses Referates fallen.<br />

Aber schon das hier Skizzierte genùgt<br />

vollauf, um die Frage nach dem “insein,,<br />

des Malers uneingeschränkt zu<br />

belahen.<br />

Dr M Hochweber. EMPA. Dubendort<br />

Hat das Maiergewerbe in 10 Jahren noch genügend qualifizierte Arbeitskräfte?<br />

Die Entwicklung der Nachfrage nach<br />

den Leistungen der Malerbetriebe in<br />

der Baumalerei. in der Schriftenmalerei<br />

und in der Spritzerei wird dazu fùhren.<br />

dass infolge des immer starkeren Einsatzes<br />

von leistungsfahigen Maschinen,<br />

Einrichtungen. Werkzeugen und Geraten<br />

die Betriebsleistung pro Beschaftigten<br />

stark steigen wird Das heisst, Im<br />

Verhaltnis zum Umsatz wird die Zahl<br />

der Beschaftigten im Malergewerbe in<br />

Zukunft zuruckgehen Kann aufgrund<br />

dieser Tatsache damit gerechnet werden,<br />

dass der Arbeitskraftemangel in<br />

Zukunft weniger spurbar sein wird als<br />

heute?<br />

Eine solche Schlussfolgerung ware<br />

falsch Wenn durch eine gewisse Me-<br />

chanisierung im Malergewerbe Arbeitskrafte<br />

freigesetzt werden sollten, wird<br />

es sich dabei urn nichtqualifizierte<br />

Hiifskrafle handeln Jedoch die Nachfrage<br />

nach qualifizierten Mitarbeitern<br />

wird sogar noch sehr stark steigen.<br />

Wie wird slch das Angebot an quallfizlerien<br />

Arbeltskräflen für das Malergewerbe<br />

entwickeln?<br />

Fur die Malerbetriebe wird es immer<br />

schwieriger, qualifizierten beruflichen<br />

Nachwuchs zu finden, und zwar aus<br />

zwei Grunden:<br />

- Erster Grund: starker Ruckgang der<br />

Zuwacbsrate der Erwerbstatigen in<br />

den nachsten Jahren.<br />

Prof. Dr Kneschaurek von der Hochschule<br />

St. Gallen rechnet in seiner<br />

Perspektivstudie nur noch mit einem<br />

JahrliChen Zuwachs der Erwerbstatigen<br />

von 0.4 bis 0,5 %. Das heisst. Beschaftigt<br />

ein Betrieb 200 Mitarbeiter, kann er<br />

damit rechnen, dass er jedes Jahr, neben<br />

den Mitarbeitern, die er infolge<br />

Austritt. Pensionierung oder Todesfall<br />

ersetzen muss, hochstens einen zusatzlichen<br />

Arbeiter findet. sich also<br />

seine Belegschaft in einem Jahr von<br />

200 auf 201 Beschaftigie erhoht.<br />

Die von Prof. Kneschaurek prognostizierte<br />

Zuwachsrate der Erwerbstatigen<br />

in der schweizerischen Wirtschaft fur<br />

die nachsten Jahre betragt weniger als<br />

ein Viertel der zwischen 1950 und 1965


Schweizerische Meler- und Gipserrneisierzsilung Nr 8 / 21. April 1972<br />

realisierten mittleren Jahreszunahme.<br />

Demnach würde sich nach dieser<br />

Prognose die Schwierigkeit der Personalbeschaffung<br />

in Zukunft gegenüber<br />

den letzten Jahren vervier- bis verfunffachen)<br />

Der Arbeitskräftemangel wird aber<br />

nicht bei allen Berufskategorien irn<br />

gleichen Masse zunehmen Bei den<br />

qualifizierten Berufsleuten wird er sich<br />

viel starker als bei den unqualifizierten<br />

Hilfsarbeitern bemerkbar machen. Dort<br />

durfte sich die Schwierigkeit der Personalbeschaffung<br />

in den nachsten Jahren<br />

nicht nur vervier- bis verfunffachen.<br />

Dort kann sie sich unter Urnstanden<br />

verzehnfachen.<br />

- Zweiter Grund: immer mehr<br />

Jugendliche wollen ihre Ausbildung<br />

an einer hoheren Schule abschliessen.<br />

Die irn Gang befindliche zweite industrielle<br />

Revolution bewirkt, dass relativ<br />

mehr Wissenschafter, Hochschulingenieure,<br />

Wirtschaftswissenschafter. Technikumsingenieure,<br />

technisches Personal<br />

bendtigt werden. Die Folge davon<br />

ist, dass Mittelschulen gebaut und<br />

Hochschulen vergrossert werden mussen<br />

Parallel dazu wird kraftig für den<br />

Eintritt in die Mittelschule geworben -<br />

und zwar mit beachtlichem Erfolg, wie<br />

Zahlen aus dem Kanton Zurich zeigen.<br />

dem Universitatsstudium rasch entwikkeln,<br />

jedoch auf eine Elite beschränkt<br />

bleiben.<br />

Diese Entwicklung birgt grosse Gefahren<br />

für die Klein- und Mittelunternehmungen<br />

in sich, welche auch in Zukunft<br />

in besonderem Masse auf nicht<br />

akademisch, sondern handwerklichtechnisch<br />

ausgebildete Mitarbeiter angewiesen<br />

sind:<br />

a) Schon heute finden die Ingenieurschulen<br />

und Techniken nicht mehr<br />

genùgend qualifizierte Kandidaten, weil<br />

ein erheblicher Teil der möglichen Anwarter<br />

in die Mittelschule abwandert.<br />

b) Die herkdmmlichen kaufmannischen<br />

und gewerblichen Berufe werden<br />

immer weniger attraktiv. Diese Behauptung<br />

beweist das neue Sekundarschulmodell<br />

des Kantons St. Gallen<br />

schlagend.<br />

Dem Vernehmen nach soll im neuen<br />

Modell der St. Galler Sekundarschule<br />

die Schaffung von drei Schulzùgen<br />

empfohlen werden.<br />

- Erster Klassenzug fur Schuler, die<br />

lediglich den Mindestanforderungen<br />

des Sekundarschulplanes zu genugen<br />

vermogen, mit wenig Abstraktionsfahigkeit.<br />

und deshalb anschaulichen Unterricht<br />

mit vermehrter Ubungsgeiegenheit<br />

- Zahl der Mittelschuler im Jahre 1950 2 476<br />

- Zahl der Mittelschùler irn Jahre 1970 6 548<br />

- Zunahme 4072 = 164,4 VQ<br />

- Wohnbevölkerung im Jahre 1950 777 O00<br />

- Wohnbevdlkerung im Jahre 1970 1 107 888<br />

- Zunahme 330888 = 42.5 %<br />

Dass die Zahl der Mittelschùler prozentual<br />

viel starker zugenommen hat<br />

als die Wohnbevolkerung, liegt im Sinne<br />

des angedeuteten Strukturwandels:<br />

Der Hochschule werden so mehr Studenten<br />

zugefuhrt.<br />

Diese Entwicklung ist grundsätzlich<br />

richtig und volkswirtschaftlich notwendig.<br />

Sie darf jedoch nicht ùberborden.<br />

Sie darf nie volkswirtschaftliche Schaden<br />

verursachen, die grosser sind als<br />

der volkswirtschaftliche Gewinn, der<br />

durch den Einsatz einer grdsseren Zahl<br />

von Absolventen hbherer Schulen resultiert.<br />

Es besteht aber heute die Gefahr<br />

einer solchen Uberbordung.<br />

Vielleicht haben wir in 10 oder 20 Jahren<br />

die gleiche Situation. die man in<br />

ntìchster Zukunft in den USA erwartet.<br />

Mehr als zwei Drittel der Jugendlichen<br />

werden wenigstens ein Jahr an einem<br />

College studiert haben. Die Universitat<br />

wird zu einer Massenausbildungsstatte<br />

Zudem wird sich die Ausbildung nach<br />

benotigen. Dieser Klassenzug vermittelt<br />

den Anschluss an die kaufmannische<br />

und die gewerbliche Berufsschule.<br />

- Zweiter Klassenzug für Schuler mit<br />

grösserer Lernfahigkeit, rascherem Unterrichtstempo.<br />

Hier ist die Erarbeitung<br />

zusätzlichen Lernstoffes und die Schulung<br />

des Abstraktionsvermogens vorgesehen.<br />

Zielsetzung, Möglichkeit des<br />

Anschlusses an die Mittelschule. die<br />

Lehrerseminarien und die Verkehrsschule<br />

- Dritter oder progymnasialer Zug mit<br />

Lateln als Pflichtfach fur jene Schùler.<br />

die so begabt sind. dass sie nach zweijhhriger<br />

Sekundarschule in ein humanistisches<br />

Gymnasium ubertreten konnen.<br />

Diese soziale Abwertung der kaufmannischen<br />

und gewerblichen Berufe wirkt<br />

sich schon heute aus So schreibt der<br />

Vorsteher der Berufsschule Rorschach<br />

in einem Artikel des -0stschweizerischen<br />

Tagblattes. vom 31. Januar<br />

1972. -Besorgt verfolgen wir die sehr<br />

spàrlich eingehenden Anmeldungen<br />

der kunftigen Erststiften. Während die<br />

Anmeldungen an die Mittelschulprùfungen<br />

recht hoch sind, verzeichnen wir<br />

eine geradezu alarmierend geringe Anmeldezahl.<br />

und viele Meister klagen, es<br />

sei fast unmoglich, jemanden zu finden.<br />

Wir befurchten fur unsere Schule<br />

Unannehmlichkeiten und fur die Volkswirtschaft<br />

ernste Schwierigkeiten.<br />

wenn es auf diese Weise weiter gehen<br />

sollte.,.<br />

Es besteht die grosse Gefahr, dass in<br />

Zukunft in den Malerbetrieben der bendtigte<br />

qualifizierte Nachwuchs fehlt,<br />

um mit gutem Erfolg arbeiten zu konnen.<br />

Massnahmen des Maiergewerbea zur<br />

Bannung der Gefahr, In 10 Jahren<br />

nicht mehr genügend quallfizlerte Arbeltskratte<br />

ZU haben.<br />

- Erste Massnahme: Zahlung hoherer<br />

Löhne.<br />

Will das Malergewerbe in Zukunft zu<br />

qualifizierten Arbeitskraften kommen.<br />

mussen bedeutend höhere Lohne bezahlt<br />

werden Das 13. Monatsgehalt<br />

und Dienstalterszulagen sind zu leisten.<br />

Ferner wird der Arbeitgeber infolge<br />

der achten AHV-Revision und des<br />

kommenden Obligatoriums der zweiten<br />

Saule der Alters- und Hinterbliebenen-<br />

Versicherung hohere Sozialleistungen<br />

erbringen mussen Diese zusatzlichen<br />

Sozialleistungen des Arbeitgebers werden<br />

ungefähr 6-7% der Lohnsumme<br />

ausmachen, sofern er nicht bereits<br />

schon heute fur seine Arbeitnehmer<br />

eine Pensionskasse geschaffen hat, an<br />

die er 4 % der Lohnsumme leistet<br />

Neben dem Ausbau der Sozialversicherungen<br />

werden auch die Verbssserungen<br />

anderer Sozialleistungen die Unternehmungen<br />

kostenmassig belasten,<br />

vier bis funi Wochen Ferien fur langjahrige<br />

und altere Mitarbeiter: Bau von<br />

preisgunstigen Wohnungen fur die Betriebsangehbrigen,<br />

Naturallohnleistungen<br />

in Form von Abholdienst der Arbeitnehmer,<br />

von Fahrgeldentschadigungen.<br />

von Zurverfùgungstellung eines<br />

firmeneigenen Wagens auch fur<br />

private Zwecke.<br />

- Zweite Massnahme: Attraktive Gestaltung<br />

der Berufslehre<br />

Wenn auch die Malerbetriebe durch elne<br />

drastische Senkung der ùbrigen Kosten<br />

die erhòhten Personalkosten verkraften<br />

kdnnen. ist die Gefahr noch<br />

nicht gebannt. Die grdsste Gefahr, in<br />

Zukunft keinen qualifizierten Nachwuchs<br />

mehr zu erhalten. droht dem<br />

Gewerbe von der fehlenden Attraktivi-


- yl~o uip9ermeisterzeiiun~ Nr 6/21 April i972<br />

tat der Beruislehre her. Die herkommiiche<br />

Meisterlehre wird bereits von<br />

namhaften Soziologen in Frage gesteilt,<br />

indem sie behaupten, In Zukunft sei sie<br />

totai uberflussig. .<br />

Deshalb ist es erstes Gebot der Selbsterhaltung<br />

des Malergewerbes. die Berufslehren<br />

attraktiv zu gestalten. Sie<br />

sollten auch fur begabte junge Leute<br />

interessant erscheinen Deshalb ist die<br />

Einfuhrung der Beruismittelschule sehr<br />

zu begrussen. Die Berufsmittelschule<br />

umfasst eine technische und eine allgemeine<br />

Abteilung. Die allgemeine Abteilung<br />

an der Berufsmittelschule Sí.<br />

Gallen z B. soll gemass Facherspektrum<br />

stark kaufmánnisch orientiert<br />

sein: Wahrend die technische Abteilung<br />

mit Schwerpunkt auf die hoheren<br />

technischen Lehranstalten und auf<br />

mittlere Kaderstellung in der Industrie<br />

vorbereitet. durfte die allgemeine Abteilung<br />

vor allem dem zukunftigen selbstandigerwerbenden<br />

Handwerker sowie<br />

dem unselbstandiger~rbenden Betriebsleiter<br />

von kleineren und mittleren<br />

Betrieben dienen.<br />

Neben der Vorbereitung auf diese zukunfiige<br />

Thtigkeit muss die allgemeine<br />

Abteilung ihren Absolventen aber auch<br />

ein gutes Mass an Allgemeinbildung<br />

geben. Diese wird nicht nur den Horizont<br />

erweitern, sondern auch das<br />

Selbstverlrauen der zukünftigen Meister<br />

festigen und damit ihre Stellung in<br />

einer sich wandelnden Gesellschaft<br />

und im Staat starken.<br />

Die allgemeine Abteilung wird keinesfalls<br />

die Vorbereitung auf die Metsierprufung<br />

oder die Unternehmerschulung<br />

vorwegnehmen. Sie will aber den Einstieg<br />

in diese Ausbildung schon wahrend<br />

der Lehre vorbereiten und erleichtern.<br />

So schreibt der Vorsteher<br />

der Berufsmittelschule St. Gallen<br />

An der allgemeinen Abteilung der Be-<br />

1UfSmittelSChUle st. Gallen solí in folgenden<br />

Fachern unterrichtet werden.<br />

- Pflichtfacher. Deutsch, Erste Fremdsprache,<br />

Moderne Geschichte, Betriebliches<br />

Rechnungswesen, Eetriebsund<br />

Rechtskunde. Algebra und Geometne<br />

Irn Fach &3etriebliches Rechnungswesen,<br />

Betriebs- und Rechakunde-<br />

werden behandelt. die Grundbegriffe<br />

des Rechts, die Grimdung einer<br />

gewerblichen Unternehmung, die Finanzierung,<br />

die Rechtsform und die Bilanz<br />

in einer gewerblichen Unternehmung.<br />

die Organisation des Gewerbe<br />

betriebes und die Einfuhrung in das<br />

Rechnungswesen eines Gewerbebetriebes<br />

sowie Einblick in die EDV.<br />

- Wahlfacher: Zweite Fremdsprache,<br />

Volkswirtschaftslehre. Physik oder<br />

Chemie. Wirfschaftsgeographie. Eiologie<br />

oder Geographie sowie Eiektrolechnik.<br />

An der Berufsmittelschule Sí. Gallen<br />

wirken neben dem Schulvorsteher Kantonsachullehrer<br />

und. wie man sagt,<br />

auch Dozenten der St. Galfer Hochschule<br />

als Lehrkrafte mit<br />

Sicher ist die Berufsmittelschule ein<br />

taugliches Mittel zur Aufwertung der<br />

gewerblichen Lehre Vielleicht kommt<br />

aber diese Berufcmittelschuie schon zu<br />

spat Wie soll ein Sekundarschutef,<br />

welcher den Anforderungen der Sekundarschule<br />

nur knapp gewachsen ist<br />

und uber wenig Abstraktionsvermogen<br />

VeffÚgt, in der Lage sein, den E-totf,<br />

welcher 2 B an der allgemeinen Abteilung<br />

der Berutsmitteischuie Ct. Gallen<br />

geboten wird, bewaliigen zu konnen?<br />

Man muss sich deshalb fragen, ob genugend<br />

Lehrlinge gefunden werden,<br />

weiche tatsachlich den Anforderungen<br />

der allgemeinen Abteilung der Berufsmitteischule<br />

gewachsen sind.<br />

Selbst wenn nichf genugend Lehrlinge<br />

gefunden werden. welche diese Voraussetzungen<br />

erfúllen. werden die Berukmittelschulen<br />

immer genugend<br />

Schuler haben. Denn kener staatiichen,<br />

von Politikern kontrollierten Schule<br />

wird es auf die Dauer gestattet sein,<br />

die Qualitat der Ausbildung zu halten,<br />

wenn dies aut Kosten der Quantitat geschehen<br />

músste.<br />

Zur attraktiveren Gestaltung der gewerblichen<br />

Lehre genugt aber die Schaffung<br />

der Berufsrniflelschuie bei weitem<br />

nicht. Auch im Malergewerbe ist es unerlasslich,<br />

die Berufslehre raschestens<br />

neu zu konzipieren und die Gesìaltung<br />

der Mersterprufung den neuen, veranderten<br />

Verhaitnissen anzupassen<br />

Attraktivere Gestaltung der Lehre<br />

heisst auch. Intensivere Ausbildung<br />

und personliche Forderung der Lehrlinge.<br />

Der Mitarbeiter. dem die Ausbildung<br />

während einer gewissen Zeit an-<br />

Verlr8ut ist, muss sich starker als bisher<br />

mit dem Lehrling abgeben Das<br />

fuhrt dazu. dass dieser Mitarbeiter<br />

weniger leistet. Der Meister muss in<br />

vielen Fallen noch mehr Zeit für die<br />

Lehrlingsausbildung opfern Dazu<br />

kommt noch, dass der Lehriing 4 Wochen<br />

Ferien erhält und wahrend zwei<br />

Tagen durch Schulbesuch abwesend<br />

ist. wenn er die Berutsmittelschula besucht.<br />

Oas alles kostet Geld Die gute<br />

Ausbildung von Lehrlingen ist schon<br />

längst kein lukratives Geschafi mehr<br />

Die Ausbildung eines Lehrlings ist eine<br />

Investition, nicht iur den Lehrbetrieb,<br />

sondern fur die Branche, welcher er<br />

angehort. Darum sollten die Kosten der<br />

Lehrlingsausbildung von allen Betrieben<br />

einer Branche getragen werden,<br />

ohne RÙcksicht daravf, ob der einzelne<br />

Betrieb Lehrlings ausbildet oder nicht<br />

Wk bei einer Famiiienausgleichskasse<br />

8oilte teder Betrieb an eine Aucgleichskasse<br />

einen Betrag. entsprechend<br />

seiner Lohnsumme. zahlen. Die<br />

Betriebe. welche Lehrlinge ausbilden.<br />

sollten datùr aus der Ausgleichskasse<br />

einen Unkostenbeitrag erhalten. wenn<br />

mogiich gestaffelt nach der Quaiitát<br />

der Ausbildung.<br />

- Dritte Massnahme. Anpassung des<br />

fuhrungsslils des Lehrmeisfers an<br />

die heutige Mentalifat der Lehrlinge<br />

Der Lehrling erwartet vom Meister -<br />

bewusst oder unbewusst - echte Autorifat.<br />

Der Arbeitgeber ubt Befehls-<br />

gewalt úber die Arbeitnehmer aus.<br />

Diese anerkennen lunge Mitarbeiter<br />

aber nur, wenn der Unternehmer oder<br />

die von ihm eingesetzten Vorgesetzten<br />

uber echte Autoritát verfugen. Die Autoritat<br />

von Personen hat ja ihren letzten<br />

Grund nicht in einem Akt der Unterwerfung.<br />

sondern in einem Akt der Erkenntnis.<br />

der Erkenntnis namlich, dass<br />

der andere einem an Urteil und Einsicht<br />

uberlegen ist und darum sem Urteil<br />

vor dem eigenen Vorrang hat Ein<br />

Arbeitgeber oder dessen Vertreter haben<br />

deshalb nur dann Autoritat. wenn<br />

sie Fachwissen besitzen und die notwendigen<br />

begabungsmassigen und<br />

charakterlichen Voraussetzungen zur<br />

Fuhrung eines Betriebes mitbringen.<br />

Nur dann sind sie in der Lage, die<br />

Lehrlinge fachlich und menschlich zu<br />

fordern. Die Lehrlinge veriangen diese<br />

fachliche und menschliche Forderung.<br />

Wird sie nicht geboten, empfinden sie<br />

die Lehre als Ausbeutung. um einmal<br />

im Jargon der Progressiven zu sprechen<br />

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist fur<br />

das Malergewerbe - wie uberhaupt für<br />

das Gewerbe - ernst. Jammern hiltt<br />

nicht weiter, nur die in die Zukunft gerichtete,<br />

mutige Tat Diese besteht in<br />

erster Linie darin. die Berufslehre und<br />

die MeisttX3usbildung aitrakiiver zu<br />

gestalten. Der Schweizerische Malerund<br />

Gipsermeisler-Verband zeigt durch<br />

den Rau des AusbilduRgszentrums in<br />

Wallisellen. dass er diese Forderung<br />

der Zeit verstanden hat.<br />

Dr. Max Lehner<br />

Jeden Tag erneuere dich von Grund<br />

auf. Tue das von neuem und immer<br />

wieder von neuem! Wer nicht nach dieser<br />

inneren Weisheit der ausseren Lebensbedingungen<br />

strebt, der altert<br />

dem Ochsen gleich. wohl wachst sein<br />

Fleisch, doch nimmer seine Einsicht<br />

Wohl wachst sein Reichtum, der doch<br />

nur wie Mist beurteilt werden kann, angehautt<br />

stinkt er, uber das Land verbreitet,<br />

mmht er aie Erde fruchtbar.<br />

Autschriil auf der Badowanoe des Konigs<br />

Tschingtschang


Schweizerische Maler- und Gipsermeisterzeilung Nr 8 I21 April 1972<br />

Sind die Strukturen der Bauwirtschaft noch zeitgemäss?<br />

Das Baugewerbe vor der Bewährungsprobe<br />

Fur den siebten vom Schweizerischen<br />

Institut fur gewerbliche Wirtschaft an<br />

der HSG in St. Gallen durchgefuhrten<br />

hoheren Kurs fur Unternehmungsfuhrung<br />

im Baugewerbe setzten es sich<br />

die Veranstalter zum Ziel, den zahlreich<br />

erschienenen Kursteilnehmern<br />

die Grundlagen einer wirklichkeitsnahen<br />

Beurteilung der augenblicklich auf<br />

dem schweizerischen Baumarkt vorherrschenden<br />

Strukturen und ihrer Entwicklungstendenzen<br />

zu vermitteln Daruber<br />

hinaus sollte die Veranstaltung<br />

eine Antwort auf die Frage finden. wie<br />

in der gegebenen Situation die Bauunternehmer<br />

in die Lage versetzt werden<br />

konnen, die sich abzeichnenden und<br />

eine Losung fordernden Sachzwange<br />

ohne Schaden fur die eigene Unternehmung<br />

und die Volkswirtschaft zu bewaltigen<br />

Herausforderung durch die Industrie-<br />

Gesellschail<br />

In seinen grundlegenden Ausfuhrungen<br />

ging Prof. Dr. A. GuterSohn, Leiter des<br />

Schweizerischen Instituts fur gewerbliche<br />

Wirtschaft. auf die Anforderungen<br />

ein, welche die moderne 4ndustrie-<br />

Gesellschaft,, an die ßauwirtschaft<br />

stellt, Anforderungen. die sich u a<br />

aus folgenden Trends ergeben: Angliederung<br />

von Filialbetrieben. Steigerung<br />

der Bauproduktivitat, verstarkte Nachfrage<br />

nach Werkbauten, neue Marktformen<br />

aufgrund der zunehmenden Bedeutung<br />

grosser Auftraggeber, insbesondere<br />

beim Aufbau der Infrastruktur.<br />

neue Formen der Kooperation aufgrund<br />

der immer komplexer werdenden<br />

Bau- und der damit verbundenen<br />

Serviceleistungen sowie Umstrukturierung<br />

der Baubetriebe. Prof Gutersohn<br />

unterstrich die Tatsache. dass die<br />

Quote des Beschaftigtenbestandes im<br />

Bausektor immerhin etwa 23 010 aller in<br />

der schweizerischen Volkswirtschaft<br />

(ohne Land- und Fortswirtschaft) erwerbstatigen<br />

Personen befragt und erklarte.<br />

dass eine moglichst genaue Ermittlung<br />

der Wertschdpfung des Baugewerbes<br />

in kurzen Zeitabstanden<br />

auch in der Schweiz wichtig sei Die<br />

Uffenilichkeit soll sich ein objektives<br />

Bild uber die volkswirtschaftliche Bedeutsamkeit<br />

der Bauwirtschaft machen<br />

konnen Der Referent halt dies um so<br />

mehr fur wunschbar, als die starke<br />

Verteuerung des Baums immer wieder<br />

Vorbehalte gegen die BauWirtschaft<br />

zeitigt.<br />

Der Baumarkt von morgen<br />

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt -<br />

wie ûr. H. Kneubuhler, Stellvertreter<br />

des Delegierten fur Konjunkturfragen,<br />

Bern, berichtete -, dass die Bauinvestitionen<br />

in den letzten Jahren durchschnittlich<br />

starker gestiegen sind als<br />

die ubrigen gesamtwirtschaftlichen<br />

Nachfragekomponenten. Die Nachfrage<br />

nach Bauleistungen durfte auch in Zukunft<br />

hoch bleiben und schneller<br />

wachsen als das Sozialprodukt Gerade<br />

der Nachholbedarf im Infrastrukturbereich<br />

wird wahrscheinlich weiterhin<br />

eine der starksten Aufschwungkrafte<br />

darstellen Dagegen bleibt die Wohnbaunachfrage<br />

in den nàchsten Jahren<br />

voraussichtlich aiif dem erreichten Niveau.<br />

In hohem Masse ist fraglich. ob der<br />

steigende Bedarf an bauunternehmerischer<br />

Tatigkeit bei dem als Faktum anzusehenden<br />

konstanten Angebot an Arbeitskràften<br />

durch Rationalisierungsmassnahmen<br />

bewältigt werden kann,<br />

zumal die Baukapazitaten. global gesehen.<br />

bereits voll ausgelastet sind.<br />

Die enge Zusammenarbeit aller an<br />

bauwirtschaftlichen Problemen beteiligten<br />

Personen und Institutionen könnte<br />

neben der Rationalisierung einen erheblichen<br />

Beitrag zur Befriedigung der<br />

Nachfrage in preislicher, qualitativer<br />

und ierminlicher Hinsicht leisten<br />

Bauieuerung - Ratlonalislerung<br />

Die bisherigen Rationalisierungsmassnahmen<br />

auf den Sektoren Baustoffe,<br />

Baumaschinen und Baumethoden waren<br />

bereits sehr erfolgreich Die Festlegung<br />

der bei der Erstellung von Bauwerken<br />

in den Vordergrund tretenden<br />

Kriterien. Bautermin und Endsumme<br />

ist nach F. Scheidegger, dipl. Ing. ETH,<br />

Zurich. weniger eine Frage der Ausfuhrungsart<br />

als ein Problem der Einstellung<br />

des Bauherrn und folglich abhangig<br />

von seiner Wahl: Architekt oder<br />

Generalunternehnier Doch wie seine<br />

Wahl auch ausfallt, die Entscheidung<br />

fur eine Variante bietet noch nicht die<br />

Gewahr fur rationelle Bauausfuhrung.<br />

ebenso wenig die Bevorzugung der<br />

Vorfabrikation gegenuber der klassischen<br />

Bauweise Die Dampfung einer<br />

weiteren Koctenexplosion stosst auf<br />

enge Grenzen, wie A. Weder, dipl Ing<br />

ETHISIA. St Gallen. meint In Zukunft<br />

durfte es so schwer wie bis anhin sein,<br />

die wesentlichen teuerungsbedingenden<br />

Anteile an den Baukosten durch<br />

Rationalisierungsmassnahmen an ihrem<br />

Anwachsen zu hindern Dringend vonnoten<br />

ist nach Weder eine Aufklarung<br />

der Uffentlichkeit uber das Phanomen<br />

Teuerung in dem Sinne. dass sie zu<br />

einem erheblichen Teil auf den (oft<br />

allerdings unsichtbaren) technischen<br />

Fortschritt bei der Bauausfuhrung zuruckzufuhren<br />

ist sowie den sichtbaren<br />

qualitativen, sich in hoherem Wohnkomfort<br />

niederschlagenden Fortschritt<br />

Die gestiegenen Anspruche der Bauherren<br />

haben ihren Preis, und es geht<br />

aus diesem Grunde nicht an, bei der<br />

Diskussion um die Ursachen der Teuerung<br />

Baupreissteigerungen aufgrund<br />

verbesserter Bauausstattung in einen<br />

Topf zu werfen.<br />

Frele Kooperaiion und ihre<br />

Alternativen<br />

Besondere Chancen fur die Zukunft<br />

raumt R. Gassner, Bauunternehmer,<br />

Vaduz, der Generalunternehmung ein<br />

Ihr Anteil am Bauvolumen wird sich<br />

weiterhin verstarken. zumal sich - insbesondere<br />

im Wohnungsbau - das System<br />

des Totalangebotes durchsetzen<br />

durlte. Trotzdem bleibt dem gewerblichen<br />

Baumeister, welcher sich nicht<br />

als Generalunternehmer engagieren<br />

mochte bzw kann, die Moglichkeit des<br />

Ausweichens auf Marktnischen. der<br />

Spezialisierung auf Sondergebiete und<br />

der freien Kooperation zur Wahrung<br />

seiner Marktchancen. Was die Grossbauunternehmungen<br />

betrifft. so stossen<br />

sie nach Meinung Gassners in der<br />

Schweiz auf marktgegebene wie auch<br />

auf psychologisch-politisch bedingte<br />

Grenzen<br />

R. Scharli, Architekt ETHISIA, Luzern.<br />

der das Auftreten der Generalplaner<br />

und Generaluniernehmer als Folge der<br />

Unstimmigkeiten zwischen Bauherrn.<br />

PlanungsteamiUnternehmung und der<br />

sonstigen Bauwirtschalt ansieht, schlagt<br />

irn Rahmen der vertikalen Kooperation<br />

die Grundung einer Baukammer als<br />

Dachorganisation aller auftragnehmenden<br />

Partner der Bauwirtschaft vor Aufgabe<br />

dieser Kammer, welche - bei privater<br />

oder halboffentlicher Tràger-<br />

Schaft - gesamtschweizerisch und mit<br />

regionalen Niederlassungen auf die<br />

einzelnen Wirtschafîsraume ausgerichtet<br />

sein konnte, ware es, alle in der<br />

vertikalen Zusammenarbeit engagierten<br />

Stellen und Personen an einen<br />

Tisch zu bekommen, um die bei der<br />

Kooperation auftretenden Probleme gemeinsam<br />

zu losen<br />

207


Schweizerische Maler- und Gipsermeisterzeitung Nr 8 I21 April 1972<br />

Verelnheltllchung der rchwelzcrlrchrn<br />

Baurechtes<br />

Ober das Ausmass der negativen Auswirkungen<br />

der von Kanton zu Kanton<br />

und von Gemeinde zu Gemeinde verschiedenen<br />

Rechtsnormen und Vorschriften<br />

auf die Rationalisierungsbestrebungen<br />

kbnnen nach Aussage von<br />

Dr. ß Stüdelj, Zentralsekretar der<br />

Schweizerischen Vereinigung fur Landesplanung,<br />

Zurich. keine eindeutigen<br />

Aussagen getroffen werden. Stüdeli<br />

verweist auf eine Untersuchung von<br />

Prof. Dr L. Jagmetti. welche zum<br />

Schluss kommt, dass troiz der grossen<br />

Rechtszersplitterung der Produktivitatsfortschritt<br />

nicht wesentlich gehemmt<br />

wird Die Zukunft wird erweisen, ob<br />

der Bund von seinen Kompetenzen Gebrauch<br />

machen muss oder ob die Kantone,<br />

gestutzt auf die Richtlinien des<br />

Bundesrates. selbst zu einer Rechts-<br />

Vereinheitlichung finden; dieses vordringliche<br />

Ziel sollte moglichst rasch<br />

erreicht werden.<br />

Die Tagung - das wurde von den Teilnehmern<br />

einhellig festgestellt - brachte<br />

eine Fulle von Anregungen fur Bauunternehmer<br />

und Architekt. Sie verdeutlichte<br />

auf eindringliche Ari, dass der<br />

Bauunternehmer gehalten ist. seine Situation<br />

kritisch zu uberprufen und neben<br />

der Bewältigung seiner vielfaltigen<br />

eigenen Probleme zu einer Verbesserung<br />

der etwas angeschlagenen Bezie-<br />

hungen zwischen Bauwirtschaft und<br />

tlffentlichkeit beizutragen. LuiGe<br />

Es ist beachtlich, mit welcher Weitsicht<br />

das SIU immer wieder Kurse fur die<br />

Unternehmer des Baugewerbes organisiert.<br />

Gewerbetreibende aller Branchen<br />

sollen auf diese Kurse aufmerksam werden<br />

und sie wenn mòglich auch besuchen.<br />

Eine permanente Weiterbildung<br />

gehort zu einem tuchtigen Unternehmer.<br />

Der Selbstandigerwerbende (auch<br />

der Maler- und Gipsermeister) muss<br />

bei der heutigen Wirtschaftsgestaltung<br />

-am Ball bleiben,.. Damit er das bleibt,<br />

muss er sich mit allen Teilen der Wirtschalt<br />

befassen und sich immer wieder<br />

neu informieren.<br />

(Red.)<br />

Delegiertenvercammlung der Schweizerischen Jungmaler-Vereinigung<br />

6. Mal 1972 Im Hotel Splrgafien In Zürlch-Altstetien<br />

Zurich. das man fruher unter dem Namen<br />

Turicum kannte und das 1351 in<br />

den Bund der Eidgenossenschaft eintrat,<br />

ist wohl eine der bedeutendsten<br />

Stadte der Schweiz. Sicher haben wir<br />

Zurcher Muhe, Vergleiche mit anderen<br />

Städten wie Basel, Bern oder Genf zu<br />

ziehen. Es ist schwer zu sagen, weshalb<br />

Zurich international so bedeutend<br />

ist, oder warum es sich zur grössten<br />

Stadt der Schweiz entwickelt hat, denn<br />

weder die Landschaft noch die Bauwerke<br />

haben unvergessliche Merkmale<br />

aufzuweisen<br />

Zürich war auch nie die Residenz der<br />

Landesregierung oder der Sitz eines<br />

Bistums, und so erklart es sich auch,<br />

weshalb wir nicht mit Prachtsbauten<br />

oder Kathedralen der grossen Baustilepochen<br />

verwohnt wurden. Zurich<br />

weist keine besonderen geschichtlichen<br />

Merkmale wie entscheidende<br />

Schlachten auf, auch hat sich nie eine<br />

internationale Organisation bei uns<br />

niedergelassen.<br />

Die Bezeichnung “internationale Stadt,,<br />

kommt sicher davon, dass Zurich als<br />

die .Drehscheibe Europas- gilt. Nirgends<br />

kommt dies deutlicher zur Geltung,<br />

als im Kopfbahnhof oder im Flughafen<br />

Kloten. der als einer der modernsten<br />

Europas gilt und wo sich die<br />

Handelswege zwischen Paris und Wien<br />

wie auch die Routen der italienischen<br />

und deutschen Handelsstadte treffen.<br />

Sicherlich hat Zurich seinen Ruf auch<br />

durch moderne Taten, wie die Technik,<br />

den Verkehr oder die Finanz- und Handelswirtschaft<br />

errungen.<br />

Die Bewohner der Stadt zeichnen sich<br />

durch ihre Beweglichkeit. Weltoffenheit<br />

und Vorurteilslosigkeit aus. Manchen<br />

Auslandern und Touristen werden ihre<br />

Fragen gerne und bereitwillig in franzosischer.<br />

italienischer oder englischer<br />

Sprache beantwortet<br />

Naturlich fallen die Merkmale unserer<br />

Stadt denjenigen mehr auf, welche an<br />

eine andere Umgebung gewohnt sind.<br />

Seines nachtlichen Lichtermeeres wegen,<br />

wird Zurich oft mit dem Broadway<br />

verglichen. Vielleicht ist es Höflichkeit,<br />

welche die Leute zu solchen Ausserungen<br />

veranlassen, aber ich glaube doch,<br />

dass nicht di,e Dimension die Atmosphare<br />

schafft.<br />

Die Einwohner haben es gerne gemutlich<br />

und linden neben einer reichhaltigen<br />

Auswahl an Bildungs- und Unterhaltungsmoglichkeiten<br />

auch noch Zeit.<br />

um bei einer Jasspartie oder einem<br />

Kegelschub die Alltagssorgen zu vergessen.<br />

Sie sind trotz aller Technisierung<br />

naturverbunden geblieben und<br />

pflegen mit viel Liebe die Blumen vor<br />

ihren Fenstern oder die Garten, welche<br />

an den Randzonen der Stadt erhalten<br />

geblieben sind.<br />

Neben den modernen Bauten unserer<br />

Stadt erinnert aber die Zurcher Altstadt,<br />

welche durch den Verkehr immer<br />

mehr eingeengt wurde und auf der<br />

rechten Limmatseite liegt. noch stark<br />

an die ehemalige Kleinstadt, die sie auf<br />

ihre Art bis heute noch geblieben ist.<br />

Wenn Sie unsere Stadt und ihre Bewohner<br />

Seiber besser kennenlernen<br />

wollen, kommen Sie zu uns an die<br />

Delegiertenversammlung, wir freuen<br />

uns sehr uber Ihren Besuch<br />

Leo Benedetto<br />

Programm,<br />

Freitag, 5. Mai 1972<br />

Hotel Spirgarten, Zurich-Altstetten<br />

1700 Uhr Prasidentenkonferenz<br />

Samstag, 6 Mai 1972<br />

Hotel Spirgarten, Zurich-Altstetten<br />

09.00 Uhr Delegiertenversammlung<br />

12.00 Uhr Mittagessen<br />

14.30 Uhr Ausstellung der Wettbewerbsaufgaben<br />

mit anschliessender<br />

Pramiierung im Theoriesaal der<br />

Firma Colores, Zùrich-Altstetten<br />

Fur Autofahrer steht der Parkplatz<br />

der Firma Colores zur Verfugung.<br />

Mit Tram ab Zurich HB bis Lindenplatz/Badenerstrasse.<br />

Fur die diesjahrige DV in Zùrich mochten<br />

wir alle Freunde und Gonner sowie<br />

unsere Jungmalerdamen recht herzlich<br />

einladen.<br />

Der Zentralvorstand<br />

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Schweizerische Maler- und Gipsermeislerzeirung Nr ü i 21 April 1972<br />

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Rubbol THB ist ein spezielles Praparat, das Laub- und Nadelholzern<br />

einen sicheren und dekorativen Schutz bietet. Es wurde in<br />

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Schonheit von Holzarten entwickelt, welche in der Aussenarchitektur<br />

angewandt werden. Das transparente, niedrig seidenglanzende<br />

Rubbol THB ist asthetisch sehr wirkungsvoll auf tropischen<br />

Hölzern wie auch auf herkömmlichen Nadelhölzern.<br />

Rubbol THB bildet keinen geschlossenen Film. Holzfeuchtigkeit<br />

kann darum keine Blasen-, Rissbildung und kein Abblänern verursachen,<br />

wie dies bei Klarlacken der Fall ist.<br />

Gleichzeitig bietet Rubbol THB aber einen guten Schutz gegen<br />

Witterungseinflusse von Aussen. Das Produkt ist wasserabstossend,<br />

sehr elastisch und darum auch den hohen Beanspruchungen<br />

im Gebirge gewachsen. Die Prufungen des Sikkens Labors im<br />

Gebirge in Oesterreich und der Schweiz und die vielen Chaletanstriche<br />

von Malermeistern mit Rubbol THB in diesen Hohenlagen<br />

zeigen, das Rubbol THB auch den extremen Temperaturschwankungen<br />

und starken UV Strahlen gewachsen ist.<br />

Rubbol THB ist spater einfach zu renovieren: Staub und Schmutz<br />

entfernen und wieder 1-2 mal mit Rubbol THB uberstreichen.<br />

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einander mischbar sind.<br />

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Laubholz. auch tropische Holzer: Holzwerk dreimal mit Rubbol<br />

THB unverdunnt im gewünschten Lasurton behandeln.<br />

Nadelholzer: Impragnieren mit Sikkens Impragnierung, zwei Anstriche<br />

mit Rubbol THE unverdunnt im gewunschten Lasurton.<br />

Renovierungssystem :<br />

Alte Klarlackschichten vollstandig ablaugen, verwittertes Holz abschleifen<br />

Danach obige Systeme wie bei Laub- und Nadelholz anwendr<br />

Spätere Renovation des Rubbol THE Systemes:<br />

Von Staub und Schmutz reinigen, ein- bis zweimal mit Rubbol<br />

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Schweizerische Maler- und Gipsermeisterzeitung Nr 8 i 21 April 1972<br />

Drucksachen und Fachschriften<br />

Zu beziehen durch das Sekretariat des Schweizerischen Maler- und Gipsermeister-Verbandes<br />

Rämistrasse 8. 8001 Zürich, Telefon (01) 320328<br />

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Berufsbild “Gipser.<br />

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Anwendunastechnik moderner Anstrichstoffe. Handbuch fur<br />

die Praxis, herausgegeben vom Verband schweizerischer<br />

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Zur Bewerlung von Anstrichstoffen (Grundlagen einer Wertanalyse)<br />

von Dr E Slraub 5-<br />

Kontenplan fur das Maler- und Gipsergewerbe. mit Sachwortregister<br />

(1 Exemplar gratis fur die Mitglieder des SMGV)<br />

10 -*<br />

Gewerbliche Geschaftskorrespondenz von Dr M Hartmann 15 50<br />

Betriebsveraleich im Maleraewerbe (Auswertung der Buchhaltungsergëbnisse<br />

von ubei 50 Malaibetrieben.baarbeitat vom<br />

Institut fur gewerbliche Wirtschaft an der Handelshochschule<br />

Si Galien) 15 -<br />

Universelle Dezimalklassifikalion fur dia Lack- und Farbeninduslrie<br />

sowie fur das Malergewerbe 15 -<br />

Lehrbuch fur Gipser von A Foglia. gebunden 24 -*<br />

Leistungswerte fur die Ausfuhrung von Gipserarbeiten.<br />

Ausgabe 1958 35 -*<br />

Sichtbeton - mit oder ohne Anstrich?<br />

2 50’<br />

Zusammenhänge zwischen Anstrichschaden und der Konstruktion<br />

von Holzbauten und -bauteilen 2 50*<br />

Uber die Haflfesligkeit von Weissputz (Gipsmortei) mit “Binder.-Zusatz<br />

an glatten und dichten Betonoberflachen<br />

2 50’<br />

Freiland-Bewilterungsversuche mil Holzschutzmilfefn<br />

und -anstrichen 2 50.<br />

Die Konstruktion von Sonnenuhren von A Seilfert 10 -*<br />

Arbeitsbescheinigungen 5 Stuck 2 -, 10 Stuck 3 -, 20 Stuck 5 -<br />

Formulare fur die Betriebsfuhrung im Malergewerbe<br />

- Muslersortiment mit Anleitung 8 -*<br />

- Formulare Preislisle auf Anfrage (Bestellschein)<br />

Formular fur die Zusammenstellung der Sozialleistungen und<br />

Betriebskosten im Maler- und Gipsergewerbe - 40.<br />

Kalkulationstabellen (Ruckseite leer oder kariert) per Stuck - 10*<br />

Slrukturskala GTK 30 -*<br />

MefsterprUlungen<br />

Reglement Meisterprufungen Malergewerbe 150<br />

Reglement Meislerprufungen Gipsergewerbe 1 50<br />

Preisberechnen im Gipsergewerbe. Aulgabensammlung<br />

Preisberechnen im Gipsergewerbe (E Schneider)<br />

3 -*<br />

2-*<br />

Die Meisterprufungen im Malergewerbe 1959 7-<br />

= 30 C/O Rabalt fur Mitglieder des SMGV<br />

Normen C. I. A. (Schweiz Ingenieur- und Architekten-Verein)<br />

Nr 118 Allgemeine Bedingungen fur Bauarbeilen (1962) 6 30<br />

Nr 125 Bedingungen und Messvorschrillen fur die Ausluhrung<br />

ron Gipserarbeiten (1963) 3 60<br />

Erlaulerungen zu den Bedingungen und Messvorschrillen Iur<br />

die Ausfuhrung von Gipserarbeiten S I -+<br />

A -Norm 125 8<br />

Nr 127 Bedingungen und Messvorschriften fur die Ausluhrung<br />

von Malerarbeiten (1966) 4 50<br />

Nr 139 Bedingungen und MesSvorschriften fur die Ausfuhrung<br />

taon Tapezierera:beifen (1965) 3M)<br />

Nr 168 Bedingungen und Messvorschriften fur vorfabrizierte<br />

Decken- und Wandverkleidungen (1963) 3 60<br />

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Nr. 37101 Festkorpergehali 3-<br />

Nr 37102 Verlauf 5 80<br />

Nr 37103 Ausaiebiakeit - -<br />

5 80<br />

Nr 37104. Trockengrad und Trocknungsgeschwindigkeit von<br />

lufttrocknenden Anstrichstoffen<br />

5 60<br />

Nr. 37105 Verfahren zur Biegebeanspruchung von Anstrichen<br />

(Dornbiegeprufung)<br />

480<br />

Nr 37106 Verfahren zur Prufung der Chemikaiienbestandigkeit<br />

Nr 37107<br />

Nr 37108<br />

von Anslrichen<br />

Verfahren zur Prufung der Warmebest6ndigkeil von<br />

Anstrichen<br />

Verfahren zur Prufung der Waschfestigkeif von Anstrichen<br />

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4 60<br />

4 80<br />

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Bestimmung der Pendelharte<br />

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Nr 406tOltti15 Strassens.çnele IGelahrensignale)<br />

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Vorschriften O 60<br />

Nr MO850 Bodenzeichnen und Bodenschrillen 3M<br />

Nr 64086061 Markierungen fur den ruhenden Verkehr<br />

Parkfeldar<br />

Markierungen fur den ruhenden Verkehr<br />

Halte- und Parkverbote. Parkbeschrankungen 6 50<br />

Normblöltsr VSM (Verein Schweizerischer Maschinenindustrieller)<br />

Nr 10307 Zeichnungen. Schnitfbilder. Unterscheidung der<br />

Werkstoffe durch Schraffuren oder Farben<br />

Elan 1. Metalle. Dichtunos- und Isoliersloffe<br />

Blatt 2 Baustotle und Flüssigkeit&<br />

G-<br />

Nr 16500 Holzmodelle fur Giessereien. Anstrich und Beschriftung<br />

Nr 18575 Rohrleitungen Kennlarben und Kennzahlen<br />

3-<br />

7-<br />

Nr 37020 E’ Farbton fur den Anstrich von Maschino7 und<br />

Apparaten. allgemeine Verwendung<br />

3 80<br />

Nr. 37Wi E. Farbton fur den Anstrich von Maschinen und<br />

Apparaten, fur Sonderfalle<br />

3 60<br />

Nr 37022 Anstriche. Farbton Mittelgrau fur den Anstrich von<br />

Maschinen und Aooaraten ,.<br />

3 80<br />

Nr 37023 Ansiriche. Farbton Hellgrau lur den Anstrich von<br />

Maschinen und Apparaten<br />

380<br />

Nr 37050 Anstriche. Farbtone fur Signal- und Sicherheitseinrichiungen<br />

580


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Schweizerische Maler- und Gipsermeisterzeitung Nr 8 I21 April 1972


Die Vorteile<br />

Durch die fungiziden und insektiziden<br />

Wirkstoffe bleibt das mit<br />

ARBEZOL-LASOTIC behandelte<br />

Holz gesund. Der Anstrich lasst<br />

das Holz atmen und verhindert<br />

so die Bildung von Kondenswasser.<br />

Daneben gibt es eine Reihe<br />

weiterer praktischer Vorteile.<br />

Schnelle Trocknung in 12-24<br />

Stunden; eine Geruchisolierung<br />

durch Klarlack oder Firnis ist<br />

nicht notwendig; die Haftfahigkeit<br />

ist hervorragend, die Witterungsbeständigkeit<br />

sehr gut<br />

Erneuerungs-Anstriche konnen<br />

ohne vorheriges Abbeizen oder<br />

Abschleifen aufgebracht werden.<br />

Die Farben<br />

ARBEZOL-LASOTIC ist eine Lasurfarbe,<br />

die die Struktur des<br />

Holzes betont und ihm eine individuelle<br />

Note gibt. Die Farbtone<br />

Palisander, Eiche, Oliv-Esche,<br />

Mahagoni, Nussbaum, Ebenholz,<br />

Kastanie, Tannengrun und Teak,<br />

wie auch die Sorte Farblos sind<br />

untereinander mischbar. Diese<br />

Variationsmoglichkeiten erlauben<br />

einevielzahl an Gestaltungseffekten.Auch<br />

einheimische Holzarten<br />

erhalten in den Farbtonen<br />

exotischer Edelholzer eine neue<br />

reizvolle Wirkung.<br />

Die Anwendung<br />

ARBEZOL-LASOTIC eignet sich<br />

fur die Behandlung aller inlandischen<br />

und exotischen Weichund<br />

Hartholzer, aussen und innen.<br />

Es wird gebrauchsfertig geliefert.<br />

Die Verarbeitung kann<br />

durch Streichen, Spritzen oder<br />

Tauchen erfolgen. Es ist angenehm<br />

zu verarbeiten und trocknet<br />

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Ccnweizerische Maler- und Gipsermeisierzeitung NI. 8 i 21 April 1972<br />

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8902 Urdor(i2iirlch. Telefon (01) 9884 11/12.<br />

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Wir fassen die Spitzenprodukte (und nur diese) fuhrender schweizerischer und europaischer Lackfabrikon in<br />

einem Programm zusammen.<br />

Hinter uns stehen Lackfabriken aus der Schweiz. Norwegen, Schweden und Holland, die zu den grossten<br />

ihres Landes zahlen und welche Ueberdurchschnittliches hervorgebracht haben Der Umsatz unserer Haupt-<br />

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Schweizerische Maler- und Gipsermeisierzeilung Nr 8 I21 April 1972<br />

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bieten wir einem<br />

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Wir werden Sie in die Arbeiten. welche<br />

ein zukunftiger Meister beherrschen<br />

muss, einfuhren Sie werden mit allen Pro-<br />

blemen der Fuhrung eines mittleren Malergeschaftes<br />

konfrontiert. Wenn Sie Interesse<br />

haben, Ihre Ausbildung auf diese Weise zu<br />

fordern und zu vervollkommnen, dann richten<br />

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