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9. Jahrgang Ausgabe 1 Mai 2013<br />

Kuwait •<br />

Silberpfeile für Kuwait – Größter Einzelauftrag in der Geschichte von <strong>Duktus</strong> •<br />

Schweiz, Italien, Deutschland •<br />

Kein Platz für Experimente – Duktile Gussrohrsysteme für den Brandschutz in Tunnelbauwerken •<br />

Österreich •<br />

Wien bekommt eine Wildwasserstrecke – und <strong>Duktus</strong> ist mit von der Partie •


SEITE 2 | INFORM NR. 1 / 2013<br />

Inhalt<br />

3 Editorial<br />

PROJEKTE<br />

4 Silberpfeile für Kuwait – Größter Einzelauftrag in der Geschichte von<br />

<strong>Duktus</strong> – ein Interview mit Peter Waßmuth<br />

8 Wien bekommt eine Wildwasserstrecke ... und <strong>Duktus</strong> ist mit von<br />

der Partie<br />

9 Neue Leitung verbessert Naturschutz – Neubau einer 4,8 Kilometer<br />

langen Freispiegelleitung in Bad Liebenzell / Riedleitung weicht aus<br />

– Duktile Gussrohre im Einsatz bei der Richtungsänderung<br />

WIR ÜBER UNS<br />

18 Gemeinsam nach vorne schauen – Ein Interview mit Hartmut Weber,<br />

dem neuen Betriebsratsvorsitzenden von <strong>Duktus</strong> in Wetzlar<br />

19 Aktuell bebildert – Neue Produkttafeln für Bildungswerk Bau in Gera<br />

Gut geschult – Rohrverlegekurse bei Hagenbucher<br />

Jubilare – wir gratulieren<br />

10 Kein Platz für Experimente – Duktile Gussrohrsysteme für den Brandschutz<br />

in Tunnelbauwerken sind unverzichtbar<br />

11 Sommerarbeit für den Winter –Gerlos machte sich startklar für<br />

die Saison 2012/2013<br />

12 Erster „Trenchless Day“ in Litauen – Unterquerung einer Landstraße im<br />

HDD-Verfahren überzeugte das Fachpublikum / Spülbohren rund um<br />

die Uhr – Neue Rohwasserleitung zum Berliner Wasserwerk Wuhlheide<br />

13 „Tverraga Kraftverk“ – Mit der Seilbahn zum Einsatzort<br />

im norwegischen Gebirge<br />

<strong>14</strong> 25 Jahre duktile Pfähle – Von Schweden über Österreich in<br />

die ganze Welt<br />

15 Schnelle Stabilität – Duktile Pfähle geben den Fundamenten des<br />

Betriebsgebäudes der Bestattung Wien Sicherheit<br />

16 Erfolge in der Slowakei – <strong>Duktus</strong> litinové systémy beliefert<br />

Trinkwasserprojekt im Großraum Bratislava / NATO-Truppenübungsplatz<br />

wird mit Trinkwasser versorgt – <strong>Duktus</strong> punktet mit ZMU-Rohren<br />

REPORTAGE<br />

17 Abwärme – wertvoller Rohstoff – <strong>Duktus</strong> in Hall speist die Abwärme<br />

des Kupolofens in eine Fernwärmeleitung ein<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Geschäftsführungen der <strong>Duktus</strong> Rohrsysteme Wetzlar GmbH<br />

und der <strong>Duktus</strong> Tiroler Rohrsysteme GmbH<br />

Redaktion: Dietmar Fischer, Iris Reinhardt, Elvira Sames-Dickopf<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Ausgabe: Thomas Aumüller,<br />

Alexander Bauer, Sieghart Berktold, Jerome Coulon, Steffen Ertelt,<br />

Helmut Gollreiter, Manfred Hoffmann, Petr Kopal, Thomas Laufer, Christoph<br />

Obkircher, Gerald Pasa, Ulrich Päßler, Lutz Rau, Bjarte Skar, Erich Steinlechner,<br />

Uwe Strich, Peter Waßmuth, Hartmut Weber, Andreas Weiler,<br />

Heinz-Jörg Weimer, Marc Winheim<br />

Grafische Gestaltung, Satz und Lithografie: K13 Medien, Wetzlar<br />

Bildernachweis/Quellen: Sofern nicht anders angegeben, liegen die<br />

Rechte für Fotos, Zeichnungen und andere Darstellungen bei der <strong>Duktus</strong><br />

Rohrsysteme Wetzlar GmbH und der <strong>Duktus</strong> Tiroler Rohrsysteme GmbH<br />

Druck: Druckhaus Bechstein, Wetzlar<br />

Anschrift der Redaktion:<br />

<strong>inform</strong><br />

Sophienstraße 52-54, 35576 Wetzlar<br />

Telefon: (0 64 41) 49 <strong>14</strong> 90<br />

Telefax: (0 64 41) 49 <strong>14</strong> 97<br />

E-Mail: <strong>inform</strong>@duktus.com<br />

© <strong>Duktus</strong> Rohrsysteme Wetzlar GmbH und <strong>Duktus</strong> Tiroler Rohrsysteme GmbH<br />

Nächste Ausgabe: November 2013<br />

Wiens neue Wildwasserstrecke an der Neuen Donau: Verlegung der Druckleitung<br />

Messetermine 2013<br />

HYDRO 2013<br />

Internationale Konferenz und Ausstellung<br />

7. bis 9. Oktober 2013<br />

Innsbruck, Österreich


INFORM NR. 1 / 2013 | SEITE 3<br />

Editorial<br />

Sehr geehrte Leserinnen und Leser von <strong>inform</strong>,<br />

manchmal geschehen äußerst merkwürdige Dinge – auch in unserer<br />

Branche. Die merkwürdigste Entwicklung der letzten Monate ist vermutlich<br />

die der angeblich notwendigen EU-Richtlinie zur stärkeren Privatisierung in<br />

der kommunalen Wasserwirtschaft.<br />

Auf der anderen Seite sprechen sich – einer aktuellen forsa-Umfrage zufolge<br />

– 82 Prozent der Deutschen ausdrücklich dafür aus, dass die Wasserversorgung<br />

von Städten und Kommunen organisiert werden solle. Auch<br />

wenn man die Resultate zurückliegender Wasser-Privatisierungen in Europa<br />

aufmerksam verfolgt hat, konnte man in den allerwenigsten Fällen nennenswerte<br />

Fortschritte ausmachen. Selten wurden Qualitätserhöhungen<br />

oder Kostensenkungen beobachtet. Das sagt auch eine Studie der Universität<br />

Barcelona aus dem Jahr 2010. Sicherlich nur die schlimmsten Auswüchse<br />

sind dabei die in einem unübersichtlichen Regulierungschaos<br />

steckengebliebene Privatisierung in Großbritannien, und die unverändert<br />

über 20 Prozent liegenden Wasserverluste bei mehrmals weiterverkauften<br />

Versorgern wie Thames Water.<br />

Belege, dass eine Privatisierung der öffentlichen Wasserwirtschaft zu Qualitätsverbesserungen<br />

führt, sind praktisch nicht zu finden. Und die Bevölkerung<br />

möchte sie auch nicht. Und trotzdem die Initiative der EU-Kommission.<br />

Wie geht das zusammen?<br />

Man kann eine gewisse Ahnung erhalten, welches die treibenden Kräfte<br />

hinter dieser merkwürdigen Entwicklung sein könnten, wenn man sich<br />

vergegenwärtigt, dass die sogenannte Steering Group, die die EU-Kommission<br />

in Fragen der Wasserpolitik berät, mit keinem einzigen Vertreter<br />

eines kommunal-öffentlichen Wasserversorgers besetzt ist. Nahezu ausnahmslos<br />

beraten die europäische Politik in diesem Gremium privatwirtschaftliche<br />

Dienstleistungsunternehmen.<br />

Eine mutige Bürgerinitiative widersetzt sich der geplanten EU-Richtlinie.<br />

Über die Webadresse www.right2water.eu hat sie bereits über 1,3 Millionen<br />

Unterschriften gesammelt.<br />

Dabei ist gegen Privatisierung an sich überhaupt nichts einzuwenden, sofern<br />

sie zu Produktivitätssteigerungen, erhöhter Qualität und Wirtschaftlichkeit<br />

beitragen würde. Ein wenig mehr „Schwung“ würde fraglos mancher<br />

kommunal-öffentlichen Institution ganz gut tun. Aufgrund der bestehenden<br />

Gesetzgebungen können allerdings heutzutage Arbeitsabläufe in öffentlichen<br />

Verwaltungen praktisch nur äußerst schwer kostenwirksam verändert<br />

werden. Beim derzeit bereits existierenden Budgetdruck innerhalb des<br />

kommunalen Sektors ist die regelmäßige Folge, dass erforderliche Maßnahmen<br />

in der Erhöhung von Abgaben und Gebühren und bei der Reduzierung<br />

von Leistungen, Sach- und Materialkosten gesucht werden, während<br />

Sozialausgaben und Personalkosten weiter steigen. Das belegt u. a.<br />

eine Studie der Beratungsfirma Ernst & Young aus dem November 2012.<br />

Die große Besorgnis, die man bei einer zunehmenden Privatisierung innerhalb<br />

der öffentlichen Wasserversorgung haben muss, ist, dass sich diese<br />

Tendenz auch dort weiter verstärken könnte. Im Klartext heißt das: Weniger<br />

Investitionen und billigere Materialien!<br />

Eine Konsequenz, die <strong>Duktus</strong> als auf Nachhaltigkeit in der Wasserversorgung<br />

ausgerichtetes Industrieunternehmen, nicht gutheißen kann!<br />

Überzeugen Sie sich, liebe Leserinnen und Leser, bitte auch in dieser Ausgabe<br />

von <strong>inform</strong> über diesen Grundsatz in der Unternehmenspolitik von<br />

<strong>Duktus</strong>.<br />

Und versäumen Sie nicht unsere Titelstory auf Seite 4 über ein faszinierendes<br />

Gussrohrprojekt in einem faszinierenden Land mit faszinierenden<br />

Frauen. Diesmal wirklich merk-würdig! Viel Vergnügen!<br />

Herzlichst Ihre<br />

Ulrich Päßler Max Kloger Gerhard Wüest Stefan Weber<br />

Megaprojekt Durchmesserline Zürich: Verlegung der Löschwasserleitung<br />

21.000 Meter duktile Gussrohre für Kuwait: Verladung der „Silberpfeile“ im Hafen von Antwerpen


SEITE 4 | INFORM NR. 1 / 2013<br />

Silberpfeile für Kuwait<br />

GröSSter Einzelauftrag in der Geschichte von <strong>Duktus</strong> – ein interview mit peter waSSmuth<br />

kein Kuwait-Greenhorn mehr. Er ist vielmehr ein<br />

Experte für das Emirat und seine weitreichenden<br />

Aufträge geworden.<br />

Bei seinem Start als Exportfachmann hätte er es<br />

sich nicht träumen lassen, dass er im Jahr 2012<br />

der Verantwortliche für den größten Einzelauftrag<br />

in der Geschichte von <strong>Duktus</strong> sein würde.<br />

Wir haben deshalb ein Interview mit ihm geführt,<br />

weil er derjenige ist, der uns am besten über diesen<br />

historischen Auftrag, die Hintergründe und<br />

die Zusammenarbeit mit dem kuwaitischen Kunden<br />

berichten kann.<br />

Peter Waßmuth und die „Silberpfeile“ im Freilager des Ministry of Electricity & Water (MEW) im November 2012<br />

„Kuwait ist ein modernes und zugleich märchenhaftes<br />

Land, zumindest in meinen Augen“, sagt<br />

Peter Waßmuth, Area Manager Africa/Asia and<br />

Special Projects.<br />

Er weiß, von was er redet, denn als „Greenhorn“<br />

im Rohrexport hatte er sich bei einem Kuwait-Auftrag<br />

1989 die ersten Sporen verdient. „Damals<br />

hatten wir schon langjährige Geschäftsbeziehungen,<br />

denn bereits im Jahr 1980 waren Rohrlieferungen<br />

von Wetzlar in dieses Land am Arabischen<br />

Golf erfolgreich abgewickelt worden.<br />

Und auch zu dieser Zeit war es das Ministerium<br />

für Elektrizität und Wasser (Ministry of Electricity<br />

and Water, MEW), das als Auftraggeber auftrat.<br />

Die besonderen klimatischen Verhältnisse Kuwaits<br />

stellten uns als Rohrlieferant seinerzeit vor große<br />

Herausforderungen, ebenso war die logistische<br />

Abwicklung für uns eine Aufgabe, die nicht ganz<br />

leicht war“, erzählt Peter Waßmuth. 30 Jahre Geschäftsbeziehungen<br />

mit MEW sind auch gleichzeitig<br />

30 Jahre Erfahrung. Peter Waßmuth geht<br />

auf Spurensuche: „In diesen Jahren haben wir<br />

über 83.000 Tonnen duktile Gussrohre und Formstücke<br />

aus Wetzlar auf den Weg gebracht nach<br />

Kuwait. Die Erfolge waren bahnbrechend, obgleich<br />

wir auch Rückschläge erlitten, aus denen<br />

wir für die Zukunft gelernt haben. Kuwait-Rohre<br />

unterliegen besonderen Bedingungen, das war<br />

damals so und daran hat sich auch heute nichts<br />

geändert.“ Mittlerweile ist Peter Waßmuth längst<br />

Herr Waßmuth, in welchem Zusammenhang<br />

steht der Auftrag und was ist das Besondere<br />

an der Rohrlieferung?<br />

Die Bevölkerung des Emirates wächst durchschnittlich<br />

um 4,1 Prozent pro Jahr und hat<br />

sich seit den 1990er Jahren bis heute verdoppelt.<br />

Deswegen sind Investitionen in Infrastrukturprojekte<br />

besonders in den Bereichen Energie-<br />

und Wasserversorgung, Verkehr, Wohnungsbau<br />

und Gesundheitswesen dringend erforderlich,<br />

und Kuwait hat in den vergangenen Jahren<br />

ein weitreichendes Maßnahmenpaket auf den<br />

Weg gebracht. Unser Auftrag steht in Zusammenhang<br />

mit mehreren Wasserversorgungsprojekten,<br />

die zu dieser Infrastrukturverbesserung<br />

beitragen. <strong>Duktus</strong> liefert insgesamt 21.000 Meter<br />

duktile Gussrohre DN 1000 für verschiedene Anwendungsbereiche<br />

und rund 4.000 Formstücke,<br />

dazu Dichtringe, Schlauchfolien als zusätzlichen<br />

Korrosionsschutz mit Tesabändern, Bindedraht,<br />

Schrauben, Muttern und Unterlegscheiben für<br />

die Flanschverbindungen. Bei den Kuwait-Rohren<br />

handelt es sich um eine spezielle, wüstentaugliche<br />

Ausführung duktiler Gussrohre. Sie sind innen<br />

mit Zementmörtelauskleidung (ZMA) plus einer<br />

bituminösen Seal-Coat-Beschichtung versehen.<br />

Diese Seal-Coat-Beschichtung ist eine Versiegelung<br />

der ZMA, die wegen des sulfathaltigen<br />

entsalzten Meerwassers, das durch die Rohre ge-<br />

Die Produktion der Kuwait-Rohre DN 1000 lief Ende Mai 2012 an<br />

21.000 Meter duktile Gussrohre werden bis zum Juni 2013 das Zwischenlager im Hafen von Antwerpen in Richtung Kuwait verlassen


INFORM NR. 1 / 2013 | SEITE 5<br />

leitet wird, notwendig ist. Außen haben die Kuwait-Rohre<br />

eine metallische Verzinkung und eine<br />

aluminiumpigmentierte bituminöse Deckbeschichtung.<br />

Diese silbrig schimmernde Außenbeschichtung<br />

reflektiert das Sonnenlicht und vermindert<br />

das Aufheizen der Gussrohre bei der Lagerung<br />

im Freien. Im kuwaitischen Wüstenklima<br />

kann die Temperatur im Sommer gut und gern<br />

über 50 Grad Celsius steigen. Die silbrige Außenbeschichtung,<br />

die den Rohren intern den Namen<br />

„Silberpfeile“ einbrachte, verhindert u.a. die negative<br />

Einwirkung der hohen Temperaturen auf die<br />

Zementmörtelauskleidung mit ihrer Seal-Coat-Beschichtung.<br />

Alle Beschichtungsmaterialien und<br />

Dichtungen verfügen über Trinkwassertauglichkeitszulassungen<br />

für eine Wassertemperatur von<br />

mindestens 50 Grad Celsius.“<br />

Wie kam es zu diesem Auftrag?<br />

Die Headline der Antwort zu dieser Frage könnte<br />

heißen „Was lange währt wird endlich gut –<br />

zwei spannende Jahre“. Zum Jahreswechsel<br />

2009/2010 erhielten wir die ersten Informationen<br />

über die geplante Neuausschreibung des MEW<br />

Kuwait. Im Oktober 2010 hatte das MEW dann<br />

die Ausschreibung ausgearbeitet und im Dezember<br />

erwarben wir die Ausschreibungsunterlagen.<br />

Für uns hieß es danach, mit Hochdruck an<br />

die Angebotsausarbeitung heranzugehen, denn<br />

Submissionsschluss war der 15. Februar 2011.<br />

Die Evaluierung war bei früheren Projekten nach<br />

drei Monaten abgeschlossen und die Zuteilung<br />

erfolgte spätestens vier Monate nach dem Submissionstermin.<br />

Bei diesem Projekt war es anders.<br />

Bereits im Februar 2011 erfuhren wir, dass<br />

das Lastenheft DN 1000 gewonnen war und wir<br />

freuten uns über die zügige Entscheidung. Aber<br />

wir hatten die Rechnung ohne den (neuen) Wirt<br />

gemacht. Was dann folgte, glich der spannenden<br />

Episode eines Romans mit Happy End. Kurz<br />

nach dem „Gewinn“ trat nämlich die kuwaitische<br />

Regierung zurück. Es musste neu gewählt werden,<br />

und ein neuer Minister des Wasserministeriums<br />

sollte seinen Dienst antreten. Aufgrund der<br />

Regierungsneubildung musste die endgültige<br />

Vergabeentscheidung vertagt werden. Dass wir<br />

diesem Procedere angesichts des Volumens dieses<br />

Projektes mit einigem Bangen zusahen, ist<br />

leicht nachvollziehbar. Heute kann ich sagen, es<br />

hat unsere Zuversicht auf eine echte Belastungsprobe<br />

gestellt. Aber es kam noch härter. Anfang<br />

Juni 2011 hatte sich in Kuwait eine neue Regierung<br />

etabliert, die aber im August 2011 schon<br />

wieder zum Rücktritt gezwungen wurde. Es gab<br />

lange Gesichter in Wetzlar und ab September<br />

das große Fasten in der muslimischen Welt. Man<br />

muss wissen, dass während des Fastenmonats<br />

Ramadan die islamischen Uhren zwar nicht stehenbleiben,<br />

aber doch erheblich langsamer gehen.<br />

Und auch bei wirtschaftlichen Entscheidungen<br />

wird da keine Ausnahme gemacht. Es<br />

heißt einfach, Geduld zu üben.<br />

Dann endlich, Ramadan war zu Ende und ab<br />

Oktober 2011 konnten die Lieferverträge ausgearbeitet<br />

werden. In Wetzlar hellte sich die Stimmung<br />

auf. Aber nur kurz, denn die geplante Vergabe<br />

wurde durch den dritten Regierungsrücktritt<br />

in Folge zunichte gemacht.<br />

Wieder war Abwarten angesagt, dieses Mal bis<br />

zum März 2012, als die Regierungsneubildung<br />

und Ernennung des zuständigen Ministers erfolgt<br />

waren.<br />

<br />

Peter Waßmuth begutachtet Stauen und Sicherung der Formstücke<br />

im 40-Fuß-Container<br />

Verladung der Rohre im Hafen von Antwerpen im September 2012. Von hier aus brauchen die Containerschiffe mit den Formstücken<br />

ca. vier Wochen und die konventionellen Schiffe mit den Rohren rund sechs Wochen, um den Zielhafen in Kuwait zu erreichen<br />

Insgesamt sind 840 Lkw-Ladungen notwendig, um alle Rohre, Formstücke und das Zubehör zum Verladehafen in Antwerpen zu verfrachten.


SEITE 6 | INFORM NR. 1 / 2013<br />

Silberpfeile für Kuwait<br />

Im Freilager warten die Rohre auf ihren Einsatz. Gegen die Hitze sind sie durch ihre spezielle silbrig schimmernde Außenbeschichtung<br />

geschützt, die das Sonnenlicht reflektiert<br />

Jetzt näherte sich das Happy End, denn im April<br />

2012 erwartete <strong>Duktus</strong> die Einladung zur Vertragsunterzeichnung.<br />

Mehr als zwei Jahre waren vergangen.<br />

Am 28. Mai 2012 wurde der Vertrag abgeschlossen.<br />

Was für ein Glück, denn im Juni 2012 trat<br />

die Regierung erneut zurück. Das Emirat mit seiner<br />

parlamentarischen Erbmonarchie blieb zwar<br />

vom Arabischen Frühling verschont, aber die<br />

zahlreichen Regierungswechsel spiegeln die beständigen<br />

Auseinandersetzungen zwischen Parlament<br />

und Regierung wider, die sich zum Teil<br />

lähmend auf die Wirtschaftsprozesse auswirken.<br />

Das hatten wir in der ganzen Tragweite mit erlebt.<br />

Verständlich, dass nach dem Abschluss bei<br />

<strong>Duktus</strong> ein hörbares Aufatmen durch alle Etagen<br />

und Werkhallen ging. Die vorbereitenden Maßnahmen<br />

griffen anschließend wie ein Uhrwerk<br />

ineinander.<br />

Die Umsetzung war sicherlich auch eine<br />

Herkulesaufgabe, oder?<br />

Dass in dieser abwechslungsreichen Zeit die Nerven<br />

gelegentlich überstrapaziert waren, lässt sich<br />

nicht leugnen, aber der Beruhigungsprozess<br />

ging dann ebenso flott wie die gesamte Abwicklung,<br />

die unser Team in Wetzlar in professioneller<br />

Art und Weise leistete. Wir organisierten die komplette<br />

Logistik bis zum Lager des Kunden. Dazu<br />

gehören Transport- und Einlagerungsverpackung<br />

wie Container, Kisten, speziell gelabelte Verpackungskartons,<br />

Reparaturmaterialien und Werkzeuge.<br />

Seit Anfang September 2012 liefert <strong>Duktus</strong> kontinuierlich<br />

Rohre und Formstücke an das MEW in<br />

Kuwait aus. 440 Lkw-Ladungen „Silberpfeile“ und<br />

rund 400 Ladungen Formstücke und Zubehör –<br />

allein für Schrauben waren sechs Lkw notwendig<br />

– mussten just in time zu 15 bis 20 Schiffsverladungen<br />

im Hafen von Antwerpen angeliefert werden.<br />

Es galt, Transportcontainer und sonstiges<br />

Verpackungsmaterial zu beschaffen und anzumieten.<br />

Zur besseren Verarbeitbarkeit und Prozessoptimierung<br />

der speziellen Rohrauskleidung<br />

wurde für die Wintermonate ein eigenes Zelt aufgebaut<br />

und zusätzliche Arbeitskräfte wurden eingestellt.<br />

Logistik und Auslieferung sind das eine – Qualitätssicherung<br />

das andere, denn die Anforderungen<br />

des Kunden sind genau vorgegeben und<br />

müssen im Betrieb umgesetzt, überwacht und<br />

minutiös eingehalten werden. Alle Qualitätsmaßnahmen<br />

müssen dokumentiert werden und die<br />

Nachverfolgbarkeit auf das Einzelprodukt muss<br />

sichergestellt sein. Jede Lieferung wird von<br />

einem unabhängigen Qualitätssicherungsunternehmen<br />

vor Versand geprüft, inklusive der zugehörigen<br />

Dokumentation. Das MEW in Kuwait erwartet<br />

zur jeweiligen Auslieferung, dass ein Repräsentant<br />

von <strong>Duktus</strong> vor Ort anwesend ist und<br />

die lokalen Transport-, Übergabe- und Einlagerungsmodalitäten<br />

betreut und überwacht. Nur<br />

wenn keinerlei Beanstandungen vorliegen, erhält<br />

<strong>Duktus</strong> eine Übernahmebestätigung von MEW.<br />

Unsere Mannschaft in Wetzlar ist quasi über<br />

sich hinausgewachsen. Alle Bereiche, angefangen<br />

vom Einkauf, über die Fertigung, die technische<br />

Planung, Service, Vertrieb und Logistik<br />

haben sich über das übliche Maß hinaus engagiert.<br />

Es gab regelmäßige Projektmeetings aller<br />

beteiligten Abteilungen, die der Prozessoptimierung,<br />

der Sicherung von Qualitätsanforderungen<br />

und der Lieferzuverlässigkeit dienten und allgemeine<br />

Informationen über den Projektfortschritt<br />

bereitstellten. Zusätzliche Projektfachgruppen<br />

beschäftigten sich kontinuierlich und besonders<br />

bei akuten Problemstellungen mit fachspezifischen<br />

Details.<br />

Dass wir das alles geschafft haben, berechtigt<br />

ganz sicher dazu, uns mal kräftig auf die Schulter<br />

zu klopfen und zu sagen „Gut gemacht,<br />

<strong>Duktus</strong>!“<br />

Millimeterarbeit beim Stauen der Rohre im Schiffsladeraum<br />

Der weite Weg ist geschafft – Ankunft der Rohre im Lager des MEW


INFORM NR. 1 / 2013 | SEITE 7<br />

Sie alle sind im Einsatz für das große Projekt, das im Juni 2013 seinen Abschluss finden wird. V. li.: Ms. Ing. Zainab (Projektmanagerin,<br />

MEW), Dipl.-Ing. Steffen Ertelt (Leiter <strong>Duktus</strong>-Anwendungstechnik), Ing. Shalan Al Shalan und Ing. Rashid Al Deqbasi (beide Projektmanager,<br />

MEW) Jehanbaz Ali (Gen. Director Clic Service Industrial, Projektmanagement in Kuwait), Keiichi Miyazaki (Eigner und Geschäftsführer<br />

Kuwait Nippon Associates Ltd Kunal, lokale Logistik und Supervision im MEW) und Ing. Gamal Barbary (Chief Consultant<br />

MEW-Design Dept. & Head of Inspection Team)<br />

sehr, dass Frau Al Tamimi dieses Projekt begleitet,<br />

und dass wir sie in dieser Ausgabe der <strong>inform</strong><br />

auf der Titelseite zeigen dürfen. Sie ist seit<br />

1995 bei MEW, hat 2005 ihren Master in Chemical<br />

Engineering an der Universität von Kuwait<br />

gemacht und sie ist Mutter zweier Kinder. Sie<br />

und ihr Team haben durch die Arbeit beim MEW<br />

einen großen Beitrag zur nationalen Entwicklung<br />

geleistet, der von der kuwaitischen Regierung<br />

hoch anerkannt wird.<br />

Was unsere Leser auch erstaunen dürfte, ist,<br />

dass allein an der Universität Kuwait zu 70 Prozent<br />

Studentinnen eingeschrieben sind. Seit<br />

2005 haben Frauen das Wahlrecht und nehmen<br />

auch aktiv an der Politik teil. Das zeigt, dass Kuwait<br />

trotz einer religiös-konservativen Gesellschaft<br />

im Vergleich zu seinen Nachbarstaaten liberal<br />

eingestellt ist.<br />

Unsere Erfahrungen bei der Abwicklung der Projekte<br />

und bei der Zusammenarbeit in allen Bereichen<br />

sind sehr positiv, nicht zuletzt weil wir als<br />

langjährige Lieferanten die Gepflogenheiten kennen<br />

und uns in jeder Hinsicht darauf einstellen<br />

konnten.<br />

Herr Waßmuth, vielen Dank für dieses sehr<br />

<strong>inform</strong>ative Gespräch!<br />

Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit<br />

dem MEW?<br />

Wie ich schon eingangs erwähnte, ist Kuwait ein<br />

modernes Land und auch die Strukturen der<br />

Arbeitsabläufe sind modern. Aber die Kuwaitis<br />

sind sehr traditionell denkende und handelnde<br />

Kunden mit hohen Ansprüchen an Qualitätssicherung<br />

und Liefertreue und, was typisch arabisch<br />

ist, sie bevorzugen die persönliche Betreuung<br />

und Beratung durch den Hersteller. Hier<br />

kommen uns natürlich die langjährigen Kontakte<br />

sehr zugute, so dass wir die Zusammenarbeit<br />

nur loben können. Was die Leserinnen<br />

und Leser vielleicht auch interessiert, ist die Tatsache,<br />

dass bei dem von uns belieferten Projekt<br />

eine Frau das Sagen hat. Es ist die Diplom-<br />

Ingenieurin Shatha Al Tamimi, die Direktorin der<br />

Planungsabteilung. Und auch als Projektmanager<br />

im MEW arbeiten Ingenieurinnen. Sie tragen<br />

traditionelle Kleidung und können neben ihren<br />

männlichen Kollegen absolut bestehen. Gerade<br />

die Zusammenarbeit mit Shatha Al Tamimi ist<br />

erwähnenswert. Als Leiterin des Design Water<br />

Network und Water Works Project Departments<br />

beim MEW ist sie eine wichtige Ansprechpartnerin.<br />

Sie ist eine erfahrene Ingenieurin, die ihre<br />

Sache fest im Griff hat. Wir sind sehr stolz darauf,<br />

dass wir Shatha Al Tamimi anlässlich des<br />

International Women‘s Day in Kuwait am 8. März<br />

2013 in einem kleinen Feature vorstellen durften.<br />

Sie leitet ein Team von Projektmanagern,<br />

zu dem unter anderen auch Ing. Zainab gehört,<br />

eine junge Ingenieurin, die ebenfalls für unseren<br />

Auftrag zuständig ist. Ich persönlich freue mich<br />

Shatha Al Tamimi, Direktorin des Design Water Network und<br />

Water Works Project Departments beim MEW<br />

Formstücke so weit das Auge reicht


SEITE 8 | INFORM NR. 1 / 2013<br />

Wien bekommt eine Wildwasserstrecke<br />

... und <strong>Duktus</strong> ist mit von der Partie<br />

Auch Corinna Kuhnle, Österreichs zweifache Kanu-Slalom-Weltmeisterin, wird die neue Anlage mit Sicherheit intensiv nutzen<br />

(Foto: Balint Vekassy)<br />

Die erste künstliche Wildwasserstrecke in Österreich<br />

wird in Wien gebaut. Das bewegte Nass<br />

kommt in die Millionenmetropole, genauer gesagt<br />

auf die Donauinsel, und begeistert nicht nur Profisportler<br />

sondern auch Fans der Wildwassersportarten.<br />

Schon 20<strong>14</strong> soll die Europameisterschaft<br />

im Wildwasser-Slalom auf der Weltklassestrecke<br />

an der Neuen Donau ausgetragen werden.<br />

Für Österreichs Kanuten ist eine Vision Wirklichkeit<br />

geworden, und dass auch <strong>Duktus</strong> an<br />

dieser Glanzleistung teilhaben bzw. sie in einem<br />

wichtigen Abschnitt mitgestalten kann, darüber<br />

freut man sich in Hall ganz besonders. Wie das<br />

wilde Wasser und die <strong>Duktus</strong>-Rohre zusammengehören,<br />

erklärt Ing. Herbert Preisl, Vize-Präsident<br />

des Österreichischen Kanuverbandes: „Die<br />

Technik der Wildwasserstrecken ist weltweit annähernd<br />

gleich. Man baut ein Gerinne mit einem<br />

Höhenunterschied zwischen Start und Ziel, setzt<br />

Hindernisse in das künstliche Flussbett, und lässt<br />

ausreichend Wasser durchlaufen. Auf der Wildwasseranlage<br />

Wien, die Teil des neuen Wassersportzentrums<br />

auf der Donauinsel ist, wird Wasser<br />

aus der Neuen Donau zunächst in das rund<br />

6.500 Kubikmeter große Zielbecken der Anlage<br />

und dann kontinuierlich zwischen Start- und Zielbecken<br />

hin und her gepumpt. Dazwischen liegt<br />

die 250 Meter lange Wettkampfstrecke. Hier können<br />

durch Regulieren der Wassermenge verschiedenste<br />

Aktivitäten wie Rafting, Kanu-Slalom,<br />

Hydrospeed und Freestyle durchgeführt werden.<br />

Um das Wasser aus der Neuen Donau in das<br />

Zielbecken fördern zu können, wurde ein Pumpwerk<br />

am Ufer der rechten Seite der Neuen Donau<br />

errichtet. Und genau hier kommen die duktilen<br />

Gussrohre ins Spiel, denn Wasser muss geleitet<br />

werden. Dafür sorgt eine Druckleitung DN<br />

600, die das Donauwasser – ein Kubikmeter pro<br />

Sekunde – in das circa sieben Meter höher liegende<br />

Zielbecken der Wildwasseranlage befördert.<br />

Bei der Planung der Anlage mussten im<br />

Vorfeld verschiedene wasserrechtliche und umweltrechtliche<br />

Rahmenbedingungen eingehalten<br />

werden, so dass die Wiener Wildwasseranlage<br />

als ‚Pumpkanalstrecke‘ ausgeführt wurde. Das<br />

bedeutet, Wasser, das in einem entsprechend<br />

großen Becken (Zielbecken) zur Verfügung steht,<br />

wird mittels drei Propellerpumpen mit einer Gesamtleistung<br />

von zwölf Kubikmeter pro Sekunde<br />

auf ein um 4,5 Meter höheres Niveau in das Startbecken<br />

gepumpt und läuft dann im freien Gefälle<br />

das künstlich angelegte Flussbett hinunter. Solange<br />

die Pumpen eingeschaltet sind, ergibt dies<br />

einen künstlich erzeugten Wildwasserfluss. Das<br />

Wasser muss regelmäßig nach circa zwei bis drei<br />

Wochen gewechselt werden. Dabei kommen wieder<br />

das Pumpwerk und die DN 600 Druckleitung<br />

zum Einsatz. Zuvor muss jedoch die Wildwasseranlage<br />

entleert werden. Dies erfolgt nahezu ohne<br />

Höhenunterschied aus dem Zielbecken in die<br />

Donau.“<br />

Warum man sich bei der Vergabe der Rohrleitung<br />

für duktile Gussrohre entschied, begründet Herbert<br />

Preisl mit der Zuverlässigkeit des Rohrwerkstoffes:<br />

„Der Österreichische Kanuverband denkt<br />

langfristig. Die Vorbereitungen für das Wildwasserprojekt<br />

Wien laufen seit über 10 Jahren. Die<br />

Anlage Neue Donau soll ähnlich oder sogar länger<br />

genutzt werden als der so genannte ‚Eiskanal‘,<br />

der in Augsburg als Austragungsort der<br />

olympischen Wildwasserdisziplinen 1972 erstmals<br />

hergestellt wurde und noch immer in Betrieb ist.<br />

Die Entscheidung für Rohre von <strong>Duktus</strong> lag also<br />

nahe. Kompromisse in Bezug auf Qualität und<br />

Langlebigkeit wurden bei diesem Projekt schon<br />

im Vorfeld ausgeschieden.“<br />

Wollen wir hoffen, dass die neue Wettkampfstrecke<br />

dem heimischen Kanusport weitere Erfolge<br />

einbringt, schließlich ist Österreichs Kanuverband<br />

mit zwei WM-Goldmedaillen 2011 einer der erfolgreichsten<br />

Sportverbände der Alpenrepublik.<br />

82 Meter Rohre und acht Formstücke DN 600 waren nötig, um die Druckleitung für die Wildwasserstrecke auf der Donauinsel zu verlegen


INFORM NR. 1 / 2013 | SEITE 9<br />

Neue Leitung verbessert Naturschutz<br />

Neubau einer 4,8 Kilometer langen Freispiegelleitung in Bad Liebenzell<br />

Kriterien der Langlebigkeit erfüllen. <strong>Duktus</strong>-<br />

Rohre DN 300 mit ihren sicheren Verbindungen<br />

sorgen hier im nördlichen Schwarzwald für eine<br />

wirtschaftliche und vor allem ökologische Verlegung,<br />

da bei ZMU-Rohren der anstehende Boden<br />

wiederverwendet werden kann. Dies war<br />

auch ein entscheidender Vorteil bei der Auftragsvergabe.<br />

Die Freispiegelleitung führt vom Pumpwerk<br />

Monakam bis an das bestehende Kanal-<br />

netz in Bad Liebenzell. Von dort aus wird das<br />

Abwasser weiter bis zur Kläranlage Talwiesen<br />

(Bad Liebenzell) geleitet.<br />

Der Vorteil der neuen Trassenführung liegt auf<br />

der Hand: Künftig muss das Abwasser verschiedener<br />

Ortsteile der Kurstadt nicht mehr wie bisher<br />

über den Berg gepumpt werden, sondern<br />

wird wirtschaftlich und betriebssicher um den<br />

Berg herum abgeleitet.<br />

Riedleitung weicht aus<br />

Duktile Gussrohre im Einsatz bei der Richtungsänderung<br />

Das Land Baden-Württemberg hat den Bau einer<br />

Abwasserleitung in Bad Liebenzell mit über 1,8<br />

Millionen Euro gefördert. Durch diese Investition<br />

konnte ein 34 Jahre altes Pumpwerk außer Betrieb<br />

genommen werden, das hinsichtlich Betriebssicherheit<br />

und Zuverlässigkeit nicht mehr<br />

den aktuellen Anforderungen entsprach. Immer<br />

wieder hatte es für unliebsame Störfälle gesorgt,<br />

bei denen zum Teil das Abwasser ungereinigt in<br />

den nächsten Bach und damit in die freie Natur<br />

gelangte. „Die neue Abwasserleitung führt zu<br />

einer deutlichen Verbesserung für den Gewässer-<br />

und Naturschutz“, kommentiert Franz Untersteller,<br />

Umweltminister von Baden-Württemberg.<br />

Dass bei dem Vorhaben duktile Abwasserrohre<br />

mit Zementmörtelumhüllung eingesetzt wurden,<br />

bedurfte bei den Verantwortlichen keiner Diskussion,<br />

denn man wollte auf der sicheren Seite<br />

sein. Die neue 4,8 Kilometer lange Leitung<br />

durchquert ein sensibles FFH-Gebiet mit angrenzendem<br />

Natur- und Landschaftsschutzgebiet.<br />

Daher muss die Leitung höchsten Anforderungen<br />

an Dichtigkeit standhalten und vor allem die<br />

Großer Einsatz war erforderlich, um die Leitungsverlegung in der<br />

gefordert kurzen Zeit fertig stellen zu können<br />

Die Stadt Raunheim im hessischen Rhein-Main-<br />

Gebiet plant eine großzügige Umgehungsstraße,<br />

die in einem Teilbereich die so genannte „Riedleitung“<br />

kreuzt. Diese Leitung ist Bestandteil des<br />

regionalen Versorgungssystems der Hessenwasser<br />

GmbH & Co. KG zum Transport des Trinkwassers<br />

aus den südlichen Gewinnungsanlagen<br />

im Hessischen Ried in die nordwestlichen und<br />

nördlichen Versorgungsgebiete im Bereich<br />

Frankfurt am Main und Wiesbaden. Über die<br />

Riedleitung wird im betroffenen Rohrleitungsabschnitt<br />

täglich eine Wassermenge von bis zu<br />

120.000 Kubikmetern gefördert. Im Kreuzungsbereich<br />

(ca. 45 Grad zueinander) ist für die geplante<br />

Umgehungsstraße eine Dammschüttung<br />

erforderlich, die die vorhandene Riedleitung bis<br />

zu circa fünf Meter überbaut hätte. Um Risiken<br />

auszuschalten, entschloss sich die Hessenwasser<br />

auf einer Länge von rund <strong>14</strong>5 Metern ihre<br />

Trinkwasserleitung aus dem Gefahrenbereich<br />

der Dammschüttung herauszunehmen und den<br />

Teil der Umverlegung mit duktilen Gussrohren<br />

auszurüsten. Wegen der hohen Anzahl von Richtungsänderungen<br />

wurden <strong>Duktus</strong>-Rohre mit<br />

BLS®-Verbindungen verwendet. Betonwiderlager<br />

waren somit überflüssig. Auch das vorhandene<br />

Aushubmaterial konnte wiederverwendet werden,<br />

da die Rohre mit einer Zementmörtelumhüllung<br />

ausgestattet sind, die zusätzlich eine sehr<br />

hohe Lebensdauer garantiert. Für die Einbindung<br />

des neuen Leitungsteilstückes in die Riedleitung<br />

musste der Betrieb der Leitung unterbrochen<br />

werden. Mit hohem organisatorischem und<br />

personellem Einsatz aller Beteiligten konnte garantiert<br />

werden, dass die Kunden trotzdem in<br />

dieser Zeit mit Trinkwasser versorgt waren.<br />

Die 4.8 Kilometer lange Freispiegelleitung bei Bad Liebenzell wird<br />

mit <strong>Duktus</strong>-Abwasserrohren (DN 300, ZMU) ausgeführt<br />

Bei der Umverlegung der Riedleitung im hessischen Raunheim kamen duktile Trinkwasserrohre DN 1000 mit<br />

Zementmörtelumhüllung und BLS®-Verbindungen zum Einsatz


SEITE 10 | INFORM NR. 1 / 2013<br />

Kein Platz für Experimente<br />

Duktile Gussrohrsysteme für den Brandschutz in Tunnelbauwerken sind unverzichtbar<br />

Seit mehreren Jahrzehnten werden für Löschwasserleitungen<br />

Rohre aus duktilem Gusseisen eingesetzt.<br />

Wichtige Entscheidungskriterien der Auftraggeber<br />

für die Materialauswahl sind dabei zumeist<br />

die hohen Sicherheitsreserven des Rohrmaterials<br />

sowie die Belastbarkeit der längskraftschlüssigen<br />

Verbindungstechnik bei hohen Innendruckbelastungen<br />

und möglichen Druckstößen. <strong>Duktus</strong>-<br />

Produkte sind immer wieder gefragt, wenn es<br />

um funktionierende Löschwasserleitungen geht,<br />

die selbst dem Brand standhalten können. Über<br />

400.000 Meter verlegte duktile Gussrohre für diesen<br />

Anwendungsbereich sprechen für sich.<br />

Hier stellen wir weitere vier Projekte vor, für deren<br />

Auftraggeber nichts anderes in Frage kam, als das<br />

überlegene Gussrohrsystem von <strong>Duktus</strong>.<br />

Durchmesserlinie Zürich – ein Megaprojekt<br />

im XL Format<br />

Die Durchmesserlinie ist die größte innerstädtische<br />

Baustelle der Schweiz. Sie verbindet die<br />

Bahnhöfe Altstetten, Hauptbahnhof und Oerlikon<br />

und bringt für den Hauptbahnhof Zürich die nötige<br />

Entlastung und eine weitere Fahrplanstabilität<br />

in der ganzen Schweiz. Neben dem unterirdischen<br />

Durchgangsbahnhof Löwenstraße ist der<br />

4,8 Kilometer lange Weinbergtunnel das Herzstück<br />

der Durchmesserlinie. Der doppelspurige<br />

Mit der an der Zugmaschine befindlichen Hebeeinrichtung<br />

wurden die Rohre in den Rohrleitungskollektor des Weinbergtunnels<br />

eingehoben<br />

Tunnel unterfährt den rund 150-jährigen, denkmalgeschützten<br />

Südtrakt des Hauptbahnhofs Zürich,<br />

den Hirschengrabentunnel sowie die Limmat und<br />

mündet in einer S-förmigen Kurve in den Bahneinschnitt<br />

Oerlikon.<br />

Für Löschzwecke wurde im Weinbergtunnel auf<br />

der gesamten Länge eine Löschwasserleitung<br />

aus duktilem Gusseisen installiert. Zum Einsatz<br />

kamen <strong>Duktus</strong>-Rohre DN 200 mit BLS®/VRS®-T-<br />

Verbindungen und Zementmörtelumhüllung. Die<br />

leichte Verlegbarbarkeit der Gussrohre machte Tagesleistungen<br />

von 250 bis 300 Metern möglich.<br />

Für die Löschwasserversorgung im Brandfall wurden<br />

im Abstand von 250 Metern Hydranten aufgestellt.<br />

Entlastung für einen Ballungsraum –<br />

die Meraner Nordwestumfahrung<br />

Die Südtiroler Landesregierung hat mit der weitgehend<br />

unterirdisch verlaufenden Norwestumfahrung<br />

von Meran ein Jahrhundertprojekt angeschoben,<br />

das die innerstädtische Verkehrssituation enorm<br />

entlasten wird und daher auch als umweltrelevant<br />

gilt. Wer bislang mit dem Auto ins Passeiertal oder<br />

nach Dorf Tirol fahren möchte, muss sich meist in<br />

Geduld üben. Stoßstange an Stoßstange quälen<br />

sich die Autos durchs Meraner Wohngebiet. Ist die<br />

Nordwestumfahrung erst einmal fertig, wird man in<br />

rund vier Minuten vom Anschluss MeBo (Schnellstraße<br />

Meran-Bozen) bis zum Anfang des Passeiertals<br />

gelangen. Vor gut zwei Jahren fiel der Startschuss<br />

für das ehrgeizige Unterfangen. Für einen<br />

Teilbereich der Umfahrung, den Küchelbergtunnel,<br />

der durch den Fels des gleichnamigen Berges<br />

getrieben wird, liefert <strong>Duktus</strong> 2.200 Meter duktile<br />

Gussrohre DN 200 mit PUR-Beschichtung. Die<br />

Löschleitung wird in einem unterhalb der Fahrbahn<br />

liegenden Schacht verlegt, der auch alle anderen<br />

verlaufenden Infrastrukturen beherbergt. Die Arbeiten<br />

sind in vollem Gang; ein Großteil der Löschleitung<br />

ist unter Federführung der Firma Atzwanger<br />

aus Bozen bereits verlegt.<br />

Pilotprojekt mit vollautomatischem Brandschutz<br />

– Jagdbergtunnel bei Jena<br />

Der Jagdbergtunnel ist das Kernstück der so genannten<br />

Leutratal-Umfahrung der deutschen Bundesautobahn<br />

4 zwischen den Anschlussstellen<br />

Magdala und Jena-Göschwitz in Thüringen.<br />

Durch die neue 11,8 Kilometer lange Trassenführung<br />

und die Herausnahme der Autobahn aus<br />

dem ökologisch sensiblen Naturraum des Leutratals<br />

in Verbindung mit dem Bau des drei Kilometer<br />

langen Jagdbergtunnels wird ein extrem störungsanfälliger<br />

Engpass der A4 beseitigt. Der<br />

Tunnel hat zwei Röhren, die 3.074 Meter beziehungsweise<br />

3.070 Meter lang sind und jeweils<br />

drei Fahrstreifen sowie beidseitige Notgehwege<br />

aufweisen. Zu Beginn des Jahres 2011 erhielt<br />

<strong>Duktus</strong> den Auftrag, die 6.800 Meter lange Feuerlöschleitung<br />

mit duktilen Gussrohren DN 150 auszurüsten.<br />

Weil für Gefahrguttransporte keine andere<br />

Strecke als die Autobahn ausgewiesen werden<br />

konnte, wurde eine vollautomatische Brandschutzanlage<br />

als Pilotprojekt konzipiert. Dafür waren<br />

Rohre der Nennweite DN 200 notwendig. Der<br />

Auftrag wurde deshalb dahingehend angepasst.<br />

Im Februar 2012 begannen die Rohrlieferungen<br />

an die Baustelle und Ende November waren alle<br />

Verlegearbeiten beendet. Die Leitung bestand die<br />

Dichtheitsprobe ohne Probleme.<br />

Im Jagdbergtunnel wird die Löschwasserleitung in einem Graben<br />

neben den Fahrbahnen geführt<br />

Die Rohrpakete DN 200 wurden mit einem Kran über den<br />

vorhandenen Startschacht eingehoben<br />

Im Küchelbergtunnel ist die Feuerlöschleitung in einem unter der<br />

Fahrbahn liegenden Schacht untergebracht<br />

Rohrlager vor dem westlichen Tunnelportal des Jagdbergtunnels


INFORM NR. 1 / 2013 | SEITE 11<br />

Sommerarbeit für den Winter<br />

Gerlos machte sich startklar für die Saison 2012/2013<br />

Mehr Ruhe für Schwäbisch Gmünd –<br />

Tunnel als Ortsumgehung<br />

Deutschlands aktuell größte und teuerste Straßentunnel-Baustelle<br />

in Schwäbisch Gmünd wird<br />

demnächst ihren Abschluss finden. Die Rede ist<br />

vom Gmünder Einhorn-Tunnel, der die Bevölkerung<br />

der zweitgrößten Stadt im Ostalbkreis von<br />

der innerstädtischen Verkehrsüberlastung befreien<br />

soll. Rund 35.000 Fahrzeuge pro Tag, die sich<br />

auf der B 29 – der wichtigsten Achse zwischen<br />

Stuttgart und Ostwürttemberg – durch die Stadt<br />

wälzen, sorgen schon lange für Unmut. Der Einhorn-Tunnel<br />

wird mehr Ruhe bringen und das<br />

stauträchtige Nadelöhr beseitigen.<br />

Bau- und sicherheitstechnisch ist der 2,5 Kilometer<br />

lange Tunnelbau im Vergleich zu anderen ein<br />

relativ kompliziertes Gebilde. Er umfährt in einem<br />

weiten kurvigen Bogen den historischen Stadtkern<br />

von Schwäbisch Gmünd, muss hierbei die<br />

Rems und eine Eisenbahnlinie unterqueren und<br />

hat an seiner tiefsten Stelle eine Überdeckung<br />

zur Erdoberfläche etwa 120 Metern. Der einröhrige<br />

Tunnel ist gegenverkehrsführend und durch<br />

sechs Querverbindungen mit einem Rettungsstollen<br />

verbunden.<br />

Den neuesten Sicherheitsstandards des Gmünder<br />

Einhorn-Tunnels entsprechen die großen Sicherheitsreserven<br />

der von Auftraggeber und Planer<br />

gewählten <strong>Duktus</strong>-Rohre aus duktilem Gusseisen<br />

mit Zink-Plus-Deckbeschichtung – insgesamt<br />

3.990 Meter. Für die an das öffentliche<br />

Trinkwassernetz angeschlossene Feuerlöschleitung<br />

wurden 1.750 Meter duktile Gussrohre DN<br />

250 mit BLS®/VRS®-T-Verbindungen eingebaut.<br />

Das anfallende Regenwasser wird vor dem Tunnelbauwerk<br />

in einem Regenklärbecken gesammelt,<br />

vorgereinigt und anschließend von einer<br />

Pumpstation über eine Druckleitung in den Vorfluter<br />

Rems eingeleitet. Die Tunnelentwässerung<br />

und die Druckleitung von der Pumpstation zur<br />

Rems besteht aus duktilen Abwasserrohren unterschiedlicher<br />

Nennweiten.<br />

Im Sommer 2012: Vorbereitungsmaßnahmen für die Verlegung von neuen Schneeleitungen mit <strong>Duktus</strong>-Gussrohren<br />

Wenn sich im Sommer die Wintersportaktivisten<br />

Gedanken über ihre Traumdestination für die<br />

nächste Saison machen, werden in den meisten<br />

Skiarenen die Ärmel hochgekrempelt. Es werden<br />

Speicherteiche gebaut und Gräben gegraben für<br />

die Schneerohre, die die Schneeerzeuger mit<br />

Wasser versorgen, weil man ohne Schneesicherheit<br />

bis nahezu 100 Prozent kein Wunschziel für<br />

den internationalen Wintertourismus ist. Das genau<br />

hat auch das Skigebiet Gerlos in Tirol, das zur<br />

Zillertalarena gehört, getan und erneut kräftig in<br />

den Ausbau von Beschneiungssystemen investiert.<br />

Damit will man dem Slogan „Schneesicherheit<br />

ist in Gerlos nicht nur ein Versprechen, sondern<br />

Garantie“ gerecht werden. Circa vier Millionen<br />

Euro haben die Bergbahnen Gerlos dafür in<br />

die Hand genommen. „Ohne Fleiß kein Preis“ ist<br />

das Motto, deshalb wurde ein neuer Speicherteich<br />

an der Fußalm gebaut, und die Rohrverleger<br />

haben im Sommer 2012 rund neun Kilometer<br />

neue Leitungen verlegt, die die Schneilanzen an<br />

den Pisten bedienen. Die Rohre hat <strong>Duktus</strong> in Hall<br />

geliefert. „Wir sind als Rohrlieferant für die angesagte<br />

Zillertalarena schon seit vielen Jahren ein<br />

zuverlässiger Partner. So auch bei der jüngsten<br />

Maßnahme in Gerlos, für die wir Schneerohre in<br />

den Nennweiten DN 80 bis DN 400 der Druckstufen<br />

PN 40 bis PN 100 geliefert haben“, weiß Sieghart<br />

Berktold, Vertriebsmanager für Schneeleitungen.<br />

Die <strong>Duktus</strong>-Rohre geben nicht nur die verlangte<br />

Sicherheit, sie sind auch von den meist eigenen<br />

Mitarbeitern der Pistenbetreiber leicht und schnell<br />

zu verlegen. Das bringt unübersehbare wirtschaftliche<br />

Vorteile, von denen am Ende die gesamte<br />

Tourismusbranche und die Wintersportler selbst<br />

profitieren. Mittlerweile verfügt das Skigebiet Gerlos<br />

über drei Speicherteiche mit einem Fassungsvermögen<br />

von rund 200.000 Kubikmetern, ein<br />

Rohrleitungsnetz von rund 23 Kilometern und 350<br />

Schneeerzeuger. Von den 90 Hektar Pistenfläche<br />

werden 80 Hektar beschneit – man ist also in Gerlos<br />

nicht mehr weit entfernt von der 100-Prozent-<br />

Lösung. Der furiose Start in die Saison 2012/2013<br />

hat gezeigt, dass die Entscheidungen für den<br />

Ausbau richtig waren.<br />

<strong>Duktus</strong>-BLS®/VRS®-T-Rohre für die Löschwasserleitung im Gmünder<br />

Einhorn-Tunnel<br />

Entnahmeleitungen und Luftleitungen Speicherteich<br />

Pumpstationsgebäude im Damm des Teiches integriert


SEITE 12 | INFORM NR. 1 / 2013<br />

Erster „Trenchless Day“ in Litauen<br />

Unterquerung einer LandstraSSe im HDD-Verfahren überzeugte das Fachpublikum<br />

„Die Idee, in Litauen einem interessierten Fachpublikum<br />

die Vorteile duktiler Gussrohre bei der<br />

grabenlosen Verlegung anhand eines realen Projektes<br />

vorzuführen, ist schon vor einiger Zeit entstanden“,<br />

erklärt Marc Winheim von der <strong>Duktus</strong>-<br />

Anwendungstechnik in Wetzlar. Er freut sich nun<br />

darüber, dass es nach einigen Vorbereitungsmaßnahmen<br />

gelungen ist, diese Idee in die Tat<br />

umzusetzen – mit einem unerwartet großen Erfolg.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Tiefbauhändler UAB<br />

Industek, der für <strong>Duktus</strong> in Litauen tätig ist, und<br />

Tractotechnik aus Lennestadt gelang es, im Oktober<br />

2012 den ersten Trenchless Day in Litauen<br />

zu einem echten Event der grabenlosen Verlegetechnik<br />

mit duktilen Gussrohren zu gestalten.<br />

Ganz entscheidend zu diesem Erfolg trug die Tatsache<br />

bei, dass in der Stadt Plungé im Nordwesten<br />

Litauens eine grabenlose Maßnahme anstand<br />

– die Unterquerung einer vielbefahrenen<br />

Hauptstraße – und der Auftraggeber sich davon<br />

überzeugen ließ, duktile Gussrohre anstelle von<br />

PE-HD einzusetzen.<br />

So konnten sich – bei leider sehr schlechtem<br />

Wetter – über 100 Gäste, die den weiten Anreiseweg<br />

von über 300 Kilometern aus der Hauptstadt<br />

Vilnius nicht gescheut hatten, direkt an der<br />

Baustelle ein Bild vom duktilen Werkstoff und den<br />

Vorteilen des in diesem Fall angewendeten HDD-<br />

Einziehvorgang des 36 Meter langen, vormontierten Rohrstrangs<br />

Verfahrens machen. Alle waren beeindruckt von<br />

der schnellen Montage der <strong>Duktus</strong>-Trinkwasserrohre<br />

DN 100 und dem problemlosen Einzug<br />

mittels des BLS®/VRS®-T-Zugkopfes. Und das<br />

alles, ohne dass der Verkehr auf der Hauptstraße<br />

beeinträchtigt wurde. Der gesamte Einzug des<br />

36 Meter langen Rohrstrangs dauerte lediglich<br />

30 Minuten. Davon waren die Gäste sehr beeindruckt,<br />

zeigte sich doch so die extreme Wirtschaftlichkeit<br />

des grabenlosen Verfahrens. „Wir<br />

haben neben der Praxis auch die Theorie nicht<br />

zu kurz kommen lassen“, sagt Marc Winheim,<br />

„und deshalb in einer zusätzlichen Veranstaltung,<br />

die am selben Tag stattfand, den Gästen die<br />

Spülbohren rund um die Uhr<br />

Neue Rohwasserleitung zum Berliner Wasserwerk Wuhlheide<br />

Nicht zuletzt die guten Erfahrungen bei der Baumaßnahme<br />

„Berlin Tiefwerder“ gaben für die<br />

Berliner Wasserbetriebe den Ausschlag, den<br />

Neubau einer Rohwasserleitung zum innerstädtischen<br />

Wasserwerk „Wuhlheide“ im Bereich<br />

eines Feuchtbiotops und einer Trinkwasserschutzzone<br />

mit dem bewährten duktilen Gussrohrsystem<br />

von <strong>Duktus</strong> im HDD-Verfahren durchzuführen.<br />

Für die 276 Meter lange Rohrstrecke wurden<br />

<strong>Duktus</strong>-Trinkwasserrohre der Nennweite DN 600<br />

(Wanddicke K9) mit BLS®-Steckmuffenverbindung<br />

und robuster Zementmörtelumhüllung<br />

eingesetzt. Nach der Pilotbohrung und den notwendigen<br />

Aufweitvorgängen zog die Firma Bohlen<br />

& Doyen den Strang in zwölf Stunden Einzelrohrmontage<br />

kontinuierlich ein. Auf Grund der<br />

sehr engen Platzverhältnisse im Startgrubenbereich<br />

zwischen einem Wasserwerksgebäude und<br />

der medienführenden Hauptzufahrtsstraße war<br />

Möglichkeit gegeben, sich umfassend zu <strong>inform</strong>ieren<br />

und viele Fragen beantwortet zu bekommen.“<br />

Der erste Trenchless Day in Litauen hat<br />

gezeigt, dass grabenlose Verfahren mit duktilen<br />

Gussrohren sehr viele Zukunftsaussichten bieten,<br />

gerade in Ländern, die sich allmählich auf den<br />

Weg machen, ihre Infrastrukturen zu verbessern.<br />

Dass es eine besondere Vorstellung des duktilen<br />

Gussrohrs gab, war zwar nicht die Hauptsache,<br />

aber ganz sicher eine Attraktion, über die gestaunt<br />

wurde: Als ein Bagger über ein Gussrohr<br />

DN 100 fuhr, brach das Rohr nicht auseinander<br />

sondern verformte sich lediglich – wie es sich für<br />

duktiles Gusseisen gehört.<br />

eine Einzelrohrmontage unumgänglich. Dieter<br />

Ludwig von der <strong>Duktus</strong>-Anwendungstechnik in<br />

Wetzlar gab eine umfassende Einweisung und<br />

montierte gemeinsam mit der Verlegefirma den<br />

Ziehkopf und die erste Rohrverbindung. Danach<br />

konnten die BLS®-Verbindungen genau so<br />

schnell und sicher montiert werden wie der Muffenschutz.<br />

Hilfreich für den Projekterfolg war,<br />

dass Dieter Ludwig und Lutz Rau vom <strong>Duktus</strong>-<br />

Außendienst in Berlin den Mitarbeitern der Bohrfirma<br />

für einige Stunden an der Start- und Zielgrube<br />

zur Seite standen. Auftretende Fragen<br />

und Probleme konnten so direkt und unkonventionell<br />

gelöst werden.<br />

Zwölf Stunden Arbeit an einem Stück hatten sich<br />

gelohnt – die Druckprobe stand auf Anhieb und<br />

die zulässige Zugkraft von 152 Tonnen wurde<br />

nicht annähernd benötigt. Auch die zulässige<br />

Abwinkelung (2° pro Verbindung) wurde nicht<br />

ausgeschöpft.<br />

Beeindruckende Vorführung der Verformbarkeit von duktilen<br />

Gussrohren<br />

Einzug des ersten Rohres mit Ziehkopf<br />

Dieter Ludwig, <strong>Duktus</strong>-Anwendungstechnik, weist die Mitarbeiter<br />

der Bohrfirma ein


INFORM NR. 1 / 2013 | SEITE 13<br />

„Tverraga Kraftverk“<br />

Mit der Seilbahn zum Einsatzort im norwegischen Gebirge<br />

Von Juni bis Oktober 2012 wurden insgesamt<br />

2.000 Meter <strong>Duktus</strong>-Rohre (DN 600) in Wetzlar<br />

auf Lkw verladen, um in die norwegische Region<br />

Nordland transportiert zu werden. 20 Ladungen<br />

waren dafür notwendig. Zwischen dem Bestimmungsort<br />

im hohen Norden und Wetzlar lagen<br />

2.200 Kilometer. So viel zu den Eckdaten.<br />

Der letzte Abschnitt der Reise war der spektakulärste.<br />

Für den Einsatz an der Quelle des Gebirgsbaches<br />

Tverrag mussten die Rohre mit einer Seilbahn<br />

vorlieb nehmen, was letztendlich dank der<br />

hervorragenden Planung durch den norwegischen<br />

<strong>Duktus</strong>-Vertriebspartner DAHL Vannkraft<br />

ebenso perfekt klappte wie die logistische Abwicklung,<br />

für die in Wetzlar Lutz Cromm und Dirk<br />

Hofmann verantwortlich waren.<br />

Die duktilen Gussrohre mit BLS®-Verbindungen<br />

rüsten das Kleinwasserkraftwerk Tverraga aus,<br />

das in der Nähe der Stadt Mo i Rana unweit des<br />

Polarkreises von dem norwegischen Energieunternehmen<br />

Norsk Grønnkraft geplant wurde und<br />

mittlerweile in Betrieb gegangen ist.<br />

Das „hochalpine“ Gelände bot genau die richtigen<br />

Voraussetzungen für die flexible BLS®-<br />

Verbindung, die hier ihre überlegenen Eigenschaften<br />

unter Beweis stellen konnte. Wegen der<br />

schwierigen geologischen Verhältnisse hatte sich<br />

der Betreiber des Kraftwerkes nicht zuletzt aufgrund<br />

der Beratung durch DAHL Vannkraft dazu<br />

entschieden, die Hälfte der Rohre in ZMU-Ausführung<br />

zu ordern.<br />

„Wegen der enormen Fallhöhe haben wir den<br />

unteren Bereich der Leitung auf einen Druck von<br />

51 bar ausgelegt und aus Sicherheitsgründen<br />

<strong>Duktus</strong>-Rohre der Wanddickenklasse K12 eingesetzt“,<br />

erklärt Bjarte Skar von DAHL Vannkraft,<br />

und sein Kollege Gunnar Ulvik weist auf die<br />

Transportbesonderheit hin: „Erst zum zweiten Mal<br />

wurde in Norwegen eine Material-Seilbahn eingesetzt,<br />

was natürlich ein zusätzlicher logistischer<br />

und zeitlicher Aufwand war. Alles hat super geklappt<br />

und wir waren mit der Flexibilität von <strong>Duktus</strong><br />

und der termingerechten Auslieferung sehr<br />

zufrieden.“<br />

Europas gröSSter Wasserkraftproduzent<br />

Trassenverlauf der Turbinenleitung für das Wasserkraftwerk Tverraga<br />

Die Nutzung von Wasserkraft<br />

hat in Norwegen eine lange<br />

Tradition und war die Grundlage<br />

der Industrialisierung<br />

des Landes. Um in der stark zerklüfteten<br />

Landschaft Norwegens eine flächendeckende<br />

Energieversorgung mit Elektrizität<br />

zu schaffen, wurden dezentral<br />

kleine und große Wasserkraftwerke<br />

errichtet, die ihre nähere<br />

Umgebung mit Energie versorgten.<br />

Auch heute ist diese kleingliedrige<br />

Struktur erhalten.<br />

Norwegen ist Europas größter und weltweit siebtgrößter<br />

Wasserkraftproduzent und deckt seinen<br />

eigenen Strombedarf<br />

nahezu komplett aus Wasserkraft.<br />

Der Bau weiterer Anlagen<br />

ist geplant. Norwegens Wasserkraft<br />

gewinnt aktuell aber noch aus einem anderen<br />

Grund an Bedeutung: Die weltweite Energiewirtschaft<br />

sucht nach Möglichkeiten, erneuerbaren<br />

Strom zu speichern und diesen bedarfsweise<br />

kurzfristig verfügbar zu haben. Nach<br />

einer Studie der Boston Consulting Group müssen<br />

sich aufgrund des Anstiegs der Stromerzeugung<br />

aus Sonne und Wind die Speicherkapazitäten<br />

in Europa in den nächsten 15 Jahren vervierfachen.<br />

Norwegens Wasserkraft als Energiespeicher<br />

gerät in dieser Hinsicht in den Fokus.<br />

Vom Rohrlager im Tal ging es nur noch mit der Seilbahn weiter<br />

Verlegeschulung vor Ort durch Dahl Vannkraft


SEITE <strong>14</strong> | INFORM NR. 1 / 2013<br />

25 Jahre duktile Pfähle<br />

Von Schweden Über Österreich in die ganze Welt<br />

Erleichterung für die Baustelle. Die produzierten<br />

fünf Meter langen, einfach zu handhabenden<br />

Pfahlschüsse können ohne Schweißarbeit und<br />

Spezialwerkzeug direkt auf der Baustelle rasch<br />

verbunden werden und ermöglichen variable<br />

Pfahllängen.<br />

Der Gussrammpfahl besitzt gegenüber Stahlbeton<br />

und Stahl einen entscheidenden Materialvorteil,<br />

den <strong>Duktus</strong> in den letzten Jahren weiter ausgebaut<br />

hat. Durch speziell moduliertes Gusseisen<br />

werden die Duktilität, Schlagfestigkeit und Korrosionsbeständigkeit<br />

für den Gussrammpfahl optimiert.<br />

Das herausragende Alleinstellungsmerkmal<br />

ist die Steckmuffenverbindung „Plug & Drive“.<br />

Damit wurde ein weiterer Schritt in Sachen Qualität<br />

getan.<br />

Lärmschutzwände in Cressier (VD) für die SBB (Schweizerische Bundesbahnen)<br />

Die Zahl von fünf Millionen eingebauten duktilen<br />

Gussrahmpfählen hätten sich Bertil Schmidt und<br />

Pentti Kosonen, die schwedischen Erfinder des<br />

duktilen Pfahls bei der Firma AB Gustavsberg, in<br />

den frühen 80er Jahren nicht träumen lassen.<br />

Duktiles Gusseisen im Spezialtiefbau war gänzlich<br />

unbekannt und man gab dem Werkstoff auch<br />

kaum Chancen. Der „G-Påle“ wurde zu Beginn<br />

unterschätzt und er hatte nur bei Unterfangungen<br />

innerhalb von Gebäuden seine Berechtigung.<br />

Durch den Technologietransfer (Lizenzvereinbarung)<br />

zwischen den Firmen Tiroler Röhren- und<br />

Metallwerke AG und AB Gustavsberg im Jahr<br />

1986 kam der duktile Pfahl nach Österreich und<br />

wurde dadurch als vielseitiges Gründungskonzept<br />

bekannt, das für Zuverlässigkeit und Schnel-<br />

ligkeit steht. Die Erfolgsgeschichte begann. Fünf<br />

Millionen Laufmeter wurden in 25 Jahren produziert<br />

und fanden weltweit Verwendung. Waren am<br />

Anfang dieser Entwicklung im Bereich der<br />

Rammtechnik noch Skepsis und Unverständnis<br />

die Wegbegleiter, so ist das System heute in ganz<br />

Europa nicht mehr wegzudenken. Duktiles Gusseisen<br />

war und ist der Schlüssel zu diesem Erfolg.<br />

Der in den frühen 50er Jahren industrialisierte<br />

Werkstoff bietet gleichzeitig alles, was ein Rammpfahlsystem<br />

braucht: Duktilität, Schlagfestigkeit<br />

und Korrosionsbeständigkeit. Dazu kommt noch<br />

eine hervorragende Gießbarkeit. Die konische<br />

Steckmuffen-Verbindung als wichtigstes Verbindungselement<br />

wird zusammen mit dem Rohrschaft<br />

in einem Guss hergestellt – eine enorme<br />

Zahllose Projekte in Österreich, Deutschland und<br />

in ganz Europa sprechen heute, 25 Jahre nach<br />

der Erfindung durch die beiden Schweden, eine<br />

eigene Sprache. Wo immer der Untergrund aufgrund<br />

geologischer Gegebenheiten instabil ist,<br />

sorgen duktile Pfähle für Sicherheit.<br />

Beachtenswert ist, dass bereits um die Jahrtausendwende,<br />

als der Pfahl gerade mal zwölf Jahre<br />

alt war, eine ganze Fabrik auf Pfähle gestellt wurde.<br />

Es waren die Hallen der Buderus-Bremsscheibenfertigung<br />

im hessischen Breidenbach, die<br />

ohne die duktilen Pfähle in dem nassen Auengrund<br />

des Perftals keine Stabilität erhalten hätten.<br />

Um das rund 7.900 Quadratmeter große und bis<br />

zu 16 Meter hohe Gebäude in dem geologisch<br />

schwierigen Gelände sicher zu verankern, mussten<br />

350 Gussrammpfähle in den Boden geschlagen<br />

werden. Nur so konnte die Standfestigkeit<br />

der Fundamente sichergestellt werden.<br />

Das bislang größte Projekt, das <strong>Duktus</strong> mit seinem<br />

bewährten Pfahlsystem realisieren konnte,<br />

war die Nachgründung der Fundamente für eine<br />

Industriehalle in der portugiesischen Hauptstadt<br />

Lissabon. Hier wurden im Jahr 2007 rund 60.000<br />

Meter Pfahlrohre bis zu 60 Meter tief eingerammt<br />

Pfahlgründung für die Wohnresidenz „Akaziensteig“ in Klingnau,<br />

Kanton Argau, Schweiz<br />

Pfähle im Einsatz bei einer Straßenunterführung an der Seine in<br />

Villeneuve-la-Garenne, Frankreich<br />

Gründungsarbeiten für die Wohnresidenz „Quest“ in Wodonga<br />

(Victoria), Australien


INFORM NR. 1 / 2013 | SEITE 15<br />

Nachgründung einer Industriehalle in Bobadela (Loures), Portugal<br />

Fundamentarbeiten beim Um- und Zubau des Salzburger Hauptbahnhofs,<br />

Österreich<br />

Verlegung der Absorberleitungen in die Rammpfähle und in der<br />

Bodenplatte, Hauptbahnhof Salzburg<br />

– ein einzigartiges Projekt, das auch in der<br />

Fachpresse von sich reden machte.<br />

In Zeiten rasant steigender Energiekosten zeigt<br />

der Gussrammpfahl noch eine andere, nicht mit<br />

dem Lastabtrag zusammenhängende interessante<br />

Einsatzmöglichkeit – als Energiepfahl.<br />

Immer mehr Verbraucher setzen auf Gewinnung<br />

von Erdwärme durch Wärmepumpen und damit<br />

auf Unabhängigkeit von Öl und Gas. Zur Gewinnung<br />

von Erdwärme muss ein Medium dem<br />

Boden Wärme entziehen. Hierzu muss das Medium<br />

über eine möglichst große Oberfläche tief<br />

in den Boden eindringen und wieder zurückgebracht<br />

werden. Für diese Aufgabe ist der duktile<br />

Pfahl mit der hohen Wärmeleitfähigkeit des<br />

Gusseisens prädestiniert. In dieser Anwendung<br />

steht der duktile Pfahl noch am Anfang einer<br />

zukunftsweisenden Technologie, weil sich die<br />

angestrebten CO 2<br />

-Reduzierungsziele künftig nur<br />

mit zunehmendem Einsatz regenerativer Energien<br />

im Bereich der Gebäudeheizung erreichen<br />

lassen. Ein Beispiel für diese Anwendung des<br />

Pfahlsystems von <strong>Duktus</strong> ist der Salzburger<br />

Hauptbahnhof. Bei den Umbaumaßnahmen des<br />

wichtigsten Verkehrsknotenpunktes des Landes<br />

Salzburg wurde in den Jahren 2010/2011 eine<br />

Erdwärmeanlage zur Deckung von Teilen des<br />

Heiz- und Kühlbedarfs installiert. 440 Energiepfähle<br />

mit je 15 Metern Länge und 22 Erdwärmesonden<br />

von je 100 Metern Länge sorgen hier<br />

für erhebliche Einsparungen bei Fernwärme und<br />

Kühlenergie.<br />

Wie erfolgreich sich das <strong>Duktus</strong>-Pfahlsystem in<br />

Zukunft weiterentwickeln wird, zeigt das Projekt<br />

KaXu Solar One der Firma Abeinsa EPC, einem<br />

100 MW Sonnenkraftwerk in Südafrika, über das<br />

wir in der nächsten Ausgabe der <strong>inform</strong> ausführlich<br />

berichten werden.<br />

Schnelle Stabilität<br />

Duktile Pfähle geben den Fundamenten des Betriebsgebäudes der Bestattung Wien Sicherheit<br />

Im Jahr 2012 investierte die Bestattung Wien<br />

GmbH in neue Betriebsgebäude, die in der Simmeringer<br />

Hauptstraße etabliert werden.<br />

Es sollte schnell gehen, nur vier Wochen Bauzeit<br />

für die Fundamentarbeiten waren vorgesehen,<br />

dann sollte die Gebäudestruktur Gestalt annehmen.<br />

Das war angesichts der Bodenverhältnisse<br />

im Simmeringer Gelände durchaus ein Problem.<br />

Die Lössböden mit ihren feinsandigen Schluffen<br />

garantierten keine ausreichende Sicherheit für die<br />

Fundamente. Die Lösung des Stabilitätsproblems<br />

konnten nur Pfahlgründungen bringen.<br />

„Dass wir von <strong>Duktus</strong> in Hall den Zuschlag bekamen,<br />

unsere duktilen Pfähle für dieses Projekt zu<br />

liefern, lag ganz entscheidend an unserer kurzen<br />

und exakten Lieferfähigkeit und an der Tatsache,<br />

dass die für unsere Pfahlgründungen notwendigen<br />

technischen Einrichtungen eine Begrenzung<br />

von Flurschäden gewährleisten konnten“, beschreibt<br />

Thomas Aumüller, Leiter Operation/Vertrieb<br />

Österreich, die erfolgreiche Auftragsvergabe.<br />

Vier Wochen waren eine extrem kurze Vorgabezeit,<br />

in der 331 duktile Pfähle mit unterschiedlicher<br />

Belastbarkeit und mit verschiedenen Durch-<br />

messern mantelverpresst eingerammt werden<br />

mussten. Neben der bekannt guten Verarbeitbarkeit<br />

der <strong>Duktus</strong>-Pfähle war es der NGT Neue<br />

Gründungstechnik Spezialtiefbau und ihrem<br />

erfahrenen Projektleiter Friedrich Maier zu verdanken,<br />

dass dieses Projekt für die Bestattung<br />

Wien ohne Probleme in dieser kurzen Zeit abgeschlossen<br />

werden konnte.<br />

Der Baubeginn für das Gebäude, für dessen<br />

Generalplanung Vasko + Partner Ingenieure<br />

aus Wien verantwortlich zeichnen, konnte planmäßig<br />

zu Beginn des Jahres 2013 erfolgen.<br />

Die Pfahlgründung für die Fundamente des Betriebsgebäudes der Wiener Bestattung GmbH musste in nur vier Wochen abgeschlossen werden


SEITE 16 | INFORM NR. 1 / 2013<br />

Erfolge in der Slowakei<br />

<strong>Duktus</strong> litinové systémy beliefert Trinkwasserprojekt im GroSSraum Bratislava<br />

an Rohre und Formstücke sehr hoch – für die<br />

<strong>Duktus</strong>-Produkte aber kein Problem. Insgesamt<br />

sind im Lieferumfang für die Trinkwasserleitung,<br />

die die Versorgung der nordöstlichen Teile des<br />

Großraums Bratislava deutlich verbessern wird,<br />

3.390 Meter Rohre verschiedener Nennweiten<br />

enthalten. 2.652 Meter Gussrohre sind mit BLS®/<br />

VRS®-T-Verbindungen versehen und 972 Meter<br />

haben eine Zementmörtelumhüllung. Die ersten<br />

Lieferungen begannen im November 2012 und<br />

Petr Kopal ist sich sicher, dass die Verlegung bis<br />

zum Sommer 2013 erfolgreich beendet werden<br />

kann, zumal der Bauleiter des Projektes die Montagefreundlichkeit<br />

der <strong>Duktus</strong>-Rohre sehr gelobt<br />

und die Vorteile gegenüber dem Wettbewerb<br />

hervorgehoben hat.<br />

„Das hört man gern, und wir können schon jetzt<br />

einen weiteren Erfolg verbuchen – nach Abschluss<br />

der Etappe 3 werden wir für eine weitere<br />

Leitung von circa 10.000 Meter Länge Trinkwasserrohre<br />

DN 600 liefern. Es geht also voran in<br />

der Slowakei“, freut sich Kopal.<br />

NATO-Truppenübungsplatz<br />

wird mit Trinkwasser versorgt<br />

Die slowakische Hauptstadt Bratislava arbeitet<br />

kontinuierlich an Infrastrukturverbesserungen in<br />

jeder Hinsicht, aber besonders in Sachen Trinkwasser.<br />

Bereits in den Jahren 2010 bis 2012 hatte<br />

<strong>Duktus</strong> für die erste Etappe des Projektes Trinkwasserversorgung<br />

Podunajské Biskupice – Bernolákovo<br />

Gussrohre DN 1000 geliefert. Nun gelang<br />

es, auch die dritte Etappe dieses Projektes<br />

zu gewinnen. „Dabei hat es uns sehr geholfen,<br />

dass wir für das Gebiet Slowakei zwei neue Mitarbeiter,<br />

Dr. Mária Zidorová und Mario Hikaník, eingestellt<br />

haben, die in der letzten Ausgabe von <strong>inform</strong><br />

vorgestellt wurden. Die beiden Kollegen mit<br />

ihren guten Kontakten haben zusammen mit der<br />

Großhandelsfirma Asuan aus Košice entscheidend<br />

zu diesem Erfolg beigetragen. Für uns von<br />

<strong>Duktus</strong> litinové systémy ist dieses Bratislava-Infrastrukturprojekt<br />

ein Prestigeobjekt, denn die Maßnahmen<br />

– Investor sind die Wasserwerke Bratislava<br />

AG – stehen auch im öffentlichen Interesse“,<br />

lässt uns Petr Kopal, Geschäftsführer von <strong>Duktus</strong><br />

litinové systémy in Ružová, wissen. Wegen der<br />

örtlichen Bedingungen waren die Anforderungen<br />

<strong>Duktus</strong> punktet mit ZMU-Rohren<br />

Westlich der bulgarischen Stadt Sungurlare in<br />

Novo Selo liegt ein NATO-Truppenübungsplatz.<br />

Um die dort stationierten Truppen mit Trinkwasser<br />

zu versorgen, schob das Ministerium für Regionalplanung<br />

den Bau einer Trinkwasserhauptleitung<br />

an, die gleichzeitig auch sechs Gemeinden<br />

in der Umgebung von Sungurlare mitversorgen<br />

und so die bislang nicht ausreichende Belieferung<br />

mit Trinkwasser gewährleisten wird. Die<br />

staatliche Investition wird umgesetzt von der Planungsfirma<br />

Vodokanalproekt.<br />

Ein großer Teil der Trinkwasserleitung wird mit<br />

duktilen Gussrohren DN 300 und DN 400 ausgeführt.<br />

11.210 Meter <strong>Duktus</strong>-Rohre werden dafür<br />

geliefert, alle mit Zementmörtelumhüllung.<br />

Das Projekt ist eines der größeren Trinkwasserprojekte<br />

in Bulgarien und unterstreicht die<br />

Marktpräsenz von <strong>Duktus</strong> in Südosteuropa. „Der<br />

Bedarf an Infrastrukturleistungen in Südosteuropa<br />

wird in den nächsten Jahren sehr groß sein.<br />

Ausschlaggebend für die Auswahl der <strong>Duktus</strong><br />

ZMU-Rohre war die Einsparung im Bettungsmaterial,<br />

die wesentliche wirtschaftliche Vorteile für<br />

den Kunden brachte“, so Andreas Weiler, Leitung<br />

Vertrieb International in Hall/Tirol.<br />

Ein Leitungsabschnitt unterquert eine wichtige<br />

Verkehrsader und einen Fluss. Hier entschieden<br />

sich die Planer für das Horizontalspülbohrverfahren<br />

und setzten für die grabenlose Verlegung<br />

duktile Gussrohre mit BLS®/VRS®-T Verbindungen<br />

ein.<br />

Einmal mehr war es die Verlässlichkeit dieser<br />

Verbindungstechnik, die die <strong>Duktus</strong> Rohre im<br />

Vorteil sein ließen. Schon im Vorfeld konnte das<br />

<strong>Duktus</strong>-Team den Investor und Planer von den<br />

überlegenen und problemlos zu verlegenden<br />

BLS®/VRS®-T-Rohren überzeugen. Ende 2013<br />

soll das Projekt seinen Abschluss finden. Nach<br />

jetzigem Stand der Dinge kann der Bauplan eingehalten<br />

werden.<br />

Trotz Schnee und Eis gingen die Verlegearbeiten auch in den<br />

Wintermonaten gut voran<br />

Roland Kröpfl (zweiter von rechts) mit dem Team der Verlegeschulung vor Ort in Novo Selo, Bulgarien


INFORM NR. 1 / 2013 | SEITE 17<br />

Abwärme – wertvoller Rohstoff<br />

<strong>Duktus</strong> in Hall speist die Abwärme des Kupolofens in eine Fernwärmeleitung ein<br />

Die Zukunft der Energiewirtschaft liegt in effizienten<br />

Versorgungssystemen und intelligenten<br />

Partnerschaften. Mit diesen Überlegungen hat<br />

die TIGAS Erdgas Tirol GmbH zusammen mit<br />

ihren kommunalen und industriellen Kooperationspartnern<br />

eine regionale Fernwärmeschiene errichtet,<br />

um Wärme aus unterschiedlichen Wärmequellen<br />

der Region für die Bewohner und Unternehmen<br />

im Tiroler Zentralraum von Innsbruck bis<br />

Wattens verfügbar zu machen. Die klimaschonende<br />

Zukunft für die Tiroler Region begann am<br />

4. Dezember 2012. An diesem Tag wurde die<br />

Fernwärmeschiene zwischen den beiden Orten<br />

offiziell in Betrieb genommen. (Über die vorbereitenden<br />

Maßnahmen dazu hatte <strong>inform</strong> in der ersten<br />

Ausgabe 2012 berichtet.)<br />

Die aktuell sechzehn Kilometer lange Fernwärmeleitung<br />

ist in der Lage, mehr als 10.000 Haushalte<br />

zuverlässig, bequem und sauber mit Wärme zu<br />

versorgen. Durch den Aufbau und Betrieb dieses<br />

innovativen 20 Millionen Euro teuren Energie-Infrastrukturprojektes<br />

wird es möglich sein, beträchtliche<br />

Reduzierungen gesundheitsschädlicher<br />

Feinstaubemissionen und umweltschädlicher<br />

Treibhausgase im Tiroler Zentralraum zu<br />

erreichen.<br />

Drei Partner der TIGAS tragen zu diesem Erfolgskonzept<br />

bei, indem sie ihre Abwärme nicht mehr<br />

einfach verpuffen lassen, sondern in die neuen<br />

Versorgungsleitungen einspeisen. Einer davon ist<br />

<strong>Duktus</strong> in Hall. Hier war es Helmut Gollreiter, Leiter<br />

der Technischen Planung, der sich seit mehr<br />

als zwei Jahren mit diesem Projekt auseinandergesetzt<br />

hat und alle <strong>Duktus</strong>-internen Vorbereitungsmaßnahmen<br />

gesteuert hat.<br />

Zum Stand der Dinge, über die Vorteile, die sich<br />

für <strong>Duktus</strong> durch dieses Projekt ergeben und<br />

über die zukünftige Entwicklung haben wir mit<br />

ihm ein Gespräch geführt.<br />

Herr Gollreiter, bevor wir zu der gegenwärtigen<br />

Situation kommen, möchten wir gern eine etwas<br />

provokante Frage stellen. Ist die wertvolle Abwärme<br />

aus dem Kupolofen der Gießerei vor Inbetriebnahme<br />

des Tiroler Vorzeigeprojektes in<br />

Sachen Energieeffizienz einfach verpufft, also<br />

verschwendet worden?<br />

Nein keineswegs, wir haben die Abwärme bereits<br />

bisher als Energie für die Beheizung unserer Gebäude<br />

am Werksgelände genutzt. Allerdings war<br />

diese Nutzung praktisch nur auf die Heizsaison<br />

beschränkt, weil die Wärmeenergie nicht in Produktionsprozessen<br />

einsetzbar war.<br />

Nun zur heutigen Situation. Seit 4. Dezember<br />

2012 ist Bewegung in der Fernwärmeschiene.<br />

Welche Erfolge können in diesen fast sechs Monaten<br />

verbucht werden?<br />

Wir haben schon vor dem 4. Dezember 2012<br />

eingespeist. Bereits seit Oktober leiten wir die<br />

Abwärme in des TIGAS Netz. Und seit dieser Zeit<br />

bis Ende März dieses Jahres konnten wir insgesamt<br />

3.600.000 Kilowattstunden Wärmeenergie<br />

einspeisen. Das ist ein hervorragendes Ergebnis<br />

und entspricht einer Substitution von circa<br />

360.000 Kubikmetern Erdgas, was wiederum<br />

eine Einsparung von rund 700 Tonnen CO 2<br />

im<br />

Bereich Hall i.T. bedeutet.<br />

Die Leistungen in Sachen Umweltschonung stehen<br />

außer Frage, aber ein Industrieunternehmen<br />

muss profitabel denken und handeln. Welche<br />

Vorteile hat <strong>Duktus</strong> als Partner der Fernwärmeschiene.<br />

Die Vorteile sind sehr groß. Zunächst einmal muss<br />

man wissen, dass die Investitionen für das Projekt<br />

praktisch komplett vom Netzbetreiber geleistet<br />

wurden und <strong>Duktus</strong> seine Abwärme zu einem<br />

marktüblichen Preis verkaufen kann. Und wir können<br />

auch selbst Wärme aus dem Netz entnehmen.<br />

Für uns bedeutet das gegenüber früher,<br />

dass wir in heizintensiven Jahreszeiten kostengünstiger<br />

agieren und in der restlichen Jahreszeit<br />

mit dem Verkauf bisher ungenutzter Abwärme<br />

Helmut Gollreiter, Leiter Technische<br />

Planung bei <strong>Duktus</strong> in Hall<br />

zusätzliche Einnahmen erzielen können. Somit<br />

ergibt sich für uns ein doppelter Spareffekt.<br />

Welchen Anteil hat <strong>Duktus</strong> bei der Versorgung<br />

der Haushalte?<br />

Allein mit unserer Einspeisung können rund<br />

2.000 Haushalte mit Wärme versorgt werden.<br />

Abgesehen von den Vorteilen, die sich für <strong>Duktus</strong><br />

ergeben, sind wir natürlich stolz darauf, etwas<br />

zur Verbesserung der Energiebilanz und der<br />

Emissionssituation im heimischen Raum beitragen<br />

zu können.<br />

Herr Gollreiter, ist das Projekt von Ihrem Schreibtisch,<br />

oder gibt es Zukunftspläne?<br />

Vom Schreibtisch ist die Fernwärmeschiene noch<br />

lange nicht. Die eingespeisten Mengen sollen in<br />

einer zweiten Ausbaustufe noch deutlich gesteigert<br />

werden. Die Ausbaustrecke bis nach Innsbruck<br />

ist noch nicht vollständig fertig. Dafür bedarf<br />

es weiterer Anstrengungen, die aber in erster<br />

Linie vom Netzbetreiber geleistet werden<br />

müssen.<br />

Vielen Dank für die Informationen!<br />

<strong>Duktus</strong>-Vorstand Max Kloger bei der Inbetriebnahme der Fernwärmeleitung<br />

am 4. Dezember 2012<br />

In der zweiten Ausbaustufe ist z.B. die Substitution der Kühltürme vorgesehen


SEITE 18 | INFORM NR. 1 / 2013<br />

Gemeinsam nach vorne schauen<br />

Ein Interview mit Hartmut Weber, dem neuen Betriebsratsvorsitzenden von <strong>Duktus</strong> in Wetzlar<br />

Seit 1. Januar 2013 ist Hartmut Weber Betriebsratsvorsitzender<br />

bei <strong>Duktus</strong> in Wetzlar. Er löste<br />

damit Norbert Lewalter ab, der in den Ruhestand<br />

ging. Zu Hartmut Webers Stellvertreterin wurde<br />

Birgit Walker gewählt.<br />

Hartmut Weber ist gebürtiger Wetzlarer, hat bei<br />

der damaligen Hessische Berg- Hüttenwerke AG<br />

Elektriker gelernt und arbeitete nach seiner Ausbildung<br />

bei Philips in Wetzlar. 1991 kam er zur damaligen<br />

Buderus Aktiengesellschaft ins Werk<br />

Wetzlar. Sein Platz war bis zu seiner Wahl die Elektrowerkstatt<br />

der Instandhaltung.<br />

Seit 2006 ist der 54-Jährige ordentliches Mitglied<br />

des Betriebsrates bei <strong>Duktus</strong>.<br />

Herr Weber, zunächst einmal herzlichen Glückwunsch<br />

zur Wahl zum Betriebsratsvorsitzenden!<br />

Waren Sie überrascht von diesem Ergebnis am 1.<br />

Januar 2013?<br />

Nein, eigentlich überhaupt nicht. Wenn das Ergebnis<br />

für mich eine große Überraschung gewesen<br />

wäre, hätte ich mich gar nicht erst zur Wahl zu<br />

stellen brauchen. Selbstverständlich hofft jeder,<br />

der sich zur Wahl stellt, auch auf eine positive<br />

Resonanz.<br />

Die Beziehungen zwischen Unternehmensleitung<br />

und Betriebsrat befinden sich immer in einem<br />

gewissen Spannungsfeld. Dennoch ziehen beide<br />

an einem Strang, nämlich das Unternehmen im<br />

Einvernehmen mit allen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern zukunftsfähig zu machen, und damit<br />

auch Arbeitsplätze zu sichern und auch die Mitarbeiterzufriedenheit<br />

zu steigern. Der eine kann<br />

ohne den anderen nicht. Wie sehen Sie die zukünftige<br />

Zusammenarbeit und was kann aus Ihrer<br />

Sicht zum Thema Mitarbeiterzufriedenheit<br />

gesagt werden?<br />

Das oberste Bestreben des Betriebsrates ist es,<br />

die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

zu steigern und dazu beizutragen, den Erhalt<br />

der Arbeitsplätze zu sichern. Dass eine solche<br />

Aufgabe selbstverständlich nur zum Erfolg führen<br />

kann, wenn die Zusammenarbeit zwischen Geschäftsführung<br />

und Betriebsrat auf gegenseitigem<br />

Vertrauen basiert, muss beiden Parteien klar sein.<br />

Die Zukunft wird zeigen, ob dieses Zusammenspiel<br />

zwischen beiden auch im Alltag Bestand hat.<br />

<strong>Duktus</strong> hat zwei Standorte, Wetzlar und Hall.<br />

Wie sehen Sie die Zukunft ihrer Arbeit unter dem<br />

Aspekt der Zusammenarbeit zwischen beiden<br />

Betriebsratsgremien?<br />

Wir hier bei <strong>Duktus</strong> Wetzlar stehen einer Zusammenarbeit<br />

mit dem Betriebsrat in Hall grundsätzlich<br />

positiv gegenüber, sind aber auch hier der<br />

Meinung, dass man fair und offen miteinander<br />

umgehen sollte. Das muss von beiden Seiten<br />

gelebt werden. Wir haben uns gefreut, dass Armin<br />

Eberl, der Betriebsratsvorsitzende von <strong>Duktus</strong><br />

in Hall, uns am 13. Februar anlässlich der Aufsichtsratssitzung<br />

von <strong>Duktus</strong> einen Besuch abstattete.<br />

Wir hatten zusammen mit meiner Stellvertreterin<br />

Birgit Walker einen guten Meinungsaustausch<br />

und wir wollen in Zukunft unsere Kontakte<br />

intensivieren.<br />

Gibt es regelmäßige Kontakte zwischen Ihnen<br />

und Ihren Kollegen in Hall?<br />

Leider ist der Kontakt in den letzten Jahren etwas<br />

zurückgegangen. Wir befinden uns jetzt in einer<br />

Phase der gegenseitigen Annäherung. Dazu hat<br />

ganz sicher der eben erwähnte Besuch von Armin<br />

Eberl beigetragen. Wir wollen das „Zusammen<br />

wachsen“ wieder mehr in den Vordergrund<br />

stellen und auch unseren neuen Betriebsratsmitgliedern<br />

an beiden Standorten die Möglichkeit<br />

geben, sich persönlich kennenzulernen. Gegenseitige<br />

Besuche mit Werksbesichtigungen sind<br />

zwar noch nicht konkret geplant, aber doch<br />

schon angedacht.<br />

Sie sind jetzt für die Arbeitnehmerbelange in der<br />

Verantwortung. Welches Verbesserungspotenzial<br />

sehen Sie bei der Kommunikation zwischen BR<br />

und Belegschaft?<br />

Die Kommunikation zwischen Betriebsrat und<br />

Belegschaft hat sich aus meiner Sicht verbessert,<br />

was eventuell auch darauf zurückzuführen ist,<br />

dass ich bis Ende 2012 noch im Betrieb als Instandhalter<br />

vor Ort war, so dass ich den meisten<br />

Mitarbeitern persönlich bekannt bin. Die Belegschaftsangehörigen<br />

kommen wieder verstärkt auf<br />

den Betriebsrat zu, um Rat und Hilfe zu suchen.<br />

Wir sind bemüht, bei allen anfallenden Entscheidungen<br />

die Belange der Mitarbeiter vorrangig im<br />

Auge zu behalten.<br />

Sie sind quasi eine neue Ära, die Perspektive<br />

gibt für das Unternehmen und die Belegschaft.<br />

Nennen Sie uns bitte Ihre Vision für die Zukunft?<br />

Unser Hauptanliegen für die Zukunft ist es, die<br />

bestehende Situation zu verbessern und gemeinsam<br />

mit der Belegschaft nach vorne zu kommen.<br />

In die Zukunft kann wohl niemand von uns sehen,<br />

weder die Geschäftsführung noch wir vom<br />

Betriebsrat. Wir können nur hoffen, dass wir gemeinsam<br />

die richtigen Entscheidungen für ein<br />

kontinuierliches Vorankommen des Unternehmens<br />

treffen. Ein weiteres großes Anliegen des<br />

Betriebsrates ist der Erhalt der bei <strong>Duktus</strong> bestehenden<br />

sozialen Einrichtungen. Dies sind die Unterstützungskasse<br />

des Unternehmens für die Mitarbeiter<br />

sowie die vom Betriebsrat eingerichtete<br />

Sterbegeldhilfe, die für die Kollegen ein soziales<br />

Bonbon und somit auch eine Motivation darstellen.<br />

Ich darf an dieser Stelle versichern – und hiermit<br />

spreche ich auch für das Gremium, dass der<br />

Betriebsrat auch in dieser wirtschaftlich und sozial<br />

schwierigen Zeit stets alles dafür tun wird, dass<br />

der Belegschaft eine faire und anständige Behandlung<br />

zuteil wird.<br />

Herr Weber, vielen Dank für das Gespräch.<br />

Der Betriebsrat von <strong>Duktus</strong> am Standort Wetzlar, v. li.: Hüseyin Kesir, Daniel Drescher, Birgit Walker (stellv. Betriebsratsvorsitzende), Andreas Mantz, Hartmut Weber (Betriebsratsvorsitzender),<br />

Siegbert Hofmann, Jacqueline Bablich (Jungend- und Ausbildungsvertretung), Roderich Boos, Paul Fuchs, es fehlt auf dem Bild Jose Recio Benito


INFORM NR. 1 / 2013 | SEITE 19<br />

Aktuell bebildert<br />

Neue Produkttafeln für das Bildungswerk Bau in Gera<br />

Jubiläen<br />

Wir gratulieren<br />

„Auf dem Weg zur Werkstatt werden wir seit November<br />

2012 immer an <strong>Duktus</strong> erinnert“, sagt Volker<br />

Krautheim, Leiter des Bildungswerkes BAU<br />

Hessen-Thüringen e.V. am Standort Gera, der<br />

sich über sieben neue Anschauungstafeln freut,<br />

die – attraktiv gestaltet vom <strong>Duktus</strong>-Marketingteam<br />

Elvira Sames-Dickopf und Peter Meltzko<br />

– die Produktwelt des duktilen Gussrohrsystems<br />

veranschaulichen.<br />

Angebracht wurden die Tafeln im weitläufigen<br />

Gang, der zur Werkstatt der Rohrleitungsbauer<br />

führt – ein guter Platz, wie Volker Krautheim<br />

meint, denn so könne sie jeder Schulungsteilnehmer<br />

sehen.<br />

Zwischen dem Bildungswerk Bau (BiW) und<br />

<strong>Duktus</strong> gibt es eine langjährige Verbindung, von<br />

der beide profitieren, denn am Standort Gera<br />

werden u.a. Rohrleitungs- und Kanalbauer ausund<br />

weitergebildet. Daher sei es gut, wenn <strong>Duktus</strong><br />

das BiW mit Fachvorträgen, Schulungen und<br />

Arbeitsmaterialien unterstützt und so die Nachwuchskräfte<br />

und diejenigen, die sich fort- und<br />

weiterbilden, mit dem duktilen Gussrohrsystem<br />

und seinen vielen Möglichkeiten vertraut mache,<br />

wie Uwe Strich, Vertriebsmanager bei <strong>Duktus</strong>, der<br />

die Tafeln überbracht hatte, sagt.<br />

In Gera, der zweitgrößten Stadt Thüringens, ist<br />

das BiW in einem denkmalgeschützten Gebäude-<br />

komplex untergebracht, wo bis zu 530 Teilnehmer<br />

bei Aus-, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />

ideale Bedingungen finden. Für die Schulungsteilnehmer<br />

stehen 150 Theorie- und 380 Praxisplätze<br />

zur Verfügung. Besondere Anerkennung<br />

genießt die Ausbildung zum Rohrleitungsbauer.<br />

Hierzu Ausbilder Falko Müller: „Unsere fundierte<br />

Praxisausbildung zum Tiefbaufacharbeiter mit<br />

Schwerpunkt Rohrleitungsbau dauert zwei Jahre<br />

und vermittelt die Grundlagen für diesen technisch<br />

sehr anspruchsvollen Beruf.“ Besonders<br />

stolz ist Falko Müller darauf, dass sich das Bildungszentrum<br />

Ostthüringen Gera in diesem Jahr<br />

mit einem Team von angehenden Rohrleitungsbauern<br />

an der Weltmeisterschaft der Berufe<br />

„WorldSkills“ beteiligen wird. Das Weltevent der<br />

beruflichen Bildung findet vom 2. bis 7. Juli 2013<br />

in Leipzig statt. Die besten Fachkräfte treten hier<br />

an, um Champion zu werden, aber auch ganz<br />

allgemein für gute Ausbildung zu motivieren.<br />

„Wir wünschen dem Team schon jetzt viel Erfolg<br />

und vielleicht springt ein Titel heraus bei dieser<br />

internationalen Begegnung“, sagt Uwe Strich.<br />

Gut geschult<br />

Rohrverlegekurse bei<br />

Hagenbucher<br />

<strong>Duktus</strong> Rohrsysteme Wetzlar GmbH<br />

40-jähriges Jubiläum<br />

Ellen Pöhlchen, 1.7. 2013<br />

Sigrid Lettau, 1.8. 2013<br />

Silvia Müller, 1.8. 2013<br />

Arslan Akin, 4.9. 2013<br />

25-jähriges Jubiläum<br />

Yusuf Cavusoglu, 1.7. 2013<br />

Peter Markiewicz, 1.7. 2013<br />

Andrea Kühn, 1.8. 2013<br />

Silke Hackl, 1.8. 2013<br />

Carmen Schäfer, 1.8. 2013<br />

Dirk Weber, 1.9. 2013<br />

Michael Sorgner, 1.9. 2013<br />

Jan Cyron, 26.9. 2013<br />

Joachim Leks, 3.10. 2013<br />

Peter Schmidt, 10.10. 2013<br />

Rüdiger Hofmann, 17.10. 2013<br />

<strong>Duktus</strong> Tiroler Rohrsysteme GmbH<br />

25-jähriges Jubiläum<br />

Siegfried Künig, 1.2. 2013<br />

Martin Haller, 1.9. 2013<br />

Alfred Kweton, 2.11. 2013<br />

Die Ausbildung zum Rohrleitungsbauer im BiW genießt<br />

besondere Anerkennung<br />

An zwei Terminen im Februar 2013 gab es viel zu<br />

lernen bei Hagenbucher, dem Vertriebspartner von<br />

<strong>Duktus</strong> in der Schweiz. 33 Teilnehmer waren voll<br />

des Lobes: „Es hat mich weitergebracht“, „Super<br />

Kurs“, „Gerne wieder dabei“, „Da für mich vieles<br />

neu war, waren die vielen Infos hilfreich“, waren<br />

einige der vielen Kommentare zu den Rohrverlegekursen,<br />

die an zwei Tagen in Eglisau so ziemlich<br />

alles rund um Theorie und Praxis des Verlegens<br />

duktiler Gussrohre boten und mit der Übergabe<br />

von Zertifikaten an die Teilnehmer endeten.<br />

Praktische Arbeit mit ZMU-Rohren und BLS®/VRS®-T-<br />

Verbindungen<br />

Uwe Strich (re.), <strong>Duktus</strong>-Vertriebsmanager für Thüringen, überreichte<br />

die Tafeln. Links: Falko Müller, Ausbilder am BiW<br />

Anrunden und Nachbehandeln des Spitzendes in Gruppenarbeit<br />

Praktische Übung zur Verbindung der Rohre mit den Formstücken


<strong>Duktus</strong> S.A.<br />

<strong>Duktus</strong><br />

Rohrsysteme Wetzlar GmbH<br />

<strong>Duktus</strong><br />

Tiroler Rohrsysteme GmbH<br />

<strong>Duktus</strong><br />

litinové systémy s.r.o.<br />

<strong>Duktus</strong><br />

Pipe Systems FZCO<br />

Innsbrucker Straße 51<br />

6060 Hall in Tirol<br />

Austria<br />

Sophienstraße 52-54<br />

35576 Wetzlar<br />

Germany<br />

Innsbrucker Straße 51<br />

6060 Hall in Tirol<br />

Austria<br />

Ružová 1386<br />

252 19 Rudná<br />

Czech Republic<br />

South Jebel Ali Free Zone<br />

JAFZA View 18/Office No. 909<br />

Dubai/U.A.E.<br />

T +43 (0) 5223 503-215<br />

T +49 (0) 6441 49 2401<br />

F +49 (0) 6441 49 <strong>14</strong>55<br />

T +43 (0) 5223 503-0<br />

F +43 (0) 5223 43619<br />

T +420 311 611 356<br />

F +420 311 624 243<br />

T +971 (0) 4886 56 80<br />

F +971 (0) 4886 56 40<br />

www.duktus.com<br />

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