Falk Gastro-Kolleg Darm - Dr. Falk Pharma GmbH
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<strong>Falk</strong><br />
<strong>Gastro</strong>-<strong>Kolleg</strong><br />
<strong>Darm</strong><br />
Colitis ulcerosa – Update 2011<br />
Zusammenfassung<br />
In den letzten Jahren sind mehrere neue Studien insbesondere zur immunsuppressiven<br />
und biologischen Therapie veröffentlicht worden, die auch Eingang in die entsprechenden<br />
Leitlinien gefunden haben. Dieses Update beruht auf der in dieser Reihe veröffentlichten<br />
Übersichtsarbeit zur Colitis ulcerosa aus dem Jahr 2007 und berücksichtigt die<br />
wichtigsten neuen Studienerkenntnisse sowie die neue Leitlinie der DGVS zur Diagnostik<br />
und Therapie der Colitis ulcerosa [1].<br />
Prof. <strong>Dr</strong>. K. Herrlinger<br />
Zentrum für Innere Medizin 1<br />
Robert-Bosch-Krankenhaus<br />
Auerbachstr. 110<br />
70376 Stuttgart<br />
Schlüsselwörter<br />
Colitis ulcerosa | Aminosalicylate | Steroide | Azathioprin | Ciclosporin |<br />
Tacrolimus | Infliximab<br />
Fragebeantwortung unter<br />
www.falkfoundation.de<br />
<strong>Falk</strong> <strong>Gastro</strong>-<strong>Kolleg</strong><br />
Titelbild: Aktive Colitis ulcerosa<br />
1
Colitis ulcerosa – Update 2011<br />
Definition und Klassifikation<br />
Die Colitis ulcerosa ist durch eine typischerweise kontinuierliche Entzündung des<br />
Rektums mit variabler Ausbreitung nach proximal gekennzeichnet. Vom Befallsmuster<br />
werden die Proktitis, die Linksseitencolitis mit Befall bis zur linken Flexur und die ausgedehnte<br />
Colitis unterschieden. Wegen ihres Einflusses sowohl auf Therapieentscheidungen<br />
als auch auf den Beginn der endoskopischen Karzinomsurveillance hat das<br />
Befallsmuster Eingang in die sogenannte Montreal-Klassifikation der Colitis ulcerosa<br />
gefunden (Tab. 1). Das gleichzeitige Vorliegen einer primär sklerosierenden Cholangitis<br />
(PSC) soll dokumentiert werden, da dieses die Überwachungsstrategie beeinflusst.<br />
Montreal-Klassifikation der Colitis ulcerosa<br />
P Die Montreal-Klassifikation hat<br />
Einfluss auf Therapieentscheidungen<br />
und Karzinomsurveillance.<br />
Tab. 1<br />
Einteilung Ausdehnung Beschreibung<br />
E1 Proktitis Limitiert auf das Rektum (distal des<br />
rektosigmoidalen Übergangs)<br />
E2 Linksseitencolitis Befall bis zur linken Flexur<br />
E3 Ausgedehnte Colitis Ausdehnung über die linke Flexur<br />
hinaus bis zur Pancolitis<br />
Diagnostik<br />
Labor<br />
Die Bestimmung der Entzündungsparameter Blutsenkungsgeschwindigkeit, Blutbild<br />
und C-reaktives Protein gehört zur Routinediagnostik jeder entzündlichen Erkrankung<br />
und kann zur Einschätzung der Erkrankungsschwere beitragen. Allerdings ist die Korrelation<br />
dieser Parameter zur Krankheitsaktivität mäßig und es ist nicht möglich, die<br />
chronisch entzündlichen <strong>Darm</strong>erkrankungen von der selbstlimitierenden Colitis zu<br />
differenzieren. Beim ersten Schub und insbesondere bei therapierefraktären Verläufen<br />
(cave: CMV-Colitis) sollten mittels mikrobiologischer Testung inkl. Clostridium difficile<br />
infektiöse Ursachen ausgeschlossen werden.<br />
Unter Umständen kann die Differenzialdiagnose der beiden Entitäten Morbus Crohn<br />
und Colitis ulcerosa schwierig sein. Hier können im Einzelfall spezifische Autoantikörper<br />
(Anti-Saccharomyces-cerevisiae-Antikörper [ASCA] für den Morbus Crohn und<br />
perinukleäre antineutrophile zytoplasmatische Antikörper [p-ANCA] für die Colitis<br />
ulcerosa) hilfreich sein. Einer Metaanalyse aus 60 Studien zufolge liegt die Sensitivität<br />
für die Detektion eines Morbus Crohn bei der Konstellation ASCA+/pANCA- bei 55%<br />
(Spezifität 93%), während die Sensitivität für die Detektion einer Colitis ulcerosa<br />
bei der Konstellation pANCA+/ASCA- 51% (Spezifität 94%) beträgt [2]. Die niedrige<br />
Sensitivität beider Autoantikörper macht sie allerdings als Screeninginstrumente<br />
unbrauchbar.<br />
2
Fäkale Neutrophilenmarker haben sich in der Diagnostik einer intestinalen Entzündung<br />
als hilfreich erwiesen und können als nicht-invasive Marker zur Bestimmung der<br />
Krankheitsaktivität genutzt werden. Calprotectin und Lactoferrin scheinen hierbei die<br />
höchste Sensitivität für eine intestinale Entzündung aufzuweisen und korrelieren mit<br />
dem klinischen und endoskopischen Entzündungsgrad der Colitis ulcerosa [3, 4].<br />
Calprotectin kann weiterhin als Marker für die Früherkennung von Rezidiven der Colitis<br />
ulcerosa genutzt werden [5, 6]. Naturgemäß sind sie zur Klärung der Ätiologie der<br />
Inflammation allerdings ungeeignet und können infektiöse Ursachen nicht diskriminieren.<br />
Bildgebende Verfahren<br />
Als nicht-invasives bildgebendes Verfahren hat der Ultraschall seinen Stellenwert in<br />
der Diagnostik, insbesondere beim akuten Schub sowie zur Verlaufskontrolle. In erfahrener<br />
Hand kann der hochauflösende Ultraschall sowohl die Aktivität der Erkrankung<br />
als auch die Krankheitsausdehnung zuverlässig bestimmen [7, 8]. Dabei korreliert der<br />
Ultraschallbefund gut mit der endoskopischen Aktivität und kann auch als prognostisches<br />
Verfahren für ein Therapieansprechen hilfreich sein [9].<br />
Endoskopie<br />
Die Endoskopie gehört weiterhin zu den wichtigsten diagnostischen Maßnahmen. In<br />
der Erstdiagnostik ist eine komplette Ileokoloskopie obligat. Nicht jeder akute Schub<br />
erfordert eine komplette endoskopische Abklärung, allerdings hat die Ausdehnung<br />
der Erkrankung durchaus therapeutische Konsequenz (s. Therapie). Weiterhin sollte<br />
bei therapierefraktärem Verlauf eine CMV-Colitis in der Regel mittels Immunhistochemie<br />
ausgeschlossen werden.<br />
Ein weiterer Aspekt betrifft die Karzinomprophylaxe. Insbesondere Patienten mit Pancolitis,<br />
aber auch Patienten mit Linksseitencolitis haben nach langjähriger Krankheitsdauer<br />
ein erhöhtes Karzinomrisiko. Allerdings scheint das Risiko niedriger zu liegen als<br />
bisher befürchtet [10, 11]. Bei ausgedehnter Colitis wird ab dem 8. Jahr und bei linksseitiger<br />
Colitis ulcerosa ab dem 15. Jahr empfohlen, in 1–2-jährigen Abständen komplette<br />
Koloskopien mit Entnahme von multiplen Stufenbiopsien zur Dysplasiediagnostik<br />
durchzuführen. Da das gleichzeitige Vorliegen einer PSC das Karzinomrisiko nochmals<br />
erhöht [12], werden bei diesen Patienten jährliche Überwachungskoloskopien ab dem<br />
Zeitpunkt der Diagnosestellung der PSC empfohlen.<br />
P Bei gleichzeitig vorliegender PSC<br />
werden jährliche Überwachungskoloskopien<br />
ab Diagnosestellung<br />
der PSC empfohlen.<br />
Therapie der Colitis ulcerosa<br />
Bei der Colitis ulcerosa hat die Krankheitslokalisation einen wesentlichen Einfluss auf<br />
die Therapie. Die Proktitis und die Linksseitencolitis sind einer Lokaltherapie mit Suppositorien,<br />
Klysmen oder Rektalschaum gut zugänglich, die ausgedehnte Colitis muss<br />
mit systemischen Therapeutika behandelt werden. Unterschieden werden die geringbis<br />
mäßiggradige und die schwere Colitis ulcerosa mit dem Extrem des fulminanten<br />
Schubs. Die Therapieentscheidungen sind im Folgenden in Algorithmen für die Remissionsinduktion<br />
(Abb. 1) und die Remissionserhaltung (Abb. 2) dargestellt.<br />
3
Algorithmus zur Remissionsinduktion<br />
Abb. 1<br />
Schub mit leichter bis<br />
mäßiger Aktivität<br />
Schub mit<br />
schwerer Aktivität<br />
distaler<br />
Befall<br />
ausgedehnter<br />
Befall<br />
5-ASA<br />
rektal 1–2 g/Tag<br />
5-ASA<br />
Kombination:<br />
oral 3–4 g/Tag<br />
rektal 1–2 g/Tag<br />
keine<br />
Remission<br />
Prednisolon<br />
1 mg/kg/Tag p.o./i.v.<br />
Remission<br />
keine Remission<br />
Rezidiv bei<br />
Steroidreduktion<br />
steroidrefraktärer<br />
Verlauf<br />
hohe<br />
Aktivität<br />
mäßige<br />
Aktivität<br />
steroidabhängiger<br />
Verlauf<br />
Ciclosporin<br />
2 mg/kg/Tag i.v.<br />
oder<br />
Tacrolimus<br />
0,1–0,2 mg/kg/Tag p.o.<br />
oder<br />
Infliximab<br />
5 mg/kg i.v.<br />
bei OP-Indikation<br />
bei<br />
Ansprechen<br />
bei<br />
Versagen<br />
Azathioprin<br />
2,5 mg/kg/Tag<br />
Methotrexat<br />
25 mg/Woche<br />
Chirurgie<br />
Proktokolektomie/Pouch<br />
Algorithmus zur Remissionserhaltung<br />
Abb. 2<br />
Remittierender Verlauf<br />
distaler<br />
Befall<br />
5-ASA<br />
rektal 1 g/Tag<br />
ausgedehnter<br />
Befall<br />
5-ASA<br />
oral 1,5 g/Tag<br />
bei Unverträglichkeit<br />
Rezidiv<br />
Rezidiv<br />
Schubtherapie<br />
(Remissionsinduktion)<br />
E. coli Nissle<br />
2 x 100 mg/Tag<br />
häufige Rezidive<br />
Steroidabhängigkeit<br />
Azathioprin<br />
2,5 mg/kg/Tag<br />
4
Remissionsinduktion<br />
Akuter Schub der distalen Colitis ulcerosa<br />
Im Falle eines distalen Befallsmusters wird bevorzugt eine Lokalbehandlung mit<br />
Klysmen, Schaumpräparaten und Suppositorien eingesetzt. Als wirksam haben sich<br />
5-Aminosalicylsäure (5-ASA)-Präparate und Kortikosteroide erwiesen. Dabei bietet<br />
sich die Behandlung mit Suppositorien insbesondere bei der Proctitis ulcerosa an, bei<br />
Linksseitencolitis sind eher Klysmen indiziert. In den entsprechenden Metaanalysen<br />
zur topischen Behandlung war die Therapie mit 5-ASA-Präparaten der Plazebogruppe<br />
in der Remissionsinduktion signifikant überlegen, ohne dass eine eindeutige Dosisabhängigkeit<br />
gezeigt werden konnte [13]. Bei Nichtansprechen werden 5-ASA-Präparate<br />
zusätzlich oral gegeben.<br />
Akuter Schub der ausgedehnten Colitis ulcerosa mit leichter bis mäßiger Aktivität<br />
Als effektiv in der Remissionsinduktion der ausgedehnten Colitis ulcerosa mit leichter<br />
bis mäßiger Aktivität hat sich die orale Gabe von 5-Aminosalicylaten erwiesen. In der<br />
entsprechenden Metaanalyse mit über 2000 eingeschlossenen Patienten zeigte sich<br />
die beste Wirksamkeit bei einer Tagesdosis von 3 g oder mehr [14]. Mehrere Studien<br />
belegen, dass die Gesamtdosis retardierter 5-ASA-Präparate auch einmalig pro Tag<br />
ohne Wirkungsverlust und in der Regel mit besserer Patientenadhärenz gegeben werden<br />
kann [15, 16, 17]. Bei ausgedehntem Befall ist die Kombination der rektalen und<br />
oralen 5-ASA-Therapie der alleinigen oralen Therapie überlegen [18]. Bei Therapieversagen<br />
oder Unverträglichkeit der Aminosalicylate ist ein Einsatz systemischer Steroide<br />
gerechtfertigt. Hierbei hat sich eine Dosis von 1 mg Prednisolonäquivalent/kg Körpergewicht<br />
durchgesetzt, auch wenn eine Dosis-Wirkungsbeziehung nicht belegt ist.<br />
P Die Einmalgabe der 5-ASA-<br />
Gesamtdosis ist der Mehrfachgabe<br />
mindestens gleichwertig.<br />
Akuter Schub der schweren und fulminanten Colitis ulcerosa<br />
Die Standardtherapie der schweren Colitis ulcerosa besteht in der systemischen Gabe<br />
von Steroiden. Auch hier ist keine Dosisabhängigkeit der Therapie gezeigt worden,<br />
in der Regel wird auch hier eine Dosis von etwa 1 mg Prednisolonäquivalent/kg<br />
Körpergewicht gegeben. Bei Zeichen der systemischen Beteiligung wie Fieber,<br />
Tachykardie oder ausgeprägte Anämie erfolgt in der Regel die intravenöse Gabe<br />
der Steroidtherapie.<br />
Steroidrefraktärer Verlauf<br />
Bei steroidrefraktärer Colitis ulcerosa muss eine Therapie mit einem immunsuppressiven<br />
Reservemedikament eingeleitet werden. Hier stehen nach Studienlage 3 Alternativen<br />
zur Verfügung: Dies sind die Calcineurininhibitoren Ciclosporin und Tacrolimus<br />
sowie der Anti-TNF-Antikörper Infliximab.<br />
Als erstes Medikament für diese Indikation wurde die intravenöse Dauerinfusion mit<br />
Ciclosporin etabliert. In der bisher einzigen plazebokontrollierten Studie konnten mit<br />
dieser Therapie nach 1 Woche über 80% der Patienten in Remission gebracht werden<br />
[19]. Parallel wird in aller Regel zur dauerhaften Remissionserhaltung eine Therapie mit<br />
Azathioprin eingeleitet. Langzeiterfahrungen zum Einsatz von Ciclosporin zeigen,<br />
dass über einen Zeitraum von 2 Jahren bei über 60% der Patienten eine Kolektomie<br />
vermieden werden kann [20, 21].<br />
5
Eine Alternative stellt das Makrolid Tacrolimus dar, positive Erfahrungen liegen aus<br />
einer kontrollierten [22] und mehreren unkontrollierten Studien vor [23, 24]. Ähnlich<br />
wie beim Ciclosporin kann durch diese – in der Regel oral applizierte – Therapie in<br />
etwa 80% der Fälle eine Notfallkolektomie vermieden werden. Die Remissionserhaltung<br />
wird analog zur Ciclosporintherapie nach 3–6 Monaten von langsam wirkenden<br />
Immunmodulatoren wie Azathioprin übernommen. Mit diesem Therapieregime kann<br />
ebenfalls bei etwa der Hälfte der Patienten mit einer Beobachtungsdauer von mindestens<br />
2 Jahren eine Kolektomie vermieden werden.<br />
Der Anti-TNF-Antikörper Infliximab stellt eine weitere Therapiealternative bei der<br />
steroidrefraktären Colitis ulcerosa dar. In einer kleinen plazebokontrollierten Studie<br />
konnte bei Patienten mit schwerer Colitis ulcerosa und erfolgloser intravenöser Steroidtherapie<br />
nach einer einmaligen Infusion von Infliximab bei signifikant mehr Patienten<br />
in der Infliximabgruppe (17/24) eine Kolektomie vermieden werden als in der Plazebogruppe<br />
(7/21) [25]. Diese vielversprechenden Ergebnisse führten zum Einsatz von Infliximab<br />
in 2 weiteren großen Studien bei mittelschwerer Colitis ulcerosa, den sogenannten<br />
ACT-1- und ACT-2-Studien. Nach 3 Infusionen (Woche 0, 2 und 6) wurden die<br />
Patienten in 8-wöchentlichem Abstand bis zu Woche 46 entweder mit Infliximab oder<br />
Plazebo weiterbehandelt. Die Remissionsraten unter der optimalen Dosis von 5 mg/kg<br />
Körpergewicht lagen nach 8 Wochen bei knapp 40%. Unter fortgeführter Therapie mit<br />
optimaler Dosierung konnte diese Remission allerdings nur bei etwa 20% der Patienten<br />
konstant erhalten werden [26]. Einer bisher nur in Abstractform vorliegenden Studie<br />
zufolge ist die kombinierte Gabe von Infliximab und Azathioprin gegenüber der<br />
alleinigen Gabe beider Substanzen in der Remissionsinduktion bei mittelschwerer bis<br />
schwerer Colitis ulcerosa überlegen. Eine Remission konnte im Kombinationsarm bei<br />
40% (Ansprechen 77%) der Patienten erreicht werden, während dies nur bei 22% (Ansprechen<br />
69%) der Patienten mit Infliximabmonotherapie und 24% (Ansprechen 50%)<br />
der Patienten mit Azathioprinmonotherapie der Fall war [27].<br />
Die Daten zu Adalimumab, dem humanen Anti-TNF-Antikörper, sind bei der Colitis<br />
ulcerosa enttäuschend. In einer plazebokontrollierten Dosisfindungsstudie an 390<br />
Patienten mit 2-wöchentlicher subkutaner Gabe von 4 Injektionen Adalimumab<br />
(160/80/40/40 mg bzw. 80/40/40/40 mg) erreichten unter der optimalen Dosis von<br />
160/80 mg Adalimumab nach 8 Wochen nur 18,5% der Patienten eine Remission, während<br />
mit der niedrigeren Dosierung nur bei 10% der Patienten (Plazebo 9,2%) eine<br />
Remission erreicht wurde [28]. Es bleibt abzuwarten, ob diese Ergebnisse für eine<br />
Zulassung von Adalimumab bei der Indikation Colitis ulcerosa ausreichen werden.<br />
Interessant wäre ein direkter Vergleich von Calcineurininhibitoren und Anti-TNF-Antikörpern.<br />
Hier liegt jetzt eine erste Vergleichsstudie zwischen Ciclosporin und Infliximab<br />
an 116 Patienten bei schwerer steroidrefraktärer Colitis ulcerosa vor, allerdings<br />
bislang nur in Abstractform [29]. Demnach sind beide Therapieregime in der Effektivität<br />
vergleichbar, allerdings sind die Versagerraten in beiden Armen mit 60% (Ciclosporin)<br />
vs. 54% (Infliximab) erstaunlich hoch im Vergleich zu den plazebokontrollierten<br />
Einzelstudien (s. oben).<br />
P Bei steroidrefraktärer Colitis ulcerosa<br />
können Calcineurininhibitoren oder<br />
Infliximab eingesetzt werden.<br />
Eine problematische Situation stellt die steroidrefraktäre Colitis nach Versagen dieser<br />
Reservetherapeutika dar. Es stellt sich die Frage, ob nach Versagen der ersten Reserveoption<br />
(Calcineurininhibitor bzw. Infliximab) ein weiterer Therapieversuch mit der<br />
anderen Therapieform sinnvoll ist. Sowohl die Ergebnisse für Ciclosporin als auch für<br />
Tacrolimus sind eher enttäuschend, der mittelfristige Remissionserhalt wird nur bei<br />
einem <strong>Dr</strong>ittel bzw. einem Viertel der Patienten erreicht. Dabei muss beachtet werden,<br />
dass aufgrund der langen Halbwertszeit des Infliximab zunächst die Therapie mit dem<br />
Calcineurininhibitor erfolgen sollte, eine kumulative Immunsuppression dieser beiden<br />
Stoffklassen muss unbedingt vermieden werden [30, 31]. Insbesondere das Risiko<br />
von opportunistischen Infektionen ist in dieser Situation im Vergleich zur Proktokolektomie<br />
abzuwägen.<br />
6
Besondere Aufmerksamkeit ist unter der initialen <strong>Dr</strong>eifachimmunsuppression bei<br />
steroidrefraktärer Colitis ulcerosa (Ciclosporin oder Tacrolimus oder Infliximab plus<br />
Azathioprin plus Steroide) der Entwicklung von opportunistischen Infektionen zu<br />
widmen, es wird eine Pneumocystis-Prophylaxe empfohlen [32]. In jedem Einzelfall<br />
muss bei diesem schwer kranken Patientenkollektiv der steroidrefraktären Colitis ulcerosa<br />
eine enge Zusammenarbeit zwischen Internisten und Chirurgen stattfinden. Es<br />
soll an dieser Stelle ausdrücklich betont werden, dass Nutzen und Risiko der verschiedenen<br />
Therapieoptionen, insbesondere vor jeder Therapieeskalation, gegeneinander<br />
abgewogen werden müssen. Unter keinen Umständen darf bei Versagen der immunsuppressiven<br />
Therapie der richtige Zeitpunkt zur Kolektomie versäumt werden.<br />
Remissionserhaltung<br />
Bei der Colitis ulcerosa ist in der Regel eine remissionserhaltende Therapie indiziert<br />
(Abb. 2). Therapeutika der Wahl sind hier 5-Aminosalicylate. Dies konnte durch eine<br />
Metaanalyse mit über 1000 eingeschlossenen Patienten gezeigt werden [33]. Auch in<br />
der Remissionserhaltung ist das Befallsmuster maßgeblich für die Therapie, da sich<br />
sowohl die rektale als auch die orale Applikation als wirksam erwiesen haben. Die distale<br />
Colitis ulcerosa wird am besten lokal in Form von Suppositorien oder Klysmen<br />
behandelt [13]. Bei ausgedehnter Colitis ist eine orale Darreichungsform indiziert, wie<br />
bei der Remissionsinduktion kann die Gabe der Gesamtdosis einmalig am Tag erfolgen<br />
[34, 35]. Da die Therapie mit Aminosalicylaten zu einer Risikoreduktion für die Entwicklung<br />
von Kolonkarzinomen führt, wird die Therapie meist dauerhaft weitergeführt.<br />
Als effektiv in der Remissionserhaltung der Colitis ulcerosa hat sich auch die<br />
Gabe von apathogenen Escherichia coli Nissle erwiesen. In 3 kontrollierten Studien<br />
war diese Präparation in der Remissionserhaltung erwiesen äquieffektiv zu 5-ASA-Präparaten<br />
[36, 37, 38] und stellt somit insbesondere bei Patienten mit 5-ASA-Unverträglichkeit<br />
eine Alternative dar.<br />
P 5-ASA-Präparate können auch in<br />
der Remissionserhaltung je nach<br />
Befallsmuster topisch oder systemisch<br />
eingesetzt werden.<br />
Chronisch aktiver Verlauf – Steroidabhängigkeit<br />
Die Steroidabhängigkeit beschreibt den Zustand einer Colitis ulcerosa, bei dem die<br />
Patienten nach anfänglich induzierter Remission durch hoch dosierte Steroide bei Unterschreiten<br />
einer individuell unterschiedlichen Steroiddosis ein frühes Rezidiv erleiden.<br />
Diese Situation stellt eine Indikation zur Einleitung einer immunsuppressiven<br />
Therapie dar, hier ist die Gabe von Azathioprin/6-Mercaptopurin etabliert. Neben der<br />
Wirksamkeit in der Remissionserhaltung [39] konnte der steroidsparende Effekt von<br />
1,5 mg/kg Körpergewicht Azathioprin bei steroidabhängiger Colitis ulcerosa gezeigt<br />
werden [40]. Eine von Ardizzone und Mitarbeitern publizierte kontrollierte Studie<br />
konnte die Wirksamkeit von Azathioprin bei steroidabhängiger Colitis ulcerosa gegenüber<br />
5-ASA belegen [41].<br />
Methotrexat scheint unkontrollierten Studien zufolge bei ausreichender Dosierung<br />
bei dieser Indikation ebenfalls wirksam zu sein. Aufgrund der kleinen Fallzahlen sollte<br />
eine Interpretation jedoch nur unter Vorbehalt vorgenommen werden und Methotrexat<br />
stellt bei der Colitis ulcerosa nur im Einzelfall eine Reservemedikation bei Azathioprinunverträglichkeit<br />
oder -versagen dar.<br />
7
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11
Fragen zur Colitis ulcerosa<br />
Frage 1:<br />
Welches der folgenden Medikamente gehört zur etablierten<br />
immunsuppressiven Standardtherapie der Colitis ulcerosa?<br />
EE<br />
5-Aminosalicylsäure (5-ASA)<br />
EE<br />
Sulfasalazin<br />
EE<br />
E. coli Nissle<br />
EE<br />
Methotrexat<br />
EE<br />
Azathioprin<br />
Frage 2:<br />
Welcher Parameter hat keinen direkten Einfluss auf die Therapie?<br />
EE<br />
Lokalisation der Erkrankung<br />
EE<br />
Entität der CED (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa)<br />
EE<br />
Schwangerschaft<br />
EE<br />
Schwere des Krankheitsschubs<br />
EE<br />
Dauer der Erkrankung<br />
Frage 3:<br />
Welcher diagnostische Parameter kann in der Differenzierung<br />
zwischen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa hilfreich sein?<br />
EE<br />
Calprotectin im Stuhl<br />
EE<br />
Stuhlkulturen<br />
EE<br />
Blutsenkungsgeschwindigkeit<br />
EE<br />
perinukleäre antineutrophile zytoplasmatische Antikörper (p-ANCA) im Serum<br />
EE<br />
Lactoferrin im Stuhl<br />
<strong>Falk</strong><br />
<strong>Gastro</strong>-<strong>Kolleg</strong><br />
<strong>Darm</strong><br />
Bitte beachten Sie:<br />
Bei der Beantwortung der Fragen<br />
ist immer nur 1 Antwort möglich.<br />
Die Beantwortung der Fragen und<br />
Erlangung des Fortbildungszertifikats<br />
ist nur online möglich.<br />
Bitte gehen Sie dazu auf unsere Homepage<br />
www.falkfoundation.de.<br />
Unter dem Menüpunkt <strong>Falk</strong> <strong>Gastro</strong><strong>Kolleg</strong><br />
können Sie sich anmelden und die Fragen<br />
beantworten.<br />
Bitte diesen Fragebogen nicht<br />
per Post oder Fax schicken!<br />
Frage 4:<br />
Welche Aussage zur Karzinomprophylaxe ist richtig?<br />
EE<br />
Bei der langjährigen distalen Colitis ulcerosa reicht die Sigmoidoskopie aus<br />
EE<br />
Bei ausgedehnter Colitis ulcerosa werden jährliche Vorsorgekoloskopien ab<br />
10 Jahren Krankheitsdauer empfohlen<br />
EE<br />
Bei gleichzeitig vorliegender PSC werden ab Diagnosestellung der PSC jährliche<br />
Überwachungskoloskopien empfohlen<br />
EE<br />
Bei linksseitiger Colitis ulcerosa werden jährliche Vorsorgekoloskopien ab 4 Jahren<br />
Krankheitsdauer empfohlen<br />
EE<br />
E. coli-Nissle-Präparate werden bei der Colitis ulcerosa besonders zur Karzinomprophylaxe<br />
empfohlen<br />
Frage 5:<br />
Welche Aussage ist falsch? Für 5ASAPräparate gilt:<br />
EE<br />
In der Remissionserhaltung ist die Einmalgabe der Gesamtdosis der Mehrfachgabe<br />
mindestens gleichwertig<br />
EE<br />
Beim akuten Schub ist die Einmalgabe der Gesamtdosis der Mehrfachgabe<br />
mindestens gleichwertig<br />
EE<br />
Sie sind wirksam in der Karzinomprophylaxe der Colitis ulcerosa<br />
EE<br />
Sie sind schlechter verträglich als Sulfasalazin<br />
EE<br />
Sie sind bei der distalen Colitis ulcerosa in der rektalen Applikation besser wirksam<br />
als Steroide<br />
Wichtig:<br />
Fragebeantwortung unter<br />
www.falkfoundation.de<br />
<strong>Falk</strong> <strong>Gastro</strong>-<strong>Kolleg</strong><br />
12
Frage 6:<br />
Die Koloskopie ist nicht regelhaft angezeigt<br />
EE<br />
zur initialen Therapieentscheidung, ob ein topischer Therapieversuch angezeigt ist<br />
EE<br />
bei Erstmanifestation einer chronisch entzündlichen <strong>Darm</strong>erkrankung<br />
EE<br />
zur Karzinomprophylaxe der Colitis ulcerosa<br />
EE<br />
zur Differenzialdiagnostik von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa<br />
EE<br />
zur Therapiekontrolle nach einem Colitis-ulcerosa-Schub<br />
<strong>Falk</strong><br />
<strong>Gastro</strong>-<strong>Kolleg</strong><br />
<strong>Darm</strong><br />
Frage 7:<br />
Welche der folgenden Aussagen ist falsch: Eine Kolektomie sollte in<br />
jedem Fall erwogen werden bei<br />
EE<br />
der steroidabhängigen Colitis ulcerosa mit Unverträglichkeit gegenüber<br />
Immunsuppressiva<br />
EE<br />
der fulminanten Colitis ulcerosa<br />
EE<br />
der häufig rezidivierenden, aber Immunsuppressiva-naiven Colitis ulcerosa<br />
EE<br />
schwerem steroidrefraktärem Schub der Colitis ulcerosa bei Versagen von<br />
Calcineurininhibitoren<br />
EE<br />
dem toxischen Megacolon<br />
Frage 8:<br />
Welche Aussagen sind richtig? Tacrolimus<br />
1 ist wirksam bei der steroidrefraktären<br />
Colitis ulcerosa<br />
2 stellt eine Alternative zum Ciclosporin dar<br />
3 wird in der Regel nicht mit Thiopurinpräparaten<br />
kombiniert<br />
4 hat eine längere Halbwertszeit als Infliximab<br />
5 kann oral eingesetzt werden<br />
EE<br />
Nur 3 und 5 sind richtig<br />
EE<br />
1, 4 und 5 sind richtig<br />
EE<br />
Nur 5 ist richtig<br />
EE<br />
Nur 1, 2 und 5 sind richtig<br />
EE<br />
Keine Aussage ist richtig<br />
Frage 9:<br />
Welche Aussagen sind richtig? Eine Indikation zur Immunsuppression<br />
stellen dar:<br />
1 die steroidabhängige Colitis ulcerosa<br />
2 die häufig rezidivierende Colitis ulcerosa<br />
3 die niedriggradige Dysplasie in der Vorsorgekoloskopie<br />
4 der steroidrefraktäre Schub der Colitis ulcerosa<br />
5 das gleichzeitige Vorliegen einer PSC<br />
Frage 10:<br />
Welche Aussagen sind falsch?<br />
1 Die Kolektomie stellt eine Alternative zur Immunsuppression bei steroidrefraktärer<br />
Colitis ulcerosa dar<br />
2 Azathioprin dient der Steroidreduktion bei Steroidabhängigkeit<br />
3 Methotrexat kann als Reservetherapie bei der Colitis ulcerosa eingesetzt werden<br />
4 Im Gegensatz zur Transplantationsmedizin ist unter der Kombinations-Immunsuppression<br />
bei CED das Infektionsrisiko zu vernachlässigen<br />
5 Die häufig rezidivierende, steroidpflichtige Colitis ulcerosa sollte nur mit<br />
5-ASA-Präpa raten behandelt werden<br />
EE<br />
1, 2 und 5 sind falsch<br />
EE<br />
Nur 2 ist falsch<br />
EE<br />
4 und 5 sind falsch<br />
EE<br />
Alle Aussagen sind richtig<br />
EE<br />
Alle Aussagen sind falsch<br />
EE<br />
1, 2, 4 und 5 sind richtig<br />
EE<br />
Nur 1 und 4 sind richtig<br />
EE<br />
1, 2 und 4 sind richtig<br />
EE<br />
Alle Aussagen sind richtig<br />
EE<br />
Nur 5 ist richtig<br />
13