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DREWAG nImmt BIOGAsAnlAGE In KlOtzschE In BEtRIEB

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TitelthEma<br />

06<br />

<strong>DREWAG</strong> nimmt Biogasanlage in<br />

Klotzsche in Betrieb<br />

Fast genau vor einem Jahr war der erste Baggeraushub am<br />

Standort des <strong>DREWAG</strong>-Heizkraftwerks Dresden-Klotzsche für<br />

eine neue Biogasanlage. Am 3. Dezember 2010 fand nun die<br />

feierliche <strong>In</strong>betriebnahme im Beisein von Oberbürgermeisterin<br />

Helma Orosz und der <strong>DREWAG</strong>-Geschäftsführer Reiner<br />

Zieschank und Dr. Christof Regelmann statt.<br />

Der Standort des Heizkraftwerks Dresden-Klotzsche ist aufgrund<br />

seiner Lage am nördlichen Stadtrand ideal für eine Biogasanlage<br />

mit vollständiger Wärmenutzung geeignet.<br />

Der Kraftwerksstandort ist Teil des <strong>In</strong>dustrieparks Klotzsche.<br />

Die Biogasanlage wurde auf Flächen errichtet, die nach dem<br />

Abriss des alten Heizkraftwerks Klotzsche im Jahr 2009 frei<br />

wurden. Damit ist ein einfacher Betrieb des HKW Dresden-<br />

Klotzsche und der Biogasanlage im Verbund möglich.<br />

Das Biogas entsteht in einem mehrstufigen biologischen Prozess<br />

unter Sauerstoffabschluss und bei einer Temperatur von<br />

etwa 38 – 40°C.<br />

Im BHKW-Motor wird damit elektrische Energie mit einer Leistung<br />

von 834 kW erzeugt und in das Mittelspannungsnetz<br />

der <strong>DREWAG</strong> eingespeist. Die<br />

Abwärme von 967 kW wird vollständig<br />

in das 21 km<br />

lange Fernwärmenetz Dresden-Klotzsche abgegeben und ergänzt<br />

die Versorgung von über 200 <strong>In</strong>dustrie- und Haushaltskunden.<br />

Geräusch- und Geruchsemissionen werden an der Anlage auf<br />

ein technisches Mindestmaß begrenzt.<br />

Nach einer Phase der manuellen Fahrweise und des Probebetriebes<br />

soll die Anlage Anfang des Jahres 2011 ihre volle<br />

Kapazität erreicht haben. Dann werden täglich 27 t Maissilage<br />

und 14 t Rindergülle verarbeitet und etwa 6.000 m 3 Biogas<br />

erzeugt.<br />

Die Anlage soll vollautomatisch und ohne ständige Besetzung<br />

betrieben werden. Die Überwachung erfolgt über die Leitwarte<br />

der <strong>DREWAG</strong> im HKW Dresden-Reick. Tägliche Kontrollgänge<br />

und eine ständige Prozessüberwachung sollen einen optimalen<br />

und störungsfreien Betrieb der Anlage sichern.<br />

Die Gesamtbaukosten inklusive Gaserzeugung und BHKW belaufen<br />

sich auf ca. 3,5 Mio. Euro.<br />

Durch den Einsatz der Biogasanlage ergibt sich eine CO 2<br />

-Einsparung<br />

von 3.051 Tonnen pro Jahr. Das entspricht<br />

in etwa 3.000 Photovoltaikdächern<br />

à 20 m 2 .


Wie aus Mais und Gülle Biogas entsteht<br />

Die Biomasse aus der Region kommt in einen<br />

„Reaktor“ – Bakterien wandeln sie in Gas um<br />

Wenn die Einwohner im Stadtteil Dresden-Klotzsche ihre Heizung<br />

aufdrehen und es schön warm haben oder in der Küche<br />

einen leckeren Braten zubereiten, denken sie kaum daran,<br />

dass Strom und Fernwärme auch aus Biogas produziert werden.<br />

Das wiederum ensteht aus Mais und Gülle.<br />

<strong>In</strong> Klotzsche gibt es Strom und Wärme sozusagen frisch vom<br />

Feld – umweltschonend und immer wieder nachwachsend,<br />

wie es so schön heißt. Denn die Maispflanzen, die für den Betrieb<br />

der Biogasanlage benötigt werden, wachsen jedes Jahr<br />

aufs Neue. Gülle ist ohnehin ein Abprodukt.<br />

Aber wie kommen Mais und Gülle in die Stromleitung?<br />

Den Mais ernten die Bauern aus Radeburg und Umgebung<br />

auf ihren Feldern, fertigen daraus eine Maissilage. Die kommt<br />

dann in die Vorratskammer der Biogasanlage in Klotzsche.<br />

Ebenso die Rindergülle. Je nach Bedarf wird die Silage und<br />

Gülle, auch Biomasse genannt, über ein Förderband in den Reaktor<br />

gebracht, wo sie erwärmt und kräftig durchgerührt wird.<br />

Jetzt beginnt der Arbeitstag für die Mikroorganismen. <strong>In</strong> dem<br />

warmen Gemisch fühlen sich bestimmte Bakterien richtig<br />

wohl und vermehren sich rasant. Die einzelligen Mikroorganismen<br />

leben ohne Sauerstoff und können so die in der Biomasse<br />

enthaltenen Fette und Kohlenhydrate verarbeiten.<br />

Dadurch kommt die Gärung in Fahrt und es entsteht Biogas.<br />

Um die Ausbeute zu erhöhen, kommt ein Teil des Biogases und<br />

des Gärsubstrates in einen Nachgärbehälter. Das aufsteigende<br />

Gas wird in einem Speicher aufgefangen und gereinigt und<br />

fließt dann in ein Blockheizkraftwerk (BHKW), in dem daraus<br />

Strom und Wärme produziert werden. Die Wärme wird in das<br />

Fernwärmenetz Dresden-Klotzsche eingespeist, die Energie in<br />

das Mittelspannungsnetz der <strong>DREWAG</strong>.<br />

Die verbleibenden Pflanzenreste wandern in den Gärrestbehälter<br />

und werden zwischengespeichert, bis sie als natürlicher<br />

Dünger wieder auf die Felder ausgebracht werden können.<br />

➧ ➧ ➧ ➧<br />

Biogas<br />

Titelthema<br />

07

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