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Zeittafel - Drewag

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Wo die Einwohner in einer Ferienidylle leben<br />

16 unter der lupe laubegast<br />

Im einstigen Fischerdorf Laubegast können Radler, Biertrinker, Botanikfans,<br />

Schiffsfreunde und Heimatforscher viel entdecken<br />

Am Laubegaster Elbufer macht sich eine Entenfamilie mit ihrem<br />

Nachwuchs auf zum Morgenspaziergang über die noch feuchten<br />

Wiesen. Sie laufen in Richtung einer Gruppe von Knirpsen aus<br />

dem Kindergarten, die es sich auf einer Bank gemütlich gemacht<br />

haben. Laut schnatternd hoffen sie, wie an den Vortagen, ein<br />

paar Brotkrümel zu bekommen.<br />

Das Schauspiel sorgt schnell für Aufmerksamkeit am Laubegaster<br />

Ufer. Vor der Bäckerei und auf den Bänken am Elbufer haben<br />

Radler eine Pause eingelegt. „Das Leben ist ja hier wie Urlaub“,<br />

sagen Schnellers, die aus Pirna zur Radtour nach Dresden gekommen<br />

sind und nun den Elberadweg entlang wieder nach<br />

Hause radeln wollen.<br />

Es gibt viel zu entdecken, wie die Familie bereits festgestellt hat.<br />

„Die Linde wächst aus dem Haus heraus“, sagt Junior Max ganz<br />

erstaunt und zeigt auf die Winterlinde. Sie ist nicht nur Markenzeichen,<br />

sondern auch ein Naturdenkmal in Laubegast. Sie blüht<br />

etwa zwei Wochen früher als eine Sommerlinde und ist mehr als<br />

300 Jahre alt.<br />

<strong>Zeittafel</strong><br />

1408 wird Laubegast erstmals<br />

urkundlich erwähnt.<br />

1501 erfolgt mit dem Vorwerk<br />

„Dürrhof“ und dem Gut<br />

„Fährgut“ eine Erweiterung des<br />

Ortes.<br />

1613 wird eine Schiffsmühle gebaut,<br />

deren Betrieb man 1765 wieder<br />

eingestellt hat.<br />

1747 zerstört ein Großbrand viele<br />

Gebäude.<br />

1899 erfolgt die Gründung der<br />

noch heute existierenden<br />

Schiffswerft.<br />

1836 bekommen die Laubegaster<br />

ihre erste Schule.<br />

1898 beginnt ein Schulneubau.<br />

1921 Eingemeindung nach Dresden.<br />

1925 entsteht ein Reihenhausviertel<br />

rund um den Kirchplatz.<br />

2002 trennt das Jahrhunderthochwasser<br />

Laubegast von der Außenwelt ab.<br />

2003 gründet sich der Inselfestverein.<br />

2006 wird die alte Turnhalle durch<br />

einen Neubau ersetzt.<br />

Ein paar Meter weiter studieren Helga und Ernst Gellert die Gedenktafel<br />

für Caroline Neuber am Volkshaus.<br />

Sie gehört zu den berühmten Persönlichkeiten<br />

Laubegasts, hat bis zu<br />

ihrem Tod in einem Anbau<br />

des Laubegaster<br />

Gasthofs,<br />

heute das Volkshaus, gewohnt. Neuber gilt als bedeutende<br />

deutsche Bühnenreformatorin, als Mutter der Schauspielkunst.<br />

Persönlichkeiten wie die Neuberin hat Laubegast noch mehr<br />

zu bieten. So wurde hier 1886 Amelie Beese geboren. Bekannt<br />

wurde sie als erste deutsche Motorfliegerin. Sie konnte sich<br />

gegen die Männer in diesem Job durchsetzen, absolvierte eine<br />

Flugausbildung und betrieb später selbst eine Flugschule. Hermann<br />

Krone gehört ebenso zu den Promis in Laubegast. Der Pionier<br />

der Fotografie gründete Mitte des 19. Jahrhunderts das erste<br />

fotografische Lehrinstitut Deutschlands.<br />

Es lohnt sich, Laubegast zu erkunden. Schöne Villen und schmale<br />

Gassen ziehen die Blicke an. Wer durch alle Gassen schlendert,<br />

kommt am Gerücht nicht vorbei. Was hier gemunkelt wird? Das<br />

erfährt man am besten vom Wirt. Der schenkt nicht nur reinen<br />

Wein ein. Er lässt schnell spüren, dass im Gerücht mit Tatsachen<br />

gehandelt wird. Dazu zählt freilich auch das dort selbstgebraute<br />

Bier.<br />

Frisch aufgetankt lohnt ein Abstecher weiter in den Ortskern, der<br />

wegen seiner Straßennamen auch gern Klein-Österreich genannt<br />

wird. Mittendrin der Kirchplatz. Auf dem gibt es allerdings keine<br />

Kirche. Während der Bau eines Platzes für die Kirche schnell realisiert<br />

wurde, blieb der Kirchenbau unerfüllter Wunsch.<br />

<br />

Nicht wegzudenken ist in Laubegast die Schiffswerft.<br />

Hier werden nicht nur die Dampfer der<br />

Weißen Flotte fit gemacht, sondern<br />

auch die Elbfähren immer<br />

wieder in Ordnung gebracht.<br />

Mittlerweile gibt es die<br />

Werft seit mehr als 100 Jahren.<br />

Jürgen Birkhahn


Laubegast erinnert<br />

mit groSSer Feier ans Hochwasser<br />

Seit neun Jahren gibt es in Laubegast den Inselfest-Verein.<br />

Über seine Aktivitäten sprach nonstop mit Falk Altmann vom Vereinsvorstand.<br />

unter der lupe laubegast<br />

Jeder hat dem anderen geholfen, obwohl er mit sich selbst<br />

zu tun hatte. Aus der gemeinsamen Dankesfete hat sich so<br />

ein Volksfest entwickelt. Dazu kommen längst nicht nur die<br />

Laubegaster.<br />

Herr Altmann, Laubegast liegt ja an der Elbe und nicht auf<br />

einer Insel. Wie ist der Verein auf seinen Namen gekommen?<br />

Der Name führt auf das Hochwasser von 2002 zurück. Damals<br />

war Laubegast von der Außenwelt abgeschnitten. Der Ort war<br />

eine Insel, die nur mit Booten zu erreichen war.<br />

Und das feiern Sie jetzt?<br />

Das Hochwasser nicht, aber die Zusammengehörigkeit, die Solidarität<br />

und gegenseitige Hilfe, die damals entstanden sind.<br />

Vom 12. bis 14. August findet das nächste Inselfest statt.<br />

Was steht auf dem Veranstaltungsplan?<br />

Am Programm wird noch fleißig gearbeitet. Auf jeden Fall werden<br />

traditionell die Rockys aufspielen und es wird auch wieder<br />

ein Feuerwerk geben. Ebenso wird auf vier Bühnen gute<br />

Unterhaltung geboten und auch am Rückwärtsgang halten wir<br />

fest. Dabei müssen die Teilnehmer in Kostümen rückwärts laufen.<br />

Außerdem ist eine Fahrt mit der Weißen Flotte geplant,<br />

die in Laubegast zu einer Sonderfahrt anlegt.<br />

Was macht der Verein noch?<br />

Wir organisieren unter anderem das Laubegaster Frühstück.<br />

Dazu treffen wir uns an einem Wochenende am Elbufer und<br />

frühstücken gemeinsam. Außerdem gibt es zum Weihnachtsfest<br />

eine öffentliche Bescherung durch den Weihnachtsmann.<br />

<br />

Die Fragen stellte Jürgen Birkhahn.<br />

17

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