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Politische Sozialisation - Dr. Hans Toman

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<strong>Dr</strong>. rer. soc. <strong>Hans</strong> <strong>Toman</strong><br />

e-mail: hans.toman@uni-flensburg.de<br />

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Seminar S08: <strong>Politische</strong> <strong>Sozialisation</strong> (MA)<br />

Homepage:<br />

www.dr-toman.de<br />

E-Mail:<br />

hans.toman@uni-flensburg.de<br />

toman@dr-toman.de<br />

Tel. 0461/805-2145<br />

Postfach 36 (EB)<br />

Office: EB 105<br />

Sprechstunden:<br />

Di 14:00 – 15:30 Uhr<br />

oder nach tel. bzw. E-Mail- Vereinbarung<br />

WiSe 2013/14<br />

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Seminar S08: <strong>Politische</strong> <strong>Sozialisation</strong><br />

Logo der Vorlesung<br />

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Seminar S08: <strong>Politische</strong> <strong>Sozialisation</strong> (MA)<br />

Ablauf 3. Sitzung am 19.11.2013:<br />

Kurz-Referat: Politikkompetenz<br />

Arbeit in den Projektgruppen<br />

Politik in Kindersendungen<br />

<strong>Politische</strong> <strong>Sozialisation</strong> durch Medien<br />

Politik im Unterricht bzw. in der Schule<br />

Sport, Politik und pol. <strong>Sozialisation</strong><br />

Buchempfehlung:<br />

Einführungspreis: € 5,00<br />

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Kompetenzen<br />

MA-Seminar S09: Soziale Netzwerke (TM 390822000)<br />

Der Kompetenzbegriff geht über den kognitiven Bereich hinaus und umfasst auch<br />

Handlungskompetenzen, die individuelle Orientierungen, Einstellungen und Erwartungen<br />

einschließen.<br />

Eine Kompetenz stellt im Grundsatz die Verbindung von Motivation, Einstellung, Wissen und<br />

Können im Handlungsvollzug her (Weinert, 2001).<br />

Kompetenzen beinhalten, nach allgemeiner Auffassung, alle verfügbaren Fähigkeiten und<br />

Fertigkeiten, die erforderlich sind, um gestellte Probleme und Aufgaben zu lösen.<br />

Neben den kognitiven Fähigkeiten gehören zum Begriff ‚Kompetenz‘ auch die damit<br />

verbundenen motivationalen, willentlichen und sozialen Bereitschaften.<br />

Medienkompetenz, z.B., bündelt eine Vielzahl von Fähigkeiten und Fertigkeiten.<br />

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Kompetenzen<br />

MA-Seminar S09: Soziale Netzwerke (TM 390822000)<br />

Fachkompetenz, Sachkompetenz<br />

Medienpädagogische Kompetenz<br />

Soziale Kompetenz<br />

Personal- und Selbstkompetenz<br />

Medienkompetenz - Internetkompetenz<br />

Methodenkompetenz<br />

Handlungskompetenz<br />

Technische Kompetenz<br />

Organisationskompetenz<br />

Führungskompetenz<br />

Forschungskompetenz<br />

Planungskompetenz<br />

Sprachkompetenz<br />

Theoriekompetenz<br />

Folgen und Konsequenzen<br />

Lehrpersonen bzw. Schülerinnen und Schüler befinden sich im Spannungsfeld des<br />

Netzwerkes der Kompetenzen<br />

Welches Spektrum an Kompetenzen benötigen sie, wann, wo und wie ?<br />

Ein Kompetenzkatalog z.B. dient hierbei als grundlegende Orientierung.<br />

Zielsetzung: Analyse, Förderung und Erweiterung des individuellen Kompetenzenspektrums<br />

bzw. -konzeptes<br />

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Kompetenzen<br />

MA-Seminar S09: Soziale Netzwerke (TM 390822000)<br />

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MA-Seminar S08: <strong>Politische</strong> Kompetenz<br />

Arbeitsdefinition Politikkompetenz<br />

Die Politikkompetenz umfasst im Sinne des weiten lernpsychologischen<br />

Kompetenzbegriffs von Weinert (2001) affektive, motivationale, volitionale<br />

(willentliche bzw. durch den Willen bestimmte), soziale und kognitive Bereiche.<br />

Die Politikkompetenz (mit der Domäne Politik) umfasst gleichfalls alle Bereiche der<br />

o.g. Arbeitsdefinition. Dazu zählen in der Summe die Termini Sachkompetenz,<br />

Methodenkompetenz, Medienkompetenz, Handlungskompetenz und Urteilskompetenz.<br />

Im Detail geht es hierbei um das Erwerben und Fördern von fächerübergreifenden<br />

Teilkompetenzen wie Argumentieren, Problemlösen, Darstellen, Kommunizieren,<br />

Urteilen etc. in der Auseinandersetzung mit politischen Inhalten. Inhaltsbezogene<br />

Politikkompetenzen beziehen sich speziell auf Themen wie Gemeinwohl,<br />

Kommunalpolitik, Parteien, Wahlen und andere politikwissenschaftliche<br />

Fragestellungen.<br />

Vgl. Weißeno, Georg (2008): Politikkompetenz. S. 11ff.<br />

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Arbeitsdefinition Projekte<br />

MA-Seminar S08: <strong>Politische</strong> Kompetenz<br />

Projektarbeit erlaubt die Durchführung komplexer Lernarrangements, die<br />

vielschichtige politische Problemfelder thematisieren und eine vernetzte,<br />

interdisziplinäre Herangehensweise erfordern.<br />

Dabei werden gleichermaßen Denken, Fühlen, Handeln, der Aufbau von Wissen und<br />

die Ausbildung von (methodischen) Fähigkeiten, Fertigkeiten und des<br />

Urteilsvermögens angesprochen. Dies ist in einem ganzheitlichen Lernprozess<br />

förderlich.<br />

Entscheidend geprägt hat die moderne Projektmethode der US-amerikanische<br />

Philosoph und Pädagoge John Dewey (1859 - 1952). Im Zuge der Pragmatismusbewegung<br />

entwickelte er die Methode der ‚denkenden Erfahrung‘. Eine solch<br />

"denkende Erfahrung" sollte sich prozesshaft entwickeln. Ideal dafür ist eine Irritation<br />

verursachende, noch nicht gelöste Sachlage. So begriff Dewey Mensch und Welt in<br />

Interaktion und stellte Lerninhalte und entsprechende Methodenwahl in einen engen<br />

Zusammenhang.<br />

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MA-Seminar S08: <strong>Politische</strong> Kompetenz<br />

Politikbegriff<br />

Dimensionen der Politik<br />

Dimension Erscheinungsformen Worum es geht<br />

Polity Struktur Verfassung, Institutionen,<br />

Normen<br />

Policy Inhalt Aufgaben, Ziele,<br />

Programme<br />

Politics Prozess Interesse, Konflikte,<br />

Kampf<br />

Organisation, Ordnung,<br />

Verfahrensregeln<br />

Problemlösung, Ziele,<br />

Aufgaben, Gestaltung<br />

Macht, Konflikt,<br />

Konsens, Durchsetzung<br />

Polity (engl.)<br />

Polity bezeichnet das institutionelle (z.B. verfassungsrechtlich geschaffene)<br />

Normengefüge und die sich hieraus ergebenden Ordnungen, politischen Verfahren<br />

etc. (z.B. grundgesetzliche Regelungen zum Schutz von Minderheiten). Der Begriff<br />

Polity bezeichnet die strukturelle, formelle und institutionelle Dimension von Politik.<br />

Die deutschen Bezeichnungen dafür sind Staatsorganisation bzw. institutionelle<br />

Ordnung politischer Systeme.<br />

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MA-Seminar S08: <strong>Politische</strong> Kompetenz<br />

Politikbegriff<br />

Policy (engl.)<br />

Policy bezeichnet den inhaltlichen (den materiellen) Teil von Politik, wie er im Deutschen<br />

üblicherweise durch verschiedene Politikbereiche angegeben wird (z.B. Wirtschafts-, Umwelt-,<br />

Verkehrspolitik, Bildungspolitik).<br />

Der Begriff Policy bezeichnet die inhaltliche Dimension von Politik.<br />

Im Gegensatz zur formalen (Polity) und prozeduralen (Politics) Dimension wird dort mit Policy<br />

die inhaltliche Dimension des im Deutschen mit dem diffusen Wort Politik nicht näher<br />

spezifizierten Bedeutungsraums der Regulierung gesellschaftlichen Zusammenlebens bezeichnet.<br />

Die Policy-Analyse bezeichnet den Teil der politikwissenschaftlichen Forschung, der sich mit den<br />

inhaltlichen, sachlichen Fragen der entsprechenden Politiken beschäftigt.<br />

Politics (engl.)<br />

Politics bezeichnet den aktiven, durch Verhandlung und Tausch, durch Konflikt und Konsens<br />

gekennzeichneten Prozess der politischen Gestaltung (z.B. die Politik der Parteien, der<br />

Interessenverbände). Der Begriff Politics bezeichnet die prozesshafte Dimension von Politik. Im<br />

Gegensatz zur institutionellen (Polity) und inhaltlichen (Policy) Dimension wird dort mit Politics<br />

die Dimension politischer Verfahren (beispielsweise Wahlverfahren, Abstimmungen, aber auch<br />

Lobbyismus und Öffentlichkeitsarbeit) bezeichnet.<br />

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Arbeitsdefinition Politik<br />

MA-Seminar S08: <strong>Politische</strong> Kompetenz<br />

• Politik lässt sich allgemein betrachtet als Gesamtheit aller ordnenden<br />

Einrichtungen und Prozesse der Gesellschaft beschreiben.<br />

• Politik bezeichnet jegliche Art der Einflussnahme und Gestaltung sowie<br />

die Durchsetzung von Forderungen und Zielen, sowohl in privaten als auch<br />

in öffentlichen Bereichen.<br />

• Hauptanliegen der Politik sind die Produktion und Durchsetzung<br />

allgemeinverbindlicher Entscheidungen über die Gestaltung der<br />

Gesellschaft.<br />

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MA-Seminar S08: <strong>Politische</strong> Kompetenz<br />

Arbeitsdefinition Politikkompetenz<br />

Modell<br />

Zur Konkretisierung der kognitiven Fähigkeiten bedarf es eines Modells, das die<br />

Struktur des Fachwissens in der Domäne Politik beschreibt.<br />

Ein neues theoriegeleitetes und umfassendes Kompetenzmodell identifiziert folgende<br />

vier Kompetenz-Dimensionen der Politikkompetenz:<br />

1. <strong>Politische</strong> Urteilsfähigkeit<br />

2. <strong>Politische</strong> Handlungsfähigkeit<br />

3. Fachwissen<br />

4. <strong>Politische</strong> Einstellung und Motivation<br />

Darüber hinaus lässt sich die Kompetenzdimension Fachwissen in Fachkonzepte und<br />

die anderen Dimensionen in Kompetenzfacetten untereilen.<br />

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MA-Seminar S08: <strong>Politische</strong> Kompetenz<br />

Arbeitsdefinition Politikkompetenz<br />

Modell<br />

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MA-Seminar S08: <strong>Politische</strong> Kompetenz<br />

Arbeitsdefinition Politikkompetenz<br />

1. <strong>Politische</strong> Urteilsfähigkeit<br />

<strong>Politische</strong> Urteile beziehen sich auf Aufgaben und Probleme des sozialen Nahraums,<br />

des politischen Systems sowie der internationalen Beziehungen. Darüber hinaus können<br />

politische Programme, Überzeugungen sowie politische Akteure Gegenstand politischer<br />

Urteile sein.<br />

<strong>Politische</strong> Urteile können auch normative Urteile sein, da das <strong>Politische</strong> zur Bewertung<br />

auffordert oder eine Entscheidung beziehungsweise eine inhaltliche Ausgestaltung<br />

verlangt.<br />

Die Qualität von politischen Urteilen hängt von ihrer logischen und deskriptiven<br />

Richtigkeit ebenso ab wie von der Plausibilität und Differenziertheit der vorgetragenen<br />

Begründung.<br />

Diese Kompetenzdimension beinhaltet folgende Facetten, die als unterschiedliche<br />

Urteilsarten beschrieben werden können.<br />

Die Feststellungs-, Erweiterungs-, Wert-, Entscheidungs- und Gestaltungsurteile.<br />

Feststellungs- und Erweiterungsurteile beziehen sich auf die Vergegenwärtigung und<br />

die analytische Erhellung von Sachverhalten.<br />

Quelle: APuZ 46-47/2012 S. 25<br />

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Arbeitsdefinition Politikkompetenz<br />

2. <strong>Politische</strong> Handlungsfähigkeit<br />

Handlungskompetenz lässt sich allgemein als die Gesamtheit der einer Person zur<br />

Verfügung stehenden Handlungskonzepte und Handlungsschemata bezeichnen.<br />

<strong>Politische</strong>s Handeln findet immer im Bezugssystem einer politischen Ordnung statt.<br />

Es lässt sich analytisch unterscheiden in:<br />

Kommunikatives politisches Handeln: Gespräche oder Diskussionen über Politik im<br />

sozialen Umfeld sowie die Nutzung der politischen Berichterstattung der<br />

Massenmedien. Ziele des kommunikativen politischen Handelns sind unter anderem,<br />

politisches Wissen zu erwerben, seine politische Meinung zu sagen, Freunde und<br />

Bekannte für die eigenen politischen Ansichten zu gewinnen sowie Unsicherheiten in<br />

einer komplexen und nicht unmittelbar erfahrbaren politischen Umwelt zu reduzieren<br />

Partizipatives politisches Handeln: freiwilliges, z.B. durch die Teilnahme an Wahlen<br />

und Abstimmungen über parteibezogene, Gemeinde-, Wahlkampf- und<br />

politikerbezogene Aktivitäten.<br />

Kompetenzfacetten des kommunikativen und partizipativen politischen Handelns<br />

sind: Artikulieren, Argumentieren, Verhandeln und Entscheiden.<br />

Quelle: APuZ 46-47/2012 S. 26<br />

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Arbeitsdefinition Politikkompetenz<br />

3. Fachwissen<br />

Der Kompetenzdimension Fachwissen liegt ein Wissensbegriff zugrunde, in dessen<br />

Zentrum konzeptuelles Wissen steht. Dieses unterscheidet sich sowohl von<br />

Faktenwissen als auch von fachlichem Einzelwissen.<br />

Konzeptuelles Wissen sieht von konkreten Erfahrungen ab und kategorisiert<br />

stattdessen deren Merkmale und Kennzeichen.<br />

Konzepte erlauben das Abrufen von bedeutungs- und wahrnehmungsbezogenen<br />

Wissensinhalten aus dem Gedächtnis. Wird konzeptuelles Wissen in einer<br />

Anforderungssituation abgerufen, werden die vorhandenen und zur Situation passenden<br />

Konzepte netzartig verknüpft.<br />

Quelle: APuZ 46-47/2012 S. 24<br />

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Arbeitsdefinition Politikkompetenz<br />

4. <strong>Politische</strong> Einstellung und Motivation<br />

Einstellung: eine beliebige vorbereitende kognitive Aktivität, die dem Denken oder der<br />

Wahrnehmung vorausgeht. Eine Einstellung kann die Qualität der Wahrnehmung<br />

verbessern oder hemmen.<br />

Einstellungen sind demnach individuelle Besonderheiten in der Bewertung konkreter<br />

Objekte der Wahrnehmung oder des Denkens. In diesem Sinne ist eine Einstellung<br />

gleichsam als kognitives Schema anzusehen, welches das Wissen über einen<br />

Gegenstand repräsentiert und die Verarbeitung von Informationen erleichtern, aber auch<br />

erschweren kann.<br />

Einstellungen beeinflussen Denken, Fühlen, Urteilen und Handeln.<br />

(Kognitionspsychologie)<br />

Einstellungen bezeichnen in der Politikwissenschaft Orientierungen von Menschen<br />

gegenüber politischen Objekten, die kognitive (Wahrnehmungen und Kenntnisse),<br />

affektiv/evaluative (Gefühle, Bewertungen) und konative (Handeln) Komponenten<br />

umfassen.<br />

Quelle: APuZ 46-47/2012 S. 27<br />

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Arbeitsdefinition Politikkompetenz<br />

4. <strong>Politische</strong> Einstellung und Motivation<br />

Unter Motivation versteht man in der Kognitionspsychologie das erstrebenswerte<br />

Ergebnis einer Interaktion von Person und Situation.<br />

Die aktuell vorhandene Motivation einer Person, ein bestimmtes Ziel anzustreben, wird<br />

von personenbezogenen und von situationsbezogenen Einflüssen geprägt. Dazu<br />

gehören auch die antizipierten Handlungsergebnisse und deren Folgen.<br />

Zu den personenbezogenen Einflüssen gehören vor allem implizite Motive, die<br />

einzelne Individuen von anderen unterscheiden, und explizite Motive, das heißt<br />

Zielsetzungen, die eine Person gefasst hat und verfolgt,<br />

sowie Bedürfnisse, zum Beispiel das Streben nach Wirksamkeit. Implizite Motive in<br />

der Politik sind unter anderem politisches Interesse, politisches Selbstbewusstsein,<br />

Systemvertrauen und Bürgertugenden.<br />

Quelle: APuZ 46-47/2012 S. 28<br />

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Arbeitsdefinition Politikkompetenz<br />

4. <strong>Politische</strong> Einstellung und Motivation<br />

<strong>Politische</strong>s Interesse<br />

<strong>Politische</strong>s Kompetenzgefühl<br />

Systemvertrauen<br />

Bürgertugenden<br />

Politikkompetenz im Unterricht<br />

Vorteile für Lehrpersonen und Schüler/Schülerinnen<br />

Hilfe bei:<br />

der Unterrichtsgestaltung,<br />

der Methoden- und Medienauswahl,<br />

der Formulierung von Lehraufgaben,<br />

der kriteriengeleiteten Diagnose des Lernstandes.<br />

Quelle: APuZ 46-47/2012 S. 28/29<br />

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Fragen der politischen <strong>Sozialisation</strong><br />

Ich danke für die Aufmerksamkeit !<br />

Vorlesung um 1500<br />

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Seminar S08: <strong>Politische</strong> <strong>Sozialisation</strong> (MA)<br />

Grundlagenliteratur<br />

Kapitel 1: Einleitung<br />

Kapitel 2: Arbeitsdefinitionen<br />

Kapitel 3:Mediensozialisation<br />

Kapitel 4: <strong>Politische</strong> <strong>Sozialisation</strong><br />

Kapitel 5: <strong>Sozialisation</strong> in der Familie<br />

Kapitel 6: <strong>Sozialisation</strong>sfeld Kindergarten<br />

Kapitel 7: Schulische <strong>Sozialisation</strong><br />

Kapitel 8: Peergroups<br />

Kapitel 9: Weitere <strong>Sozialisation</strong>sinstanzen<br />

Buchempfehlung:<br />

Einführungspreis: € 5,00<br />

(in EB 105 )<br />

Gruppenbildung (Eintrag in Listen)<br />

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Seminar S08: <strong>Politische</strong> <strong>Sozialisation</strong><br />

Literaturhinweise zum Thema (Auswahl und ohne Gewähr)<br />

Massing, Peter (2012): Die vier Dimensionen der Politikkompetenz. In: Aus Politik und<br />

Zeitgeschichte: <strong>Sozialisation</strong> von Kindern. Heft 46-47/2012 (12.11.12) Beilage zur<br />

Wochenzeitung ‚Das Parlament’<br />

Moegling, Klaus (2012): Ökonomische Bildung im Politikunterricht. Didaktisches<br />

Konzept, Modelle und Praxis politisch-ökonomischer Bildung. Immenhausen bei Kassel:<br />

Prolog-Verlag<br />

Richter, Dagmar (Hg.) (2007): <strong>Politische</strong> Bildung von Anfang an. BpB. Bonn, S. 36 – 53<br />

<strong>Toman</strong>; <strong>Hans</strong> (2012): Facetten der außerschulischen und schulischen <strong>Sozialisation</strong> von<br />

Kindern und Jugendlichen. Baltmannsweiler: Schneider-Verlag Hohengehren. S. 54 - 74<br />

Weißeno, Georg (Hg.) (2008): Politikkompetenz. Bonn: BpB<br />

Weißeno, Georg u.a. (2010): Konzepte der Politik – ein Kompetenzmodell. Bonn: Bpb<br />

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Seminar S08:<br />

<strong>Politische</strong> <strong>Sozialisation</strong><br />

aus: Richter, Dagmar (2007): <strong>Politische</strong><br />

Bildung von Anfang an. S. 61<br />

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Dimensionen der Grundfunktionen von Schule :<br />

aus: Richter, Dagmar (2007): <strong>Politische</strong> Bildung von Anfang an. S. 67<br />

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Seminar S08: <strong>Politische</strong> <strong>Sozialisation</strong><br />

Literaturhinweise zum Thema (Auswahl und ohne Gewähr)<br />

Beck, Gertrud (1975): <strong>Politische</strong> <strong>Sozialisation</strong> und politische Bildung in der Grundschule. Frankfurt:<br />

Hirschgraben-Verlag<br />

Böhnisch, Lothar (2006): <strong>Politische</strong> Soziologie. Opladen: Verlag Barbara Budrich<br />

Fritz, Karsten; Sting, Stephan; Vollbrecht, Ralf (Hg.) (2003): Mediensozialisation. Opladen, S. 75 - 91<br />

Grunder, <strong>Hans</strong>-Ulrich (2001): Schule und Lebenswelt. Münster u.a.<br />

Hurrelmann, Klaus; Ulich, Dieter (Hg.) (19985): Handbuch der <strong>Sozialisation</strong>sforschung, Weinheim und<br />

Basel, S. 595 - 613<br />

Kevenhörster, Paul (20083): Politikwissenschaft. Band 1: Entscheidungen und Strukturen der Politik.<br />

Wiesbaden, S. 61 – 109<br />

Reeken, Dietmar van (2007 2 ): <strong>Politische</strong>s Lernen im Sachunterricht. Hohengehren, S. 8 - 39<br />

Reinhardt, Volker (Hg.) (2010): Inhaltsfelder der <strong>Politische</strong>n Bildung. Baltmannsweiler: Schneider-Verlag<br />

Sarcinelli, Ulrich (Hg.) (1998): Politikvermittlung und Demokratie in der Mediengesellschaft. S. 124 - 145<br />

und S. 368 - 386<br />

Süss, Daniel (2004): Mediensozialisation von Heranwachsenden. Wiesbaden<br />

<strong>Toman</strong>, <strong>Hans</strong> (2012): Facetten der außerschulischen und schulischen <strong>Sozialisation</strong> von Kindern und<br />

Jugendlichen. Schüler im Unterricht verstehen. Hohengehren: Schneider-Verlag<br />

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Aufgabenstellung:<br />

Lernaktivitäten im Team (Projektarbeit):<br />

Erstellen Sie eine aussagekräftige Präsentation !<br />

1. Wählen Sie ein passendes, ein für Sie geeignetes Thema aus !<br />

2. Bitte beachten Sie folgende Kriterien:<br />

2.1 <strong>Sozialisation</strong> und Vorwissen der Schülerinnen und Schüler<br />

2.2 <strong>Sozialisation</strong> und Vorwissen der Lehrperson<br />

2.3 Formen, Merkmale und Beschreibung der politischen Beeinflussung (hinsichtlich<br />

Zielsetzung, Umfang, Intensität, Dauer)<br />

2.4 Versteckte Charaktere enttarnen<br />

2.5 Wirkung auf die betroffenen Personen – beobachtbares Verhalten<br />

3. Hinweise:<br />

3.1 Nutzen Sie die Möglichkeiten der Darstellung als Mind Map oder Concept Map!<br />

3.2 Erstellen Sie einen Projekt- und Zeitplan !<br />

3.3 Nutzen Sie Informationen aus den Texten oder (falls vorhanden) aus dem<br />

Internet !<br />

4. Stellen Sie Ihre Ergebnisse als PowerPoint-Präsentation oder Prezi grafisch dar !<br />

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Projektarbeit<br />

Gruppenarbeit:<br />

Einwahl nach Interesse (4 Gruppen)<br />

Hinweise für die Gruppenarbeit<br />

1. Austausch von E-Mail-Adressen (und ggf. Handy-Nummern) - Liste<br />

2. ‚Gruppensprecher‘ wählen<br />

3. ‚Layout-Designer‘ wählen<br />

4. Aufgaben zuordnen<br />

5. Termine koordinieren<br />

6. Konzeption für Präsentation/Zwischenbericht planen<br />

02.07. Präsentationen (3 x 25 Min.)<br />

09.02. Präsentationen (3 x 25 Min.)<br />

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