rung Gesundheitsreport 2010 Teil 1 - DNBGF
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BARMER GEK <strong>Gesundheitsreport</strong> <strong>2010</strong> – <strong>Teil</strong> I<br />
Schwerpunktthema: Gesundheitskompetenz<br />
III Gesundheitskompetenz in Unternehmen stärken, Gesundheitskultur<br />
fördern<br />
6 Gesundheit als Ressource der Zukunft<br />
Gesundheit erscheint in vielfältigen, oft miteinander konkurrierenden und in Konflikt stehenden<br />
Kontexten: Sie stellt einerseits einen hohen gesellschaftlichen Kostenfaktor mit steigender<br />
Tendenz dar – ca. 10,6 % des Bruttoinlandsproduktes (BIP) entfallen auf die Gesundheitskosten.<br />
Andererseits ist gerade die Gesundheitswirtschaft gegenwärtig der Wachstumsfaktor<br />
Nummer Eins und eröffnet damit vielen Arbeitssuchenden neue Chancen. Mit<br />
4,5 Millionen Beschäftigten ist die Gesundheitswirtschaft derzeit nicht nur die größte Branche,<br />
sondern auf sie entfallen auch ein Zehntel aller Unternehmensgründungen. Bis zum<br />
Jahr 2020 sind nach Schätzungen des Instituts für Arbeit und Technik (IAT Gelsenkirchen)<br />
bis zu 800.000 neue Jobs in der Branche möglich.<br />
Gesundheit als Humanressource für Unternehmen wird immer mehr zu einem entscheidenden<br />
Faktor zur Siche<strong>rung</strong> ihrer Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit. Insbesondere in der<br />
Diskussion um den „Demografischen Wandel“ und die Alte<strong>rung</strong> von Belegschaften gewinnt<br />
in vielen Unternehmen das Ziel an Bedeutung, die Arbeitsfähigkeit und Gesundheit der Beschäftigten<br />
zu erhalten und durch geeignete Maßnahmen betrieblicher Gesundheitsförde<strong>rung</strong><br />
(BGF) zu fördern. Die Gesunderhaltung älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />
wird in Zukunft aufgrund knapper werdender junger Arbeitskräfte auf dem Arbeitsmarkt zunehmend<br />
in den Focus des strategischen Managements von Unternehmen rücken. Hochqualifizierte<br />
Arbeits- und Füh<strong>rung</strong>skräfte – sogenannte „High Potentials“ – sind auf dem<br />
Arbeitsmarkt rar; sie sind heute oft nur noch zu gewinnen, wenn ihnen neben attraktiver<br />
Arbeit auch ein gesundheitsförderliches betriebliches Umfeld – familienfreundliche Angebote<br />
wie z.B. Betriebskindergarten, flexible Arbeitszeiten, Möglichkeiten zur <strong>Teil</strong>zeitarbeit ohne<br />
Karriereeinbußen – geboten wird.<br />
Unternehmen, die in ihrer strategischen Ausrichtung neben ihren klassischen Managementaufgaben<br />
auch die Gesundheit und Leistungsfähigkeit ihrer Beschäftigten als Unternehmensziel<br />
in den Vordergrund stellen, werden zukünftig entscheidende Wettbewerbsvorteile<br />
haben.<br />
Gesundheit ist ebenso ein hohes individuelles Gut und Sinnbild für Lebensqualität. Auch<br />
der persönliche und konsumtive Nutzen, den man aus seinem Einkommen erzielen kann,<br />
hängt vom Gesundheitszustand des Einzelnen ab.<br />
Die Kompetenz zur Erhaltung und Förde<strong>rung</strong> der Gesundheit entwickelt sich nicht in einem<br />
isolierten persönlichen Rahmen. Gesundheitskompetenz entsteht vielmehr in einem sozialen<br />
bzw. sozioökonomischen Kontext. Der persönliche Zugang zu Gesundheit und der Umgang<br />
mit ihr, die individuellen Möglichkeiten zur Bewältigung von Krankheit, das soziale<br />
Umfeld, der Arbeitsplatz, das Gesundheitssystem, die Politik sind Bereiche, die den Aufbau<br />
von Gesundheitskompetenz mitgestalten.<br />
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