rung Gesundheitsreport 2010 Teil 1 - DNBGF
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BARMER GEK <strong>Gesundheitsreport</strong> <strong>2010</strong> - <strong>Teil</strong> I Arbeitsunfähigkeitsgeschehen 2009<br />
Die höchsten Werte weisen Berufsgruppen mit eher monotonen und einseitigen Tätigkeiten<br />
auf (VerkäuferInnen) und solche, die durch psychosoziale und physische Anforde<strong>rung</strong>en<br />
und Belastungen (Krankenpflegepersonal, SozialarbeiterInnen) stark beansprucht werden.<br />
Geringe Fehlzeitenraten und eine vergleichsweise kurze Krankheitsdauer finden sich dagegen<br />
wie im Vorjahr (2008) bei Berufsgruppen, die entweder relativ vielseitige Tätigkeiten<br />
(Groß- und Einzelhandel) und/oder einen hohen Anteil an sozialer Interaktion und Kommunikation<br />
(ErzieherInnen) haben. Darüber hinaus sind es Beschäftigte in Kleinbetrieben wie<br />
z.B. SprechstundenhelferInnen in Arztpraxen, die einen vergleichsweise geringen Krankenstand<br />
aufweisen.<br />
Genauere statistische Analysen zeigen, dass die folgenden Berufsgruppen aus Tabelle 4<br />
hinsichtlich der Krankenstandsraten bzw. der AU-Dauer jeweils eine homogene Untergruppe<br />
mit ansteigenden Werten bilden, die sich statistisch signifikant (p < .05) voneinander<br />
unterscheiden:<br />
Berufe mit unterdurchschnittlichen Krankenstandsraten: Bankfachleute (3,0 %), ErzieherInnen<br />
(3,2 %), SprechstundenhelferInnen (3,3 %), Groß- und Einzelhandelskaufleute<br />
(3,3 %) und Bürofachkräfte (3,4 %).<br />
Berufe mit mittleren Krankenstandsraten: HeimleiterInnen und SozialpädagogInnen<br />
(3,7 %) und Stenographen, -typisten und MaschinenschreiberInnen (3,7 %).<br />
Berufe mit hohen Krankenstandsraten: Krankenpflegepersonal (4,5 %), SozialarbeiterInnen<br />
und -pflegerInnen (4,6 %) und VerkäuferInnen (4,7 %).<br />
Die Unterschiede zwischen den Berufsgruppen sind sehr stabil, d.h. sie haben sich in den<br />
letzten Jahren kaum verändert (vgl. dazu z.B. die BARMER <strong>Gesundheitsreport</strong>s 2006 -<br />
2009).<br />
Daraus folgt:<br />
Die in den oben aufgeführten Berufen vorhandenen psychischen, sozialen und körperlichen<br />
Anforde<strong>rung</strong>en und Belastungen haben sich offenbar in den letzten Jahren nicht wesentlich<br />
verändert, da die Beschäftigten in diesen Berufen stets ähnlich hohe Krankenstandsraten<br />
aufweisen.<br />
4.6 Struktur und Dynamik krankheitsbedingter Fehlzeiten<br />
4.6.1 Verhältnis von kurzen und langen Fehlzeiten<br />
Im Folgenden wird die in Abschnitt 3.3 bereits beschriebene Fehlzeitenstruktur genauer<br />
analysiert. Unterschieden wurden dort sechs Fehlzeitenkategorien: 1 - 3 Tage, 4 - 7 Tage,<br />
8 - 14 Tage, 15 - 28 Tage, 29 - 42 Tage und mehr als 42 Tage. In Abbildung 12 ist der prozentuale<br />
Anteil in den sechs Kategorien für die AU-Fälle und die AU-Tage dargestellt.<br />
Geht man davon aus, dass vor allem Fehlzeiten zwischen 1 - 3 Tagen eher motivational<br />
bedingt sein können, dann wird deutlich, dass dies potenziell für den größten Anteil der AU-<br />
Fälle zutreffen kann: Etwas mehr als ein Drittel aller AU-Fälle (34,7 %) dauerten weniger als<br />
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