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rung Gesundheitsreport 2010 Teil 1 - DNBGF

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BARMER GEK <strong>Gesundheitsreport</strong> <strong>2010</strong> - <strong>Teil</strong> I Arbeitsunfähigkeitsgeschehen 2009<br />

den AU-Fällen innerhalb der Diagnosegruppe „Psychische und Verhaltensstö<strong>rung</strong>en“ aufwiesen.<br />

Muskel-Skelett-Erkrankungen. Sie haben den höchsten Anteil am Krankenstand (23,0 %),<br />

weisen eine überdurchschnittliche Erkrankungsdauer (21,9 Tage) und einen hohen Anteil<br />

an den AU-Fällen (14,3 %) auf. Die Fehlzeitenrate (Krankenstand) liegt mit 6,0 % deutlich<br />

über der Gesamtrate von 3,8 % aller erwerbstätig bei der BARMER Versicherten.<br />

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nicht ohne Grund das Jahrzehnt 2000 bis<br />

<strong>2010</strong> als das „Jahrzehnt der Knochen und Gelenke“ („bone and joint decade“) ausgerufen<br />

und richtet damit besonderes Augenmerk auf eine arbeitsbezogene Erkrankung, die einen<br />

sehr hohen Anteil an krankheitsbedingten volkswirtschaftlichen Kosten hat (vgl. dazu auch<br />

den <strong>Gesundheitsreport</strong> 2008 mit dem Schwerpunktthema „Rückengesundheit“).<br />

Insbesondere für Muskel-Skelett-Erkrankungen lassen sich empirisch gesicherte Zusammenhänge<br />

zwischen psycho-sozialen Belastungen (z.B. autoritäre Füh<strong>rung</strong>, mangelnde<br />

Kommunikation, häufige Arbeitsstö<strong>rung</strong>en) und dem Ausmaß von Rückenbeschwerden<br />

nachweisen (vgl. BARMER <strong>Gesundheitsreport</strong>, 2008; Wieland, 2008; Zimolong, Elke und<br />

Bierhoff, 2008). Als verhältnis-orientierte Intervention werden deshalb auch häufig Maßnahmen<br />

gesundheitsförderlicher Arbeitsgestaltung und die Unterstützung von Füh<strong>rung</strong>skräften<br />

in gesunder Füh<strong>rung</strong> vorgeschlagen (vgl. dazu Wieland, Winizuk & Hammes, 2009).<br />

Erkrankungen des Atmungssystems. Sie haben den dritthöchsten Anteil am<br />

Krankenstand (16,0 %) und den höchsten Anteil an den AU-Fällen (32,0 %) bei einer<br />

vergleichsweise geringen Erkrankungsdauer von 6,8 Tagen. Bei Erkrankungen des<br />

Atmungssystems handelt es sich häufig um Erkältungskrankheiten, die ein Fernbleiben vom<br />

Arbeitsplatz nicht unbedingt erforderlich machen. Deshalb spielen bei der Entscheidung<br />

sich krank zu melden oft nicht nur krankheitsbezogene Gründe eine Rolle. Da der Anteil vor<br />

allem bei jüngeren Erwerbstätigen sehr hoch ist und mit dem Alter kontinuierlich abnimmt<br />

(vgl. dazu Abbildung 10, S. 26), sollten sich Präventionsmaßnahmen in Bezug auf<br />

Atemwegserkrankungen vor allem auf die jungen Erwerbstätigen konzentrieren, da bei<br />

dieser Altersgruppe mit einem hohen Wirkungsgrad präventiver Maßnahmen zu rechnen ist.<br />

4.2 Personspezifische Perspektive<br />

4.2.1 Die zehn wichtigsten Krankheitsarten nach Geschlecht<br />

Der geschlechtsspezifische Vergleich der zehn wichtigsten Krankheitsarten weist einige<br />

bemerkenswerte Besonderheiten für Erkrankungen mit hoher Erkrankungsdauer bzw. mit<br />

einem hohen Anteil am Gesamtkrankenstand auf.<br />

Muskel-Skelett-Erkrankungen haben bei Frauen einen geringeren Anteil am Krankenstand<br />

(21,8 %) und einen geringeren Anteil an den AU-Fällen (13,4 %) im Vergleich zu<br />

Männern mit 25,2 % bzw. 16,3 %. Männer sind zudem im Durchschnitt in jüngerem Alter<br />

betroffen, wobei der mittlere Altersunterschied zwischen Frauen (46,1 Jahre) und Männern<br />

(43,6 Jahre) bei Muskel-Skelett-Erkrankungen statistisch hochsignifikant (p < .001) ist.<br />

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