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rung Gesundheitsreport 2010 Teil 1 - DNBGF

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BARMER GEK <strong>Gesundheitsreport</strong> <strong>2010</strong> - <strong>Teil</strong> I Arbeitsunfähigkeitsgeschehen 2009<br />

dass für 48,1 % der BARMER Versicherten keine Arbeitsunfähigkeit vorlag. Gegenüber der<br />

AU-Quote von 50,5 % im Vorjahr 2008 ist diese somit um 1,4 Prozentpunkte gestiegen.<br />

Daraus folgt:<br />

Die Arbeitsunfähigkeits- bzw. Betroffenheitsquote ist im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen.<br />

Die Höhe der AU-Quote sagt jedoch noch nichts darüber aus, ob die Beschäftigten ohne<br />

Fehlzeiten gesund und leistungsfähig sind. Neuere Analysen zum Präsentismus zeigen:<br />

• Die Produktivitätsverluste aufgrund von Anwesenheit am Arbeitsplatz trotz fehlender<br />

Gesundheit (Präsentismus) können deutlich höher ausfallen als Produktivitätsverluste<br />

aufgrund krankheitsbedingter Abwesenheit bzw. Absentismus (vgl. Ulich, 2005).<br />

• Beschäftigte, die krank zur Arbeit gehen, tun dies insbesondere dann, wenn ihre Füh<strong>rung</strong>skräfte<br />

einen autoritären Füh<strong>rung</strong>sstil pflegen und die Arbeit gleichzeitig auch noch<br />

durch viele Stö<strong>rung</strong>en (Arbeitsunterbrechungen, unklare Aufgabenstellungen, keine<br />

Rückmeldung) gekennzeichnet ist (vgl. dazu Wieland, Winizuk & Hammes, 2009). Die<br />

Autoren bezeichnen diesen erstaunlichen Befund als „Paradoxie des Präsentismus“:<br />

Man würde ja gerade an Arbeitsplätzen mit solch negativer Charakteristik erwarten,<br />

dass die Beschäftigten hier lieber zu Hause bleiben, wenn sie krank sind.<br />

Präsentismus ist ein Thema, das in den letzten beiden Jahren verstärkt im Kontext des Betrieblichen<br />

Gesundheitsmanagements diskutiert wird. Zunehmend gibt es auch empirische<br />

Belege zur Wirkung von Präsentismus. Heraus zu heben ist hier die Whitehall II Study von<br />

Kivimäki et al. (2005): Die Forscher konnten in einer Langzeitstudie belegen, dass diejenigen<br />

männlichen Beamten (ohne Herzinfarkt in der Vorgeschichte), die während des drei<br />

Jahre langen Untersuchungszeitraumes nicht fehlten, ein doppelt so hohes Risiko hatten<br />

einen Infarkt zu erleiden wie Beamte mit moderaten Fehlzeiten.<br />

3.4.1 Vergleich zwischen Frauen und Männern<br />

Frauen haben für das Jahr 2009 mit 55 % (2008 = 53,3 %) eine deutlich höhere Arbeitsunfähigkeitsquote<br />

als Männer mit 46,9 % (2008 = 46 %). Sie liegen damit auch im Jahr 2009<br />

wieder deutlich über dem Gesamtdurchschnitt von 51,9 % (2008 = 50,5 %) aller Versicherten.<br />

Dieser Befund zeigt: Der Anteil der Frauen, die mindestens einmal pro Jahr krankheitsbedingt<br />

fehlen, ist deutlich (signifikant; p < .001) höher als derjenige der Männer; wobei sich<br />

die Erkrankungsdauer mit jeweils 13,8 Tagen im Jahresdurchschnitt nicht unterscheidet.<br />

Eine mögliche Erklä<strong>rung</strong> ist, dass Frauen häufiger zu Hause bleiben als Männer, z.B. aufgrund<br />

von Schwangerschaft, Erkrankungen ihrer Kinder oder weil sie Angehörige pflegen<br />

müssen. Generell sind berufstätige Frauen stärker belastet als Männer; sie tragen neben<br />

ihrer beruflichen Tätigkeit oft auch die alleinige Last des Haushaltes sowie der Betreuung<br />

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