rung Gesundheitsreport 2010 Teil 1 - DNBGF
rung Gesundheitsreport 2010 Teil 1 - DNBGF
rung Gesundheitsreport 2010 Teil 1 - DNBGF
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
BARMER GEK <strong>Gesundheitsreport</strong> <strong>2010</strong> – <strong>Teil</strong> I<br />
Unternehmenserfolg durch gesunde Unternehmen<br />
und Weise, wie mit den alltäglichen Arbeitsanforde<strong>rung</strong>en, Belastungen und Stressoren<br />
umgegangen wird, Themen, die hier von Bedeutung sind.<br />
Verhältnisprävention zielt als berufs- bzw. tätigkeitsbezogenes Maßnahmenbündel darauf<br />
ab, gesundheitsförderliche Ressourcen zu stärken und gesundheitsbeeinträchtigende<br />
Arbeitsbedingungen zu vermeiden. Sie umfasst Maßnahmen wie die Neu- oder Umgestaltung<br />
von Arbeitsaufgaben, der Arbeitsorganisation (z.B. Arbeitszeit, Pausengestaltung)<br />
und von Arbeitsprozessen sowie ergonomische Maßnahmen am Arbeitsplatz.<br />
Ebenso sind die Gesundheitskultur, gesunde Füh<strong>rung</strong> und die Kommunikations- und<br />
Kooperationsbeziehungen im Unternehmen und zu anderen Sozialversiche<strong>rung</strong>strägern,<br />
wie z. B. den Unfallversiche<strong>rung</strong>strägern, Ansatzpunkte verhältnis-orientierter Maßnahmen<br />
(vgl. Ulich & Wülser, 2009; Wieland, <strong>2010</strong>). Im Schwerpunktthema dieses Reports wird<br />
darauf unter dem Kapitel „Organisationale Gesundheitskompetenz“ ausführlich eingegangen.<br />
Krankheitsspezifische Prävention umfasst Maßnahmen, die sich für bestimmte Krankheitsbilder<br />
als wirksam erwiesen haben. Impfungen sind ein Beispiel, das jedem vertraut ist.<br />
Beispiele dafür, dass „Mehr Bewegung“ als Präventionsmaßnahme geeignet ist, sind<br />
Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck und Arthrose, die in engem Zusammenhang mit<br />
Übergewicht und Fettsucht stehen. Ebenso beugt Bewegung einem Herzinfarkt vor und hat<br />
sich auch als Präventionsmaßnahme für Suchtverhalten erwiesen (vgl. z.B. Sachverständigenrat<br />
für die konzertierte Aktion im Gesundheitswesen, SVR, 2001).<br />
1.1 Ursachenfelder im Fokus der betrieblichen Arbeitsunfähigkeitsanalyse<br />
Personspezifische Analysen lassen Schlussfolge<strong>rung</strong>en darüber zu, welchen Einfluss<br />
demografische Daten wie Geschlecht, Alter und Schul- und Berufsausbildung oder regionale<br />
Besonderheiten (z.B. Stadt, Bundesland) auf das Fehlzeitengeschehen haben. Frauen<br />
hatten z.B. in den letzten Jahren stets mehr Fehltage als Männer aufgrund von Muskel-<br />
Skelett-Erkrankungen (MSE) und sind in dieser Krankheitsgruppe im Durchschnitt jünger<br />
als Männer. Beschäftigte mit hoher Schul- bzw. Berufsbildung weisen in der Regel geringere<br />
krankheitsbedingte Fehlzeiten auf als Beschäftigte mit geringen Bildungsgraden. Bei<br />
Kenntnis von Personengruppen mit spezifischen krankheitsverursachenden Merkmalskonstellationen<br />
lassen sich Gesundheitsförde<strong>rung</strong>smaßnahmen gezielt darauf abstimmen.<br />
Berufs- bzw. tätigkeitsspezifische Analysen geben Aufschluss darüber, welchen Stellenwert<br />
die mit der Arbeitstätigkeit alltäglich verbundenen (psychischen und körperlichen)<br />
Anforde<strong>rung</strong>en und Belastungen für das Arbeitsunfähigkeitsgeschehen haben.<br />
So zeigt z. B. die Forschung zur „Rückengesundheit“, dass Berufe mit einseitigen, sich oft<br />
wiederholenden Tätigkeiten und zugleich geringen Entscheidungs- und Handlungsspielräumen<br />
ein hohes Risikopotenzial für Muskel-Skelett-Erkrankungen darstellen (vgl. z.B.<br />
Lundberg, 1994; Mühlpfordt & Richter, 2003; Wieland, 2008). Darüber hinaus sind es psychosoziale<br />
Anforde<strong>rung</strong>en und Belastungen, die als Risikofaktor für MSE angesehen werden,<br />
sowie Tätigkeiten mit vorwiegend (schweren) körperlichen Belastungen und solche,<br />
5