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Plattentektonik und Vulkanismus

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Hergestellt von Mitgliedern der Arbeitsgruppe „Petrologie der Ozeankruste“, Fachbereich 5, Universität Bremen: www.ozeankruste.de


<strong>Plattentektonik</strong> <strong>und</strong> Magmatismus<br />

• Spreizungsachsen sind Bereiche, in denen neuer<br />

Ozeanboden durch <strong>Vulkanismus</strong> produziert wird<br />

• Subduktionszonen sind Bereiche, wo Platten aneinander<br />

stossen, dabei wird eine nach unten in den Erdmantel<br />

gedruckt. Auf der an der Oberfläche bleibenden Platte tritt<br />

dabei <strong>Vulkanismus</strong> auf<br />

• Hotspots (gezennzeichnet mit * auf vorheriger Seite) sind<br />

Vulkane in der Mitte einer Platte, sie lassen Spuren auf der<br />

Platte, die die Plattenbewegung markieren.<br />

Alle Vulkane haben als Ursache Schmelzen im Mantel


Schmelzen im Mantel<br />

Allgemein liegt das<br />

Temperaturprofil des Mantels<br />

(Geotherm) im Feststoffbereich,<br />

d.h. keine Schmelze ist<br />

vorhanden. Der Mantel ist unter<br />

normalen Umständen ein<br />

plastischer Feststoff, der sich<br />

langsam (cm/Jahr) verformen läßt<br />

(vergleichbar in seinen<br />

Eigenschaften mit kaltem Asphalt<br />

oder Kerzenwachs bei<br />

Zimmertemperatur)


Schmelzen im Mantel<br />

Es gibt zwei Möglichkeiten, den<br />

Mantel zum Schmelzen zu<br />

bewegen.<br />

• Heiße Materie ohne Wärmeverlust von<br />

unten nach oben zu bewegen (durch<br />

Druckverminderung wird der Schmelzpunkt<br />

herabgesetzt).<br />

• Den Schmelzpunkt des Mantels (Solidus)<br />

zu verringern durch Zugabe z.B. von<br />

Flüssigkeiten (Wasser, CO 2<br />

).<br />

Beide Effekte sind auf der Erde<br />

Ursachen für Magmatismus.


Spreizungsachsenvulkanismus<br />

Abb. aus „Volcanoes: A planetary perspective“ Francis 1993 Oxford Univ. Press<br />

Die Platten bewegen sich in verschiedenen Richtungen (Pfeile) mit<br />

verschiedenen Geschwindigkeiten (Pfeillängen). Die höchsten Spreizungsraten<br />

findet man zur Zeit im Pazifik zwischen der Pazifik- <strong>und</strong> der Nazcaplatte. Am<br />

langsamsten spreizen die Platten nördlich von Island.


Spreizungsachsenvulkanismus<br />

Wegen des Auseinanderziehens der Platten wird warmer Mantel von der Tiefe ins<br />

Flachere gezogen. Da Gesteine schlechte Wärmeleiter sind, kühlt die aufsteigende<br />

Masse trotz sehr langsamen Aufstiegs (nur einige cm im Jahr) nicht wesentlich ab,<br />

die Wärme aus der Tiefe wird „mitgebracht“ (senkrechter grüner Pfeil auf<br />

Druck/Temperatur Diagramm, vorherige Seite). In ca. 80km Tiefe ist der Solidus<br />

erreicht, das Schmelzen beginnt.


Spreizungsachsenvulkanismus<br />

Die entstehenden Schmelzen (Magmen, Dichte ca. 3,0g/cm 3 ) sind<br />

leichter als das Mantelgestein (Peridotit, Dichte ca. 3,3g/cm 3 ) <strong>und</strong> steigen<br />

deshalb auf. Obwohl Magmen über ein relativ breites Gebiet produziert<br />

werden, werden sie während ihres Aufstieges zur Achse hin fokussiert.<br />

Das Dreieck (untere Seite liegt in ca. 80km Tiefe, Kantenlänge ca.<br />

160km) zeigt das Volumen, in dem Magmen produziert werden, alle<br />

Magmen werden anschließend direkt oberhalb der Spitze des Dreiecks<br />

am Meeresboden eruptiert.


Spreizungsachsenvulkanismus<br />

Die Achsenvulkane am<br />

Meeresboden treten als<br />

langgezogene Rücken<br />

auf (hier als<br />

bathymetrische Karte,<br />

dreidimensional<br />

dargestellt). Sie sind in<br />

unregelmäßigen<br />

Intervallen entlang<br />

Transformstörungen<br />

versetzt (oben im Bild,<br />

„Clipperton Transform<br />

Fault“ beschriftet).


Spreizungsachsenvulkanismus<br />

Transformstörungen versetzen die<br />

Spreizungsachse. Der Verlauf der<br />

Störung ist parallel zur<br />

Plattenbewegungsrichtung.<br />

Entlang der Störung bewegen sich<br />

die Platten horizontal aneinander<br />

vorbei. Entlang<br />

Transformstörungen finden die<br />

stärksten Erdbeben der<br />

konstruktiven Plattengrenzen statt.<br />

Detail der Karte von der nächsten Folie


Spreizungsachsenvulkanismus<br />

Die Form der Spreizungsachse ändert sich mit<br />

der Spreizungsrate. Bei sich langsam<br />

spreizender Achsen (Spreizungsraten bis 5-8<br />

cm/Jahr) sitzt der aktive Vulkan in einem Tal<br />

(unten links im Profil gezeigt, rechts als<br />

topographische Karte vom äquatorialen<br />

Atlantik dargestellt). Bei sich schnell<br />

spreizender Achsen stellt der Vulkan die<br />

höchste bathymetrische Stelle dar.<br />

Vergrößert auf der vorherigen Folie


Spreizungsachsenvulkanismus<br />

Magma kann unter Wasser nicht weit fließen, durch die Abkühlung bildet<br />

sich sofort eine feste Aussenhaut am Lavafluss. Die Haut ist meist glasig<br />

<strong>und</strong> wird immer wieder von nachfließendem Magma aufgerissen. Der<br />

Magma eruptiert entweder wie Zahnpasta (untere Bildhälfte) oder in Form<br />

von Kissen (obere Bildhälfte, immer noch mit der Austrittsstelle verb<strong>und</strong>en).


Spreizungsachsenvulkanismus<br />

Lavaröhren<br />

Ein Haufen Kissenlaven<br />

Die Spreizungsachsenlaven sind meistens Basalte, ein<br />

dunkles Gestein mit hohen Gehalten an Silizium, Aluminium,<br />

Magnesium <strong>und</strong> Eisen. Experimente unter hohem Druck <strong>und</strong><br />

Temperatur haben gezeigt, dass Basalt als Schmelze<br />

entsteht wenn man Mantelgestein zu 10% aufschmilzt (siehe<br />

nächste Seite). In den Basalten sind oft Kristalle von Olivin<br />

(Mg 2 SiO 4 ) <strong>und</strong> Plagioklas (CaAl 2 Si 2 O 8 ) zu finden.


Das Diagramm zeigt schematisch<br />

die Entstehung von Basaltmagma.<br />

Das Mantelgestein Granatlherzolith<br />

(unten, bestehend aus<br />

grüngelbliche Olivin- <strong>und</strong><br />

Orthopyroxenkristalle,<br />

dunkelgrüne Klinopyroxenkristalle<br />

<strong>und</strong> rote Granatkristalle)<br />

wird teilweise geschmolzen. Es<br />

entsteht ein basaltische Schmelze<br />

(ca. 10-20 Volumenprozent des<br />

Ausgangsgesteines) <strong>und</strong> ein<br />

Residuum (Harzburgit, mit fast<br />

ausschließlich Olivin <strong>und</strong><br />

Orthopyroxen, 80 Volumenprozent<br />

des Ausganggesteines). Die<br />

Granat- <strong>und</strong> Klinopyroxenkristalle<br />

im Ausgangsgestein haben am<br />

meisten zur Schmelze beigetragen.


Spreizungsachsenvulkanismus<br />

Alle Bilder auf dieser Seite © Woods Hole<br />

Oceanographic Institute science.whoi.edu/DiveDiscover/<br />

Das heiße Magma im Untergr<strong>und</strong> treibt eine heftige<br />

Wasserzirkulation durch Konvektion an. Kaltes Wasser<br />

dringt an den Rückenflanken ein (1), wird erwärmt <strong>und</strong><br />

reagiert mit den Gesteinen (2, 3, 4), so dass eine saure,<br />

sauerstofffreie <strong>und</strong> metallhaltige Lösung entsteht. Diese<br />

hydrothermale Lösung erreicht schließlich Temperaturen<br />

um 370°C (5) <strong>und</strong> steigt wegen einer geringeren Dichte<br />

auf (6). Auf dem Weg zur Oberfläche (6) <strong>und</strong> bei Kontakt<br />

mit dem Meerwasser (7) werden Metallsulfide<br />

ausgeschieden. Beim Austritt (7 <strong>und</strong> Fotos) erzeugen<br />

diese Ausscheidungen trübes Wasser, sog. „Schwarzer<br />

Raucher“.


Spreizungsachsenvulkanismus<br />

Weiße Krebse<br />

Riesenmuschel<br />

Auf <strong>und</strong> um die Schwarzen Raucher leben viele Tiere <strong>und</strong> Pflanzen, die als<br />

Hauptenergiequelle nicht die Sonne sondern die magmatische Wärme nutzen. Sie<br />

enthalten meist symbiotische Mikroorganismen, die die Schwefelwasserstoffe in den<br />

austretenden schwefeligen Lösungen oxidieren <strong>und</strong> die gewonnene Energie für die<br />

Produktion von Kohlenwasserstoffen nutzen. Besonders unempfindlich gegenüber<br />

Temperaturschwankungen müssen die Tiere sein, einige Würmer zum Beispiel können<br />

Temperaturunterschiede zwischen ca. 80°C am „Fuß“ <strong>und</strong> 2°C am „Kopf“ standhalten!<br />

Blinder Fisch<br />

Alle Bilder auf dieser Seite © Woods Hole<br />

Oceanographic Institute science.whoi.edu/DiveDiscover/<br />

Rohrwürmer


Subduktionsvulkanismus<br />

An Subduktionszonen werden Ozeanplatten zurück ins<br />

Erdinnere recycelt. Die Ozeanplatte hat sowohl während<br />

des Hydrothermalismus kurz nach ihrer Entstehung als<br />

auch während der Jahrmillionen, als sich der Meeresboden<br />

gebildet hat, viel Wasser in sich aufgenommen. Das<br />

Wasser ist sowohl in Form von Flüssigkeit als auch in<br />

verschiedenen Mineralen (wie Tone, Amphibole, Glimmer)<br />

vorhanden. Bei der Erwärmung der subdukzierten Platte<br />

während des Abtauchens wird das Wasser freigesetzt. Es<br />

dringt in den darüberliegenden Mantel hinein <strong>und</strong><br />

verursacht eine Schmelzpunkterniedrigung. Dadurch fängt<br />

der Mantel an zu schmelzen.<br />

Oben: Tolbachik Vulkan, Kamchatka, Rußland. Rechts:<br />

Profil durch einer Subduktionszone mit kontinentale<br />

Kruste. Beide aus Davidson et al. 1997 „Exploring Earth“<br />

Prentice Hall


Subduktionsvulkanismus<br />

Vom Buch „<strong>Vulkanismus</strong>“ von H.-U.<br />

Schmincke, Wiss. Buchgesellschaft<br />

Das Wasser, das in der Tiefe den Mantel zum Schmelzen bringt, löst sich bei dem hohen Druck in den Magmen (ähnlich<br />

wie CO 2 in Mineralwasser). Die Magmen steigen wegen ihrer geringeren Dichte relativ zum Mantel auf, der Druck nimmt<br />

ab. Im flachliegenden Magmareservoir ist der Druck so gering, dass das Wasser nicht mehr in Lösung gehalten werden<br />

kann (Gasfreisetzung). Die „Sprudelflasche“ wird geöffnet, aus Magma wird ein Magma+Dampf Gemisch. Die<br />

entstehenden Dampfblasen dehnen sich explosionsartig aus <strong>und</strong> reißen das Magma auseinander (Fragmentierung), zwei<br />

getrennte Phasen (Magma <strong>und</strong> Dampf) entstehen. Der Vulkanschlot wirkt wie ein Kanonenrohr, glühende Magmabrocken<br />

(Pyroklastika - „pyro“ = Feuer, „Klasten“ = Stücke) werden hinausgeschleudert. Geschwindigkeiten von bis zu 600m/s sind<br />

in der Gasschubregion gemessen worden. Luft wird in der Gasschubregion reingesaugt <strong>und</strong> durch Kontakt mit den<br />

Lavabrocken <strong>und</strong> Asche erhitzt. Das Luft+Asche Gemisch erreicht eine geringere Dichte als die umgebende Luft, die<br />

Eruptionssäule steigt konvektiv auf. Langsam kühlt die Säule mit zunehmender Höhe ab, die Dichte gleicht sich die der<br />

umgebenden Luft an. Die Aschewolke wird von den Winden weiter transportiert.


Subduktionsvulkanismus<br />

Pyroklastische Ströme<br />

Ströme fließen die Flanken von Mount Mayon, Phillipinen herunter<br />

Film eines Stromes auf Martinique, Antillen<br />

Pyroklastische Ströme sind Lawinen vulkanischer Asche <strong>und</strong> -blöcke, die auf ein Kissen von<br />

erhitzter Luft gleiten. Sie sind heiß (300-700°C) <strong>und</strong> schnell (> 100km/Std.). Sie können sehr<br />

große Blöcke transportieren (unten links, die Ablagerungen eines solchen Stromes) <strong>und</strong> nicht<br />

mal Stahlbeton kann ihnen standhalten (unten rechts). Sie entstehen an vielen<br />

Subduktionsvulkanen entweder durch seitlichen Kollaps einer Lavakuppel oder am Ende einer<br />

Eruption wenn, da heiße Materie nicht mehr<br />

aus dem Schlot gefördert wird, der konvektive<br />

Teil der Eruptionssäule (siehe vorherige Seite)<br />

kollabiert.<br />

Mount St Helens. Pyroklastischer Strom<br />

(oben) <strong>und</strong> Ablagerungen (unten)<br />

Pyroklastischer Ströme vom El<br />

Chichon, Mexiko, haben<br />

umliegenden Täler verwüstet.<br />

Auch Betonopfähle hielten nicht<br />

stand.


Subduktionsvulkanismus<br />

30 Sek<strong>und</strong>en im<br />

Leben eines Vulkans:<br />

Die Eruption vom<br />

18.05.1980<br />

Siehe übernächste Seite<br />

Der sog. Lateral Blast hat die Umgebung<br />

verwüstet (siehe nächste Folie)


Subduktionsvulkanismus<br />

Der Lateral Blast (seitlich<br />

gerichtete Explosion) machte<br />

ein Urlaubsparadis zu<br />

Mondlandschaft binnen<br />

einiger Sek<strong>und</strong>en.<br />

Neben dem Lateral Blast richteten<br />

Schlammlawinen (Mudflows),<br />

pyroklastische Ströme <strong>und</strong> Schuttlawinen<br />

(debris avalanches) große Schäden an.<br />

Schlammlawinen sind an allen<br />

schneebedeckten Vulkanen eine große<br />

Gefahr, da die Vulkanhitze den Schnee zu<br />

Wasser umwandelt, das sich dann mit<br />

Asche zu einer zähflüssigen Masse<br />

vermischt. Die Schlammmassen fliessen<br />

die Hänge hinunter <strong>und</strong> reissen alles mit<br />

sich.


Subduktionsvulkanismus<br />

Mount St Helens am<br />

18.05.1980 tagsüber<br />

Es gibt im Netz viele Information zu dieser<br />

Eruption. Versuchen Sie http://<br />

vulcan.wr.usgs.gov/Volcanoes/MSH/ (US Geological Survey)<br />

www.fs.fed.us./gpnf/mshnvm/ (National Park Forestry Service)<br />

volcano.<strong>und</strong>.nodak.edu (Volcano World)<br />

Vom Buch „<strong>Vulkanismus</strong>“ von H.-U.<br />

Schmincke, Wiss. Buchgesellschaft


Subduktionsvulkanismus<br />

Vorschlag zu einer Projektarbeit „Mount St Helens“<br />

A. Eruptionssäulen (Mathematik, Geographie, Biologie, Chemie). Wie weit kann Asche<br />

transportiert werden? Welche Faktoren spielen eine Rolle. Berechnung von ballistischen<br />

Bahnen für Lavastücke - wie weit können sie fliegen? Wie hoch werden die<br />

Eruptionssäulen? Welche Partikelgröße findet man in diesen Höhen? Beziehungen<br />

Partikelgröße - Entfernung von Vulkan, Windeinfluß. Effekte der Asche auf das menschliche<br />

Leben. Flugzeuggefährdung. Wiederbesiedelung von Vulkanlandschaften durch Pflanzen,<br />

Tiere, Verwitterungsprozesse <strong>und</strong> -raten für die Pyroklastika. Alle Informationen hierzu gibt<br />

es auf den genannten Web-Seiten<br />

B. Pyroklastische Ströme (Physik, Geschichte, Mathematik). Historische Ereignisse (Mt<br />

Pelée Martinique, Pompeii, St Helens). Bewegungsmechanismus, Reichweite, Temperatur<br />

(thermische Kapazität Luft gegen Lava, Messen??). Ablagerungen. Viele Information hierzu<br />

findet man im Schmincke-Buch


Hotspot-<strong>Vulkanismus</strong><br />

Es gibt eine Art von <strong>Vulkanismus</strong>, der nicht an den Plattenrändern, sondern im<br />

Intraplattenbereich vorkommt, der sog. Hotspot-<strong>Vulkanismus</strong>. Typisch für solche<br />

Aktivität ist eine Kette von Vulkanen, die oft, wie bei Hawaii oder den Kanaren,<br />

Inseln bilden. Die Vulkanaktivität scheint mit einem unter der Platte liegenden<br />

stationären Schmelzherd verb<strong>und</strong>en zu sein, da beobachtet wird, dass das Alter der<br />

Vulkane in der Kette mit Entfernung vom aktiven Vulkan zunimmt (siehe Bild, links).<br />

Solche Hotspot-Ketten sind in allen Ozeanen zu finden, aber besonders gut im<br />

Pazifik zu sehen (unten rechts).


Hotspot-<strong>Vulkanismus</strong><br />

Hotspot-Vulkane zeigen meist eine ruhige<br />

Eruptionsart, nur selten kommen<br />

Eruptionssäulen wie bei den Subduktionsvulkanen<br />

vor. Auch Lavafontänen, wie rechts<br />

gezeigt, erreichen maximal einige h<strong>und</strong>ert<br />

Meter. Gr<strong>und</strong> für das ruhige Verhalten ist, dass<br />

die Hotspot-Laven relativ wasserarm <strong>und</strong><br />

dünnflüssig sind. Statt bei der Eruption zu<br />

explodieren (siehe Subduktionsvulkanismus),<br />

fliessen sie als Lavaströme über große<br />

Entfernungen<br />

La Palma, Kanaren. Foto A. Klügel<br />

Mauna Loa, Hawaii von der Stadt Hilo aus gesehen


Hotspot-<strong>Vulkanismus</strong><br />

Die Lava (bei den meisten Hotspot-Vulkanen<br />

ist es Basalt) fliesst in engen Kanälen über<br />

die Landschaft (links). Eine Kruste bildet sich<br />

auf der fliessenden Lava <strong>und</strong> wirkt wie eine<br />

Decke. Die Lava im Kanal bleibt heiss (ca.<br />

1200°C) <strong>und</strong> kann dadurch weit vom Schlot<br />

fliessen. Am Ende des Flusses bildet die<br />

Lava entweder eine blockige Masse (unten<br />

links), sog. „A´a Lava“ oder fliesst<br />

zungenförmig (unten rechts) als „Pahoe hoe<br />

Lava“ aus. Beide Namen kommen aus dem<br />

Hawaiianischen


Hotspot-<strong>Vulkanismus</strong><br />

Ursache für den Hotspot-<strong>Vulkanismus</strong><br />

sind vermutlich heisse aufsteigende<br />

Ströme im Mantel, sog. Plumes.<br />

Plumes haben sich als schwer<br />

nachzuweisen herausgestellt. Erst in<br />

letzter Zeit hat seismische<br />

Tomographie (wie Röntgen-<br />

Tomographie im Krankenhaus, nur die<br />

Erde ist der Patient <strong>und</strong><br />

Erdbebenschallwellen sind die<br />

Strahlen) die Dichteunterschiede<br />

zwischen dem warmen Plume <strong>und</strong> dem<br />

kälterem Mantel sichtbar gemacht. Das<br />

Bild zeigt die Mantelstruktur unter<br />

Island bis 350km Tiefe (Achsenstriche<br />

sind 50km), hervorgehoben ist ein<br />

Bereich wo reduzierten<br />

Schallgeschwindigkeiten auf weniger<br />

dichtes -<strong>und</strong> daher vermutliche<br />

wärmeres - Mantelmaterie hindeuten.


Hotspot-<strong>Vulkanismus</strong><br />

Auch unter Europa werden Plumes als Ursache für<br />

den jungen <strong>Vulkanismus</strong> (z.B. Eifel, Rhön,<br />

Zentralmassif in Frankreich) vermutet.<br />

Tomographische Untersuchungen haben einige<br />

der Plumes sogar nachgewiesen.<br />

Vulkane des Osteifels. Von Uni. Münster Webseite, Foto G. Hofbauer<br />

Chaine des Puys, Zentralmassif, Frankreich. Von Uni. Münster<br />

Webseite, Foto G. Hofbauer<br />

Seismische Tomographie unter Zentraleuropa. Von Schmincke „<strong>Vulkanismus</strong>“


Weitere Quellen<br />

Alles über Vulkane:<br />

http://www.uni-muenster.de/Chemie/MI/museum/Vulkane/Uebersicht.htm<br />

Hawaii<br />

http://www.nps.gov/havo/<br />

http://www.soest.hawaii.edu/GG/hcv.html<br />

Vulkane Weltweit<br />

http://volcano.<strong>und</strong>.nodak.edu/<br />

http://vulcan.wr.usgs.gov/Volcanoes/


Zum Schluß eine Bitte<br />

Die Entstehung solcher Unterlagen ist ein iteratives Prozess<br />

<strong>und</strong> wir sind daher für die Weiterentwicklung der Unterlagen<br />

auf Ihre Hilfe angewiesen. Vielleicht zielen wir an Ihren<br />

Interessen <strong>und</strong> Bedürfnissen als naturwissenschaftlicher<br />

Lehrer vorbei. Vielleicht finden Sie die Unterlagen prima.<br />

Haben Sie Anregungen, Kritik, Vorschläge oder Interesse an<br />

weiteren Informationen, dann kontaktieren Sie uns einfach.<br />

Wir sind zu erreichen unter:<br />

Tel: 0421 218 9205/9471<br />

Fax: 0421 218 9460<br />

email: cwdevey@uni-bremen.de<br />

web: www.ozeankruste.de

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