Monikas Einsichten - DiveInside

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31.12.2013 Aufrufe

Monikas Einsichten gängen gegen eine Strömung oder wenn ein schwächerer Taucher unbedingt seinen schnelleren Tauchpartner folgen möchte. Auch an Land gerät man hin und wieder aus der Puste. Kein Mensch würde deswegen großes Aufheben machen. Warum auch, der Betreffende wird sich ein wenig verschnaufen und nichts Dramatisches passiert. Warum ist es dann so gefährlich, wenn ein Taucher aus der Puste kommt? Da ist zunächst der psychische Faktor. Wie wir bereits wissen, tritt beim Tauchen der Verstand des Menschen einen Schritt zurück und lässt den unterbewussten Gefühlen mehr Raum. Strengt sich ein Taucher an und erhöht dabei seine Atemfrequenz, tritt oft ein unangenehmes Druckgefühl im Brustbereich auf. Im lebensfremden Element Wasser, bauen sich durch diese kleine Unbehaglichkeit, die man an Land kaum beachten würde, Ängste auf. Da nun der Verstand im Bu c h e r h ä lt l i c h d i r e k t b e i d e r Au t o r i n, a u f Wu n s c h m i t Wi d m u n g: m o n i ka .r a h i m i@g m x .d e (10,00 € i n k l.Po r t o) o d e r ü b e r w w w .a m a z o n.d e Schneckentempo arbeitet, ist er auch nicht fähig, den Ursprung der Ängste richtig zu deuten. Eine vernünftige Überlegung wäre: „Wenn ich mich weiter so abstrample, komme ich aus der Puste. Ich muss meine Atmung beruhigen und dann im gemäßigtem Tempo weiter tauchen.“ Doch stattdessen wird die Furcht geschürt: „Eine stärkere Macht versucht mir die Kontrolle über mein Vorwärtskommen zu entreißen“ oder „mein Partner lässt mich mutterseelenallein in einem fremden Element zurück“. Diese unbewussten Ängste verleiten den Taucher dazu, unkontrolliert gegen die Strömung anzukämpfen oder den Partner noch schneller zu folgen. Dann kommen die physischen und physiologischen Aspekte ins Spiel. Je größer die Tauchtiefe, desto dichter ist die Atemluft. Bei einer zu schnellen Atmung entstehen durch den erhöhten Strömungswiderstand Luftwirbel in den Bronchiolen, die den Gasaustausch in den Alveolen stören. Es kommt zu einer Hypoventilation (das Gegenteil von Hyperventilation), wobei der Kohlendioxidgehalt (CO2) ansteigt. Damit wird ein Teufelkreis geschlossen. Der hohe CO2-Spiegel lässt einen Lufthunger entstehen, der den Taucher veranlasst, noch schneller zu atmen. Das CO2 vermehrt sich und der Taucher hat das Gefühl nicht genügend Luft zu bekommen, obwohl der Sauerstoffgehalt im Blut ausreichend ist. Ein Panikaufstieg mit angehaltener Luft ist in dieser Lage vorprogrammiert. Diese wohl gefährlichste Panik, lässt sich nur vermeiden indem man die Ursache kennt, seinen Verstand schärft, bewusst atmet, sich energiesparend bewegt und seine Grenzen erkennt. Offensichtliche Anzeigen dafür, dass einem Taucher die Strömung zu stark oder das Tempo zu schnell ist, sind kräftige Schwimmbewegungen mit den Armen. Dann wird es höchst Zeit, eine Pause einzulegen oder zumindest langsamer zu paddeln. Eine effektive Maßnahme bei Tauchern, die bereits auf der Schwelle zum Überatmen stehen, ist ein Druck auf die Luftdusche. Der plötzliche Luftschwall, unterbricht für einen Schreckmoment die hastige Atmung, signalisiert aber gleichzeitig, dass genügend Luft vorhanden ist. Im der nächsten Ausgabe geht es um den Horror des „Maskeausblasen“. 32

<strong>Monikas</strong> <strong>Einsichten</strong><br />

gängen gegen eine Strömung oder wenn ein<br />

schwächerer Taucher unbedingt seinen schnelleren<br />

Tauchpartner folgen möchte.<br />

Auch an Land gerät man hin und wieder aus der<br />

Puste. Kein Mensch würde deswegen großes Aufheben<br />

machen. Warum auch, der Betreffende wird<br />

sich ein wenig verschnaufen und nichts Dramatisches<br />

passiert.<br />

Warum ist es dann so gefährlich, wenn ein Taucher<br />

aus der Puste kommt?<br />

Da ist zunächst der psychische Faktor. Wie wir<br />

bereits wissen, tritt beim Tauchen der Verstand<br />

des Menschen einen Schritt zurück und lässt den<br />

unterbewussten Gefühlen mehr Raum.<br />

Strengt sich ein Taucher an und erhöht dabei<br />

seine Atemfrequenz, tritt oft ein unangenehmes<br />

Druckgefühl im Brustbereich auf. Im lebensfremden<br />

Element Wasser, bauen sich durch diese kleine<br />

Unbehaglichkeit, die man an Land kaum beachten<br />

würde, Ängste auf. Da nun der Verstand im<br />

Bu c h e r h ä lt l i c h d i r e k t b e i d e r Au t o r i n, a u f Wu n s c h<br />

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Schneckentempo arbeitet, ist er auch nicht fähig,<br />

den Ursprung der Ängste richtig zu deuten. Eine<br />

vernünftige Überlegung wäre: „Wenn ich mich<br />

weiter so abstrample, komme ich aus der Puste.<br />

Ich muss meine Atmung beruhigen und dann im<br />

gemäßigtem Tempo weiter tauchen.“ Doch stattdessen<br />

wird die Furcht geschürt: „Eine stärkere<br />

Macht versucht mir die Kontrolle über mein Vorwärtskommen<br />

zu entreißen“ oder „mein Partner<br />

lässt mich mutterseelenallein in einem fremden<br />

Element zurück“.<br />

Diese unbewussten Ängste verleiten den Taucher<br />

dazu, unkontrolliert gegen die Strömung anzukämpfen<br />

oder den Partner noch schneller zu folgen.<br />

Dann kommen die physischen und physiologischen<br />

Aspekte ins Spiel. Je größer die Tauchtiefe, desto<br />

dichter ist die Atemluft. Bei einer zu schnellen Atmung<br />

entstehen durch den erhöhten Strömungswiderstand<br />

Luftwirbel in den Bronchiolen, die den<br />

Gasaustausch in den Alveolen stören. Es kommt zu<br />

einer Hypoventilation (das Gegenteil von Hyperventilation),<br />

wobei der Kohlendioxidgehalt (CO2)<br />

ansteigt. Damit wird ein Teufelkreis geschlossen.<br />

Der hohe CO2-Spiegel lässt einen Lufthunger entstehen,<br />

der den Taucher veranlasst, noch schneller<br />

zu atmen. Das CO2 vermehrt sich und der Taucher<br />

hat das Gefühl nicht genügend Luft zu bekommen,<br />

obwohl der Sauerstoffgehalt im Blut ausreichend<br />

ist. Ein Panikaufstieg mit angehaltener Luft ist in<br />

dieser Lage vorprogrammiert.<br />

Diese wohl gefährlichste Panik, lässt sich nur vermeiden<br />

indem man die Ursache kennt, seinen Verstand<br />

schärft, bewusst atmet, sich energiesparend bewegt<br />

und seine Grenzen erkennt.<br />

Offensichtliche Anzeigen dafür, dass einem Taucher<br />

die Strömung zu stark oder das Tempo zu schnell ist,<br />

sind kräftige Schwimmbewegungen mit den Armen.<br />

Dann wird es höchst Zeit, eine Pause einzulegen<br />

oder zumindest langsamer zu paddeln.<br />

Eine effektive Maßnahme bei Tauchern, die bereits<br />

auf der Schwelle zum Überatmen stehen, ist ein<br />

Druck auf die Luftdusche. Der plötzliche Luftschwall,<br />

unterbricht für einen Schreckmoment die hastige<br />

Atmung, signalisiert aber gleichzeitig, dass genügend<br />

Luft vorhanden ist.<br />

Im der nächsten Ausgabe geht es um den Horror<br />

des „Maskeausblasen“.<br />

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