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Frauentauchen 10 Ein Bericht von Annerose Bürger-Mildenberger
- Seite 2 und 3: Frauentauchen • Du kannst keine D
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<strong>Frauentauchen</strong><br />
10<br />
Ein Bericht von Annerose Bürger-Mildenberger
<strong>Frauentauchen</strong><br />
• Du kannst keine D18 tragen...<br />
• Wieso behängst Du Dich wie ein<br />
Weihnachtsbaum?<br />
• Mit so einer Ausrüstung kannst Du<br />
nicht tauchen…<br />
• Sie werden Dich zerreißen, wenn Sie<br />
Deine Ausrüstung sehen...<br />
• Die Ausrüstung ist viel zu schwer...<br />
• Bist Du tiefengeil?<br />
• So taucht man nicht...<br />
• Was willst Du denn da unten?<br />
• Mit Luft geht es doch genau so gut...<br />
• Mit Dir können wir keine langen<br />
Grundzeiten machen...<br />
• Du verstehst das sowie so nicht...<br />
• So etwas kann einem doch keinen<br />
Spaß machen...<br />
• Bist Du blond?<br />
• Als Frau hat man beim technischen<br />
Tauchen nichts verloren…<br />
• Was Du musst üben? Bei mir klappt<br />
das sofort und immer...<br />
• Auf die solltest Du aber gut aufpassen…<br />
• Du hast doch kein richtiges Brevet...<br />
• Für was brauchst Du denn so einen<br />
Kurs, wenn Du keine 100m tauchen<br />
willst, ist doch unnötig...<br />
• Mit Dir kann man keine xy m tauchen...<br />
Solche Sprüche und noch vieles mehr hört man als<br />
Frau im technischen Tauchen immer wieder....<br />
Ich wage mit diesem Artikel den Versuch einer Beschreibung,<br />
wie ich zum Trimix- und Höhlentauchen<br />
gekommen bin und mit welchen Problemen Frau<br />
in diesem Bereich kämpft.<br />
Wie kommt man als Frau dazu so viel Kram<br />
ins Wasser zu schleppen?<br />
Ich tauche schon lange. Mit mehr als mit einem<br />
Rückenpaket ins Wasser zu gehen, war eigentlich<br />
immer, genau das, was ich nie vorhatte. Die beladenen<br />
Taucher hatte ich eher belästert. Jedoch<br />
wurden im Laufe der Zeit meine Tauchgänge immer<br />
länger. Da es Ziele gibt, die tiefer liegen, wurden<br />
auch die Dekozeiten immer länger. Bei den tieferen<br />
Tauchgängen merkte ich ab und an, dass ich nicht<br />
100% klar im Kopf war.<br />
Von Trimix und Dekoverkürzung hatte ich schon<br />
gehört und mich auch etwas eingelesen. So kam<br />
es, dass ich irgendwann meine ersten Versuche mit<br />
Poormans-Mix machte (Helium-Luft-Mischung). Zur<br />
Art und Weise schreibe ich hier lieber nichts – es<br />
war einfach nicht der Hit! Da mein Mann keine Lust<br />
hatte in der Richtung weiter zu experimentieren,<br />
blieb es erstmals beim gemäßigten Lufttieftauchen.<br />
Doch im weiteren Verlaufe der Zeit wurden<br />
die Dekozeiten noch länger und ich fragte mich<br />
mehrmals: „Geht dies nicht auch kürzer?“<br />
Die Mat e r i a l s c h l a c h t b e i m Hö h l e n ta u c h e n u n d d a s<br />
Ge w i c h t d e r Au s r ü s t u n g, schrecken v i e l e Fr a u e n v o m<br />
Einstieg in diese faszinierende Fo r m d e s Ta u c h e n s a b.<br />
Ich traf auf einen außerhäuslichen Tauchpartner,<br />
der mit Tx 21/35 tauchte und Dekoverkürzung<br />
praktizierte. Wir machten unsere Tauchgänge: er mit<br />
TMX, ich mit Luft. Ein EAN 50 zur Dekoverkürzung<br />
gesellte sich schnell zu meiner Pressluftflasche. Der<br />
Gedanke „das mit dem Trimix“ zu probieren, kam<br />
recht schnell wieder hoch.<br />
Dann erreichte mich das Angebot eines Bekannten<br />
mich auf einen Trimixtauchgang mitzunehmen.<br />
Ich habe bei dem TG ganz klar den Unterschied<br />
gemerkt. Aber leider auch ein paar Dinge bezüglich<br />
Tauchgangsplanung und Tauchgangsdurchführung<br />
gelernt, die ich auf diese Art und Weise nicht hätte<br />
lernen wollen. Daneben kamen mir Beschreibungen<br />
von Tieftauchgängen mit Pressluft zu Ohren, die<br />
mich sehr nachdenklich machten.<br />
Somit wuchs in mir die Erkenntnis, dass Veränderungen<br />
in Sachen Tauchen nötig werden. Ich wollte<br />
wissen, was ich mache. So meldete ich mich zu<br />
einem Triox und Nitrox** Kurs an. Nitrox**, da ich<br />
den Umgang mit Stageflaschen verbessern wollte<br />
und Triox, um etwas mehr über das Trimixtauchen<br />
zu lernen. Der Trioxkurs brachte mich in vielen Bereichen<br />
nicht weiter. Im später folgenden Nitrox**<br />
habe ich im Gegensatz dazu viel gelernt. Basierend<br />
darauf habe ich einiges an meiner Ausrüstung<br />
verändert.<br />
Ich stellte fest, dass immer noch viel fehlt und noch<br />
viel zu lernen war. Ein weiterer Kurs musste folgen<br />
und so machte ich mich auf die Suche nach einem<br />
geeigneten Trimix-Tauchlehrer (TL). Die schlechten<br />
Erfahrungen im Triox-Kurs sensibilisierten mich bei<br />
der Auswahl. Der TL sollte natürlich unterrichten<br />
was er selbst taucht. Sprichwort: „Wein trinken und<br />
Wasser predigen“. Schließlich fündig geworden, folgte<br />
nach einer intensiven Vorbereitungszeit der Adv.<br />
Trimixkurs; ein Jahr nach den Triox und Nitrox**-<br />
Kursen. Zwischendurch machte ich außerdem den<br />
„Fehler“, mich mal in eine Höhle mitnehmen zu<br />
lassen. Dies hatte ungeplanterweise 2007/2008<br />
einen Intro Cave Kurs zur Folge.<br />
Ursprünglich wollte ich nur die Dekozeiten verkürzen.<br />
Dies hat eine Kettenreaktion ausgelöst, mit<br />
habe nicht zu rechnen war. Dazu zählt auch die<br />
Erkenntnis, dass sich Stage-Flaschen außerhalb und<br />
innerhalb des Wassers rasant vermehren. Meine Art<br />
zu Tauchen hat sich unerwartet stark und schnell<br />
verändert.<br />
Die Haven und einige andere Wracks waren ein erster<br />
Motivator für das technische Tauchen. Die Wracks<br />
konnte ich nur erreichen, wenn ich mein Wissen<br />
und meine Art des Tauchens neu ausrichte.<br />
Ich treibe mich noch nicht lange im technischen<br />
Tauchen rum, sehe dass immer noch Platz für Verbesserungen<br />
ist und arbeite dran. Einige Wunschtauchziele<br />
habe ich mir bereits angeschaut, an<br />
andern arbeite ich noch.<br />
Männer beim technischen Tauchen:<br />
Hilfsbereit oder mit Doppelflaschen und<br />
Stages geboren?<br />
Frauen beim technischen Tauchen... Es gibt sie,<br />
sogar mehr als Mann denkt, aber sie sind immer<br />
noch eine verschwindend geringe Minderheit.<br />
Normalerweise taucht deshalb Frau mit Männern<br />
als Tauchpartner.<br />
11
<strong>Frauentauchen</strong><br />
Ich habe für mich die Männer in 2 Klassifikationen<br />
unterteilt.<br />
Die Männer mit denen ich gerne tauchen gehe!<br />
Sie behandeln Frau gleichberechtigt, sind nicht<br />
fehlerfrei und für Diskussionen offen.<br />
Die Andern: Machos, die mit Doppelflaschen auf<br />
dem Rücken geboren, fehlerfrei sind, alles können<br />
und wissen. Typisch für sie ist, dass sie auf jeden<br />
herabblicken und immer etwas zum Bemängeln<br />
finden.<br />
Wie geht Frau damit um?<br />
Ich habe mich anfangs mit diesen schwarz gekleideten<br />
Machos sehr schwer getan. Manch einer hat<br />
mich schwer zum Grübeln gebracht. Einer davon<br />
hatte es fast geschafft mich zu überzeugen, dass<br />
technisches Tauchen nichts für Frauen ist.<br />
Gott-sei-Dank gibt es genügend Herren in dem<br />
Bereich gibt, die anders sind.<br />
Zu den erfreulichen Ausnahmen zählten, der<br />
Mann bzw. die Männer ...<br />
..., der sich Zeit für einen Kaffee nahm, mir viele<br />
Ratschläge gab, als ich nicht wusste, ob ich in<br />
dem Bereich tauchen soll.<br />
..., die mir manch eine Frage beantwortet haben und<br />
es nicht als selbstverständlich gesehen haben,<br />
dass man alles weiß.<br />
..., die nicht geringschätzig auf meine Ausrüstung<br />
herabgesehen haben und meinten es gibt nur<br />
die eine einzig wahre Ausrüstung. Sie konnten<br />
ihre Meinung begründen und haben mir mehr<br />
als einen Tipp für Veränderungen gegeben. Frau<br />
ist auch lernfähig.<br />
..., die die verschiedenen Themen unter dem Aspekt,<br />
„Gedankenanstöße“. Frau kann von Erfahrungen<br />
profitieren, durchdiskutiert haben.<br />
..., die die dazu stehen können, nicht fehlerfrei zu<br />
sein und auch noch Platz für Verbesserungen<br />
haben.<br />
Frau wächst im Laufe der Zeit<br />
an diesen Erfahrungen.<br />
Mein Motto: „Frau muss nicht mit jedem tauchen<br />
gehen, Mann auch nicht.“ Ich tauche gerne mit<br />
männlichen Tauchpartnern. Wobei zu meinen regelmäßigen<br />
Tauchpartnern eine Frau gehört, die<br />
tapfer mit mir den Höhlentauchkurs überlebt hat<br />
und mit mir in Zukunft weitere Höhlen erkunden<br />
möchte.<br />
Wieso nicht?<br />
Wie anfangs beschrieben, es gibt viele Vorurteile.<br />
Um die Frage mit einer Gegenfrage zu<br />
beantworten. Wieso nicht?<br />
• Wieso darf eine Frau nicht Ziele in tieferen Regionen<br />
haben? Sei dies ein Wrack, eine Höhle oder<br />
eine Steilwand.<br />
• Wieso sollen die tiefen Regionen der Gewässer<br />
oder die wassergefüllten Höhlen, nur den Männern<br />
vorbehalten sein?<br />
• Was können Männer besser oder fällt ihnen leichter<br />
als einer Frau?<br />
• Der einzige Punkt, der mir dazu einfällt, ist die<br />
Kraft. Sie können mehr Ausrüstung tragen. Aber<br />
was sonst??<br />
• Mit was kämpft Frau beim technischen Tauchen?<br />
Gewicht der Ausrüstung<br />
Die Ausrüstung, die Frau bei technischen Tauchgängen<br />
ins Wasser trägt, ist schwer und umfangreich.<br />
Als ich angefangen habe meine Ausrüstung zu<br />
verändern, war der erste nette Hinweis: „Kauf Dir<br />
eine D12 und es passt“. So richtig konnte ich mich<br />
damit nicht anfreunden. Ich suchte erstmals nach<br />
(leichteren) Alternativen, fand aber keine.<br />
Beim Üben und Tragen der Ausrüstung wurde<br />
mir bewusst, dass etwas Kraft fehlt. Regelmäßiges<br />
Krafttraining war hier die Lösung, schon konnte ich<br />
meine Ausrüstung leichter handhaben.<br />
Trotzdem schaue ich weiterhin, dass ich meine<br />
Ausrüstung so wenig wie möglich trage. Wann<br />
immer möglich verwende ich einen Beachrolly.<br />
Ein Hilfsmittel, mit dem ich die Ausrüstung ans<br />
Wasser ziehe und erst dort aufnehme. Sollte das<br />
nicht möglich, laufe ich mehrmals. Ich überlege mir<br />
vorher ganz genau, ob es mir der Tauchplatz wirklich<br />
Wert ist, dort zu tauchen bzw. Stage-Flaschen<br />
plus D12 hinzuschleppen. Weiterhin versuche ich<br />
die Ausrüstung nicht am Boden anzuziehen. Als<br />
Hilfsmittel habe die Leiter eines Tauchpartners<br />
nachgebaut.<br />
Die Ausrüstung, die ich brauche, kann ich selbst<br />
händeln. Aber es ist angenehm eine kleine Hilfestellung<br />
zu bekommen, z.B. eine Hand am Gerät,<br />
wenn man eine Bootsleiter hochsteigt. Der Ausstieg<br />
aus dem Wasser kann hoch sein. Es dauerte ein<br />
Weilchen bis Frau gelernt hat, diese Hilfestellungen<br />
anzunehmen bzw. zu akzeptieren. Es macht<br />
das Frauenleben deutlich einfacher, ohne das Ego<br />
zu ramponieren. Ein „Miteinander“ hat auch beim<br />
technischen Tauchen seinen Platz.<br />
Im Laufe der Zeit bemerkt man die kleinen Unterschiede<br />
im Teamtauchen. Kommt das Hilfeangebot<br />
noch zu einem Zeitpunkt, wo Hilfe noch möglich<br />
beziehungsweise sinnvoll ist? Oder erst wenn der<br />
Andere sicher sein kann, dass ein „nein“ kommt?<br />
Zu zweit geht es auf jeden Fall leichter.<br />
Das Gewicht einer D12 plus Stage-Flaschen reicht<br />
mir – diesen Beschluss habe ich gefasst. Auch wenn<br />
die Anzahl der mitzunehmenden Stages gewachsen<br />
ist... Es bedeutet im Umkehrschluss, dass gewisse<br />
Tauchgänge für mich nicht machbar sind. Da es aber<br />
in dem Bereich, in dem ich tauche, für mich noch so<br />
viel zu sehen gibt, sehe ich das nicht als besonders<br />
schlimm. Natürlich kenne ich auch Damen, die sich<br />
an die größeren Flaschenpakete wagen.<br />
Pinkeln im Trocki<br />
Längere Tauchgangsdauer, Dehydration als ein Risikofaktor<br />
der Dekompressionserkrankung, Harndrang<br />
beim Tauchen und Dekompressionsverpflichtung,<br />
12<br />
Foto mitte: Urs Anliker
<strong>Frauentauchen</strong><br />
die Frau nicht aus dem Wasser lässt... Alles Faktoren,<br />
die dazu führen, dass Frau sich überlegen muss, wie<br />
löse ich das Problem – „Pipi machen im Trocki“. Der<br />
Mann ist anatomisch für dieses Problem besser<br />
gebaut. Die Lösung für ihn ist simpel. Bei der Frau<br />
ist es dagegen schwerer, aber nicht unlösbar.<br />
Es geistert überall rum, dass der Blasenkatheter eines<br />
der Mittel ist, um das Problem zu lösen. Nach einer<br />
persönlichen Nutzen-Risikoananlyse, bin ich klar<br />
zum Schluss gekommen, dass der Blasenkatheter<br />
keine gute Lösung ist. Ein Dauerkatheter ist selbst<br />
schwer zu legen und es besteht die Gefahr einer<br />
aufsteigender Harnwegsinfektionen. Nach dem<br />
Entfernen des Katheters ist es möglich, dass man<br />
Schwierigkeiten hat natürlich Urin zu lassen.<br />
Hilfsmittel<br />
Der erste Treffer bei der Lösungssuche sind<br />
Windeln und der zweite externe Urinableiter.<br />
Windeln muss man mögen. Weiter haben sie ein<br />
limitiertes Fassungsvermögen. Es besteht die Gefahr,<br />
dass sie überquellen. Sie fassen aber deutlich mehr<br />
als man denkt. Die Qualitätsunterschiede (Absorptionsvolumen)<br />
zwischen den Marken und Ausführungen<br />
sind groß. So muss man testen, bis man die<br />
für sich am besten geeignete Windel findet.<br />
Externe Urinableiter, ein Beutel, der mit einer<br />
selbsthaftenden Hautschutzfolie versehen ist. Er<br />
wird nach der Rasur des Intimbereiches aufgeklebt.<br />
Der Urinableiter, ein Hilfsmittel, das ich nur<br />
vom Tauchen kenne. In über 20 Jahren Tätigkeit<br />
in der Pflege habe ich ihn noch nie anderweitig<br />
eingesetzt gesehen. Als Krankenschwester hege<br />
ich gegen Klebeteile eine natürliche Skepsis. Weiter<br />
schreckt mich der hohe Preis von 10 Euro pro<br />
Stück ab. Ich kenne Damen, die die Teile erfolgreich<br />
einsetzen, aber auch solche mit schlechten<br />
Erfahrungen.<br />
Irgendwie konnte dies nicht alles sein, es muss<br />
eine bessere Lösung existieren. Die Suche mit Hilfe<br />
einiger anderer Damen begann.<br />
Boardtoilette<br />
Dieser Einsatz stammt aus der Segelfliegerei und ist,<br />
wenn man den Anschluss etwas modifiziert, für das<br />
Tauchen im Trockenanzug geeignet. Die Boardtoilette<br />
wird vor den Harnauslass gelegt und mittels eines<br />
gut sitzenden Slips oder einer Miederhose fixiert.<br />
Als Schutz sollte man eine Slipeinlage verwenden,<br />
die aber meistens nicht gebraucht wird.<br />
She-P<br />
Aufklebbares, wieder verwendbares Latex-Teil mit<br />
Reservoir, das mit Klebepaste oder Sprühkleber nach<br />
einer Rasur des Intimbereichs aufgeklebt wird.<br />
She-we go Poseidon<br />
Dieses Wunderwerk der männlichen Technik konnte<br />
ich auf der Boot bewundern. Es war mir (und den<br />
anderen anwesenden Frauen) sofort klar, dass dieser<br />
teure Phallusersatz nur ein Mann konstruiert<br />
Ei n fa c h e r e x t e r n e r Ur i n a b l e i t e r:<br />
Zu dieser einfachen, a b e r n i c h t billigen<br />
Lö s u n g g i b t es unterschiedlichste<br />
Er fa h r u n g e n.<br />
Bo a r d t o i le t t e : En t w i c k e lt f ü r d i e<br />
Segelfliegerei ist dieses Ur i n a l<br />
a u c h b e i m Ta u c h e n ein p r a k t i k a b l e s<br />
Hilfsmit tel.<br />
haben konnte. Nach meiner Meinung kann das Teil<br />
nicht funktionieren. In jedem Fall gibt es billigere<br />
Methoden nass im Trocki zu werden.<br />
Das Gespräch mit dem Erfinder hat mich ebenfalls<br />
nicht überzeugt. Mit Schrittgurt nicht verwendbar,<br />
keine Bewegungen beim Pinkeln und nur in senkrechter<br />
Wasserlage nutzbar.<br />
Welches Hilfsmittel für die Frau geeignet ist, muss<br />
jede Frau selbst probieren. Alle Varianten haben<br />
ihre Vor- und Nachteile. Am einfachsten ist es die<br />
ersten Erfolge und Misserfolge in häuslicher Umgebung<br />
zu machen.<br />
Bei den Einmal-Artikeln sind kostenlose Probeexemplare<br />
von den Herstellern erhältlich. Weitere Fragen<br />
von Damen zu dem Thema gerne per Privatmail.<br />
Gruppen- bzw. Teamdruck<br />
Gruppen- und Teamdruck: Ein Thema, das<br />
Männer und Frauen gleichermaßen betrifft!<br />
Ich sehe diesen Druck für technische Tauchgänge<br />
als sehr kontraproduktiv, natürlich auch für alle<br />
anderen Arten von Tauchgängen. Weil alle „etwas“<br />
machen, muss es für mich nicht unbedingt richtig<br />
sein bzw. muss ICH es auch machen.<br />
Um ein Beispiel zu bringen: Taucher A und B<br />
machen zusammen einen Trimixtauchgang. Bei<br />
dem Tauchgang gibt es viele Kleinigkeiten die nicht<br />
passen. In der Summe nichts Schlimmes. Taucher<br />
A bricht den Tauchgang ab, Taucher B will nicht.<br />
Nach der Diskussion unter Wasser geht es über<br />
Wasser weiter. Für Taucher B muss beim nächsten<br />
Sh e -P: Die wieder ver wendbare<br />
Lat e x f o r m m i t Reser voir w i rd a u f d e n<br />
r asier ten Intimbereich a u f g e k l e b t.<br />
Tauchgang alles klappen, der Rest ist unwichtig. Wie<br />
geht es Taucher A beim nächsten Tauchgang? Ist<br />
da der Teamdruck nicht kontraproduktiv?<br />
Jeder kann einen Tauchgang zu jeder Zeit abbrechen,<br />
sei dies im Vorfeld oder auch unter Wasser.<br />
Mit den Rahmendaten eines Tauchgangs müssen<br />
alle Taucher einverstanden sein. Der Tauchgang<br />
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wird dem schwächsten Taucher angepasst. All das<br />
wird schon im ersten Tauchkurs vermittelt. Wieso<br />
soll dies bei den anspruchsvollen Tauchgängen<br />
nicht mehr gelten?<br />
Wenn der Druck dazu führt, dass ein Tauchgang<br />
gemacht wird, den einer nicht oder zu mindest<br />
nicht so will, kann ein kleines Problem schnell recht<br />
groß beziehungsweise unlösbar werden.<br />
Gehen Frauen anders an technische<br />
Tauchgänge ran?<br />
Eine Frage, die sich meiner Meinung nach schwer<br />
beantworten lässt. Die Bandbreite ist bei Frauen und<br />
Männern sehr groß. Es gibt eine Tendenz - Frauen<br />
müssen sich meiner Meinung nach weniger beweisen.<br />
Der typische „Längenvergleich“ fehlt.<br />
Ich persönlich tauche tief, weil ich zu einem Ziel<br />
möchte, und nicht weil ich unbedingt 100m im<br />
Logbuch stehen haben muss.<br />
Für mich gibt es gewisse „No-Gos“ beim Tauchen,<br />
zum Beispiel die (Nicht-)Akzeptanz von Tauchgangsabbrüchen<br />
oder auch das Suchen eines Tauchpartners<br />
unter Wasser, da dieser meint „eigene Wege<br />
gehen zu müssen“.<br />
Die Tauchpartner, die ich habe, haben eine ähnliche<br />
Einstellung; egal ob Frau oder Mann.<br />
Ausblick<br />
Trimix- bzw. Höhlentauchen hat einiges an meiner<br />
Art zu tauchen verändert. Die Ausrüstung ist mehr<br />
und anders geworden. Die Tauchgänge sind länger<br />
und auch tiefer geworden. Meistens ist es nur noch<br />
ein Tauchgang am Tag. Die Wege zum Tauchplatz<br />
sind weiter geworden. Höhlen oder tiefere Seen<br />
liegen nicht direkt vor meiner Haustür. Ich gehe<br />
aber immer noch gerne in flachen See um die Ecke<br />
tauchen und helfe bei der Ausbildung im Verein.<br />
Ich freue mich auf weitere Tauchgänge mit meinen<br />
Tauchpartnern und Tauchpartnerinnen und auf das<br />
Betauchen weiterer Tauchziele. AM<br />
Hö h l e n ta u c h e n e r f o r d e r t e i n e Me n g e a n Au s r ü s t u n g. Kein<br />
Au s s c h lu s s g r u n d f ü r d i e Damenwelt: d i e verbor genen Welten<br />
s i nd f ü r b e id e Geschlechter gleichermassen faszinierend.<br />
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