Standorte und Flugfelder der Königlich-Bayerischen Fliegertruppe ...
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Blätter zur Geschichte <strong>der</strong> Deutschen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt XIX<br />
Die ersten Unterkunfts- <strong>und</strong> Wirtschaftsgebäude<br />
für eine zukünftige Kaserne wurden<br />
ab Mai 1913 errichtet, <strong>und</strong> auch ein Eisenbahnanschluss<br />
wurde in dieser Zeit vorangetrieben.<br />
Ab September 1913 folgen zwei<br />
weitere große Flugzeughallen, diesmal gemauert,<br />
südlich <strong>der</strong> bereits bestehenden.<br />
Eine dieser Hallen diente zunächst als Werft<br />
<strong>und</strong> erhielt später einen Werkstättenanbau.<br />
Nach Kriegsbeginn 1914 wurden die fliegerischen<br />
Aktivitäten in Schleißheim immer<br />
weiter verstärkt. Immer mehr Flugzeugführer<br />
<strong>und</strong> Beobachter mussten ausgebildet werden.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e vor dem Hintergr<strong>und</strong> des<br />
Hindenburg- (1916) sowie Amerika-<br />
Programms (1917) wurden die Kapazitäten<br />
stark erhöht. In Schleißheim wird die FEA I<br />
eingerichtet. Es entstanden neue Materiallager,<br />
Motorenprüfstände <strong>und</strong> schließlich auch<br />
ein MG-Schießplatz.<br />
Im Mai 1916 wurde die Beobachterschule<br />
organisatorisch von <strong>der</strong> Fliegerschule getrennt<br />
<strong>und</strong> erhielt ein neues Lehrgebäude,<br />
das sie sich mit <strong>der</strong> ebenfalls neu gegründeten<br />
Funkerschule teilte. Auch eine Lichtbildstelle<br />
entstand in Schleißheim.<br />
Die ersten drei Flugzeugzelte in Oberschleißheim<br />
1912<br />
Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />
Ab Februar 1913 wurden die Bäume entlang<br />
<strong>der</strong> Münchner Allee gefällt. Die Straße<br />
durchschnitt den Flugplatz in Nord-Süd-<br />
Richtung, <strong>und</strong> die Bäume bargen eine latente<br />
Gefahr für die startenden o<strong>der</strong> landenden<br />
Flugzeuge. Die Straße selbst wurde erst<br />
1916 für den öffentlichen Verkehr gesperrt,<br />
nachdem eine alternative Strecke nach<br />
München fertig gestellt war.<br />
Behelfsmäßige erste Unterbringung <strong>der</strong> Flugzeuge<br />
in Zelten<br />
Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />
Flugbetrieb 1916/17 auf dem Flugplatz<br />
Schleißheim<br />
Quelle: Buch Pour le mérite-Flieger<br />
Im Sommer 1917 wurde mit dem Bau von<br />
vier sogenannten Normalflugzeughallen sowie<br />
einer Großflugzeughalle (ab 1918) entlang<br />
<strong>der</strong> Hochmuttinger Allee begonnen.<br />
Östlich an die Wache angrenzend wurde<br />
nach dem Vorbild eines bereits in Fürth begonnenen<br />
Gebäudes eine neue Werft errichtet,<br />
die aber erst nach Kriegsende 1919<br />
vollendet wurde. Dafür musste eine <strong>der</strong> beiden<br />
Holzhallen von 1912 abgebrochen worden.<br />
Sie wurde weiter nach Osten versetzt<br />
wie<strong>der</strong> aufgebaut. Dazu kamen drei weitere<br />
kleinere Holzhallen, Typ „Deisenhofen“.<br />
Der Endausbau in Schleißheim<br />
Der Plan zeigt den Flugplatz im Jahr 1918.<br />
Dies ist die letzte Ausbaustufe, die im Rahmen<br />
<strong>der</strong> <strong>Königlich</strong>-<strong>Bayerischen</strong> <strong>Fliegertruppe</strong><br />
erreicht wurde. Beginnend rechts sind<br />
folgende Gebäude zu erkennen (gegen den<br />
Uhrzeigersinn):<br />
Großflugzeughalle, vier Normalflugzeughallen,<br />
drei kleine Holzhallen, versetzte große<br />
Holzhalle, neue Werft, Flugplatzwache, gro-<br />
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