Standorte und Flugfelder der Königlich-Bayerischen Fliegertruppe ...
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Blätter zur Geschichte <strong>der</strong> Deutschen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt XIX<br />
Das bayerische Militärflugzeug „Otto Typ B Nr.<br />
100“ auf dem Galgenberg im Mai 1914. Vorn<br />
sitzt Pilot Leutnant Fritz Moosmair aus Würzburg<br />
Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />
Die Demobilisierung <strong>und</strong> Auflösung <strong>der</strong> <strong>Fliegertruppe</strong><br />
Kriegsende <strong>und</strong> Versailler Vertrag<br />
53<br />
Mit dem Waffenstillstandsabkommen <strong>der</strong> Alliierten<br />
mit Deutschland am 11. November<br />
1918 ging <strong>der</strong> Erste Weltkrieg offiziell zu<br />
Ende.<br />
Völkerrechtlich fand die Unterzeichnung des<br />
Waffenstillstandsvertrages am 28. Juni 1919<br />
im Spiegelsaal des Schlosses von Versailles<br />
statt – genau fünf Jahre nach Kriegsbeginn.<br />
Wenige Tage zuvor, am 23. Juni 1919, hatte<br />
die deutsche Nationalversammlung mit 237<br />
gegen 138 Stimmen bei sechs Enthaltungen<br />
das Vertragswerk gebilligt. Der Versailler<br />
Vertrag trat am 10. Januar 1920 um 04:15<br />
Uhr in Kraft. Teil V von insgesamt 15 Teilen<br />
mit 440 Artikeln enthielt die militärischen<br />
Entwaffnungsbestimmungen. Das deutsche<br />
Heer sollte auf 100.000 Mann <strong>und</strong> die Marine<br />
auf 15.000 Mann mit geringem Schiffsbestand<br />
verringert werden. Wehrpflicht, Generalstab<br />
<strong>und</strong> Kriegsakademie wurden abgeschafft,<br />
schwere Artillerie, Panzer <strong>und</strong><br />
Luftwaffe blieben verboten. Als Wie<strong>der</strong>gutmachung<br />
hatte Deutschland u. a. umfangreiche<br />
Eisenbahneinrichtungen, 90 Prozent<br />
<strong>der</strong> Handelsflotte, Flugzeuge <strong>und</strong> bewegliche<br />
Flugplatzeinrichtungen (z. B. Flugzeughallen)<br />
abzuliefern. Die Paragraphen 198<br />
<strong>und</strong> 202 des Diktates bestimmten:<br />
„Die bewaffnete Macht Deutschland darf<br />
keine Land- o<strong>der</strong> Marineluftstreitkräfte unterhalten…Alsbald<br />
nach Inkrafttreten des<br />
gegenwärtigen Vertrages ist das ganze militärische<br />
<strong>und</strong> maritime Luftfahrzeugmaterial<br />
auszuliefern“.<br />
Demobilisierung in Deutschland <strong>und</strong><br />
Bayern<br />
Bereits in den Jahren 1917/18 wurde in geheimen<br />
Anweisungen vom Generalstab in<br />
Berlin die deutsche Demobilisierung geplant.<br />
Detailliert geht aus den Aufzeichnungen<br />
nach H. Potempa hervor, welche bayerische<br />
Fliegerformation in welchem Standort aufgelöst<br />
werden sollte. Die bayerische <strong>Fliegertruppe</strong><br />
umfasste wie die gesamte bayerische<br />
Armee ca. 1/8 <strong>der</strong> Stärke <strong>der</strong> gesamten<br />
deutschen <strong>Fliegertruppe</strong>. Daher waren nach<br />
dem Plan von 1918 nach Kriegsende Abstellräume<br />
für 1.600 Flugzeuge auf den<br />
bayerischen Militärflugplätzen bereitzustellen.<br />
Die Übersichtskarte <strong>der</strong> K.B.-Inspektion des<br />
Militär-Luftfahrtwesens in Bayern vom September<br />
1918 zeigt die <strong>Standorte</strong> <strong>und</strong> dort<br />
stationierten Fliegerverbände <strong>und</strong> dem verfügbarem<br />
Hallenraum.<br />
Die Schwierigkeit für Bayern bei <strong>der</strong> rechtsrheinischen<br />
Rückführung <strong>der</strong> Luftstreitkräfte<br />
bestand darin, dass im linksrheinischen<br />
Bayern mit Lachen-Speyerdorf <strong>und</strong><br />
Germersheim die Besetzung dieses Gebietes<br />
durch Frankreich sofort möglich war. Der<br />
Flugzeug- <strong>und</strong> Gerätebestand dieser beiden<br />
Flugplätze musste in die an<strong>der</strong>en bayerischen<br />
Fliegerstationen verbracht werden.<br />
Schwerpunkte für die Material- <strong>und</strong> Perso-