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Standorte und Flugfelder der Königlich-Bayerischen Fliegertruppe ...

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Blätter zur Geschichte <strong>der</strong> Deutschen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt XIX<br />

DocumentID: 82401005<br />

<strong>Standorte</strong> <strong>und</strong> <strong>Flugfel<strong>der</strong></strong> <strong>der</strong> <strong>Königlich</strong>-<strong>Bayerischen</strong><br />

<strong>Fliegertruppe</strong> im Königreich Bayern<br />

Dipl.Ing. Helmut Schubert<br />

Übersicht über die bayerischen Heeresflugplätze<br />

Die in Anlage 1 gezeigte Übersicht <strong>der</strong> bayerischen<br />

Heeresflugplätze ist aus einem Dokument<br />

im <strong>Bayerischen</strong> Kriegsarchiv (ILuft<br />

32 v. 23. Juli 1919) übernommen <strong>und</strong> auch<br />

in <strong>der</strong> Dissertation von Harald Potempe<br />

(Seite 323 – 326) enthalten. Die Bezeichnungen<br />

<strong>der</strong> einzelnen Fliegerstandorte haben<br />

sich im Laufe des 1. Weltkrieges geän<strong>der</strong>t.<br />

Ursprünglich wurde nur <strong>der</strong> Terminus<br />

„Fliegerstation“ <strong>und</strong> dann später <strong>der</strong> Ausdruck<br />

„Fliegerhorst“ verwendet.<br />

Bayerische Fliegerstationen wurden beginnend<br />

ab 1912 im ganzen Königreich Bayern<br />

errichtet, vor allem auch in <strong>der</strong> Rheinpfalz,<br />

die damals ein Teil Bayerns in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong><br />

französischen Grenzen war. Die Fliegerstationen<br />

wurden jeweils einem <strong>der</strong> drei Armeekorps<br />

(A.K.) des <strong>Bayerischen</strong> Heeres<br />

zugeordnet. Armeekorps I mit Sitz in München,<br />

II in Würzburg, <strong>und</strong> III in Nürnberg.<br />

Sehr früh wurde beschlossen, dass im Gebiet<br />

eines jeden Armeekorps mindestens eine<br />

Fliegerstation errichtet werden soll.<br />

In <strong>der</strong> gezeigten Übersicht (Anlage 1) <strong>der</strong><br />

Militärfliegerstationen fehlen einige <strong>Standorte</strong>,<br />

die in Zwischenberichten <strong>und</strong> Schriftwechsel<br />

des <strong>Bayerischen</strong> Kriegsministeriums<br />

vereinzelt erwähnt werden. Dazu gehören:<br />

- Obertraubling bei Regensburg des I. A.K.<br />

mit militärischer Fliegerschule Nr. 7<br />

- Seligenstadt mit militärischer Fliegerschule<br />

Nr. 6 des II. A.K.<br />

- Flugstützpunkt Ingolstadt des II. A.K. <strong>und</strong><br />

- Bindlach/Bayreuth des III. A.K.<br />

Mit Einschränkungen sollte auch <strong>der</strong> Flieger-<br />

Stützpunkt Kaiserslautern erwähnt werden,<br />

obwohl es dort anscheinend zu keinen<br />

Baumaßnahmen gekommen ist. In Akten<br />

bzw. <strong>der</strong> Literatur finden sich keine Hinweise,<br />

wie weit bis Kriegsende 1918 Kaiserslautern<br />

ausgebaut <strong>und</strong> fliegerisch genutzt<br />

wurde.<br />

Voraussetzungen <strong>und</strong> Bedingungen<br />

zur Schaffung von Fliegerstationen in<br />

Bayern<br />

Zunächst eine Definition: Fliegerstationen<br />

waren militärische Einrichtungen, die im<br />

Mobilmachungsfall <strong>und</strong> bei bzw. nach einem<br />

beendeten Krieg auch bei <strong>und</strong> nach <strong>der</strong><br />

Demobilmachung bestehen bleiben sollen.<br />

Zu unterscheiden sind die Fliegerstationen<br />

von einfachen Flugplätzen, Fluggeländen<br />

bzw. <strong>Flugfel<strong>der</strong></strong>n, die u. a. für Zwischenlandungen<br />

bei militärischen Überlandflügen genutzt<br />

werden können.<br />

Für den Bau einer militärischen Fliegerstation<br />

gab es in Bayern feste Vorgaben. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

war die Einrichtung fest gebauter<br />

Hallen samt Unterkünften, Schulungsgebäuden,<br />

Werft, Tankanlagen <strong>und</strong> Kommandantur<br />

notwendig. Jede Fliegerstation sollte<br />

mehrere Fliegerabteilungen bzw. Fliegerstaffeln<br />

aufnehmen können. Eine wichtige<br />

For<strong>der</strong>ung war die Straßenanbindung <strong>und</strong><br />

ein Gleisanschluss. Zur Not wurden in Einzelfällen<br />

auch stadtnahe spezielle Schmalspur-<br />

<strong>und</strong> Feldbahnen genutzt.<br />

Erweiterte Vorschriften für die Anlage von<br />

Fliegerstationen wurden dann im 1. Weltkrieg<br />

erlassen. Es gibt mit Datum vom 28.<br />

Dezember 1915 im <strong>Bayerischen</strong> Kriegsarchiv<br />

unter Aktenzeichen HS 2245 eine vom<br />

preußischen Kriegsministerium herausgegebene<br />

mehrseitige Vorschrift mit dem Titel<br />

„Vorläufige Zusammenstellung <strong>der</strong> Anlage<br />

einer Fliegerstation mit kurzen Erläuterungen“<br />

unterteilt in die Hauptthemen: A Gelände,<br />

B Lageplan, C Technische Anlagen mit<br />

38 Unterpunkten wie z. B. „Bombensichere<br />

Unterstände“ . Es werden in dieser Vorschrift<br />

bis ins kleinste Detail die Standort-<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> die technische Ausstat-<br />

33


Blätter zur Geschichte <strong>der</strong> Deutschen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt XIX<br />

tungsnotwendigkeiten für die Planung von<br />

Fliegerstationen sehr genau angegeben.<br />

Die Frage <strong>der</strong> Standortfestlegung<br />

Im Normalfall wurde für die Standortwahl auf<br />

Befehl des Kriegsministeriums (K.M.) eine<br />

Evaluierungskommission gebildet, die zunächst<br />

Einzelvorschläge von geeigneten Orten<br />

machte <strong>und</strong> dann durch Besichtigung<br />

<strong>der</strong> Orte erste Entscheidungen traf. Dann<br />

begannen Verhandlungen mit den Kommunen<br />

<strong>und</strong> den Gr<strong>und</strong>eigentümern, die oft sehr<br />

schnell gingen, aber teilweise sich bis in die<br />

Nachkriegszeit hinzogen. Interessant ist,<br />

dass sich in dieser Aufbauphase sehr viel<br />

Kommunen selbst im K.M. meldeten <strong>und</strong><br />

Vorschläge unterbreiteten z. B. über die kostenlose<br />

Überlassung von Gelände. Es gab<br />

teilweise einen richtigen Wettbewerb unter<br />

den Kommunen z. B. in <strong>der</strong> Rheinpfalz, wo<br />

sich die Städte Kaiserslautern, Landau,<br />

Speyer <strong>und</strong> Saargemünd u. a. bewarben.<br />

Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> damaligen Luftfahrtbegeisterung<br />

haben die Kommunen auch bereits an<br />

die zukünftige zivile Nutzung von Flugplätzen<br />

gedacht. Auch damals gab es schon die<br />

wirtschaftlichen Argumente mit dem Ziel ein<br />

Garnisonsort zu werden, waren doch zu jener<br />

Zeit nur die bayerischen Großstädte mit<br />

weitläufigen Kasernenanlagen ausgestattet.<br />

Hilfestellung bei <strong>der</strong> Wahl gaben meist die<br />

vorhandenen Exerzierplätze in <strong>der</strong> Provinz,<br />

die teilweise ja bereits jahrzehntelang existierten.<br />

Wenn dann die Standortwahl festgelegt<br />

war, begann sehr zügig die Erstellung<br />

<strong>der</strong> fliegenden Anlagen, <strong>der</strong> Wohngebäude<br />

für die Mannschaften <strong>und</strong> die Festlegung<br />

<strong>der</strong> Infrastruktur mit Straßenanbindung,<br />

Bahnanschluss usw. Diskussionen nach <strong>der</strong><br />

Standortfestlegung gab es auch mit Kommunen<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> betroffenen Bevölkerung. Es<br />

gab durchaus bereits damals schon auch<br />

Ablehnung durch die Bewohner gegen die<br />

Ansiedlung von <strong>Fliegertruppe</strong>n.<br />

Wie wir aus den Vortrag von Prof. Hermann<br />

Rumschöttel bei <strong>der</strong> Eröffnung <strong>der</strong> Ersten<br />

Son<strong>der</strong>ausstellung am 1. April 2012 in<br />

Schleißheim zu entnehmen war, war das<br />

bayerische Königshaus über die Fliegerei in<br />

<strong>der</strong> Nähe ihres Schlosses Schleißheim auch<br />

recht ungehalten.<br />

Die Anfänge <strong>der</strong> <strong>Fliegertruppe</strong> in Schleißheim<br />

In Schleißheim entsteht die erste<br />

Fliegerstation<br />

Die erste bayerische Fliegerstation in Oberschleißheim<br />

wurde auf den Weiden des <strong>Königlich</strong>en<br />

Remonte-Depots Schleißheim südlich<br />

des Schlosses errichtet. Diese stellten<br />

eine weite ebene Fläche dar, genau richtig<br />

für einen Flugplatz. Eigene Gebäude o<strong>der</strong><br />

sonstige Infrastruktur gab es anfangs keine.<br />

Die ersten Flugzeuge wurden in Zelten<br />

untergestellt.<br />

Der Bau einer Flugplatzwache, die auch die<br />

Flugplatzkommandantur sowie einfache<br />

Werkstätten beinhaltete, wurde im Oktober<br />

1912 abgeschlossen. Rechts <strong>und</strong> links <strong>der</strong><br />

Wache entstanden danach große Flugzeughallen<br />

in Holzbauweise. Sie ersetzten die<br />

ersten Zelte.<br />

Am 18. April 1912 unternahm General von Brug<br />

(hinten) mit dem Führer <strong>der</strong> ersten bayerischen<br />

Fliegerkompanie, Rittmeister Graf von Wolfskeel<br />

einen Flug auf einem Otto-Doppeldecker in<br />

Schleißheim<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

34


Blätter zur Geschichte <strong>der</strong> Deutschen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt XIX<br />

Die ersten Unterkunfts- <strong>und</strong> Wirtschaftsgebäude<br />

für eine zukünftige Kaserne wurden<br />

ab Mai 1913 errichtet, <strong>und</strong> auch ein Eisenbahnanschluss<br />

wurde in dieser Zeit vorangetrieben.<br />

Ab September 1913 folgen zwei<br />

weitere große Flugzeughallen, diesmal gemauert,<br />

südlich <strong>der</strong> bereits bestehenden.<br />

Eine dieser Hallen diente zunächst als Werft<br />

<strong>und</strong> erhielt später einen Werkstättenanbau.<br />

Nach Kriegsbeginn 1914 wurden die fliegerischen<br />

Aktivitäten in Schleißheim immer<br />

weiter verstärkt. Immer mehr Flugzeugführer<br />

<strong>und</strong> Beobachter mussten ausgebildet werden.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e vor dem Hintergr<strong>und</strong> des<br />

Hindenburg- (1916) sowie Amerika-<br />

Programms (1917) wurden die Kapazitäten<br />

stark erhöht. In Schleißheim wird die FEA I<br />

eingerichtet. Es entstanden neue Materiallager,<br />

Motorenprüfstände <strong>und</strong> schließlich auch<br />

ein MG-Schießplatz.<br />

Im Mai 1916 wurde die Beobachterschule<br />

organisatorisch von <strong>der</strong> Fliegerschule getrennt<br />

<strong>und</strong> erhielt ein neues Lehrgebäude,<br />

das sie sich mit <strong>der</strong> ebenfalls neu gegründeten<br />

Funkerschule teilte. Auch eine Lichtbildstelle<br />

entstand in Schleißheim.<br />

Die ersten drei Flugzeugzelte in Oberschleißheim<br />

1912<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Ab Februar 1913 wurden die Bäume entlang<br />

<strong>der</strong> Münchner Allee gefällt. Die Straße<br />

durchschnitt den Flugplatz in Nord-Süd-<br />

Richtung, <strong>und</strong> die Bäume bargen eine latente<br />

Gefahr für die startenden o<strong>der</strong> landenden<br />

Flugzeuge. Die Straße selbst wurde erst<br />

1916 für den öffentlichen Verkehr gesperrt,<br />

nachdem eine alternative Strecke nach<br />

München fertig gestellt war.<br />

Behelfsmäßige erste Unterbringung <strong>der</strong> Flugzeuge<br />

in Zelten<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Flugbetrieb 1916/17 auf dem Flugplatz<br />

Schleißheim<br />

Quelle: Buch Pour le mérite-Flieger<br />

Im Sommer 1917 wurde mit dem Bau von<br />

vier sogenannten Normalflugzeughallen sowie<br />

einer Großflugzeughalle (ab 1918) entlang<br />

<strong>der</strong> Hochmuttinger Allee begonnen.<br />

Östlich an die Wache angrenzend wurde<br />

nach dem Vorbild eines bereits in Fürth begonnenen<br />

Gebäudes eine neue Werft errichtet,<br />

die aber erst nach Kriegsende 1919<br />

vollendet wurde. Dafür musste eine <strong>der</strong> beiden<br />

Holzhallen von 1912 abgebrochen worden.<br />

Sie wurde weiter nach Osten versetzt<br />

wie<strong>der</strong> aufgebaut. Dazu kamen drei weitere<br />

kleinere Holzhallen, Typ „Deisenhofen“.<br />

Der Endausbau in Schleißheim<br />

Der Plan zeigt den Flugplatz im Jahr 1918.<br />

Dies ist die letzte Ausbaustufe, die im Rahmen<br />

<strong>der</strong> <strong>Königlich</strong>-<strong>Bayerischen</strong> <strong>Fliegertruppe</strong><br />

erreicht wurde. Beginnend rechts sind<br />

folgende Gebäude zu erkennen (gegen den<br />

Uhrzeigersinn):<br />

Großflugzeughalle, vier Normalflugzeughallen,<br />

drei kleine Holzhallen, versetzte große<br />

Holzhalle, neue Werft, Flugplatzwache, gro-<br />

35


Blätter zur Geschichte <strong>der</strong> Deutschen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt XIX<br />

ße Holzhalle, zwei gemauerte Hallen, Geräteverwaltung.<br />

Die Linie in Nord-Süd-<br />

Richtung über den Platz ist die alte Münchner<br />

Allee. Vergleiche auch den Plan von<br />

1920 (unten).<br />

Nördlich des Flugplatzes befindet sich<br />

Schloss Schleißheim. Das Oval im Nordwesten<br />

(im Bild links) ist die Pferdetreibbahn<br />

des Remonte-Depots. Darunter ist die Fliegerkorps-Kaserne<br />

zu sehen. Südlich des<br />

Platzes (im Bild rechts unten) befinden sich<br />

die Motorenprüfstände. Mit Kriegsende im<br />

November 1918 än<strong>der</strong>t sich die Situation in<br />

Schleißheim wie an allen <strong>Standorte</strong>n.<br />

Mit Schreiben <strong>der</strong> ILuft vom 24.06.1919 wird<br />

die Übergabe aller Flugzeuge <strong>und</strong> Motoren<br />

an die Bayer. Verwertungsgesellschaft für<br />

Heeresgerät (B.V.H.) geregelt. Anhang 2<br />

zeigt die Fliegerabteilungen, die 1918 von<br />

<strong>der</strong> Front zurückkehrend sich zur Auflösung<br />

in Schleißheim sich gesammelt haben.<br />

Im Zuge <strong>der</strong> Demobilmachung nach dem<br />

Friedensvertrag vom 28. Juni 1919 in Versailles<br />

wurden die Normal- <strong>und</strong> die Großflugzeughallen<br />

1920 in Schleißheim abgebrochen<br />

<strong>und</strong> den Alliierten als Reparationsleistung<br />

übergeben. Eine davon steht heute<br />

noch auf dem Flughafen Le Bourget bei Paris.<br />

Auch die Holzhallen wurden abgerissen.<br />

Lageplan Fliegerhorst Schleißheim 1920<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

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Blätter zur Geschichte <strong>der</strong> Deutschen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt XIX<br />

Geschichte <strong>der</strong> Fliegerstation Gersthofen – Gablingen<br />

Platzerschließung<br />

Am 12. Februar 1916 begannen in <strong>der</strong> Ebene<br />

westlich <strong>der</strong> Staatsstraße Augsburg-<br />

Donauwörth <strong>und</strong> östlich <strong>der</strong> Staatsbahnstrecke<br />

Augsburg-Donauwörth die Planungen<br />

für einen Militärflugplatz im Norden von<br />

Augsburg. Auf diesem 130 ha-Gelände wird<br />

ab 1. Mai 1917 eine Fliegerstation für die<br />

<strong>Königlich</strong>-Bayerische Militärfliegerschule 5<br />

stationiert, die <strong>der</strong> FEA II unterstellt war. Mit<br />

zu den ersten Soldaten des zunächst 70<br />

Mann umfassenden militärischen Baukommandos<br />

gehörte <strong>der</strong> Maler Paul Klee.<br />

klassischen Normal-Flugzeughallen. Werkstätten,<br />

Motorenprüfstände <strong>und</strong> Betriebsstofflager<br />

waren vorhanden. Allerdings litt<br />

<strong>der</strong> Flugbetrieb wie auch in an<strong>der</strong>en Militärflugplätzen<br />

an dem feuchten Boden <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

nicht vorhandenen festen Grasnarbe. Es<br />

gab viele Start- <strong>und</strong> Landeunfälle.<br />

Hallenplan Gablingen-Gersthofen<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Lageplan Gablingen – Gersthofen<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Paul Klee wurde im März 1916 in München<br />

als Rekrut eingezogen <strong>und</strong> war ab<br />

11. August 1916 bei <strong>der</strong> FEA I in Oberschleißheim,<br />

um dort Militärflugzeuge mit<br />

Feldtarnfarbe zu bemalen. Im Januar <strong>und</strong><br />

Februar 1917 war er in Gersthofen beim<br />

Hallenbau eingesetzt. Schon damals setzte<br />

man beim Bau von Militärflugplätzen neben<br />

italienischen auch russische Kriegsgefangene<br />

ein. So auch in Gersthofen. Die Flugzeughallen<br />

<strong>und</strong> die Gebäude in Gersthofen<br />

waren in nordöstlicher Ecke <strong>und</strong> nördlicher<br />

<strong>und</strong> östlicher Seite konzentriert.<br />

Flugbetrieb<br />

Noch im Frühjahr 1917 wurde in <strong>der</strong> Flugbetrieb<br />

aufgenommen. Die Offiziere <strong>und</strong><br />

Mannschaften waren in Baracken untergebracht<br />

<strong>und</strong> die Flugzeuge standen in den<br />

Luftaufnahme des Fliegerhorstes Gablingen-<br />

Gersthofen<br />

Heimatschutzstaffeln<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

In Gersthofen wie auch in Schleißheim war<br />

ab April 1917 zum Heimatschutz die Alarmstaffel<br />

2 o<strong>der</strong> Son<strong>der</strong>staffel stationiert. Sie<br />

war mit vier Fokker D.V. ausgerüstet. Im Juni<br />

1917 betrug die Stärke <strong>der</strong> Staffel neun<br />

Flugzeuge, eine Fokker D.III <strong>und</strong> acht Fokker<br />

D.V. Im Herbst 1917 wurde in Gersthofen<br />

die Schutzstaffel „Augsburg“ stationiert.<br />

Sie bestand aus 21 Flugzeugen, darunter<br />

sechs Albatros D.II, eine Fokker D.III, fünf<br />

37


Blätter zur Geschichte <strong>der</strong> Deutschen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt XIX<br />

Albatros D.III, eine Albatros D.V. <strong>und</strong> vier<br />

Fokker D.V.<br />

Mannschaft beim Motorenaustausch in <strong>der</strong> Werft<br />

Gablingen-Gersthofen<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Kriegsende <strong>und</strong> Auflösung <strong>der</strong> Fliegerschule<br />

2<br />

Aus <strong>der</strong> durch die baldige französische Besetzung<br />

gefährdete Fliegerschule 2 (Lachen-Speyerdorf)<br />

wurden am 18. November<br />

1918 das fliegende Material nach Gersthofen<br />

transportiert. Es waren 35 abmontierte<br />

Flugzeuge mit Motor <strong>und</strong> 80 Flugzeuge mit<br />

Motor. Das ganze Material wurde geordnet<br />

in den Hallen eingelagert. Das Fliegerische<strong>und</strong><br />

Bodenpersonal wurde sehr schnell entlassen.<br />

Mit Schreiben <strong>der</strong> ILuft vom 27.06.1919 wird<br />

die Übergabe aller Flugzeuge <strong>und</strong> Flugmotoren<br />

an die Bayerische Verwertungsstelle<br />

für Heeresgerät (B.V.H.) geregelt.<br />

Schon am 8. Juli 1919 war die Ära des Militär-Flugplatzes<br />

Gersthofen-Gablingen beendet.<br />

Der Flugplatz verkam zur Schafweide.<br />

Gemäß dem Versailler Vertrag wurden die<br />

Flugzeughallen bis 1922 abgebrochen o<strong>der</strong><br />

als Reparation an Frankreich abgeliefert. Diverse<br />

Kasernenbauten blieben jedoch stehen<br />

<strong>und</strong> wurden zur Ansiedlung von Umsiedlern<br />

aus Elsaß-Lothringen benutzt.<br />

Armeeflugplatz des 1. Weltkrieges – Hier eine<br />

Motoren-Reparaturwerkstatt in Frankreich. Sie<br />

waren zunächst nach bayerischem <strong>und</strong> preußischen<br />

Fluggerät geglie<strong>der</strong>t, bis eine Zusammenlegung<br />

<strong>der</strong> Reparaturaktivitäten erfolgte<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Zerstörte Bayerische Kriegsflugzeuge in <strong>der</strong> Werft von Gablingen-Gersthofen<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

38


Blätter zur Geschichte <strong>der</strong> Deutschen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt XIX<br />

Geschichte <strong>der</strong> Fliegerstation Lager Lechfeld<br />

Die Anfänge als Truppenübungsplatz<br />

Neben Oberschleißheim <strong>und</strong> Fürth war Lager<br />

Lechfeld während des Ersten Weltkrieges<br />

einer <strong>der</strong> bedeutendsten bayerischen<br />

Fliegerstationen. Die militärische Nutzung<br />

des Lechfeldes in <strong>der</strong> Neuzeit begann 1860<br />

mit <strong>der</strong> Entwicklung eines Artillerieschießplatzes<br />

für die bayerische Armee zur Erprobung<br />

neuartiger Kanonen. Anschließend<br />

fanden auf diesem Gelände auch jährlich<br />

Manöver <strong>der</strong> bayerischen Armee statt.<br />

<strong>der</strong> Fliegerschule 4 umfasste 27 Offiziere,<br />

38 Unteroffiziere <strong>und</strong> 313 Mannschaften,<br />

davon 68 Flugschüler. Anfangs waren dort<br />

32 Flugzeuge stationiert, später wurden 43<br />

Flugzeuge in über 14 verschiedenen Flugzeugmustern<br />

<strong>der</strong> Hersteller: Albatros, Aviatik,<br />

AEG, DFW, LVG, Pfalz <strong>und</strong> Rumpler<br />

eingesetzt.<br />

„Tower“ Fliegerhorst Lager-Lechfeld<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Lageplan Fliegerhorst Lager-Lechfeld<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Der Ausbau des Schieß- <strong>und</strong> Truppenübungsplatzes<br />

schritt zügig voran. Mit <strong>der</strong><br />

Eröffnung <strong>der</strong> „Lechfeld-Bahn“ am<br />

15.05.1877 wurde das Gelände an das bayerische<br />

Schienennetz angeb<strong>und</strong>en.<br />

Während des 1. Weltkrieges war Lager<br />

Lechfeld auch ein großes Kriegsgefangenenlager<br />

mit vor allem französischen<br />

Kriegsgefangenen.<br />

Erste Luftfahrtaktivitäten auf dem Lager<br />

Lechfeld<br />

Von München-Oberwiesenfeld aus übte bereits<br />

am 23. Mai 1902 die bayerische Ballon<strong>und</strong><br />

Luftschiffertruppe auf dem Schießplatz<br />

Lechfeld.<br />

Der Aufbau <strong>der</strong> Militär-Fliegerschule 4 auf<br />

dem Lager Lechfeld begann 1916.<br />

Der Platz war auch dem <strong>Bayerischen</strong> Armee<br />

Korps I mit Sitz in München zugeordnet.<br />

Die Flugplatzfläche hatte eine Ausdehnung<br />

von 300 <strong>und</strong> 800 Metern. Der Personalstand<br />

Lager Lechfeld wird auch Beobachterschule<br />

Am 27.10.1916 wurde vom Kriegsministerium<br />

<strong>der</strong> Aufbau einer zweiten Beobachterschule<br />

nach Schleißheim, d. h. MG-<br />

Schützenschule mit Standort Lechfeld genehmigt.<br />

Im Januar 1917 begann <strong>der</strong> Aufbau.<br />

Damit wurde die Fliegerstation auch mit<br />

mehreren zusätzlichen Hallen ausgestattet.<br />

Am 23.08.1917 hatten die beiden Schulen in<br />

Lechfeld eine Kapazität von ca. 130 Flugzeugen.<br />

Durch den intensiven Ausbildungsbetrieb<br />

mit vielen Flugschülern gab es auch<br />

sehr viele tödliche Abstürze.<br />

Luftaufnahme Flugzeughallen Lager Lechfeld im<br />

Winter<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

39


Blätter zur Geschichte <strong>der</strong> Deutschen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt XIX<br />

Während des Flugbetriebs in Lechfeld stürzten<br />

im Zeitraum vom 18.02.1917 bis<br />

18.10.1918 insgesamt 58 Flugzeuge ab, davon<br />

42 von <strong>der</strong> Fliegerschule 4 <strong>und</strong> 16 von<br />

<strong>der</strong> Fliegerschützenschule. Noch im Jahre<br />

1918 wird im Lager Lechfeld versucht, eine<br />

Alarmstaffel mit Fokker D.VII-Flugzeugen<br />

aufzustellen.<br />

Nach dem Waffenstillstand vom 11. November<br />

1918 rüsteten die bayerischen <strong>Fliegertruppe</strong>n<br />

ab, die Flugzeughallen <strong>und</strong> zahlreichen<br />

Baracken wurden abgebrochen.<br />

Am 3. Juni 1919 wurde auch die Flugplatz-<br />

Kommandantur in Lechfeld aufgelöst. In einem<br />

Brief <strong>der</strong> ILuft vom 29.06.1919 wird die<br />

Abgabe von Flugzeugen <strong>und</strong> Motoren an die<br />

Bayerische Verwertungsstelle für Heeresgerät<br />

(B.V.H.) mit einer Liste genau geregelt.<br />

Flugbetrieb <strong>der</strong> Fliegerschule 4 auf dem Lechfeld<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Flugplatz <strong>und</strong> Werft <strong>der</strong> Fliegerschule 4 auf dem<br />

Lechfeld<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Fliegerstaffel Lager-Lechfeld<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Auflösung <strong>der</strong> Fliegerstation Lager<br />

Lechfeld<br />

Luftaufnahme des Lagers Lechfeld 1919<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Geschichte <strong>der</strong> Gebirgsfliegerstation Sonthofen<br />

Aufbau <strong>der</strong> Übungsflieger-Abteilung<br />

Im September 1917 wurde die Bayerische<br />

Übungsflieger-Abteilung (Üfla) in Sonthofen<br />

im Allgäu in Dienst gestellt. Der Auftrag bestand<br />

in <strong>der</strong> Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung von<br />

Flugzeugbeobachtern <strong>und</strong> Flugzeugführern,<br />

speziell von Artilleriebeobachtern für das<br />

Einschießen von Gebirgsbatterien an <strong>der</strong><br />

Alpenfront des 1. Weltkrieges. Sonthofen<br />

war selbst Standort <strong>der</strong> bayerischen Gebirgs-Artillerie.<br />

40


Blätter zur Geschichte <strong>der</strong> Deutschen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt XIX<br />

Unterbringung <strong>der</strong> Gebirgsflieger im alten Krankenhaus<br />

von Sonthofen<br />

Lageplan Fliegerstation Sonthofen<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Sonthofen als Flugstützpunkt<br />

Die Planungen für einen Flugstützpunkt in<br />

Sonthofen begannen 1916. Im Frühjahr<br />

1917 hatte das Flugplatzgelände eine Breite<br />

von 500 m <strong>und</strong> eine Länge von 600 bzw.<br />

700 m. Als Untergr<strong>und</strong> diente fester Wiesenboden.<br />

Start <strong>und</strong> Landungen waren auf<br />

je zwei Richtungen beschränkt. Art <strong>und</strong> Zustand<br />

<strong>der</strong> Straßen zum Flugplatz waren sehr<br />

gut. Die Distanz zum Bahnhof betrug<br />

1,5 km.<br />

Flugzeuge <strong>der</strong> Gebirgsfliegerstaffel Sonthofen<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Luftaufnahme Fliegerstation Sonthofen<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Als Unterkünfte für Offiziere dienten Privatquartiere<br />

in Sonthofen. Die Mannschaften<br />

konnten im Standort <strong>der</strong> dort stationierten<br />

Gebirgs-Kanonen-Ersatz-Abteilung untergebracht<br />

werden. Am Platz waren Unterstellmöglichkeiten<br />

für sechs Flugzeuge vorhanden.<br />

Bald wurden noch weitere<br />

Deisenhofener Flugzeughallen errichtet. In<br />

Sonthofen waren beson<strong>der</strong>s Albatros C I<br />

<strong>und</strong> DFW-Typen im Einsatz.<br />

Erprobung von Schneekufen mit einer Albratros<br />

B IIa in Sonthofen<br />

Ausbildungs-Flugbetrieb<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Die Übungsflieger-Abteilung in Sonthofen<br />

übernahm sehr bald Aufsehen erregende<br />

Versuche, um den Flugbetrieb auch im winterlichen<br />

Allgäu durchführen zu können.<br />

Start <strong>und</strong> Landung auf verschneiten Plätzen<br />

mit breiten Kufen an den Flugzeugen wurden<br />

sehr erfolgreich im Winter 1917/18 dort<br />

erprobt.<br />

41


Blätter zur Geschichte <strong>der</strong> Deutschen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt XIX<br />

Seit September 1917 war bei <strong>der</strong> Üfla Sonthofen<br />

eine leichte Funkstation <strong>und</strong> ein<br />

Funkgerät im Einsatz. Damit konnten die<br />

Beobachter unter den schwierigen Funkbedingungen<br />

im Gebirge besser eingewiesen<br />

werden.<br />

Am 22.05.1919 wurde die Station aufgelöst<br />

<strong>und</strong> von allem Fliegergerät geräumt.<br />

Die Bauten wurden <strong>der</strong> B.V.H. übergeben<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Pachtvertrag mit den Gr<strong>und</strong>eigentümern<br />

gelöst.<br />

Am 17.12.1919 wurde die Jagdstaffel 76 in<br />

Sonthofen aufgelöst.<br />

Flugfeld in Sonthofen<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Geschichte <strong>der</strong> Fliegerstation Lachen-Speyerdorf<br />

Standortwahl in Lachen-Speyerdorf<br />

Die Planungen für die bayerische Fliegerstation<br />

im rhein-pfälzischen Lachen-Speyerdorf<br />

in <strong>der</strong> Nähe des heutigen Neustadt an <strong>der</strong><br />

Weinstraße begannen im Sommer 1916.<br />

Mehrere Motive spielten bei <strong>der</strong> Platzauswahl<br />

eine Rolle. Einmal wurde ein Standort<br />

für eine zusätzliche Militärfliegerschule im<br />

Bereich des II. <strong>Bayerischen</strong> Armeekorps mit<br />

Sitz in Würzburg sowie für eine weitere Fliegerstation<br />

gesucht. In <strong>der</strong> Nähe bestand bereits<br />

seit 1917 ein Fluggelände des örtlichen<br />

Flugvereins Neustadt an <strong>der</strong> Hardt, das zunächst<br />

von <strong>der</strong> bayerischen Militärverwaltung<br />

gepachtet wurde.<br />

als Firmenflugplatz <strong>der</strong> 1913 gegründeten<br />

Pfalz-Flugzeugwerke GmbH Speyer genutzt.<br />

Militärflugplatz Lachen-Speyerdorf<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Lageplan Lachen-Speyerdorf<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Eigentümerin des Platzes war die Gemeine<br />

Lachen. Das Gelände wurde auch ab 1915<br />

Bauphase <strong>und</strong> Nutzung<br />

Auf dem Platz von zunächst 90 ha waren<br />

umfangreiche Einebnungsarbeiten notwendig,<br />

für die die Bauleitung im August 1916<br />

zunächst 150 Gefangene von <strong>der</strong> Militärfliegerschule<br />

2 anfor<strong>der</strong>te. Die endgültigen Pläne<br />

für den Ausbau <strong>der</strong> Fliegerstation in Lachen-Speyerdorf<br />

wurden im September<br />

1916 fertig gestellt. Eine Erweiterung in<br />

südöstlicher Richtung <strong>und</strong> Vergrößerung auf<br />

120 ha war möglich. Vorgesehen war auch<br />

42


Blätter zur Geschichte <strong>der</strong> Deutschen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt XIX<br />

ein Bahnanschluss zur Haltestelle Lachen.<br />

Alle Normalflugzeughallen wurden von <strong>der</strong><br />

Fliegerbaukompanie 3 r<strong>und</strong> um die Werft<br />

gruppiert <strong>und</strong> begrenzten mit <strong>der</strong> Großflugzeughalle<br />

die östliche <strong>und</strong> nördliche Seite<br />

des Flugplatzes. Die Motorenprüfstände waren<br />

am Waldrand untergebracht. Die ersten<br />

eisernen Hallen <strong>und</strong> Normalflugzeughallen<br />

wurden im Herbst 1916 errichtet.<br />

Gebäude <strong>der</strong> Fliegerschule 2 in Lachen-<br />

Speyerdorf<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Luftaufnahme Lachen-Speyerdorf<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Wegen <strong>der</strong> schwierigen Versorgungslage im<br />

Kriege wurden in Lachen wie auf allen bayerischen<br />

Flugplätzen <strong>der</strong> <strong>Königlich</strong>-<br />

<strong>Bayerischen</strong> <strong>Fliegertruppe</strong> auf Äckern <strong>und</strong><br />

Beeten am Rande Kartoffel- <strong>und</strong> Gemüseanbau<br />

betrieben.<br />

Am 25. März 1917 besichtigten <strong>der</strong> Inspekteur<br />

<strong>der</strong> <strong>Fliegertruppe</strong>, General Schäffer,<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Kommandeur <strong>der</strong> FEA I in<br />

Schleißheim, Major Friedrich Stempel, die<br />

Fliegerschule 2 in Lachen-Speyerdorf. Dabei<br />

wurde festgestellt, dass die Entwässerung<br />

des Flugplatzes völlig unzureichend war. Die<br />

Flugzeuge versanken bis zu den Radnaben<br />

im weichen Boden. Abhilfe schaffte dann eine<br />

verbesserte Drainage <strong>und</strong> eine gleichmäßige<br />

Bepflanzung des Geländes.<br />

Die exponierte Lage <strong>der</strong> Fliegerstation in <strong>der</strong><br />

Nähe des westlichen Kriegsschauplatzes<br />

schuf zusätzliche Probleme. Feindliche<br />

Flugzeuge, die die industriellen Ziele Mannheim<br />

<strong>und</strong> Ludwigshafen anflogen, überflogen<br />

den Platz. Die Folge war Beschaffung<br />

von Maschinengewehren <strong>und</strong> <strong>der</strong> Einsatz<br />

von bewaffneten Kampfflugzeugen zur<br />

Platzverteidigung.<br />

Auflösung <strong>der</strong> Fliegerstation Lachen-<br />

Speyerdorf<br />

Bis Kriegsende konnten nur Teile <strong>der</strong> Fliegerstation<br />

Lachen-Speyerdorf fertig gestellt<br />

werden. Die Räumung <strong>der</strong> Fliegerschule 2<br />

(Lachen-Speyerdorf) ging sehr geordnet<br />

nach Kriegsende vor sich. Das Material, 35<br />

abmontierte Flugzeuge mit Motor, 80 Flugzeuge<br />

ohne Motor wurden zunächst im<br />

Pendelverkehr nach Weinheim <strong>und</strong> von da<br />

aus am 18.11.1918 nach Gersthofen geschafft.<br />

Das restliche Material wurde vor Ort<br />

veräußert. Auf dem Gelände wird heute<br />

noch geflogen. Es befindet sich dort ein<br />

Landeplatz für Privatflugzeuge.<br />

43


Blätter zur Geschichte <strong>der</strong> Deutschen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt XIX<br />

Geschichte des Fliegerhorst Kitzingen<br />

Die Anfänge <strong>der</strong> Fliegerei<br />

Der Würzburger Ingenieur Hans Zahn (1890<br />

– 1983) machte als erster am 3. Mai 1911<br />

mit seinem selbstkonstruiertem Flugzeug in<br />

<strong>der</strong> Nähe des sog. Reubelshof in Kitzingen<br />

Flugversuche.<br />

Zu dieser Zeit wurden bereits vom Magistrat<br />

<strong>der</strong> Stadt Kitzingen Gespräche geführt wegen<br />

<strong>der</strong> Ansiedelung einer „Flugapparate“-<br />

Firma. Auch wurde über die Ansiedelung einer<br />

Militärfliegerschule in Kitzingen gesprochen.<br />

Weitere offizielle Gespräche wurden<br />

dann 1913 geführt. Erst im Jahre 1914 wurde<br />

die Ansiedelung eines Militärstützpunktes<br />

in Kitzingen dann konkreter.<br />

Oberstleutnant Ruchti von <strong>der</strong> Fliegerabteilung<br />

Oberschleißheim wurde am 12. Januar<br />

1914 nach Kitzingen abkommandiert <strong>und</strong><br />

entschied als Standort nicht das favorisierte<br />

Reubelshof-Gelände, son<strong>der</strong>n das weiter<br />

östlich gelegene Gelände zwischen Galgenwasen<br />

<strong>und</strong> Kugelfang. Das sandige Gelände<br />

wurde von <strong>der</strong> Stadt Kitzingen dem<br />

<strong>Bayerischen</strong> Kriegsministerium unentgeltlich<br />

zur Verfügung gestellt. Der Vertrag für den<br />

Flugstützpunkt des II. <strong>Bayerischen</strong> Armeekorps<br />

in Kitzingen wurde am 2. Februar<br />

1914 unterzeichnet. Doch die schnell begonnenen<br />

Baumaßnahmen kamen wegen<br />

Beginn des 1. Weltkrieges Anfang 1915<br />

ganz zum Erliegen. Erst am 21.03.1917<br />

machte die Stadt Kitzingen mit Erfolg wie<strong>der</strong><br />

eine Eingabe an das Bayerische Kriegsministerium<br />

<strong>und</strong> bat um die Berücksichtigung<br />

von Kitzingen als Militärstützpunkt.<br />

Unter höchster Geheimhaltung wurde dann<br />

am 11. August 1917 <strong>der</strong> Vertrag des städtischen<br />

Gr<strong>und</strong>stücks mit 585 Morgen Land an<br />

den Militärfiskus abgewickelt.<br />

Die Baumaßnahmen begannen wie<strong>der</strong> <strong>und</strong><br />

neun Flugzeughallen <strong>und</strong> die Werft wurden<br />

schnell fertig, so dass nach 1918 die Fliegerschule<br />

7 aus Germersheim dorthin verlegt<br />

werden konnte.<br />

Nach Kriegsende kam ein Teil des Materials<br />

u. a. 109 Flugzeugrumpf-Tragflächen sowie<br />

300 Propeller nach Kitzingen. In <strong>der</strong> Folgezeit<br />

landeten beim Rückzug zahlreiche Militärflugzeuge<br />

von <strong>der</strong> Westfront in Kitzingen.<br />

Ein Schreiben <strong>der</strong> IdLuft G.A.No. 17371 vom<br />

06.06.1919 lautet: „Die Inspektion hat dem<br />

Fliegerhorst Kitzingen Weisung gegeben,<br />

das dort lagernde verfügbare Heeresgerät<br />

<strong>der</strong> Zweigstelle Würzburg <strong>der</strong> bayerischen<br />

Verwertungsstelle für Heeresgut zu übergeben<br />

(B.V.H.) mit dem Vorbehalt, dass die<br />

Heeresverwaltung das Recht behält auf bereits<br />

übergebenes Material nach Bedarf zurückzugreifen.“<br />

Teilweise waren an die 140<br />

Flugzeuge in Kitzingen untergebracht.<br />

Nach Kriegsende wurde die Fliegerstation<br />

kurzzeitig als Standort <strong>der</strong> Truppenfliegerstaffel<br />

21 <strong>und</strong> <strong>der</strong> Polizeifliegerstaffel II verwendet<br />

<strong>und</strong> die Diskussion um eine weitere<br />

zivile Nutzung des Platzes begann. Das weitere<br />

fliegerische Schicksal des Platzes wurde<br />

dann erst 1933 entschieden.<br />

Luftaufnahmen des Fliegerhorsts Kitzingen 1918<br />

Quelle: Stadtarchiv Kitzingen<br />

Zerstörte Flugzeuge auf dem Fliegerhorst Kitzingen<br />

1919<br />

Quelle: Stadtarchiv Kitzingen<br />

44


Blätter zur Geschichte <strong>der</strong> Deutschen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt XIX<br />

Die Geschichte <strong>der</strong> Fliegerstation Germersheim<br />

Anfänge <strong>der</strong> Luftfahrt in Germersheim<br />

Nach den Befreiungskriegen in <strong>der</strong><br />

Nachnapoleonzeit kam die Pfalz durch den<br />

Vertrag vom 14. April 1816 unter bayerische<br />

Verwaltung des Hauses Wittelsbach.<br />

Luftaufnahme <strong>der</strong> Festung Germersheim etwa<br />

aus dem Jahre 1915<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

In <strong>der</strong> Zeit von 1834 bis 1861 wurde in<br />

Germersheim eine riesige Festung gebaut,<br />

<strong>der</strong> Bau <strong>der</strong> Festung durch den Deutschen<br />

B<strong>und</strong> in <strong>der</strong> Regierungszeit Ludwig I. von<br />

Bayern (1825 bis 1848).<br />

Bereits von 28.07. bis 11.08.1898 wurden<br />

bei Germersheim Luftschiffer-Übungen <strong>der</strong><br />

bayerischen Luftschiffertruppen abgehalten.<br />

Am 9. Mai 1914 ordnete das K.M. an, dass<br />

eine bayerische Luftschiffer-Kompanie ab<br />

01.10.1914 von Ingolstadt nach<br />

Germersheim verlegt wird. Auch war geplant<br />

<strong>und</strong> von Preußen gewünscht eine Luftschiffhafen<br />

in Germersheim zu errichten <strong>und</strong> es<br />

sollten dort preußische Z-Luftschiffe stationiert<br />

werden. Doch <strong>der</strong> bayerische Kriegsminister<br />

von Kress wehrte sich erfolgreich<br />

dagegen.<br />

Festungsflieger <strong>und</strong> Fliegerstation<br />

Am 01.04.1912 wurden mit Reichsmitteln<br />

drei Flugzeuge für die Festungsfliegerabteilung<br />

beschafft <strong>und</strong> dauerhafte Flugzeugschuppen<br />

für acht Flugzeuge gebaut.<br />

Lageplan Germersheim<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Zeitgleich mit <strong>der</strong> Fliegerschule 6 in Bamberg<br />

wurde auch unweit <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esfestung<br />

in Germersheim im Jahre 1917 eine behelfsmäßige<br />

Fliegerstation für die ebenfalls<br />

nur während <strong>der</strong> Kriegszeit vorgesehene<br />

<strong>Königlich</strong>-Bayerische Fliegerschule 7 geplant.<br />

Die Ausstattung <strong>und</strong> die Gebäude<br />

dieser Fliegerstation waren wie bei an<strong>der</strong>en<br />

bayerischen Fliegerstationen. Der Standort<br />

gehörte verwaltungsmäßig zum B.A.K. II in<br />

Würzburg.<br />

Baumaßnahmen in Gemersheim<br />

Für die Planierung eines ausreichend großen<br />

Platzes waren umfangreiche Erdarbeiten<br />

<strong>und</strong> Rodungsarbeiten notwendig. Die<br />

Eröffnung des Flugbetriebes war im August<br />

1917 vollzogen. Zunächst war die Kriegsfliegerschule<br />

mit 20 Flugzeugen dort stationiert.<br />

Im Oktober 1917 wurde beschlossen,<br />

die beiden Fliegerschulen in Bamberg <strong>und</strong><br />

Germersheim auf den Stand einer regulären<br />

Fliegerschule mit 323 Mann <strong>und</strong> 90 Flugzeugen<br />

zu bringen. Dies erfor<strong>der</strong>te die<br />

Durchführung von weiteren Baumaßnahmen<br />

45


Blätter zur Geschichte <strong>der</strong> Deutschen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt XIX<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Aufstellung von zusätzlichen<br />

Deisenhofener Holzhallen.<br />

Inbetriebnahme <strong>der</strong> Fliegerstation<br />

Im August 1917 wurde die bayerische Militärfliegerschule<br />

7 in Germersheim, auch<br />

heute noch Standort eines Luftwaffenausbildungsregiments,<br />

in Dienst gestellt. Zunächst<br />

in einer Stärke von 20 Flugzeugen für die<br />

Kriegsfliegerschule. Im November 1917 waren<br />

in Germersheim vorhanden: eine Werft,<br />

fünf behelfsmäßige Flugzeughallen für 34<br />

Flugzeuge, Kraftwagen <strong>und</strong> Kohleschuppen<br />

sowie Offiziersbaracken. Die Unterbringung<br />

<strong>der</strong> Mannschaften geschah in Germersheim<br />

am Rande des Flugplatzes in drei zusätzlichen<br />

Baracken. Am Rande des Platzes<br />

wurde 1917 auch ein Kriegsgefangenenlager<br />

errichtet.<br />

Die Fliegerstation Germersheim blieb wie<br />

bei vielen an<strong>der</strong>en bayerischen Stationen<br />

bis Kriegsende eine Baustelle. Es wurden<br />

bis Kriegsende nur Holzhallen fertig aufgestellt.<br />

Die letzten bayerischen Flieger verließen<br />

Germersheim am 24.11.1918. Am<br />

25. November 1918 kamen die ersten französischen<br />

Soldaten nach Germersheim.<br />

Der Abriss <strong>der</strong> gewaltigen Festung erfolgte<br />

ab 1920 zur Zeit <strong>der</strong> französischen Besetzung,<br />

die bekanntlich bis zum 30. Juni 1930<br />

dauerte.<br />

Schulmaschine mit Pilot in Germersheim<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Geschichte <strong>der</strong> Fliegerstation Bamberg<br />

Die Anfänge <strong>der</strong> Luftfahrt in Bamberg<br />

Auf dem Exerzierplatz des 5. <strong>Bayerischen</strong><br />

Infanterie-Regiments <strong>der</strong> Breitenau im<br />

Nordwesten <strong>der</strong> Bischofsstadt Bamberg findet<br />

Pfingsten 1912 unter großer Beteiligung<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung bereits ein großes Schaufliegen<br />

mit Motorflugzeugen statt. Es starteten<br />

die Bamberger Flieger Heinz Penz mit<br />

einem Grade-Eindecker <strong>und</strong> Erich Schmidt<br />

mit einem Farman-Sachsen-Doppeldecker.<br />

Zu <strong>der</strong> Zeit wird auf diesem Gelände auch<br />

eine erste massive Flugzeughalle für fünf<br />

Flugzeuge errichtet.<br />

Planung <strong>der</strong> Kriegsfliegerschule<br />

Anfang 1917 wird auf <strong>der</strong> Breitenau die Anlage<br />

eines <strong>Königlich</strong>-<strong>Bayerischen</strong> Militärflugplatzes<br />

für die Militär-Fliegerschule 6 mit<br />

20 Flugzeugen schnell geplant <strong>und</strong> errichtet.<br />

Das Gelände ist 1000 m lang <strong>und</strong> 600 m<br />

breit <strong>und</strong> hat keine befestigte Landebahn.<br />

Anflüge sind aus allen Richtungen möglich.<br />

Ab Juni 1917 ist die 4. Kompanie des Fliegerbaubataillons<br />

aus Fürth in Bamberg während<br />

<strong>der</strong> Bauarbeiten dort stationiert.<br />

Lageplan Fliegersstation Bamberg<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Gegen Ende 1917 wird die Planung geän<strong>der</strong>t<br />

<strong>und</strong> Bamberg wird im Endausbau eine<br />

Militärfliegerschule mit 90 Flugzeugen für<br />

ca. 100 Flugschüler <strong>und</strong> einem Mannschaftsbestand<br />

von 323.<br />

46


Blätter zur Geschichte <strong>der</strong> Deutschen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt XIX<br />

Schulbetrieb in Bamberg<br />

Führer <strong>der</strong> Fliegerschule 6 in Bamberg wird<br />

am 16. Juli 1917 Oberleutnant Fritz Hempel.<br />

Einer <strong>der</strong> bekanntesten Fluglehrer in Bamberg<br />

war Johann Moosmeier, <strong>der</strong> 1912/14<br />

Einflieger bei den Gustav Otto-<br />

Flugzeugwerken in München war. Mit 12<br />

Flugzeugen wird 1917 <strong>der</strong> Schulbetrieb aufgenommen.<br />

Als erste Schulflugzeuge kommen<br />

in Einsatz: Albatross, LVG-, Fokker<strong>und</strong><br />

Siemens-Schuckert-Flugzeuge. Die<br />

Flugschule ist zunächst <strong>der</strong> FEA I in<br />

Schleißheim unterstellt. Am 1. November<br />

1917 wird die Schule <strong>der</strong> FEA II in Fürth als<br />

Militärfliegerschule zugeordnet.<br />

Bei Kriegsende im November 1918 stehen<br />

in Bamberg an <strong>der</strong> Memmelsdorfstraße<br />

14 Flugzeughallen mit Werkstätten, Unterkünften,<br />

Sanitär- <strong>und</strong> Versorgungseinrichtungen.<br />

Es sind 12 kleine „Deisenhofener“<br />

Holzhallen für je 5 Flugzeuge <strong>und</strong> 2 „Fürther“<br />

Hallen für 11 Flugzeuge vorhanden. Es<br />

gibt ein Werftgebäude, Ölbunker, Tanklager,<br />

Offizierskasino, Mannschaftsräume <strong>und</strong><br />

Servicegebäude. Auch ein Schießstand zum<br />

Einschießen <strong>der</strong> Bordwaffen ist vorhanden.<br />

alle Kraft auf eine geordnete Demobilmachung<br />

zu konzentrieren. Höchste Eile ist geboten,<br />

da schon in den nächsten Tagen mit<br />

<strong>der</strong> Zwischenlandung zahlreicher Front-<br />

Flugzeuge zu rechnen ist.“ Die ankommenden<br />

Flugzeuge werden abmontiert <strong>und</strong> geordnet<br />

eingelagert. Der Personalabbau geht<br />

sehr schnell.<br />

Der Freistaat Bayern ist bis 1922 Eigentümer<br />

des Flugplatzes Breitenau. Ab 1922<br />

geht das Gelände in das Eigentum des<br />

Deutschen Reiches über.<br />

Der Bamberger Flugplatz während <strong>der</strong><br />

Räterepublik<br />

Am 21. Februar 1919 wird in München <strong>der</strong><br />

Bayerische Ministerpräsident Kurt Eisner<br />

von Graf Ludwig von Arco auf Valley erschossen<br />

<strong>und</strong> in Bayern die Räterepublik<br />

ausgerufen. Die bayerische Regierung unter<br />

Johannes Hoffmann <strong>und</strong> Mitglie<strong>der</strong> des<br />

bayerischen Landtags fliehen nach Bamberg.<br />

Ehemalige bayerische Militärflieger unterstützen<br />

die Regierung durch Kurierflüge<br />

von <strong>und</strong> nach München. Mit Gründung <strong>der</strong><br />

Reichswehr am 6. März 1919 werden die<br />

beiden Kurierfliegerstaffeln „Bamberg“ <strong>und</strong><br />

„München“ wie<strong>der</strong> aufgelöst.<br />

Luftaufnahme Fliegerstation Bamberg auf <strong>der</strong><br />

Breitenau<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Auflösung <strong>der</strong> Fliegerschule in Bamberg<br />

Vom 12. November 1918 liegt ein Funkspruch<br />

<strong>der</strong> FEA II aus Fürth vor: „Sämtliche<br />

Schulflugzeuge sind sofort abzumontieren<br />

<strong>und</strong> möglichst gedrängt unterzubringen. Eine<br />

große Anzahl von Frontflugzeugen trifft in<br />

den nächsten Tagen ein. Der gesamte Ausbildungsbetrieb<br />

ist sofort einzustellen <strong>und</strong><br />

Lageplan <strong>der</strong> 1920 vorhandenen Hallen <strong>und</strong><br />

Funktionsgebäude <strong>der</strong> Militärflugschule 6<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

47


Blätter zur Geschichte <strong>der</strong> Deutschen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt XIX<br />

Geschichte <strong>der</strong> Fliegerstation Fürth-Atzenhof<br />

Anfänge <strong>und</strong> Platzsuche<br />

Die Geschichte <strong>der</strong> Fliegerstation Fürth-<br />

Atzenhof begann am 20. Mai 1914, als General<br />

Karl Ritter von Brug vom 1. <strong>Königlich</strong>-<br />

<strong>Bayerischen</strong> Kraftfahr- <strong>und</strong> Fliegerbataillon<br />

in München mit dem Großherzog von Hessen<br />

im Umfeld von Nürnberg mehrere Plätze<br />

besuchte, um dort einen geeigneten Standort<br />

für eine Fliegerstation für das III. Bayerische<br />

Armeekorps auszuwählen. Mitte Februar<br />

1915 wurde dann die Atzenhöfer Heide<br />

westlich <strong>der</strong> Stadt Fürth in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong><br />

Bahnlinien im Westen nach Würzburg <strong>und</strong><br />

im Norden nach Erlangen als Standort ausgewählt.<br />

Plan des Flugplatzes Fürth-Atzenhof 1918<br />

Platzgröße zu Anfang<br />

Die gefor<strong>der</strong>te Flugplatzgröße musste 1916<br />

mindestens 500 x 500 Meter betragen. Auf<br />

<strong>der</strong> Atzenhöfer Heide standen zunächst 105<br />

Hektar an Heideland, Wald <strong>und</strong> Ackerland<br />

zur Verfügung.<br />

Platzentwicklung<br />

Der Beginn des Ersten Weltkriegs im Herbst<br />

1914 verzögerte zunächst die Baumaßnahmen.<br />

Nach den neuen Flugplatz-<br />

Baurichtlinien aus dem Jahre 1916 musste<br />

<strong>der</strong> Flugplatz mindestens 120 Hektar groß<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

sein. Es wurde dann schnell weiteres Bauland<br />

gekauft <strong>und</strong> zum Teil auch Bauern enteignet.<br />

Nach Atzenhof wurde eine Straße<br />

gebaut, das Gelände eingeebnet <strong>und</strong> eine<br />

ebene Graslandefläche angelegt. Das fertige<br />

Gelände hatte eine Länge von 1.500 <strong>und</strong><br />

eine Breite von 800 Metern.<br />

Ausstattung <strong>der</strong> Werft<br />

Der erste Vorentwurf für die technischen Anlagen,<br />

datiert vom 14. September 1916. Geplant<br />

waren zunächst eine Großflugzeughalle,<br />

sechs Normalflugzeughallen, eine Werft,<br />

ein Kriegsdepot, ein Kraftwagenschuppen,<br />

48


Blätter zur Geschichte <strong>der</strong> Deutschen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt XIX<br />

ein Kohlen- bzw. Holzschuppen, ein Abfallschuppen,<br />

ein offener Lagerschuppen, zwei<br />

Motorenprüfstände, ein Schuppen für Feldbahnwagen<br />

<strong>und</strong> eine Benzintankanlage mit<br />

unterirdischem Lagerbehälter für 46.000 Liter<br />

Benzin in <strong>der</strong> Nähe des Gleisanschlusses.<br />

FEA (Flieger-Ersatz-Abteilung) mit Fliegerschule<br />

entsprach.<br />

LVG C VI auf Fliegerhorst Fürth-Atzenhof mit Piloten.<br />

Im Hintergr<strong>und</strong> eine <strong>der</strong> Holzflugzeughallen<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Hallenplan Militärflugplatz Fürth zu Kriegsende<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Inbetriebnahme <strong>der</strong> Werft:<br />

Die Bauarbeiten wurden durch die bayerische<br />

Fliegerbaukompanie durchgeführt <strong>und</strong><br />

dann die auf dem Lager Lechfeld stationierte<br />

Bayerische Fliegerschule 3 am 15. Oktober<br />

1916 nach Atzenhof verlegt. Bis zum 6. Oktober<br />

1916 war die Fliegerbaukompanie, inzwischen<br />

<strong>Königlich</strong>-Bayerische Fliegerbaukompanie<br />

2 in Fürth stationiert, bis sie zum<br />

Bau <strong>der</strong> Fliegerstation in Kitzingen abkommandiert<br />

wurde.<br />

Aufnahme des Übungs- <strong>und</strong> Flugbetriebes<br />

Der Schulungsflugbetrieb begann Mitte Januar<br />

1917. Es gab zunächst nur fünf knapp<br />

100 Meter lange, hölzerne Behelfshallen<br />

<strong>und</strong> mehrere <strong>der</strong> Witterung sehr ausgesetzte<br />

Flugzeugzelte. Ein Flugbetrieb war nur<br />

eingeschränkt möglich. Eine Heizung <strong>der</strong><br />

Hallen war schwierig. Für die Ausbildung <strong>der</strong><br />

Werkmeister <strong>und</strong> <strong>der</strong> Flugwarte mussten<br />

Unterrichtsräume in <strong>der</strong> Stadt Fürth angemietet<br />

werden. Schließlich galt im Sommer<br />

1918 die Fliegerstation als fertiggestellt. Sie<br />

war ein nach den Vorschriften voll belegter<br />

Normalfliegerhorst, <strong>der</strong> einer bayerischen<br />

Besuch von General Karl Ritter von Brug am<br />

13.09.1917 in Atzenhof<br />

Standortaufgaben<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Die FEA II war wie die FEA I in Oberschleißheim<br />

zuständig, die Flieger an <strong>der</strong><br />

Front mit Flugzeugen, Ersatzteilen, Flugzeugführern<br />

<strong>und</strong> technischem Personal auszustatten<br />

<strong>und</strong> sich um den Nachschub zu<br />

kümmern. Sie versorgte bayerische <strong>Fliegertruppe</strong>n<br />

in Frankreich <strong>und</strong> <strong>der</strong> Türkei. Zur<br />

FEA II gehörten nach seiner Aufstellung <strong>der</strong><br />

Inspektion des Ingenieurkorps vom<br />

19.03.1917: 60 Offiziere, 500 Rekruten, 150<br />

Mann für die Geräteverwaltung, 200 Mann in<br />

<strong>der</strong> Werftkompanie, also Reparatur- <strong>und</strong><br />

Wartungspersonal <strong>und</strong> 200 Flugschüler.<br />

Kriegsende am Fliegerhorst Fürth-<br />

Atzenhof<br />

Am 3. November 1918 verbreitete sich die<br />

Novemberrevolution von München auch<br />

nach Fürth. Die Demobilisierung war mit heftigen<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzungen zwischen „Soldatenrat“<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Inspektion des Militär-<br />

49


Blätter zur Geschichte <strong>der</strong> Deutschen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt XIX<br />

Luftfahrtwesens <strong>und</strong> dem späteren bayerischen<br />

Ministerium für militärische Angelegenheiten<br />

verb<strong>und</strong>en.<br />

Bei Kriegsende 1918 spielte <strong>der</strong> Standort<br />

Fürth aufgr<strong>und</strong> seiner Größe eine wichtige<br />

Rolle bei <strong>der</strong> Demobilisierung. Nur wenige<br />

Hallen wurden abgerissen. Mit Schreiben<br />

<strong>der</strong> ILuft vom 27.06.1919 heißt es: „Die<br />

Werfteinrichtung soll möglichst rasch den<br />

zivilen Wirtschaftsbetrieb zugänglich gemacht<br />

werden.“<br />

Noch heute ist ein Teil <strong>der</strong> historischen Hallen<br />

erhalten, u. a. die Flugwerfthalle <strong>und</strong> eine<br />

<strong>der</strong> Normalflugzeughallten. Anhang 3<br />

zeigt die Fliegerabteilungen, die 1918 <strong>der</strong><br />

Auflösung <strong>der</strong> Fliegerstation Fürth-Atzenhof<br />

zugeführt wurden.<br />

Geschichte des Heeresflugplatzes Grafenwöhr<br />

Anfänge als Bayerischer Artillerie-<br />

Schießplatz<br />

Das Königreich Bayern ließ in dem dünn besiedelten,<br />

waldreichen Gebiet in <strong>der</strong> nördlichen<br />

Oberpfalz von 1907 bis 1910 einen Artillerieschießplatz<br />

für das III. Bayerische Armeekorps<br />

errichten. Dazu mussten r<strong>und</strong> 230<br />

Menschen ihre Heimatdörfer verlassen. Eine<br />

Reihe von kleinen Ortschaften wurden aufgelöst<br />

<strong>und</strong> die Bevölkerung umgesiedelt.<br />

Am Anfang war <strong>der</strong> Fesselballon<br />

Die Fliegerei hielt auf dem bayerischen<br />

Truppenübungsplatz Grafenwöhr, <strong>der</strong> am<br />

30. Juni 1910 eröffnet wurde, schon vor dem<br />

Ersten Weltkrieg Einzug. Im Juni 1912 fand<br />

eine große Manöverübung des III. <strong>Bayerischen</strong><br />

Armeekorps mit Luftschiffen auf dem<br />

Truppenübungsplatz Grafenwöhr statt. Die<br />

Luftschiffer mit ihren starren o<strong>der</strong> halbstarren<br />

Fluggeräten <strong>und</strong> Fesselballons waren<br />

als Beobachter <strong>der</strong> Artillerie eingesetzt. Die<br />

Preußischen Luftschiffe über den auch<br />

schon großen Truppenlagern machten Luftaufnahmen<br />

vom Manövergebiet.<br />

Flugstützpunkt <strong>der</strong> <strong>Königlich</strong>-<br />

<strong>Bayerischen</strong> <strong>Fliegertruppe</strong> ab 1917<br />

Während des Ersten Weltkrieges wurde in<br />

Grafenwöhr ein Flugstützpunkt <strong>der</strong> <strong>Königlich</strong>-<strong>Bayerischen</strong><br />

<strong>Fliegertruppe</strong> errichtet. Bereits<br />

im Sommer <strong>und</strong> Herbst 1916 war das<br />

Schießplatz-Gelände mehrfach für die Errichtung<br />

eines Flugplatzes erk<strong>und</strong>et worden.<br />

Es war zunächst auch überlegt worden, eine<br />

Flugschule nach Grafenwöhr zu verlegen.<br />

Im Dezember 1917 kam es zur Aufstellung<br />

eines Artillerie-Flieger-Kommandos in Grafenwöhr.<br />

Geplant war die Errichtung einer<br />

Artillerie-Beobachtungsschule. Nahe <strong>der</strong><br />

damaligen Ortschaft Hammergmünd war <strong>der</strong><br />

Stützpunkt aufgebaut worden. Das erste<br />

Flugplatzgelände maß 700 x 200 Meter. Die<br />

Bodenbeschaffenheit war auch bei anhalten<strong>der</strong><br />

Feuchtigkeit gut. Die unmittelbare<br />

Umgebung des Flugplatzes war frei von<br />

Hin<strong>der</strong>nissen.<br />

Zeitgenössische Postkarte Lager-Grafenwöhr<br />

Lageplan Fliegerstation Lager-Grafenwöhr<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

50


Blätter zur Geschichte <strong>der</strong> Deutschen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt XIX<br />

Die Zufahrtwege waren durch eine Landstraße<br />

nach Grafenwöhr <strong>und</strong> zum Bahnhof<br />

mit 2,5 km Entfernung erschlossen.<br />

Offiziere <strong>und</strong> Mannschaften <strong>der</strong> <strong>Fliegertruppe</strong><br />

konnten im nahegelegenen Truppenlager<br />

Grafenwöhr untergebracht werden.<br />

Die Bauarbeiten wurden durch das <strong>Königlich</strong>-Bayerische<br />

Fliegerbataillon mit ca.<br />

170 Mann erledigt. Der umgebende Wald<br />

war bis auf eine Stelle hinter <strong>der</strong> Flugzeughalle<br />

gerodet worden. Ein Abzweigungsgleis<br />

zum Bahnhof wurde später gebaut. Flugbetrieb<br />

<strong>und</strong> Ausbildung von Artilleriebeobachtern<br />

konnten in Grafenwöhr ab Ende November<br />

1917 beginnen. Das Artillerie-<br />

Flieger-Kommando Grafenwöhr wurde am<br />

26. Dezember 1917 offiziell in Dienst gestellt.<br />

Erst in den 1930er Jahren wurde die Nutzung<br />

des Flugfeldes wie<strong>der</strong> aufgenommen.<br />

Mit dem Bau des Südlagers Vilseck entstand<br />

auch bei Heringnohe eine Start- <strong>und</strong><br />

Landebahn. Zeitweise unterhielt während<br />

des 2. Weltkrieges die Firma Messerschmitt<br />

dort eine eigene Außenstelle.<br />

Seit 1945 steht <strong>der</strong> Grafenwöhrer Flugplatz<br />

unter <strong>der</strong> Verwaltung <strong>der</strong> 7. US-Armee.<br />

Militärflugplatz Grafenwöhr<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Luftaufnahme Lager-Grafenwöhr<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Kriegsende 1918 in Grafenwöhr<br />

Mit dem Verbot <strong>der</strong> Militärfliegerei in<br />

Deutschland <strong>und</strong> Auflösung <strong>der</strong> <strong>Königlich</strong>-<br />

<strong>Bayerischen</strong> <strong>Fliegertruppe</strong> wurden sämtliche<br />

fliegerische Anlagen in Grafenwöhr abgerissen.<br />

Der Truppenübungsplatz heute<br />

Der heutige Truppenübungsplatz Grafenwöhr<br />

liegt in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Stadt Grafenwöhr<br />

im Landkreis Neustadt an <strong>der</strong> Waldnaab<br />

(Oberpfalz). Er hat eine Fläche von 226 km 2 .<br />

Das Areal, das ab 1945 von <strong>der</strong> US-Army<br />

genutzt wird, ist einer <strong>der</strong> größten Truppenübungsplätze<br />

<strong>der</strong> US-Armee Europas. Es<br />

besteht dort weiter ein jetzt befestigter Armee-Flugplatz<br />

<strong>der</strong> United States Army Europe<br />

(USAREUR) mit entsprechenden flugtechnischen<br />

Einrichtungen. Auf dem Flugplatz<br />

Grafenwöhr landen hauptsächlich militärische<br />

Transportmaschinen <strong>und</strong> Hubschrauber.<br />

51


Blätter zur Geschichte <strong>der</strong> Deutschen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt XIX<br />

Geschichte <strong>der</strong> Fliegerstation Würzburg<br />

Die Anfänge <strong>der</strong> Luftfahrt in Würzburg<br />

Das erste Würzburger Flugfeld war <strong>der</strong> 1830<br />

errichtete Exerzierplatz „Kugelfang“ am Galgenberg,<br />

<strong>der</strong> <strong>der</strong> bayerischen Militärverwaltung<br />

unterstand.<br />

Verschiedene Würzburger Flugpioniere<br />

machten dort 1911/12 mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

erfolgreiche Flugversuche. Auch eine erste<br />

Flugzeughalle wurde 1910 dort errichtet.<br />

In den Jahren 1913 <strong>und</strong> 1914 landeten bayerische<br />

Militärflieger öfters in Würzburg,<br />

meist um zum Truppenübungsplatz Hammelburg<br />

weiter zu fliegen. Es wurde 1913<br />

am Galgenberg eine neue „Flughalle Würzburg“<br />

von Georg Rockenmeyer errichtet.<br />

Mehrere Flugzeuge konnten darin untergestellt<br />

werden. Es waren wohl zu <strong>der</strong> Zeit alles<br />

zivile Hallen.<br />

Nutzung <strong>der</strong> Fliegerstation in Würzburg<br />

Während des 1. Weltkrieges diente <strong>der</strong><br />

Exerzierplatz Galgenberg, wo auch ein<br />

Kriegsgefangenenlager errichtet wurde, als<br />

Landeplatz für Militärflieger auf Überlandflügen<br />

<strong>und</strong> als Ausweichplatz für die nahen<br />

bayerischen Fliegerschulen in Kitzingen <strong>und</strong><br />

Bamberg.<br />

Flugplatz Galgenberg bei Kriegsende<br />

Am 11. November 1918 endete das Kriegsgeschehen.<br />

Von den etwa 14.000 deutschen<br />

Kriegsflugzeugen an <strong>der</strong> Front <strong>und</strong> in <strong>der</strong><br />

Heimat, die nach dem Waffenstillstand ausgeliefert<br />

o<strong>der</strong> zerstört werden mussten, wurden<br />

einige wenige auch nach Würzburg<br />

überführt <strong>und</strong> in den Hallen des Flugplatzes<br />

Galgenberg hinter Stacheldraht eingelagert<br />

<strong>und</strong> später abgewrackt. Teile dieser Flugzeuge<br />

lagerten noch Jahre später in einem<br />

Nebengebäude <strong>der</strong> privaten Fliegerschule<br />

Würzburg.<br />

Bekannte Militärflieger aus Würzburg waren<br />

Leutnant Fritz Moosmair, Wilhelm Wirth <strong>und</strong><br />

Oberleutnant Luitpold Freiherr von<br />

Wolfskeel.<br />

Lageplan Militärstützpunkt Würzburg<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Die Flughalle Würzburg auf dem Exerzierplatz<br />

„Kugelfang“ am Galgenberg, erbaut 1913<br />

Quelle: Buch Gräf<br />

Luftaufnahme Militärstützpunkt Würzburg<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

52


Blätter zur Geschichte <strong>der</strong> Deutschen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt XIX<br />

Das bayerische Militärflugzeug „Otto Typ B Nr.<br />

100“ auf dem Galgenberg im Mai 1914. Vorn<br />

sitzt Pilot Leutnant Fritz Moosmair aus Würzburg<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

Die Demobilisierung <strong>und</strong> Auflösung <strong>der</strong> <strong>Fliegertruppe</strong><br />

Kriegsende <strong>und</strong> Versailler Vertrag<br />

53<br />

Mit dem Waffenstillstandsabkommen <strong>der</strong> Alliierten<br />

mit Deutschland am 11. November<br />

1918 ging <strong>der</strong> Erste Weltkrieg offiziell zu<br />

Ende.<br />

Völkerrechtlich fand die Unterzeichnung des<br />

Waffenstillstandsvertrages am 28. Juni 1919<br />

im Spiegelsaal des Schlosses von Versailles<br />

statt – genau fünf Jahre nach Kriegsbeginn.<br />

Wenige Tage zuvor, am 23. Juni 1919, hatte<br />

die deutsche Nationalversammlung mit 237<br />

gegen 138 Stimmen bei sechs Enthaltungen<br />

das Vertragswerk gebilligt. Der Versailler<br />

Vertrag trat am 10. Januar 1920 um 04:15<br />

Uhr in Kraft. Teil V von insgesamt 15 Teilen<br />

mit 440 Artikeln enthielt die militärischen<br />

Entwaffnungsbestimmungen. Das deutsche<br />

Heer sollte auf 100.000 Mann <strong>und</strong> die Marine<br />

auf 15.000 Mann mit geringem Schiffsbestand<br />

verringert werden. Wehrpflicht, Generalstab<br />

<strong>und</strong> Kriegsakademie wurden abgeschafft,<br />

schwere Artillerie, Panzer <strong>und</strong><br />

Luftwaffe blieben verboten. Als Wie<strong>der</strong>gutmachung<br />

hatte Deutschland u. a. umfangreiche<br />

Eisenbahneinrichtungen, 90 Prozent<br />

<strong>der</strong> Handelsflotte, Flugzeuge <strong>und</strong> bewegliche<br />

Flugplatzeinrichtungen (z. B. Flugzeughallen)<br />

abzuliefern. Die Paragraphen 198<br />

<strong>und</strong> 202 des Diktates bestimmten:<br />

„Die bewaffnete Macht Deutschland darf<br />

keine Land- o<strong>der</strong> Marineluftstreitkräfte unterhalten…Alsbald<br />

nach Inkrafttreten des<br />

gegenwärtigen Vertrages ist das ganze militärische<br />

<strong>und</strong> maritime Luftfahrzeugmaterial<br />

auszuliefern“.<br />

Demobilisierung in Deutschland <strong>und</strong><br />

Bayern<br />

Bereits in den Jahren 1917/18 wurde in geheimen<br />

Anweisungen vom Generalstab in<br />

Berlin die deutsche Demobilisierung geplant.<br />

Detailliert geht aus den Aufzeichnungen<br />

nach H. Potempa hervor, welche bayerische<br />

Fliegerformation in welchem Standort aufgelöst<br />

werden sollte. Die bayerische <strong>Fliegertruppe</strong><br />

umfasste wie die gesamte bayerische<br />

Armee ca. 1/8 <strong>der</strong> Stärke <strong>der</strong> gesamten<br />

deutschen <strong>Fliegertruppe</strong>. Daher waren nach<br />

dem Plan von 1918 nach Kriegsende Abstellräume<br />

für 1.600 Flugzeuge auf den<br />

bayerischen Militärflugplätzen bereitzustellen.<br />

Die Übersichtskarte <strong>der</strong> K.B.-Inspektion des<br />

Militär-Luftfahrtwesens in Bayern vom September<br />

1918 zeigt die <strong>Standorte</strong> <strong>und</strong> dort<br />

stationierten Fliegerverbände <strong>und</strong> dem verfügbarem<br />

Hallenraum.<br />

Die Schwierigkeit für Bayern bei <strong>der</strong> rechtsrheinischen<br />

Rückführung <strong>der</strong> Luftstreitkräfte<br />

bestand darin, dass im linksrheinischen<br />

Bayern mit Lachen-Speyerdorf <strong>und</strong><br />

Germersheim die Besetzung dieses Gebietes<br />

durch Frankreich sofort möglich war. Der<br />

Flugzeug- <strong>und</strong> Gerätebestand dieser beiden<br />

Flugplätze musste in die an<strong>der</strong>en bayerischen<br />

Fliegerstationen verbracht werden.<br />

Schwerpunkte für die Material- <strong>und</strong> Perso-


Blätter zur Geschichte <strong>der</strong> Deutschen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt XIX<br />

nalrückführung wurden Gersthofen, Kitzingen,<br />

Oberschleißheim, Bamberg <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

auch offiziell nicht genutzte Flugplatz Würzburg.<br />

Die Flugzeuge <strong>und</strong> das ganze militärische<br />

Gerät wurden von den Soldaten zunächst<br />

sorgfältig in den Werften eingelagert. Mit<br />

Schreiben <strong>der</strong> bayerischen ILuft vom<br />

24.06.1919 wird die Übergabe aller Flugzeuge<br />

<strong>und</strong> Motoren an die Bayerische Verwertungsgesellschaft<br />

für Heeresgerät<br />

(B.V.H.) in München geregelt. Es folgten<br />

dann die Ablieferungsphase an die Alliierten<br />

<strong>und</strong> die massive Zerstörungsaktionen an allen<br />

<strong>Standorte</strong>n.<br />

Auflösung <strong>der</strong> bayerischen <strong>Fliegertruppe</strong><br />

Nach dem Waffenstillstands-Vertrag von<br />

Versailles vom 10. Januar 1920 wird am<br />

8. Mai 1920 die <strong>Königlich</strong>-Bayerische <strong>Fliegertruppe</strong><br />

offiziell aufgelöst <strong>und</strong> am 31. März<br />

1921 auch das Bayerische Kriegsministerium<br />

abgeschafft.<br />

Übersichtskarte <strong>der</strong> <strong>Bayerischen</strong> Fliegerstationen zur geplanten Demobilisierung Sept. 1918, HS 2428<br />

Quelle: Bild Kriegsarchiv<br />

54


Blätter zur Geschichte <strong>der</strong> Deutschen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt XIX<br />

Anhang 1:<br />

Übersicht in die Heeresflugplätze in Bayern 1912 bis 1919 (ILuft 32 Anlage 4)<br />

55


Blätter zur Geschichte <strong>der</strong> Deutschen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt XIX<br />

56


Blätter zur Geschichte <strong>der</strong> Deutschen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt XIX<br />

57


Blätter zur Geschichte <strong>der</strong> Deutschen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt XIX<br />

Anhang 2:<br />

Auflösung <strong>der</strong> <strong>Königlich</strong>-<strong>Bayerischen</strong> <strong>Fliegertruppe</strong>n 1918 am Fliegerhorst<br />

Schleißheim<br />

(nach Bay. HStA/Abt. IV HS 2428)<br />

Fliegerabteilungen:<br />

Formation eingetroffen aufgelöst<br />

Fl. Abt. 45 am 21.11.1918 am 26.11.1918<br />

Fl. Abt. 48 am 23.11.1918 am 26.11.1918<br />

Fl. Abt. 289 am 17.11.1918 am 21.11.1918<br />

Fl. Abt. 292 am 21.11.1918 am 26.11.1918<br />

Fl. Abt. 293 am 03.12.1918 am 05.12.1918<br />

Schlachtstaffeln:<br />

Schlasta 22 am 25.11.1918 am 01.12.1918<br />

Jagdstaffeln:<br />

Jasta 35 am 26.11.1918 am 26.11.1918<br />

Jasta 78 am 26.11.1918 am 26.11.1918<br />

Stabsbild Abteilung:<br />

Stabla 6 am 22.11.1918 am 23.11.1918<br />

Fliegerstäbe:<br />

Grufl 12 am 21.11.1918 am 21.11.1918<br />

Grufl 19 am 15.12.1918 am 16.12.1918<br />

Kofl 6 am 11.12.1918 am 12.11.1918 ?<br />

Grenzschutz-Abteilungen:<br />

Jasta Schonger am 24.11.1918 am 26.11.1918<br />

Fliegerabteilung Fischer am ….11.1918 am 22.11.1918<br />

Fliegerabteilung Miller am ….11.1918 am 22.11.1918<br />

58


Blätter zur Geschichte <strong>der</strong> Deutschen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt XIX<br />

Anhang 3:<br />

Auflösung <strong>der</strong> <strong>Königlich</strong>-<strong>Bayerischen</strong> <strong>Fliegertruppe</strong>n 1918 am Fliegerhorst<br />

Fürth<br />

(nach HS 2428)<br />

Fliegerabteilungen:<br />

Formation eingetroffen aufgelöst<br />

Fl. Abt. 46 am 23.11.1918 am 11.12.1918<br />

Fl. Abt. 286 am 22.11.1918 am 06.12.1918<br />

Fl. Abt. 287 am 24.11.1918 am 04.12.1918<br />

Fl. Abt. 288 am 23.11.1918 am 06.12.1918<br />

Fl. Abt. 290 am 17.11.1918 am 23.12.1918<br />

Fl. Abt. 291 am 20.11.1918 am 06.12.1918<br />

Fl. Abt. 295 am 18.11.1918 am 18.12.1918<br />

Fl. Abt. 298 am 20.11.1918 am 21.11.1918<br />

Schlachtstaffeln:<br />

Schlasta 26 am 23.11.1918 am 07.11.1918<br />

Schlasta 27 am 21.11.1918 am 24.11.1918<br />

Schlasta 29 am 20.11.1918 am 21.11.1918<br />

Schlasta 30 am 20.11.1918 am 22.12.1918<br />

Jagdstaffeln:<br />

Jasta 16 am 23.11.1918 am 11.12.1918<br />

Jasta 23 am 23.11.1918 am 25.11.1918<br />

Jasta 32 am 23.11.1918 am 25.11.1918<br />

Stabsbild Abteilung:<br />

Stabia 9 am 20.11.1918 am 22.11.1918<br />

Stäbe:<br />

Grufla 20 am 03.12.1918 am 04.12.1918<br />

59


Blätter zur Geschichte <strong>der</strong> Deutschen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt XIX<br />

Literaturverzeichnis<br />

Bayerische Fliegerstationen,<br />

allgemein:<br />

- Bach, Martin: Luftfahrtindustrie im Ersten<br />

Weltkrieg. Mobilisierung <strong>und</strong> Demobilisierung<br />

<strong>der</strong> britischen <strong>und</strong> deutschen Luftfahrtindustrie<br />

im Ersten Weltkrieg. Diss. LMU<br />

München. Allershausen: NARA-Verlag 2003<br />

- Neumann, Georg Paul: Die gesamten deutschen<br />

Luftstreitkräfte im 1. Weltkrieg (Nachdruck<br />

<strong>der</strong> Ausgabe von 1920). Bremen: Europäischer<br />

Hochschulverlag, 2011<br />

- Knoschel, Günter; Stützer, Helmut: Die<br />

deutschen Militärflugzeuge 1910 – 1918.<br />

Herford: E.S. Mittler & Sohn, 1994<br />

- Schmitt, Günter; Schwipps, Werner: Pioniere<br />

<strong>der</strong> früheren Luftfahrt. Berlin: Tranpress<br />

Verlag, 1990<br />

- Zuerl, Walter: Pour le mérite-Flieger. München:<br />

Curt Pechstein Verlag, 1938<br />

- Supf, Peter: Das Buch <strong>der</strong> deutschen Fluggeschichte,<br />

Band 1, 1956, Band 2, 1948.<br />

Stuttgart: Drei Brunnen Verlag<br />

- Pletschacher, Peter: Die <strong>Königlich</strong> <strong>Bayerischen</strong><br />

<strong>Fliegertruppe</strong>n 1912 – 1919. Stuttgart:<br />

Motorbuch Verlag, 1978<br />

- Potempa, Harald: Die <strong>Königlich</strong>-Bayerische<br />

<strong>Fliegertruppe</strong> 1914 – 1918. Diss. LMU München<br />

1998, Frankfurt: Lang Verlag, 1997<br />

- Hößlin, Hubert von: Die Organisation <strong>der</strong><br />

K.B. <strong>Fliegertruppe</strong> München: Verlag Bayerisches<br />

Kriegsarchiv, 1924<br />

Standort Schleißheim:<br />

- Bürger, Otto: Die <strong>Königlich</strong>-Bayerische <strong>Fliegertruppe</strong><br />

in Schleißheim <strong>und</strong> ihre Spuren in<br />

<strong>der</strong> Gegenwart. Oberschleißheim: KommunikationsDesign<br />

Pichler & Treffer, 2008<br />

- Werftverein Schleißheim (Hrsg): Geflogene<br />

Vergangenheit-Luftfahrt in Schleißheim seit<br />

1912. Oberschleißheim 2001<br />

Standort Gersthofen – Gablingen:<br />

- Paul Klee – Germersheim, Gersthofen<br />

(Hrsg.): Paul Klee u. Gersthofen. Zeichnungen<br />

<strong>und</strong> Aquarelle von Paul Klee. Katalog.<br />

Gersthofen: Scho<strong>der</strong>, 1992.<br />

- Flugplatz Gersthofen – Gablingen:<br />

http://webcache.googleusercontent.com<br />

(search 17.12.2011)<br />

Standort Lager Lechfeld:<br />

- Euringer, Richard: Fliegerschule 4. Buch <strong>der</strong><br />

Mannschaft, Hamburg Hanseatische Verlagsanstalt,<br />

1929<br />

- Bischler, Werner; Hager, Klaus: 50 Jahre<br />

Jagdbombergeschwa<strong>der</strong> 32. Stadtbergen:<br />

Achensee Verlag, 2008<br />

Standort Sonthofen:<br />

- Bartz, Oliver: Postgeschichte Sonthofen 1911 –<br />

1920, Sonthofen 2012<br />

- Kastner, Reinhard: Bayerische Flieger im Hochgebirge.<br />

Die bayerische Feldflieger-Abteilung 9<br />

im Alpenkrieg. Gröbenzell: Bayerischer Militärvertrag<br />

Gerd M. Schulz, 1999<br />

Standort Lachen-Speyerdorf:<br />

- Der Flugplatz von Lachen-Speyerdorf in: N.N.<br />

S. 140 – 167<br />

- Hopstock, Katrin; Reinle, Volker W.: 75 Jahre<br />

Luftfahrt in Speyer in: IHK-Magazin 9 (1987)<br />

S. 18 – 22<br />

- Die Geschichte <strong>der</strong> Luftfahrt in Rheinland-Pfalz<br />

in: Luftfahrt in Rheinland-Pfalz, S. 6 – 10.<br />

Mainz: Minist. für Wirtschaft, 2003<br />

Standort Kitzingen:<br />

- Badel, Doris: Flugplatz Kitzingen 1911 – 1923 –<br />

Von Höhenflügen <strong>und</strong> Bruchlandungen, in:<br />

Jahrbuch für den Landkreis Kitzingen, 2011, S.<br />

127 – 147<br />

Standort Germersheim:<br />

- Stadt Germersheim (Hrsg.): Germersheim im<br />

20. Jahrh<strong>und</strong>ert – Wege einer Festungsstadt in<br />

die Mitte Europas. ISBN 978-3-89735-533-0<br />

- Polap, Eugen: Bayerische <strong>Fliegertruppe</strong>n in<br />

Germersheim, in: Heimatbrief <strong>der</strong> Stadt<br />

Germersheim am Rhein. 30. Ausgabe, Dezember<br />

1990, S. 123 – 128<br />

- Thalmann, Heinrich: Die Pfalz im Ersten Weltkrieg.<br />

Kaiserslautern: Verlag Institut für pfalzische<br />

Geschichte <strong>und</strong> Volksk<strong>und</strong>e, 1990<br />

Standort Bamberg:<br />

- Stock, Hanno; Werth, M. (Hrsg.): 40 Jahre Aero-<br />

Club Bamberg. Teil: 80 Jahre Luftfahrt in Bamberg.<br />

Bamberg: Aero-Club Bamberg, 1989<br />

- Nüßlein, Adolf E.: Am Himmel über Bamberg,<br />

100 Jahre Luftfahrtgeschichte 1909 – 2009.<br />

Bamberg: Special-Moments Verlag, 2009<br />

Standort Fürth-Atzenhof:<br />

- Jochüm, W.: Luftfahrtaktivitäten in Franken. Die<br />

Geschichte <strong>der</strong> Nürnberger Verkehrsflugplätze.<br />

DGLR-Vortrag 94-F1-092, 1994<br />

- http://www.fuerthwiki.de/wiki/index.php/ Flughafen/13.08.2012<br />

- Ohm, Barbara: Der Flugplatz Fürth-Atzenhof.<br />

Geschichte <strong>und</strong> Gebäude, DGLR-Vortrag 94-<br />

F1-091, 1994<br />

- Ohm, Barbara: u.a.: „Fliegen, nur fliegen!“ Der<br />

erste Nürnberg-Fürther Flughafen <strong>der</strong><br />

60


Blätter zur Geschichte <strong>der</strong> Deutschen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt XIX<br />

Atzenhofer Heide. Geschichte – Technik –<br />

Erinnerungen. Roth: Genningen Verlag,<br />

1995<br />

- Trautwein, Renate; Wittmann, Oliver: Lernt<br />

Fliegen! in Fürth-Atzenhof. Die Geschichte<br />

eines in Vergessenheit geratenen Fliegerhorstes.<br />

Nürnberg: emwe-Verlag, Zoll<br />

Standort Grafenwöhr:<br />

- Morgenstern, Truppenübungsplatz Grafenwöhr<br />

gestern <strong>und</strong> heute. 2. Auflage<br />

Grafenwöhr: Druckerei Hutzler, 2011<br />

- Griesbach, Eckehart: Truppenübungsplatz<br />

Grafenwöhr: Geschichte einer Landschaft.<br />

Amberg: Flierl-Druck, 1985<br />

- Mädl, Helmut: Die Geschichte des Truppenübungsplatzes<br />

Grafenwöhr. Weiden: Der Neue<br />

Tag Verlag, 1980<br />

Standort Würzburg:<br />

- Dettelbacher, Werner (Hrsg.): Erinnerungen Alt-<br />

Würzburg: Bilddokumente aus <strong>der</strong> Zeit von<br />

1866 – 1914. Würzburg: Stürtz Verlag, 1970<br />

- Roland Flade (Hrsg.): „Unser Würzburger Jahrh<strong>und</strong>ert“.<br />

Würzburg: Main Post Presse Verlag,<br />

1998<br />

- Gräf, Heinz; Weber-Niebner, Otto: Luftfahrt in<br />

Würzburg. Würzburg: AeroClub, 1990.<br />

Danksagung:<br />

Für Akteneinsicht <strong>und</strong> für Überlassung von Bildmaterial danke ich dem <strong>Bayerischen</strong><br />

Hauptstadtarchiv München Abt. IV Kriegsarchiv.<br />

Autoren <strong>und</strong> Verlegern danke ich für die Nutzung von Abbildungen..<br />

61

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