Katholisches Wort in die Zeit 42. Jahr Februar 2011 - Der Fels
Katholisches Wort in die Zeit 42. Jahr Februar 2011 - Der Fels
Katholisches Wort in die Zeit 42. Jahr Februar 2011 - Der Fels
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E<strong>in</strong> Volk, das ke<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der mehr<br />
kriegt, ist ke<strong>in</strong> Volk mehr, sondern e<strong>in</strong><br />
Haufen pathologischer Sp<strong>in</strong>ner. Das<br />
müssen <strong>die</strong> Menschen endlich kapieren.<br />
Vor allem auch <strong>die</strong> Politik. Auch wenn<br />
sie pragmatisch und realitätsnah agieren<br />
muss? Gerade dann.<br />
Mutter se<strong>in</strong> heute<br />
Madrider Modell<br />
In den Me<strong>die</strong>n hat das Ereignis kaum Beachtung<br />
gefunden, obwohl mehr als e<strong>in</strong>e<br />
Million Menschen daran teilnahmen.<br />
Mit e<strong>in</strong>em Kommentar <strong>in</strong> der katholischen<br />
<strong>Zeit</strong>ung „Die Tagespost“ stellte<br />
Reg<strong>in</strong>a E<strong>in</strong>ig se<strong>in</strong>e Bedeutung heraus<br />
(DT, 4.1.<strong>2011</strong>, S.2; Dom<strong>in</strong>ikanerplatz 8,<br />
D-87074 Würzburg).<br />
den Scheffel zu stellen, erfüllt und öffentlich<br />
ihre wertvollsten Gaben ausgebreitet:<br />
<strong>die</strong> Sakramente, zeitlos gültige<br />
Antworten für Wahrheitssucher, ihr Bekenntnis<br />
zu Treue und Zuwendung. Andere<br />
Gründe zur Hoffnung hat Europa<br />
nicht.<br />
Zur „Weitergabe des Glaubens“<br />
<strong>Der</strong> Rundbrief der „Aktion Leben“ wirft<br />
am Schluss se<strong>in</strong>er Nr. 6/2010 mit e<strong>in</strong>er<br />
Glosse unter dem Titel „Mutterglück“<br />
e<strong>in</strong>en Blick auf <strong>die</strong> „Schöne neue Welt“<br />
des „Human Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g“ und br<strong>in</strong>gt<br />
dann das „Gebet e<strong>in</strong>er Mutter“( Aktion<br />
Leben, Postfach 61, D-69518 Abtste<strong>in</strong>ach;<br />
www.aktion-leben.de).<br />
Mutterglück<br />
Was waren das noch für <strong>Zeit</strong>en, als<br />
noch nicht jede Frau, <strong>die</strong> <strong>in</strong> „guter Hoffnung“<br />
oder „gesegneten Leibes“ war,<br />
automatisch e<strong>in</strong>en Schwangerschaftskonflikt<br />
hatte.<br />
Als K<strong>in</strong>der noch gezeugt und nicht<br />
erzeugt (künstliche Befruchtung) wurden.<br />
Als man K<strong>in</strong>der noch als Geschenk<br />
Gottes ansah und nicht als Produkt der<br />
reproduktiven Mediz<strong>in</strong>, mit dem Stempel<br />
der vorgeburtlichen Diagnostik versehen:<br />
„Garantiert fehlerfrei!“<br />
Ja, als Mütter sich <strong>in</strong> Ruhe auf <strong>die</strong><br />
Geburt vorbereiten, ja freuen konnten<br />
und nicht von e<strong>in</strong>em Check zum nächsten<br />
hetzen mussten, um nur ja e<strong>in</strong> optimales<br />
Produkt abzuliefern.<br />
Gebet e<strong>in</strong>er Mutter<br />
Jesus Christus, du bist Mensch geworden<br />
durch e<strong>in</strong>e Frau <strong>die</strong>ser Erde.<br />
Maria durfte dich empfangen, neun<br />
Monate unter ihrem Herzen tragen und<br />
zur Welt br<strong>in</strong>gen. Ich danke dir, dass du<br />
<strong>die</strong>sen Weg zu uns gewählt hast. Erfülle<br />
mich mit Freude über das Wunder des<br />
Lebens, das <strong>in</strong> mir wächst. Gib mir <strong>die</strong><br />
Kraft, alles Belastende der Mutterschaft<br />
zu tragen und es dir als Bitte für me<strong>in</strong><br />
K<strong>in</strong>d zu schenken. Beschütze mich,<br />
beschütze me<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d. Erhalte uns gesund<br />
und lass uns immer <strong>in</strong> dir geborgen<br />
se<strong>in</strong>.<br />
Maria, Mutter Gottes und unsere<br />
Mutter, dir möchte ich mich und me<strong>in</strong><br />
K<strong>in</strong>d besonders anvertrauen. Sei mir<br />
mit de<strong>in</strong>er Liebe nahe. Begleite mich <strong>in</strong><br />
der <strong>Zeit</strong> der Erwartung und Geburt me<strong>in</strong>es<br />
K<strong>in</strong>des und hilf mir, ihm e<strong>in</strong>e gute<br />
Mutter zu se<strong>in</strong>. Schenke ihm e<strong>in</strong> erfülltes<br />
und glückliches Leben und lass es<br />
zum Segen werden für alle, <strong>die</strong> ihm auf<br />
se<strong>in</strong>em Lebensweg begegnen. Schenke<br />
uns jeden Tag de<strong>in</strong>en mütterlichen Segen,<br />
me<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>d, me<strong>in</strong>er Familie und<br />
mir. Amen.<br />
Am Weltfriedenstag hat der Papst <strong>die</strong><br />
Unruhestifter der Gegenwart benannt:<br />
Fundamentalismus und Laizismus. Für<br />
<strong>die</strong> Katholiken bleibt Religionsfreiheit<br />
der Königsweg zum Frieden. Zur Friedensarbeit<br />
der Kirche gehört neben der<br />
Analyse <strong>die</strong> Vorbeugung. Hier ist der<br />
Papst auf <strong>die</strong> Mitarbeit der Ortskirchen<br />
angewiesen. Und Ortskirchen auf me<strong>die</strong>nwirksame<br />
und zeitgemäße Konzepte.<br />
Wie das konkret aussehen kann, hat<br />
das Erzbistum Madrid am Wochenende<br />
[1./2. Januar] als Gastgeber des Europatreffens<br />
christlicher Familien gezeigt.<br />
Mehr als e<strong>in</strong>e Million Gläubige rückten<br />
mit e<strong>in</strong>er Dankmesse <strong>in</strong> den Fokus, was<br />
es nach Auffassung von Laizisten nicht<br />
geben darf: sendungsbewusste christliche<br />
Familien. Die gekonnte Vernetzung<br />
von Diözesen, geistlichen Bewegungen<br />
und Bruderschaften hat Modellcharakter<br />
– zum e<strong>in</strong>en, weil sie sich rasch aus<br />
dem nationalen Rahmen gelöst hat. Dass<br />
<strong>in</strong> nur vier <strong>Jahr</strong>en aus e<strong>in</strong>er spanischen<br />
Initiative e<strong>in</strong>e europäische Institution geworden<br />
ist, <strong>die</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem <strong>Jahr</strong> Gläubige<br />
aus acht verschiedenen Ländern zusammengeführt<br />
hat, zeigt mehr als deren<br />
Kampagnefähigkeit. Viele christliche<br />
Familien s<strong>in</strong>d es schlicht leid, als Angehörige<br />
e<strong>in</strong>er aussterbenden Spezies belächelt<br />
zu werden. Zum anderen schafft<br />
der liturgische Rahmen Distanz zum politischen<br />
Alltag.<br />
Zwanzig <strong>Jahr</strong>e nach dem Fall des Eisernen<br />
Vorhangs haben sich <strong>die</strong> familiären<br />
Defizite <strong>in</strong> Europa zwar angeglichen:<br />
Abtreibung als Todesursache Nummer<br />
e<strong>in</strong>s; Euthanasie, verwahrloste K<strong>in</strong>der,<br />
vere<strong>in</strong>samte Alte, <strong>die</strong> grassierende<br />
Scheidungsmentalität und <strong>die</strong> wachsende<br />
Bevormundung der Eltern durch den<br />
Staat s<strong>in</strong>d nicht wegzudiskutieren. Doch<br />
nehmen <strong>die</strong> veröffentlichte Me<strong>in</strong>ung und<br />
der Gesetzgeber <strong>in</strong>takte Familien immer<br />
weniger wahr. Eltern und K<strong>in</strong>der kommen<br />
heute <strong>in</strong> Nachrichten, Filmen und<br />
politischen Debatten vor allem als Subjekte<br />
menschlicher Dramen vor. An ke<strong>in</strong>er<br />
gesellschaftlichen Institution reibt<br />
sich das gesellschaftliche Empf<strong>in</strong>den für<br />
normal und anormal so wund wie an der<br />
Familie (…)<br />
Wenige Tage vor Epiphanie, dem Fest,<br />
an dem <strong>in</strong> Spanien <strong>die</strong> K<strong>in</strong>der beschenkt<br />
werden, hat <strong>die</strong> Kirche <strong>in</strong> Madrid den biblischen<br />
Auftrag, ihr Licht nicht unter<br />
Auf <strong>die</strong> „Weitergabe des Glaubens“, derzeit<br />
das Hauptproblem der Kirche <strong>in</strong> unseren<br />
Breiten, g<strong>in</strong>g das „Directorium spirituale“<br />
mit se<strong>in</strong>em Beitrag zum 16. Januar<br />
<strong>2011</strong> e<strong>in</strong> (Erhardi Druck GmbH, Leibnizstr.<br />
11, D-93055 Regensburg. Im Anschluss<br />
an das Evangelium vom 2. Sonntag<br />
i.J. (Lj.A; Joh 1,29-34) heißt es da:<br />
(…) Entscheidend für <strong>die</strong> Weitervermittlung<br />
des Glaubens ist es, mit unseren<br />
<strong>Wort</strong>en und <strong>in</strong> unserem Verhalten zu bezeugen,<br />
dass uns Christus als Lamm Gottes<br />
den Weg der Rettung und des Heils<br />
weist und uns dabei auch begleitet. Wo<br />
wir Gottes Liebe <strong>in</strong> unserem Leben aufleuchten<br />
lassen, führen wir wie Johannes<br />
<strong>die</strong> Leute zu Christus. Für <strong>die</strong> säkularisierte<br />
Welt heute ist das besonders wichtig,<br />
damit <strong>die</strong> Menschen Kirche anders<br />
erfahren als <strong>in</strong> oft e<strong>in</strong>seitigen Berichten<br />
verschiedener Me<strong>die</strong>n. In dem Maß, wie<br />
sich jemand dem <strong>Zeit</strong>geist anpasst, geht<br />
<strong>die</strong> Unterscheidung des christlichen Profils<br />
verloren und verblasst <strong>die</strong> Strahlkraft<br />
des Glaubens. Auch nicht endlose Strukturdebatten<br />
<strong>in</strong> der Kirche erneuern den<br />
Glauben und gew<strong>in</strong>nen Menschen für<br />
Christus, sondern <strong>die</strong> konsequente H<strong>in</strong>wendung<br />
zu se<strong>in</strong>er Person und Botschaft.<br />
Madele<strong>in</strong>e Delbrel (+ 1964) hat <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
atheistische Umgebung <strong>in</strong> Ivry bei Paris<br />
<strong>die</strong> Botschaft des Evangeliums gebracht.<br />
Bei unterschiedlichen Problemen entwickelte<br />
sich das geflügelte <strong>Wort</strong>: „Komm,<br />
wir gehen zu Madele<strong>in</strong>e!“ Ihr E<strong>in</strong>satz<br />
für Arbeitslose, alle<strong>in</strong>erziehende Mütter,<br />
Obdachlose und Orientierungslose <strong>die</strong>nte<br />
als Ort, um für das Evangelium Zeugnis<br />
abzulegen und unterschiedliche Menschen<br />
<strong>die</strong> Zuneigung Gottes erfahren zu<br />
lassen. „Überall, wo <strong>die</strong> Liebe E<strong>in</strong>gang<br />
f<strong>in</strong>det, verwandelt sie unser Leben <strong>in</strong><br />
Brennstoff“, war ihr Leitgedanke. Ihr<br />
Beispiel führte nicht wenige Ungläubige<br />
<strong>in</strong> <strong>die</strong> Geme<strong>in</strong>schaft der Kirche. Fragende<br />
Menschen wollen überzeugende<br />
Antworten. Deshalb ist es unerlässlich,<br />
uns immer wieder <strong>in</strong> Gottes <strong>Wort</strong> und<br />
<strong>die</strong> wegweisenden Aussagen der Kirche<br />
zum Glauben und <strong>Zeit</strong>geschehen zu vertiefen<br />
und sie im Gebet vor Gott zu tragen.<br />
Dann können wir jederzeit <strong>in</strong> der<br />
Familie, im Bekanntenkreis und <strong>in</strong> der<br />
Arbeitswelt, „von der Hoffnung sprechen,<br />
<strong>die</strong> uns erfüllt“, wozu uns der 1 Petrusbrief<br />
ermutigt (Vgl. 1 Petr 3,15).<br />
DER FELS 2/<strong>2011</strong> 61