30.12.2013 Aufrufe

Oktober - Der Fels

Oktober - Der Fels

Oktober - Der Fels

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Leserbriefe<br />

Leserbrief zu Daniel Deckers: Enthaltung<br />

(FAZ vom 19.8.2009)<br />

Dass Benedikt XVI. nun auch im Jubiläumsjahr<br />

der Wiedervereinigung 2010<br />

keinen Staatsbesuch in Deutschland machen<br />

wird, erklärt Daniel Deckers einseitig<br />

mit Eigenschaften des Pontifex:<br />

<strong>Der</strong> reise eh nicht gern und sei „als Papst<br />

noch weniger Deutscher, als die Deutschen<br />

noch Papst sind“; Johannes Paul<br />

II. „hätte sich auch im hohen Alter nicht<br />

zweimal bitten lassen, mit seinen polnischen<br />

Landsleuten eine solch historische<br />

Stunde zu teilen.“<br />

Das klingt fast so, als sei Joseph Ratzinger<br />

ein Stubenhocker und „vaterlandsloser<br />

Geselle“. Die naheliegendste<br />

Erklärung für die Zurückhaltung des<br />

Papstes – der sein Heimatland zweimal<br />

besuchte und bei Visiten in Nachbarstaaten<br />

viele Deutsche traf – erwähnt<br />

Deckers nicht: Die antipäpstliche Stimmungsmache<br />

vom Februar und März<br />

2009 unter Beteiligung von Kanzlerin<br />

und Ministerpräsidenten hat nicht nur<br />

viele deutsche Katholiken verletzt und<br />

nachhaltig verärgert, sondern auch in<br />

Rom Irritation hinterlassen. Benedikt<br />

XVI. selbst zeigte sich betrübt über die<br />

„sprungbereite Feindseligkeit“, die anlässlich<br />

eines innerkirchlichen Gnadenaktes<br />

über ihn hereinbrach. Aus keinem<br />

Land des christlichen Kulturkreises ist<br />

dem filigranen Startheologen – schon<br />

als Kardinal – soviel Unverständnis,<br />

Verächtlichmachung und Wut entgegengeschlagen<br />

wie aus seinem Vaterland.<br />

Während sich Schwedens Regierung<br />

jede Verurteilung des Artikels einer<br />

schwedischen Zeitung verkneift, die<br />

schlimmste antisemitische Klischees<br />

verbreitete, sah Frau Merkel durch die<br />

bloße Aufhebung einer Exkommunikation<br />

„die deutsche Staatsräson“ tangiert,<br />

weil ein beteiligter „britischer<br />

Kryptobischof aus der argentinischen<br />

Pampa im schwedischen Fernsehen“<br />

(Heinz-Joachim Fischer) den Holocaust<br />

relativiert hatte. Noch dazu brachte die<br />

Christdemokratin es fertig, das katholische<br />

Kirchenoberhaupt en passant bei<br />

ihrer Pressekonferenz mit einem asiatischen<br />

Diktator zu maßregeln. So dumm<br />

muss sich ein Papst nicht anrempeln lassen,<br />

um ein Jahr später – ohne dass eine<br />

öffentliche Entschuldigung die Sache<br />

bereinigt hätte – womöglich mit dieser<br />

„Staatsfrau“ zur Nationalfolklore durch<br />

das Brandenburger Tor zu schreiten.<br />

Doch nicht nur dilettantisches und anmaßendes<br />

Politikergebaren hat den Staatsbesuch<br />

des ersten deutschen Papstes seit<br />

Jahrhunderten vermasselt. Auch der in die<br />

Bedeutungslosigkeit driftende deutsche<br />

Katholizismus hat einen weiteren Besuch<br />

des geistlichen Oberhauptes von einer Milliarde<br />

Menschen nicht verdient. Statt des<br />

Papstes Gnadenakt einer uninformierten<br />

Öffentlichkeit differenzierend zu erklären<br />

und die Massenaufgeregtheit zu versachlichen,<br />

übten sich Katholisch-Theologische<br />

Fakultäten in einem Überbietungswettbewerb<br />

der Papst-Belehrung und der Unterstellungen.<br />

Das deutsch-katholische<br />

Funktionärs-Juste Milieu klatschte Frau<br />

Merkels nachgeschobenen Rechtfertigungsfloskeln<br />

in Katholischen Akademien<br />

artig Beifall, statt sie für ihre diplomatische<br />

und kirchenpolitische Grenzüberschreitung<br />

kritisch zur Rede zu stellen. Und ein<br />

Großteil der Bischöfe duckte sich weg. So<br />

werden die katholische Weltjugend (2005)<br />

und die bayerische Volksfrömmigkeit<br />

(2006) wohl die einzigen Fluiden bleiben,<br />

in denen eine persönliche Begegnung eines<br />

deutschen Papstes mit seiner Heimat noch<br />

möglich war.<br />

Dr. Andreas Püttmann,<br />

Am Rheindorfer Ufer 6, 53117 Bonn<br />

Kongress: „Freude am Glauben“<br />

Mit einer starken Kirche die Gesellschaft erneuern<br />

11. – 13. September 2009 in Aschaffenburg<br />

P. Anselm Günthör OSB: Glaube<br />

und Vernunft, Gegensätze oder<br />

Verbündete auf dem Weg zu Gott;<br />

fe-medienverlag, Kisslegg, S. 64,<br />

ISBN 978-3-939684-59-6, 3,95 Euro<br />

Wir leben in einer dramatischen Situation<br />

der Glaubenskrise und des<br />

Glaubensschwundes im ehemals<br />

christlichen Abendland. <strong>Der</strong> Benediktiner<br />

und Moraltheologe P. Anselm<br />

Günthör befasst sich in diesem Buch<br />

mit Denkweisen und Weltanschauungen,<br />

die vom Glauben wegführen<br />

und zeigt geistige Haltungen auf, die<br />

offen sind für die Wahrheit des christlichen<br />

Glaubens.<br />

Immer deutlicher treten in unserer Gesellschaft die Folgen der in den letzten<br />

Jahrzehnten stattgefundenen konsequenten Abwendung von den christlichabendländischen<br />

Werten zutage. Vor dem Hintergrund einer weltweiten<br />

Wirtschaftskrise und den moralisch-kulturellen Veränderungen in heutiger<br />

Zeit bedarf es daher einer starken Kirche, die selbstbewusst die Botschaft<br />

Jesu Christi als Alternative und Ausweg vertritt.<br />

<strong>Der</strong> Kongress steht unter dem Motto: „Mit einer starken Kirche die Gesellschaft<br />

erneuern“. Eine „neue“ vage und diffuse Religiosität hilft uns nicht<br />

weiter. Nur die Kirche mit ihrer konkreten Botschaft gibt uns Orientierung<br />

und echte Hilfen.<br />

Neben dem Beitrag auf dieser CD gibt es noch viele weitere interessante<br />

Vorträge vom Kongress „Freude am Glauben“ auf CD.<br />

Bestellen können Sie diese bei: Angelika Meigel<br />

Weiherweg 70, 76661 Philippsburg - Huttenheim<br />

Mail: ak-medienapostolat@online.de<br />

302 DER FELS 10/2009

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!