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Oktober - Der Fels

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Kirchenväter in der frühen Kirche<br />

der Bischof von Rom eine Sonderstellung<br />

gegenüber den anderen Bischöfen<br />

hatte. Périsset erinnerte an<br />

John Henry Newman (1801–1890),<br />

der sich als anglikanischer Theologe<br />

mit der Alten Kirche befasste<br />

und entdeckte, dass es die römischkatholische<br />

Kirche war, die sich nie<br />

abgespalten hatte und sich so am<br />

ehesten auf den Ursprung zurückführen<br />

ließ. Newman wurde daraufhin<br />

katholisch – und dies, weil<br />

er seinem Gewissen treu bleiben<br />

musste, das ihn rief, der Wahrheit<br />

entsprechend zu leben.<br />

Périsset verlas auch das Grußwort<br />

des Heiligen Vaters Papst Benedikt<br />

XVI., der die Teilnehmer ermutigte,<br />

die Gesellschaft aus dem Geist des<br />

Evangeliums mitzugestalten – so<br />

insbesondere, wenn es um die Menschenwürde<br />

geht oder die Rechte<br />

der sozial Schwachen.<br />

In besonderer Verbindung mit<br />

dem Heiligen Vater weiß sich auch<br />

die „Generation Benedikt“, in der<br />

sich Jugendliche und junge Erwachsene<br />

zusammengefunden haben, um<br />

den Geist der Botschaft von Papst<br />

Benedikt durch ihr Leben zu bezeugen.<br />

Eines ihrer Gründungsmitglieder,<br />

der Student Nathanael Liminski,<br />

sprach über die Situation der<br />

Jugend heute. Er machte deutlich,<br />

dass es trotz nicht zu übersehendem<br />

Desinteresse am Christentum bemerkenswerte<br />

Aufbrüche bei einer<br />

Jugend gibt, die sich nach Treue und<br />

tragendem Sinn sehnt, – eben das,<br />

was die Kirche bietet.<br />

<strong>Der</strong> not-wendende Auftrag:<br />

das gemeinsame<br />

Bekenntnis zu Christus<br />

Starke Kirche – das bedeutet auch<br />

eine sich zum Glaubensgut und zum<br />

Heiligen Vater bekennende Kirche.<br />

Gerade darauf wurde auch immer<br />

wieder beim Kongress hingewiesen.<br />

So erinnerte bereits bei der Eröffnungsansprache<br />

Prof. Dr. Hubert<br />

Gindert, der Leiter des Forums Deutscher<br />

Katholiken, an die unerschrockene<br />

Haltung von Bischof Johannes<br />

Dyba, der nicht zeit-, sondern ewigkeitsgemäß<br />

lebte. Er fühlte sich immer<br />

dem Willen Gottes verpflichtet<br />

und lehnte es deshalb ab, aus bloßer<br />

„political correctness“ zu schweigen<br />

oder sich zu verbiegen. Bekennermut<br />

bewies auch Christoph Lehmann, der<br />

in Berlin die Initiative „Pro Reli“ angestoßen<br />

hat, die per Volksentscheid<br />

den Religionsunterricht als ordentliches<br />

Lehrfach in der Bundeshauptstadt<br />

etablieren wollte. Wenn auch<br />

der Volksentscheid nicht die nötige<br />

Mehrheit erhielt, so konnte Lehmann<br />

doch ein großes Interesse an seiner<br />

Initiative feststellen – und damit<br />

auch an Gott über Partei- und Konfessionsgrenzen<br />

hinaus.<br />

Gerade der Erfahrungsbericht von<br />

Christoph Lehmann machte deutlich,<br />

dass alle Christen auch überkonfessionell<br />

zusammenhalten müssen,<br />

wenn es gilt, den Glauben an Christus<br />

gegen den wachsenden Atheismus<br />

zu verteidigen. Deutlich wurde<br />

das in einer Podiumsdiskussion<br />

mit dem bezeichnenden Titel „Wo<br />

Christen zusammenstehen müssen.“<br />

Diese Diskussion, die zeigte, dass<br />

die Chance wahrer Ökumene in dem<br />

gemeinsamen Bekenntnis zu Christus<br />

als dem Sohn Gottes und dem<br />

Einsatz für christliche Werte liegt,<br />

mündete in die Verabschiedung einer<br />

Resolution, in der eine Zusammenarbeit<br />

aller Christen gefordert<br />

wurde: beim Ja zum Lebensschutz,<br />

im Einsatz zur Verstärkung der Palliativmedizin<br />

und Hospizbewegung, in<br />

der Förderung von Ehe und Familie<br />

gegenüber nichtehelichen Formen<br />

des Zusammenlebens, bei einem<br />

Nein zur Adoption durch Homosexuelle,<br />

im Einsatz zur freien Ausübung<br />

der Religion und zur Heiligung des<br />

Sonntags.<br />

Für das klare Bekenntnis zum<br />

christlichen Glauben – gepaart jedoch<br />

mit tiefem Respekt gegenüber<br />

dem Andersgläubigen – machte sich<br />

auch eine zweite Resolution stark,<br />

die die Beziehung der Christen zu<br />

den Muslimen thematisierte. <strong>Der</strong><br />

Verabschiedung vorausgegangen<br />

war eine Podiumsdiskussion, die<br />

290 DER FELS 10/2009

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