Fortsetzung folgt - Der Fels
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DER FELS GmbH R 4215<br />
<strong>Fels</strong>-Verlag, Auslieferung<br />
Postfach 11 16<br />
86912 Kaufering<br />
<strong>Der</strong> hl. Gregor Barbarigo wurde 1625 in Venedig<br />
geboren. Er war der erste Bischof von Bergamo. Er<br />
starb als Bischof von Padua am 18. Juni 1697. Von<br />
Papst Clemens XIII. wurde er 1761 seliggesprochen,<br />
von Johannes XXIII. 1959 zur Ehre der Altäre erhoben.<br />
Aus dem Brief von Johannes Paul II. an Erzbischof<br />
Antonio Mattiazzo anläßlich der Feier zum 300.<br />
Jahrestag des Todes von Bischof Gregor Barbarigo:<br />
... „<strong>Der</strong> hl. Gregor Barbarigo verstand es in getreuer<br />
Anwendung der Reformlinie der Kirche, die durch das<br />
Konzil von Trient vorgegeben wurde, für die Erneuerung<br />
des christlichen Lebens, einen ganz außerordentlichen<br />
Anstoß zu geben, indem er diese Anstrengung<br />
auf alle Mitglieder des Gottesvolkes ausdehnte.<br />
Sein Beispiel ist auch heute eine dringende<br />
Einladung, mutig kirchliche Gemeinschaft und das<br />
evangelische Zeugnis zu leben.”<br />
In seinem ersten Hirtenbrief faßt Bischof Barbarigo<br />
sein pastorales Programm so zusammen: „um alles in<br />
einem Wort zusammenzufassen, wir werden Euch<br />
lieben. Das Zeichen des guten Hirten ist in der Tat die<br />
Liebe. Sie ist die Seele und die einzige Verteidigung<br />
der Herde“. Eine seiner ersten Sorgen war die spirituelle,<br />
kulturelle und pastorale Ausbildung des Klerus.<br />
Er berief tüchtige Lehrer, gab dem Priesterseminar<br />
einen würdigen Platz. Das Engagement für die Heiligung<br />
des Klerus zeigte sich in der ständigen Weiterbildung<br />
der Priester durch vielfältige Initiativen:<br />
persönliche Kontakte, Neuorganisation der Pfarrverweserstellen,<br />
monatliche Treffen zum Studium und<br />
zur Vertiefung von Theologie und Moral. Die Notwendigkeit<br />
einer guten geistlichen Leitung, die es<br />
versteht, die Schönheit einer Lebensform einer Ganzhingabe<br />
an den Dienst am Evangelium und an den<br />
Brüdern zu zeigen, ist besonders aktuell und bildet<br />
das zentrale Problem für die heutige Ausbildung der<br />
Seminaristen. Mit demselben Eifer förderte er die Laien<br />
und beseelte sie zu einer heiligmäßigen und christlichen<br />
Lebensführung. Er führte Pastoralvisitationen<br />
in seinen zahlreichen Pfarreien durch, hielt persönlich<br />
die Katechesen und unterwies das Volk. Er nahm sich<br />
um die Einrichtung von Schulen für den Religionsunterricht<br />
an und vermehrte die Zahl der literarischen<br />
und wissenschaftlichen Akademien ebenso wie die<br />
karitativen Einrichtungen. Die Zünfte der verschiedenen<br />
Korporationen für die Arbeit, verbunden mit<br />
besonderen Frömmigkeitsformen, fanden in ihm eine<br />
starke Hilfe, um sich in Orte der Heiligung und Erziehung<br />
im Glauben zu verwandeln. Zur Sorge um<br />
seine Herde trug Gregor Barbarigo in sich eine tiefe<br />
missionarische Sehnsucht, indem er die Horizonte<br />
seiner pastoralen Tätigkeit auf die Evangelisierung der<br />
Heiden ausweitete. In dieser Hinsicht ist bezeichnend,<br />
daß er Priester für die Mission weihte. Aus dieser missionarischen<br />
Inspiration setzte er sich respektvoll und<br />
tiefgründig mit dem Verhältnis von christlichem Glauben<br />
und zeitgenössischer Kultur auseinander. Das<br />
bezeugt übrigens die Einrichtung einer Buchdruckerei<br />
im Seminar, die mit griechischen und orientalischen<br />
Buchstaben ausgestattet war. So weist uns der Heilige<br />
den Weg zur fruchtbaren Begegnung von Wissenschaft<br />
und Glauben für die, welche einen Weg der Heiligkeit<br />
und des Apostolats gehen wollen, indem sie dafür<br />
arbeiten, daß die außerordentlichen Fortschritte, welche<br />
die Wissenschaft und Technik in diesem Jahrhundert<br />
erreicht haben, dem umfassenden Fortschritt<br />
des Menschen dienen. H.G.<br />
240 DER FELS 7-8/1997